1901 / 26 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Jan 1901 18:00:01 GMT) scan diff

heim mit einem Zoll von 80 belegen. (Widerspruch rechts: Ist

ja noch nicht gesagt!) Wenn ich von 60 —70 gesprochen habe, so habe ich eben mit aller Vorsicht die Zahlen etwas niedriger egriffen. Aber was bedeuten selbst 60 —70 Belastung für die Arbeiter⸗ familie! Das heißt, daß die Arbeiterfamilie einen ganzen Monat im Jahr umsonst arbeiten soll, damit die Großgrundbesitzer einen höheren Preis für ihr Produkt erhalten. Meinen Sie, daß das den Arbeitern verborgen bleibt? Wir werden schon dafür sorgen, daß es ihnen nicht verborgen bleibt. Sie sagen, die Arbeiter bekommen höhere Löhne. Gewiß, wenn der Arbeiter die Wahl einer Belastung von 80 und höheren Lohns von 100 hat, so nimmt er für diesen Lohn die Belastung in Kauf. Es ist aber garnicht erwiesen, daß eine Steigerung der Löhne eintreten wird. Die Mehrbelastung bringt eine Einschränkung des Verbrauchs in anderen AÄrtikeln hervor; so wird die Folge eine Krisis in der Tertilindustrie sein, in dieser muß die Produktion eingeschränkt, und dadurch werden die Löhne herabgedrückt werden. Die Folge ist also nicht eine Lohnsteigerung, sondern eine Lohnkürzung. Rußland hat s. Z. nicht einmal einen Zoll von 5 sich gefallen lassen, um so weniger wird es mit einem Zoll von 8 ein⸗ verstanden sein. Wir werden also keine Handelsverträge bekommen. Das heißt, daß wieder Hunderttausende von Arbeitern um ihre Arbeit kommen und aufs neue auf die Arbeitslöhne drücken. Die Arbeiter sind also von zwei Seiten getroffen: dadurch, daß der Lebens⸗ unterhalt vertheuert wird, und daß die Aussicht auf Arbeit vermindert wird. Dann wird ein wüthender Lohnkampf beginnen. Allerdings können die Arbeiter dabei Erfolg haben, aber wahrscheinlich ist es nicht, und im allgemeinen Interesse ist es doch zu bedauern, wenn solche Kämpfe durch die Gesetzgebung direkt provociert werden. Herr von Zedlitz wollte mir antinakionale Gesinnung nachweisen. Er war nicht sehr vorsichtig, indem er den Patriotismus der Schutzzöllner mit einer be⸗ sonderen Gloriole umgab und uns denselben absprach. Denn die Schutzzöllner werden immer weiter nach Zollerhöhungen streben, und die Folge wird ein Zollkrieg sein. Einen solchen um des Profits willen herbeizuführen, kann doch nicht national sein. Wie es mit dem Patriotismus der Schutzzöllner anderer Länder steht, hat uns Treitschke anschaulich geschildert in Bezug auf Frankreich in der Periode von 1850 ab. Er spricht von schamloser und selbstfüchtiger Ausbeutung des kleinen Mannes durch die Großen und fährt fort: Der kleine Mann aber mußte zusehen, wie die unentbehr⸗ lichsten Lebensmittel vertheuert wurden und die Schutzzölle in die Taschen der Unternehmer flossen. Sie waren gehindert, mit vereinten Kräften ihre Ansprüche auf höhere Löhne durchzusetzen. Wann hat jemals, so schließt er, in Preußen eine gesellschaftliche Klasse den Staat so für sich ausgebeutet, seit die Hohenzollern den ehernen Fels ihres Königthums errichtet haben? Bitte, geben Sie darauf Antwort.

Abg. Dr. Glattfelter (Zentr.) tritt für eine Förderung des Obstbaues ein; die mit der letzten Volkszählung verbundene Obstbaum⸗ zählung habe reiches Material auf diesem Gebiet ergeben. Er bespricht ferner den Stand des landwirthschaftlichen Schulwesens und bemerkt gegenüber dem Abg. Barth, daß Landwirthschaft und Industrie aufeinander angewiesen seien und deshalb in der Zollfrage zusammen⸗ gehen müßten.

Geheimer Regierungsrath Dr. Holtermann kommt auf die Frage des Erlasses eines Fideikommißgesetzes zurück. Ein Entwurf sei auf⸗ gestellt und den Provinzialbehörden zur Begutachtung übersandt worden. Auf Grund dieser Gutachten sei dann ein zweiter Entwurf ausgearbeitet worden, welcher gegenwärtig der Berathung der Kom⸗ missare des Landwirthschaftss und des Justiz⸗Ministeriums unterlige. Die Arbeiten würden möglichst gefördert. In beiden Ministerien seien besondere Abtheilungen dafür ge⸗ bildet worden. Es lägen jedoch bedeutende Schwierigkeiten vor, so daß in dieser Session die Einbringung des Entwurfs aus⸗ geschlossen sei. Er werde aber in der nächsten Session vorgelegt werden können.

Abg. Osthaus (nl.) weist auf eine Rechtsungleichheit im Jagd⸗ wesen hin und verlangt gesetzliche Abhilfe. Die Steingrubenarbeiter in Königswinter könnten beim Wegebau Beschäftigung finden.

Minister für Landwirthschaft ꝛc. Freiherr von Hammer⸗ stein:

Meine Herren! Wenn ich nur meine persönliche Auffassung zu dem Wunsche, welchen der Herr Vorredner aussprach, darzulegen hätte, so würde ich mich wahrscheinlich sehr rasch mit ihm verständigen, denn persönlich bin auch ich der Meinung, daß es in hohem Grade erwünscht wäre, wenn wir bald zu einer einheitlichen Jagd⸗ ordnung für Preußen gelangen könnten. Schwierigkeiten in der Ausarbeitung der Vorlagen liegen ebenfalls nicht vor. Im großen Ganzen sind sogar sämmtliche Vorarbeiten so weit ge⸗ diehen, daß ihr Abschluß sehr bald herbeizuführen sein würde. Anders aber liegt die Frage, meine Herren, ob ich mit dieser meiner persön⸗ lichen Auffassung im Königlichen Staats⸗Ministerium Glück haben würde. Soweit ich die dort herrschenden Anschauungen kennen gelernt habe, ist man der Meinung, daß man mit wiederholten Versuchen zur Erlangung einer allgemeinen preußischen Jagd⸗ ordnung so ungünstige Erfahrungen gemacht habe, daß jeder solcher Versuch zu einer hochgradigen politischen Erregung geführt habe, daß fast regelmäßig alle Parteien auseinandergegangen seien. Ich glaube daher kaum, daß das Königliche Staats⸗Ministerium sich in nächster Zeit entschließen wird, dem Landtage eine Jagdordnung zur Verabschiedung zu unterbreiten. Ich kann daher eine Zusicherung, daß in nächster Zeit, dem Wunsche des Herrn Vorredners entsprechend, der Entwurf einer Jagdordnung dem Landtage zugehen werde, nicht ertheilen.

Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr. kons.): Die freisinnige Presse hat mit einem Siege der Freihändler renommiert. Hätten Sie diesen Sieg erfochten, so würden Sie diese Debatte nicht immer wieder aufgenommen haben. Sie haben wesentlich nach außen gesprochen, ich möchte diesem Mißbrauch gegenübertreten. Der Abg. Barth hat nachweisen wollen, daß jede Familie 200 kg pro Kopf braucht. Gesetzt, die Thatsache wäre richtig, daß ein Arbeiter 200 kg braucht, was ich im Augenblick nicht kontrolieren kann, wie kann er behaupten, daß Frau und Kinder auch 200 kg essen? In Pommern giebt man dem Knecht 6 kg Brot pro Woche, davon verkauft er einen erheblichen Theil. Aber auch wenn die Zahlen des Abg. Barth richtig wären, so würde eine Arbeiterfamilie nicht um 80 oder auch nur um 60 pro Jahr mehr belastet werden. Die Zahlen, die Herr von Wangenheim für Westfalen angeführt hat, treffen durchaus zu; es kommen danach nur 25 heraus. Die Angaben des Herrn Barth sind nur dazu angethan, unkundige Leute zu ver⸗ wirren. Sie (nach links) sprechen von einer Mehrbelastung (Zu⸗ ruf links: Gesammtbelastung!), jedermann mußte es so ver⸗ stehen. Die Herren behaupten immer trotz aller Widerlegung, daß es den Arbeitern an Arbeitsverdienst fehlen würde. Unter dem Segen des Schutzzolls hat die Arbeitsgelegenheit und der Arbeitsverdienst sich vermehrt. Die grauen Phevrien der Frei⸗ händler sind durch das Leben längst zum alten Eisen geworfen worden. Herrn Barth kann ich nicht das Recht einräumen, sich als speziellen Vertreter des nationalen Standpunktes hinzustellen. Ich spreche nicht von der Gesetzgebung, aber die Agitation, die in diesem Hause nicht verschmäht worden ist, muß die Massen gegen die Be⸗ sitzenden aufhetzen. Rußland wäre disparitätisch gegenüber anderen Landern behandelt worden, hätte man ihm nicht den 3,50 ℳ⸗Zoll bewilligt. Es wird sich jetzt nicht von Vertragsverhandlungen abhalten lassen. Die Freihändlerpolitik ist nichts weiter als eine Interessen⸗ politik der großen Seestädte, des Großhandels und des Großkapitals. Der Antrag Barth fände vielleicht beim Etat des Handels⸗ Ministeriums eine Stelle, wenn darin statt der Worte „Für Grund

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und Boden“ fesett würde „Großhandel“. Unter dem Hause Hohen⸗

zollern darf allerdings keine einseitige Interessenvertretung stattfinden, vor allem nicht zu Gunsten des Kapitalismus.

Abg. Gothein (fr. Vgg.): Die Rede des Abg. Barth war durchaus sachlich und stützte sich auf amtliches Material. Das nennt Herr von Zedlitz zum Hause hinaus sprechen. Es ist aber ganz gut, wenn auch das Volk an unseren Verhandlungen theilnimmt. Leider kommt die konservative Partei in den Parlamentsberichten, z. B. der „Kreuzzeitung“, besser fort als die liberale Partei. Von einem Mißbrauch der Tribünen zu agitatorischen Zwecken kann keine Rede sein. Was aber die Agitation außerhalb des Hauses betrifft, so hat doch die konservative Partei alles übertroffen, was auf diesem Gebiete nur möglich ist. Bei dem Durchschnitt des Konsums per Kopf werden Frauen und Kinder mit zu Grunde gelegt. Der männliche Arbeiter konsumiert natürlich mehr als das Kind, darum aber auch mehr als der Durchschnitt. Die Zahlen des Herrn Barth waren eher zu niedrig gegriffen, weil die Arbeiter viel mehr Vegetabilien essen als die wohlhabenderen Klassen. Der Gebrauch der thierischen Nahrungsmittel wird mit ee ebenso das Bier. Eine Arbeiterfamilie von fünf Köpfen wird um 180 pro Jahr mehr belastet. Von einer Mehrbelastung hat Herr Barth nicht gesprochen, sondern immer nur von der Gesammtbelastung. Aller⸗ dings kommt es hauptsächlich darauf an, ob die Arbeitsgelegenheiten und die Löhne genügen. Wenn die Getreidepreise überall gleiche wären, wäre es etwas Anderes, aber in den anderen Staaten sind die Getreidepreise niedriger. Ich gehöre garnicht zu den absoluten Frei⸗ händlern. Ich bin theoretisch Schutzzöllner und erkenne an, daß Schutzzoll unter Umständen für einen Staat nothwendig sein kann. Aber es kommt auf die Höhe unserer Kulturstufe gegenüber anderen Ländern an. Es ist ein Irrthum, daß unser wirthschaftlicher Auf⸗ schwung erst seit der Zollpolitik von 1879 datiert. Unsere Ausfuhr ist dadurch erschwert worden, daß unserer Schutzzollpolitik die anderen Staaten nachfolgten. Der schweizerische Zolltarif wurde ausdrücklich mit unserem Vorgehen motiviert. Die Entvölkerung des platten Landes hat sich nie in dem Maße gezeigt, wie gerade zur Zeit der steigenden Agrarzölle. Die Handelsverträge haben die Landwirthschaft nicht geschädigt, die Getreidepreise nicht herabgedrückt, unsere Getreidepreise standen in den letzten Jahren um 6 bis 22 höher als die Preise in London. Wenn gewisse Weizensorten im Auslande höher notieren als bei uns, so liegt das lediglich an der Verschiedenheit der Qualität. Die Landwirthschaftskammer von Schlesien hat ausdrücklich zugegeben, daß wir des ausländischen Weizens dringend zur Mischung bedürfen. Es heißt, wir verständen von der Landwirthschaft nichts. Wir haben aber in unserer Partei auch zahlreiche Landwirthe, die ganz unserer Meinung sind. Sollen die nun alle davon nichts ver⸗ stehen? Herr Scholz hat neulich behauptet, daß 12,75 % aller Besitzer bis zu 5 ha haben. Wenn Sie (nach rechts) künftig wieder Ihre Renommierbauern vorschicken, so sorgen Sie dafür, daß Sie nicht so falsche Zahlen bringen. Denn 80 % aller Besitzer haben bis zu 5 ha, Herr Scholz hat die Größe der Anbaufläche und die Zahl der Besitzer verwechselt. Es ist ganz selbstverständlich, daß das Brot theurer wird, wenn Sie den höheren Zoll darauf legen. Herr Lüders will den Landwirth auf seiner Scholle erhalten. Damit setzt er sich in Widerspruch mit den vorjährigen Ausführungen des Abg. Leppelmann, welcher ausgeführt hat, daß der kleine Landwirth sich nur noch halten könne, wenn er durch mehrere Generationen keine Kinder habe. Herrn von Zedlitz kann man den Vorwurf des agitatorischen Vorgehens nicht ersparen, die Zeitungen seiner Partei bringen ja seine Reden ganz ausführlich. Was Herr von Zedlitz graue Theorie nennt, sind gerade die Gesichtspunkte, welche der Handelstag in seiner Resolution für die ganze Industrie ausgesprochen hat. Wir handeln gerade im wohlverstandenen Interesse der Landwirthschaft, wenn wir gegen die Vertheuerung der Lebens⸗ mittel sind, die schließlich zu dem allgemeinen Unwillen des ganzen Volkes gegen die Landwirthschaft führen muß.

