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vas
8
ꝛUnmsomehr bin ich verwundert, daß der Minister nicht einmal im
wie es an der Börse zugeht.
gegen eine subjektive, eine auf Schätzung beruhende, soweit es sich um
zur Zahlung eingehen, und aus denen sie entnehmen
ins Detail gehenden Berichterstattung über die Börsenvorgänge. Trotz aller Warnungen der Blätter des Bundes der Landwirthe seien in der letzten Zeit industrielle Papiere in die Höhe getrieben worden. Ließe es sich nicht ermöglichen, daß der Börsenkommissar solche Berichte lieferte? Die Mehrausgabe für eine Hilfskraft würde er gern be⸗ willigen. So würde sich ein Ueberblick über die Einschränkung des Ultimogeschäfts u. s. w. gewinnen lassen. Das Börsengesetz werde eher verschärft als abgeschwächt werden, wie es auch in anderen Staaten, z. B. Oesterreich und Rußland, geschehen, wo man dem Ultimo⸗ geschäft energisch zu Leibe gegangen sei. Der Ausbeutung der Out⸗ siders müsse entschieden vorgebeugt werden. Ueber die Thätigkeit der großen Emissionsgeschäfte bedürfe man ebenfalls zuverlässiger Be⸗ richte, damit der Staat eines Tages in die Thätigkeit der haute finance im Emissionswesen eingreifen könne. Es handele sich da um ein großes, volkswirthschaftliches Interesse. Der Minister möge erwägen, ob sich die Thätigkeit des Staatskommissars nicht weiter aus⸗ gestalten ließe, damit von Jahr zu Jahr oder in kürzeren Abschnitten eine neutrale und zuverlässige Statistik über die Thätigkeit der Börse gegeben werden könne. Die Bedeutung der Börse sei von Jahr zu Jahr gewachsen, um so mehr sei es geboten, das Publikum über die Börse aufzuklären. Dann werde man auch in der Lage sein, den Be⸗ richt zu besprechen, an der Börse sine ira et studie Kritik zu üben und dem Volke sehr werthvolle Fingerzeige zu geben. Der Staat müsse die Börse mehr überwachen als die Syndikate. Minister für Handel und Gewerbe Brefeld:
Der Herr Vorredner hat an mich die Frage gerichtet, wie ich über den von ihm ausgesprochenen Gedanken persönlich denke, der, wie ich annehmen muß, von einer nicht geringen Tragweite sein würde.
Meine Herren, über solche Gedanken aber im Augenblick ohne eingehende Prüfung meine Meinung auszusprechen, das widerspricht meinen Gewohnheiten. Ich muß es mir vorbehalten, vorläufig zu erwägen, was ich darüber zu denken habe. Sollte ich Anlaß finden, darüber künftig im Hause eine Mittheilung zu machen, werde ich es thun. (Heiterkeit links.)
Abg. Gamp (fr. kons.): Es wäre erwünscht, etwas Weiteres über das Maß der Zulassung ausländischer Papiere zum Handel an der Börse zu erfahren. Wir haben Mittheilungen über die Emissionen zweier Jahre erhalten, im dritten aber zu spät. Bis zum 15. Januar konnte uns der Kommissar Bericht erstatten. Auf welchem Gebiet ist im Laufe des Jahres die Emissionsthätigkeit besonders hervorgetreten? Aus dem Emissionskurs kann man Schlüsse ziehen über die Lage der Industrie. Wir haben umfangreiche Berichte über die Verbreitung der Reblaus erhalten, fast jede einzelne Reblaus ist verbürgt; aber über die Emissionen erfahren wir sehr wenig. Herr Gothein hat gesagt, diejenigen, die das Börsengesetz gemacht hätten, seien verantwortlich für dessen Auslegung durch die Gerichte. Dagegen muß ich entschieden Verwahrung einlegen. Das Reichsgericht hat eine Entscheidung getroffen, die mit dem Wortlaut des Börsengesetzes nicht im Einklang steht. Das Reichs⸗ gericht stützt sich auch weniger auf das Börsengesetz, als auf das Bürgerliche Gesetzbuch. Ich habe ja an diesem nicht mitgearbeitet, sonst würden jene Bestimmungen nicht hineingekommen sein. Die
Mitarbeiter am Börfengesetz trifft kein Vorwurf. Uebrigens sind die Bestimmungen über das Terminregister auch von den Nationalliberalen und den Sozialdemokraten acceptiert worden. Ich übernehme die Verantwortung für dieses Gesetz sehr gern.
Abg. Dr. Hahn: Der Minister hat sich vorbehalten, mir eventuell eine Auskunft zu geben. Darüber freut sich die Linke. Der Bericht des Börsenkommissars würdeder Linken weniger Freude machen als der Rechten. Die Antwort des Ministers steht im Widerspruch mit der anderer Minister. Herr von Goßler hat sich in liebenswürdigster Weise bereit erklärt, eine Statistik darüber zu geben, woher die Rekruten kommen, da wir nachweisen wollten, daß die besten Rekruten vom Lande kommen. Wir bekommen sehr detaillierte Nachrichten über den Export nach dem Auslande.
Prinzip die Berechtigung meines Wunsches anerkannt hat. An ein Spioniersystem habe ich nicht gedacht;: aber die Landwirthschaft und andere Erwerbszweige haben ein großes Interesse daran, zu erfahren,
Minister für Handel und Gewerbe Brefeld: 1
Ich habe den Herrn Abg. Gamp so verstanden, daß er Aeuße⸗ rungen der Börsenkommissare zu haben wünschte über die Gesammt⸗ heit der Anleihen, insbesondere der ausländischen, die an der betreffenden Börse ausgegeben werden oder zur Ausgabe gelangen; daß er dabei aber auch wissen wollte, wie viel davon vom deutschen Markte selbst aufgenommen ist. Eine solche Mittheilung ist nicht bloß eine statistische „das ist sie nur in dem ersten Theil, soweit es sich um
die Nominalbeträge der betreffenden Anleihen handelt. Sie ist da⸗
den zweiten Theil handelt. Dazu würde aber der Börsenkommissar, glaube ich, nur sehr schwer im stande sein, er würde das nur durch Erkundigungen bei den betreffenden Banken machen können, und auch die Banken würden nur sehr schwer in der Lage sein, hierüber Auskunft zu geben. Sie würden vorzugsweise einer Anhalt finden müssen bei den Kupons, die bei ihnen
können, wie viel in den deutschen Markt hineingelangt ist. Immerhin werden Sie hieraus entnehmen, daß, sobald solche Mittheilungen das Gebiet einfacher Zusammenstellung von Thatsachen verlassen und auf das Gebiet der Schätzungen, der subjektiven Meinungen, übergehen, die Sache sehr große Schwierigkeiten hat.
