1901 / 56 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Mar 1901 18:00:01 GMT) scan diff

hausen, als Garn. Verwalt. Kontroleur nach Freiburg i. B., Klein, Garn. Verwalt. Kontroleur in Freiburg i. B., als Garn. Verwalt. Insp. nach Sondershausen, versetzt.

20. Februar. Die ö Ingmanns in Jüterbog, Thiel in Wesel, Seichter in Mörchingen, zu Garn. Verwalt. Direktoren, die Kasernen⸗Inspektoren auf Probe Bleymehl in Metz, Garski in Neisse, Plate in Wesel, Ohst in Potsdam, Schulte in Koblenz, Pape in Trier, Haase in Graudenz, Gießen in Frankfurt a. M., Fricke in Metz, Hecht in Breslau, Thor⸗ mann in Freiburg i. B., Kuhlmey in Spandau, Eggert in Danzig, Köhler in Jüterbog, Mücke in Metz, Kalßsfer in St. Avold, zu Kasernen⸗Inspektoren, ernannt.

22. Februar. Pölzing, Garn. Verwalt. Insp. in Naum⸗ 5 a. S., auf seinen Antrag zum 1. April 1901 mit Pension in den Ruhestand versetzt. 8

23. Februar. Koschitzki, Zahlmstr. vom 5. Garde⸗Regt. z. F., Adolph, Zahlmstr. vom Königin Elisabeth Garde⸗Gren. Regt. Nr. 3, zu Ober⸗Zahlmeistern ernannt.

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Korps.

28. Februgar. Dr. Sautter, Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Ehingen, mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform der Abschied bewilligt.

2 Kaiserliche Marine. Berlin, 2. März. Wentzel, Freg. Kapitän, Marine⸗Attaché bei der Botschaft in Rom, in gleicher Eigenschaft zur Botschaft in Wien mit dem Wohnsitze in Rom, Schaefer (Erwin), Kapitänlt., unter Belassung in dem Kommando beim Admiralstabe der Marine, auf die Dauer von zwei Monaten zur Dienstleistung beim Großen Generalstabe der Armee, kommandiert.

Ostasiatisches Expeditionskorps.

Mit Allerhöchster Genehmigung führt der Feldpostmeister Schell⸗ horn die Geschäfte als oberer Leiter des Feldpostdienstes unter der Amtsbezeichnung „Armee⸗Postdirektor“.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten. Qualität

1901 gering

V mittel gut

1

Verkaufte

März 1.X“ Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner Menge

niedrigster V

höchster niedrigster höchster niedrigster höchster [Doppelzentner

I111u““

————-õ———

Am vorigen Außerdem wurden Verkaufs⸗ 88 Markttage vüSrasatse

8 nach überschläglicher

Hurch⸗ Schätzun verkauft preis dem Doppelzentner . V (Preis unbekannt)

Allenstein .. Marggrabowa. Thorn. 8 Krotoschin Ostrowo.

Bres lau Freiburg i. S Glogau 1 Neustadt O.⸗S. Hannover Emden

Hagen i. W. Goch Mülhausen i. E. Saargemünd

Allenstein. Marggrabowa. Tborn. Krotoschin Ostrowo.. Filehne ... Schneidemühl Breslau . Fhecburg i. Schl.

. . 2 .

Neustadt O.⸗S. Hannover. Emden. Hagen i. W.. ATTöA1A“ “; Saargemünd

Allenstein... Marggrabowa. Thorn 18. Krotoschin.. Ostrowo. . Schneidemühl. Breslau.. . Freiburg i. Schl. Glogau. Neustadt O.⸗S. nnover. Emden. . Hagen i. W..

Mülhausen i. E.

Allenstein.. Marggrabowa. *Eöö Krotoschin Ostrowo. . Schneidemühl Breslau. . reiburg i. Schl ZLI“ Glogau . .. Neustadt, O.⸗S. Hannover. . Gmndezhh. Hagen i. W. Goch. . 8 116“ 8 I““ 8 Waldsee i. Wttbg. .. 8 13,62 Mülhausen i. E.. . 1 I“ 16, Saargemüund. 1

R 11,80 12,15 12,15 12,50 12,50

8

—,— —O —-9— b0

92‿

Weizen. 12,80 14,65 14,65 15,50 15,50 13,60 14,10 14,30 14,50 14,50

14,40 14,70 14,80 15,00 14,60 14,80 14,80 15,00 15,00 15,20 15,20 15,30 15,30 15,40 13,50 13,80 14,20 14,80 15,50 14,80 14,90 15,10 15,20 15,60 14,80 14,80 15,30 15,30 15,80 15,00 15,10 15,10 15,20 15,20 14,80 15,30 15,40 15,90 16,00 14,40 14,60 14,80 15,00 15,20

13,35 14,00 14,25 14,40 16,00 16,00 16,50 17,00 18,00 15,84 16,12 16,12 16,40 16,40 13,70 14,70 14,70 16,40 16,40 16,00 17,00 17,00

17,40 17,50 17,60 17,60 gen.

