86 6“ Errster Gegenstand derselben ist der Bericht der Kommission
über Reform der Amortisationsschuld und Lebens⸗
verficherung als Mittel zur Schuldentlastung.
Diesen erstattete der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungsrath, Be⸗ zirks⸗Präsident Freiherr von Hammerstein⸗Metz. Nach längerer Dis⸗ kussion, an welcher sich die Herren Graf von Bernstorff⸗Wehningen, Freiherr von Cetto⸗Reichertshausen, Graf zu Rantzau⸗Rastorff und
reiherr von Wangenheim⸗Kl. Spiegel betheiligen, wird der Kommissions⸗ antrag mit einigen von den Herren Graf zu Rantzau, Engelbrecht⸗ Obendeich und Graf Bernstorff gestellten Abänderungsanträgen in folgender Fassung angenommen:
18 Die richtige Grundlage ländlichen Realkredits ist die unkündbare Tilgungshvpotzer⸗
Zur besseren Nutzbarmachung der unkündbaren Tilgungshypothek für 884 Entschuldung des ländlichen Grundbesitzes erscheint noth⸗ wendig,
A. daß seitens der landwirthschaftlichen Interessenvertretungen (Landwirthschaftskammern, landwirkhscheftliche Vereine ꝛc.) durch Be⸗ lehrung in Wort und Schrift und geeigneten Falls auch durch Bei⸗ hilfen auf eine möglichst allgemeine Umwandlung der nicht tilgbaren in unkündbare Tilgungshypotheken unter Bevorzugung der gemein⸗ nützigen und öffentlich⸗rechtlichen Kreditinstitute, wo solche bestehen, hingewirkt, und
daß seitens dieser Kreditinstitute selbst, vornehmlich für den kleineren und mittleren Besitz, die Benutzung ihres Kredits, seine Ver⸗ mittelung und seine Taxformen bequem und einfach gestaltet werden
B. daß eine Reform der unkündbaren Tilgungshypothek nach folgenden Richtungen möglichst einheitlich von den genannten Kredit⸗ instituten durchgeführt werde: —
1) Die Tilgung ist für die ganze innerhalb der Beleihungsgrenze stehende Schuld obligatorisch zu gestalten.
2) Als Minimalsatz dieser Filgung ist, sofern die wirthschaft⸗ lichen Verhältnisse des Bezirks nicht einen höheren Satz zulassen, bei neuer Schuldaufnahme in der Regel nicht weniger als ¾8 % der von 88 Kreditinstiiut gewährten Gesammtbeleihung in Aussicht zu nehmen.
3) Die Tilgungsbedingungen sind möglichst beweglich zu gestalten und den Wünschen und der wirthschaftlichen Kraft der Schuldner an⸗ zupassen, insbesondere dahin, daß die Tilgung über den Zwangssatz hinaus sowohl von vornherein, wie auch im Laufe der Tilgungsfrist verstärkt, den. so verstärkter Satz wieder auf den Zwangssatz ermäßigt
werden, 8 die Verstärkung der Tilgung auch nur für einen Theil der
Schuld vorgenommen und dieser hinsichtlich seiner Löschung oder Erneuerung als eine selbständige Schuld behandelt werden darf. Zu erwägen bleibt, ob auch zu gestatten sei, daß der gesammte Tilgungsbeitrag, sehenh er für die ganze Schuld den Zwangssatz erreicht, zunächst auf einen Theil der Schuld konzentriert werde, der⸗ estalt, daß nach dessen Tilgung der Rest der Schuld wieder mit dem Fwangssaß zu tilgen ist. 8
4) Die Herausgabe des Tilgungsfonds ist, soweit eine solche zur Zeit zulässig ist, für die Folge auf die Fälle des Besitzwechsels (Tod oder Verlußerung) und der Abstoßung von höher verzinslichen Nach⸗ hypotheken zu beschränken.
Zu erwägen bleibt, ob die Herausgabe des Tilgungsfonds
a. bedingungsweise auch zum Zwecke der Ausführung von Melio⸗
ionen zu gestatten sei, etwa dann, wenn der Besitzer sich ver⸗ flichtet, für einen dem Betrage des herausgenommenen Tilgungs⸗ finds gleichen Theil der Gesammtschuld der Tilgung außerordentlich zu verstärken,
b. in allen oder einzelnen jener Fälle nur abzüglich eines als Sicherheitsfonds zurückzuhaltenden Theilbetrages zuzulassen sei.
5) Zu erstreben ist eine gesetzliche Anerkennung der Unpfändbarkeit des Tilgungsfonds unkündbarer Lilgungshypoteken, wie sie bei preußischen Landschaften bereits besteht.
C. Im Interesse einer allgemeineren Benutzung der unkündbaren Tilgungshppothek und der leichteren und möglichst allgemeinen Durch⸗ führung der Reformen zu B, 2 auch für die bereits be⸗ stehenden unkündbaren Tilgungshypotheken, empfiehlt es sich,
1) die Erhöhung einer bestehenden Beleihung und die Benutzung der Erleichterungen zu B3 davon abhängig zu machen, daß der Schuldner sich auch für die frühere Beleihung den neuen Grundfätzen unterwirft,
2) für die Benutzung der reformierten unkündbaren Tilgungs⸗ hopothek einen finanziellen Anreiz dadurch zu schaffen, daß
a. feitens der Kreditinstitute eine Ermäßigung der etwa noch er⸗ hobenen Verwaltungskostenbeiträge, vielleicht auch eine geringe Er⸗ mäßigung des Zinssatzes, sowie die thunlichste Verstärkung der Amorti⸗ ation aus eigenen Mitteln, jedoch nur für diejenigen Schuldner in lussicht gestellt wird, welche sich ihrer bedienen, insbesondere also sich einer Tilgungsverstärkung (möglichst von 1 %) und der Beschränkung der Herausnahme des Tilgungsfonds (B 4) unterwerfen,
b. seitens des Staats der Tilgungsbeitrag bei der Veranlagung zur Einkommensteuer bis zu einer gewissen Höhe als abzugsfähig er⸗ klärt wird,
c. für die Umwandlung kündbarer Hypotheken in Tilgungshypotheken Gebührenfreiheit gewährt wird.
