1901 / 150 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Jun 1901 18:00:01 GMT) scan diff

Bezüglich der Abfassung der Adressen von Festsenbuafen an Angehörige des ostastatischen Expeditionskorps, welche bei der ostasiatischen Besatzungs⸗Brigade verbleiben, ist zu⸗ künftig, wie folgt, zu verfahren: Bis zur endgültigen Been⸗ digung der Formierung der ostasiatischen Besatzungs⸗Brigade wird neben der Adresse der neuen Dienststelle die Angabe des früheren Truppentheils ꝛc. des Ostasiatischen Expeditions⸗ korps in der bisher üblichen Weise (Regiment, Bataillon, Kompagnie ꝛc.) nicht entbehrt werden können. Welchen Kom⸗ pagnien die einzelnen Offiziere zugetheilt sind, ist bis jetzt nicht bekannt. Als Adresse für die neue Dienststelle wird daher vorläufig die Angabe genügen: Kompagnieführer, Leutnant im 3. Dsaastatischen Infanterie⸗Regiment der Ostasiatischen Besatzungs⸗Brigade. Eine gleiche Affühengg beider Dienststellen der jetzigen und bisherigen ist bei Aufgabe von Feldtelegrammen durch⸗ aus erforderlich, da die Absender nur bei Beobachtung dieser für das Haupt⸗Telegraphenamt Berlin nothwendigen Angaben auf eine rasche Abfertigung dieser Telegramme zu rechnen aben. Wann die Bezeichnung des früheren Truppentheils ꝛc. des 1 ““ 88 Ostasiatischen Expeditionskorps bei Adressierungen von Post⸗ Das vorgestern ausgegebene „Armee⸗Verordnungsblatt“ sendungen und Feldtelegrammen nach Ost⸗Asien in Fortfall veröffentlicht . Aklerhöchste Kabinets⸗Ordre, be⸗ kommen kann, wird seiner Zeit veröffentlicht werden. treffend Uebungen von Personen des Beurlaubten⸗ 8 standes bei der Ostasiatischen ööe ——— 8 bestimme: onen des Beurlaubtenstandes des Heeres dürfen auf e. Fhmma Kommandeur der Ostasiatischen Besatzungs⸗ Brigade, welchem Ich für diesen Fall die Befugnisse eines kom⸗ andierenden Generals Wehrgesetz § 8a beilege, zu esetzlichen id freiwilligen Uebungen bei den Truppentheilen der esatzungs⸗ rigade unmittelbar einberufen werden, insoweit in dieser den Dienst⸗ graden entsprechende Etatsstellen offen sind. Das Kriegs⸗Ministerium hat hiernach das Weitere zu veranlassen. . 3 Femnathegof den 15. Juni 1901. C11““ 3 von Goßler.

8

Preusten. Berlin, 27. Juni.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern die Vorträge des Reichskanzlers Grafen von Bülow und des Chefs des Marinekabinets, General⸗Adjutanten, Vize⸗ Admirals Freiherrn von Senden⸗Bibran.

Der Ausschuß des Bundesraths für H ndel und Ver⸗

kehr, der Ausschuß für Justizwesen, die vereinigten Ausschüsse

für und Verkehr und für Justizwesen, der Ausschuß

für Rechnungswesen und die vereinigten Ausschüsse für Rech⸗

ungswesen, für das Landheer und die Festungen und für das Seewesen hielten heute Sitzung.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Fürst Bismarck“ mit dem Chef des Kreuzer⸗Geschwaders, Vize⸗ Admiral Bendemann an Bord, Kommandant: Kapitän zur See Graf von Moltke, gestern in Tsingtau eingetroffen.

S. M. S. „Bussard“, Kommandant: Korvovetten⸗ Kapitän von Bassewitz, wird mit dem Chef des Kreuzer⸗ Geschwaders, Vize⸗Admiral Bendemann an Bord heute von Tsingtau nach Schanghai und Hankau in See gehen.

S. M. S. „Hertha“, Kommandant: Kapitän zur See An das Kriegs⸗Ministerium. 1“ 25. Juni ebenfalls in Tsingtau an⸗

Ueber die Ausführung dieser Kabinets⸗Ordre hat der gekommen. 8 ür 8 Kriegs⸗Minister macflehende Bestimmungen erlassen: S. M. S. „Kaiser in Augusta“, Kommandant: Kapitän

1) Die zur Dienstleistung zugelassenen Personen des Beurlaubten⸗ zur Ser Stein, ist am 25. Juni von Taku nach Tschingwantau standes haben auf Reisekosten beziehungsweise Marschgebüͤhrnisse nach und Schanhaikwan in See gegangen und beabsichtigt, am und von den Uebungsorten keinen Anspruch; sie beziehen während der 29. Juni nach Taku zurückzukehren. . Dienstleistung die Kriegsbesoldung der betreffenden Etatsstelle und, S. M. S. „Jaguar“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän soweit sie Gehaltsempfänger 5 ein in jedem einzelnen Falle seitens Berger, ist gestern in Hongkong eingetroffen.

