6 * S 1. 8 9 1 . 8 5 * 8 1 * 5 : 1 1 4 8 1 2 8 8 — 8 8 8 * .88 1b * 7 „ . 8 8. G 2 * * ½ 8 G. 9 8 8 1 Ep 42 V † 9 4 V . 22 4 3 1
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passier hatten, gegen 9 Uhr an Bord des „Eberhard“. Der von uns
Fefährene Flußlauf läuft in unzähligen Windungen in westsüdwestlicher ichtung. Am 16. bei Tagesanbruch lichteten wir die Anker, um der deutsch⸗ englischen Grenze zuzudampfen. Gegen 9 Uhr sichteten wir den Ikorefluß und gingen dann, vorher bis zur Höhe der deutschen Grenze den alten Kurs zurück, weil uns Wahrnehmungen der Be⸗ atzung der Dampfbarkasse davon überzeugt hatten, daß der gestern befahrene Wasserlauf nicht der Herkulesfluß sei. Gegen Mittag ankerten wir in der geräumigen, vollkommen geschützten südlichen Bucht des Adolfhafens. Am anderen Morgen fuhren wir südwärts etwa 4 Sm, und legten uns vor eine große Flußmündung, auf deren Barre eine hochschäumende Brandung stand. Diesen Wasserlauf konnten wir nun, nachdem wir die Umgegend kennen gelernt hatten, sicher als den Herkulesfluß annehmen. Es gelang uns, die Flußbarre in 3 Booten ohne Unfall zu überschreiten. Dann befanden wir uns auf einem im Unterlauf 150 bis 200 m breiten, schnell fließenden Strom. Ein⸗ eborenenkanoes kamen uns entgegen, deren Insassen uns in der freund⸗ ichsten Weise begrüßten und uns Waffen, Steinkeulen, Speere, Schilde sowie Hals⸗ und Armschmuck zum Tausch anboten. Feuer⸗ waffen schienen dieselben nicht zu kennen. Wir fuhren den südwestlich in vielen Windungen verlaufenden Strom in der Luftlinie etwa 3 bis 4 km hinauf. Dann lan⸗ deten wir auf einer breiten Sandbank, in deren Hintergrund man auf der Spitze eines steil aufspringenden Berses els eine Ein⸗ geborenensiedelung liegen sah. Eingeborene kamen bald herbei, und wir machten uns 8 Begleitung auf zur Erklimmung de Berges. Auf halber Höhe hatte man auf einer Felsplatte eine herr⸗ liche Aussicht auf die mäandrischen Windungen des Herkulesflusses. Noch weiter aufwärts zu steigen, unterließen wir, da der schmale? 8 immer steiler ward und die Eingeborenen uns mit Geberden zu be⸗ wegen suchten, nicht in ihr Dorf vorzudringen. Bei der Rückkehr um Flußrande schleppten sie in Massen Zuckerrohr, Taro, ananen für uns mit. Als Tauschgegenstände waren bei ihnen am beliebtesten Lendentücher, Hobeleisen, Spiegel, leere Flaschen. Wir sahen bei den Eingeborenen kleine europäische Perlen. Ich möchte aber trotzdem wegen ihres Benehmens annehmen, daß sie mit Europäern noch nicht in Berührung gekommen waren, und daß die Gegenstände europäischen Ursprungs als Handelsartikel von Hüongolf hierher gelangt sind. u scheinen, obwohl in Australien die Ansicht verbreitet ist, daß der Herkulesfluß der richtige Zugang zu den auf deutschem Gebiete zu vermuthenden Goldlagern ist, auctraltsche Goldsucher hier ohne Erlaubniß der deutschen Verwaltung noch nicht eingedrungen zu sein. Der Herkulesfluß ist nicht tief eingeschnitten und daher nur mit sehr flach gehenden Fahrzeugen zu befahren. Die Rückfahrt durch die in⸗ zwischen stärker gewordene Brandung war nicht ungefährlich. Es ist aber anzunehmen, daß außer in der Zeit des Nordwest die Barre, welche aus Sand besteht, für gut gebaute Fahrzeuge leicht und un⸗ gefährlich zu passieren ist. Das für die Herkulesbai und deren Um⸗ gebung vorhandene Kartenmaterial ist ungenügend. Der von uns zuerst befahrene Fluß ist auf der Karte ohne Namensbezeichnung ein⸗ etragen. Ich halte denselben als Zugang zum Innern und als asserstraße eines außerordentlich fruchtbaren Gebiets für sehr wichtig. Von den Eingeborenen konnten wir die Flußnamen nicht erfahren. — Am 18. Abends fuhren wir in der Richtung auf die „Lieblichen Inseln“, an der Südküste von Neupommern belegen, weiter und trafen am 22. Morgens in Herbertshöhe wieder ein.
Ueber die erfolgreich durchgeführte Entwaffnung der Samoaner liegt jetzt ein längerer Bericht des Kaiserlichen Gouverneurs Dr. Solf vor, dem das „Deutsche Kolonial⸗ blatt“ Folgendes entnimmt:
Alsbald nach der Auszahlung der Entschädigungsgelder, welche von den drei Vertragsmächten (Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika) ven Samoanern für die Ablieferung von 3410 Gewehren an die 1899 nach Samoa entsandte Friedens⸗ kommission ausgesetzt waren, habe ich am 28. Dezember v. J. eine Proklamation erlassen, worin die Eingeborenen ee wurden, sämmtliche noch in ihrem Besitz be⸗ findlichen Feuerwaffen bis zum 31. Januar d. J. aus⸗ zuliefert. Für den Fall der Nichtabgabe der Gewehre bis zu diesem Termin war schwere Bestrafung und Konfiskation angedroht und zugleich eine Belohnung von 2 Doll. demjenigen zugesichert, der von der Verheimlichung von Waffen der Behörde Anzeige erstatten würde. Bei verschiedenen Fonos (öffentlichen Berathungen) in Mulinu und auf Savaii habe ich den Inhalt der Proklamation erläutert und den Eingeborenen ans Herz gelegt, als Beweis ihrer oft und in wohlgesetzten Reden versicherten Loyalität sämmtliche Feuerwaffen zu Kaisers Geburtstag, gleichsam als ein Geschenk für Seine Majestäat, abäeliesern. Mataafa und die Faipule gingen schnell und mit Freuden auf meinen Vorschlag ein und versprachen, die Gewehre sämmtlich, ohne Ausnahme, bis zum 27. Ja⸗ nuar abzuliefern. Mit der Kontrole der richtigen Ablieferung in Savaii habe ich den Ende Juli v. J. von mir nach Savaii ver⸗ bannten Failantufi (Sekretär) Mataafa's, den Häuptling Tolo, be⸗ auftragt, der seit Monaten nicht aufgehört hatte, mich durch Mataafa zu bitten, es mit ihm, als gebessertem Menschen, doch noch einmal zu versuchen und ihm ein Tofiga (Anstellung) zu geben. Tolo, ein höchst intelligenter Samoaner, hat sich seines Auftrags gewissenhaft ent⸗ lcgigt Ich habe ihn nun zur letzten Auflese um alle Inseln 5 ickt und glaube, falls noch einige Waffen versteckt sein ollten, mit seiner Hilfe alle zu erhalten. Bis zum Antritt meiner Urlaubsreise nach Neu⸗Seeland (Anfang Februar) waren gegen 1500 Feuerwaffen und eine Menge verschiedenartiger Munition abge⸗ liefert worden. Die Zahl 1500 dürfte der allgemeinen Schätzung nach der Zahl der nach Abgang der internationalen Kommission im Lande verbliebenen Feuerwaffen entsprechen. Den Eingeborenen habe ich eine Entschädigung für die Waffen in Aussicht gestellt, dabei jedoch betont, daß sie keinen Heller bekommen würden, solange noch eine Feuerwaffe im Lande sei. Um zu ihrem Gelde zu kommen, werden diejenigen Eingeborenen, die Waffen abgeliefert haben, bei den Un⸗ gehorsamen 8 Herausgabe der etwa noch verborgenen Gewehre drängen.
