1901 / 143 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 Jun 1901 18:00:01 GMT) scan diff

he

der Forsteinrichtung. Forstliche Ex

Forstliche Exkursionen. wissenschaft (Holzmeßkunde und Waldwerthrechnung).

aufgaben in der Boden⸗Physik.

worden.

Evangelischer Ober⸗Kirchenrath. G

Der Konsistorialrath Dr. Reicke in Berlin ist in gleicher Eigenschaft an das Konsistorium in Königsberg versetzt worden.

Forst⸗Akademie Eberswalde. Winter⸗Semester 1901/02.

8 8 orstmeister Dr. Kienitz: Waldbau. Landwirthschaft I (Acker⸗ und Wiesenbau). Forfaliche Erkursionen. 1 . Forstmeister Zeising: Forstpolitik einschließlich Ablösung der Waldgrundgerechtigkeiten. Forstliche Exkursionen. 8 Forstmeister, Professor Dr. Schwappach: Holzmeßkunde. Forstgeschichte und Forststatistik. Forstliche Exkursionen. Forstmeister Dr. Martin: Methoden der Forsteinrichtung. Forstbenutzung. Nes naenefhn egst s Beunblagen und Aufgaben ursionen. Forstmeister, Professor Dr. Möller: Ueber die Bedeutung der Pilze für das Leben des Waldes. . Forst⸗Assessor Dr. Laspeyres: Forstliches Repetitorium.

Professor Dr. Schubert: Mathematische Grundlagen 6 Fär. Uebungs⸗ athematik. Ausgewählte Abschnitte aus der

Geheimer Regierungsrath, Professor Dr. Müttrich: Meteorologie und Klimalehre. Mechanik. Grundzüge der Differential⸗ und

Integralrechnun

Geheimer ath. Professor Dr. Remels: Allgemeine

und anorganische Chemie. Chemisches und mineralogisches Praktikum.

Dr. Pritzkow: Chemie des Bodens. Professor Dr. Schwarz: öö Botanik mit Praktikum. Professor Dr. Eckstein: Wir belthiere. Forstschädliche Thiere. Fischzucht. Zoolo ische Exkursionen. Amtsgerichtsrath, Professor Dr. Dickel: Sachenrecht. Repeti⸗ torium in Rechtskunde. Dr. Heidemann: Erste Hilfeleistung in Unglücksfällen. Das Winter⸗Semester beginnt am Dienstag, den 15. Oktober 1901, und endet Sonnabend, den 5. März 1902. 8 Meldungen sind baldmöglichst unter Beifügung der Zeugnisse über Schulbildung, forstliche Lehrzeit, Führung, über den Besitz der er⸗ forderlichen Subsistenzmittel, sowie unter Angabe des Militärverhält⸗ sses an den Unterzeichneten zu richten. Eberswalde, den 18. Juni 1901. 86 Direktion der Forst⸗Akademie. Dr. Ad. Remelé.

Bekanntmachung. 9

f die Tagesordnung der am 27. d. M. in Münster an⸗ stehenden Sitzung des Bezirks⸗Eisenbahnraths ist nachträglich noch ein Antrag, betreffend „Tarifierung von Fischabfällen“, gesetzt

Hannover, den 16. Juni 1901. Königliche Eisenbahn⸗Direktion. Herwig. 8

Bekanntmachung.

Der Herr Ober⸗Präsident der Rheinprovinz hat uns davon in

Kenntniß chett, daß der Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland und Westfalen zu Düsseldorf an Stelle des zum Staats⸗Minister und Minister für Handel und Gewerbe ernannten Geheimen Kommerzienraths Moeller zu Brackwede den General⸗Sekretär und Landtags⸗Abgeordneten Dr. Wilhelm Beumer in Düsseldorf zum Delegirten für den dortigen Bezirks⸗ Eisenbahnrath sewählt hat. Infolge dessen ist auch für den ständigen Ausschuß die Neuwahl eines Mitgliedes erforderlich, welche wir als ahl 1a nachträglich auf die Tagesordnung der am 27. d. M. tattfindenden Sitzung des Bezirks⸗Eisenbahnraths setzen. Hannover, den 18. Juni 1901. C1I11A““ Königliche Eisenbahn⸗Direktion. Herwig.

1 Preußen. Berlin, 19. Juni.

Ihre Majestät die Kaiserin und rb. ließen gestern Nachmittag in der Wohnung des verstorbenen Ge⸗ heimen Regierungsraths, Professors Dr. Hermann Grimm, Matthäikirchstraße 5, einen Kranz mit Widmungsschleife am Sterbelager niederlegen. ute früh 8 Uhr trasen Ihre Majestät mit Umgebung in Plön ein. 89

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Zoll⸗

und Steuerwesen und für E aß⸗Lothringen, die vereinigten

Ausschüsse für Fol⸗ und Steuerwesen und für Justizwesen, die vereinigten 2 usschüsse fuͤr Zoll⸗ und Steuerwesen und für Rechnungswesen, sowie die vereinigten Ausschüsse für Zoll⸗ und Steuerwesen und für Handel und Verkehr hielten eute CEEIö1“ 2

Dem Landrath Freiherrn von Zedlitz und Neukirch in Konitz ist vom 1. Juli d. J. ab die kommissarische Ver⸗ waltung des Landrathsamts im Landkreise Linden, Regierungs⸗ bezirk Hannover, und

dem Regierungs⸗Assessor ere. in Liegnitz die kommissarische Verwaltung des andrathsamts im Kreise Karthaus, Regierungsbezir Danzig, übertragen.

Der nercSenno Afsesor Dr. 8S ghoff gr in Eschwege ist vom 1. Juli d. J. ab der Königlichen Regierung zu Marienwerder zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen.

Die —2,N3 Dr. jur. Abegg und Dihle aus Magdeburg, Dr. jur. Heinsius aus Wiesbaden, Dr. jur. Füerr von der Horst aus Aachen und von Hake aus

Sitzung.

otsdam haben die zweite Staatsprüfung für den höheren

waltungsdienst bestanden.