Abg. Szmula (Zentr.) erwidert dem Abg. Barth, daß von einer Mehrbelastung durch die Zölle bei dem größten Theil der Arbeiter, den landwirthschaftlichen Arbeitern, keine Rede sein könne. Herr Barth kenne die Verhältnisse des Landes überhaupt nicht. Was für eine Auf⸗ regung müsse es verursachen, wenn Herr Barth behaupte, die Agrarier verlangten, daß der Arbeiter für den Getreidezoll einen vollen Monat im Jahre umsonst arbeiten solle. Den Beweis dafür habe Herr Barth nichter⸗ bracht. Auf die statistischen Zahlen könne man sich nicht immer steifen. Herr Barth meine, die Arbeiter würden die Arbeitsgelegenheit verlieren. Nun, man könne eine ganze Million brotloser Arbeiter auf die Dörfer schicken, sie würden sofort Arbeit finden. Der Redner bittet schließlich um die Regulierung der Dorfauen.

Geheimer Ober⸗Regierungsrath Sachs bemerkt, daß über die Regulierung der Dorfauen bereits einmal ein Gesetzentwurf aus⸗ gearbeitet, aber nicht weiter verfolgt worden sei. Diese Angelegen⸗ heit sei Sache des Ministeriums des Innern, an das sich der Vorredner wenden möge.

Auf eine Beschwerde des Abg. Mooren (Zentr.) legt ein Regierungskommissar dar, wie viel gerade in den letzten Jahren die Staatsverwaltung für die Wassergenossenschaften am Niederrhein gethan habe. Diese Unterstützungen würden hoffentlich dazu bei⸗ tragen, die Verhältnisse in den Niederungen zu verbessern.

Abg. Schmitz⸗Düsseldorf (Zentr.): „Wenn die freisinnige Presse ihre Leser uͤber die Gründe, welche wir für die Zollerhöhung angeben, aufklären würde, würden die Leser uns Recht geben. Die Industrie hat solchen Aufschwung genommen, daß sie höhere Löhne zahlen konnte; die Landwirthschaft hat infolge der Preisentwickelung für ihre Produkte nicht gleichen Schritt halten können. Daher kommt die Abwanderung vom Lande in die Städte. Alle Länder, auch Amerika, haben einen höheren Schutzzoll für Getreide als wir. Herr Barth rechnet mit einem Schutzzoll von 8. ℳ. Eine solche Forderung habe ich von niemand bisher gehört. Meinen Freunden liegt ein solches Verlangen vollkommen fern. Die künstliche Vertheuerung der städtischen Grundstücke und der Wohnungen ist für die Arbeiter viel schlimmer als die Zollbelastung.

Abg. Ring (kons.) richtet an die Regierung eine Anfrage betreffs der Verlegung der Gärtnerlehranstalt nach Dahlem. Diese Anstalt solle dorthin in die Nähe des Botanischen Gartens gelegt werden. Im Etat sei aber keine Summe dafür ausgeworfen, und in den Be⸗ rufskreisen fürchte man deshalb, daß die Absicht aufgegeben sei und das dafür in Aussicht genommene Grundstück vielleicht auch zum Villenbau aufgetheilt werden solle.

Geheimer Regierungsrath Dr. Mueller erwidert, daß die Be⸗ fürchtung unbegründet, die Verlegung der Lehranstalt nach Dahlem so weit vorbereitet sei, daß im nachsten Etat die Summe dafür er⸗ scheinen werde.

Abg. Wintermevyer (fr. Volksp.) führt nochmals aus, daß für den kleinen Landwirth, der Viehzucht betreibe, der Getreidezoll gar keinen Zweck habe, und wenn man von dem Vortheil des Zolles für die kleinen Gemüsebauern spreche, so hoffe man vielleicht auch auf eine Erhöbung des Gemüsezolles. Die kleinen Gemüsebauern sollten aber lieber ihren Gemüsebau vermehren, als höheren Zoll verlangen, von dem sie keinen Vortheil hätten. Auch in den Kreisen der Vhstzůͤchter meine man, daß es für sie ungünstiger sein werde, wenn man einen hohen Zoll auf Obst lege.

Damit schließt die Diskussion. Nach einem kurzen Schluß⸗ wort des Berichterstatters Abg. von Arnim werden das Ge⸗ halt des Ministers und das ganze Kapitel „Ministerium“ sowie das Kapitel „Ober⸗Landeskulturgericht“ bewilligt.

Die weitere Berathung wird vertagt.

Präsident von Kröcher theilt als seine Absicht mit, bis zum Donnerstag einschließlich den Etat weiter berathen zu lassen und dann für nächsten Montag die erste Berathung der wasserwirthschaftlichen Vorlage vorzuschlagen.