des Kommandeurs der Be⸗ atzungs⸗Brigade festzusetzendes Mobil⸗ S. M. Torpedodivisionsboot „D 9“, Kommandant:

machungsgeld. Dasselbe ist nach dem Umfange der nach Maßgabe , 9% benchang ecee. Verwendung der betreffenden Personen erforderlichen Behring, hat am 25. Juni Southampton Ausrüstungsstücke sowie unter Berücsichtisginng des Umstandes, daß diese Gebüchr nur als Beihilfe zu den Kosten der Feldausrüstung 8 gegeben wird 33,, der K. Besold. V.), in Grenzen des vorschrifts⸗ mäßigen Satzes zu bemessen. 1“ 888 . Werden folche Personen demnächst im Anschluß an ihre Dienst⸗ leistung in der dauernd angestellt, so haben sie das aländlge volle Mobilmachungsgeld unter Anrechnung des bereits empfangenen Betrages zu erhalten.

2) Von jeder haben die Truppentheile der Besatzungs⸗ Brigade den zuständigen 28 ezirks⸗Kommandos unter Angabe der Uebungsdauer Mittheilung zu machen. Außerdem ist dieselbe dem Kriegs⸗Ministerium, wenn erforderlich, telegraphisch, unter Bezeichnung der in Anspruch genommenen Etatsst ellee mitzutheilen, damit die etwa in Aussicht stebenbe Neubesetzung der Stelle entsprechend auf⸗ geschoben wird. 1 I

3) Im übrigen gelten für diese Dienstleistung die für Uebungen des Beurlaubtenstandes getroffenen Bestimmungen der Heerordnung.

4) Die Bestimmungen unter 1 finden auch auf diejenigen Uebungen Anwendung, welche vor Erlaß vorstehender Allerhöchster Kabinets⸗Ordre bei dem Ostasiatischen Expeditionskorps abgeleistet Ier.

5) Uebungen von Offizieren und Sanitäts⸗ ffizieren des Be⸗ urlaubtenstandes, sowie solcher z. D. und a. D. zum Zwecke dauernder

Derzewski, ist am

Bremen.

Der Dampfer des Norddeutschen Lloyds „Wittekind“ traf, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh mit 415 Rekon⸗ valeszenten und den Leichen des Generalmajors von Groß enannt von Schwarzhoff und des Ober⸗Stabsarztes Dr.

ohlstock in Bremerhaven ein. In dem schwarz deko⸗ rierten Revisionsraume der Lloydhalle fand ein Trauergottes⸗ dienst statt, welchem die heimgekehrten Soldaten, die Garnison von Lehe und der Kriegerverein beiwohnten. Nach dem Gottesdienst wurden die Särge unter dem Salut der Matrosen⸗ Artillerie in den Eisenbahnzug gebracht. Von den heim⸗ ekehrten Soldaten bleiben 200 Typhus⸗ und Ruhrkranke im Milttärlazarcth: die übrigen begeben sich heute Nachmittag nach Berlin. 2 1

D. und, 2 11“ in der Besatzungs⸗Brigade bedürfen nach wie vor der Aller⸗ * 11“

1 Oesterreich⸗Ungarn.

Graf von Hohenwart⸗Gerlachstein ist von dem Posten eines Generalkonsuls in Tanger enthoben und zum außerordentlichen —⸗ bei der mexikanischen ee und der Legationsrath Graf Folliot de Crennevikle⸗Poutet unter Verleihung des Titels und Charakters eines außerordentlichen Gesandten zum Minister⸗Residenten in Tanger ernannt worden.

In der gestrigen Sitzung des steiermärkischen Land⸗ tages beantwortete, wie „W. T. B.“ meldet, der Statthalter Graf Clary eine Interpellation der Abgg. Walz und Ge⸗ nossen, betreffend das Verbot der schwarz⸗roth⸗

oldenen Fahnen bei dem Nothstandsfeste im Burggarten.

er Statthalter erklärte: Der Vorstand habe von dem Grazer Bürgermeister Fahnen entlehnen wollen. Der Bürger⸗ meister habe unter der Bedingung seine Einwilligung gegeben, daß mindestens eine schwarzroth⸗goldene Fahne auf dem Fest⸗ S gehißt werde. Der Statthalter als Obmann des Fest⸗ vorstandes habe beschlossen, von diesem Angebot keinen Ge⸗ brauch zu machen. Von einem Verbot, schwarz⸗roth⸗goldene zu hissen, sei keine Rede gewesen. ürger⸗ meister sei ausdrücklich erklärt worden, es stehe ihm frei, die an den Festplatz angrenzenden öffentlichen Gebäude entsprechend 4,— Der Statthalter versicherte, bei der Einleitung

Angelegenheit habe ihm nur ein humanitärer Zweck vor⸗ geschwebt. Er habe geglaubt, hier den Bodem gefunden zu haben, wo die ganze Bevöskerung Steiermarks mitwirken werde.