Leaut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hertha“, Kommandant: Kapitän zur See Derzewski, mit dem General⸗Feldmarschall Grafen von Waldersee an Bord, heute von Kobe nach Nagasaki in See gegangen.

S. M. S. „Jaguar“, Kommandank: orvetten⸗Kapitän Berger, ist am 16. Juni in Pakhoi angekommen.

2 M. S. „Habicht“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän von Koppelow, ist am 15. Juni in Lome ein etroffen u am 17. Zun wieder in See gegangen if Ar nn

Der Dampfer „Rhein“, mit dem Ab sungstransport für Ost⸗Asien an Bord, Transportführer: Kapltänleutnant Schur, ist am 17. Juni in Tsingtau angekommen.

Der Dampfer „Mainz“, mit dem Ablösungstrans⸗ port S. M. S. „Vineta“ an Bord (Heimreise), Transport⸗ führer: Kapitänleutnant Schultz, ist am 17. Juni in Ant⸗ eingetroffen und beabsichtigte, heute wieder in See zu gehen.

1 Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der S; eeseng- deutscher Eiß Mai 1901 ergiebt für 70 Bahnen, die schon im Mai 1900 im Betriebe waren, Folgendes: Gesammtlänge: 43 912,18 km.

im gegen auf gegen Ganzen das Vorjahr 1 km. das Vorjahr

13 ⸗% für alle Bahnen im Mai 1901

aus dem Per⸗ sonenverkehr 50 894 281 034 1 185 + 204 + 20,80 verkehr 93 247 529 1 274 578 2 133 54,— 2,47

aus dem Güter⸗ für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. April 31. in der Zeit vom 1. April bis Ende Mai 1901

Einnahme

aus dem Per⸗ V V sonenverkehr 79 799 391 + 8 188 352 2 176 + 195 + 9,84 aus dem Güter⸗ V verkehr .. .160 201 224 + 728 713 4 289 41 0,95

für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. Januar 31. Dezember in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Mai 1901 aus dem Per⸗ sonenverkehr 28 140 809 + 1 420 024 4 497 + 179 + 4,15 aus dem Güter⸗ V verkehr .. 54 770 885 —3 237 904 8 614— 606, 6,57

Bei den Mehreinnahmen aus dem Personenverkehr im Mai 1901 kommt in Betracht, daß das Pfingstfest im Jahre 1900 in den Monat Juni, im Jahre 1901 in den Monat Mai fiel.

Eröffnet wurden: am 14. Mai TResloch. Meresßeinn 19,07 km (Badische Lokaleisenbahn⸗Gesellschaft), am 21. Mai die Reinickendorf⸗Liebenwalde⸗Gr.⸗Schönebecker Eisenbahn 60,45 km und am 26. Mai Fobethen⸗Rantau-— Neukuhren 3,30 km (Königsberg -—Cranzer isenbahn).

1 8 v“

Kiiel, 18. Juni. Aus Anlaß der Geburt der Groß⸗

fürstin Anastasia von Rußland setzten heute Mittag die

Kriegsschiffe Flaggengala und feuerten einen Salut von 21 Schüssen.

Wiesbaden, 18. Juni. Seine Majestät der König von Dänemark ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute Nach⸗ mittag mit Seiner Hoheit dem Prinzen Johann zu Schleswig⸗Holstein Sonderburg⸗Glücksburg nach Frankfurt am Main abgereist, von wo Allerhöchstderselbe sich

morgen Mittag nach Gmunden zu begeben gedenkt.

Hoheit die Prinzessin Mathilde die dritte Tochter Hoheit des Prinzen Ludwig von Bayern, ist, wie die Muͤnchener Blätter melden, am 6 M. 5 Innsbruck von einem Prinzen glücklich ent⸗ unden worden. Feri enen Reuß ä. L. 111“ Seine Durchlaucht der Fürst ist zum Besuch des Groß⸗ herzoglichen Hofes nach Weimar abgereist und wird sich von dort zum Kurgebrauch nach Bad Ems begeben.

Hamburg.

Seine Majestät der Kaiser begab Sich, wie „W. T. B.“ aus Cuxhaven berichtet, gestern Vormittag von der Nacht „Hohenzollern“ an Bord der egelyacht „Iduna“, welche gegen 11 ½ Uhr im Schlepptau eines Torpedo⸗ boots unter den Hurrahrufen des an den Hafen⸗ köpfen angesammelten Publikums den Hafen verließ. Kurz vorher v. die an dem Wettsegeln theilnehm enden Yachten ihre Liegeplätze verlassen und sich an den Start begeben. Gegen 11 ³ Uhr passierte der Dampfer des Nord⸗ deutschen Lloyds „Prinzeß Irene“, an dessen Bord Ihre König⸗ lichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Bremen aus eine Fahrt in See unternommen hatten, bei Cuxhaven die NYacht „Iduna“. Um 12 Uhr entfaltete die „Hohenzollern“ großen Flaggenschmuck, und die Batterie des Forts Grimmerhöoͤrn feuerte zu Ehren der neu eborenen Groß⸗ fürstin Anastasia von Rußland einen Salut ab.

Nach Beendigung der Regatten fand an Bord der Dampfyacht „Prinzessin Viktoria Luise“ der mburg⸗ Amerika⸗Linie ein Diner statt, an welchem Seine Ma estät der Kaiser und Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich theilnahmen.