Schluß 4 Uhr. Nächste Sitzung: Mittwoch (Etat der landwirthschaftlichen Verwaltung)

Höhe der Schueedecke in Zentimetern am Montag, den 28. Januar 1901, um 7 Uhr Morgens. 1 Mitgetheilt vom Königlich preußischen Meteorologischen Institut (Stationen nach Flußgebieten geordnet.) Oestliche Küstenflüsse. Memel (Dange) 0, Tilsit (Memel) 3, Gumbinnen 0, In (Pregel) 2, Heilsberg (Pregel) 0, Königsberg i. Pr. (Pregel) Weichsel. Cgerwonken (Bobr, Narew) 0, Marggrabowa (Bobr, Narew)0 Klaussen (Pissa) 0, Neidenburg (Wkra) 0, Osterode (Drewenz) 0, Altstadt (Drewenz) 0, Konitz (Brahe) 2, Bromberg (Brahe) Graudenz 0, Berent (Ferse) 0, Marienburg (Nogat) 0, Hoppenderf (Mottlau) 0. Kleine Fl ischen Weichsel und Oder. Köslin (Mühlenbach) B1“ E1““

Ratibor 0, Beuthen (Klodnitz) 0,

Schillersdorf 0, 1 6) Brand (Glatzer Neisse) —, Rein

Habelschwerdt (Glatzer Neisse) 1, (Glatzer Neisse) 25, Glatz (Glatzer Neisse) 2, Görbersdorf (Gla se) 21, Friedland (Glatzer (Stober) 0, andgraben) 0,

Neisse) 15, Weigelsdorf (Glatzer Breslau 0, Liegnitz (Katzbach) 0, varm Grünberg 0, Krumm⸗ ang (Bober) 40, Eichberg (Bober) 0, Schreiberhau Bunzlau (Bober) 0, Görlitz

Schwarmitz 0, hübel (Bober) 1 (Bober) 15, (Lausitzer Neisse) 0, (Warthe] 0, Tremessen (Warthe) 0, Samter (Warthe) 0, Paprotsch (Warthe) 0, Neustettin (Warthe) 1, Deutsch Krone (Warthe) 1, Lands⸗ berg (Warthe) 0, Stettin 0, Pammin (Ihna) 2, Prenzlau (Uecker) 0 Demmin (Peene) 0. . Kleine Flüsse zwischen Oder und Elbe. Greifswald —, Putbus 3, Güstrow (Warnow) 0, Rostock (Warnow) 0, Kirchdorf auf Poel 0, (Trave) 1, Eutin (Schwentine) 0, Gramm (Fladsau) 3, auf Föhr 0, Husum 0, Meldorf 0.

Warmbrunn (Bober) 0, Frankfurt 0,

Segeberg (Trave) 1, Lübeck Plön 0, Schleswig (Schlei) 1, esterland auf Sylt 0,

Dessau (Mulde) 0, Scheibe (Saale) 26, Neuhaus a. R. (Saale) 50, Jena (Saale) 0, Stadtilm Dingelstädt (Saale) 3, Erfurt (Saale) 0, Sondershausen (Saale) 0, Nordh Altenburg (Saale) 0, Bernburg (Saale) 0, Brocken (Saale) 75, Quedlinburg (Saale) 0, Harzgerode (Saale) 14, Neustrelitz (Havel) 0, Berlin (Havel) 0,

Torgau 0, Roßlau (Roßlau) 0, Ichtershausen (Saale) rdhausen (Saale) 0. Halle (Saale) 0, Glauzig (Saale) 0,

Greiz (Saale) 0,

Kottbus (Havel) 0, burg bei Berlin (Havel) 0, Spandau (Havel) 0, Heinersdorf, Kr. Teltow (Havel) —, Potsdam Belzig (Havel) 0, Kvritz aren (Elde) 0, Marnitz (Elde) 0. ömitz (Elde) —, Uelzen (Ilmenau) 0, Lüneburg (Ilmenau) 0, Neumünster (Stör) 0, Bremervörde (Oste) 0.

Magdeburg 0, (Havel) 0,

„Brandenburg (Havel) 0, (Havel) 0, Gardelegen (Aland) 0, Schwerin (Elde) 0

Schnepfenthal (Werra) 3, Friedrichswerth

Meiningen (Werra): . „Fulda (Fulda) 2, Schwarzen⸗

(Werra) —, Witzenhausen (Werra) born (Fulda) 8, Cassel (Fulda) 0, Uslar 0, Driburg (Nethe) 1, Herford (Werre) 0, Nienburg 0, Scharfenstein (Aller) 40, Brocken asserleben (Aller) 0, Braunschweigz (Aller) 1, Helmstedt (Aller) 1, Celle (Aller) 0, Göttingen (Aller) 0. Herzberg (Aller) 1, Clausthal (Aller) 21, Seesen (Aller) —, Hannode (Aller) 0, Bremen 0, Oldenburg (Hunte) 0, Elsfleth 0.

Kleine Flüsse zwischen Weser und Ems. 8

(Aller) 75, Ilsenburg (Aller) 4,

Gütersloh (Dalke) 0, Münster i. W. 1, Lingen 0, ningen (Haase) 0. G11u6“ .“

Ellewiek 0.

1 1 —, Coburg x2, Frankenheim (Main) 15, Gelnhausen (Main) 0, Frankfurt (Main) 0, Wiesbaden —, heim 0, Birkenfeld (Nahe) 0.

Darmstadt

Narburg (Lahn) 6, Weilburg (Lahn) 0, Mosel) 5, Bitburg (Mosel) 0, von der Hendt⸗ ier (Mosel) 0, Neuwied 0, Hachenburg (Sieg) 2, (Sieg) 1, Köln 0, Krefeld 0, Arnsberg Ult⸗Astenberg (Ruhr) 10, Dortmund 0,

Schneifel⸗Forsthaus ( Grube (Mosel) 0, Siegen (Sieg) —, Müllenbach (Ruhr) 0, Brilon (Ruhr) Kleve 0, Aachen (Maaß) 0.

Der Höhe von 1 cm Schneedecke entsprachen: . Jan. 1901 in mm Schmelz⸗

(Weichsel)

Czerwonken Marggrabowa Neidenburg

Schivelbein Habelschwerdt

Schwarmitz

Nordhausen

Schnepfenthal

Schwarzenborn

Schneifelforsths. v. d.Heydt⸗Grube L

Verdingungen im Auslande.

5. Februar. Post⸗ und Telegraphen⸗Sektion des? 10 000 Stück hölzernen Die Lieferun Fbedingen

auten⸗Ministeriumt Lieferung von ben Kaution 20 000 Dinars. in der Oekonomie⸗Sektion der oben genannten Post⸗

8e. dazu angethan, den

Zweite Beilage

Anzeiger und Königlich Preußi chen

Berlin, Mittwoch, den 30. Januar

Literatur.

