Aus Marseille berichtet dasselbe Bureau, daß die Zahl der an den Quais in Thätigkeit befindlichen Hafenarbeiter (vergl. Nr. 75
Bl.) gegenwärtig auf 3000 gestiegen ist. d g auf gestiegen if
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Kunst und Wissenschaft. 8 1“
In der Gesammtsitzung der Akademie der Wissen⸗
schaften vom 21. März (vorsitzender Secretar: Herr Waldeyer) las Pernice über „römisches Gewohnheitsrecht und ungeschriebenes echt“. Der Vortragende erörterte die Voraussetzungen und die Wir⸗ kungen des Gewohnheitsrechts im römischen Reiche und die Bedeutung des Unterschiedes von geschriebenem und ungeschriebenem Recht im Alterthum. — Herr Conze legte im Anschluß an seinen eigenen Vor⸗ trag in der Gesammtsitzung vom 21. Februar d. J. eine Abhandlung des Herrn Wilhelm Dörpfeld in Athen „über das südliche Stadt⸗ thor von Pergamon“ vor. — Herr Auwers übergab 17 Briefe von F. W. Bessel an das verstorbene Mitglied der Akademie, Ober⸗Landes⸗Baudirektor G. Hagen, welche dessen Tochter, Fräulein Helma Hagen, nebst einigen weiteren von ” herrührenden, auf die totale Sonnenfinsterniß von 1819 sich be⸗ ziehenden Schriftstücken der Akademie für die Sammlung der Bessel'schen Korrespondenz überreicht hat. Ferner übergab derselbe 37 Briefe an F. W. Bessel: 22 Briefe seines Mindener Lehrers, des Konrektors Thilo aus den Jahren 1802 — 1805, 5 Briefe von J. H. Schroeter und 10 von verschiedenen Korrespondenten aus der Bremer und der ersten Königsberger Zeit. Diese Briefe haben sich im Besitz der verwittweten Frau Setserinendens Bessel in Traben befunden und sind von derselben auf Anregung ihres Enkels, des Herrn Dr. W. Crönert in Göttingen, der Akademie übermittelt worden. Die philosophisch⸗historische Klasse der Akademie hat Herrn Professor Dr. Benedictus Niese in Marburg zu einer Reise nach Italien zum Zweck der Vergleichung von Handschrifte des Strabon 1500 ℳ bewilligt. 8
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Camille Saint⸗Saöns“ retaesige Oper „Samson und Dalila“, deren Erstaufführung wegen Erkrankung des . Kraus, der die männliche Hauptrolle geben sollte, mehrfach hatte hinaus⸗ geschoben werden müssen, ging gestern mit Herrn Grüning als Samson zum ersten Mal in Scene und fand lebhaften Beifall. Dieser
alt wohl in erster Linie der trefflichen, sorgfältigst vorbereiteten Auf⸗ Fh. n in zweiter Linie erst dem bereits vor einem Menschen⸗ alter entstandenen Werke selbst, welches ganz im Stile der „Großen Oper“ gehalten ist, ohne 1ne— die betaekthe Kraft zu besitzen, welche anderen Werken dieser Gattung eigen ist. Der Mangel an Lebendigkeit in der Handlung ist freilich mehr auf Rechnung des Text⸗ dichters Lemaire als auf die des Komponisten zu setzen. Die biblische Geschichte von Simson wird eigentlich nur in einer Reihe farbenprächtiger lebender Bilder vorgeführt, zu denen der Dialog gewissermaßen den erläuternden Text bildet, und dieser Umstand erschwerte dem Tonsetzer bedeutend die Arbeit. Er mußte das Gegebene so hinnehmen, wie er es fand, und so schuf er dazu eine Musik, die, wie im Oratorium, aus Wechselgesängen der Chöre und der Solostimmen besteht, ohne zu der dargestellten Handlung in engere Beziehung zu treten. Hat man sich aber als Zuhörer und Zuschauer mit dieser Eigenthümlichkeit der Gesammtanlage der Oper abgefunden, so wird man auch in der Lage sein, die vielen Schönheiten, welche die Musik bietet, unbefangen zu genießen. Schon im ersten