Der Dampfer des Norddeutschen Lloyds „Prin Irene“, auf welchem Ihre Königlichen 2 ber Prn. und die Prinzessin Heinrich eine Fahrt in See gemacht hatten, traf estern Nachmittag 4 ½ Uhr in mburg ein. Der Prinz einrich hatte gegen 2 Uhr bei runshausen den Dampfer verlassen, während die Prinzessin Heinrich von Hamburg aus nach Kiel a. Am Montag Abend hatte an Bord der Pns Irene“ ein Diner stattgefunden, bei welchem der Vize⸗Präsident des Norddeutschen Lloyds, Konsul elis, namens der Gesells⸗ aft Ihre eia gtisen Hoheiten, insbesondere Ihre Köni liche Hoheit die Prinzessin Irene an Bord aA athenschi begrüßte. ine Königliche Hoheit der rinz Heinrich dankte in herzlicher Weise, indem er seine Freude aussprach, wieder einmal an Bord eines Dampfers des Norddeutschen Lloyds weilen zu können, der ihm un seiner Gemahlin von ihrer Reise nach Ost⸗Asien in so angenehmer Erinnerung ei; damals *† e der Lloyd für sie beide die eigentliche

tsche Bruͤcke Fwischen der Heimath und dem 2— Osten gebildet. Nach dem Diner wurde eine Rundfahrt um das festlich beleuchtete Schiff unternommen und gegen

Ihre Königliche von Sachsen⸗Coburg und Gotha, Seiner Königlichen

enbahnen im Monat

3 Uhr Nachts die Fahrt in See, welche bis in die

Fllgoland führte, angetreten. Gestern Morgen, wäaöht Dampfer nach Hamburg zurückfuhr, besichtigten Ihre König⸗ lichen Hoheiten das Schif eingehend unter Füͤhrung des Generaldirektors Dr. Wiegand, wobei Höchstdieselben wieder⸗ holt ihre Anerkennung über die vorzügliche Einrichtung und prächtige Ausstattung aussprachen.

andanus bewachsenes hügeliges Gelände. Auch hier lag -. 1,orebnas die verwitterte Kohle offen, in 58. Thon⸗ boden eingebettet. Kohlen, allerdings in schlechter Qualität anstehend, werden also in weiter Ausdehnung und in verschiedenen Höhenlagen auf Babeltaob gefunden, und dieser Pen⸗ läßt wohl auch auf das Vorhandensein Kohle auf der Insel schließen. In der Nähe von Airei kommen ferner nach den von den Eingeborenen gebrachten Gesteinsproben Eisenerze vor.

8 Anderen Tages traten wir in unserem großen Kanu die Rückfahrt an und besuchten auf derselben einen der Punkte, an welchem die Yap⸗ leute die Steine zu ihrem mühlsteinarkigen Gelde brechen und be⸗ hauen. Wir mußten an einem mit Treppenstufen versehenen Baum⸗ tamm und dann weiter auf sehr steilem, steinigem Pfade eine der snnasaoh vorgelagerten kleinen Koralleninseln erklimmen. Auf dem Gipfel derselben fanden wir in einer Senkung neun Vapmänner bei der Arbeit. Das von ihnen gebrochene Steinmaterial bestand aus jungem, ““ mit den Korallen aus dem Meer gehobenem Kalk (Riff⸗

Deutsche Kolonien. 1

Der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch⸗Neu⸗Guinea von öe hat in der Zeit vom 4. Februar bis 23. März d. J. eine Dienstreise nach den Karolinen und

öö 2 .“ „Deutschen alk ?), in den auffallend viele Kalkspathe ng prest waren. Das 8 Am 4 brue⸗ 992 ich Se 1 hs G d 1 und Behauen des Steins, bis derselbe in der Form von üib in 4. Februar verließ ich Herbertshöhe, um mit dem „Stephan⸗ Mühlsteinen für die Papleute die Gestalt des Geldes angenommen iwet nach Ponape zu fahren. In Nusa überzeugte ich mich hat, mit den einfachen Werkzeugen, die den Eingeborenen zur Ver⸗ .. 188 erfreulichen Fortgang der Stations⸗ und Wegebauten und fügung stehen, ist eine riesige Arbeitsleistung oder eigentlich wahn⸗ er Kokospalmenpflanzung. Bis zum 1. April werden 10 000 Pflanzen sinnige Arbeitsverschwendung. Aber es werden wohl noch Jahrzehnte seitens der Station gesetzt sein. Die kleinen Palmen gedeihen aan vergehen, bis die Papbewohner sich des Gebrauchs dieses wie Niesen⸗ gezeichnet. Die Pflanzungskosten sind äußerst gering. spielzeug erscheinenden Geldes entwöhnen. Das von uns festgestellte Ponape ward G 89. Morgens erreicht. „Bei unserer Ankunft Vorkommen von Kohle, Eisen, Kalk, das aus spanischer ge be⸗ vegen Z snit gfaffchaf 1b Se Fänd kastdamgfe hauptete Auffinden von Kupfer und Gold lassen die Palaus zweifellos 1 8 11 2 8 2 1 inter in ü