Das Strafregister in Deutschland unter be⸗ sonderer Berücksichtigung Preußens nebst einer Zusammen⸗ stellung der im Auslande bestehenden Einrichtungen, erläutert von Marchand, Staatsanwaltschafts⸗Sekretär. X, 123 S. Berlin, Guttentag, Verlagsbuchhandlung. Der durch lanajihrige Fübrung eines umfangreichen Strafregisters mit dieser seit 18 Jahren im Deutschen Reiche bestehenden Einrichtung und den für sie er⸗ lassenen zahlreichen Vorschriften vertraute Herausgeber des vor⸗ liegenden Buches hat darin alle auf das Sttafregister bezülichen Bestimmungen, welche jetzt in Geltung sind, zusammengestellt, die Verordnung des Bundesraths, betreffend die Einrichtung von Straf⸗ registern und die wechselseitige Mittheilung der Strafurtheile, vom 16. Juni 1882 /9. Juli 1896 und die zur Ausführung derselben für Preußen ergangene Verfügung des Justiz. Ministers vom 7. September 1896 in Anmerkungen auch erläutert. Vorausgeschickt ist im ersten Abschnitt eine Abhandlung über die bestehenden Strafregisterordnungen und im zweiten eine kurze Darstellung des Verfahrens, wie es vor dem 1. Oktober 1882 üblich war. Im letzten Abschnitt sind ferner die Ausführungsvorschriften der anderen deutschen Einzelstaaten, soweit sie von den preußischen wesentlich asweichen, zusammengestellt und ein Ueberblick über die im Auslande bestehenden Einrichtungen zur Fest⸗ stellung und Registrierung der Vorstrafen gegeben. Register⸗, Aufsichts⸗, Strafverfolgun 8 und Straspollstreckungs⸗, sowie Verwaltungs,, Militär⸗ und Polizeibehörden wird das Werk sich als Nachschlagebuch nützlich erweisen.

Die öffentlich⸗rechtliche Regelung des Privat⸗ versicherungswesens in Deutschland unter Berück ichtigung des deutschen „Entwurfs eines Gesetzes über die privaten Versicherungs⸗ Unternehmungen“. Von Dr Paul Hager, Gerichts⸗Assessor in Bꝛecslau. Verlag von Georg Reimer, Berlin. Geh. 3 Der Prfasser dies r Schrift behandelt nach einem kurzen Ueberblick über die verschi edenen Versicherungszweige, über die Geschichte des Assekuranz⸗ wesens, über die Betriebsformen und über das Versicherungsrecht die volkswirthschaftliche Bedeutung des Versicherungswesens, schließt daran stalistische Angaben über den Umfang der wichtigsten Zweige des Assekuranzwesens in Deutschland an und legt dar, wie gegenwärtig das Versicherungswesen nach seiner öffentlich⸗rechtlichen Seite in den deutschen Einzelstaaten und im Ausland geordnet ist, ver⸗ breitet sich dann über die Aufgaben des Staates gegenüber dem Versicherungswesen, insbesondere über den Umfang der Staats⸗ au sicht, den Wirkungskreis eines Reichsversicherungsgesetzes, die Kon⸗ zeisionierung und Beaufsichtigung, die Behandlung ausländischer Ver⸗ sicherungsanstalten und die öffentlichen Abgaben der Versicherungs⸗ anstalten. Nach dieser Prüfung der Frage, wie zur Zeit das Asse⸗ kuranzwesen in Deutschland am zweckmäßigsten zu regeln ist, wird schließlich der jetzt dem Reichstage zur Berathung vorliegende Ent⸗ wurf eines Gesetzes über die privaten Versicherungs⸗Unternehmungen einer eingehenden Besprechung und Kritik unterzogen. Der Verfasser hält einige Abänderungen des Entwurfs für wünschenswerth, ist aber der Ansicht, daß derselbe geeignet sei, als zweckmäß'ge Grundlage für die öffentlichrechtliche Regelung des Assekuranzwesens in Peutschland zu dienen; der Entwurf sei eine hervorragende Leistung, seine Grund⸗ anschauungen entsprächen den Anforderungen, welche man in Deutsch⸗ land an die zur Erörterung stebende gesetzliche Regelung stellen müsse, die Rechtsverhältnisse der Gegenseitigkeitsvereine ordne er in sast unanfechtbarer Weise.

p.p. Mirabeau in Berlin als geheimer Agent der französischen Regierung (1786—1787). Nach Originalberichten in den Staatsarchiven von Berlin und Paris. Herausgegeben von Henry Welschinger. Uebertragen und bearbeitet von Oskar Marschall von Bieberstein. Leipzig, Verlag von Heinrich Schmidt und Carl Günther. 487 S. Pr. geh. 7 50 ₰, eleg. gebunden 10 Die Berichte des Grafen Mirabeau, den das Versailler Kabinet im Jahre 1786 in Erwartung eines baldigen Thronwechsels in Preußen als geheimen Agenten nach Berlin schickte, wurden bereits im Jahre 1789 unter dem Titel „Geheime Geschichte des Berliner Hofes“ veröffent⸗ licht und sind auch in die gesammelten Werke Mirabeau's vom Jahre 1825 übergegangen. Die vorliegende Ausgabe beruht darauf, daß die Originalmanuskripte Mirabeau's in den Archiven der Auswärtigen Aemter zu Berlin und Paris durchgesehen wurden; dabei wurde manches, was in den bisherigen Ausgaben gefehlt hatte, ergänzt und das Ungenaue richtig gestellt. Die Heetn⸗ Korrespondenz Mirabeau’s besteht aus 66 Briesen, die vom 5. Juli 1786 bis zum 19. Januar 1787, dem Tage seiner Abreise, reichen. Das Personendetail, das bisher vielfach ungedruckt geblieben ist, wird in dieser neuen Ausgabe voll⸗ ständig mitgetheilt. Jeder einzelne Brief ist mit Anmerkungen ver⸗ sehen, die neben den Widerlegungen aus der Gegenschrift des Barons von Trenck vom Jahre 1789 die nöthigen deWeben über die vielen in den Briefen genannten Personen enthalten. In einer Einleitung von 78 Seiten entwirft der Verfasser ein Bild von dem bewegten Leben des Grafen Mirabeau. An der Spitze des Buches steht ein orientierendes Vorwort des Uebersetzers; den Schluß bildet ein Anhang, worin unter anderem drei Briefe mitgetheilt sind, die den Eindruckder Veroͤffentlichungen Mirabeau's auf den Berliner Hof wiedergeben. Von Friedrich dem Großen spricht Mirabeau in Ausdrücken leidenschaftlichster Be⸗ wunderung. Wahres und Falsches sind in seinen temperamentvollen Ausführungen seltsam gemischt; mag ihre Lektüre fesseln, so sind sie doch als Geschichtsquelle mit größter Vorsicht zu benutzen.