11,60 11,80 11,80 12,00 12,70 12,90 13,10 13,40 13,60 13,60 13,80 13,80 13,70 13,80 13,80 13,90 13,75 13,75 13,60 13,60 13,90 14,10 14,20 14,50 13,90 14,10 14,20 14,60 14,00 14,50 14,50 15,00 13,80 13,80 14,10 14,10 14,70 14,80 15,10 15,20 13,90 14,10 14,20 14,40 13,20 13,20 13,60 14,15 14,50 15,00 15,50 16,00 13,44 LPo1“ 13,75 11,90 11,90 13,30 13,30 14,70 14,90 15,00 15,00 Gerste. 11,25 11,25 12,00 12,00 11,10 11,50 11,50 11,90 12,60 12,80 13,10 13,30 13,00 1 13,50 13,50 13,20 3, 13,80 14,20 13,10 8 13,40 13,40 13,40 V 14,20 15,20 14,40 G 14,70 15,10 13,40 3,90 13,90 14,40 14,40 14,60 14,60 13,80 14,30 14,40 14,50 17,00 18,00 13,35 13,35 16,00 17,00 17,50 15,00

12,30 11,00 12,80 13,00

.

aer. 12,80 12,80

11,60 12,40

13,20 13,40

13,10 13,10 13,20 13,30 13,40 13,10 13,60 13,60 13,10 13,40 13,60 13,00 320 13,30 13,70 12,00 12,50 13,00 14,00 14,20 14,20 12,60 13,00 13,20 14,30 15,00 16,00 12,00 12,80 13,20 14,00 1 15,50 16,00 13,25 1350 13,50 V Lün 11,80 12,80 15,20 15,60 15,60

13,84 14 26 14,26 00 1700 2 n ¹16. 15,00 15,00

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88 S28888988

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—,—.,äö 2 0 Oe e S⸗ doe

Sa bo bo bo bo S⸗ bo

8888828888

14,00 14,70

14,00 14,50

2 800 13,40 2 675 13,38 2 020 12,53 29 910 14,92

10,80 13,09 13,00 13,10

14,17 13,60

13,50 14,50 11,00 13,10 12,97 13,10 14,00 14,00 158 12,80 12,62 256. 2. 12,80 12, 5s

13,25 13,25 256. 2. 500 12,50 12,40 4. 3.

1 904 13,80 13,64 26. 2. 182 16,55 16,50 26. 2. 20 820 14,87 14,85 26. 2. .

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der hetresende Preis nicht vorgekommen ist. ein Punkt (—) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Großhandels⸗Durchschnittspreise von Getreide an außerdeutschen Börsen⸗Plätzen für die Woche vom 25. Februar bis 2. März 1901 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche.

bemerkt.)

E111“ e“

Roggen, Pester Boden . . . . . . 136,13 Weizen, Theis. E11“ . 143,79 Heß ungarischer, prima .. . . 119,11]

erste, slovakische... 144,64 Budapest. Roggen, Mittelqualität .. .. . 121,66 121,61 Weizen, 128,81 129,05

Heff u 108.48] 108,43 erste, Futter . 102,95 102,0 St. Petersburg.

em ebb. 91,35 89,20 Weizen, Saronlka . 124,97] 125,03 ö1114A4“; 87,70% y86,64 R 71, b 49 99,98] 10000 ggen, 71 bis 72 kg per ,98 02 Weühen⸗ Ulta 75 bis 76 kg per hl . 124,32 122,62 Riga.

Roggen, 71 bis 72 kg per hl.. 94,94 93,44 Weizen, 75 76 121,46] 121,08

Paris. Roggen Ir. F. 8 31 119,90 Wehben lieferbare Waare des laufenden Monats 11 1. 161,35

- Antwerpen.

1 Donau, mittel.. . 131,79 131,71 Red Winter Nr. 2 . . . 35 27] 135,76 7 1111“n 8 . 8 133,73 Walla Walla.. 133,73 La Plata, mittel.. 1 33,82 133,73 Kurrachee, roth.. .„. ¹ . 133,49

Amsterdam. EW“ ¹ 112 50 112,52 St. Petersburger .. 1 111,.29 111,31 2 128,78 130,56 amerikanischer Winter⸗ . 182,90 133,39

London. a. Produktenbörse (Mark Lane).