Nun habe ich den Herrn Abg. Hahn dahin verstanden, daß seine Wünsche erheblich weiter gehen als die des Herrn Abg. Gamp. Ich habe ihn so verstanden, daß man über die gesammten Vorgänge an der Börse, über die Entwickelung, die der Börsenhandel genommen bat, eine gutachtliche Aeußerung der betreffenden Börsenkommissare wünscht. Sie sollen also gewissermaßen ihre persönliche Auffassung aussprechen, die sie aus den ganzen Vorgängen an der Boörse ge⸗ wonnen haben, damit das Publikum aufgeklärt werden könne darüber, wenn der Börsenverkehr nicht die richtigen Wege geht. Sie sollen sich auch darüber äußern, wenn ich Herrn Abg. Dr. Hahn richtig ver⸗ standen habe, ob auch die Bewerthung, wie sie sich in den Börsenkursen ausspricht, eine gesunde oder ungesunde ist ob sie die Grenzen einer richtigen Bewerthung innehält oder nicht. Ja, meine Herren, das sind Aufgaben, die noch außerordentlich viel schwierigerer Natur sind, und wenn ich diese nicht ohne weiteres den Börsenkommissaren zumuthen möchte, so glaube ich, handele ich meiner Pflicht gemäß.
Es hat nicht in meinem Sinn gelegen, das, was der Herr Abg. Dr. Hahn wünscht, ohne weiteres abzulehnen. Wenn er darin eine unliebenswürdige Ablehnung gefunden hat, so glaube ich, Lrrt er sich. Ich habe nur gesagt: ich muß es mir überlegen, was er eigentlich will, und nach Anhörung der Börsenkommissare, ob und inwieweit das möglich ist, nachher meine Entschließung vorbehalten. Etwas Weiteres habe ich nicht sagen wollen, und den Vorwurf einer un⸗ liebenswürdigen Ablehnung darf ich daher wohl ganz ergebenst meiner⸗ seits ablehnen.
That für dessen Auslegung verantwortlich, weil es unklar gefaßt worden sei. Seine Partei habe jedenfalls keine Verantwortung für das Gesetz. Die übrigen Parteien schienen aber die Verantwortung auf andere abwälzen zu wollen.
Abg. Gamp: Ich habe diese Verantwortung nicht abgelehnt. Lehnt Herr Gothein etwa die Verantwortung für das Bürgerliche Gesetzbuch ab, auf das sich das Reichsgericht stützt? Bei den Emissionen handelt es sich allerdings um eine Schätzung, aber um eine Schaätzung von Thatsachen, und diese sind für uns sehr werthvoll. Wir legen auch großen Werth darauf, zu erfahren, in welchem Umfang von dem Differenzeinwande Gebrauch gemacht worden ist u. s. w. Abg. Dr. Hahn: Ich habe nur von der Feststellung von That⸗ sachen gesprochen, nicht von einer Meinung, die der Kommissar aus⸗ sprechen soll,. Dem Grundgedanken solcher statistischen Ermittelungen scheint der Minister nicht unsympathisch gegenüberzustehen.
Bei den Ausgaben für das gewerbliche Unterrichtswesen
erklärt 8 2 8
Abg. Winckler (kons): Meine politischen Freunde stehen voll⸗ ständig hinter dem Abg. Felisch, welcher gestern Wünsche des deutschen Baugewerks nach möglichst praktischer Ausbildung der Baugewerkschüler vertrat. Wir wünschen mit ihm, daß nur solche jungen Leute in die unterste Fachklasse aufgenommen werden, die eine zweijährige Lehr⸗ zeit hinter sich haben, und daß nur diejenigen zur Abgangs⸗ prüfung zugelassen werden, die die volle praktische Lehrzeit nach⸗ weisen. Auch halten wir es für richtig, daß auf die praktisch vor⸗ gebildeten Lehrer an den Baugewerkschulen mehr Gewicht gelegt wird als bisher und sie den akademisch vorgebildeten möglichst gleichgestellt werden an Zahl und an Gehalt. Die gestrige Erklärung des Ministers über die Verhandlungen zur Einführung des Befähigungsnachweises für das Baugewerbe war uns willkommen. Möchten diese Verhand⸗ lungen bald zu einem guten Ende führen. Im übrigen bin ich von der Errichtung einer neuen Baugewerkschule in der Provinz Sachsen befriedigt; ich halte auch die Wahl der Stadt Erfurt für eine glückliche.
Abg. Krawinkel (nl.) erklärt sich gegen eine Vermehrung der Baugewerkschulen. Es sei praktischer, besondere Baugewerkschulen für Poliere ꝛc. einzurichten, um jene zu entlasten. Die meisten Schüler dieser Schulen erreichten vielfach ihr Ziel nicht, weil sie nicht genügend vorgebildet seien. Vielleicht könnten Winterbauschulen für Bauhand⸗ werker errichtet werden. Der Redner empfiehlt schließlich eine bessere Besoldung und höhere Rangstellung der Baugewerk⸗Schullehrer.
Abg. Felisch (kons.) glaubt, daß die Errichtung von Polier⸗ oder Werkmeisterschulen so lange nicht thünlich sei, als nicht der Be⸗ fähigungsnachweis eingeführt sei. Solche Schulen könnten zur Zeit
das Pfuscherthum befördern; aus diesem Grunde habe er seinen vor⸗ jährigen Antrag nicht erneuert.
Unter⸗Staatssekretär Lohmann: Die Staatsregierung ist diesem Gedanken nachgegangen. Es ist geprüft worden, ob man diese Werk⸗ meisterschule an die Baugewerkschule oder an die Fortbildungsschule anschließen soll. Ob es angezeigt ist, diese Frage bis zur Erledigung des Befähigungsnachweises hinauszuschieben, will ich nicht untersuchen. Die Anforderungen zur Aufnahme in die Gewerkschule sind erheblich gesteigert worden. 2 1 8 Abg. Kindler (fr. Volksp.) wendet sich, gestützt auf die Unfall⸗ statistik, gegen die Behauptung, daß der Befähigungsnachweis bessere Leistungen im Baugewerbe zur Folge haben werde.
Abg. Gamp bittet, mit der Einführung des Befähigungs⸗ nachweises für das Baugewerbe möglichst schnell vorzugehen, dann werde man auch die Werkmeisterschulen bald einführen knnen. Mit der Errichtung von Baugewerkschulen solle die Regierung nicht zu schnell vorgehen und den bestehenden keine Konkurrenz machen,
Bei den Ausgaben für die gewerblichen Fortbildungs⸗ schulen bittet
Abg. Dr. Lotichius (nl.) um staatliche Unterstützung der Ge⸗ werbevereine, Förderung der Fortbildungsschulen und Vermehrung der Meisterkurse.