4
Es erscheint geboten, daß staatsseitig darauf gehalten werde, daß den gemeinnützigen und öffentlich⸗rechtlichen Instituten, welche dem unkündbaren Realkredit dienen, für ihre Schuldverschreibungen vor den von Privaterwerbsinstituten ausgegebenen Inhaberpapieren be⸗ stimmte Vorrechte (Mündelsicherheit) gewährt und erhalten und diese Vorrechte für ihre Schuldverschreibungen in Gemeinschaft mit den sonstigen öffentlich⸗rechtlichen Werthpapieren thunlichst (Anlagezwang) erweitert werden.
kündbare h“
III. 5
Neben der unkündbaren Tilgungshvpothek und ohne Beeinträch⸗ tigung derselben ist in sehr vielen Fällen die Lebensversicherung ge⸗ eignet, die Schuldentilgung wirksam zu fördern. Dabei sind nach⸗ stebende Sätze zu beachten.
1) Eine Lchensversicherung kann von stark verschuldeten Land⸗ wirthen in der Regel nur dann abgeschlossen werden, wenn dadurch die bestehende Jahreslast nicht wesentlich erhöht wird.
2) Unter den verschiedenen Formen der Lebensversicherung scheinen zur Verbindung mit bestehenden Schulden am meisten geeignet:
a. die etwa auf das 65. Lebensjahr abgekürzte einfache Lebens⸗
b. die etwa auf das 65. Lebensjahr einzugehende Tilgungsver⸗ sicherung dem System Hecht.
Andere Formen der Versicherung sind in geeigneten Fällen nicht ausgeschlossen. 8. 2) Die abgekürzte einfache Versicherung bewirkt die Ausza
des versicherten Kapitals nach Ablauf der Versicherungszeit oder
früher erfolgendem Tode. .
Die Tülgungsversicherung bewirkt die Auszahlung des durch den regelmäßigen Gang der Amortisation nicht getilgten Restes des ver⸗ sicherten Kapitals nach Ablauf der Versicherungszeit oder bei früher eintretendem Tode. - 1 4) Die Ti — ein Amortisationsdarlehn zur noothwendigen Voraussetzung. Die einfache ü Versicherung ist von der Form des daneben bestehenden ns unabhängig. 5) Die Jahresleistungen für beide Arten der Verst⸗ sind in der — gleich, d. h. die Höhe der Prämie für eine ab⸗ gekürzte Versicherung ist gleich dem Betrage der Prämie einer ilgungspersicherung einschlicßlich der Amortisationsrate des Parlehns. 1 6) Die Erhöhung der Jahreslast des Schuldners infolge der Versicherung beträgt bei beiden derselben fast immer mehr als 2 % der Gesammtschuld, wenn der — 8, derselben durch E1] gedeckt werden soll. Diese Erhöhung der Jahres⸗ 42. von verschuldeten Landwirthen in der Regel nicht zu er⸗
7) Es wird aber eine gesicherte Lage des Schuldners schon herbei⸗ geführt, wenn derselbe von dem drückendsten Theile der Gesammt⸗ schuld befreit wird. Diese theilweise Entlastung kann durch Lebens⸗ versicherung in einer der beiden genannten Formen ohne wesentliche Eehegnge e herbeigeführt werden. BI
8) Bei nicht kilgbaren Schulden, welche in tilgbare nicht um⸗
ewandelt werden, empfiehlt sich die abgekürzte Lebensver⸗ scersh bei tilgbaren Schulden die Tilgungsversicherung.
9) Die Lebenspersicherung ist thunlichst durch Vermittelung der Grundkreditanstalten aufzunehmen. 1
10) Bei der Durchführung bieten die juristischen Ausführungen des Herrn Oberlandesgerichtsraths Schneider werthvollen Ankhalt. Sen vom Deutschen Landwirthschaftsrath, V, 1900, —
Den zweiten Gegenften der Tagesordnung bildet der Entwurf eines Gesetzes über die privaten Versicherungsunter⸗ nehmungen. Ueber denselben referieren die Herren Geheimer Oekonomierath, Professor von Langsdorff⸗Dresden und Oberlandes⸗ “ Schneider⸗Stettin. In der Diskussion spricht Herr Engel⸗ recht⸗Obendeich. Abänderungsanträge stellen die Herren Engelbrecht und Graf Rantzau. Bei der Abstimmung werden die Beschlüsse des Ständigen Ausschusses und der Antrag Engelbrecht⸗Graf Rantzau angenommen. 8 1 1
Die XXIX. Plenarversammlung schließt sich danach den Beschlüssen des Ständigen Ausschusses an und beschließt, für den Schluß des § 53 des Gesetzentwurfs für die privaten Versicherungsunternehmungen folgende Fassung in Vorschlag zu bringen:
3 8. den kleineren Vereinen im Sinne des Abs. 1 gehören alle auf Gegenseitigkeit gegründeten und nicht die Erzielung von Gewinn bezweckenden Versicherungsanstalten, deren Versicherungsbeträge durch Umlage erhoben werden und deren Geschäftsbetrieb in Preußen über den Umfang einer Provinz, sonst über den Umfang eines Bundesstaats nicht hinausgeht. Im übrigen entscheidet dhegen ob ein Verein im Sinne des Abs. 1 als kleiner Verein anzusehen ist, die Aufsichts⸗ behörde endgültig.“ 58
Schluß der Sitzung: 2 ¾ Uhr Nachmittags
17 ünkitesneneer -
8
Land⸗ und Forstwirthschaft. Deutschlands Zuchtviehausfuhr nach Ungarn.
(Aus den vom Auswärtigen Amt mitgetheilten Berichten der deutschen land⸗ und forstwirthschaftlichen Sachverständigen im Auslande.)