3 EV4“ 132,01 ö““ 127,53

b. Gazette averages. 122,55

englisches Getreide, 28, Mittelprets aus 196 Marktorten 140,95 81710

Liverpool. (Fofanher. LE“ 8 127,33, 128,74 Mussi 11 z 132,97 133,44 28 Omngsck . 141,43141,43 Galleruer.... 140,96] 142,37 Weizen ½ Western Winter⸗ ... . 135,32 133,91

Northern Duluth Nr. 150,130 149,89 133,91] 133,44

Weizen

er erste

Hard Kansas Nr. 2

Kanitoba Nr. 1 .. . ö 153,65, 153,65 [e.ö w 156,98] 138,14

engl. 25 n1abeNNN1171868 APP11““ . 121,12 121. Gerste ]—Californier E 111“ 126,48 1264 üeceee“ 109,63 109, Chicago. per sehrvar 114,69, 113. Weizen, Lieferungs⸗Waare 88 Mänt 11⁷ Utn 1“ per Juli... 115,25 114,7

New York. per arz 2,03 122,²⁸ Weiten Lieferungs⸗Waare per Mai .. 123,28 123,36 - per Juli.. 122,60] 122,62

Bemerkungen.

1 Tschetwert Weizen ist = 163,80, Roggen = 147,42, Hafer = 98,28 kg angenommen; 1 Imperial⸗Quarter ist für die Weizen⸗ notiz an der Londoner Produktenbörse = 504 Pfann engl. gerechnet; für die Gazette averages, d. h. die aus den Umsätzen an 196 Markt⸗ orten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimisches Getreide, ist 1 Imperial⸗Quarter Weizen = 480, Hafer = 312 Gerste = 400 Pfund englisch angesetzt. 1 Bushel Weizen = 60 Pfund englisch; 1 engl. = 453,6 g; 1 Last Roggen = 2100, Weizen = 2400 kg.

Bei der Umrechnung der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen Tages⸗Notierungen im „Deutschen Reichs⸗ und Staats⸗ Anzeiger“ ermittelten wöchentlichen Durchschnitts⸗Wechselkurse an der Berliner . Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, für London und Liverpool die Kurse auf London, 23 Chicago und New York die Kurse auf New PYork, für St. Peters⸗

urg, Odessa und Riga die Kurse auf St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf diese Plät)de.

I1114“*“

Hafer

* existiert nicht.

Deutscher Reichstag. 61. Sitzung vom 5. März. 1 Uhr.

Am Bundesrathstische: Reichskanzler Graf von Bülow, Kriegs⸗Minister, General der Infanterie von Goßler, Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. Freiherr von Richthofen.

Die zweite Berathung des Reichshaushalts⸗Etats ür 1901 wird bei dem Etat des Auswärtigen Amts füngjett, Berichterstatter der Budgetkommission ist der Abg. Prinz von Arenberg (Zentr.). Bei dem Titel „Gehalt des

Staatssekretärs“ bemerkt der

Abg. Dr. Schädler (Zentr.): Seit den letzten politischen Vor⸗ gängen, die das ö entliche Interesse in Anspruch nehmen, insbesondere

eit dem Nichtempfang des Präsidenten Krüger, sind so manche Dinge eschehen, welche zu einer Erörterung Anlaß geben könnten. 2 ei aller Begeisterung für das heldenmüthige Burenvolk, die Deutschland empfindet, an seinem Schicksal wird von uns aus nichts zu ändern sein. Zu den neueren Geschehnissen gehört vor allem die Reise des Kaisers nach England und der lange Aufenthalt daselbst. Es war gewiß eine Respekt fordernde That, daß der Kaiser Sich aus den Feierlichkeiten des 200 jährigen Jubiläums des preußischen Königthums losriß und an das Sterbebett Seiner Großmutter eilte. Der lange Aufenthalt gab ferner zu allerlei Gerüchten Veranlassung; es sollte sich um eine Intervention zu Gunsten der Buren und um ein Bündniß mit England handeln. Eine Besserung des Verhältnisses wäre ja gewiß wünschenswerth. In China stehen die Dinge augenblicklich so, daß uns außer England dort keine Stütze übrig geblieben ist. Oester⸗ reich und Italien sind dort zu schwach vertreten; Rußland hat nicht allein sein Schäfchen, sondern sein Schaf im Trocknen; Amerika hat sich isoliert; Japan tritt auch zurück. Die internationalen Reibungsflächen haben sich vermehrt; ein Beweis, daß die Politik nicht von Monarchenreisen gemacht wird. Es wurde freilich geheimniß⸗ voll darauf hingewiesen, man werde bald erfahren, welche Bedeutung die Kaiserreise haben werde. Die Frage nach dem Zweck der Kaiser⸗ reise, dem Erfolge derselben und ihrer Wirkung auf die Gestaltung des Verhältnisses zu England ist dadurch berechtigt, desgleichen die Frage, ob der Thronwechsel in England politische Bedeutung für uns at. In der deutschen Presse sind theilweise über den neuen König von England eigenthümliche Kommentare erschienen. Die Pietät in allen Chren; aber was hat Lord Roberts damit zu thun? Was hat damit die Verleihung des höchsten preußischen Ordens an den Führer in dem englischen Zuge gegen Transvaal zu thun? Die internationale Lage wird auch nicht durch solche gelegentlichen Gunst⸗ bezeigungen nach der einen oder der anderen Eelbe hin beeinflußt. Selbst die „Kreuzzeitung“ giebt ihren schweren Bedenken Ausdruck auf Grund von zahlreichen Briefen aus durchaus königstreuen Kreisen, in welchen schwere Sorge zum Ausdruck kommt über die Aufmerksam⸗ keiten, welche englischen Persönlichkeiten, insbesondere Lord Roberts, erwiesen worden sind. Dieser hyperfreundlichen Politik Englands gegen⸗ über, die uns unter Umständen auf dem Kontinent isolieren könnte, ist die Frage aufzuwerfen: Wie stehen wir zu den Mächten des Dreibundes nd zu den übrigen? Der Draht nach Rußland darf ja nicht zer⸗ chnitten werden, das ist gewissermaßen politisches Dogma. Wenn man die scharfe Sprache in Betracht zieht, welche Rußland trotz der Preßzensur gegen uns führt, muß man Zweifel hegen, ob der Draht but funktioniert. Einige Liebenswürdigkeiten derart hat der Kanzler n dem vom russischen Finanz⸗Minister inspirierten Blatt zu kosten bekommen. Ein ungewöhnlicher Vorgang ist dieser Vorstoß immer⸗