Oesterreich Ungarn.
Sceine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen besuchte, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag, vor dem Fruͤhstück bei⸗ dem bayerischen Gesandten, das Kunsthistorische Hof⸗Museum und besichtigte dort die Waffen⸗ und die Gemäldesammlung. Am Nachmittag machte Seine Kaiserliche und König⸗ liche Hohei einen Spaziergang durch die innere Stadt und nahm dann an einem Diner im Schlosse Belvedere bei Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Erzherzog Franz Ferdinand theil. Um 7 Uhr kehrte der Kronprin in die Hofburg zurück. Abends fand in dem prachtvo dekorierten Zeremoniensaal der Hofburg ein Hofball statt. Der Hof erschien um 8 ½ Uhr. Seine Kaiserliche und König⸗ liche Hoheit der Kronprinz führte Ihre Kaiserliche und Königliche sen die Erzherzogin Maria Josepha, Seine Majestät der Kaiser Ihre Kaiserliche und Königliche Foheit, die Erzherzogin Maria Annunziata, Seine
aiserliche und Königliche . der Erzherzog Franz Se9n Ihre 12 g e und Königliche Hoheit die
rzherzogin Marie Valerie. Der Kronprinz trug öster⸗ reichische Husarenuniform, der Kaiser und die Erzherzoge hatten ebenfalls österreichische Uniform angelegt. Anwesend waren das diplomatische Korps mit dem päpstlichen Nuntius an der Spitze, der Minister des Aeußern hlich Goluchowski, der österreichische Minister⸗Präsident Dr. von Körber, der ungarische
Minister⸗Präsident von Szell, die gemeinsamen, sowie die österreichischen Minister, der ungarische Finanz⸗Minister Dr. von Lukacs, die Präsidien des Reichsraths, der deutsche Botschafter Fürst zu Eulenburg und Hertefeld mit Gemahlin, der bayerische Gesandte Freiherr von Podewils, der sächsische Gesandte Graf Rex u. Der Kronprinz eröffnete den Ball mit der Erzherzogin Maria Annunziata. Der Kaiser sowie der Kronprinz zeichneten verschiedene Würdenträger durch An⸗ sprachen aus. Um 10 ½ Uhr nahm der Hof den Thee ein, gegen Mitternacht erreichte das Ballfest sein Ende.
In den gemeinschaftlichen Ministerkonferenzen, welche am Montag begonnen haben und gestern fortgesetzt wurden, sind die Verhandlungen über das gemeinsame Budget beendet worden. Die Delegationen werden vo aussichtlich am 20. Mai in Wien zusammen reten. “
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Großbritannien und Irland.
Der Herzog und die Herzogin von Cornwall und York haben, wie „W. T. B.“ meldet, gestern von Colombo an Bord des Dampfers „Ophir“ ihre Reise fortgesetzt.
Die deutsche Felddienst⸗Ausrüstung wurde gestern im Kriegs⸗Ministerium besichtigt. Anwesend waren der Feld⸗ marschall Lord Roberts, der Staatssekretär des Kriegsamts Brodrick, der Oberstleutnant Trotter, der Oberst Ward, Lord Raglan, verschiedene Verwaltungsbeamte, ferner der Gene almajor von Moltke und der Oberleutnant von Usedom mit dem deutschen Sergeanten, welcher die Uniform angelegt hatte.
Frankreich.
Der Präsident Loubet ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh von Montélimar wieder in Paris eingetroffen.
Der König der Belgier stattete gestern früh von Nizza
aus dem Minister⸗Präsidenten Waldeck⸗Rousseau in Antibes einen Besuch ab. Waldeck⸗Rousseau wird morgen nach Genua und Verona abreisen. Die Generalräthe der Departements Alpes⸗Mari⸗ times, Drome und Haute-Marne haben vorgestern in ihren Eröffnungssitzungen, unter Hinweis auf die jüngste Reise des Präsidenten Loubet, Sympathiekundgebungen für den Präsidenten beschlossen. Im Generalrath des Departements Haute⸗Marne erklärte der Senator Darbot, die Geschichte werde eines Tages darthun, daß der Präsident Loubet sich als Friedensstifter in des Wortes weitester Bedeutung gezeigt habe. Die Generalräthe der Departements Charente⸗Inférieure, Mayenne und Côtes⸗du⸗Nord nahmen Resolutionen gegen das Vereinsgesetz an; in den meisten anderen Generalräthen wurden die entsprechenden Anträge der Konservativen und der E““ auf Antrag der Pzräfekien ohne Debatte ab⸗ gelehnt.