Ungarn, welches die großen und kapitalkräftigen Betriebe der österreichischen Ercher gge und seiner eigenen Magnaten, denen land⸗ wirthschaftlich hochgebildete Persönlichkeiten vorstehen, als landwirth⸗ schaftliche Vorbilder besitzt, fängt an, sich in züchterischer Beziehung mehr und mehr unabhängig vom Auslande zu stellen. Während vor längerer Zeit der bekäannte Händler Moritz Schloß und andere Vieh⸗ ausfuhrhändler zahlreiche Simmenthaler Rinder aus Süddeutschland nach dort ausführten und unmittelbar an Züchter abgaben, bezog die ungarische Regierung in den Jahren 1893 und 1896 mehrere Hundert Rinder dieses Schlages direkt aus Süddeutschland zur Vertheilung an kleinere Besitzer. Mit dem Erfolge war man nur insofern nicht zufrieden, als ein großer Theil der Thiere mit Tuberkulose behaftet war. Auch in größeren Privatherden hatten derartige Rassethiere, neben Montafunern, Inn⸗ und Etschthalern und ganz besonders Pinz⸗ gauern, Verbreitung und Anklang gefunden, sodaß Ungarn heute seinen Bedarf an Zuchtrindern fast ganz allein deckt. Von Deutschland bezog es 1895 1896 11 8 * 2
160, 7. . 2 9
1898 7 9
2
Noch geringer ist die Einfuhr von deutschen Pferden, nur 4
hengste und 5 Stuten innerhalb obigen Seeee An belgischen Dferden wurden während dieser vier Jahre nur 2 Hengste und 5 Stuten eingebracht, sodaß wohl der Bedarf an schwerem, kaltblütigem Zuchtmaterial aus den in Oesterreich einheimischen steierischen und norischen Pferden gedeckt sein mag. während der übergeführt. -
Die Einfuhr deutscher Schafe nach Ungarn ist in neuerer Zeit ganz belanglos geworden. Wenn auch in den achtziger Jahren noch bekannte deutsche Züchter die durch den Un 23 Landes⸗ Agrikulturverein auch jetzt noch veranstalteten Zuchtviehmärkte be⸗ schickten und dort Absatz fanden, so deckt heute Ungarn seinen Bedarf allein. Die schlechte Woll⸗Marktlage und die durch die Zollverhältnisse gegen früher ganz gehinderte Hammelausfuhr nach Frankreich mögen wohl das Interesse an der Schafzucht in den Hintergrund ge⸗ drängt haben. 8
Die Schweinezucht, welche früher in Ungarn in hoher Blüthe war — es wird an die FEsan in Steinbruch erinnert und an die damals den größten Theil des deutschen Speckbedarfs deckenden und auch lebend ausgeführten weltbekannten Bakonyer Schweine —, leidet an mangelnder Ausfuhr. Amerika hat Europa mit billigerer, freilich auch geringerer Waare versehen.
Die durch die Mastanstalt eingeführten englischen, mit dem Marschschwein gekreuzten Thiere haben nach augenblicklichen Erfolgen auf die Dauer ihren Platz nicht zu behaupten vermocht, sondern den Porkfhire⸗ und den Berkshireschweinen weichen müssen Während die erstern im südwestlichen Ungarn siemlich verbreitet sind, finden sich die beute noch bestehenden Berkshirezuchten, deren erste Einfuhr is in die fünfziger Jahre zurückreicht, hauptsächlich in Ungarisch⸗ Altenburg, Munkacs und Kaschau vertreten. Mit der Fruchtbarkeit dieser Thiere, der frühen Entwickelung, dem Reichthum an Fleisch und an Güte ist man sehr zufrieden und bemängelt nur den weichen Speck, der wohl mehr eine Folge des reichlichen Maisfutters sein mag, als daß er als Rasseeigenthümlichkeit gelten kann. Auch über die Poland⸗China, die aus früherer Zeit noch in geringer Zahl vor⸗ handen sind, äußert man seine Zufriedenheit. Den Bedarf an Zucht⸗ schweinen deckt Ungarn jetzt zum größten Theil selbst, und über die wenigen aus Deutschland noch bezogenen Thiere fehlen Zahlenangaben, weil Zucht⸗ und Schlachtschweine in der Statistik nicht getrennt sind, ebenso wie auch Schafe und Zicgen in einer gemeinsamen Rubrik ge⸗ führt werden „und Ungaben unmöglich machen. Wenn Deutschland selbst wieder wie früher in regem Handelsverkehr von lebenden S nen mit Ungarn sich befände, so würde den deutschen Wünschen an die Qualität derselben wohl Rechnun Fetrgen, die dort beliebten 1—— gezüchtet und die benöthigten Jha tthiere auch wohl eingeführt een. Bei den heutigen Verkehrsverhältnissen fehlt der äußere Antrieb dazu, und es ist nicht zu erwarten, daß eine Wandlung darin eintreten wird. Eine Beschickung der Zuchtvieh⸗ märkte des ungatischen Agriculturvereins mit 81 Zuchtvieh dürfte demnach wohl keine bedeutenden Erfolge in Aussicht stellen.
S
Ernteergebniß Transkaukasiens im Jahre 1900..
2. Konsulat in Tiflis berichtet unter dem 19. v. M.
Das Ernteergebniß im Amtsbezirke des Kaiserlichen Konsulats im Jahre 1900 war im einen befriedigend, trotzdem zu Anfang des Frühjahrs regnerisches r. und Schlossen, im Sommer große und Dürre, sowie und die
nze den feldern viel Schaden m Gouvernement Cutais war die Ernte mittelmäßi Die Maisernte war d und 1 gut.
Im 0. rement Tiflis ergab merkorn wie Winterkorn ein mittelmäßiges Ernteresultat. In dem Kreise Achal⸗ kalaki trat die Hottentottenwanze in großen Mengen auf und schä die K derart, daß die zur Zeit auf die Unter⸗
itt eine
6 Stiere und keine Küähe 3 8
. a Aus dem Kaiserreiche wurden Jahre 1895—98 74 Hengste und 454 Mutterstuten
stützung der Regierung angewiesen ist. In Kachetien wäre der Ernte⸗ busfal gut gewesen, wenn nicht Hagelschlag die Kornfelder geschädigt ätte.
Im Gouvernement Elisabethpol ist ein mittelmäßiges Ernte⸗ ergebniß zu verzeichnen. Die Einbringung des Karns ging unter den denkbar schlechtesten Verhältnissen vor sich, weil das Wetter anhaltend regnerisch war.