8 hin, und auch darüber möchten wir Aufklärung haben. Alles

in allem erscheint der politische Horizont nicht im Gewande der Morgenröthe. Wir haben das Vertrauen zum Kanzler, daß er frei von Sentimentalität und Anwandlungen zur Familienpolitik und plötzlichen Kursschwankungen das Staatsschiff steuern wird. Dazu wird es der Anspannung aller Kräfte bedürfen. Dazu gehört auch die Freude an dem Zustand im heer besonders aber die Zuversicht, daß auch dem Recht und der Moral ihr Recht werde. Der Kanzler agte, vom Standpunkt der reinen Moralphilosophie könne er keine olitik treiben. Darin haben viele eine Loslösung vom natürlichen

8e erblicken wollen. Ich lege den Nachdruck auf das Wort rein“. Ein Unterschied zwischen privater und öffentlicher Moral

„Abg. Dr. Graf Udo zu Stolberg⸗Wernigerode (d. kons.): Die Fragen, welche ich an den Kanzler zu ee gedachte, decken sich im wesentlichen mit denen des Vorredners. Auch ich moöͤchte fragen, wie unsere Beziehungen zu den anderen Ländern, besonders zu England, sind. Ferner möchte ich eine Auskunft darüber haben, welche Be⸗ deutung jenem Artikel in dem russischen Blatte über unsere zukünftige Zollpolitik beizumessen ist.

RNeeichskanzler Graf von Bülow: 8 Der Herr Abg. Schädler, meine Herren, hat die Reise Seiner Majestät des Kaisers nach England zur Sprache gebracht. Ich habe schon heute früh in den Morgenzeitungen gelesen, daß hierüber eine große Rede von mir zu erwarten wäre. (Heiterkeit.) Ich werde mich aber auf einige nicht allzu lange und vor Allem ganz sachliche Aus⸗ führungen beschränken. Der Besuch Seiner Majestät des Kaisers in England war zu⸗ nächst weder ein politischer, noch ein höfischer, sondern nur rein mensch⸗ licher Akt. Einem menschlichen und, wie der Herr Abg. Schädler mit

Reecht hervorgehoben hat, einem edlen Zuge Seines Herzens folgend,

ist der Kaiser an das Sterbelager der verewigten Königin von Eng⸗

land getreten, und hat Er sie zur letzten Ruhestätte geleiten wollen.

Wie lange der Enkel am Sterbebett Seiner Großmutter weilen sollte, und ob Er ihrer Beisetzung beizuwohnen habe oder nicht, das war ausschließlich eine Gefühlssache, und darüber hatte nur das Empfinden des Kaisers zu entscheiden. (Sehr richtig!) Daß,

neine Herren, das englische Königshaus und das englische Volk den

in einem für England traurigen und schmerzlichen Augenblick er⸗ folgten Besuch des Kaisers mit warmer Dankbarkeit aufgenommen haben, und daß beide dieser ihrer Dankbarkeit auch öffentlichen und lebhaften Ausdruck gegeben haben, ja, das war doch erklärlich

und begreiflich, und das war ganz in der Ordnung. Wenn

über solche rein menschliche Empfindungsweise hinaus bei diesem Anlaß in England der Wunsch hervorgetreten ist, friedliche und

freundliche Beziehungen zu Deutschland zu pflegen, so liegt politisch kein Anlaß vor, das übel zu nehmen. (Heiterkeits links.) Auch wir können nur wünschen, daß es Deutschland und England beschieden