Akt ist manches fesselnd, so das Dankgebet der durch den Retter Simson aus der Knechtschaft der Philister befreiten IFsraeliten und der verführerische Gesang Dalila's, die den Helden zu seinem Verderben in ihre Netze locken will. Im zweiten Akt, welcher im weesentlichen aus einem Zwiegesang der beiden Hauptpersonen besteht, erreicht das Werk musikalisch seinen Höhepunkt, während den scenischen 8 der Zusammensturz des durch des Helden wiederkehrende Kraft niedergerissenen Dagontempels am Schluß des letzten Akts bildet. Die Aufführung, welche, wie oben erwähnt, vom Kapellmeister Strauß auf das sorgfältigste einstudiert war und von ihm meisterlich geleitet wurde, nahen einen überaus befriedigenden
Verlauf. Das Interesse konzentrierte sich naturgemäß auf die Vertreter der beiden Titelrollen, Herrn Grüning und Frau Goetze, welche mit hingebendem Eifer ihr bedeutendes künstlerisches Können für ihre Auf⸗ aben einsetzten. Neben ihnen machten sich die Herren Hoffmann, und Mödlinger um den Erfolg verdient; desgleichen muß dem Chor und vor allem dem —8 uneingeschränkte Anerkennung ge⸗ zollt werden. Die glänzende Ausstattung bildet eine Sehens⸗ würdigkeit für sich. — Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten wohnten mit Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Feodora zu Schleswig⸗Holstein in der linken großen Seitenloge der Vor⸗ stellung bis zum Schlusse bei.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Rossini's Oper „Der Barbier von Sevilla“ unter Kapellmeister Strauß' Leitung ge⸗ eben. Als Rosine eröffnet Frau Powell⸗Webster aus New York ein astspiel. Den Grafen Almaviva singt Herr Sommer, den Dr. Bartolo Herr Knüpfer, den Basilio Herr Wittekopf, den Figaro Herr Bulß, die Marzelline Fräulein Pohl. Hierauf folgt das Ballet „Vergißmeinnicht’“. — Seine Majestat der Kaiser und König ließ nach der gestrigen Aufführung der Oper „Samson und Dalila“ durch den General⸗Intendanten, Grafen von Hochberg den Ausdruck Allerhöchstseiner größten Anerkennung und Befriedigung sämmtlichen Mitwirkenden aussprechen. Frau Marie Goetze hatte die Ehre, in die Kaiserliche Loge befohlen zu werden, und wurde von Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten durch Worte huldvollster Anerkennung ausgezeichnet. Im Königlichen Schauspielhause findet morgen auf Aller⸗ höchsten Befehl Théàtre paré statt. Zur Aufführung gelangt G. von Moser's und Th. von Trotha's Lustspiel „Der wilde Reut⸗ lingen“. Das Abonnement ist aufgehoben. Das Publikum wird er⸗ sucht, in Gesellschafts⸗Toilette zu erscheinen.
Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater wird am Sonntag Engelbert Humperdinck's Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ gegeben. Vorher geht Goethe's Schauspiel „Die Geschwister“ in Scene.
Das Deutsche Theater bereitet als nächste Neuaufführung Ernst von Wolzogen’s Komödie „Lumpengesindel“ vor. Die Damen Lehmann, von Poellnitz, Sarrow und die Herren Bassermann, Fischer, Kayßler, Nissen, Reicher, Reinhardt und Rittner werden Die erste Vorstellung ist auf Dienstag, den 2. April, estgesetzt.
. Schiller⸗Theater wird Anfang nächster Woche mit der Einstudierung der „Kronprätendenten“ von Ibsen und von Shakespeare's Komödie „Ler Kaufmann von Venedig⸗ begonnen. Beide Stücke werden mit Herrn Ferdinand Bonn als Gast zur Aufführung kommen. Vorher wird noch der dreiaktige Schwank „Ein Rabenvater“ von H. Fischer und Josef Jarno in Scene gehen. .