Abg. Metzner (Zentr.) glaubt, daß eine Foöͤrderung des gewerb lichen Unterrichtswesens am ehesten von den Handwerkskammern aus⸗ gehen könne; doch reichten die Mittel derselben dazu nicht aus, und deshalb sollte die Regierung die dazu erforderlichen Mittel in den nächsten Etat einstellen, entweder in einem besonderen Etattitel oder durch Erhöhung der anderen Titel zu Gunsten der gewerblichen Fach⸗ schulen.
Abg. Dr. Crüger (fr. Volksp.) befürwortet ebenfalls eine Unter⸗ stützung der Gewerbevereine. Die Kommunen würden boffentlich in nicht zu ferner Zeit zur Errichtung von obligatorischen Forthildungs⸗ schulen übergehen. Die Ausbildung der Meister lasse mindestens ebensoviel zu wünschen übrig als die der Lehrlinge. Die Meisterkurse in Hannover und Posen genügten nicht. Diese Kurse solle man auch in anderen Provinzen einführen. In Posen und Hannover scheine man auf die Polen und Welfen Rücksicht genommen zu haben. Ueber die Grundsätze der wirthschaftlichen und gewerklichen Ausbildung der Handwerker solle die Regierung dem Hause eine Denkschrift überreichen. Ob die Regierung in der Förderung des gewerblichen Genossenschafts⸗ wesens das Richtige getroffen habe, sei mindestens zweifelhaft.
Mjnister für Handel und Gewerbe Brefeld:
Meine Herren! Nur ein paar ganz kurz Worte! Ich glaube, den vielfachen, von den Herren Vorrednern ausgesprochenen Wünschen gegenüber, die sich auf den gewerblichen Unterricht und das Genossen⸗ schaftswesen beziehen, doch meinerseits hier noch erklären zu müssen, daß diese Wünsche in vollem Maße von mir getheilt werden, und daß ich meinerseits auch gern bestrebt bin, die Mittel, die mir in dieser Beziehung zur Verfügung gestellt sind, moglichst zu erweitern und auszudehnen, um den Zwecken in vollem Maße genügen zu können. Ich möchte namentlich darauf hinweisen, was die Meisterkurse an⸗ betrifft, daß sie, soweit sie bisher eingerichtet sind, nämlich in Posen und Hannover, vollen Anklang gefunden haben, daß sie sehr gut be⸗ sucht werden, daß man sich überall lebhaft dafür interessiert, und daß ich in der That die Hoffnung hege, daß sie die Früchte tragen werden, die wir davon erwarten. Die weitere Aus⸗ dehnung dieser Meisterkurse wird auch von mir gewünscht; aber selbst⸗ verständlich begegne ich einem gewissen Maße von Vorsicht bei der Finanzverwaltung, weil es sich ja um eine neue Einrichtung handelt. Wir haben uns aber dahin verständigt, daß, sobald es offenkundig wird, daß die Einrichtung selbst sich bewährt hat, als lebenskräftig anerkannt wird und wirksam geworden ist, dann auch die Ausdehnung derselben auf weitere dazu geeignete Städte stattfinden soll. An⸗ regungen sind bis dahin in dieser Beziehung von den betreffenden Städten mir nur vereinzelt entgegengebracht worden; vielleicht wird das später in größerem Maße der Fall sein.
Was aber den Wunsch anbetrifft, daß ich meine Verwaltungs⸗ grundsätze schriftlich in Denkschriften niederlegen soll, so möchte ich mir auch darüber noch die nähere Erwägung vorbehalten. Ich bin meinerseits gern bereit, über meine Verwaltungsgrundsätze Auskunft zu geben; sie aber überall schriftlich niederzulegen in Denkschriften, empfiehlt sich nicht sehr. (Sehr richtig! rechts.) Es handelt sich hier um Dinge, die in fortgesetzter Entwickelung begriffen sind, die sich im Augenblick nicht immer schriftlich firieren lassen.
Bei den Ausgaben für die Porzellanmanufaktur spricht Abg. Freiherr von Heereman (Zentr.) der Verwaltung seine Anertennung über die unbestrittenen künstlerischen Leistungen der
„ Abg. Gothein glaubt, daß dem Börsenkommissar eine unmög⸗ liche A gestellt würde. Die Väter des Bersengestdes seien in der
“
Porzellanmanufaktur auf der Pariser Weltausstellung aus, erwartet
sie Nacktheiten seien, künftig auf den Kunstwerken vermieden und namentlich nicht ausgestellt würden.
Abg. Dr. Hauptmann (Zentr.) schließt sich diesem Wunsche an.
Zu den Ausgaben für das Institut für Glasmalerei bemerkt 8
Abg. Dr. Dittrich (Zeutr.), daß die Arbeiten des Glasmalerei⸗ Instituts in Charlottenburg nicht auf der Höhe der Privatinstitute ständen.
Minister für Handel und Gewerbe Brefeld:
Meine Herren! Wenn ich der Meinung wäre, daß das Institn für Glasmalerei auf einem so niedrigen Niveau stände, wie der Herr Vorredner es seinerseits anzunehmen scheint, so würde ich schon darauf Bedacht genommen haben, seiner Existenz ein Ende zu machen. Ich bin aber entgegengesetzter Meinung. Nach den Erkundigungen, die ich meinerseits angestellt habe, werden die Arbeiten des Instituts für Glasmalerei nicht nur für nützlich, sondern auch für sehr werthvoll gehalten. Die Hauptaufgabe des Instituts für Glasmalerei ist nicht so sehr auf die Ausführung neuer Arbeiten, sondern auf die Ausführung von Reparaturen alter Fenster gerichtet, und auf diesem Gebiete sind die Leistungen des Instituts sehr bedeutsame.
Den Herren Gelegenheit zu geben, sich von diesen Leistungen selbst zu überzeugen, bin ich meinerseits sehr gern bereit. Es ist das nur nicht sehr leicht; es sind nicht zu jeder Zeit die Sachen, die dort bearbeitet werden, in dem Stadium der künstlerischen Vollendung, daß sie sich präsentieren können, und wenn das der Fall ist, so sind sie gewöhnlich sehr bald abzusenden, sodaß nur ein verhältnißmäßig kurzer Zeitraum vorhanden ist, in dem sich die Gelegenheit bietet, daß die Herren die Anstalt einmal mit ihrem Besuche beehren können. Ich werde darauf Bedacht nehmen, und sobald sich die Gelegenheit bietet, werde ich nicht unterlassen, eine Aufforderung an die Herren ergehen zu lassen, die sich dafür interessieren. (Bravo!)
Bei den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben, und zwar 5000 ℳ für Tiefbaukurse an der Baugewerkschule in Deutsch⸗Krone, bittet
Abg. Gamp den Minister, dieser Schule nicht durch Errichtung einer Schule in Danzig Konkurrenz zu machen.