Die diesjährigen Schießübungen der Artillerie im Lager von Chalons beginnen, dem „Progrès militaire“ zufolge, am 19. April und enden für die Feld⸗Artillerie am 31. Juli, für die Fuß⸗Artillerie am 31. August. Außerdem werden im Monat Oktober ein Lehrgang fuür Belagerungs⸗ schießen und Uebungen für Reservisten abgehalten werden. Uebungen für Angehörige des Territorialheeres werden dreimal im Laufe des Sommers stattfinden. Die Zeit von Anfang Mai bis Ende Juli ist in drei Abschnitte getheilt; die während eines jeden im Lager anwesenden Truppen stehen unter den Befehlen eines mit der Ober⸗ leitung der Uebungen beauftragten Artillerie⸗Generals. Dreimal wird je vier Tage lang den Uebungen eine Anzahl von Offizieren beiwohnen, welche nicht der Artillerie angehören. Zu Lehrzwecken werden außerdem die Kriegs Hochschule, die Militärschule von St. Cyr, sowie die Artillerie⸗ und Genieschule von Versailles das Lager besuchen. — Für Küstenbefestigungen ist durch ein kürzlich ver⸗ öffentlichtes Gesetz die Summe von 169 871 000 Fr. zur Ver⸗ fügung gestellt worden. Davon sollen 94 870 000 Fr. für die Häfen und Anlagen im Mutterlande, 75 001 000 Fr. für die außerhalb des letzteren belegenen verwendet werden.
Unter dem Vorsitz des Deputirten Etienne, ehemaligen Unter⸗Staatssekretärs des Kolonialamts, hat sich in Paris eine Vereinigung für Französisch⸗Asien gebildet, die sich die Entwickelung Indochinas, sowie den Schutz der wirth⸗ schaftlichen und moralischen Interessen Frankreichs in China und anderen asiatischen Gebieten zur Aufgabe macht. Eine zu Gunsten der neugegründeten Vereinigung eingeleitete Sub⸗
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skription hat bisher 23 000 Fr. ergeben. Rußland.
Wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, sind dem Großfürsten⸗Thyonfolger heute im Anitschkow⸗Palais sämmtliche am russischen Hofe beglaubigten Botschafter vor⸗ gestellt worden.
Der Senator Mieschtschaninow ist zum Gehilfen des Unterrichts⸗Ministers ernannt worden. 1“
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Einer in New York eingetroffenen Meldung aus Havanna zufolge hat, wie „W. T. B.“ berichtet, die Verfassungs⸗ Konvention fünf Delegirte ernannt, welche sich nach Washington begeben sollen, um mit dem Präsidenten MeKinley über eine bestmögliche Vereinbarung in der Cuba⸗ Frage zu berathen. Sgb gs
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Aus Peking vom 16. d. M. meldet das „Reuter sche Bureau“, daß die Gesandten an diesem Tage die allgemeine Lage und den Bericht des General⸗Feldmarschalls Grafen von Waldersee über die militärischen Vorschläge berathen hätten. Cadachech⸗ Beschlüsse seien nicht gefaßt worden. — Auf die Vorstellungen Japans habe der chinesische Hof erwidert, es sei dem Kaiser unmöglich, nach Peking zurückzukehren, bevor die Fremden das Land geräumt hätten. Nach einem Telegramm der „Times“ aus Peking vom gestrigen Tage haben die fremden Gesandten in ihrer Be⸗ sprechung am 15. d. M. dem Antrage Rockhill⸗Komura gemäß zu dem Artikel 12 der gemeinsamen Note, betreffend die Reform des Tsungli⸗Yamen und die Aenderung des Hofzeremoniells bei den Empfängen der Gesandten, beschlossen, daß an Stelle des Tsungli⸗Yamen ein Ministerium des Aeußern geschaffen werden solle, welches aus einem Kaiserlichen Prinzen als Präsidenten und zwei Ministern zu⸗ sammmenseseh sei, welche direkten Zutritt beim Kaiser hätten. Ee sollten ferner zwei Vize⸗Minister ernannt werden, von denen einer einer fremden Sprache mächtig sein müsse. . Die Gesandten beschlossen, dem „Reuter'schen Bureau“ Hhiolge. in ihrer Zusammenkunft, das Archiv des Tsungli⸗ amens wieder den Chinesen auszuliefern.
Dasselbe Bureau meldet aus Peking vom
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8 6. d. Liu halte eine starke Stellung bei Huilu, 120 Men
von Paoting⸗fu, besetzt. 5000 Mann deutscher und 3000 Man frenefischer Truppen würden zu einer Expedition gegen ihn ver wandt. Die Expedition werde von dem Generalmajor reihern von Gayl befehligt. Diechinesische Streitmacht solle 10 Mann stark sein, und es werde ein heftiges Gefecht erwartet. Die chinesisch Stellung befinde sich mehrere Meilen innerhalb der Grenzer des von dem General⸗Feldmarschall Grafen von Wald erse zur Operationssphäre der verbündeten Truppen bestimmten Gebiets. Liu habe sich bisher geweigert, sich zurück⸗ zuziehen, und erklärt, wenn die Herbündelen wünschten, daß er sich zurückziehe, dann thäten sie besser, zu kommen und ihn zu zwingen. Einem gestern eingegangenen französischen Berichte zufolge glaube man zwar, daß er si jetzt zurückziehe, jedoch nehme man an, daß, wenn dies wirklich der Fall sei, es nur ein Rückzug von sieben oder acht Meilen sein werde, um eine viel stärkere Stellung einzunehmen.
Heute sollen 1100 Mann deutscher und 1000 Mann französischer Truppen von Peking abgehen, um sich einer Expedition anzu⸗ schließen, welche von Paoting⸗fu aus gegen Liukwantin und einige tausend Chinesen entsandt wird, die sich weigern Li⸗Hung⸗Tschang in Betreff des Innehaltens der ver⸗ einbarten Grenzen Gehorsam zu leisten —
Afrika. 8 „Die „Daily News“ erfahren, der Ober⸗Kommissar Sir Alfred Milner habe darum nachgesucht, Süd⸗Afrika mit Urlaub verlassen zu können; der Urlaub sei gewährt worden. Das Blatt fügt hinzu: obwohl die vorübergehende Abwesenheit Sir Alfred Milner’'s von Süd⸗Afrika mögli Fne mit seinem Gesundheits⸗ zustande zusammenhänge, glaube es doch, daß er nach England be⸗ rufen worden sei, um dem Kabinet seine Ansicht uͤber die Lage darzulegen. Das „Daily Chronicle“ bestätigt diese Meldun und bemerkt, Sir Alfred Milner komme Mai na England; sein Aufenthalt daselbst werde nicht länger als zwei Monate dauern.
Aus Pretoria vom 16. d. M. erfährt das „Reuter'sche Bureau“, daß der Burengeneral Celliers, von welchem be⸗ richtet wurde, er sei bei Lichtenburg gefallen, sich den britischen Truppen bei der Besetzung von Warmbad, wo er wegen einer bei Lichtenburg erhaltenen Verwundung in Behandlung gewesen sei, ergeben habe.
