Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualität
gering
mittel gut Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
Feiedrigster I höchster ℳ ℳ ℳ
niedrigster Doppelzentner
ℳ
höchster ℳ
höchster ℳ
Außerbdem wurden Durchschnitts⸗ 8 Fherctce pre palte 1) für nach überschläglicher 1 Doppel⸗ S. verkauft zentner Doppelzentner (Preis unbekannt)
14,20 13,40 13,00 14,30
14,90 1567
13,70 13,40
Lissa. Breslau. . Strehlen i. Striegau. Grünberg Löwenberg Oppeln. Bielefeld Neuß.. Breslau.
S Z 11“ Breslau .. .. Strehlen i. Schl. Striegau . Grünberg Löwenberg Oppeln
Bielefeld
Neuß.
Aalen.. Breslau-
Pgsen 8 1““ Breslau . Strehlen i. Schl.. Striegau.. 8 Grünberg Löwenberg Oppeln
Bielefeld
Aalen. Breslau.
SFP, „ 82 , ‿½121424⁄ 18‿
13,30 13,30 14,00 14,00 13,80 13,10 13,50 14,50
13,80 13,30
1,,,“
13,80 12,70 13,00 12,70
12,70 13,00 13,42 17,40 12,70
EEEVVVVÜVVBqB
13,40 13,40 13,00 13,30 14,60 13,40 13,20 15,58
13,00 13140
Strehlen i. Schl. 8 Grünberg Löwenberg
Oppeln.
Bielefeld.
Neuß .
Aalen. 11.““ Breslau ... 8
emerkungen. l
“
14,40 13,70 13,00 14,50
14,90
15,75 13,70 13,70
13,50 13,90 14,00 14,20 13,80 13,10 13,50 14 58
1400 13,90
Lö“ very tner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. De 2. enda. 9,† Ein liegender Tnis e Fezanfte — n Püe pe deear Trsrntena daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Weizen. 14,80 15,00 14,40 15,00 14,25 15,50 15,10 15,50
— 15,00 15,40 15,90 14,50
16,25 16,67 1470 16,40 14,40 15,00
Roggen. 13,80 13,90 13,90 14,10 14,40 14,50 14,40 14,80 14,60 14,80
— 14,10 14,10
14,80 14,00 14,20 15,08
15,50 11,90 13,30 14,60 15,00 14,50
st e.
15,00 14,60 14,40 15,20 14,70 13,30 14,50 14,00 15,50 18,20 14,40
Exv. 15,00 14,20 14,10
14,10 15,00 13,80 14,00 16,58 12,60 14,40 14,10
15,20 15,70 15,50 15,70 15,00 15,90
16,92 16,40 15,70
14,60 14,00 14,25 14,90
15,40 14,50 16,17 14,70 14,00
14,00 14,30 14,80 14,80 15,00 14,10 14,80 14,20 15,75 13,30 16,00 14,80
13,60 13,70 14,20 14,40 14,40 14,10 14,00 15,00 11,90 14,50 14,20
15,10 14,80 15,40 15,20 15,20 13,30 14,50 14,00 16,00 18,20 15,40
14,20 13,60 14,10 13,70
13,70 13,50 13,83 18,00 13,60
15,10 14,40 14,30
14,30 15,00 13,80 14,00 17,00 12,60 14,30 8
13,80 13,80 13,70 13,70 13,60 16,00 13,86 13,80
1 13,60 1240 14,47
12,60 13,90
1 010 2 694
Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. b
Statistik und Volkswirthschaft.
Petroleumproduktion, Handel und Verbrauch.
—KEiner Studie über dieses Thema in den „Vierteljahrsheften zur Statistik des Deutschen Reichs“ (1901, I.) entnehmen wir Folgendes: hoer Die Petroleumproduktion der Erde betrug im Jahre 1899 15 754 858 Tonnen; über 90 v. H. hiervon wurden in den Vereinigten Staaten von Amerika und Rußland gewonnen. Nicht unbedeutend ist die Produktion in Oesterreich⸗Ungarn, Rumänien, Canada, Nieder⸗ ländisch⸗Indien, Britisch⸗Ostindien. N Bis zum Jahre 1897 nahmen die Vereinigten Staaten von Amerika die erste Stelle ein, von da an wurden sie jedoch von Ruß⸗ land überflügelt. Petroleum wird vornehmlich gewonnen im appa⸗ lachischen Gebiet und im Lima⸗Indianer⸗Gebiet, die über 94 v. H. der gesammten Produktion lieferten. Die Petroleumproduktion hat mit geringen Unterbrechungen stetig zugenommen und ist jetzt mehr als doppelt so groß als vor 20 Jahren. Die Destillation des amerikanischen Petroleums ergiebt bedeutende Mengen Leuchtöl. So liefern: 5 8 8 pennsylvanisches Oel 8 9 bei der Herstellung von 1“ water white standard white 20 v. H. EPEH. 50 I 116