Minister für Handel und Gewerbe Brefeld:
Eine Garantie in dem Sinne, wie der Herr Vorredner sie ver⸗ langt, kann ich ihm meinerseits nicht geben, schon deshalb nicht, weil meine eigene Lebensdauer als Minister nur eine beschränkte ist. (Heiterkeit.) Aber bis jetzt ist meines Wissens mir nichts davon be⸗ kannt geworden, daß man in Danzig beabsichtigt, der Tiefbauschule in
Der Rest des Etats wird ohne Debatte erledigt. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. 8
der Bauverwaltung).
aber, daß unschickliche Nacktheiten, die bloß angebracht würden, weil
Literatur.
In dem letzten Jahrzehnt sind so zahlreic be und werthvolle Schriften über den „dunkeln Erdtheil“ veröffentlicht worden, daß eine wissenschaftlich genügende Zusammenfassung aller Forschungsergebnisse sehr nöthig erscheint. Die jetzt im Verlage des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien als erster Theil der „Allgemeinen Länderkunde“ erscheinende, von Professor Dr. Friedrich Hahn neubearbeitete zweite Auflage des Buches „Afrika“, von welcher die erste Lieferung vorliegt, wird daher Vielen willkommen sein. Die fesselnd und allgemein ver⸗ ständlich geschriebene, zeitlich bis 1901 fortgeführte Dar⸗ stellung erläutert im ersten Abschnitt die interessante Erforschungs⸗ geschichte Afrikas. Die folgenden 14 Lieferungen sollen nach einem im zweiten Kapitel gegebenen allgemeinen Ueberblick Süd⸗Afrika, Ost⸗ Afrika, Congoland mit Angola und dem Ogowegebiet, Nordwest⸗ Afrika vom Rio del Campo bis zur Großen Wüste, den Sudan, das Wüstengebiet Nord⸗Afrikas, Egypten, die Atlas länder und die afrikanischen Inseln behandeln. Der Leser erhält somit ein klares Bild von dem Werden und Sein des schwarzen Kontinents. Der reiche Beifall, der schon der von Professor Dr. Wilhelm Sievers verfaßten ersten Auflage allenthalben zu theil geworden ist, wird dem Buche sicherlich auch in seiner neuen Gestaltung treu bleiben. Die kartographischen Darstellungen sind durchweg neu und nach dem besten Material bearbeitet. Die nach Photographien hergestellten Abbildungen geben die charakteristischen Landschaften und Typen mit großer Treue wieder und tragen außer⸗ ordentlich zur Belebung des Textes bei. Die künstlerische und tech nische Ausstattung verspricht nach der vorliegenden Probelieferung, trotz des geringen Preises 15 Lieferungen zu je 1 ℳ, in Halbleder gebunden, 17 ℳ — so musterhaft zu werden, wie man dies von den Publikationen des Bibliographischen Instituts gewohnt ist.
Erinnerungen an Friedrich Nietzsche von Dr. P. Deussen. Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Pr. geh. 2,50 ℳ, geb. 3,50 ℳ Der Verfasser, Professor an der Universität Kiel und wohlbekannt durch seine Werke über die indische Philosophie, war 40 Jahre hindurch mit Nietzsche befreundet und hat über dessen wissenschaftliche Pläne und Arbeiten mit ihm eine lebhafte Kor respondenz unterhalten, die in diesen „Erinnerungen“ in 26 Briefen zum Abdruck kommt. Eine werthvolle Beigabe bilden drei Faksimiles von Briefen, die eine interessante Vergleichung der Schrift Nietzsche’s aus drei weit auseinanderliegenden Perioden ermöglichen. Außerdem ist das Buch mit einem noch nicht veröffentlichten Porträt geschmückt. Der Begleittert des Professors Deussen bildet einen wichtigen Theil des Buches: denn, wie der Verfasser im Vorwort mit Recht sagt, wird, wo es sich um die Veröffentlichung von Briefen Verstorbener handelt, nur der Empfänger in der Lage sein, diejenigen Aufschlüsse zu geben, ohne welche die Briefe nicht verstanden oder mißverstanden werden. Das Werk ist reich an charakteristischen Zügen aus dem Leben Nietzsche’s und bietet Neues und Interessantes aus seiner Studienzeit in Schulpforta, Bonn und Leipzig, aus der Militärzeit und der Zeit der Baseler Professur, aus den Wanderjahren und dem späteren einsamen Leben zu Sils⸗Maria bis zu seinem Tode in Weimar. Am Schlusse des Werkes geht der Verfasser in einem besonderen Abschnitt iauf Nietzsche’s Philosophie ein, und dieses Kapitel ist als Aeußerung e nes hervorragenden Gelehrten, wie als parteilose Kritik eines Freundes von besonderem Interesse. Freunden wie Gegnern Nietzsche's kann das Buch als werthpoller Beitrag zur Kenntniß des Entwickelungs⸗ ganges Nietzsche’s wie als Ergänzung zu seinen Werken und auch zu der noch nicht vollständig erschienenen Biographie desselben empfohlen werden. —. „Das Lob der Armuth“, die eine der drei von der Deutschen Verlags⸗Anstalt in Stuttgart unter dem Sammeltit „Im Lindenhof“ herausgegebenen Erzählungen von Adolf Palm, ist von dem Grafen Gerolamo Nani, welcher jüngst auch Suder⸗ mann’s Tragödie „Johannes“ ins Italienische übertragen hat, unter dem Titel „L'elogio della povertà“ gleichfalls in diese Sprache übersetzt
en und in Rom erschienen.
Dt.⸗Krone eine Konkurrenz zu machen. (Abg. Gamp: Hört, hört!)
Schluß 5 Uhr. Nächste Sitzung Freitag 11 Uhr (Etat
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8 von 26 190 873 Pfd. Sterl. eingeführt, also beträchtlich weniger
8
(gus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten
s⸗Anzeiger und Königli
Handel und Gewerbe.