Der „New York Herald“ veröffentlicht ein Schreiben aus Pretoria vom 13. März, in welchem die Gemahlin des Militär⸗Gouverneurs von Pretoria, Generals Maxwell, welche Amerikanerin ist, um Spenden von warmen Kleidungs⸗ stücken für die Burenfrauen und Kinder in den Flüchtlings⸗ lagern bittet. Frau Maxwell fügt hinzu, daß die Fonds in England durch Hilfeleistungen fuͤr eigene Soldaten, sowie deren Frauen und Kinder derartig in Anspruch genommen seien, daß sie sich an ihre amerikanischen Landsleute, unter welchen, wie sie wisse, viel Sympathie für die Buren herrsche, um Unter⸗ stützung für deren hilflose Frauen und Kinder wende.
Parlamentarische Nachrichten.
8 Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstag es befindet sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (75.) Sitzung des Reichstages stand zunächst die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Tonkunst, caf der Tagesordnung. Den Bericht der vorberathenden Kommission erstattete der Abg. Dr. Eiceench
Bis zum Schluß des Blattes wurden der § 1 des Ent⸗ wurfs unverändert und die §§ 2 bis 10 nach den Beschlüss
en der Kommission angenommen. C111“ F
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Dem Reichstage sind auf Grund des § 105e Abs. 2 der Gewerbeordnung die laut Bekanntmachung vom 3. April 1901 vom Bundesrathe getroffenen Bestimmungen über die Voraussetzungen und Bedingungen der Zulassung von Ausnahmen bei der Sonntagsruhe im Gewerbe⸗ betriebe zugegangen.
Nr. 16 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, reegegeden im Reichsamt des Innern, vom 12. April, hat folgenden nhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ernennung; — Ermächtigung zur Vor⸗ nahme von Zivilstandsakten; — Exequatur⸗Ertheilungen. — 2) Bank⸗ Wesen: Status der deutschen Notenbanken Ende März 1901. — 3) Zoll⸗ und Steuer⸗Wesen: Ertheilung eines Zusagescheins für die Herstellung von Wermuthpulver zur Salzdenaturierung; — Bestellung eines Stations⸗Kontroleurs. — 4) Polizei⸗Wesen; Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 16 des „Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 4. April, hat folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Ar⸗ beiten: vom 26. März 1901, betreffend freie bahnärztliche Behandlung) vom 27. März 1901, betreffend Abstempelung von Frachtbrief⸗ formularen. — Nachrichten.
Nr. 17 vom 13. April erschien mit folgendem Inhalt: Aller⸗
höchste Konzessions⸗Urkunde, betr. den Bau und Betrieb der seitens der Osterwieck⸗Wasserlebener Eisenbahn⸗Aktiengesellschaft zu er⸗ werbenden vollspurigen - E n von Osterwieck nach Wasser⸗ leben, vom 19. September 1900. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 25. März 1901, betr. staat⸗ liches Aufsichtsrecht über die Eisenbahn von Osterwieck nach Wasserleben; vom 26. März 1901, betr. anderweite een. der Grenzpunkte zwischen mehreren Eisenbahn⸗Direktions⸗ ezirken; vom 30. März 1901, betr. Anerkennung der Reifezeugnisse der Ober⸗Realschule in Darmstadt bei der Zulassung zu den Staats⸗ prüfungen für das gesammte Baufach; vom 1. bha 1901, betr. Anwärterdienstalter und Besoldungsaufbesserungen der diätarischen Beamten. — Nachrichten.
8 Statistik und Volkswirthschaft.
Aus der Geschichte der schleswigschen Halbinsel Schwansen. 511 Den zerstreuten Nachrichten einer Landschaftsgeschichte“) entnimm die „Stat. Korr.“ die folgenden Angaben über Güterpreise zu Ler schiedenen Zeiten. Die Preise beruhen theils auf freihändigem Ver⸗ kauf, theils waren sie bei Konkursen (also meistens für verwahrlosten Besitz) gezahlt oder bei Erbschaften verrechnet.
*) „Schwansen, historisch und topo raphisch beschrieben von Christian Kock, Lehrer in B 1 882 dbüsce kehc 1898.
mit
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546 um 500 Mark lübsch verkaufte Phnn Espenis
129S.- 2400 Rthlr. in Species (1 Species Rigdaler sollte ℳ heutigen Geldes gleich sein), 1656 3150, 1658 nur 1672 wieder 3200, 1675 nur noch 2000. Das Gut (Stvibu) ward 1650 mit 17 150 und 1672 mit Rthlr. (wohl Rigsdaler Kurant zu 3,704 ℳ), 1715 mit 000 Thalern in dänischen Kronen bewerthet. Das Gut Ludwigs⸗ 30 (Kohövede) galt 1670 und 1690 75 000 Speciesthaler, 1806 be00 Reichsthaler (Rigsdaler Kurant). Für Bienebek zahlte man (990 24000, 1716 66 100, 1758 75000 und 1774 85 000 Rthlr., 1801 ohne den Meierhof Stauen 140 000 Thaler (wohl schleswig⸗ 1 lsteinisches Kurant zu 3,64 ℳ), 1826 nach Abzweigung des Marien⸗ hols⸗ 83 400 Thaler und 1887 615 000 ℳ Das Gut Karlsburg dcger bv) kostete 1671 36 400, 1720 61 000 und 1727 71 000 Rthlr. (Gerdaz Gut Schönhagen wurde 1712 mit 120 000, 1766 mit 150 000, 1793 mit 315 000, 1804 mit 540 000 und 1810 mit 489 000 Mark (zweifelhaft, welcher Art) bezahlt. Das Gut Grünholz Fühber thom Gronen Holtke) galt 1723 66 000 Rthlr. und 1856 900 000 Rigsdaler (zu 2,275 ℳ). Für Maasleben zahlte man 1792 angeblich 200 000, 1818 nur 70 800, 1853 140 000 Rthlr. und 1821 242 000 Thaler preußisch Kurant (zu 3 ℳ). Das Gut Krieseby stand 1803 mit 114 500, 1817 nur mit 37 000 und 1848 94 000 schleswig⸗holsteinischen Thalern ein. Ornum kostete 1807 273 000, 1830 186 000 und 1835 216 000 Mark (wohl schleswig⸗ kolsteinische zu 1,21 ℳ). Für Büchenau wurden 1802 30 000, 1823 24 000, 1836 27 500, 1844 40 000 schleswig⸗holsteinische Thaler Kurant zu 3 56 ℳ bezahlt, dann 1857 80 000 und für eine Wurtsitzer⸗ stelle 2560 Rthlr. (wohl dänische Reichsmünze zu 2,2754 ℳ), für beide 1873 253 500 und 1897 275 000 ℳ Das Gut Staun (Sensby) galt 1812 28 000, 1819 38 699, 1834 50 000, 1841 ohne den verbrannten Hof 58 000, 1846 mit neuen Gebäuden 88 000, 1854 83 125 Thaler Kurant. Mohrberg kostete 1817 51 000, 1837 171 000 und 1853 234 000 Mark (wohl schleswig⸗ olsteinische), der Hof Sophienhof 1823 81 990 (wohl schleswig⸗ bosteinische Mark und 1854 82 000 Thaler hamburgischen Kurants zu 3,711 ℳ 1 8 ,en das Gut Marienhof zahlte man 1830 18 600 Thaler Kurant und 1868 50 000 (preußische) Thaler, für den Meierhof in Barkelsby 1852 76 500 Mark Kurant und 1876 210 000 ℳ, für das Gut Eschelsmark 1863 337 000 Mark und 1896 420 000 ℳ,M
Die Lage des Arbeitsmarktes im Monat März 1901.