Leuchtöl ... Schmieröl .. Frafin 5 4 8 184“*“ kater white standard white Naphta .. 15 v. H. I Brennöl .. 0 Wachs.. Schmieröl.. EEöI“ . Verlust s In die erste Stelle der Petroleum⸗Produktionsländer ist seit 18. Nußland eingerückt. Die Petroleumfelder befinden sich auf der Palbinsel apcenpge, die über 90 v. H. der gesammten russischen „Gedölerzeugung liefert. Ee Das russische Oel ergiebt bei der Destillation: Benzin einschließlich Gasolin. 5 bis 7 v. H. Kerosin I (Brennöl) 27 „ 32 Kerosin II (Salonöl) 5 „ 8 — Rückstände . 2 82e. H.b. sie Werden die Rückstände auf Schmieröl verarbeitet, dann liefern sie en nicht gereinigtem Schmieröl 38 bis 54 v. H. vom Gewicht der Rückstände bezw. bei 56 v. H. Ausbeute an Rückständen zwischen 21 and 30 v. H. vom Gewicht des Rohöls. . B - Die Gewinnung von Leuchtöl ist sonach beim russischen Mineralöl nicht halb so groß wie beim amerikanischen, dagegen koͤnnen die n Raffinerien nochmaliger Verarbeitung der Rückstände einen größeren Prozentsatz Schmieröl erzielen als die amerikanischen. atschland besitzt Erdölquellen im Elsaß, in der Provinz Han⸗ nover bei Peine und bei Wietze a. d. Aller sowie am Tegernsee. Die Petroleumproduktion ist im Jahre 1900 bedeutend in die Höhe ge⸗ und erreichte in diesem Jahre 50 375 t. Diese Steigerung allein auf die erhöhte Thätigkeit auf den Petroleumfeldern in a. d. Aller zurückzuführen 2 otz der größeren 2 in den leßten Jahren führt Ruß⸗ Land nicht so viel Rohöl und Petroleumfabrikate aus wie die Ver⸗
8 . . . . 3 8
Ausfuhr von 7918 bei weitem die Ausfuhr von Rohöl und der anderen Destillate. 1“““ 8 ist das Hauptabsatzgebiet für das amerikanische Leuchtöl, das in den letzten 10 Jahren † bis der gesammten Ausfuhr er⸗ halten hat. Das wichtigste Land ist hier Großbritannien, dessen Bezüge aber seit 1895 nicht unbedeutend nachgelassen haben. Das nächstbedeutende Land sind die Niederlande, an dritter Stelle steht jetzt Deutschland, das in den Jahren 1891/92 bei weitem den ersten latz einnahm. 4 . 8 Heluch Rußland sendet sein Leuchtöl zum überwiegenden Theil nach Europa. Unter den europäischen Ländern steht ebenfalls Groß⸗ britannien obenan. Erheblich hat sich in den Jahren 1898/99 der Absatz nach Deutschland entwickelt, auch die Ausfuhr nach; rankreich ist im Jahre 1899 um 50 v. H. gestiegen. Bemerkenswerth ist die beträchtliche Ausfuhr nach der Türkei und Egypten. Der Verbrauch von Mineralölrückständen zu Heizzwecken hat in den letzten Jahren, namentlich in Rußland, sehr große Fortschritte gemacht. Alle Schiffe auf dem Kaspischen Meer, dem Schwarzen Meer und auf der Wolga, die Bahnen Zentralasiens, des Kaukasus und Südrußlands gebrauchen diese Rückstände. Auch für die rufsace. Industrie sind sie ein e eeen da die Kohlen nicht in genügender Menge vorhanden sind.
8 Die Preise für Rohöl und nb daraus hergestellten Destillate sind jetzt wesentlich niedriger als vor 30 bis 40 Jahren. Diese Verbilligung ist der vermehrten amerikanischen und russischen Produktion, den2 zer⸗ besserungen in der Destillierung, Raffinierung und Reinigung, der Ver⸗ arbeitung der Rückstände und namentlich den Fortschritten in dem Transportwesen zuzuschreiben. Die Preise waren in den Jahren 1892 bis 1894 am niedrigsten, von da ab sind sie aber wieder und zwar nicht unerheblich in die Höhe gegangen. Das Jahr 1895 brachte die größten Preisschwankungen im letzten Jahrzehnt. 1 28
Von welcher Bedeutung schon eine geringe Preiserhöhung ist, geht daraus hervor, daß bei einer Steigerung des Preises für Leuchtöl um 1 Pfennig pro Kilogramm die Mehrbelastang Deuts lands ungefähr
7 ½ Millionen Mark betragen würde. 11I1X“X“
11“
Die zur Erzeugung elektrischen Stromes dienende Dampf⸗ ar. Kraft in Preußen 1900. (Stat. Korr.) Seit einer Reihe von Jahren veröffentlicht
die r e. Zeilschrift“ auf Grund priater Mittheilungen
eine Statistik der Elektrizitätswerke in chland. m
1. März) 1900 waren hiernach 652 Elektrizitätzwerke im Deuts
Reiche vorhanden, von denen 382 Werke Dampf, 74 Wasser,
29 Gas, 1 Druckluft, 144 Wasser und Dampf, 5 Wasser und Gas,
2 Ar und Gas, 4 Wasser und Benzin, die übrigen sonstige
Betriebskräfte verwendeten. Wenn diese Statistik auch keineem 8
als erschöpfend angesehen werden kann, — zumal es sich nur um ol
Erzeugungsstätten elektrischen Stromes handelt, welche unter Benutzung
der öffentlichen Straßen und Wege zur Verlegung der Leitungen ent⸗
weder ganze Ortschaften bezw. Theile g mit elektrischem Strome für Lict. und Kraftzwecke versorgen oder anderen gemeinnützigen
Zwecken dienen, — so liefert sie doch einen werthvollen Auff hluß über