5* und zwei nordamerikanische Walfischfänger Diese beiden 1a,n interessant und einer gründlichen Durchforschung werth d alfischfänger, die einzigen, welche im Laufe des Jahres Wir landeten auf dem Rückwege wieder in Korror, um Abrede den sehln e eacangelsehehasenen gren dn naanh göencen de peßen einers Häupftingcversammlung für den anderen Morgen im geworden. Dieser Umstand wird dadur ch erklärt, daß durch Bricht treffen und Zusage für die an uns e. Einladung zu einem nach eines Häuptlings von Ponape die warnende Nachricht nach San Francisco gelangt war, daß ein deutsches Kriegsschiff mit dem Auf⸗ trage, Uebergriffe der seglaßungen von Walfischfängerbooten zu ver⸗ hindern und erforderlichenfalls die Befolgung der deutschen Vor⸗ schriften mit Gewalt zu erzwingen, sich in den östlichen Karolinen auf⸗ S. 89 5 Pr BerHofen⸗ 6 * 1 9 em Vize⸗Gouverneur Dr. Hahl im Ru archipel gewesen, und Erheb⸗ eigte uns, daß sie aus den in sehr alten Baumfarnen in unregel⸗ liches war dort für die Herstellung der Ruhe in dieser Inselgruppe eacr Forda ,esüchen Rinde Mark vorkommenden schwarzen erreicht worden. Das wichtigste dieser Expedition war die olztheilen bestehen. Zu der Häuptlingsversammlung, die anderen Ueberführung und Bestrafung der japanischen Händler wegen Waffen⸗ in einem großen, angeblich schon aus dem 18. Jahrhundert schmuggels gewesen. Auf der Insel Ponape herrschte tiefster Frieden. stammenden Gemeindehause des Königs Abathul stattfand, waren die An eine Eätwachaung der Eingeborenen, welche große Vorräthe an sämmtlichen Oberhäuptlinge der Palaus erschienen. Sie hörten mit Gewehren und Schießbedarf noch aus spanischer Zeit besitzen, ist aber viel Aufmerksamkeit und Verständniß den Auseinandersetzungen des vorerst nicht zu denken. Die strenge „Durchführung des Ver⸗ Bezirks⸗Amtmanns Senfft zu, versprachen, den Wünschen des⸗ bots, Waffen und Munition an die Eingeborenen zu verkaufen, selben Rechnung zu tragen, und brachten dann ihrerseits in Verbindung mit den zu erhoffenden dauernden friedlichen einige Punkte zur Sprache. gewann die Ueber⸗ Verhältnissen wird aber nach und nach dazu führen, daß die Einge⸗ zeugung, daß nach Errichtung einer Regierungsstation in den borenen den Besitz von Feuerwaffen und Munition weniger hoch⸗ Palaus die Verwaltung bald auf die auffallend inte igenten Palau⸗ schätzen als bisher und schließlich der Abgabe der für sie überflüssig eute einen großen Einfluß, der wohl auch einen besseren Anbau der ewordenen Waffen besondereg Widerstreben nicht mehr entgegensetzen. Inseln erreichen ließe, erlangen würde. Zur Zeit ist wegen der Der Gesundheitszustand der europäischen Beamten in Ponape und schlechten Verbindung es war jetzt das erste Mal seit Einrichtung ihrer Frauen war ausgezeichnet, hingegen genossen das Hhehsgcngs. der deutschen Verwaltung, daß der Bezirks⸗Amtmann von Yap Ge⸗ lazareth und die Spre stunden des bei den Eingeborenen sehr ge⸗ legenheit hatte, hier seines Amtes zu walten eine erhebliche Ein⸗ schätzten Dr. Girschner nach wie vor reichlichen Zuspruch seitens der wirkung auf die Palauleute nicht möglich. Als Zuschauer zu dem Eingeborenen. Malaria ist auch während der Regenmonate nicht zur „Rucktanze“ hatten sich Hunderte von Leuten beiderlei Geschlechts und Behandlung gekommen, sodaß nach den bisherigen Erfahrungen Ponape jedes Alters eingefunden sodaß sich gute Gelegenheit bot, den auf⸗ als malariafrei angenommen werden kann. fallend schönen Wuchs der Eingeborenen der Palaus zu bewundern.

Am 22. Morgens trafen wir vor Bap ein und sahen dort Hautkrankheiten sind bei den Palauleuten, wohl wegen der fort⸗ zu unserem Erstaunen und Schrecken den Lloyddampfer „München“ währenden Einreibung mit Kokosöl, selten. Die nur mit einem auf dem linksseitigen Riffe der afeneinfahrt festsitzen. Die kurzen vceishne bekleideten, sich zierlich und elegant bewegenden

der Versammlung stattfindenden großen „Rucktanze“ zu geben. Allerlei aus Schildpatt hergestellte Teller und Löffel wurden bei dieser Gelegen⸗ heit uns von den als Handelsleuten sehr verschmitzten und auf ihren Vortheil bedachten Insulanern zum Kauf angeboten und am liebsten für blankes deutsches Silbergeld gegeben. Schwer war es, die sorgsam gearbei⸗ teten schwarzen Kämme Haarschmuck der Männer einzuhandeln. Näheres Forschen nach dem Material, aus dem diese gefertigt sind,