Von 71 öffentlichen Arbeitsnachweisen, welche hierüber an das drgan des Verbandes deutscher Arbeitsnachweise „Der Arbeitsmarkt“ Brichte einsandten, haben im Vergleich mit den entsprechenden Zahlen sir den Monat März des vorigen Jahres 53 (nebst 3 ausländischen) eine Zunahme und nur 13 (nebst 2 ausländischen) eine Abnahme des Andrangs von Arbeitsuchenden zu verzeichnen. Nach Weglassung der ausländischen bleiben zur Vergleichung der Summenzahlen 66 Orte des Deutschen Reichs übrig, aus denen vergleichbare Daten gemeldet wurden, und zwar insgesammt:
5 b Auf 1 r. Offene Stellen Arbeitsuchende Stellen kamen Lehr Off Arbeitsuchende männl. weibl.] zus. [männl. weibl.] zus. smännl. weibl.] zus. 1900 32493 14873 47366 38101 9047 47148 117,9 62,1 99,8 1901] 32366 16838 49204] 48468 11677 60145 149,8 69,3 122,2.
Im Vergleich mit dem unmittelbar vorangegangenen Monat Februar zeigte der März eine Abnahme des Arbeitslosen⸗Andrangs. Derselbe hat an 52 (nebst 5 ausländischen) Orten ab⸗ und nur an 12 Orten zugenommen. Auf 100 offene Stellen kamen Arbeit⸗
suchende: “ 18
männliche weibliche zusammen im Februar 190u21 202,4 70,9 136,8 im März . 69,3 122,2.
In Posen hat sich im Dezember v. J. ein „Deutscher zeamten⸗Wohnungsbauverein⸗ als eingetragene Genossen⸗ shaft mit beschränkter Haftpflicht gebildet, dessen Zweck in der Be⸗ schaffung gesunder, billiger und möglichst unkündbarer Wohnungen für die Genossen durch Neubau oder Anmiethung geeigneter Hät ht. Der Verein zählt bereits 357 Mitglieder.
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1 Zur Arbeiterbewegung.
Lohnbewegung in der Berliner Schuhindustrie (vergl. Nr. 68 d. Bl.) berichtet die „Volks⸗Ztg.“, daß die hiesigen Maß⸗ schuhmacher den Ausstand für beendet erklärt haben, nachdem seitens der Arbeiterkommission und der Innung ein Tarif vereinbart worden ist, der im Verhältniß zu dem bisher gezahlten Preise eine Lohn⸗ erhöhung von etwa 15 % bedeutet. Der Minimal⸗Wochenlohn soll 20 ℳ, der Stundenlohn 40 ₰ betragen. Die betheiligten Innungen haben sich verpflichtet, auch ihrerseits für die Einhaltung des Tarifs zu wirken. In Betreff der Errichtung eines ewe rg sollen noch Ver⸗ handlungen angeknüpft werden. Die Charlottenburger Innung dagegen hat solche abgelehnt; auch die Aussperrung der Arbeiter in den Schuhfabriken Berlins dauert fort. 1 1 Aus Palermo meldet „W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß die Mannschaft des Dampfers „Cariddi“ die nach Ankunft im dortigen Hafen beabsichtigte Arbeitsniederlegung (vergl. Nr. 89 d. Bl.) nicht ausgeführt hat. Das Schiff ist vielmehr gestern hier ein⸗ gttroffen und ohne Verzögerung nach Tunis weitergegangen (vergl. tr. 54 d. Bl.). 8
Kunst und Wissenschaft.
v. A. In den Sälen des Kunst⸗Akademie⸗Gebäudes wurde
am Sonntag die XVII. Kunst⸗Ausstellung des Vereins der ünstlerinnen und Kunstfreundinnen eröffnet. Die Aus⸗ stellung ist mit 335 Kunstwerken von 208 Künstlerinnen beschickt worden. 148 der Ausstellerinnen haben in Berlin und den Vororten ihren Wohnsitz; die Münchener Kunst ist durch 12, Dresden durch 8, Weimar durch 1 Damen vertreten. Aus Oesterreich haben die Prager Malerinnen Katharina Schäffner, Zdenka Braunerova, und die Wiener Künstlerinnen Marie Cyrenius, Henriette Filtsch die Ausstellung beschickt. Aus Holland haben Jo Koster und Frau S. Mesdag, die Gattin des großen holländischen Meisters, aus Belgien Henriette Ronner, aus Frankreich karie⸗Luisa de la Riva⸗Musoz, aus der Schweiz sFlara von Rappard und aus England Fanny Wright sch an der Ausstellung mit Kunstwerken betheiligt. Land⸗ chaft, Genrebild, Porträt und Stillleben sind unter den Werken elmalerei etwa gleich stark vertreten, aber auch die Bildhauer⸗ kunst und die Kunst der Radiernadel haben beachtenswerthe Ver⸗ treterinnen gefunden. Ein mit 51 Reproduktionen geschmückter Katalog erleichtert die Uebersicht über die ausgestellten Kunstwerke. „ Die Mehrzahl der Bilder zeugt von tuͤchtiger und ernster Arbeit und einem klugen Beschränken im Stoff. Figurenreiche und allegorische hompositionen fehlen beinahe völlig, und auch die Auswüchse einer Gpermodernen Manier, die in Anlehnung an Impressionisten und vombolisten entstanden, sind fast ganz verschwunden. Verhältniß⸗ aßig gering gegen frühere Jahre ist die Zahl der Porträts; da⸗ egen überwiegen die Lan haften, von denen einige, wie z. B. die tbeiten von Hanna Mehls ⸗Berlin, recht feine Empfindung Eügen, und die Stillleben, unter denen sich ausgezeichnet schöne kücke befinden. Zumeist trifft man unter letzteren Arbeiten auf schon gt bewährte, Kannte Namen, wie Elise Hedinger, Hildegard
stellung das Beste geleistet worden.