8 Agnes Sorma hat den Beginn ihres Gastspiels in Hamburg vom 1. April auf den 7. April, den ersten Osterfeiertag, verlegt und kann daher noch viermal im nächsten Monat, und zwar am 2., 3., 4. und 6. April, im Lessing Ebater als Giuditta in Ludwig Fulda's Lustspiel „Die Zwillingsschwester“ auftreten. An den beiden Osterfeiertagen geht Otto Ernst's Komödie „Flachsmann als Erzieher in Scever. ““
1 118¹
Mannigfaltiges. 4 Berlin, den 29. März 1901.
Die Stadtverordneten führten in ihrer gestrigen Sitzung die Berathung des Stadthaushalts⸗Etats für 1901 zu Ende. Die Etats⸗ positionen für den Hochbau, für die städtischen Gas⸗ und Wasserwerke, für den Zentral⸗Viehhof sowie die Spezial⸗Etats „Markthallen“, „Abladewesen“, „städtischer Hafen am Urban“, „Hauptkasse der städtischen Werke“, „Betriebssteuer“ (Ueberschuß: 282 000 ℳ), „Ge⸗ meinde⸗Grundsteuer“ (Ueberschuß: 19 084 000 ℳ), „Gewerbesteuer“ (8 870 000 ℳ), „Einkommensteuer“ (30 695 000 ℳ) wurden ohne erheb⸗ liche Debatte unverändert angenommen. Der Ausschuß empfahl bezüglich der zu erhebenden Steuersätze folgende Beschlußfassung: „Die für das Etatsjahr 1901 zu erhebenden Steuersätze werden: a. für die Ge⸗ meinde⸗Grundsteuer auf 5,8 % des Nutzertrages der steuerpflichtigen
Wetterbericht vom 29. März 1901, 8 Uhr Vormittags.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗
Grundstücke, b. für die Gewerbesteuer auf 150 % des Normal⸗Sollz und c. für die Gemeinde⸗Einkommensteuer auf 100 % des Normal⸗Solls festgesetzt. Die Erhebung der Gemeinde⸗Ein⸗ kommensteuer nach dem Steuersatze von 2,40 ℳ jähr⸗ lich, das Einkommen von 420 bis 600 ℳ umfassend unterbleibt.“ Ferner empfahl der Ausschu den Stadthaushalts⸗Etat für das Etatsjahr 1901 in Einnahme und Ausgabe auf 109 233 921 ℳ festzustellen. Die Versammlung stimmte diesen Anträgen zu. Nachdem darauf die von dem Stadtv. Gericke empfohlenen Vorschläge, betreffend die Auswahl der im Rechnungsjahre 1901 zu pflasternden Straßen und Plätze, zur Annahme gelangt waren, wurden die übrigen Gegenstände von der Tagesordnung abgesetzt und die nächste Sitzung auf Mittwoch, den 3. April, anberaumt. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.
In der Generalversammlung des Hauptausschusses für Berlin und die Mark Brandenburg des Deutschen Flottenvereins, welche gestern im Ständehause der Provinz Brandenburg stattfand, wurde nach einem Bericht über die Prüfung der Kasse durch die Prüfungskommission einstimmig die Entlastung ertheilt und hierauf über die Frage der Eintragung der Provinzialgruppe Berlin⸗ Mark Brandenburg des Deutschen Flottenvereins in das Vereinsregister berathen. Die Versammlung beschloß, die Eintragung zu veranlassen, und nahm, um zu bezeugen, daß hierdurch Sonderbestrebungen nicht zum Ausdruck kommen sollen, folgende Resolution an: „Tie Ver⸗ sammlung erklärt, daß sie mit dem Veschluß, die Provinzialgruppe Berlin⸗ Mark Brandenburg des Deutschen Flottenvereins in das Pereinsregifar eintragen zu lassen, keine Loslösung von dem großen Deutschen Flotten⸗ verein beabsichtigt, sondern im Gegentheil einer festeren Organisation des großen Vereins damit eine geeignete Grundlage zu geben und seine Zwecke damit in hervorragender Weise zu fördern ewiß ist. Der Hauptausschuß wird von der Versammlung ersucht, diese Resolution dem Präsidium mitzutheilen.“ Alsdann wurde über die vor der Eintragung in das erforderlichen Aenderungen der Satzungen berathen. Nach ihrer Annahme fand die Wahl des Vorstands statt, die ein⸗ stimmig durch Zuruf erfolgte. Es wurden gewählt: zum Ersten Vorsitzenden der Staatssekretär a. D., Admiral Hollmann, zum Ersten stellvertretenden Vorsitzenden der Landes⸗Direktor der Provinz Brandenburg Freiherr von Manteuffel, zum Zweiten stellvertretenden Vorsitzenden der Präsident des Reichsbank⸗Direktoriums Dr. Koch, zum Schatzmeister Herr Ludwig Delbrück, i. F. Delbrück, Leo u. Co⸗
Frankfurt a. M., 29. März. (W. T. B.) Heute früh zeigte das Thermometer 6 Grad Kälte bei klarem Wetter.