die zur Herstellung von Elektrizität in Deutschland verwendete Betriebs⸗
kraft. Wir sehen, daß zum genannten Zeitpunkte bei weitem der rößte Theil des in den beschriebenen Werken erzeugten elektrischen
Etlomes durch Dampfkraft gewonnen wurde. Die Werke letzterer
Art beliefen sich auf 58,6 % der Gesammtzahl, während nur
11,3 % Wasserkraft, 4.4 % Gas, außerdem 22,1 % er⸗
und Dampfkraft benutzten, sonstige Krafterzen ngemittel
aber nur in unbedeutendem Maße vertreten waren. Erscheint dieser
Vorgang insofern leicht erklärlich, als eine Verwendung der öö⸗
mss eüiben Betriebskraft des Wassers zu derartigen Zwecken in
einigten Staaten von Amerika. Bei beiden Staaten übertrifft die CC v1116“
chland von Wasserläufen mit stärkerem
geringen Zahl
1“]
Gefälle — im Gegensatze zur Schweiz und zu Italien — erheblich eingeschränkt wird, weshalb man genöthigt ist, in erster Linie Se Dampfe als Kraftquelle zu greifen, so bezieht sich dies vor allem auf Preußen, welches dafür in der glücklichen Lage ist, daß der Reichthum an vortrefflicher Kohle der Entwickelung von Kraftdampf neseätlich zur Hilfe kommt. Unter diesen Umständen wird die alljährliche statistische Aufnahme der Dampfkraft in Preußen seitens des Königlichen Statistischen Bureaus dazu benutzt, die Nutzbar⸗ machung dieser Kraft zur Erzeugung von Elektrizität und die Fort⸗ schritte auf diesem Gebiete von Jahr zu Jahr zu verfolgen, wenn auch die hierdurch erzielten Angaben nur als Mindestzahlen zu be⸗ trachten sind. Hiernach dienten von den feststehenden und beweglichen Dampfmaschinen*) in den privaten und staatlichen Unternehmungen Preußens (mit Ausnahme derjenigen in der Verwaltung des Land⸗ heeres und der Kriegsflotte sowie der Lokomotiven) zur Erzeugung elektrischen Stromes
zu ausschließlich Anfang Dampf⸗ Pferde⸗
Iühs es e⸗ tärken
schinen 1891. 794 39 610 1892. 998 55 396 1893. 1 218 66 528 1894. 1 49 84 598 1896. 1 925 124 566 1897. 2 186 149 096 1898 201 396
.2 490 258 511
gleichzeitig zu anderen Zwecken
Dampf⸗ t
ma⸗ schinen ärken 9 879
189
262 13 691
189 9 517
320 16 866
533 32 866
651 42 839 57 330
zusammen
E. stärken
983 49 489 1 260 69 087 1 407 76 045 1 779 101 464 2 458 157 432 2 837 191 935 3 305 258 726
“ 815 .April 2nagl 8 . 2 790 977 74 831 3 776 333 342 6166ö66885 1 100 84 335 4 269 403 314. In allen diesen Zahlenreihen tritt also eine erhebliche Zunahme hervor welche auf entsprechende Fortschritte in der Verwendung der Elektrizit zu den verschiedensten Zwecken schließen läßt; stieg doch die Gesammi⸗ zahl der betreffenden Dampfmaschinen in jenen 9 ½ Jahren auf beinahe das Fünffache, während ihre Leistungsfähigkeit sogar eine achtf Vermehrung aufwies. Die Zahl säimmtlicher feststehenden und be⸗ weglichen Bampfmaschinen in Preußen belief sich am 1. April 1900 auf 93 638 Maschinen mit einer Leistungsfähi keit von 3 691 374 Pferde⸗ stärken; demnach wurden 4,6 % dieser Maschinen und 10,93 % ihrer Leistungsfähigkeit zur Gewinnung von Elektrizität nutzbar gemacht. Ueber die Hauptverwendungszwecke des in Preußen durch Dampf⸗ kraft erzielten elektrischen Stromes möge noch die n stehende Ueber⸗ sicht Auskunft geben. Es erzeugten am 1. April 1900 GElektrizität für die Zwecke Dampfmaschinen mit
der Beleuchtung allein .. .. 3 427
des Motorenbetriebs allein 10rb9 20 705
für andere — e. * b. 2
1 ugleich .. 707 ““
für mehrere Zwecke zug 4*⁰⁹ 1888½
im Ganzen .. 269
Daß die Schaffung von Licht den wichtigsten Zweck der zur Er⸗ eugung von Glektrizität aufgestellten Dampfmaschinen in
ildet, geht aus obiger Zusammenstellung ohne weiteres ; ihr allein waren 80,3 % dieser Maschinen und 47,0 % der Leistungs⸗ sbszan derselben nutzbar gemacht. Auch unter den 707, „für mehrere wecke zugleich“ Elektrizität erzeugenden Dampfmaschinen aber be⸗ ere sich noch 664 Ma inen, welche Strom außer zur Kraftüber⸗ tragung ebenfalls zur Beleuchtung lieferten, sodaß im nzen nicht weniger als 95,8 % der zur vg überhaupt verwendeten Dampfmaschinen Prrußens der Spendung von Licht dienstbar gemacht wurden.