„München“ war, auf der Fahrt von Herbertshöhe nach Hongkong in Frauen scheinen ihre gute Figur und Haltung bis in ein höheres den Hafen unter Führung eines als zuverlässig geltenden farbigen Lootsen hineingehend, innerhalb der schmalen Lafeneenfahrt von einer schweren Regenboe überrascht worden und, da sie für diese Einfahrt überhaupt reichlich groß ist, auf das Riff gedrückt worden. Menschenleben waren nicht verloren gegangen. Die Beamten waren wohlauf. Die Verwaltung hatte fens der Zeit der Uebernahme bei den Eingeborenen stets Vertrauen und das weitgehendste Entgegen⸗ kommen gefunden. Die Bevölkerung ist intelli ent, friedliebend und stets gern bereit, die von dem bei ihnen sehr beliebten Bezirksamtmann zu Hafen⸗ und Wegebauten verlangte Arbeit zu leisten. Die über die ganze Insel unter Leitung des Bezirksamts gelegten Wege Speere zu schleudern, die auf ihn geworfenen Speere geschickt auffing, ün⸗ zum theil wahre Kunstbauten. Leider haben innerhalb der letzten bis sein Gegner, waffenlos geworden, unter Au⸗ gabe des Kampfes in Jahre zwei Taifune, lang anhaltende Dürre und eine von Manila der Zuschauermenge verschwand. Dann betraten etwa 60 Männer, in eingeschleppte Blattkrankheit der Kokospalme die Kopraproduktion langsamem Tanzschritt sich bewegend und ihre Bewegungen mit einem bee nträchtigt. Der Regenfall war in den letzten Monaten rei lich, tiefen, melodischen Gesange begleitend, das Tanzgerüst und führten in und die füühe nur in Perioden von etwa fünf Jahren kunstvoller Weise Frontal⸗ und eitentänze aus, denen man wiederkehren n Taifune werden nun hoffentlich ein paar ein sorgfältiges Einüben auf den ersten Blick anmerkte. Das Jahre ausbleiben, sodaß die früher schon einmal 1000 Tons Erotische trat bei dem Tanze nur wenig hervor. Das „Ganze Kopra pro Jahr betragende Aufehr Yaps wieder erreicht wird. machte einen feierlichen, wirklich eigenartigen Eindruck, wie ich ihn Der Bezirksamtmann Senfft schloß sich mir mit einigen Polizei⸗ bisher noch nie bei den Tänzen farbiger Völkerschaften empfunden hatte. oldaten aus Pap und den Palaus bei meiner am 27. angetretenen Am 5. März setzten wir unsere Fahrt mit Kurs auf Sonsorol eiterreise nach den Palau⸗ und Sonsorol⸗Inseln an. St. Andrew) fort, welches wir am 6. Morgens nach längerem Am 28. Mittags gingen wir unweit der Insel Malagan in der uchen sichteten. Sonsorol besteht aus zwei kleinen, flachen, von alaugruppe zu Anker. Vom Ankerplatz ist die Hauptstation des Korallenbänken umgebenen Sandinseln, von denen nur die südliche von apanischen Händlers und des Händlers Gibbons ifchökut in einigen etwa 400 Menschen bewohnt ist. Die Bevölkerun zeigt in Gesichts⸗ kinuten zu erreichen. Ueber die Eingeborenen hatten die Händler zügen, Farbe und Figur solche 88 iedenheiten, daß bei ihr ein arges keine Klage zu führen. Nur wollen die ersteren, die überhaupt dem Völkergemisch, welchem wohl Papuablut vorherrscht, als Eindringen europäischen „”. es und Handels sehr mißtrauisch hb Grunde liegend anzusehen ist. Den engen Zusammen⸗ Phenüberftehen, nicht an die Mehrpflanzung von Palmen herangehen. ang mit den Karolinern erkennt man an der Sprache Beim Hause des Häuptlings ward i

ie ausgedehnten Trepanggründe zur Zeit meist ab efischt sind und Tätowierung. 1 8 lug mit einer dreimaligen Salve die deutsche Flag hüht und außerdem

Alter zu bewahren. Der Tanz ward auf einem 200 bis 300 m langen und einige Meter breiten Hosegel nur von Männern und Jüng⸗ lingen ausgeführt. Im warzen sar prangte die rothe Hibiscus⸗ blüthe, um Schultern und Hände chlangen sich Streifen von schilf⸗ artigen Blättern, die an den Händen beim Tanze kastagnetten⸗ artig bewegt wurden, und die rechte Hand hielt ein speerartiges Bambusrohr, das bei den rhythmischen Bewegungen des Körpers in anmuthiger Weise geschwungen oder gehalten ward. Der Tanz begann, ein geschichtli es Ereigniß darstellend, mit dem S eer⸗ zweikampf zweier Einzeltänzer, bei dem der eine erselben, ohne selbst

unter die einzelnen Stämme vertheilt, und die Häuptl nge se E er g ge - genug, der vollständigen Ausfischung durch Verbote des Einsammelns ein Pfahl mit der Aufschrift: „Kaiserlich deutsches utzgebiet“ ein⸗ rechtzeitig entgegenzutreten. Kakao und Kaffee sind sowohl von dem semfben Von Yap aus unterhält der 72278 O Keefe nach Son⸗ Fne Gibbons wie von der katholischen Mission mit gutem Er⸗ orol regelmäßige Verbindung, um sich rbeiter für die Gewinnung olge in kleinem Maßstabe auf der Insel Korror angebaut worden. von Kopra auf den Mapia⸗Inseln (St. Davis) und auch für seine Gibbons, der bereits 41 Jahre in den Palaus wohnt, ist der An⸗ Station in Pap zu beschaffen. Die Sonsorolleute sind gute Arbeiter sicht, daß es in den Palaus viel futen Pflanzboden gebe. Er wurde und gehen ern . auswärts. 1 1 8 von uns bei dem Verkehr mit den Eingeborenen als ein ges⸗ ickter und den Von Sonsorol wurde Kurs auf die Insel Merir und später Helgeletes sehr genehmer Dolmetscher benutzt und bei der reise von dem auf Pul (Pulo Ana) genommen und auch hier die Besitzergreifung Bezirksamtmann Senfft als eine Art von lokalem Aufsichtsbeamten gegen für das Deutsche Reich nach Versammlung der Eingeborenen durch Ein⸗ eine Fringe Remuneration angestellt. rammen eines Hoheitszeichens und Abgabe dreimaliger Salve im Laufe des 1. März gingen wir 2 Boot nach Korror, besuchten dort 7. März vorgenommen. Merir wird von etwa 290, Ana von 150 Ein⸗ den fußkranken König Abathul und die katholis Mission. Nach eborenen bewohnt, die denen Sonsorols in Aussehen und Haltung Durchwanderung von Korror wurden wir am Nordende der Insel ehr ähnlich sind. Beide Inseln sind nicht vüßsn bar und zeichnen von dem Häupiling Arikoko, der mit seinem lang wallenden weiß⸗ si durch einen besonderen Reicht um guter Hölzer aus, unter denen grauen Barte, hoher, schöner Gestalt und beinahe euro äischen Gesichts⸗ - auf Merir Baringtonien und ochstämmige Mangroven vorherrschen zügen fast den Eindruck eines alten nordischen Seehelden macht, in während für Ana geradezu riesen fte Calophyllumbäume charakteristisch einem auffallend schönen, skoßen roth bemalten und mit Muscheln lun. Die Bevöͤlkerung ist anscheinend sehr träge und hungert lieber, verzierten Kanu abgeholt. In dem Fahrzeuge fanden wir 1s da „Kulturen anlegt. Aus Mangel an zu 34 Personen Platz und verluden außerdem noch unser M die Ernährung der Insulaner offensichtli umfangrei Indem die Palauleute mit ihren kurzen sieht auffallend, viele lange. chmale Gestalten, Paddeln, taktmäßi unter den schrillen Lauten des zur p die an schönen Frauenfiguren kommen nicht Vorruderers geübte Hand bung ausgezeichnet war, das Kanu außer Entwi elung. Fingeoen ist der Kinderreichthum ein ortbewegten, erreichten wir in schneller mehr kündiger Fahrt die Land⸗ Leerdentli und die Inseln werden noch 5— Menschen⸗ chaft Atrei auf der vßen In el Babeltaob. ir wählten als stehen al an die Karolinen abgeben können. Die ngeborenen ver⸗ ets rtschaft Atrei auf einem alten Stein⸗ rimitiven Webeeinrichtungen, denen der Lord Howe⸗ ncn vergleichbar, Bandstreifen aus gebleichtem Gras ten schwarzen Mustern herzustellen.