„Nachrichten für Handel und Industrie“.)
g„theiligung Deutschlands am Außenhandel Finlands “ im Jahre 1899. ie Einfuhr nach Finland bezifferte sich im Jahre 1899 auf
11 182 füh Mark gegen 237 043 517 ℳ im vorhergehenden und 202 502 867 ℳ im Jahre 1897. Die Ausfuhr Finlands erreichte 1899 einen Werth von 184 931 977 fin. Mark gegen 180 015 666 ℳ im vorhergehenden und 168 691 098 ℳ im Jahre 1897. 8
Die Betheiligung der wichtigsten Länder an der Ein⸗ und Ausfuhr des Jahres 1899 stellte sich nach dem Werthe in 1000 n. Mark, wie folgt: 1 . 1 Sesaese Rußland 85 133 — Deutschland 81 443 — Groß⸗ britannien 41 356 — Schweden und Norwegen 14 103 Dänemark 11 499 — Belgien und die Niederlande 6243 — Frankreich 4346 — Spanien 2116. * “ “ Spoäugfuhr: Rußland 54 931 — Gro Zbritannien 54 261 — Deutschland 16 596 — Dänemark 14 7627 — 2 elgien und die Nieder⸗ lande 14 726 — Frankreich 13 947 — Spanien 7490 — Schweden
Norwegen 7134. 8 8 Fland lieferte also im Jahre 1899 fast ein Drittel der
—2 —
gesammten Einfuhr Finlands; die Ausfuhr Finlands nach Deutsch⸗ land bildete dagegen noch nicht ein Zehntel der Gesammtausfuhr.” Im Nachfolgenden geben wir eine Zusammenstellung derjenigen Waarengruppen, deren Einfuhr aus und Ausfuhr nach Deutschland im Jahre 1899 den Werth von 1 Million fin. Mark überstieg. Der Werth der Ein⸗ und Ausfuhr im Verkehr mit Deutschland ist in tausend fin. Mark angegeben, der “ Ein⸗ und Aus⸗ bei jeder Waarengruppe in Klammern beigefügt. 3 8 fuht ge sea hr: Meiereierzeugnisse, Fleisch und Wild 1496 (9432) Getreide und Backwaaren 17 439 (59 279) — Früchte und Beeren 1183 (3627) — Kaffee und Kaffeesurrogate 6660 (7911) — Zucker und Zuckerwaaren 1095 (8425) — Taback 1430 4357) — Getränke 1671 (5929) Felle, Leder, Pelz⸗ und Lderwaaren 3790 (8690) Pflanzen, Sämereien u. dergl. 1668 (6974) — Spinnstoffe 1595 (10 381) — Garn, Zwirn und Seiler⸗ waaren 2119 (7838) — Gewebe 5609 (14 179) — Fertige Kleider 2499 (5661) — Gummi, Guttapercha, Theer, Harz u. dergl. 1549 (5928) — Mineralien und Fabrikate aus Mineralien 2273 (10 671) — Chemische Erzeugnisse und Materialien 1745 (2827) Farben und Farbstoffe 2506 (3118) Metalle und Metallwaaren 7014 (22 780) — Maschinen und Werkzeuge 8480 (18 286) — Instrumente und Uhren 1067 (1842) — Schiffe und Boote 1315 (7693). 8 Ausfuhr: Behauenes und theilweise gesägtes Tannen⸗ und Fichtenholz 2062 (3782) — Gesägtes Tannen⸗ und Fichtenholz und Halbfabrikate daraus 9628 (82 147) — Holzmasse, Papier und Papier⸗ n 78 (17 651). “ 88 3 * nh Finlands Handel och S 899.)
Oesterreich⸗Ungarn. Anwendung der Stempel⸗ und Gebührengesetze uf die Verhandlungen des Patentgerichtshofs. Eine Ver⸗ ordnung des Finanz⸗Ministeriums vom 13. Dezember 1900 lautet: Mit Rücksicht auf die Natur der in die Kompetenz des Patentgerichts⸗ hofs fallenden Angelegenheiten haben auf die bei diesem Gerichtshof vorkommenden Eingaben, Protokolle, Beilagen, Abschriften, amtlichen Ausfertigungen, worunter auch die Erkenntnisse begriffen sind, und anderen Akte jene Vorschriften der Stempel⸗ und Gebührengesetze An⸗ wendung zu finden, welche für Verhandlungen außerhalb des gericht⸗ lichen Verfahrens in und außer Streitsachen in Geltung stehen. 8 Dasselbe gilt von den nach der Beschaffenheit des Gegenstandes oder der Person gesetzlich bestehenden Befreiungen. (Oesterr. Reichs⸗ setzblatt.) ö“ 8 hh ufgeld bei Zollzahlungen in Silbergulden. Durch Verordnung des österreichischen Finanz Ministeriums vom 21. Januar 1901 ist im Einvernehmen mit dem Königlich ungarischen Finanz⸗ Ministerium für den Monat Februar 1901 das Aufgeld in den⸗ jenigen Fällen, in welchen bei Zahlung von Zöllen und Neben⸗ ebühren, dann bei Sicherstellung dieser Abgaben statt Goldgulden Silbergulden zur Verwendung kommen, auf 20 % in Silber festgesetzt worden. (Verordnung des K. K. Finanz⸗Ministeriums.) —8
.“ Großbritanniens Goldhandel im Jahre 1900.
Igm letzten Jahre wurde in Großbritannien Gold im Werthe
in den Jahren 1899, wo dieser Werth 32 533 497 Pfd. Sterl., 8₰ 1808, w0 er 43 722 960 Pfd. Sterl. betrug. Der Goldimport aus Britisch⸗Indien hob sich auf 3 778 331 Pfd. Sterl. gegen 1725 562 Pfd. Sterl. im Vorjahre und 1 656 135 Pfd. Sterl. im Jahre 1898. Aus Australien kamen 1900 für 6 458 918 Pfd. Sterl. Gold, 1899 dagegen für 5 055 630 Pfd. Sterl. und 1898 für 7566 249 Pfd. Sterl. Frankreichs Goldlieferungen beliefen sich auf 2 156 032 Pfd. Sterl. Werth gegen 1 840 646 Pfd. Sterl. im Jahre 1899 und 4 431 033 Pfd. Sterl. im Jahre 1898. Die bedeutendste Steige⸗ rung war zu verzeichnen in den Goldbezügen aus den Vereinigten Staaten von Amerika, die 1898 den Werth von nur 48 497 Pfd. Sterl. er⸗ reichten, 1899 auf 2 376 046 Pfd. Sterl. gestichen waren und 1900 auf 5 870 734 Pfd. Sterl. hinaufschnellten. Ohne diese recht ansehn⸗ liche Vermehrung der amerikanischen Zufuhr wäre trotz des Steigens der Importe aus allen bisher angeführten jieten die Abnahme der englischen Goldeinfuhr eine viel größere g. n als oben angegeben. Denn den hervorragendsten Platz in der Goldversorgung Groß⸗ britanniens nehmen seit Jahren die Sendungen aus Süd⸗Afrika ein, und infolge des Krieges in Süd⸗Afrika fiel die Goldeinfuhr von dort für 1900 gegen das Vorjahr um 14, Millionen Pfund Sterling. Die Goldlieferungen Süd⸗Afrikas für Großbritannien erreichten in den 15 letzten Jahren folgende Werthe in Pfund Sterling: 88 1886 . 271 470 1891. 2 489 618 1896. 8002 555 1887. 230 942 1892. 4 300 327 1897. 13 621 336 1888. 847 055 1893. 5 325 239 1898. 16 768 997 1889 1 441 787 1894. 7 364 305 1899 15 014 631 1890. 1 876 677 1895. 8353 913 1900 . . 378 626. Nach der erheblichen Steigerung der Ergiebigkeit dieser Gold⸗ Ule gerade in den beiden 73 Jahren vor dem Kriege wurde ihr Versie gen im verflossenen Jahre um so fühlbarer. se Goldfelder
an der Westküste Afrikas süüben daher jetzt die Aufmerksamkeit in be⸗
trächtli Maße auf Jedoch war die Ausbeute von dieser Fecelscen⸗ nh. aa hencbhc Herinsfügig denn sie erreichte nur die Werthe von 68 857 Pfd. Sterl. im letzten Jahre, von 70 505 28 Sterl. im Jahre 1899 und von 89 273 Pfd. Sterl. im Jahre 1898.