Eigenart ausspricht. Die anderen Bildnisse sind zum theil recht
als besonders sicher und kräftig in dieser Technik ist E. von Eicken zu nennen. Cornelia Paczka⸗Wagner hat zwei allegorische Bilder geschickt, die etwas grell sind und nicht die künstlerische
Käthe Kollwitz ist ein Cyclus von Radierungen, betitelt
lich in den Formen ist. Das große Gemälde von Clara von Rappard hat in London die Goldene Medaille erhalten; es ist steif im Aufbau und nüchtern in der Farbe, nur das Gesicht des musizierenden Mädchens zeigt individuelles Leben.
Für die Verloosung sind eine Menge kleinerer, zum theil recht guter Bilder und verschiedene kunstgewerbliche Gegenstände bestimmt. Neben den Werken der Künstlerinnen ist eine Anzahl Arbeiten von Schülerinnen, nach den verschiedenen Klassen eingetheilt, zur Aus⸗ stellung gelangt. Bemerkenswerth sind unter ihnen vor allem die unter dem Maler Max Uth nach Landschaften und lebendigen Figuren ausgeführten Studien; sie zeichnen sich durch Lebendigkeit und Frische der Farben aus. Auch die unter Käthe Kollwitz' Leitung hergestellten Radierungen zeugen von tüchtigem Streben. Die Aktstudien aus der Malklasse des Herrn M. Brandenburg wirken ziemlich roh und manieriert. “ 8
Im „Institut de France“ zu Paris ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern der Kongreß der internationalen Vereini⸗ gung der Akademien (vpgl. Nr. 89 d. Bl.) eröffnet worden. Aus dem Auslande sind 49 Delegirte erschienen. Der Präsident der Kcadémie des Sciences begrüßte im Namen der Regierung die Versammlung und sprach die Hoffnung aus, daß diese internationale Vereinigung schnell ein Mittel zur gegenseitigen Verständigung und zum Fortschritt werden möge. Die Sitzungen, welche des Vormittags stattfinden, werden vertraulichen Föralter haben, die gefaßten Beschlüsse aber sollen ver⸗ öffentlicht werden.
In Paris ist, dem „Temps“ zufolge, der czechische Historien⸗ maler Wenzel von Brozik, der Direktor der Prager Kunst⸗ Akademie, am Montag früh gestorben. Er war am 5. März 1851 in Tkemoschna bei Pilsen geboren, bildete sich auf der Akademie in Prag und bei Emil Lauffer aus, war seit 1873 Schüler Piloty's in München und ließ sich im Jahre 1876 in Paris nieder, das er im Jahre 1893 verließ, als er zum Direktor der Kunst⸗Akademie in Prag ernannt wurde, und wohin er vor kurzem zurückgekehrt war. Seine meist der Geschichte Böhmens entnommenen Historienbilder zeichnen sich durch glänzendes Kolorit aus. Seine Hauptwerke sind: „Gesandtschaft des Königs Wladislaw Posthumus zur Brautwerbung an den Hof Karl's VII. von Frankreich 1457“ (1878; in der Berliner National⸗ Galerie), „Kaiser Karl IV. mit Petrarca und Laura in Avignon“ (1881), „Ein Fest bei Rubens“, „Christoph Columbus am Hofe Ferdinand's und Isabella's“ (New York, Metropolitan⸗Museum), „Kaiser Rudolf II. beim Alchymisten“ (1882), „Huß vor dem Konzil zu Konstanz“ (1883), „Martinitz und Slawata in Prag zum Fenster hinausgestürzt“ (1889), „Abendmahl in beiderlei Gestalt“.
Der Direktor der Sternwarte in Neuenburg, Professor Adolf Hirsch, ist, wie „W. T. B.“ aus Bern meldet, gestern gestorben. Er war ständiger Schriftführer der internationalen Kommission für Maße und Gewichte und bis vor kurzem Sekretär der internationalen Vereinigung für Erdmessung.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Der Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche unter Rindern ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Viehhofe zu Mülhausen i. E. am 16. April.
Uruguaägy. 8
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Durch Verordnung des National⸗Gesundheitsraths in Monte⸗ video vom 13. März d. J. sind die Verordnungen vom 9. No⸗ vember v. J. und 18. Januar d. J., betreffend die aus Anlaß der Gelbfiebergefahr gegen Cuba, bezw. wegen Pestgefahrgegen San Nicolas in Argentinien ergriffenen Maßnahmen, wieder auf⸗ gehoben worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 302 vom 12. Dezember v. J. und Nr. 58 vom 8. März d. J.) ͤ
Bremen, 17. April. (W. T. B.) Bei einem ungarischen Auswanderer, der hier mit 35 Landsleuten mehrere Tage wohnte, wurden, wie die „Weserzeitung“ meldet, die Blattern festgestellt. Er wurde in eine Krankenanstalt bescht und die übrigen unter Beobachtung gestellt. Die Medizinalbehörde hat sofort entsprechende
seien unter den Stilllebenmalerinnen noch die oben erwähnte Pariser/ Breslau ab 3,30, Posen ab 6,11, Bromberg ab 8,44, Dirschau Künstlerin de la Riva Musoz mit einem feinfarbigen Pastellbild, ab 11,21, Königsberg an 1,24; D 16 Königsberg ab 7,27, Dirschau das gelbe Weintrauben darstellt, Helen Iversen⸗Berlin mit Korn⸗ ab 10,03, Bromberg ab 12,06, Posen ab 2,41, Breslau an 5,20. Die blumen und Pfirsichen und Emmi Rose⸗Berlin besonders hervor⸗ Züge haben Speisewagen. Abth. 9. Zug 424 Rudczanny ab 6.,26, gehoben. Auf diesem Gebiet ist zweifellos in der diesjährigen Aus⸗ BZinten ab 11,52, Königsberg an 12,55; 425 Königsberg ab 4,18, Zinten te geleistet * ab 5,24, Rudezanny an 10,22. Die Züge werden von Rudczanny bis Von Porträts interessieren das Kinderbildniß von Sabine Königsberg und zurück ohne Wagenwechsel durchgeführt; 421 Heilsberg Lepsius, das schon in der Sezessions⸗Ausstellung des vorigen Jahres ab 5,18, 8 ß
zu sehen war, die leichten, anmuthigen und lebendigen Pastellskizzen Rothfließ an Zug 246 um 6,51 nach Allenstein; 430 Rothfließ ab von Betty Wolff und die, freilich ziemlich verschwommene Porträt⸗ 6,292, Heilsberg an 722. Der Zug kommt von Rudczanny und hat studie „Mutter und Kind“ von Dora Hitz, in denen allen sich starke in Rothfließ Anschluß an Zug 52 aus Insterburg. — Weggefallene ziger prich 5 Züge. Die Personenzüge im Vorortverkehr zwischen Königsberg und tüchtig, ohne sich jedoch über das Mittelmaß zu erheben. M. von Schönbusch kommen vom 30. April 1901 in Fortfall. Abth. 9. Keudell, M. Thun, M. Kirschner und Eva Stort sind Zug 422 Rothfließ ab 4,22, Heilsberg an 5,44, 424 Heilsberg ab mit Landschaften vertreten. Zahlreich und meist gelungen sind die 12,12, Zinten an 1,33, 425 sbe 06, 42 Aquarellen, die viel unmittelbare Frische und Naturbeobachtung zeigen; Heilsberg ab 10,53, Rothfließ an 12,12.