Wesel, 29. März. (W. T. B.) Der Ober⸗ Bürgermeister Fluthgraf überreichte, von mehreren Beigeordneten begleitet, heute dem⸗Korvetten⸗Kapitän Lans den ihm von der Stadt Wesel ge⸗ stifteten Ehren⸗Prunkbecher, ein Meisterwerk rheinischer Gc⸗ schmiedekunst.
28. März. (W. T. B.) Der Marine⸗Minister erhielt ein Telegramm aus Kapstadt, wonach das französische Schiff „Psyche“ aus Bordeaux an der südafrikanischen Küste nede.eg. n ist. Sieben Matrosen seien ertrunken; der Kapitän und 10 Matrosen seien von dem norwegischen Schiff „Andromache⸗ gerettet und nach Kapstadt gebracht worden.
Konstantinopel, 28. März. (W. T. B.) Auf dem türkischen Torpe doboot „Schehab' in Salonkki wurden in⸗ folge der Explosion eines Rohres 9 Mann getödtet, sowie der
Kommandant und 1 Mann der Besatzung verwundet.
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g des Nichtamtlichen in der Ersten und gSweiten Beilage) 8—
Theater. 1 spiel des
Dienstag 31. Abonnements⸗Vorstellung)t. Gast⸗ 5 Bildern. Im 5. Bilde: Das Ueberbrett'l. öniglichen Kammersängers Nicolaus Anfang 7 ½ Uhr. Rothmühl und der Mme. Thea Dorré. Carmen.
Sonntag und folgende Tage: Der Kadetten⸗
haus. 84. Vorstellug. Der Barbier von
Mittwoch, Nachmittags 3 Uhr: Oedipus von
Vater.
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zum Deutschen?
Berlin, Freitag, den 29. März
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualität
mittel
gut
Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
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höchster V niedrigster V höchster niedrigster 2
ℳ ℳ
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Doppelzentner
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— 16,00 16,00
13,60 8 135,70
12,40 12,80 — 1 14,00
13,70 3, 1 14,00
Ostrowo. . Crone a. Br. Wongrowitz. Breslau. Hirschberg
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¹— Sevilla. Komische Oper in 2. Aufzügen von Sophokles. — Abends: Gastspiel von Frau Selma Sonntag, Nassg in 3 Uhr: Wohlthätigkeits⸗ Wind⸗ b egPare Rossini. Dichtung nach Beaumarchais Schoder. Zum ersten Male: Fatinitza. Operette Vorstellung. Mitwirkende: Geor Engels, Anton stärk von Cesar Sterbini, übersetzt von Ignaz Kollmann. in 3 Akten von F. von Suppé. und Donat feld, Bollmann G. Blenke ꝛc. Winb. Wetter. ——
(Rosine: Frau Powell⸗Webster aus New York, als Ktas richtung Zentral⸗Theater. Sonnabend: Die Puppe.
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Gast.) — Vergißmeinnicht. Tanzmärchen in Lessing⸗-Theater. Sonnabend: Nora. (Agnes
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Herren. — (1. Theil.) (Main). Karlsruhe. München. olvhead. — — odoe... 980 2 wollig — 42 Otto Ludwig, igo 757,4 lbe — 6,2 Abends 3 Ühr: Der höchste Luftdruck liegt über Südwest⸗Europa, ein Minimum von unter 748 mm westlich von Fr. land, über Zentral⸗Europa ist der Luftdruck niedrig und gleichmäßig — 8 — rubig und sehr kalt, bei veränderlicher Be⸗ Tame.