Großbritanniens Goldausfuhr nahm im letzten Jahre um 3,1 Millionen Pfd. Sterl. gegen das Vorjahr ab und betrug rund 15 Millionen Sterl. weniger als 1898. Die Jahresausfuhr erreschte 1900 den Werth von 18 397 459 Pfd. Sterl. Creen 21 * 052 Pfd. Sterl. im Jahre 1899 und 36 590 050 Pfd. Sterl. im Jahre 1898.
ite Beilage
Berlin, Freitag, den 22. Februar
2 543 809, an der Ausfuhr 12 377 283, 4 420 873 und 4 904 019 Pfd. Sterl. (Nach Engineering und Accounts relating to Trade and Navigation.) 8
Hochofenbetrieb Großbritan niens im Jahre 1900.
Zu Ende des Jahres 1900 waren in Großbritannien 356 Hoch⸗ öfen im Betriebe, d. i. 52 weniger als zu Beginn des Jahres, 37 weniger als am 1. Oktober und 49 weniger als am 1. Juli 1900.
ch Preußi
gie Preise für Koks sind während des Jahres herunter ge⸗ angen, stellenweise bis zu 9 und 10 Shilling für die Tonne, und die Pragse des eingeführten Erzes haben düich Wum 3 bis 4 Shilling ermäßigt; gleichwohl sind die Preise noch zu hoch, um die Gußeisen⸗ fabrikation lohnend zu machen, sodaß eine noch weitere Einschränkung der Produktion zu erwarten ist. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Rußland. 18
Zollbegünstigte Einfuhr von Bruchreis. Auf Grund des Allerhöchst bestätigten Reichsrathsgutachtens vom 11. März 1896 und gemäß § 3 der vom Finanz⸗Minister bestätigten Regeln über die zollbegünstigte Einfuhr von Bruchreis für den Bedarf von Stärke⸗ fabriken ist der Reisstärkefabrik von A. M. Julius in L dessa gestattet worden, im Jahre 1901 40 000 Pud Bruchreis zum Zollsatze von 15 Kopeken für das Pud “ (Zirkular des Zolldepartements vom 29. Dezember 1900, Nr. 2 . 8
Einfuhr verschiedener Medizinalmittel und Prä⸗ parate. Der G hat die Genehmigung zur Einfuhr folgender Präparate ertheilt: 1 “ 8 8 ven eüehaliose⸗ Fliegentod⸗Papier; Carniferin; Cerevisin (saccharomyces ““ Diastase Taka; Granules de Sulf- hydrate; Gummi⸗Heftpflafter; Haemoglobin; haltbarer Säure⸗ entwickler; Karlsbader Sprudelsalz; Kautschuk⸗Sparadrap; Cuperol; Mundwasser, Ebermann’s; Nitragin; Nutrol; Pate Pectorale Phénique, prépuarée par Vial; Phosphotal; Piperazinum purum; Sanitas disinfecting fluid; Sirop de Dusart au lactophosphate de chaux; Sirop Phénique préèparé par Vial; Zomol; Sozo⸗ jodol; Zahnpasta „Kali chloricum“; Vasogen; Vin de Dusart au lactophosphate de chaux; Vin de Peptone de Chapoteaut; Wermuthwein mit China. 8 1 8*
Dagegen sind von der Einfuhr ausgeschlossen: Alivia Dolor de Barry; Altvater Kräuter⸗Gesundheitsbitter; Asthmabekämpfer von Klein; Baume Bories; Bitter Vesuviano; Capsules de Cypridol au bijodure d'hydrargyre; Dragées à l'extrait de foie de morue du dr. Vivien; Flixir China depurativo; Extrait aux plantes alpines de Toggenbourg; Gicht⸗ und Rheu⸗ matismuswasser von Lindhorst; Glandulen; Globules Bories; Guttmann's Roncegno⸗Pillen; Heybatine prepared by Borelay and Cie.; Lignosulfit; Mentha glaciale; Onguent du Toggen- bourg; Pain relief Barry; Pate pectorale balsamique de Regnauld ainé; Kautschukpflaster (außer Heft⸗ und Zugpflaster); Puro (Fleischsaft); Reuter's Sedlitz pills for the liver; Sanitas eucalyptus oil; Sanitas fluid; Sel de Sedlitz Chanteaud; Stare’'s Wurstsalz; Sulfhydrol; Toggenburger Alpenkräutertrank; Toggen⸗ burger Heilwundsalbe; Vin à l'extrait de foie de morue du dr. Vivien; Vaccino contro il- colera dei suini Perrancito Bruschettini; Vin Rebourgeon préparé avec l'extrait de la racine Moyropuama; William’s Anglo-American Plaster. (Zirkular des Zolldepartements vom 29. Dezember 1900, Nr. 27 860.)