e. Seidel'’'s Erzählende Schriften. Wohlfeile Gesammt⸗Ausgabe. Jetzt vollständig in 53 Lieferungen zu 40 oder in 7 elegant gebundenen Bänden zum Gesammtpreise von 28 Stuttgart, J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Nachfolger. Die letzten Keferungen 147 bis 53), welche den siebenten und letzten Band bilden, sind autobiographischen Charakters. In dem u ist die Lebens⸗ reise des Dichters aus liebereicher Erinnerung zu ammenhängend dar⸗ gestellt unter dem Titel „Von Perlin nach Berlin“ ein Wortspiel des Schicksals, durch das Seidel geradezu zum Humoristen prä⸗ destiniert scheint. Freilich liegt dem feinen Humor seiner Schriften alles ferner als billiger Wortwitz: Seidel's Humor ist der eines edlen Optimisten, der das Schöne, Gute und Heitere in allen menschlichen Lagen zu erkennen und zu schätzen weiß, besonders aber in den kleinen, bescheidenen Verhältnissen, die dem zersetzenden Einfluß einer uͤverfeinerten und überhasteten Kultur weniger ausgesetzt sind. Darum ist es auch neben der Menschenwelt die der Thiere, auf der Seidel's freundliches Auge mit Innigkeit ruht; zwei köstliche Stücke aus dieser Sphäre unterbrechen daher in der porliegenden Lieferungs⸗ reihe nur scheinbar die autobiographischen Erzählungen Die nun vollständig vorliegende Ausgabe der Erzählenden Schriften Heinrich Seidel's ist durch ihre gefällige Ausstattung und ihren wohlfeilen vve d erken dieses liebenswürdigen Dichters zur eitesten Verbreitung zu verhelfen. Sie werden sich ihren Platz chriften der hervorragendsten deutschen Prosaisten dauernd

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Außenhandel Großbritanniens im Jahre 1900. Einfuhr.

3 Ianuar bis Dezember

Waarengruppen 1899 1900

Werth in Pfund Sterling

Lebendes Schlachtvieh . . . . . . . 9 515 005 9 614 637 Eß⸗ und Trinkwaaren, zollfreie . . 169 141 098 178 513 847 Eß⸗ und Trinkwaaren, zollpflichtige . . 25 990 407 27 242 421. 1111X1XX“*“n 4 816 399 Metatk. 88..690 88 186 308 Chemikalien, Farb⸗ und Gerbstoffe . . 5 768 374 5 559 037 vv ““ 9 690 576 11 046 595 Rohe Spinnstoffe .65 971 462 77 494 911 Rohmaterialien für andere Industrien. 56 777 299 65 054 423 Fabrikate 111616 Verschiedene Artikeel.. . . 15 916 365 16 768 990 Cöö1114141“*“ 1 119 625 1“ Gesammtwerth 485 035 583 523 633 486.

Ausfuhr. IJannuar bis Dezember Waarengruppen 1899 1900 Werth in Pfund Sterling c111111111““ 903 945 Eß⸗ und Trinkwaaren . . . . . . . 12 566 140 13 612 364 Rohmaterialien . . ...26 569 507 41 862 269 Garn⸗ und Textilfabrikate . . . . . 99 443 019 102 230 963 Metalle und Metallwaaren . . . . . 40 307 079 45 422 986 bb181968—eeeeee 66889 8 608 153 Kleidungsstücke und Artikel für den per⸗ sböönlichen Gebraaucht . .9 559 824 10 400 349 Chemikalien, chemische und medizinische LI61616168611“ 9 271 510 Alle anderen Artikel . . . . . . . . 34 872 251 36 565 410 e1184* 2 951 800 Gesammtwerth 264 492 211 291 451 306.

Im Vergleich zum Vorjahre hat 1900 die Einfuhr um 38 597 903 Pfd. Sterl. oder 7,96 % zugenommen, die Ausfuhr um 26 959 098 Pfd. Sterl. oder 10,19 %. Die Ausfuhr von fremden Waaren und Waaren aus den Kolonien erreichte im Jahre 1900 einen Werth von 63 099 288 Pfd. Sterl., d. i. 1 943 159 Pfd. Sterl. oder 2,99 % weniger als 1899.

Im Nachfolgenden geben wir eine Zusammenstellung derjenigen Artikel, deren Ein⸗ oder Ausfuhr im Jahre 1900 den Werth von einer Million Pfund Sterling erreicht hat. Die Zahlen bedeuten den Werth der Ein⸗ und Ausfuhr in 1000 Pfd. Sterl. während des Jahres 1900; für das Jahr 1899 sind die entsprechenden Zahlen in Klammern beigefügt.

Einfuhr:

Rindvieh 9005 (8572) Weizen 23 327 (22 281) Weizen⸗ mehl 10 102 (10 701) Gerste 5153 (4950) Hafer 5236 (4200) Mais 12 328 (12 978) Frisches Rindkleisch 8163 (7345) Frisches Hammelfleisch 5842 (5439) Frisches Schweinefleisch 1495 (1403) Speck 11 774 (10 400) Schinken 4222 (4095) Zubereitetes Fleisch 2384 (1896) Butter 17 450 (17 214) Margarine 2465 (2549) Käse 6853 (5503) Kondensierte Milch 1743 (1455) Eier 5406 (5044) Reis und Reismehl 2408 (2505) Gesalzene oder sonst zubereitete Fische 2894 (2522) Aepfel 1225 (1186) Orangen 2121 (2182) Schweineschmalz 3267 (3069) Geflügel und Wild 1010 (785) Raffinierter Zucker 12 338 (11 190) Roh⸗ zucker 6937 (6870) Kartoffeln 2232 (1578) Kakao, roh 1672 (1318) Kaffee 2578 (3296) Korinthen 1863 (1036) Rosinen 1375 (1054) Thee 10 930 (10 620) Spirituosen 2054 (1873) Wein in Fässern 2848 (3110) Schaumwein 2086 (2140) Roh⸗ taback 2950 (3563) Tabackfabrikate 1867 (1948) Kupfererz 1173 (1131) Regulus und Präzipitat 3518 (2513) Kupfer, roh und theilweise bearbeitet 5277 (4313) Eisenerz 5639 (5375) Unbearbeiteter Stahl 1218 (434) Blei 3320 (2884) Schwefel⸗ kies 1237 (1165) Silbererz 1023 (1033) Zinn 4359 (3298) Zink 1442 (1663) Palmöl 1087 (1037) Petroleum 5575 (4575) Samenöl aller Art 1037 (879) Rohbaumwolle 41 027 (27 672) Flachs 2510 (2928) Hanf 3384 (2665) Jute 4134 (3658) Schafwolle 21 836 (23 715) Mohairwolle 1227 (1766) Kaut⸗ schuk 6987 (5924) Schmuckfedern 1425 *) Guttapercha 1686 (1006) Rohe Häute, getrocknete 1967 (1148) Desgl. nasse 1468 (1640) Sodanitrat 1155 (1070) Holzstoff 2634 (1990) Paraffin 1337 (1011) Unbearbeitete Ziegen⸗ und Schaffelle 3014 *) Talg und Stearin 2835 (2380) Bau⸗ und Nutzholz, behauen 6465 (5319) Bau⸗ und Nutzholz, gesägt, gespalten, gehobelt 18 687 (16 210) Baumwollenwgaren aller Art 4751 (4698) Elektrische Apparate 1266 *) Maschinen aus Eisen und Stahl 3197 (3405) Jutewaaren 2160 (1506) Leder 8793 (8582) Lederhandschuhe 1744 (2002) Musikinstrumente 1221 (1281) Malerfarben 1349*) Unbedrucktes Papier 3113 (2618) Seidene Zeuge 7382 (8636) Seidene Bänder 2314 (3075) Spielwaaren 1182*) Taschenuhren und deren Theile 1364 (1530) Holz⸗ waaren 2302*) Wollengarn zum Weben, auch gemischt mit Seide 2042 (2017) Wollene Stoffe 4313 (4949) Pferde 1350 (1143) Oelsaatkuchen 2548 (2649) Baumwollsamen 2624 (2037) Lein⸗ saat 4171 (33824. 8

Fnefuhr.

Bier und Ale 1761 (1664) Heringe 2329 (2206) Ver⸗ sorgungsartikel, einschließlich Fleisch 1345 (1096) Spirituosen 2365 (2095) Kohlen, Koks und Briquetts 38 606 (23 093 Baumwollen⸗ garn und Zwirn, ungebleicht 5987 889 Baumwollengarn und Zwirn, gebleicht und gefärbt 1756 (1655) Baumwollene Zeuge, roh, ungebleicht 16 188 (16 328 Baumwollene Zeuge, vedect 13 234 (12 503) desgl. bedruckt 10 567 (10 713) desgl. gefärbt 12 416 (11 316) Baumwollene Spitzen und Patent⸗Maschen⸗ Gewebe 2671 (2376) „Baumwollen⸗Näh⸗ und Stickgarn 3934 (3697) Jutewaaren 1887 (1903) Leinenwaaren 3854 (3795) Kammgarn 4398 (4776) Alpacca⸗ und Mohairgarn 1507 (1745) Wollene Gewebe 5883 (5276) Kammgarnstoffe 6471 (6251) Kupfer, roh in Blöcken ꝛc. 1399 (2398) Eisen⸗Kurzwaaren 1501. (1536) Instrumente und Werkzeuge 1489 (1430) Roheisen 5999 (4785) Stab⸗ und Winkeleisen 1541 (1229) Eisenbahn⸗ schienen 2375 (2311) Galvanisiertes Eisenblech 3799 (3121) Weißblech 3978 (3169) Nicht besonders aufgeführtes Eisen und Waaren daraus 5872 (5242) Unbearbeiteter Stahl 3685 (3364) Waaren aus Stahl, auch in Verbindung mit Eisen 1026 (1027) Telegraphendraht und Apparate 2853 ( 1407) Lokomotiven 1501 (1467) Sonstige Dampfmaschinen 2595 (2408) Nähmaschinen 1392 (1281) Terxtilmaschinen 6212 (6804) Dampfschiffe, ein⸗ schließlich der Maschinen 8426 (9124) Kleider und Putzwaaren

*) Für 1899 nicht besonders angeschrieben.

88

5293 (4636) Posamentierwaaren 1534 (1537) Hüte aller Art 1212 (1107) Lederschuhe 1481 (1427) Soda 1121 (1031) Kupfervitriol 1014 (855) Kunstdünger 2411 (2427) Arznei⸗ mittel 1264 (1156) Waffen und Munition 2096 (1980) Ge⸗ druckte Bücher 1469 (1444) Kautschukwaaren 1423 (1389) Eisenbahnwagen und Theile von solchen 1127 (1213) Stein⸗ kohlenprodukte (einschl. Naphta, Paraffin und Petroleum) 1812 (1544) Porzellan⸗ und Thonwaaren 1854 (1872) Leder 1450 (1483) Samenöl 1113 (759) Oel⸗ und Wachstuch 1311 (1164) Malerfarben und Materialien 2052 (1834) Schreib⸗ und Druck⸗ Papier und Briefumschläge 1125 (883) Häute und Felle 1361 (1204) Schreibwaaren außer Papier 1075 (1016) Gekämmte Wolle 1607 (1681).

Ueber die hauptsächlichsten Ein⸗ und Ausfuhr⸗Artikel im Verkehr mit Deutschland während der ersten elf Monate des Jahres 1900 enthält die englische Statistik die folgenden Angaben. Die Zahlen bedeuten den Werth der Ein⸗ und Ausfuhr in Pfund Sterling; die Ziffern für 1899 sind in Klammern beigefügt.

Einfuhr aus Deutschland.