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Regen Schauspielhaus heiter 4 Théâtre paré. wolkig 4,4 Lustspiel in 4 Aufzügen, nach dem Roman von
— — Hans Werder, von Gustav von Moser und Thilo — von Trotha. Das Abonnement ist aufgehoben.
Montag: Faust.
Berliner Theuter. Sonnabend: Ueber unsere x 85 Fbln. 2 ½ Ul
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die strengen Abends 7 ½ Uhr: Ueber unsere Frafr.
Montag: Glück. Hierauf: Im Schatten.
Schiller⸗Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Erbförster. Trauerspiel in 5 Aufzügen von
Sonntag, 12 6 3 Uhr: Wilhelm Tell. —
Auf Allerhöchsten Befehl: Der wilde Reutlingen.
Sonntag. Opernhaus. 85. Vorstellung. Samson und Dalila. Oper in 3 Akten und 4 Bildern von 4 Camille Saint⸗Saöns. Terxt von Ferdinand Lemaire. wolkig Deutsch von Richard Pohl. Ballet von Emil Graeb.
Schauspielhaus. 88. Vorstellung. Macbeth. Trauer⸗ spiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare. Nach is- der Schlegel⸗Tieck'schen Fö Anfang 4 ¼ Uhr. 2 wolkenlos Neues Opern⸗Theater. Die Geschwister. au⸗
— 16 spiel in 1 Aufzug von Wolfgang von Goethe. — Gretel. Aegresee in 3 Hmen
I von Engelbert Humperdinck. t von Adelheid
Z halb bed. Wette. Anfang 7 ½ Uhr. 8
Deutsches Theuter. Sonnabend: Rosen⸗
7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittags 2*½ Uhr: Der Probe⸗ kandidat. — Abends 7 ½
Uhr: Blau. Hierauf:
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n Schritt vom Wege.
Montag, Abends 8 Uhr: Der Erbförster.
Theater des Westens. Sonnabend: Volks⸗ lt. In Deutschland ist das thümliche Vorstellung zu halben Preisen: Die weiße
it Nieder. „Sonntag, Nachmittags: Zu halben Preisen: Der Wärmeres Wetter, im Westen mit Nieder Freischütz⸗
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Deutsche Seewarte. e. ——2 ängers Nicolaus
Abends: Fünftes piel des
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1 Akt (3 Bildern) von Heinrich Regel und Otto Sorma. — Mittags 12 Uhr: iné 8 Thieme. Musik von Richard Goldberger. Anfang rne; sr. Motinse sn Gunsten
der Pensionsanstalt Deutscher Journalisten und Schriftsteller. Der Vorverkauf zu dieser Matinée findet an der Vormittagskasse in den Stunden von 10 bis 2 Uhr Mittags statt. Sonntag: Die Zwillingsschwester. Montag: Flachsmann als Erzieher. g ch als Erzieh
Neues Theater. (Direktion: Nuscha Butze.) Sonnabend: 18. Gastspiel des Lessing⸗Theaters. (Di⸗ rektion: Otto Neumann⸗Hofer.) Der Ausflug ins Sittliche. Komödie in 4 Akten von Georg Engel. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Hütten⸗ besitzer. — Abends: Der Ausflug ins Sittliche.
Montag, den 1. April: Erstes Gastspiel des „ lierseeer Bauern⸗Theaters“: Lieserl von
liersee.
Residenz-Theater. (Direktion:Sigmund Lauten⸗
burg.) Sonnabend: Leontinen’'s Ehemänner. (Les maris de Léontine.) Schwank in 3 Akten von Alfred Capus. Vorher: Teremtete. Schwank in 1 Akt von Otto Berti. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag und folgende Tage: Leontinen’“s .. Leiber⸗ Se. nig n.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über die Hälfte ermäßigten Preisen: Jugend.
Seressionsbühne. (Alexanderstraße 40.) Sonn⸗ abend: ee E. von Pole genes Buntes Theater ’ r.
(Ueberbrett An 7 ½ Sonntag: Dissafhe Vorstellung.
Friedrich⸗Wilhelmstüdtisches Theater. (Direktion: Julius Frißsche Sonnabend: Mit neuer Ausstattung: Carl Millöcker's letztes Werk: Der Damen —7 Operette in 3 Akten, Tert von
Fage tttmann und Louis Herrmann. Anfang ¼ Uhr.