—₰¼ *
ie Montanindustrie des Urals in den letzten zehn Jahren. G
Der Ural produzierte im Jahre 1891 29 920 000 Pund Gußeisen. Von Jahr zu Jahr stieg diese Produktion und betrug im Jahre 1900 ungefähr 49 700 000 Pnd. In den zehn Jahren ist sonach die Produktion um 66,5 % gestiegen. Die jährliche Zunahme schwankte zwischen 3 % und 14 %. Die durchschnittliche jährliche Produktion eines Hochofens in Ural ist von 268 000 Pud im Jahre 1890 auf 410 000 Pud im Jahre 1900 in die Höhe gegangen. Die größte jährliche Produktion von Roheisen auf einem Werk im Ural betrug 2 ½ Millionen Pud. Am 1. Januar 1901 befanden sich 107 Werke im Betriebe. In 65 Fabriken wird Roheisen erzeugt und in 39 Fabriken Eisen geschmolzen. Die Fabrikation von Schienen findet in 3 Fabriken statt, und Maschinen werden in 7 Fabriken gebaut. Geschütze und Gewehre stellen 5 Fabriken her; der Eisenbahn⸗Wagenbau erfolgt nur in einer Fabrik. “ 8
Von der produzierten Menge Gußeisen kommen 8—13 Millionen Pud auf den Markt, der Rest wird zu Eisen, Stahl u. s. w. ver⸗ arbeitet. Im Jahre 1892 stellten die Werke im Ural 16 250 000 Pud zusammengeschweißtes Eisen und 3 770 000 Pud Guß her und im Jahre 1900 ungefähr 18 Millionen Pud Eisen und etwa 13 Millionen Pud Guß. Die Enkwickelung der Eisenproduktion be⸗ ruht daher hauptsächlich auf der fortschreitenden Produktion von Gußmetall. Die Kosten der Produktion eines Pud Martin⸗Metalls (einschließlich des Arbeitslohns, Heizmaterials u. s. w.) betragen ohne Nebenausgaben zwischen 43,30 und 68,49 Kop. “]
An Heizungsmaterial wurde von seiten der Montanindustrie in den letzten beiden Jahren jährlich 140 Millionen Pud Brennholz, 65 Millionen Pud Holzkohlen, je 4 Millionen Pud Steinkohlen und Torf, 2 Millionen Pud Naphtha und 8,5 Millionen Pud Koks ver⸗ braucht. 3 1
c. Steinkohlengewinnung im Ural besteht erst seit einem Vierteljahrhundert. Im Jahre 1900 wurden Steinkohlen im Ural nur noch von acht Uneges gewonnen, unter welchen ünf die Kohlengruben des westlichen Abhanges des Urals mit einer roduk⸗ tion von etwas über 20 Millionen Pud und drei Unternehmungen diejenigen auf dem habhsege mit etwa 600 000 Pud ausbeuteten. Die Gewinnung der Steinkohlen entwickelte sich bisher sehr langsam. Im Jahre 1891 wurden 16 200 000 Pud gewonnen und im Jahre 1900 21 Millionen Pud, sodaß die — Steinkohlengewinnung in den zehn Jahren nur gegen 5 Millionen Pud ausmacht.
Kupfer wird jetzt im Ural nur in drei Werken gewonnen. Im Jahre 18919 betrug die Kupferproduktion 174 000 Pud, alsdann nahm die Produktion ab, später jedoch stieg sie wieder und erreichte in den letzten zwei ê,— 85 5⸗ von 230 000 Pud unter dem Drucke des starken Steigens der Kupferpreise. m
sr⸗ Jahre 1891 lieferte der Ural 704 Pud Gold. Die Gold⸗ gewinnung nahm jedoch ab und betrug im Jahre 1900 nur 553 Pud.
Der Ural liefert 96 % der ganzen Flatinamenge auf dem Weltmarkt. Die Ausbeute von Platina betrug im Jahre 1891 258 Pud und erreichte im Jahre 1900 die Höhe von 332 Pud. Infolge der — von 8000 Rbl. bis auf 18 000 Rbl. pro Pud Platina, findet sich dieser Industriezweig in einer
ünstigen Lage.
b sichen Ser gewinnung. der älteste Induftriezweig des Urals, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Im Jahre 1891 wurden 15 Millionen Pud und im Jahre 1900 20 Millionen Pud Salz gewonnen.
Der Ural ist außerdem sehr reich an ausgezeichneten sbverfesten Materialien. Durch die erst in jüngster ree Chamotte⸗ und Magnesit⸗Fabriken beginnt eine neue Aera für diese Industrie des Urals. — (Nach Torg. Prom. Gaz.)
Deutschlands Antheil betrug in den drei letzten Jahren an der Goldeinfuhr Englands 1898: 3
908 707, 1899: 2 396 790, 1900:
Teppich⸗Ausstellung in Klein⸗Asien.
Griechenland.
welches seiner eigentlichen Bestimmung nach zu Umhüllungszwe
mißbräuchlich als Zigarettenpapier, welches in Griechenland Monopolartikel bildet, Verwendung gefunden hat. Die Einfuhr
erscheint. (Das Handels⸗Museum, Wien.)
Zollfreiheit und K.
stimmt für die Bekämpfung der Peronospora, lastende Einfuhrz
abhängig gemacht. (Das Handels⸗Museum, Wien.)
Industrielle Neugründungen in Rumänien.
Fabrik ist bereits begonnen.
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sonstige Mineralöle, Essenzen ꝛc. erzeugen.
land auf 54 860 864 Kronen. 53 . 1 Die wichtigeren aus Deutschland nach Schweden eingefü
Baumwolle 3 234 280 Kr., gestickte Arbeiten 1 354 850 Kr.,
Kaffeesurrogate 12520644 Kr., Kakao 832 892 Kr., Kali 1 9180
1 649 832 Kr., anderes Natron 687 734 Kr., Oelkuchen 1 799 60
504 936 Kr., Tafelsalz 512 594 Kr., Shoddy 852 799 Kr., Roggen 6 492 698 Kr., anderes Getreide 1 847 488 Kr.,
2 345 455 Kr., Spitzen und Blonden 361 000 Kr., St 517 912 Kr., Nähmaschinen 910 488 Kr., unbearbeiteter
—
520 968 Kr., lose Uhrwerke u. s. w. 753 975 Kr., Zeughan
Leinengewebe 1 145 719 Kr., Baumwollengewebe 2 553 457 K wasserdichte Gewebe 742 662 Kr.
Die hauptsächlichsten aus Schweden nach Deutschland geführten Waaren bewertheten sich, wie folgt: Frische
Gußstücke 456 657 Kr., Luppen und Rohstangen 356 47
365 213 Kr., Röhren und Röhrentheile 815 198 Kr., gezogener
592 718 Kr., unbearbeitete Steine 1 648 043 Kr., bearbeitete
2 209 391 Kr. und Zündhölzer 2 238 016 Kr. (Nach der vom lichen General⸗Konsulat in Stockholm übersandten Statistik.)
Staaten von Amerika.
eingereicht war, auch angenommen worden.
kleineren Posten sollen am unteren ]
von Galveston für 0,5, am Hafen von Mo
unteren Mississippi, 89 1 Million für die Häfen von Galvest Savannah, 0,95 Mi
nach der New Yorker Staats⸗Zeitung.)
Die in Bukarest und Braila etablierte Belgisch⸗Rumänische hat unter der Firma „Société anonyme de ciment de 'Europe
Vom 4. Mai bis 13. Juni d. J. wird in Koniah eine Teppich⸗ Ausstellung unter Leitung des General⸗Gouverneurs der Provinz stattfinden. Es werden deaselbst Teppiche, kilims, S6djadés, djidjims, Möbelstoffe, seidene, wollene und baumwollene Vorhänge, und zwar sämmtlich einheimische Fabrikate, ausgestellt werden. (Revue d'Orient.)