(Sehr richtig!) Selbstverständlich ist volle und dauernde Gleich⸗ berechtigung zwischen dem deutschen und dem englischen Volke die conditio sine qua non jedes Zusammengehens und jedes Zusammen wirkens zwischen beiden Ländern. Das habe ich schon vor zwei Monaten gesagt, und das wiederhole ich heute. In unserem Ver⸗ hältniß zu England hat sich politisch nichts geändert, seitdem ich Wich glaube, es war Mitte Dezember von dieser Stelle erklärte, daß wir gern bereit wären, auf der Basis gegenseitiger Rücksichtnahme und absoluter Parität mit England in Frieden, in Freundschaft und Eintracht zu leben. Wenn also Seine Majestät der Kaiser durch Seinen Aufenthalt in England und durch Sein Auftreten in England die Bahn frei gemacht hat für die Fortsetzung eines solchen normalen

2 und guten Verhältnisses zwischen Deutschland und England, so ist das für beide Länder und für den Weltfrieden nur nützlich. Gewiß

bestehen, wie der Herr Abg. Schädler soeben bemerkt hat, zwischen Deutschland und England manche Reibungsflächen, es bestehen aber auch zwischen beiden viele und nothwendige Berührungspunkte. Beide Länder stehen in vielfacher Berührung, die sie auf gute Nachbarschaft hinweist. Es ist kein politischer Grund vorhanden, warum wir die Beziehungen zu England nicht ebenso sorgsam pflegen sollten, wie dies andere Mächte thun.

Was nun den von dem Herrn Abg. Schädler auch berührten Thronwechsel in England angeht, so ist durch diesen Thronwechsel in den Beziehungen zwischen Deutschland und England nichts geändert worden. (Sehr gut!) Es hat vielleicht Leute gegeben, die gehofft haben, daß dieser Thronwechsel eine ungünstige Rückwirkung ausüben würde auf die deutsch⸗englischen Beziehungen. Diese Erwartungen haben sich nicht erfüllt, und auch das ist nützlich für das Verhältniß zwischen beiden Ländern, und es ist nützlich für die allgemeine Ruhe.

Der Herr Abg. Schädler hat weiter angedeutet, daß der Besuch des Kaisers oder er hat es, glaube ich, expressis verbis gesagt in England in Widerspruch stünde mit der neutralen Haltung, welche wir gegenüber den südafrikanischen Wirren einnehmen, und ich habe auch in der letzten Zeit häufig Parallelen gelesen zwischen dem Besuch Seiner Majestät des Kaisers in England und dem Nicht⸗ empfang des Herrn Präsidenten Krüger. (Sehr richtig!) Meine Herren, die Parallelen sind nicht zutreffend, denn die projektierte Reise des Herrn Präsidenten Krüger nach Berlin verfolgte ausgesprochener⸗ weise den Zweck, uns in ungewöhnlicher Form zur Einmischung in die südafrikanischen Wirren zu nöthigen, während der Besuch Seiner Majestät des Kaisers in England mit dem südafrikanischen Kriege nichts zu thun hatte. Gewiß sind Seiner Majestät dem Kaiser in England Aufmerksamkeiten erwiesen worden und hat Er diese Auf⸗ merksamkeiten erwidert. Ich bestreite aber auf das allerentschiedenste, daß Seine Majestät der Kaiser irgendwie dem Wohle des Landes zu⸗ widergehandelt hätte, indem Er solche Aufmerksamkeiten entgegennahm und solche Aufmerksamkeiten erwiderte.

Was die Verleihung des Schwarzen Adler⸗Ordens an⸗ Lord Roberts angeht, so hat der Herr Abg. Schädler selbst eingeräumt, daß es lediglich Sache des Königs von Preußen ist, zu bestimmen, ob und wem Er einen preußischen Orden verleihen will. Es handelt sich da um ein verfassungsmäßiges Recht der Krone, um ein, wenn ich nicht irre, nach Artikel 50 der preußischen Verfassung begründetes persönliches Ehrenrecht der Krone. Im übrigen ist Lord Roberts keine politische Persönlichkeit, und die ihm erwiesene Ordensauszeich⸗ nung hatte keine politische Bedeutung. (Bewegung.)