*) Einschl. derienigen auf Schiffen befindlichen Maschinen, welche nicht zur Fortbewegung d es dienen. “ 8 85 1u“.“
Dampf⸗ Pferde⸗
Pferde ₰
1899: 110 721 000 (1900
größten Wichtigkeit
Ausfuhr nachstehender Gegenstände
Beutel und Säcke; 3) 1 3 Stickereien, Tischwäsche, Tischdecken und
März im März 1. Januar 7 460 475 000 ℳ 6 539 903 300 ℳ in 1898.
1899 + 5
1899: 257 320 000 (1900 + 275 377 000, 1899 + 1 sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) erscheinen mit 505 100
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Landwir hschaftliche Frühlingsarbeiten und Stand der Reben in der Schweiz.
Der „Schweizerischen Landwirthschaftlichen Zeitschrift“ wird aus der Osts unter dem 20. März berichtet:
Die landwirthschaftlichen Arbeiten haben überall ihren Anfang genommen; wo Wiesenbau vorherrschend ist, wird das Düngen besorgt, und in den Weinbaugegenden werden die ersten Arbeiten am Rebstock in Angriff genommen. In weiten Flächen sind die Reben schon ge⸗ schnitten, vielerorts 88 schon gestickelt und hat das Heften begonnen. Unter den Rebarbeiten darf wohl der Schnitt als die wichtigste bezeichnet werden, denn von dessen guter Aus⸗ führung hängen bekanntlich nicht allein Größe und Güte des Ertrages, sondern auch die Gesundheit des Weinstocks ab. In Hinsicht auf die durch viele ungünstige Jahre perursachte Schwächung darf man im allgemeinen nicht zu viel Tragholz stehen lassen. Es wird bereits von verschiedenen Seiten gemeldet, daß das “ durch die heftige Kälte im Februar stark gelitten habe.
ie allgemeine Besorgniß, daß die heftige Kälte des vorigen Monats die Reben schädigen möchte, hat sich leider bewahrheitet. Zum Glück sind nicht alle Lagen vom Frost in gleicher Weise beeinflußt worden, am meisten hatten die untersten Lagen zu leiden. “
Die Indigokultur Mexikos.
Die früher so blühende Indigokultur Mexikos ist, wie der dort befindliche deutsche landwirthschaftliche Sachverständige berichtet, durch den Wettbewerb der Anilinfarben sehr beeinträchtigt worden. Eine Ausfuhr besteht überhaupt nicht mehr; sämmtlicher gewonnene Indigo wird in den inländischen verbraucht. Man kennt zwei Ver⸗ fahren, den Indigo anzubauen. Entweder man säet ihn in frischem Waldlande, dessen Sträucher und Bäume man im Februar herunter⸗ ehauen und im März oder April abgebrannt hat, nach dem ersten
tegen im Mai oder Juni in regellos gemachte Löcher, nachdem man den Samen mit etwas Sand vermischt hat, oder man säet ihn auf den Maisfeldern, nachdem man die bei Anfang der Regenzeit aus⸗ gesäeten Maisstauden Ende Juni oder Anfang Juli behäufelt hat, . dadurch etwas locker gewordenen Boden zwischen den Mais⸗ reihen.
Den Urwald⸗Indigo erntet man im September das erste Mal, den zwischen den Mais gesäeten haut man aber im Herbst ab, ohne eine Ernte von ihm zu entnehmen, die man erst im zweiten Jahre zum ersten Male gewinnt. Man läßt den Indigo drei Jahre lang immer wieder von neuem wachsen, ohne daß man in der Zwischenzeit irgend eine Arbeit, auch nicht die des Jätens, in den Feldern vornimmt. Nach dem dritten Jahr nimmt aber das Unkraut so überhand, daß die Pflanzen erstickt werden.
Die Aufbereitung geschieht in der Weise, daß man in Gruben den Farbstoff durch Wasser auszieht, ihn mittels Schlagens zum Orydieren bringt und ihn dann sich absetzen läßt, um nach Ablassen des Wassers ihn an der Sonne zu trocknen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. 1
Portugal. Eine im „Diario do Governo“ Nr. 67 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern bestimmt, daß die durch die Verfügung vom 14. April 1897 eingeführten Maßregeln zur Verhütung der inschleppung der Beulenpest auf die Herkünfte aus der Insel Réunion nicht mehr an⸗ zuwenden sind. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 2. vom 3. Januar d. J.)
Hinter⸗Indien. 8
Mit Rücksicht auf den Ausbruch der Pest in Singapore ist durch Verordnung des dortigen Gouvernements vom 4. v. M. die
verboten worden: 1) Lumpen jeder Art und Kunstwolle (shoddy); 2) gebrauchte 3) gebrauchte Teppiche, Vorhänge, wollene Decken, Schmuckgewebe jeder Art; 5) Hufe, Hörner, Klauen,
vom 26. März d. J.
4) rohe Häute, frische und ungegerbte Felle;
Haare, Pelzwerk, rohe Seide, Wolle und alle unbearbeiteten Thier⸗ produkte, sowie Menschenhaare.
Dieses Verbot erstreckt sich nicht auf Durchfuhrgut, welches so
vexwackt ist, daß es nicht mit Personen oder Gegenständen in Be⸗ rührung kommen kann.
Handel und Gewerbe.