othfließ an 6,40, weiter 7,00 nach Rudczanny. Anschluß in
Zinten ab 2,16, 4,06, 429
8“
Der Fahrplan des Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Erfurt
Kraft zeigen wie ihre Radierungen und Zeichnungen. Von vom 1. Mai 1901 enthält folgende wesentlicheren Aenderungen:
A. Neue Züge: Abth. 1 u. 23. Neuer Zug (450) ab Langensalza
„Ein Weberaufstand“, zu sehen. Frau Lilli Wislicenus 7,43, an Kühnhausen 8,46. Anschluß an 502 nach Erfurt. Abth. 2. hat ein Halbrelief ausgestellt, das sehr lieblich, aber etwas weich⸗ Züge 213 und 214 zwischen Weißenfels und Eisenach, Zug 36
Weißenfels — Erfurt — Neudietendorf (—Kissingen), Zug 35 (Kissingen —) Ritschenhausen — Weißenfels, Züge 14 Weißenfels — Bebra, 13 Bebra — Weißenfels, Zug 222 Erfurt Eisenach, Personenzüge 287 und 292 zwischen Neudietendorf und Erfurt und Schnellzug 185a nur im Juli und August zwischen Bebra und Erfurt, sowie Sonn⸗ und Festtagszüge 220 Weißenfels —Stadtsulza, 225 Stadtsulza — Weißenfels, 226 Weißenfels —Großheringen, 219 Großheringen — Weißenfels, 224 Weißenfels —Apolda, 217 Apolda — Weißenfels, 221 Eisenach — Erfurt und 223 Neudietendorf — Erfurt. Abth. 2 und 9. Gemischte Züge 861 und 864 zwischen Plaue und Erfurt. Abth. 3. Sonn⸗ und Festtagszug 417 Gera — Hermsdorf-Klosterlausnitz. Abth. 4. Die Züge 767, 768, 769 und 770 verkehren an allen Sonn⸗ und Festtagen. Züge 754 a und 769a vom Tage der Betriebs⸗ eröffnung Neuhaus —Stockheim. Abth. 5. Schnellzüge 47 und 48 zwischen Erfurt und Sangerhausen. Sonn⸗ und Festtags⸗ Züge 651, 652, 655 und 660 zwischen Artern und Bretleben. Abth. 8. Sonn⸗ und Festtags⸗Züge 821 und 822 zwischen Großheringen und Eckartsberga. Abth. 9. Zug 36 Neudietendorf — Ritschenhausen (— Kissingen) und Zug 35 (Kissingen —)Ritschenhausen —Neudietendorf bis 15./9. Züge 873 und 874 1e. Plaue und Ilmenau. Abth. 10. Züge 569a und 580 a zwischen Fröttstädt und Friedrichroda und Sonn⸗ und Festtagszüge 575a und 588 zwischen Fröttstädt und Friedrichroda und 559 a zwischen Friedrichroda und Georgenthal. Abth. 11. Gemischter Zug 2170 Gera —Oppurg. Sonn⸗ und Fest⸗ tagszüge 373a Gera —Zeitz, 379 Gera-— Köstritz, 380 Köstritz —Weida und 381 Weida —Gera. Abth. 12. Sonn⸗ und Festtagszüge 319 und 320 zwischen Saalfeld und Paulinzella, 317 und 318 zwischen Saalfeld und Blankenburg. Abth. 14. Die Züge 837 und 838 ver⸗ kehren auch Sonn⸗ und Festtags. Abth. 15. Sonn⸗ und Festtags⸗ züge 671 und 672 zwischen Naumburg und Laucha a. U. Abt. 18. Schnellzüge 194 und 195 zwischen Lichtenfels und Eisenach, Züge 489, 490 und Sonn⸗ und Festtagszüge 492 und 493 zwischen Immelborn und Liebenstein, 485 und 486 nur Mittwochs, Sonn⸗ und Festtags zwischen Immelborn und Salzungen, sowie Sonn⸗ und Festtagszüge 721 a und 722 a zwischen Themar und Schleu⸗ singen. Abth. 19. Zug 5372 Georgenthal — Ohrdruf und Sonn⸗ und Festtags von Ohrdruf bis Luisenthal, 783, 784, 789, 790, 794 und 795 zwischen Georgenthal und Tambach. Sonn⸗ und Festtagszüge 559 a und 569 Georgenthal —Gotha. Abth. 20. Züge 927 und 928 zwischen Blankenburg und Rudolstadt, Sonn⸗ und Festtagszüge 433 zwischen Blankenburg und Großheringen, 877 und 878 zwischen Oppurg und Orlamünde und 884 a und 885 a zwischen Pößneck und Orlamünde. Abth. 22. Züge 357 und 358 zwischen Zeitz und Droyssig nur Sonn⸗ und Festtags. Abth. 24. Zwischen Frankenhausen und Bretleben Züge 645 und 646, zwischen Rottleben und Frankenhausen Zug 653 nur Werktags, sowie Sonn⸗ und Festtags 651 Rottleben — Bretleben und 652. Bretleben — Frankenhausen und 655 Frankenhausen-— Bretleben und 660 Bretleben —Sondershausen. Abth. 26. Züge 971a und 972a zwischen Oberrottenbach und Königsee, Züge 962 a und 963a, Züge 965 und 966 verkehren täglich. Abth. 27. Züge 923 und 926 verkehren täglich und bis und von Katzhütte. Abth. 28. Die Züge 999 und 1000 werden an allen Sonn⸗ und Festtagen verkehren. 8 995 und 994a. Abth. 29. Hier erscheint der Fahrplan für die esammtstrecke Sonneberg — Stockheim; bis zur Betriebseröffnung der Reststrecke Neuhaus —Stockheim verkehren nur die Züge 752 a, 761 762 b, 763 b, 759a und 760 a zwischen Sonneberg und Neuhaus. — B. Ausfallende Züge. Abth. 1 u. 23. An Stelle der beiden egenwärtigen Züge 448 und 450 verkehrt nur der Zug 448, und zwar erktags im Fahrplan des jetzigen Zuges 448 und Sonn⸗ und Fest⸗ tags im Fahrplan des jetzigen Zuges 450. Abth. 7. Zug 516 Straußfurt —Kühnhausen. Abth. 12. Züge 972 und 973 zwischen Oberrottenbach und Blankenburg. Abth. 18. Züge 463 und 470 a zwischen Coburg und Lichtenfels. Abth. 20. Züge 903 und 904 zwischen Schwarza und Blankenburg. Abth. 26. Züge 962, 963, 966 und 967 wischen Oberrottenbach und Köditzberg. Abth. 28. Zug 994 und 995 iederfüllbach — Coburg.