Meine Herren, der Herr Abg. Schädler ist auch zu sprechen ge⸗ kommen auf unsere Beziehungen zu Rußland, und er hat dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß ich den Draht nach Rußland sorgsam pflegen möge. Ich glaube, daß es kaum einen Rath giebt, zu dem mir gegenüber weniger Veranlassung vorläge. Ich bin davon durchdrungen, daß es eine der vornehmsten Aufgaben unserer Politik ist, zu Rußland die freundnachbarlichen Beziehungen zu pflegen (Bravo! rechts), und darüber habe ich niemals ein Zweifel gelassen, weder in meinen Auslassungen vor diesem hohen Hause, noch ganz besonders in meinem thatsächlichen Verhalten. Ich bin davon durchdrungen, daß die deutschen Interessen und die russischen Interessen in den meisten Punkten Seite an Seite gehen (sehr richtig! rechts), und daß es keinen Punkt giebt, wo bei gegen⸗ seitigem guten Willen die deutschen und die russischen Interessen sich zu durchkreuzen brauchen. (Bravo! rechts.) Große und gewichtige Interessen verbinden diese beiden Reiche, die ich habe das schon einmal gesagt durch keinen wesentlichen, keinen tiefergehenden und ganz besonders durch keinen einzigen unüberbrückbaren Gegensatz ge⸗ trennt sind. Aber, meine Herren, auch in dieser Richtung verlangen wir volle Gleichheit. (Sehr richtig! rechts.) Deutschland ist nicht mehr auf das Ausland angewiesen als das Ausland auf uns (leb⸗ haftes Bravo! rechts und links), weder in politischer, noch in wirth⸗ schaftlicher Beziehung. (Sehr richtig! Bravo!)

Von zwei Seiten ist ein Artikel zur Sprache gebracht worden, der in einer russischen Zeitung erschienen ist und der sich beschäftigt mit unserer zukünftigen Zolltarifvorlage und mit der Rückwirkung dieser Vorlage auf die deutsch⸗russischen Handelsbeziehungen. Was die in diesem Artikel enthaltenen und von dem Herrn Abg. Schädler unterstrichenen persönlichen Liebenswürdigkeiten für mich angeht, so werde ich selbstverständlich auf dieselben nicht reagieren (Bravo!), theils weil ich daran festhalte, daß es sich im allgemeinen empfiehlt, Meinungsverschiedenheiten zwischen befreundeten Regierungen auf diplomatischem und nicht auf publizistischem Wege auszutragen (sehr richtig!), theils aber auch, weil ich es mir zur Ehre rechne, wenn ich vom Auslande angegriffen werde (Bravo! Sehr gut!), weil mir allerdings die deutsche Landwirthschaft nicht eine quantité négligeable ist. (Bravo! rechts.) Sachlich möchte ich über diesen Artikel Folgendes sagen. Wir wissen alle, daß auch ökonomische Beziehungen zwischen großen Ländern ersprieß⸗ liche nur sein können auf der Basis gegenseitigen Entgegen⸗ kommens; aber jede Regierung hat das Recht und jede Regierung hat die Pflicht, sorgsam abzuwägen, wie weit sie gehen kann in ihren Konzessionen, ohne die Interessen des eigenen Landes zu schädigen. (Sehr richtig) Wenn wir die Interessen des eigenen Landes wahr⸗ nehmen, wenn wir diese Interessen mit Nachdruck vertreten und schützen, so liegt darin noch keine feindselige Gesinnung gegen bis⸗ herige (sehr richtig! rechts) und, wie ich hoffe, auch zukünftige Handels⸗ freunde, es liegt darin kein Akt der Feindseligkeit gegen befreundete Mächte, und wir halten an der Hoffnung fest, daß es möglich sein wird, auch in dieser Beziehung zu einer Verständigung zu kommen. Aber, meine Herren, ich habe es schon einmal gesagt: die Basis kann immer nur die volle Reziprozität sein und die volle Un⸗ abhängigkeit unseres eigenen Landes. (Bravo! rechts.) Wenn je von irgend einer Seite, sei es aus dem Süden, sei es aus dem Norden, sei es von Westen, sei es von Osten, uns zugemuthet werden sollte, irgend einer fremden Macht, wer sie auch sei, unter allen Umständen, in allen Lagen, ohne Unterschied noch Kritik zu folgen, so würde das nicht mehr Freundschaft sein, sondern das wäre Vasallenthum. (Sehr richtig! rechts.) Und da würden wir uns erinnern an das Wort, was einmal Friedrich der Große an einen seiner Gesandten schrieb:

„Ich werde mir ein Vergnügen daraus machen“, schrieb der große König,

„der Freund meiner Nachbarn zu sein, aber

Augen offen sein werden, werde ich nicht ihr Diener sein.“ (Bravo!) Es wird aber niemand versuchen, uns eine solche Vasallen⸗ politik aufzuzwingen, wenn wir uns nur selbst treu⸗ bleiben. (Bravo!)