Das Gouvernement Baku hatte, namentlich in der Mugansteppe einen verhältnißmäßig guten Ernteertrag. .
Im Gouvernement Eriwan war die Getreideernte gut. Die Landwirthschaft litt hier ebenso wie in den Goupernements Elisabethpol und Baku von Heuschrecken, die in jenen Gegenden ständige Schädige des Ackerbaues sind. ; Im Karsgebiete betrug die Saatenfläche 113 437 Dessjätinen (1 Dessjätine = 1,0925 ha), 9551 Dessjätinen mehr als im Jahre 1899. Im Ganzen wurden 5 520 023 Pan Korn (1 Pud = 16,38 kg) geerntet (1 477 5833 Pud mehr als im Vorjahre), 2 855 296 Pud Weizen und 2 608 558 Pud Gerste. ergebniß gilt im allgemeinen als befriedigend.
Nach Deckung des Konsums der Bevölkerung können 660 244 Pud Getreide in den Handel gelangen.
Die Gesammternte im Daghestangebiet war gut.
Im Terekgebiete war Winterroggenernte befriedigend, Sommer⸗ roggenernte aber mittelmäßig.
1 Das Gouvernement Astrachan, wo fast nur Winterkorn ange⸗ baut wird, hatte ein befriedigendes Ernteergebniß, das eine Normal⸗ ernte um 15 % übertraf.
Was die Gegenden in Mittel⸗Asien betrifft, so war das Ernte⸗ ergebniß im Syr⸗Dargagebiet zum theil mittelmäßig, zum theil gut, im Samarkandgebiet befriedigend und stellenweise mittelmäßig, stellenweise über mittelmäßig.
darunter Das Ernte⸗
Antwerpener Getrei demarkt im Januar 1901. 8 Der Kgiserliche General⸗Konsul in Antwerpen berichtet unter dem 1. d. Mts. Folgendes:
Die Geschäfte waren sehr still und die Preise blieben seit Ende Dezember 1900 fast unverändert. Ende Januar 1901 diese ungefähr, wie folgt:
Weizen: nordamerikanischer. oo“ 8 Walla Walla australischer. Kurachee, weißer . 8 Z11““ Plata, je nach Güte . onau, “ 8 rusfischee, „ „ „ inländischer, „ „ ““ Donau und nordamerikanischer inländischer. “ Gerste: zu Futterzwecken. Saß für Freber LEEEEöö1“ Hafer: russischer und nordamerikanischer. Mais: Odessa und Donau . . . ... nordamerikanischer und Plata. Weizenmehl: inländisches . 11“ w Die Vorräthe wurden Ende Januar 1901, wie folgt, geschätzt: t Weizen: 300 000 dz Roggen: 15 000 „ b Gerste: 45 000 „ Mais: 25 000 „
Roggen:
2 „ 7 „ 2 52 52 „
Ernteergebniß der Provinz Ontario (Canada) im Jahre 1900.
dem 22. Nopember v. J. herausgegebenen Erntebericht entnehmen wir folgende Zusammenstellung:
Ertrag per Acker
in Sl Pon. Ergebniß in Acker Per Ac c in Bushel
Aubaufläche U Geschätztes in Bushel
1 068 610 1 049 691 917 096
376 905 898 726 465 314
23 369 737 14 439 827 18 491 17 6 940 333 7 041 317 7 231 037
21,9 138 20,2
18,4
577 810 490 374 620 241 2 398 834 2 363 778
16 909 751 14 830 891 16 196 877
89 693 327 V 89 897 724
1
Höhe der Schneedecke in Zentimetern 8 am Montag, den 4. Februar 1901, um 7 Uhr Morgens. Mitgetheilt vom Königlich preußischen Meteorologischen Institut.
(Stationen nach Flußgebieten geordnet)) Oestliche Küstenflüfse. 11“
Memel (Dange) 24, Tilsit (Memel) 15, Gumbinnen 10, Inster burg (Pregel) 12, Feüsbens (Pregel) 7, Königsberg i. Pr. (Pregel) 16. Weichsel.
Czerwonken (Bobr, Narew) 13, Marggrabowa (Bobr, Narew) 13, Klaussen (Pissa) 8, Neidenburg (Wkra) 13, Osterode (Drewenz) 15, Altstadt (Drewenz) 12, Konitz (Brahe) 21, Bromberg (Brahe) 21, Graudenz 18, Berent (Ferse) 17, Marienburg (Nogat) 18, Hoppendorf (Mottlau) 10.
Kleine Flüsse zwischen Weichsel und Oder.
Lauenburg i. P. (Leba) 12, Köslin (Mühlenbach) 6, Schivelbein
(Rega) 6. Oder.
Schillersdorf 0, Ratibor 0, Beuthen (Klodnitz) 2, Oppeln 2, belschperdt (Glatzer Neisse) 12, Brand (Glatzer Neisse) 53, Reinerz Neisse) 41, Sr, Hlabe Neisse) 8, Görbersdorf (Glatzer 8) 34, Friedland (Glatzer Neisse) 28, Weigelsdorf (Glatzer e) 8, Rosenberg (Stober) 6, Breslau 5, Liegnitz (Katzbach) 8. raustadt (Landgraben) 40, Schwarmitz 17, Grünberg 35, Krumm⸗ übel (Bober) 16, Wang (Bober) 70, Eichberg Bobe) 18, Scgrelzec Bober) 55, Warmbrunn 8 12. Bunzlau (Baber) 19, 2 * Nei e) 13, Fshen . Ostrowo (Warthe) 13, en rthg) 16. Tremessen ) 12, Samter (Warthe] 21, Paprotsch eünee) 8 Nesent Sb, 8, eagss Fer⸗ ansg⸗ 14.
suneh Demmin (Peene) 6.
Kleine Flüsse zwischen Oder und Elbe.