Bei den Abrechnungsstellen der Neichsbank wurden im Monat März 1901 abgerechnet 2 464 431 700 ℳ gegen 2 318 709 100 ℳ im Februar d. J., 2 612 317 700 ℳ im 1900, 2 480 540 700 ℳ im März 1899, 2 302 411 300 ℳ im März 1898, 1 972 653 300 ℳ 1897, 1 850 259 500 ℳ im März 1896, 1 807 745 900 ℳ im März 1895, 1 546 114 800 ℳ im März 1894 und 1 396 613 300 ℳ im März 1893. — Seit bis Ende März 1901 wurden abgerechnet
gegen 7 553 372 000 ℳ in dem gleichen 1900, 7 556 652 000 ℳ in 899
““ “
eitabschnitt
“ “ “
Nach der Wochenü t der Reichsbank vom 30. März 901 betrug der gesammte Kassenbestand 845 076 000 (1900: 778 3125 000, 861 735 000) ℳ, d. i. der h ö weniger
— 116 997 000, 1899 — 96 040 000) ℳ Der
811 663 000 (1900: 743 665 000, 1899: 827 831 000) ℳ allein hat abgenommen um 109 044 000 (1900 — 116 262 000, 1899 — 94 000) ℳ Der Bestand an seln von 904 522 000 (1900: 972 963 000, 1899: 864 297 000) ℳ zeigt eine Vermehrung um 192 008 000 (1900
213 083 000, 1899 + 176 295 000) ℳ und der Bestand an Lombardforderungen mit 108 931 000 (1900: 145 717 000, 1899: 20 514 000) ℳ eine solche um 47 945 000 (1900 + 69 159 000, ’1 388 000) ℳ Auf diesen beiden Anlagekonten zusammen ist also ein Zugang um 239 953 000 (1900 + 282 242 000, 1899
228 683 000) ℳ erfolgt. Die Position „Sonstige Aktiva“ hat
um 1 786 ℳ vermehrt. Auf passiver Seite zeigt der
trag der umlaufenden Noten mit 1 321 420 000 (1900: 1 309 970 000, 1 265 040 000) ℳ der Vorwoche gegenüber eine Zunahme um 204 720 000) ℳ, und die
Metallbestand von
(1900: 487 797 000, 1899: 503 192 000) ℳ niedriger
— 112 891 000, 1899 — 71 269 000) ℳ
(Aus den im Reichsamt des Innern Neresfngestellten
„Nachrichten für Handel und Industrie“.)
Indiana, Kentucky, Ohio und West⸗Virginia im Jahre 1901.
Für das laufende Jahr liegen die Aussichten für die deutsche Einfuhr nach den Staaten Indiana, 8 22c. Ohio und West⸗Vir⸗ füniz recht saese Zunzächst ist die Präsidentenwahl vorüber, und hr Ausfall velege einschneidende Aenderungen im Währungs’ und Tarifsystem des Landes so gut wie aus. Damit sind, was von der ist, Handel und Industrie auf eine sichere Unter
8 8 Aussichten für die deutsche Einfuhr nach den Staaten
lage gestellt und können sich infolge dessen
2 und ungehindert ent⸗ wickeln. Die Preise haben sich im Laufe des Jahres 1900 den Verhältnissen angepaßt, und große Schwankungen derselben sind kaum zu erwarten. Vor allen Dingen ist nicht zu befürchten, daß der Preis vieler Handelsgüter so steigen wird, daß dadurch der Verbrauch nach⸗ theilig beeinflußt werden könnte. Die Mehrzahl der Arbeiter hat stetige und lohnende Beschäftigung und ist mit ihrer Lage zufrieden. Diese Zufriedenheit wird sie davon abhalten, sich auf Arbeits⸗ einstellungen einzulassen. Kriege oder innere Unruhen sind nicht zu befürchten. Der Kredit des Landes ist gut, und es sind reichliche Geldmittel vorhanden. Die Industrie ist vollauf beschäftigt und vervollkommnet 2 unaufhörlich. Die Lage der Farmer ist zufriedenstellend. Die Masse des Volks erfreut sich eines gewissen Wohlstandes, welcher es ihr ermöglicht, gut zu leben. Dieser Um⸗ stand stellt eine starke Nachfrage nach Handelsgütern aller Art in sichere Aussicht und macht die Märkte jener vier Staaten sehr auf⸗ nahmefähig. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird das laufende Jahr wieder eine Zunahme des Ein⸗ und Ausfuhrhandels bringen, wenn auch nach den Erfahrungen der letzten Jahre anzunehmen ist, daß die Ausfuhr stärker wachsen wird als die Einfuhr.
Im Einzelnen dürfte an einer Ausdehnung der industriellen Thätigkeit jener vier Staaten im laufenden Jahre nicht zu zweifeln sein. Die Ausdehnung der Industrie wird aber mit Sicherheit zu einer vermehrten Einfuhr von Rohstoffen und Halbfabrikaten zum Zwecke der Verarbeitung in den Fabriken der vier Staaten führen. Diese Art Einfuhr besteht vornehmlich aus Häuten, Chemikalien, Rohseide, Rohgummi, unrverarbeiteten vegetabilischen Fasern, Holz, Zinn, Taback und Rohwolle. Deutschland könnte sich an der Liefe⸗ rung dieser Rohstoffe und Halbfabrikate stark betheiligen. Wenn es auch dieselben zum theil selbst in genügender Menge nicht gewinnt oder herstellt, so kann es sie doch aus den Herstellungs⸗ oder Ursprungs⸗ ländern beziehen und nach jenen vier Staaten ausführen.