Nach Mittheilung der „Hamburger Beiträge“ finden die nächste n Abfahrten der Hamburger Post⸗ und Passagier mpfer von Hamburg, wie folgt, statt:
a. Hamburg⸗Amerika⸗Linie.
Nach New Pork 18. April Schnellpostdampfer „Columbia“, 21. April Postdampfer „Batavia“, 25. April Schnellpostdampfer „Fürst Bismarck“, 28. April Postdampfer „Pennsylvania“, 1. Mai Postdampfer „Bul⸗ garia“, 2. Mai Schnellpostdampfer „Deutschland“, 5. Mai Post⸗ dampfer „Pretoria“, 9. Mai Schnellpostdampfer „Auguste Victoria“,
9
ßregeln getroffen.
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Verdingungen im Auslande.
Die in Nr. 188 des „Reichs⸗Anzeigers“ vom 9. Juli v. J. an⸗ ekkündigt gewesene Vergebung der Konzession zur Ausbeutung der Petroleum⸗ und Naphthaquellen auf der Insel Zante und den benach⸗ barten Inseln ist mit veränderten Bedingungen anderweit auf den 20. Juli d. J. festgesetzt worden. “
Norwegen. “
22. April. Akers Vand-Og Kloakvaegens Kontor. Heim- dals Gade. Nr. 1 in Christiania: Lieferungen von Wasserleitungs⸗ röhren; Drainage⸗Materialien einschließlich der Röhren; Grab⸗ und Bohr⸗Werkzeuge; Leinöl, Zement u. s. w. Näheres bei der oben⸗ genannten Adresse.
Cuba.
29. Mai. Bürgermeisteramt von Havanna: Kanalisierung und Pflasterung der Stadt. Kostenanschlag etwa 10 Millionen Dollars.
Columbien. Das Lastenheft für die in Nummer 29 des Reichs⸗Anzeigers vom 2. Februar d. J. angekündigte Verdingung, betreffend Ver⸗ pachtung der Smaragdgruben in Muzo und Coscuez, liegt in englischer und französischer Sprache in der Redaktion des „Reichs⸗Anzeigers
ur Einsicht au 1 ü as “ 9 Verkehrs⸗Anstalten.
Der Fahrplan für den Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Königsberg i. Pr. vom 1. Mai 1901 enthält folgende wesent
ehnert und Klara Lobedan; sie sind durchweg reich und
haftvoll in der Farbe und geschmackvoll im Arrangement. Ferner
8
12. Mai Postdampfer „Phoenicia“. — Nach Boston 3. Mai Post⸗ dampfer „Elba“. — Nach Baltimore 24. April Postdampfer „Bethania“*, 1. Mai Postdampfer „Bulgaria. — Nach Philadelphia 24. April Postdampfer „Assyria“, via Halifar, 6. Mai Postdampfer „Artemisia. — Nach Montreal 1. Mai Postdampfer „Westphalia“, 16. Mai Postdampfer „Teutonia“. — Nach New Orleans 25. April Postdampfer „Abessinia’. — Nach Haiti und Mexiko 21. April Post⸗ dampfer „Sardinia“. — Nach Zentral⸗Amerika und Columbien 25. April Postdampfer „Croatia“. — Nach Porto Rico und Venezuela 18. April — „Canadia“. — Nach Ost⸗Asien 20. April Postdampfer „C. Ferd. Laeisz“, 25. Mai Postdampfer „Sambia“.
b. Hamburg⸗Südamerikanische Dampfschiffahrts⸗ Gesellschaft und Hamburg⸗Amerika Linie. Nach Nordbrasilien: 14. Mai Postdampfer „Desterro“. Nach Mittelbrasilien: 24. April Postdampfer „Mendoza“, 1. Mai ostdampfer „Itaparica“, 8. Mai Postdampfer „Säo Paulo“, 22. Mai Hostvampfer „Buenos Aires’. 3 3 ö Nach Südbrasilien: 20. April Postdampfer „Athen“, 30. April Postdampfer „Taquary“, 10. Mai Postdampfer „Karthago“. Nach den La Plata⸗Staaten: 20. April Postdampfer „Cordoba“, 26. April Postdampfer „Sevilla“, 4. Mai Postdampfer „Asuncion“, 15. Mai Postdampfer „Tijuca“.
voe. Deutsche Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft Kosmos.
Nach Chile und Peru 20. April Dampfer „Assuan“.
Nach Chile 4. Mai Dampfer „Numantia“. — Nach Ecuador, Zentral⸗Amerika, Mexico und San Francisco 6. Mai Dampfer „Neko“. d. Rhederei Rob. M. Sloman, Union⸗Dampfer.
Nach New Pork und Newport News: 1. Mai DampferBarcelona“, 15. Mai Dampfer „Milano“. 1 “
licheren Aenderungen: Neue Züge: Abth. 1. nellzug D 15
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