Sonntag und folgende Tage: Der Damen⸗ ües Nach onntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Die Fledermaus und zum ersten Mn P Das Medaillon. Operette in 1 Akt von Victor Leon. Musik von Walter Mortier.
Thalig-Theuter. Sonnabend: Der Kadetten⸗ Bater. Große Posse mit Gesang und Tanz in
Operette in 3 Akten von E. Audran. 8 Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen:
Der Bettelstudent. Operette in 3 Akten von
C. Millöcker. — Abends 7 ½ Uhr: Die Puppe. Montag: Die Geisha.
Belle-Alliance-Theater. (Gaftspiel⸗Theater) Gastspiel der Secessionsbühne. Sonnabend: Der Leibalte. Komödie in 3 Akten von Lothar Schmidt. Anfang 8 Uhr. B
Voranzeige. Sonnabend, den 6 April: I. Ensemble⸗ Gastspiel der „Schwarzwälder’“ (Schwäbisches Bauern⸗Theater).
Konzerte.
Beethoven-Snal. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: IV. (letztes) Konzert von Sigismund Stojowoki (Klavier). Mitwirkung; Kammerirtuos Hugo Dechert (Violoncello).
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Mila von Guaita mit Hrn. Frfß Mumm von Schwarzenstein (Frankfurt a. M. — Frl. Gisela von Below mit Prn. Wahlber Heitz (Spandau— Preuß. Stargard).
Ve reblöff ae Hr. Feumant Hermann von Re⸗ mit Frl. Gertrud von Thiereck (Augsburg).
6 159. Frn. ri ög Techlin). — Amtzrichter Sü 2 Regierungs⸗Assessor Hering (Beuthen,
rn. Gesücehen⸗ Hr. Hauptmann a. D. Alfred Streit en. Wenzel —— — Pr. Oberleutnant
alther Haendler (Schöneberg). — Hr. Ge Regierungsrath a. 88 n ank r. Pro
von Borries ( furt a. O.). — fce Dr. vig Ring (Verlin). — Verw. Fr. Prediger Natalie Plinzner,
geb. eeger (Berlin).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholn) 4 28 Druck der Norddeutschen Buchdruckerei un Anstalt, Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32.
Neun Beilagen
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e Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. cht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Preußischer Landtag. Herrenhaus. 8 5. Sitzung vom 28. März 1901, 1 Uhr.
Das Haus beginnt die Berathung des Staatshaus⸗ halts⸗Etats für das Etatsjahr 1901 auf Grund des Berichtes der Kommission für den Staatshaushalt und für Finanzangelegenheiten.
Präsident des Staats⸗Ministeriums, Reichskanzler Graf von Bülow:
Meine Herren! Ich habe das Wort erbeten nicht zu längeren Ausführungen, sondern weil ich die erste Gelegenheit ergreifen wollte, die sich mir bietet, um mich diesem hohen Hause an der Spitze des Königlichen Staats⸗Ministeriums vorzustellen. Ich sage, daß ich das Wort nicht zu langer Darlegung ergriffen habe. Vor einer Stunde babe ich allerdings in verschiedenen Morgenzeitungen gelesen, daß ich hier ein ausführliches Programm entwickeln würde, und ich habe mich gefragt, ob ich diesem Lockruf Folge leisten sollte. Manches sprach ja dafür, und insbesondere die Versuchung, vor dieser hohen Versammlung zu reden. Unter den Gegengründen aber, meine Herren, überwog namentlich ein Argument. Ich habe lange in Ländern mit rein parlamentarischer Regierungsform gelebt. Manches habe ich da nicht übel gefunden; aber unter den Dingen, die mir nicht gefielen, war, daß sich dort jede neue Regierung und jeder neue Minister mit einem neuen, an Verheißungen und an Ver⸗ prechungen reichen Programm vorzustellen pflegt. Wenn nun Gott hinterher den Schaden besieht, das heißt, wenn die be⸗
— Regierung und der betreffende Minister nicht mehr
im Amt ist, so pflegt von den Verheißungen und Versprechungen meistens nicht alles erfüllt zu sein. Darum, meine Herren, will ich mich lieber darauf beschränken, durch mein thatsächliches Verhalten mir nach und nach das Vertrauen dieses Hauses zu verdienen. (Bravo!) Das aber, meine Herren, möchte ich sagen, daß ich es mir zur Ehre rechne, als Präsident des Staats⸗Ministeriums in geschäftliche Beziehung und in dienstliche Verbindung mit diesem Hause zu treten. Die gegenwärtige Session bringt wichtige Vor⸗ lagen. Ich bin überzeugt, daß diese Versammlung, in der so viel Erfahrung und so viel Einsicht vertreten sind, mit stets bewährtem Patriotismus und in immer gleicher Hingebung und Treue für Seine Majestät den König die Königliche Staatsregierung unter⸗ stützen wird in ihrem Bestreben, gemeinsam mit der verfassungsmäßigen Landesvertretung das Wohl der Monarchie zu fördern. In diesem Sinne erbitte ich für gemeinsame Arbeit Ihre vertrauensvolle Mit⸗ wirkung und Ihren wohlwollenden Rath. (Lebhaftes Bravo.)