Greifswald —, tbus 19, Warnow) 8, (Warnow) 10, Frbaa auf S.8. e,bn (T 9) 10,
4
8 (Saale) 45, Neuhaus a. R.
im Ferghanagebiet
stellten sich
Dem von dem Ontario Department of Agriculture unter b
— ₰
(Trave) —, Eutin (Schwentine) 14, Plön 16, Schleswig (Schlei) 22,
—, Gramm (Fladsau) 17, Westerland auf Sylt 9, Wyk Flensbang 11, Husum 16, Meldorf 8. g 8 1u* 8 Elbe. 1u“ 8 Roßlau (Roßlau) 1, Dessau (Mulde) 1, Scheibe (Saale) —, Jena (Saale) 0, Stadtilm Saale) 5⸗ Dingelstädt (Saale) —, Ichtershausen (Saale) —, Gefurt (Saale) 2, Thdcaahen en (Saale) 5, Nordhausen (Saale) 10, Grei (Saale) 3, Altenburg (Saale) 0, Halle (Saale) 2, Kloster⸗
nfeld (Saale) 6, Bernburg (Saale) 3, Glauzig (Saale) 1, Broc en (Saale) 88, Quedlinburg (Saale) 4, Harzgerode (Saale) 21, Ma deburg 4. Neustrelitz (Haveh 9, Kottbus (Havel) 14, Dahme (He gel) —, Berlin (Havel) 5, Blankenburg bei Berlin (Havel) 4, Spandau (Havel) 6, Heinersdorf, Kr. Teltow (Havel) 5, Potsdam (Herel) —, Brandenburg (Havel) 1, Belzig (Havel) 8, Kvyritz
Zavel0, Gardelegen (Aland) 12, Waren (Elde) 8, Marnitz (Elde) 8,
werin (Elde) 6, Dömitz (Elde) 1, Uelzen (Ilmenau) 0, Lüneburg (Ilmenau) 1, Neumünster (Stör) 8, Bremervörde (Oste) 4. 8 Weser.
Meiningen (Werra) 10, Schnepfenthal (Werra) 16, Friedeisswerch (Werra) —, Witzenhausen (Werra) —, Fulda (Fudde) 2, Schwarzen⸗ born (Fulda) 23, Cassel (Fulda) 4, Uslar 16, Driburg (Nethe) 3,
rford (Werre) 8, Nienburg 0, Scharfenstein (Aller) 52, Brocken
ller) 88, Ilsenburg (Aller) 15, Wasserleben (Aller) 5, Braunschweig (Aller) 7, Helmstedt (Aller) 6, Celle (Aller) 3, Göttingen (Aller) 10,
rzberg (Aller) 10, Clausthal (Aller) 38, Seesen (Aller) —, Hannover Aler) 2, Bremen 0, Oldenburg (Hunte) 1, Elsfleth 1.
Kleine Flüsse zwischen Weser und Ems Jever 2, Norderney —, Aurich 2, Emden 1. Ems. Münster i. W. 10, 0. 8
Torgau 3,
Lingen 1, Osnabrück
Gütersloh (Dalke) 3, (Haase) 7, Löningen (Haase)
Mötihn
Coburg (Main) 8, Frankenheim (Main) —, Gelnhausen (Main) 4, Femiefürt (Main) 3, Wiesbaden 7, Geisen⸗ heim 9, Birkenfeld (Nahe) 15, Marburg (Lahn) 19, Weilburg (Lahn) 3, Schneifel⸗Forsthaus (Mosel) 36, Bitburg (Mosel) 11, von der Heydt⸗ Grube (Mosel) 8, Trier (Mosel) 5, Neuwied 1, Hachenburg (Sieg) 12, Siegen (Sieg) —, Müllenbach (Sieg) 26, Köln 7, Krefeld 3, Arnsberg (Ruhr) 16, Brilon (Ruhr) 24, Alt⸗Astenberg (Ruhr) 52, Dort⸗ mund 8, Kleve 12, Aachen (Maaß) 11.
Der Höhe von l em Schneedecke entsprachen:
Febr. 1901 in Czerwonken 1.1 mm Schmelz⸗ „ „ Marggrabowa 1 wasser. (Weichsel) 1.2
8
Neidenburg Altstadt Bromberg Schivelbein Habelschwerdt Schwarmitz Wang - Ostrooo Samter
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Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
Maßregeln. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“,
Nr. 6 vom 6. Februar 1901.)
Pest.
Rußland. In Wladimirowka betrug nach einer Bekannt machung des Astrachanschen Gouverneurs die Zahl der verdächtig Erkrankten am 5. Januar noch 6. dieselben befanden sich angeblich auf dem Wege der Besserung. Ueber den Verlauf der Epidemie in Tekebai⸗Tubek in der Kirgisensteppe war zufolge einer Mit⸗ theilung vom 22. Januar nichts Näheres bekannt geworden; das Gerücht, daß in Rostow und im benachbarten Asow die Pest sich gezeigt habe, hat sich nach derselben Mittheilung als unbegründet erwiesen. Im Dorfe Andrejewka (Kreis Kamyschin, Gouvern. Saratow), woselbst ebenfalls pestverdächtige Erkrankungen auf⸗ getreten und bis zum 8. Dezember v. J. von 23 so Erkrankten 10
storben waren, handelte es sich, wie nach einer des ouverneurs von Saratow am 8. Dezember festgestellt ist, um Milz⸗ brand⸗Infektionen (esibirische Pest*).
Egypten. Der an Bord des Postdampfers „Senegal“ unter den desntelten inungen der Pest, mit Fieber, starkem Kräfteverfall und mit Drüsenschwellungen erkrankte Küchenjunge war am 11. Ja⸗ nuar in der Besserung begriffen; am 8. und 9. Januar hatte er zwei Einspritzungen von je 40 ccm aus Beirut bezogenem Antipestserum des Pasteur'schen Institutsz erhalten. An Bord war er sorgfältig isoliert worden und angeblich nur mit den beiden 4— in
erührung gekommen, nachdem seine Aufnahme in das Lazareth zu Beirut abgelehnt worden war. 8 2
Britisch⸗Ostindien. In der Stadt Bombay sind während der am 29. Dezember endenden Woche 999 Personen, d. i. 86 als während der Vorw und während der am 5. Januar ab⸗ gelaufenen Woche 1019 onen gestorben. Von di erweislich der Pest erlegen in der ersteren W. 159, d. i. 48 mehr als in der Vorwoche, und in der zweiten W 176. Einschließlich der als pestverdächtig bezeichneten sind in der letzteren Woche 454 Todes⸗ fälle auf Pest zurückgeführt worden. V
Queensland. Nach dem Ausweise der Zentral⸗Gesundheits⸗ behörde wurde inder Kolonie während der am 15. laufenen Woche ein Pestfall zu Brisbane festgestellt; am Ende der Woche waren in 2 ne noch 4, in Thursday Island noch 2 ranke in Behandlung. Während der folgenden, am 22. endenden Woche soll ein Pesttodesfall in Rockhampton vorgekommen sein.