Pflanzungen eine ungenügende.

deren

achtquartier ein ab damm am Strande uns das Wohnen in ihrem Dorfe der vielen Mosquitos wegen wider⸗ 1 riethen. Auch sie selbst pflegen in dieser Jahreszeit auf Steindämmen „das am 10. wieder erreicht wurde, war in der Zwischen⸗ in das Meer hinausgebaute Hütten gern zum Schlafen zu benutzen. it ofr Llovddampfer „Wong⸗Koi“ zur Unterstützung der „München“ Klarer Mondschein, frif brise und das einschläfernde Fesels icht großen Ausrüstung von; zuchewerkrenden und Pumpvor⸗ der in der Ferne gegen die Korallenfelsen brandenden een schafften Mümnben ans Hongkong eingetroffen. Die genaue Untersu ung der uns bald, nachdem wir die .— mit Kokosöl gesresen elammnxm in den 4 vom 12. bis 14. März ergab, daß der löͤscht hatten, einen erqu cenden, von Mosquitos ungestoörten Schlasf. liche Verletzungen nicht erlitten hatte und nung fesß am anderen Morgen suchten wir in der HOrtschaft Airei unächst nden war. Es zeigte aber bald, daß bei der unkt auf, wo wischen den Häusern verwitterte Kohlengebilde zu nur ein kleines, 2 eehendes Schiff ihr wirklich vag; treten. Dann fuhren wir im Kanu eine Stunde Fele Herernae Ich stellte daher zunächst den „Stephan“ zur schaft Aigul, in deren Nähe uns an drei verschiedenen IEI. 1 werkzeuge und alles andere Geräth zur Heb e tretende, vom Wasser aubsgelaugte und jedenfalls als Brennstoff Frwa auf die „München“ zu schaffen. nicht brauchbare Kohle Eriat wan⸗ Eine n

Ibstündige Wanderung rt zut und schnell gelungen war, ent chloß ich mi führte uns darauf vom langsamer Steigung auf ein mit ken Sasshe des Hermn Uia cntehen.

9 legenes geräͤumiges bng, da die Eingeborenen 8

/ sofortig Rückkehr nach Herbertshöhe für mich und meine Leute die M anbot, den „Stephan“ vor⸗ läufig 8Secsstum bei der Abschleppung der „München“ in YPap zu lassen.

en verlängerten Aufenthalt in Yap benutzte ich zu weiteren Spaziergängen auf der Insel in Begleitung des Bezirksamtmannes. Ueberall trat mir in dem ausgezeichneten Wegebau und dem freund⸗ lichen, zutraulichen Wesen der Eingeborenen die treffliche Wirkung der deutschen Verwaltung entgegen. Besonders bewundernswerth erschien mir in Anbetracht der einfachen zur Verfügung stehenden Werkzeuge und der wenigen HelexEn zu europäischer Aufsicht der bereits vollendete, 40 m lange ergdurchstich (Basaltschiefer) im Westen der

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Insel auf der Grenze der Gemeinden Okan und Dugar und der im Norden begonnene Kanal, welcher nach seiner Vollendung in der Länge von etwa 600 m den Ha ten von Yap mit den Inseln Map und Rumong und mit den nördlichsten Landschaften der Insel Yap verbinden und den dortigen Bewohnern die in schlechter Jahreszeit sehr langwierige und gefährliche . um die Inseln bis zum Hafen ersparen wird. Es darf wohl sicher erhofft werden, daß die Palmen⸗ bestände der Insel in einiger Zeit wieder reichen Ertrag bringen und die Anpflanzungen alsdann unter einem gelinden Druck des Bezirks⸗ amts rasch vermehrt werden.

Am 18. März trat ich mit der „Wong⸗Koi“ die Rückreise an und erreichte am 23. in direkter Fahrt Herbertshöhe.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der böhmische Landtag wurde gestern mit einer An⸗ sprache des Oberstlandmarschalls Fürsten Lobkowitz eröffnet, in welcher derselbe, wie „W. T. B.“ berichtet, zuerst in czechischer Sprache des Eindrucks der letzten Tage sowie der vor der Reise des Kaisers erfolgten Kaiserlichen Spende für eine nationale Galerie gedachte. Hierauf fuhr der Oberstlandmarschall in deutscher Sprache fort und wies darauf hin, daß der Kaiser seinen Besuch auch über Prag hinaus ausgedehnt habe, damit jeder Schein vermieden werde, als ob Allerhöchstderselbe eines seiner Völker bevorzuge und das andere hintansetze. In czechischer Sprache sa te der Fürst Lobkowitz dann, bei dem Besuche des Kaisers habe sich gezeigt, daß die gesammte Bevölkerung des Königreichs ohne Unterschied der Nationalität dem Kaiser gleich ergeben sei. Ja, es habe sogar den Anschein gehabt, als ob See zwischen den beiden Nationalitäten auf keine andere Art zum Ausdruck gekommen seien als dadurch, daß jede Partei habe be⸗ weisen wollen, daß sie sich von der anderen an Liebe und An⸗ hänglichkeit nicht übertreffen lasse. Solange diese Gefühle in den Herzen der gesammten Bevölkerung andauexten, könne an der Lage nicht verzweifelt und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft Böhmens nicht aufgegeben werden. Der Oberst⸗ landmarschall schloß mit dem Wunsche, Gott möge den Kaiser noch lange in dieser Frische erhalten. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde die Sitzung bis morgen eZ