In der Generaldiskussion giebt zunächst der General⸗ berichterstatter Graf von Königsmarck eine Uebersicht über die Einzelheiten des Etats und die Finanzlage. Die Kom⸗ mission hat folgende Resolution vorgeschlagen:
1) in Uebereinstimmung mit dem Hause der Abgeordneten die Staatsregierung aufzufordern, mit größter Entschiedenheit darauf hinzuwirken, daß bei der bevorstehenden Neuordnung unserer handels⸗ politischen Verhältnisse der Landwirthschaft ein wesentlich gesteigerter Zollschutz zu theil werde, und in diesem Sinne dafür zu sorgen, daß baldigst die Vorlegung des in Vorbereitung befindlichen Zoll⸗ tarifs im Reichstag erfolge,
2) in Wiederholung des vorjährigen Beschlusses an die Staats⸗ regierung die Aufforderung zu richten, daß eine möglichst baldige Aenderung des § 9 des Einkommensteuergesetzes nach der Richtung
hin vorgenommen werde, daß die dem Grundbesitz, Gewerbe und Berghau aufliegenden direkten Abgaben von dem der Besteuerung unterliegenden Einkommen in Abzug zu bringen sind.
Präsident des Staats⸗Ministeriums, Reichskanzler Graf von Bülow:
Meine Herren! Der Herr Berichterstatter hat im Laufe seiner Ausführungen die Resolution berührt, durch welche die Königliche Staatsregierung aufgefordert wird, darauf hinzuwirken, daß bei der bevorstehenden Neuordnung unserer handelspolitischen Verhältnisse der Landwirthschaft ein wesentlich umfangreicherer Zollschutz zu theil werde und in diesem Sinne dafür zu sorgen, daß baldigst die Vor⸗ legung des in Vorbereitung begriffenen Zolltarifs an den Reichstag erfolge.
Was den Schluß dieser Resolution betrifft, so möchte ich konstatieren, daß von meiner Seite wie von seiten der mir unterstellten Ressorts alles geschehen ist, um die Einbringung der Zolltarifvorlage zu beschleunigen. In dieser Hinsicht ist von allen betheiligten Stellen maxima diligentia prästiert worden. Ich weiß mich aber in Einklang sowohl mit dem Herrn Grafen von Königs⸗ marck wie mit diesem hohen Hause, wenn ich sage, daß die Beschleu⸗ nigung der Einbringung der Zolltarifvorlage nicht erfolgen darf auf Kosten einer gründlichen und gewissenhaften Prüfung einer so tief einschneidenden und so schwer wiegenden Materie. Sobald die in Frage kommenden Ressorts ihre Arbeit beendigt haben, wird die Zoll⸗ tarifvorlage an den Bundesrath gehen. Ich bin gewiß, daß der Bundesrath die Zollvorlage so rasch als möglich verabschieden wird. Andererseits glaube ich auch hierin auf das volle Einverständniß dieses Hauses rechnen zu dürfen, wenn ich sage, daß es mir fernliegen wird und
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