Cholera. 2 Hs;,Sshe⸗ i Kalkutta sind in der Zeit vom 23. Dezember p. bis zum d. Januar d. J. 69 Personen an der Cholera gestorben. ” Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige: in Rio de Janeiro in der Zeit vom 1. bis 15. November, in Farkagene am 10. Dezember v. J., in Cienfuegos am 7. Januar und in Matanzas vom 15. ber v. J. bis zum 3. Januar je 1 To „ferner in Havanna vom 16. bis 22. Dezember 2 und vom 23. big 29. Dezember 3 Todesfälle, endlich in Vera Cruz pvom 9. bis 14. Dezember 2 und vom 16. bis 2. Dezember 8 Tovevsälle. 8
en waren
lIfügung des Königlich portugiesischen Mini
1t Pocken. Türkei. Aus Jaffa in Syrien wird der Ausbruch einer ziemlich schweren Pockenepidemie während der ersten Hälfte des Monats Januar gemeldet. Unterleibstyphus. Ruüßland. Im Dorfe Gorodischtsche des Kreises Regeeahs (Gouv. Kiew) waren vom 10. bis 22. Januar nach amtlichen An⸗ gaben 32 Personen erkrankt und mehrere derselben gestorben. Auf die Vermuthung, daß es sich um eine pestähnliche Krankheit handele, waren bereits am 15. Januar aus Kiew 18 Aerzte in das Dorf entsandt worden; dieselben stellten Unterleibstyphus fest, welcher dadurch ent⸗ standen sein soll, daß das von den Dorfbewohnern penoffene Wasser durch die 3 Werst davon entfernte, in der Ortschaft Malin gelegene Papier⸗ fabrik verdorben worden ist.
Influenza.
Vereinigte Staaten von Amerika. Seit Beginn des Jahres sind in mehreren Städten Nord⸗Amerikas, namentlich in New York, Chicago, Philadelphia, zahlreiche Erkrankungen an Grippe aufgetreten; daneben sollen in New York auch viele Typhuserkrankungen den Gesundheitszustand ungünstiß beeinflussen. Nach dem Eintritt kälteren und trockneren Wetters scheint gegen Mitte Januar eine Ab⸗ nahme der Erkrankungen an Grippe eingetreten zu sein.
Ruhr. 1
Frankreich. Zufolge einer Mittheilung vom 25. Januar hat im Departement Finistére die Ruhrepidemie, nachdem sie fast erloschen schien, wiedereine größere Verbreitung gewonnen; besonders heftig soll sie in Spezet und mehreren anderen Orten des Arrondissements Chateaulin herrschen.
Verschie dene Krankheiten.
Pocken: Glasgow 10, New York 2, Odessa 8, Pari 18, Warschau 21, Kalkutta 140 Todesfälle; New York 11, Paris 84, St. Petersburg 56, Warschau (Krankenhäuser) 12 Erkrankungen; Flecktypus: Warschau 2 Todesfälle; St. Petersburg, Warschau (Krankenhäuser) je 2. Erkrankungen; Genick⸗ starre: New York 2 Todesfälle; Reg.⸗Bez. Schleswig 2 Er⸗ krankungen; Trichinose: Nürnberg (Krankenhaus) 2 Erkrankungen; Influenza: Berlin 15, Hamnbun 6, Altona, Barmen, Braun⸗ schweig, Charlottenburg, Danzig, Magdeburg je 2, Kopenhagen 5, London 17, Moskau 4, New YVork 11, Paris 12, St. Petersburg, Warschau je 2 Todesfälle; Nürnberg 46, Hamburg 57, Kopenhagen 562, Stockholm 24 Erkrankungen; Keuchhusten: London 37 Todes⸗ fälle; Budapest 37, Kopenhagen 23, Wien 42 Erkrankungen; Lungen⸗ entzündung: Reg.⸗Bez. Schleswig 114, Kopenhagen 32, Warschau (Krankenhäuser) 36 Erkrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durchschnitt aller deutschen Be⸗ richtsorte 1886/95: 0,91 %): in Altendorf, Elbing, Essen — Er⸗ krankungen kamen zur Meldung in Berlin 30, in den Regierungs⸗ bezirken Arnsberg 138, Düsseldorf 108, in Hamburg 58, Budapest 49, Kopenhagen 32, London (Krankenhäuser) 172, New York 191, Paris 63, St. Petersburg 114, Stockholm 31, Wien 87 — desgl. an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,27 %): in Bielefeld, Dortmund, Pforzheim, Stuttgart — Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 95, in den Regierungsbezirken Arnsberg 130, Düssel⸗ dorf 133, in Hamburg 25, Kopenhagen 27, London (Kranken⸗ häuser) 158,F New York 286, Paris 91, St. Petersburg 134, Stockholm 71, Wien 56; ferner wurden Erkrankungen an Masern gemeldet in Berlin 52, Breslau 27, in den Reg.⸗Bezirken Düsseldorf 148, Hildesheim 112, Königsberg 165, Posen 172, Schles⸗ wig 116, in München 65, Hamburg 22, Budapest 168, Edinburg 155, Kopenhagen 291, New York 99, St. Petersburg 51, Wien 549 — desgl. an Unterleibstyphus in London (Krankenhäuser) 30, New York 87, Paris 45, St. Petersburg 112.,
Im Monat Dezember (für die deutschen Orte) sind nach⸗ stehende Todesfälle gemeldet worden: Pocken: Madrid 187, Mar⸗ seille 166, Toulon 7, Alexandrien 4, Kairo 2, New Orleans 1, Buenos Aires 14, Rio de Janeiro 68; Fleckty hus: Oberhausen 3, Alerandrien 1, Kairo 15; Rückfallfieber seinschl. biliösen Typhonds): Alerandrien 3, Kairo 12; Genickstarre: Metz 1, Athen 2, Baltimore 3, Buffalo 1, Detroit, Indianapolis je 2, Minneapolis 1, New Orleans 3, San Francisco, St. Louis je 1; Tollwuth: Buenos Aires 1; Milzbrand: Hamburg 1; Influenza: Berlin 25, Barmen 8, Hamburg 6, Aachen, Braunschweig je 4, Danzig 3, Bromberg, Frank⸗ furt a. M., Halle, Stettin, Leipzig je 2, 13 deutsche Orte je 1, ferner Athen 2, Madrid 3, Baltimore, Cincinnati je 1, Indianapolis 2, New Orleans 1, San Francisco 4, St. Louis, Buenos Aires je 2, Rio de Janeiro 5; Lepra: Buenos Aires 1, Rio de Janeiro 2.
Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblich⸗ keit an einzelnen Krankheiten im Verglei zur Gesammt⸗ sterblichkeit eine besonders gege nämli öher als ein Zehntel: an Masern (1886/95 erlagen denselben 1,15 von je 100 in sämmtlichen deutschen Berichtsorten Ge⸗ storbenen): in Altenessen, Weißensee, Bottrop, Duisburg, Kalk, Kattowitz, Königshütte, Langendreer, Luckenwalde, Siegen, Tilsit, Gießen; an Scharlach (1886/95: 0,91 % in allen deutschen Orten): in Allenstein, Altendorf, Alt⸗Zabrze, Elbing, Essen, Köpenick, Schneide⸗ mühl, Stargard, Staßfurt, Thorn, Zaborze, Wismar; an Diph⸗ therie und Croup (1886/95: 4,27 % in allen deutschen Orten): in Aschersleben, Gr.⸗Lichterfelde, Bismarck, Hörde, lke, Wanne, Reichenbach; an Unterleibstyphus (1886/95: 0,75 % in allen deutschen Orten): in Hagenau. — Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Lungenschwindsucht (1886/95: 12,38 % in allen deutschen Orten): in Alt⸗Zabrze, Steglitz, Forst, Hameln, Saarbrücken, welm, Frankenthal, Baden⸗Baden, Jena, Bremerhaven, Delmenhorst, Coburg, Brünn, Linz, Rio de Janeiro: akuten Erkrankungen der Athmungsorgane (1886/95: 11,98 % in allen deutschen Orten): in 48 decs Orten, darunter sogar mehr als ein Drittel in Bielefeld, Meiderich, Rotthausen, Stendal, Wald, Wurzen; ferner in Marseille; akuten Darm⸗ krankheiten (1886/95: 11,72 % in allen deutschen Orten): in Burg, Kalk, Recklinghausen, Stvrum, Ingolstadt, Landshut, Speyer, Döbeln, Gera, Basel, Zürich, Alexandrien, Kairo.
Von den 277 deutschen Orten hatten 4 im Berichtsmonat eine verhältnißmäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Ein⸗ wohner und aufs Jahr berechnet): Altenessen 36,2 (1889/98: 20,2), Wanne 37,1, Kalk 37,9 (1895,97: 25,8), Elbing 40,0 (1886/95: 2785 * Im Vormonat betrug das Sterblichkeitzmarimum 38,6 %. — Die Säuglingssterblichkeit war in 7 Orten eine heträchtliche, d. h. höher als ein Drittel aller Lebendgeborenen in: Crimmitschau 345 (Gesammtsterblichkeit 17,0), Döbeln 375 (22,1), Landshut 377 (26,1), Kempten 400 (23,0), Amberg 420 (25,7), ra 443 (21,4), Bor⸗ hagen⸗Rummelsburg 455 (24,3). 3 —
Die Gesammtsterblichkeit war während des Berichromonats
seringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet)
b 54 Orten. Unter 12,0 blieb dieselbe in Greiz 11,9 (1886,95: 22,4), Jena 11,0 (1896,/98: 14,7), Hagenau 10,8 (1895,97: 15,1), Hameln 10,4 (17,0), Küstrin 10,4 (1886,95: 21,8), Neustadt a. H. 1000, Ludwigsburg 9,3 (15,9), Landah 9,1. — Die Säuglingssterblich⸗ keit betrug in 35 Orten weniger als ein Zehntel der Lebe renen. Unter einem Siebentel derselben blieb sie außerdem in unter einem Fünftel in 102 Orten. 4
Im Ganzen scheint sich der Gesundheitszustand gegenüber dem Vormonat ctwas verschlechtert zu haben, abgesehen allerdings von den Säuglingen, für welche die Verhältnisse anscheinend ziemlich un⸗ verändert geblieben sind. Eine höbere blichkeit als 35,0 %
tten 4 Frie en. im November, eine geringere als 15,0 %
84. 2 auglinge als 333,3 auf se 1900 Lebendgebotene ta 1* 7 Oiten 2₰ niger 29856 in 197 gegen 211 im 8 EEI11AX“X“ 1“ Portugal. “ Diario do Governo“ Nr. entlichte Ver⸗
Durch eine im „ Il- des Innern
Januar wird vom 14.
vom 31.
bestimmt, da die Verfügung
April 1897
eingeführten
durch die Maß⸗
regeg zur Verhütung der Finceppn⸗ der Beulenpest au
die Herkünfte aus den Phi
ippinen nicht mehr anzu⸗
wenden sind. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 23 vom 25. Januar v. J.)
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)
Ausfuhr von Textilmaschinen aus Großbritannien in den
drei letzten Jahren.