Ferner giebt es Nahrungs⸗ und Genußmittel, welche in die ge⸗ nannten vier Staaten stets eingeführt werden, wie Zucker, Kaffee, Früchte, Nüsse, Thee, Malzgetränke, Spirituosen, Reis, feine Wurst⸗ waaren, feiner Käse und Delikatessen. Der Umfang dieser Einfuhr bängt in hohem Grade von den Zeitverhältnissen und der durch die⸗ selben bedingten Kaufkraft der Bevölkerung ab. Jetzt, wo die Be⸗ völkerung sich eines gewissen Wohlstands und großer Kaufkraft erfreut, verspricht die Einfuhr dieser Nahrungs⸗ und Genußmittel an Umfang zu gewinnen. Es liegen mithin die Aussichten für die Einfuhr deutschen Zuckers, Weines, Bieres, deutscher Wurstwaaren und Deli⸗ katessen günstig. Hinsichtlich der anderen vorstehend genannten Nahrungs⸗ und Genußmittel, welche Deutschland nicht erzeugt, könnte es in ausgedehnter Weise den Austausch zwischen den Ursprungsländern und den in Rede stehenden vier Staaten vermitteln.
Der Einfuhr deutscher Fabrikate erweisen sich die Ein⸗ *. und die Fortschritte der amerikanischen Industrie als hinderlich Die Höhe der 2 jen amerikanischen Eingangszölle wirkt je nach der Preisbildung ver Heeden. Ist das verbrauchende Publi⸗ kum in der Lage, für eingeführte Waaren hohe Preise zu zahlen, so lassen sich trotz der hohen Eingangszölle fremde Fabrikate ohne zu große Schwierigkeit mit Vortheil in jene vier Staaten einführen. Wie bereits erwähnt, hat zur 82 das kaufende Publikum die Mittel, für ausländische Fabrikate hohe Preise zu zahlen, sodaß an⸗ genommen werden darf, daß die Eingangszölle im laufenden Jahre einen vermehrten Absatz deutscher Fabrikate nicht unmöglich machen werden. Die Fortschritte, welche die amerikanische Industrie emacht hat und noch macht, haben zwar in manchen Fabrikaten die Einfuhr verringert, aber doch nicht ausgeschlossen. Im laufenden Jahre dürften die Kaufkraft des Volks und die gute Geschäftslage die durch die Fortschritte der Landes⸗Industrie der Einfuhr fremder Fabrikate bereiteten Schwierigkeiten erheblich abschwächen. Zur Zeit liegen also die Aussichten für eine vermehrte Einfuhr deutscher Fabrikate so günstig, als dies bei den hohen Eingangszöllen und den Leistungen der vv Industrie möglich ist. Besonders stark verspricht der Verbrauch von Luxusgegenständen aller Art sowie von feinen Baumwoll⸗ und Seidenwaaren, Waaren aus vegetabilischen Fasern, Eisen⸗, Stahl⸗, Wollen⸗, Glas⸗ und Porzellan⸗ waaren zu werden. Aber auch die Einfuhr von deutschen Papier⸗ waaren, Farben, Uhren, Lithographien, Zement, künstlichen Blumen, Pelzen und Sämereien erscheint erweiterungsfähig. Für Neuheiten, welche gerade in Mode gekommen sind, werden in jenen vier Staaten von den bemittelten Klassen immer außerordentlich hohe Preise gezahlt. Derartige Neuheiten dürften im laufenden Jahre aus den me rfach erwähnten Gründen lohnenden und starken Absatz finden. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Cincinnati.)
Lokomotiven⸗ und Wagenbedarf der russischen Staats⸗ bahnen im Jahre 1901.
Der russische Wege⸗ und Verkehrs⸗Minister hat zum Ankauf von rollendem Material für die Staatsbahnen im Jahre 1901 folgende Summen bewilligt: 20 Millionen Rubel für Lokomotiven, 18 Millionen für Güterwagen und 7 Millionen für Personenwagen. (Nach dem Journal de St. Pétersbourg.) 11“
Bergwerksindustrie in Italien.