Meine Herren, unsere auswärtige Politik wird heute wie früher weder durch Liebe noch durch Haß, weder durch dynastische Rücksichten, noch durch verwandtschaftliche Beziehungen bestimmt, sondern lediglich durch das ruhige und nüchtern erwogene Staatsinteresse. (Bravo!) Unsere auswärtige Politik wird nicht bestimmt durch verwandtschaftliche Be⸗ ziehungen. „Große Fürsten haben in der Politik keine Verwandten“, hat derselbe Friedrich II. gesagt, und dieses Wort, das ebenso sehr den Anforderungen einer nüchternen und vernünftigen Politik entspricht wie den Pflichten, die der Fürst über ein großes Land gegenüber seinem Volke hat, das ist heute gerade so zutreffend wie vor 150 Jahren. Man kennt Seine Majestät den Kaiser sehr wenig, wenn man glaubt, daß für Seine Haltung andere Motive maßgebend sind als die gewissenhafteste Fürsorge für die Wohlfahrt des Reichs, für die Sicherheit und die Zukunft des Reichs, und ich darf hinzufügen, man würde mich sehr falsch taxieren, wenn man glaubte, daß ich für eine andere Politik zu haben wäre als für eine nationale, deutsche Realpolitik, die ich dahin resümiere: gute und freundschaftliche Be⸗ ziehungen zu allen Mächten, die in Frieden und Freundschaft mit uns leben wollen, aber volle Aufrechterhaltung unserer politischen und wirthschaftlichen Selbständigkeit und Unabhängigkeit, auf welche das deutsche Volk durch seine Kämpfe, seine Arbeit und seine Kulturhöhe ein unveräußerliches Anrecht hat. (Bravo!)

Abg. Ledebour (Soz., zu Anfang bei der im Hause sich geltend machenden großen Unruhe nur schwer verständlich): Die von dem Reichskanzler gegebenen Erklärungen über das Verhältniß zu Ruß⸗ land sind völlig wesenlos, diese Frage wird erst beim Zolltarif selbst Fleisch und Blut gewinnen. Der Reichskanzler hat heute abermals wiederholt, daß die deutsche Reichsregierung in der südafrikanischen Frage sich der striktesten Neutralität befleißige. Mit dieser Ver⸗ sicherung ist es leider nicht gethan. Niemand verlangt von der Reichsregierung, daß sie mit Waffengewalt und mit diplomatischen Machtmitteln in den Krieg gegen die südafrikanischen Re⸗ publiken eingreife; aber zwischen dieser Einmischung und der strikten Neutralität liegt ein weiter Spielraum, innerhalb dessen sich die