Bestimmungsländer B
Rußland
Deutschland
Niederlande
Frankreich 1 1 Andere europäische Länder China mit Hongkong Japan Vereinigte Staaten von Amerika Südamerikanische Länder . . . . Britisch⸗Süd⸗Afrika . . .. Britisch⸗Ostindien
Australien
Andere Länder
1900 1 268 281 1 019 714 . 236 512 681 659 969 090 116 741 287 245 286 998 124 646 1 165 1 293 315 19 653 322 993
1899 1 682 599 906 901 197 544 540 623 1 111 147 190 286 95 978 365 424 122 615 12 695 1 051 466 20 756 505 914
Werth in Pfund Sterling
1898 1 056 257 865 370 211 758 779 368 1 282 967 27 159 144 346 648 639 129 986 11 999 658 566 17 566 378 837
Zusammen 6 628 012 6 803 948
6 211 918.
In der Ausfuhr dieses wichtigen Zweiges der britischen Maschinen⸗
industrie
hat also ein Rückgang gegen das Vorjah
r um rund
176 000 £ stattgefunden, verursacht durch Abnahme des Absatzes be⸗ sonders nach Rußland, auch den Vereinigten Staaten, China, Britisch⸗Süd⸗Afrika und den nicht besonders aufgeführten Ländern. Dagegen war die Ausfuhr im Jahre 1900 größer als 1899, vor
allem nach Ostindien und Japan, ferner nach Frankreich, “ (Nach Cotton.)
und den Niederlanden.
Deutschland
“
— “ Einfuhr einiger wi Waaren nach der Schweiz 0.
im Jahre 19
8 Waarengattung 8 2 15 447 659 645 065 27 402 3 584 799 898 019 89 968 502 375 153 171 298 827 90 972
Steinkohlen 1 Petroleum, roh, und Petroleumdestillate Schweineschmalz
Kaffee, roher
Rohtaback
Roh⸗ und Krystallzucker, Stampf⸗ (Pilé⸗) Zucker, Abfallzucker, Traubenzucker
Zucker in Hüten, Platten, Blöcken.
Zucker geschnitten oder fein gepulvert. 3
451 642 152 707 109 702 hl 1 073 562
Wein in Fässern . . . .
Die wreeanttiir mu am 1. 1 900.
Im europäischen Rußland sind im Oktober 2 937 018 Wedro
dz 14 062 771 620 741
68 565636
101 558 1 238 314.
(Schweizerisches Handelsblatt.)
Novembe
wasserfreien Spiritus gegen 2 852 798 Wedro im gleichen Monat des
Jahres 1899/1
und 2 338 696 Wedro im Oktober 1898/99, d. h.
84 220 Wedro (3 %) und 598 322 Wedro (25 %) mehr als in den
entsprechenden Vorjahren, gebrannt worden. der Campagne beläuft si
Wedro im Jahre 1899/1900 und 3 311 160 Wedro im
n Das Gesammtergebni auf 4 082 670 Wedro gegen 4 037 48 ahre 1898/99,
d. h. es wurden 45 182 Wedro oder 1,1 % und 771 510 Wedro oder 23 % mehr als in den entsprechenden Vorjahren hergestellt.
Die Zahl der am 1. — W reien war gegen das Vorjahr um 159 größer
ovember in Betrieb befindlichen Brenne⸗ 1403 gegen 1244.
Am 1. November betrugen die angeschriebenen Spiritusvorräthe im Ganzen 7 653 393 Wedro gegen 5 313 092 Wedro im Jahre 1899/1900 und 6 115 275 Wedro im Jahre 1898/99, also entsprechend mehr 2 340 301 Wedro oder 44,1 % und 1 538 118 Wedro oder 25,2 %.
Gewöhnlich erreichen die Vorräthe am 1. Mai ihren Höchstbestand; dann tritt eine bis zum 1. Novemher andauernde Abnahme derselben ein; von diesem Zeitpunkte ab verfolgen sie wiederum eine steigende
Richtung.
In der diesjährigen Campagne war das Minimum aber
bereits am 1. Oktober eingetreten, und am 1. November machte sich
schon wieder eine Zunahme bemerkbar.
Die fiskalischen Spiritusvorräthe sind gegen die Vorjahre um 47,3 % gewachsen und betragen 60,3 % des Gesammtquantums, gegen 59 % im Jahre 1899/1900 und 55,8 % im Jahre 1898/99.
Die Spiritusbewegung im europäischen Rußland für die ersten vier Monate der letzten drei 89⸗ stellt sich folgendermaßen dar:
898/99
1899/1900
1900/1901
Wedro wasserfreien Spiritus
3 211 160
12 974 322
4 037 488
11 360 697
Pdethe 8 zu Vorräthe zu Beginn der Campagne .. .
16 185 482 6 115 275
15 398 185 5 513 092
8 Zusammen . . Ab Vorräthe am 1. November
10070 207
Mithin Verbrauch und Ausfuhr Davon ab Ausfuhr
899 83 902
10 142 215 159 222
Rest für den inneren Verbrauch 9617 359 9 801 191.
9 982 993
-(sach dem Russischen Finanz⸗Anzeiger.)
“
1.“ 8 —
Die Naphtha⸗Industrie Rußlands im Jahre 1900.
Der Aufschwung der russischen Napbtha⸗Industrie gelaufenen Jahre ein 928 hewvorragender gewesen. 1. Januar bis zum 1. De⸗
ist im ab
In der Zeit pom zember 1900 wurden auf der Halbinsel
Apscheron 548 900 000 Pud Naphtha gewonnen, eine Ziffer, die bis⸗
her noch nicht erreicht worden ist.
Wenn man die Ausbeute des
Monats Dezember mit 52 000 000 Pud annimmt, was wohl nicht zu
hoch gegriffen ist, 600 000 000 Pud Naphtha. der Tabelle
verdoppelt, wie aus tlich ist:
so ergiebt sich eine Jahresproduktion von rund
Im Vergleich zum Jahre 1894 hat 88 die Naphthaproduktion
Pro⸗ — b in duktion Vergleich mit 8 dem Vorjahr 8
Millionen P IEE
Die Frese sind e deser Zen
Fffallen. ondern sie sind um das
Naphtha kostete am Produktionsorte I 3,1 Kep. 1806 7,8 Kop., 1897 7,7 Kvp., 1898 9,8 Kop., 1899 13.
1900 annähernd 15 Kop. Rodnapdtda ist en
. der Gewin 2ꝙ und — aus dem Gebiet von Baku ausgeführt in