Die Bergwerksindustrie in Italien besitzt im Ganzen 1404 Be⸗ triebe, die etwa 57 000 Arbeitern Beschäftigung gewähren. Nach den letzten amtlichen Veröffentlichungen erzeugen dieselben jährlich Werthe im Betrage von 72 Mill. Lire. Was zunächst die Metalle betrifft, so werden gewonnen: 132 000 t Zink, 32 000 t Blei und 200 000 t Eisen. Die größten Werthe erzeugt jedoch die Kupfer⸗ produktion. Vor zehn Jahren erxistierten lediglich 11 Bergwerke mit 1500 Arbeitern und einer Erzeugung von 22 682 t. Gegenwärtig jedoch sind 26 Gruben mit 1800 Arbeitern und einem Erträgnisse von 95 000 t vorhanden. Im Jahre 1890 förderten die Schwefel⸗ gruben in Sizilien und der Romagna 300 000 t, im Jahre 1899 dagegen 500 000 t. Außerdem wird in Italien auch Mangan, Antimon, Quecksilber und Asphalt gewonnen. Edelmetalle finden sich nur in geringem Maße vor. Die Goldproduktion ist kaum nennenswerth, und diejenige des Silbers, im Jahre 1880 noch circa 1000 t, war im Jahre 1898 auf 435 t gesunken. Dagegen hat die Marmorgewinnung einen bedeutenden Aufschwung genommen; sie - ihre Produktion im ledaes Dezennium verdoppelt. Die Marmor⸗ rüche von Carrara allein haben im Jahre 1899 über 280 000 t ge⸗ wonnen, wovon 100 000 t zur Ausfuhr gelangten für Oesterreich⸗Ungarn.) “
1“
(Montan⸗Zeitung
—
Kohleneinfuhr Italiens im Jahre 1900. Die Einfuhr von Steinkohlen und Koks nach Italien bezifferte sich im Jahre 1900 auf 4 947 180 t im Werthe von 207 781 560 Lire egen 4 859 556 t im Werthe von 150 646 236 Lire im vorhergehenden Febre. Der Menge nach hat also die Einfuhr um 87 624 t oder 1,78 %. dem Werthe nach um 57 135 324 Lire oder 27,50 % zuge⸗ nommen. Für das Jahr 1900 nimmt die italienische Statistik einen Einheitswerih von 42 Lire für die Tonne an gegen 31 Lire für das vorhergehende Jahr. Im Jahre 1898 waren 4 426 524 t nach Italien eingeführt worden und 1897 4 259 643 t. Die Betheiligung der einzelnen Länder an der Kohlenversorgung Italiens stellte sich in den vier letzten Jahren, wie folgt: 1898 1899 1900
. z 1897 Herkunftsländer ESFinfuhrmenge in Tonnen K Oesterreich⸗Ungarn 84 069 114 547 135 932 161 729 Belgien 18 896 23 363 18 962 11 349 Frankreich 20 74b5 30 663 10 999 21 783 Deutschland 28 612 89 203 35 969 44 295 Großbritannien . 4 097 944 4146 662 4 649 726 4 568 086 Andere Länder.. 14 377 22 7968 139 938.
Gegenüber dieser bedeutenden Einfuhr ist die Ausfuhr von Stein⸗
ohlen und Koks aus Italien nur gering. Sie bezifferte sich im
letzten Jahre auf 23 926 t im Werthe von 1 004 892 Lire und 1899 auf 20 803 t im Werthe von 644 893 Lire. (Statistica del Com- mercio Speciale di Importazione e di Esportazione.)
b
Bäau einer Brücke über den Manzanares.
Der Bau einer Brücke über den Manzanares soll am 18. April
d. J. im Submissionswege vergeben werden. Es sind 226 282 Pesetas als Kosten ausgeworfen worden. (Informations et Renseignements de l'Office national du Commerce extérieur.) 1“““
Niederlande und Liberia.
— Fortbestehen des Freundschafts⸗, Handels⸗ Schiffahrtsvertrages zwischen beiden Ländern. Nach einer Mittheilung des niederländischen Ministeriums des Aeußeren im Staats⸗Courant“ vom 19. Februar d. Js. hat die Regierung der Republik Liberia mittels Schreibens vom 6. November 1900 ihre am 9. November 1899 erfolgte Kündigung des am 20. Dezember 1862 zwischen den Niederlanden und der Republik ab eschlossenen Freund schafts⸗, Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages zurückgezogen. 3
Zunahme der elektrischen Beleuchtung und Abnahme der
Gasbeleuchtung in Canada. 1 Nach einem Bericht der dortigen Regierung hat die Anwendung der Elektrizität zu Beleuchtungszwecken in Canada in den verflossenen zehn Jahren bedeutend zugenommen. Im Jahre 1891 gab es dort 80 Elektrizitäts⸗Gesellschaften. Diese Zahl stieg im Jahre 1897 auf 187 und im Jahre 1900 auf 297. Die von diesen gespeisten Lampen bezifferten sich auf 443 897 im Jahre 1897 und auf 807 772 im Jahre 1900. Besonders in Ontario hat das elektrische Licht einen bedeutenden Aufschwung genommen. Während man dort im Jahre 1897 sich mit 201 955 Lampen begnügte, waren im Jahre 1900 be⸗ reits 418 573 Lampen erforderlich. In der Provinz Quebec stieg die Anzahl der elektrischen Lampen von 185 892 im Jahre 1897 au 235 322 im Jahre 1900. In Britisch⸗Columbien gab es im Jahr 1897 nur einige Elektrizitäts⸗Gesellschaften von geringem Umfange, dagegen wurden im Jahre 1900 52 653 Lampen von 13 Etablissements
b.
as die Gasbeleuchtung anbetrifft, so gab es in Canada im
Jahre 1891 49 und im Jahre 1900 nur noch 43 Gasanstalten. Das
beste Gas wurde im Jahre 1900 in Woodstock (Provinz Ontario)
geliefert, das durchschnittlich eine Leuchtkraft von über 25 Kerzen besaß (The Monetary Times, Trade Review -— Toronto.)
Elektrischer Bahnbetrieb in Canad “ Im Jahre 1899 sind in Canada im Ganzen 34 elektrische
Bahnen, mit einer Schienenlänge von 630 engl. Meilen im Betriebe gewesen; die Wagen haben insgesammt 29 646 847 Meilen Weg zurückgelegt. Im ganzen Jahre hatten 104 033 659 Passagiere die elektrischen Bahnen benutzt; im Durchschnitt ist jeder Einwohner Die Zunahme der Fahrt⸗
Canadas 20 mal auf denselben gefahren. Meilen, die Vermehrung
leistung gegen 1898 betrug über 1 Million der Fahrgäste 9½ Millionen. Die Summe des eingezahlten Kapitals der Bahnen war 21 700 000 Doll. (The Railroad Gazoette. nach
The Dominion Statistician.)