Weizen 599 502 (152 104) Weizenmehl 15 997 (25 861)

Flische⸗ Hammelfleisch 2826 (1503) Butter 190 820 (186 573) ier 1 016 719 (966 641) Raffinierter Zucker 7 580 585 (7 359 141)

Rohzucker 1 583 298 (2 544 712) Kartoffeln 245 712 (154 354) Wein in Fässern und in Flaschen 67 230 (58 816) Blei 62 624 (117 684) Flachs, roh und gehechelt 54 431 (28 152) Hanf, roh und gehechelt 243 863 (308 628) Bau⸗ und Nutzholz, behauen 727 719 (606 230) Unbedrucktes Papier 444 457 (332 838) Bedrucktes Papier 82 180 (73 375). 1

1 Ausfuhr nach Deutschland. 8

Heringe 1 652 117 (1 526 562) Salz 12 152 (10 232) Kohlen, Koks und Briquets 4 267 192 (2 343 932) Schafwolle 90 530 8 766) Beaumwollengarn und Zwirn, ungebleicht 1 759 691 1 889 153) Desgl., gebleicht und gefärbt 3739 (4971) Baum⸗ wollene Zeugwaaren, ungebleicht 274 495 (181 442) Desgl., ge⸗ bleicht 163 616 (150 208) Desgl., bedruckt 213 266 (184 806) Desgl., gefärbt oder aus gefärbtem Garn hergestellt 207 409 (228 789) Jutegarn 1179 (4846) Zeugwaaren aus Jute 7799 (8112) Leinengarn 223 358 (213 932) Leinene Zeugwaaren 210 430 (197 503) Gezogene Seide, Garn und Zwirn 52 476 (77 594) Waaren aus Seide, gemischt mit anderen Stoffen 12 505 (21 011) Kammgarn aus Wolle 2 855 381 (3 150 771) Alpacca⸗ und Mohairgarn 960 750 (für 1899 nicht besonders angeschrieben) Wollene Gewebe 480 439 (532 995) Kammgarn⸗Gewebe 302 287 (335 089) Wollene Teppiche 43 117 (51 012) Rohes Kupfer 301 859 (425 736) Kupferwaaren 23 978 (41 299) Messerwaaren 18 881 (18 095) Eisen⸗Kurzwaaren 119 212 (136 380) Rohes Eisen 1 759 724 (1 378 371) Stab⸗ und Winkeleisen u. dergl. 23 222 (33 847) Eisenbahnmaterial aller Art 2125 (4924) Eisen⸗ und Stahldraht (außer Telegraphendraht) und Waaren daraus 61 486 (61 083) Platten und Bleche von Eisen und Stahl 11 323 (28 832) Galvanisiertes Eisenblech 36 441 (24 821) Weiß⸗ blech 276 710 (326 910) Nicht besonders genanntes Eisen und Waaren daraus 186 243 (180 357) Unbearbeiteter Stahl 405 205 (546 449) Schwarzblech zum Verzinnen 138 408 (139 789) Blei

und Waaren daraus 17 448 (16 149) Rohes Zinn 43 957 (43 282)

Lokomotiven 2092 (3169) Andere Dampfmaschinen, mit Aus⸗ nahme der landwirthschaftlichen 126 570 (154 413) Textilmaschinen 865 370 (906 901) Posamentier⸗ und Modewaaren 39 749 (42 327)

Soda 21 273 (20 914) Kunstdünger 255 489 (329 769) Leere Säcke und Ballen 31 955 (44 161) Thon⸗ und Porzellan⸗ waaren 102 291 (128 969) Samenöl 165 013 (75 735) Schreib⸗ waaren, außer Papier 63 407 (73 453). (Accounts Relating to Trade and Navigation of the United Kingdom.)

Roheisen⸗Prod Nach den Berichten der Fabrikanten stellte sich die Roheisen⸗

Produktion Schottlands im Jahre 1900 auf 1 153 896 Tons. Von

dieser Summe wurden 295 538 Tons in den Gießereien und 669 253 Tons in den Stahl⸗ und Walzwerken verarbeitet, zusammen 964 791 Tons. Von dem hiernach noch verbleibenden Rest wurden 157 817 Tons nach dem Auslande ausgeführt und 168 354 Tons auf Küstenfahrern, sowie 5328 Tons mit der Eisenbahn nach anderen Theilen Großbritanniens verschickt, im Ganzen also 331 499 Tons über die Grenzen Schottlands befördert. Am Schlusse des Jahres verblieb ein Bestand von 134 646 Tons, wovon sich 63 360 Tons noch in Händen der Fabrikanten befanden.

Im Vergleich zum Jahre 1899 hat die Gesammtproduktion um 12 942 Tons abgenommen. In den schottischen Eisengießereien wurden 1900 105 980 Tons mehr verarbeitet als 1899, in den Stahl⸗ und Walzwerken dagegen 109 652 Tons weniger, sodaß der Verbrauch des Landes 1900 im Ganzen um 3672 Tons geringer war als im vorhergehenden Jahre. Die Ausfuhr über die Grenzen Schottlands hat dagegen um insgesammt 19 819 Tons zugenommen, und zwar wurden 1900 nach dem Auslande 10 333 Tons mehr aus⸗ eführt als 1899, nach den übrigen Theilen des Vereinigten Königreiches in der Küstenschiffahrt 9202 Tons und auf Eisenbahnen 284 Tons. Der am Schlusse des Jahres 1900 verbliebene Vorrath war um 142 394 Tons geringer als 1899, wenngleich der in Händen der Fabrikanten verbliebene Bestand um 31 578 Tons größer (Moniteur des Intérêts Matériels.)

Die Zunahme des Tonnengehalts der Hand in den wichtigsten Staaten.

(Nach dem Russischen Finanz⸗Anzeiger.) Die Transportfähigkeit der Handelsfahrzeuge der wichtigsten von den Seehandel treibenden Staaten ist in einer fortgesetzten Zunahme begriffen. Dieselbe ist von 18 829 000 Registertons netto [Dampf. schiffe 7 748 000 t und Segelschiffe 11 081 000 t im Jahre 1889 auf 21 670 000 Registertons netto (Dampfschiffe 13 465 000 t und Segel⸗ schiffe 8205 000 t) im Jahre 1900 gestiegen.

Seit dem Herbst 1899 hat der Netto⸗Registertonnengehalt der Dampfschiffe um 1 300 000 t zugenommen, während derjenige der Segelschiffe sich um 142 000 t vermindert hat; der Zuwachs Pelan sich demnach auf 1 158 000 t. Großbritannien nimmt die erste Leönlt ein, es folgen alsdann Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika. Früher stand Frankreich an zweiter Stelle; vor einigen Jahren hat dieses Land sich jedoch von Deutschland, und jetzt außer⸗ dem noch von den Vereinigten Staaten überflügeln lassen, odaß es nunmehr die vierte Stelle inne hat.

——

1ö““

Registertons Registertons

1“ Pekto Nleic Großbritannien . . . . . . 11 859 000 7 395 000 Deutschlad 2169 000 1 352 000 Vereinigte Staaten von Amerika 1 183 000 808 000

s 563 000 V1—— 499 /0 Spanien . .. 658 000 428 000.

Jahres stellt sich folgendermaßen: 8

Die Zunahme der Dampfertonnage seit dem Herdste vorigen