Großbritannien und Irland. u“ In der gestrigen Siaung des Unterhauses fragte, wie „W. T. B.“ meldet, Mark Steward an, ob die britische Regierung die Mächte davon in Kenntniß gesetzt habe, daß sie nicht darin einwilligen werde, daß China den Zoll auf Opium und Reis erhöhe, um die Enischädigung zu zahlen. Der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Lord Cranbourne erwiderte, die britische Regierung habe erklärt, daß die Ein⸗ führung irgend eines Zolls auf Reis oder Getreide, welche gegenwärtig zollfrei seien, sehr unpolitisch sein würde. Soweit ihm béekannt sei, werde diese Ansicht von anderen Faue. ge⸗ theilt. Bezüglich des Zolles auf Opium sei nicht bea sichtigt, irgend einen Wechsel eintreten zu lassen. Auf eine weitere Anfrage, betreffend einen zwischen der Pforte und Rußland abgeschlossenen Vertrag, nach welchem die Pforte der Er⸗ theilung von Eisenbahn⸗Konzessionen im nordöstlichen Theile Klein⸗Asiens ausschließlich an russische Gesellschaften zugestimmt habe, erwiderte Lord Cranbourne, daß, was für ein Abkommen auch immer in dieser Hinsicht zwischen der Pforte und Rußland getroffen sein möge, dasselbe ver⸗ traulicher Art sei; die britische Regierung habe darüber keine Nachricht, die geeignet sei, öffentlich bekannt gegeben zu werden. Joseoh alton fragte an, ob durch das deutsch⸗ britische Abkommen Deutschland von der britischen Re⸗ gierung die Zusicherung erhalten habe, daß es im Nantse⸗ gehiete auf dieselben Rechte und Privilegien Anspruch haben solle wie Großbritannien, soweit nicht Eisenbahn⸗ Unternehmungen in Betracht kämen. Lord Cranbourne erwiderte, in dem britisch⸗deutschen Abkommen sei festgesetzt, daß die an den Flüssen und an der Küste Chinas gelegenen Häfen dem Handel und jeder sonstigen erlaubten wirthschaft⸗ lichen Thätigkeit frei und bleiben sollten, wo immer die beiden Regierungen einen Einfluß ausüben könnten. Im weiteren Verlaufe der Sitzung nahm das Haus die dritte Lesung der Vorlage, betreffend die Zivilliste des Königs, mit 370 gegen 60 Stimmen an. 8 In der gestrigen Sitzung der Kommission zur Prüfung der Entschädigungsforderungen der aus üd⸗Afrika ausgewiesenen Personen verlangte ein Däne Namens Andersen Entschädigung, da er durch das dänische Auswärtige Amt erfahren habe, er sei deshalb deportiert worden, weil er im Verdacht gestanden habe, an einem Komplott zur Ermordung Lord Roberts⸗ theil⸗ genommen zu haben. Derselbe sagte, er habe gar nicht gewußt, daß ein solches Komplott bestanden habe. Der Vertreter des Kriegsamts, General Sir John Ardagh verlas hierauf einen Brief von Lord Kitchener, in welchem mitgetheilt wird, der dänische Konsul ve. h persönlich für den Ange⸗ klagten. Sir John Ardagh erkte sodann, im Falle Andersen sei, wie es scheine, ein Fehler gema t worden; er könne die Regierung in diesem Falle nicht vertheidigen. * In dem gestern im Elysée abgehaltenen Ministerrath unterzeichnete, dem „W. T. B.“ zufolge, der Präsident Loubet ein Dekret, durch welches NRevoil zum General⸗ ouverneur von Algerien ernannt wird. Der Minister des Auswärtigen Delcasseé bestätigte, daß die Gesandten in Peeing sich über die Zahlungsweise der von China zu leistenden ntschädigungen, sowie uͤber das für diese Zahlung zu gewährende Unterpfand geeinigt hätten. Ver Senat nahm gestern die 12 ersten Artikel des Vereinsgesetzentwurfs an. Der Senator Maredre wandte dann in längerer Rede gegen den Artikel 13, welcher von Kongregationen handelt. Der Redner erklärte, die Stellung der Kongregatlonen sei durch das Konkordat geregelt; dieselben eien berechtigt, ihren —a gemäß zu leben und sich am

nterricht zu betheiligen. ic Kongregationen bekämpfen,

*) Bekanntlich ist die 8 lünchen“ inzwischen wieder flott geworden

und von Pap a

stanzen und auf Fahrräder aus Amerika in

8, Aus YNokohama vom

e.“;; zur bostenlose

heiße den Katholizismus bekämpfen; in Frankreich gebe es aber 38 Millionen Katholiken, und die Vorlage werde im Lande auf Widerstand stoßen. Nach einer Erwiderung des Berich erstatters wurde die Sitzung aufgehoben.