Ueber den Absatz von Schuhwaaren in Brasilien.
Die in Brasilien gangbaren Schuhwaaren werden zum weitaus größten Theil deaben und zwar kommt dafür in erster Linie Großbritannien in Betracht, welches, was H den Markt beherrscht, während für Damenschuhe Oesterreich die führende Stelle einnimmt. Deutschland und die Vereinigten Staaten von Amerika kommen bis jetzt garnicht in Betracht, auch von Frankreich wird kaum etwas eingeführt, dagegen liefert Portugal einige billigere Qualitäten. Die einheimische Industrie fängt nach und nach an, sich im Süden der Republik zu rühren, do dürfte diese Konkurrenz noch nicht so bald sich stärker fühlbar machen, weil die nöthigen Maschinen und besseren Materialien mit Ausnahme von Sohlleder immer noch eingeführt werden müssen und deshalb das heimische Produkt nicht billiger sein kann als die eingeführten Fabrikate. Auch erheben die einzelnen Föderativstaaten unter sich Eingangszölle, sodaß z. B. die im Süden angefertigten Schuhwaaren im Staate Para einen, wenn auch nicht bedeutenden Zoll zu entrichten haben. In Para wird die Fabrikation von Schuhwaaren im Großen nicht betrieben.
Was die einzelnen Arten der im Staate Para getragenen Schuhwaaren anbelangt, so ist hierüber das Folgende zu bemerken: Bei weitem der größte Theil der Herrenstiefel wird von einer englischen Firma geliefert, welche schon lange in Para eingeführt und speziell deshalb beliebt ist, weil sie die den heimischen Wünschen und Fußformen am meisten entsprechenden Fabrikate herstellt. Auch im Süden Brasiliens ist eine englische Firma gut eingeführt. Die einheimischen und sonstigen fremden Er⸗ zeugnisse leiden hauptsächlich daran, daß sie die richtigen Formen noch nicht gefunden haben. Die aus Portugal kommenden Sachen werden namentlich von den Portugiesen selbft getragen. Verlangt werden meistens Halbschuhe und Schnürstiefel, auch Knöpfstiefel aller Facons und aus jedem Leder, auch aus Segeltuch, ebenso Lackstiefel und ⸗Schuhe, weniger dagegen Zugstiefel. Gegenwärtig sind besonders weiße Halbschuhe aus Leder oder Segeltuch beliebt. Auf gefällige Ausführung wird besonderer Werth gelegt, da die Bevölkerung gern etwas Lurus mit ihrem Schuhwerk treibt. Die ganz billigen Pan⸗ toffeln (chinellas), welche die ärmere Bevölkerung auf der Straße trägt, sofern sie nicht barfuß geht, werden im Lande mit der Hand angefertigt.
Für Damenstiefel von hoher Fagon stiefel gesagte, doch ist der Verbrauch hierin ve ind kleine Schuhe, in Art der erdenklichen Stoffen mit hohen und niedrigen Absätzen. Bei den Damenstiefeln kommt es auf die größte2 annigfaltigkeit an; denn es konvenikrt dem Händler nur in den seltensten Fällen, ein Muster zweimal zu bekommen. Eine besonders beliebte Art Schuhzeug sind die Chinellas, Pantoffeln mit nur ganz kurzem Oberleder wie Uhren⸗ pantoffeln, aber mit Absatz. Die Sohle besteht aus Holz und wird mit einem weichen Material etwas gepolstert. Im übrigen werden diese Chinellas oft mit den feinsten Materialien ausgestattet und in jeder nur erdenklichen Aufmachung zum Verkauf Fle⸗ t. Lieferanten
Herrenschuhe anbelangt,
gilt das über Herren⸗ nicht bedeutend. Am Ballschuhe, aus allen
ieser Artikel sind österreichische Fabrikanten. Die billigen Sorten werden im Lande hergestellt.
In Kinderschuhwaaren beherrscht eine schweizerische Firma den Markt, deren Erzeugnisse zwar theuer, aber gefällig in Form und dauerhaft im Gebrauch sind. Diese Firma ist mit Aufträgen so über⸗ häuft, daß sie immer sehr lange Lieferzeiten beanspruchen muß; aus diesem Grunde würde sich eine andere leistungsfähige Fabrik verhältniße.. mäßig leicht einführen können. Billigere englische Erzeugnisse haben —
keinen Anklang gefunden. . 8 Der empfehlenswerthe Weg für die deutschen Schuhfabrikanten dürfte der sein, einen Sachverständigen zu wählen, um die ver⸗ schiedenen Märkte zu studieren. Eine weniger kostspielige Weise wäre dagegen, sich eine Anzahl Musterstiefel von den hauptsächlich in Be⸗ tracht kommenden Märkten zu verschaffen, an Hand welcher sich di Betheiligten ein Bild von dem Verlangten machen könnten. Kenntniß des brasilianischen Zolltarifs ist ebenfalls von Wichtigkeit, um nicht wegen irgend eines unbedeutenden Umstandes einen viel höheren Zoll⸗ satz bezahlen zu müssen; denn die Schuhwaaren werden je nach den verwandten Materialien verschieden klassifiziert, auch spielen Länge und Höhe bei der Verzollung eine Rolle. Die englischen Fabrikanten sind im allgemeinen billig, so dürften
die deutschen dasselbe leisten können; außerdem wirkt, wenn die Waare
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