Einfuhrverbot für gewisse P apiersorten. Das griechische Finanz⸗Ministerium hat die Einfuhr von dünnem weißen Fehies h en u
zur Herstellung von Kopierbüchern dient, verboten, da dasselbe vielfach
einen dieses
Papiers ist nur dann gestattet, wenn es einen entsprechenden Schwefel⸗ gehalt aufweist, wodurch es zu dem erwähnten Mißbrauch unge
eignet
upferabfälle. Der auf den Artikel Kupfer in unbrauchbaren oder zerbrochenen Stücken oder Geräthschaften oder Spänen und Abfälle von Kupfer sowie Kupfervitriol wie auch chemische Mischungen von Kupfervitriol mit anderen Substanzen,
oll ist
aufgehoben und für dieselben die Zollfreiheit bewilligt. Die Bewilligung der Einfuhr des letztgenannten Artikels wird jedoch von der vorgängigen bei dem Finanz⸗Ministerium vorzunehmenden chemischen Untersuchung
Bank
orientale“ mit einem Kapital von 1 500 000. Franken eine Zement⸗ fabrik in Cerna⸗Voda gegründet. 1 000 000 Franken sollen zum Bau von Fabrikanlagen verwendet werden, der Rest als Betriebskapital dienen. Die Gesellschaft beabsichtigt, mit ungefähr 120 Arbeitern jährlich 20 000 — 25 000 t Zement zu erzeugen und im Donaugebiete abzusetzen. Die Gruben sollen im stande sein, das nothwendige Stein⸗ material für wenigstens 50 Jahre zu liefern. Mit dem Bau der
Nach manchen Schwierigkeiten, wie sie übrigens auch der genannten belgischen Gesellschaft in den Weg gelegt wurden⸗ hat die holländische Gesellschaft „Helios“, welche in Rumänien bereits aus⸗ gedehnte Petroleumgruben besitzt, mit einem Kostenaufwand von 1200 000 Franken ebenfalls in Cerna⸗Voda eine Petroleumraffinerie errichtet und strebt auch eine Niederlage in Sulina an, da ihr Haupt⸗ augenmerk auf die Benutzung des Wasserweges gerichtet ist. Die neue Raffinerie soll täglich 20 Waggons Petroleum raffinieren und auch
(Das Handels⸗Museum.)
Handel Schwedens mit Deutschland im Jahre 1899. 8 Die Einfuhr Schwedens aus Deutschland bewerthete üch im Jahre 1899 auf 184 113 227 Kronen und die Ausfuhr nach Deutsch⸗ 1
hrten
Waaren erreichten folgende Einfuhrwerthe: Seidene Bäuder 308 697 Kr., halbseidene Bänder 789 488 Kr., andere Bänder 882 860 Kr.,
Speck
2742 744 Kr., Sämereien 2 682 525 Kr., Farben und Farbstoffe 8 3 956 739 Kr., Gerbsäure 1 049 939 Kr., Wollengarn 4 860 479 Kr., Baumwollengarn 550 477 Kr., Glas 762 360 Kr., Düngerstoffe 1 708 140 Kr., Hüte 1 101 509 Kr., Häute und Felle 6 561 295 Kr., Pelzwerk 1 081 545, Kr., Hopfen 1 960 078 Kr., chirurgische und optische Instrumente 864450 Kr., musikalische Instrumente 794286 Kr., E senbahnmaterialien 554 656 Kr., Jute 702 658 Kr., Kaffee und
82 Kr.,
Kautschuck 965 664 Kr., neue Kleider 2 331 287 Kr., Koks 938 682 Kr., Thonwaaren 1 325 737 Kr., Maschinen, Geräthe und We 8 455 073 Kr., Eisen und Stahl 4 129 922 Kr., Kupfer, Kupf legierungen ꝛc. 5 345 444 Kr., Zink 826 276 Kr., salpetersaures Natron
rkzeuge
900 Kr.,
fette Oele 1 397 523 Kr., Mineralöle 681 703 Kr., Papier 1 286 308 Kr. Kartoffeln 4 090 481 Kr., Riemen aus Leder 467 572 Kr., Kochsalz
Seide
1 293 033 Kr., Zucker und Syrup 2 502 408 Kr., Weizen 12 928 048 Kr.,
Mehl rümpfe Taback
4 978 418 Kr., bearbeiteter Taback 780 177 Kr., Zwirn 409 820 Kr., bearbeitete Holzwaaren 939 226 Kr., Wolle 3 128 622 Kr., Taschen⸗ üuhren und lose Uhrwerke 1 706 300 Kr., Wand⸗ und Stutzuhren
dschuhe
464 505 Kr., Fahrräder 502 301 Kr., seidene Gewebe 1 849 344 Kr., halbseidene Gewebe 2 709 672 Kr.., Wollengewebe 10 749 02
39 Kr., r. und
aus⸗ Fische
1 652 507 Kr., gesalzene ꝛc. Fische 1 456 068 Kr., frische Früchte, Beeren u. s. w. 839 922 Kr., Häute und Felle 843 783 Kr., Maschinen Geräthe und Werkzeuge 1 289 721 Kr., Roh⸗ und Bebeeens auch 3 Krn⸗, Stangeneisen und Stangeneisenabfälle 6 826 086 Kr., Walzdraht
raht
327 179 Kr., Nägel 221 873 Kr., Kupfer, Kupferlegierungen u. s. w. 934 330 Kr., Eisenerze 3 073 519 Kr., Papier 1 334 184 Kr., Schlacke
Steine
5 537 387 Kr., chemische Holzmasse 1 155 724 Kr., mechanische Holz⸗ masse 658 784 Kr., Holzsparren 1 147 163 Kr.,-Planken und Battens 3 890 676 Kr., Bretter 8 881 972 Kr., hölzernes Baumaterial
Kaiser⸗
Fluß⸗ und Hafen⸗Verbesserungen in den Vereinigten
Die „Fluß⸗ und Hafen. Bewilligungs⸗Bill“ hat den Kongreß der Vereinigten Staaten über eine Woche beschäftigt und ist nun fast in der nämlichen Fassung, wie sie vom Fluß⸗ und Hafen⸗Comité ie darin vorgesehenen Ausgaben belaufen sich auf ungefähr 60 Millionen Doll., wovon 23 Millionen auf direkte Bewilligungen kommen. Abgesehen von
dissilgepi für 3,1, am 215—
ile für 0,4, am Aransas
Paß und am Warrior Fluß für je 0,35 Millionen Doll. Verbesserungs⸗ arbeiten ausgeführt werden. Für dauernde Arbeiten sind folgende Be⸗ träge in die Bewilligungen eingeschlossen: 8 Millionen Doll. für den
on und
ionen für den St. Johns Fluß in Florida, 0,6 für den Trinity⸗Fluß u. s. w. (Nach Manufacturers Record und
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