deutsche Politik verschiedene Unterlassungssünden und Thaten hat zu

Schulden kommen lassen. Vom Nichtempfang des Präsidenten Krüger will ich nicht mehr sprechen; die Reichsregierung hat aber auch Unter⸗ handlungen gepflogen über die Auftheilung des südafrikanischen Besitzes von Portugal, und diese Thatsache allein schon ist nicht in Einklang zu bringen mit der strikten Neutralität. Den Engländern ist für eine spätere Zeit der Besitz der Delagoa⸗Bay zugesagt worden, jedenfalls haben die betreffenden Nachrichten niemals ein Dementi erfahren. Mit Herrn Cecil Rhodes, dem Anstifter des Jameson⸗Raubzuges, haben maßgebende Persönlichkeiten des Deutschen Reichs Verhand⸗ lungen angeknüpft. Ich finde es sehr eigenthümlich, wenn man sich mit Cecil Rhodes zu Tische setzt und dem Präsidenten Krüger die Thür weist. Wenn jemandem die Thür hätte gewiesen werden müssen, so war es Cecil Rhodes. Da die Engländer den Krieg mit barba⸗ rischen Mitteln geführt haben sie haben sich des Gebrauchs von Lydditgeschossen ja selbst gerühmt —, so hatten die anderen Regie⸗ rungen die Pflicht, England wegen Verletzung der Haager Konferenz zu verklagen; damit wäre die Neutralität nicht verletzt worden. Die beiden Republiken waren bekanntlich infolge des Ein⸗ spruchs Englands auf der Konferenz nicht vertreten. Aber auch die Ausschreitungen der englischen Soldaten in Afrika hätten ein Einschreiten des Deutschen Reichs gerechtfertigt; zan der Nordgrenze von Transvaal sind durch englische Soldaten im Dezember 1899 Un⸗ thaten verübt worden, über welche die „Kreuzzeitung“ Berichte ge⸗ bracht hat. Ueber die Vorgänge im Auslande ist man aber in Deutschland nur sehr mangelhaft unterrichtet; es hätten doch über diese Behauptungen sofort durch die Konsularbehörden In⸗ formationen eingezogen werden müssen; das ist aber nicht ge⸗ schehen. Daß die Reichsregierung sich scheut, solche Auskunft einzuziehen, sich scheut, den Engländern Vorhaltungen über die Verletzung der Konventionen und der Menschlichkeit zu machen, ist begreiflich, weil leider unsere eigenen Truppen in China ähnliche Aus⸗ schreitungen begangen haben, und die maßgebenden Persönlichkeiten die Ordre haben ergehen lassen: Pardon wird nicht gegeben! Wenn man in Deutschland so etwas auf dem Kerbholz hat, dann hat man das Recht, Humanität zu fordern, eingebüßt. Herr von Kardorff hat ein⸗ mal auf den mächtigen Einfluß Englands in Rußland hingewiesen, der es durchgesetzt habe, daß Rußland in Transvaal England freie Hand lasse. Wenn er damit Recht hat, so liegt darin die schärfste Verurtheilung des ganzen absolutistischen Systems. Der Reichs⸗ kanzler hat für die Reden des Kaisers die volle moralische Verant⸗ wortlichkeit übernommen, auch für die Rede, in welcher das Wort vorkam: e wird nicht gegeben! Diese Erklärung enthält in höchst verbindlichen Worten eine höchst unverbindliche Zusicherung; die moralische Verantwortung kann er für die Reden garnicht über⸗ nehmen; daß er die Hunnenrede inspiriert hat, ist vollkommen aus⸗ geschlossen; und darum ist es vollkommen widersinnig, dafür die Verantwortlichkeit zu übernehmen. Die Verantwortung für die Rede hat Kaiser Wilhelm II. ausschließlich selbst zu tragen, und das Urtheil der Geschichte darüber wird anders lauten, als die heutigen Machthaber glauben. Den Krieg in Süd⸗Afrika halten wir für ein Verbrechen und haben für diese Auffassung in England selbst Gesinnungsgenossen, während die Herren Alldeutschen mehr oder weniger geneigt sind, von einem gewissen Konkurrenzneid gegen Eng⸗ land auszugehen. Die Bestrebungen des englischen Imperialismus gehen dahin, in Süd⸗Afrika ein großes englisches Kolonialreich zu gründen. Kommt es dazu, wie es jetzt leider den Anschein hat, dann kommt der englische Imperialismus obenauf, denn die Welt⸗ herrschaftsgelüste grassieren in England gerade so wie bei uns. Wir können nicht die Hoffnung hegen, daß Deutschland sich aufraffen wird, ein Schiedsgericht zu beantragen, im Gegentheil sind bisher die Versuche, Deutschland zum Eintreten für humane Inter⸗ essen zu bewegen, völlig fruchtlos geblieben. Die imperialistische Politik in Deutschland wird fast nur von der Sozialdemokratie be⸗ kämpft; wird hier nicht Halt gemacht, so kommen wir zu denselben Uebeln, die wir jetzt in England sehen. Die Verleihung des Schwarzen Adler⸗Ordens an Roberts könnte den guten Erfolg haben, die ganze Ordenswirthschaft in Mißkredit zu bringen. Die jeßige Politik kann uns nur zum Unheil dienen.

Abg. Bassermann (nl.): Es ist sehr erfreulich, daß der Reichs⸗ kanzler Gelegenheit gehabt hat, sich über die allgemeine Lage zu äußern. Ueber die China⸗Politik werden wir uns bei der China Vorlage zu unterhalten haben. Es ist für die Regierung immer an⸗ genehm, Deckung und Vertrauen durch das Parlament zu erhalten. Der Abg. Schädler hat von einer Verschlechterung unseres Verhältnisses zu Rußland gesprochen. Man konnte in der That auf eine gewisse Spannung schließen mit Rücksicht auf die russische Presse. Rußland er⸗ weckte den Anschein, in Ost⸗Asien gewisse Sondervortheile für sich zu er⸗ reichen. Dazu kam das Verhältniß zu Frankreich, der bekannte Artikel u. f. w. Darauf gehe ich nicht ein. Auch auf die Stimmung des deutschen Volkes zu England gehe ich nicht ein, da heute nichts Neues darüͤber gesagt worden ist und unser Fraktionsgenosse seiner Zeit darüber das Nöthige gesagt hat. Bei aller Sympathie für das Burenvolk und bei⸗ aller Bewunderung der Burenführer sind wir doch der Meinung, daß für unsere äußere Politik der Verstand allein maßgebend sein muß. Wir dürfen uns nicht in einen thörichten Englandhaß hineintreiben lassen. Die verbündeten Regierungen dürfen sich durch solche Ver⸗ stimmungen nicht deeinflussen lassen und Annäbe 1 Englands nicht zurückweisen, wenn es die p der Politik verheischt. Allerdings hat die Verleihung des Schwarzen Adler⸗Ordens im Volke große Verstimmung hervorgerufen. Die Verleihung don militärtschen Graden in fremden Armeen wäre besser unterblieben; sie dat die Schwierigkeiten nur vermehrt. Allgemein berrscht der Verdacht oder die Vermuthung, daß wir bei Verhandlungen mit England im kurnd

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