Die Deputirtenkammer setzte die Berathung der Vorlage,

betreffend die Invaliditätsversicherung der Arbeiter,

fort. Der Finanz⸗Minister C aillaux trat für das der ag⸗ zu Grunde gelegte Kapitaldeckungsverfahren ein. Durch dasselbe werde seiner Schätzung nach ein Betrag von 12 Milliarden angesammelt werden und keine Störung auf

eintreten. Das einzige Bedenkliche an dem System sei, daß e erst in einigen Jahren vollständig in Wirksamkeit treten werde. Um diesem Fehler abzuhelfen, werde die Regierung vorüber⸗ gehend eine jährliche Beihilfe von 15 Millionen gewähren Das Opfer, zu welchem sich der Stäaat weiterhin bereit er

klären werde, um den Invaliditätskassen einen Zinsfuß von

3 Prozent zu sichern, sei nicht zu groß und werde das Gleich⸗

gewicht im Budget nicht berus

Gesetzes sei begründet auf Einnahmen, die aus Ueberschüssen

herrührten, es sei nicht nothwendig, neue Steuern zu schaffen jerauf wurde die Generaldebatte geschlessen und

ichkeit für die Berathung der einzelnen Artikel mit 486 gege

75 Stimmen angenommen.

Rußland.

Nach einem amtlichen Bulletin ist, wie dem „W. T. B.“

aus St. Petersburg gemeldet wird, das Befinden de Kaiserin und der neugeborenen Großfürstin voll⸗ kommen befriedigend. Gestern Nachmittag trafen die Kaiserin⸗Wittwe, der Großfürst⸗Thronfolger und die Großfürstin Olga aus Gatschina in Peterhof ein. Di Stadt St. Petersburg ist festlich beflaggt. Abends fand eine allgemeine Illumination statt.

Italien.

ren. Das Inkrafttreten des

ie Dring⸗

8 2

8

Der Minister des Aeußern Prinetti beantwortete in der 8 gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer, wie „W. T. B.“

erfährt,

die Anfragen der Deputirten Maresca und de

Nicolo über den Zwischenfall in Prevesa und führte

dabei aus, daß die Pforte, um den Streitfall beizulegen, folgende Bedingungen an enommen habe: 1) daß die türkischen Zivil⸗ und Militärbehörden gung bitten sollten; 2) daß die der keiten Schuldigen bestraft würden; 3) daß eine Iee g an den italienischen Bürger, worden ist,

am 18. Mai stattgefunden.

Gewaltthätig⸗ Ent⸗

Bezüglich der Erfüllung der beiden

aber das feste 1 b Folge gehabt, daß die beiden anderen Bedingungen auch erfüllt worden seien. Die Deputirten, welche die Anfrage gestellt ve erklärten, daß sie durch diese Antwort vollkommen efriedigt seien.

des Budgets des Ministeriums des Innern wieder au

Türkei.

Aus Konstantinopel meldet das Wiener „Telegr.⸗ Korresp.⸗Bureau“, der österreichisch⸗ungarische Botschafter Frei⸗ herr von Calice, welcher am Montag in worden sei, habe dem Sultan im Auftrage des Kaisers Franz Joseph Allerhöchstdessen Dank für die Erlaubniß zur Vornahme von Ausgrabungen in Ephesus und für die Ueberlassung der dort gefundenen Gegenstände als Geschenk des Sultans aus⸗ ge prochen Diese Danksagung habe zugleich zu einem erneuten Ausdruck der zwischen beiden Souveränen bestehenden Freund⸗ schaft geführt.

Der „Agence Havas“ wird aus Kanea beri tet, daß die General⸗Konsuln dem Prinzen Georg die Mittheilung gemacht hätten, die Mächte seien gewillt, in Kreta den status quo aufrechtzuerhalten.

anderen habe die Pforte einige Zeit sen 3

Bulgarien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Sofia hat die Sobranje gestern das Budget des Ministeriums des Aeußern genchmigt; beim Kultusbudget wurde eine für das katholische Seminar in Philippopel beantragte Sub⸗ vention von 70 000 Fr. abgelehnt und den nichtkatholischen

In der Ferrigen Sitzung des Kabinetsraths schlug, wie „W. T. B.“ aus Washington erführt, der Staats⸗ sekretär Hay vor, den Betrag der von chinesischen Provinzial⸗ behörden freiwillig an die amerikanischen Missionare gezahlten Entschädigungssummen von dem Gesammthetrage der ameri⸗ kanischen Entschädigungsforderung von B Millionen Dollars abzuziehen. . 1

Der Finanzsekretär Gage hat die Erhebung eines Aus⸗ gleichszolles auf italienischen Rübenzucker angeordnet, da die italienischen Steuergesetze offenbar eine indirekte Präͤmie gewährten.

Der russische Botschafter Graf Cassini hat dem Staats⸗ sekretär Hay mitgetheilt, daß infolge der Zollmaßnahmen gegen russisches Petroleum der russische Finanz⸗Minister

itte die von ihm in seinem Erlaß vom 7. Juni namhaft gemachten Tariferhöhungen auf beee Sub⸗ wendung

bringe.

Der argentinische Senat hat, wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Buenos Aires mitgetheilt wird, gestern den Gesetzentwurf, betreffend die Unifizierung der Schulden, angenommen. unterbreitet werden.

Asien.

ter'schen Bureau“ berichtet, der japanische Konsul i Mokpho (Korea) melde, die jüng sten Unruhen in Quel⸗ part seien durch eingeborene Christen verursacht worden.

welche später von erbitterten Engeborenen umringt wordetn seien, wobei fünfhundert von ihnen das Leben verloren hätten.

Ein japanischer und ein französischer Kreuzer seien noch in 8 Afrika.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Molteno vom gestrigen Tage derichtet,

daß nach den letzten Meldungen

um Entschuldi⸗

der verletzt ezahlt werde. Die Entschuldigungsbesuche hätten

uftreten der italienischen Regierung habe zur

Darauf nahm die Kammer die

udienz empfangen

Der Gesetzentwurf wird heute der Kammer

gestrigen Tage wird dem „Reu⸗

1800 Buren in der Kapkolonie unter Waffen seien, welche in

der Mitte des Landes acht verschiedene Kommandos in der Stärke von 60 bis 300 Mann bildeten. Inden westlichen Provinzen ständen im Ganzen 300 Mann. Kruitzinger und Fouchs hätten Proklamationen anschlagen lassen, in sie kraft der Macht⸗

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