Im ungarischen Unterhause brachte gestern der Abg. Gajari bei der Verhandlung über die Inkompatibilitäts⸗ Vesgimmungen die Angelegenheit 8 Sprache

höchsten Genehmigung.

Die Nachricht über Einschiffung der Ostasiatischen Munitionskolonnen⸗Abtheilung hat zahlreiche Anfragen beim Kriegs⸗Ministerium von Anverwandten der diesem Truppen⸗ verband angehörenden Offiziere und Mannschaften veranlaßt. Diese Anfragen beziehen sich nicht allein auf die Person des muthmaßlich Zurückkehrenden, sondern auch auf den Namen des Transportdampfers, Abgangszeit desselben, Namhaft⸗ machung des Hafens der Einschiffung, Eintreffen in der Heimath u. 4 w. Da sich derartige Anfragen bei Bekannt⸗ gabe der Abfahrt weiterer Truppenverbände des Ost⸗ asiatischen Expeditionskorps aus Ost⸗Asien wieder⸗ holen dürften, wird dazu bemerkt: .

Dem sersege⸗ Mivisterium wird zunächst nur die Abfahrt der einzelnen Truppenverbände ꝛc. ne⸗ Angabe des Transport⸗ dampfers und des Tages der Ausreise mit etheilt, nicht aber die Namen der einzelnen ö der Transporte. Was die Rückkehr der Offiziere, Sanitäts⸗Offiziere und Beamten betrifft, so ergiebt sich das Nähere aus den s. Zt. veröffent⸗ lichten Offizier⸗ und Beamtenstellenbesetzungen für die Be⸗ sahunge Frigode. 5

elche Mannschaften dem Heimtransporte angeschlossen und welche bei den in Ost⸗Asien verbleibenden Truppentheilen eingestellt sind, hängt in erster Linie von der übernommenen Dienstverpflichtung der Einzelnen ab. Es ist daher für jetzt die actohr von Personen nicht zu erwarten, welche von vorn⸗ n eine längere Dienstverpflichtung als bis Ende Septem⸗

1901 übernommen haben, sowie derjenigen, welche nach am 1. Ottober 1901 abgelaufener Dienstpflicht oder Kapitulation mit Truppentheilen der Ostasiatischen Besatzungs⸗Brigade weiter kapituliert haben. Aber auch von den am 30. Sep⸗ tember 1901 ausgedient habenden Mannschaften wird ein kleiner Theil zunächst noch bei den Besatzungs⸗Truppentheilen verwandt und erst nach der im September bevo Ab⸗ lösung in die Heimath zurückgeführt werden.

Die Namen der renden werden an zustaͤndiger Stelle erst b en der Transportdampfer in Port Said bezw. Neapel bekannt, und dementsprechend etwa acht Tage vor Eintreffen der Transporte in remerhaven in gleicher Weise, wie solches bisher bezüglich der eingetroffenen Trans⸗ porte der Rekonvalescenten geschehen ist, durch die Presse ver⸗

öffentlicht werden.

8 dem vegen Inter das ein großer Theil der Be⸗ der ückkehr der Truppen aus st⸗Asien entgegen⸗ es dringend erwünscht, wenn diese Veröffentlichungen

und wies darauf hin, daß, obwohl Ugron durch sein Vorgehen in se von fremden teressen abhängige Stellung gerathen und seine Haltung un⸗ vereinbar mit dem Mandat eines Volksvertreters sei, sein Vorgehen nach dem neuen Gesetz dennoch nach formalem Recht nicht als —— bezeichnet werden könne. Das Gesetz weise eine Lücke cnf Uebrigens bewege sich die auswärtige Politik in so festen Gleisen, die beruhe auf so erprobten Grundsätzen, daß der Anschlag des Abg. Ugron, selbst wenn man in Paris darauf eingegangen wäre, keine schlimmen Folgen gehabt würde. r Abg. olonyi fühlte sich nicht fen, den abwesenden

. ron zu vertheidigen, bemerkte aber, daß in den Wahlfonds der Regierungspartei auch Gelder zweifel⸗ haften Ursprungs geflossen seien. Der Abg. Gajari ver⸗ wahrte sich dagegen, namentlich protestierie er entschieden gegen die Gleichstellung des Wahlfonds, der aus Beiträgen von Parteifreunden Fme werde, mit dem Versuche, vom resse uneingeschränkteste und weitge er⸗ Auslande Geld für afiperc⸗ zu erlangen, was die Be⸗ rücksichtigung nichtungari Interessen zur unvermeidlichen

Nichtung hin an die tische Folge gehabt haben würde. Der Kossuth erklärte im

inisteriums sind 22— da amen der Unabhängigkeitspartei, diese Dreibund⸗ ann.

bestimmte Antwort nicht ertheilt werden Pollitik entschieden billige; sie habe Sympathien für Frank⸗

bringt, ist durch die

reich, halte indessen einen Anschluß an das russisch ranzösi

Bündniß 4“ 8 richtig. Ueberdies veerueche dessshsche Kossuth die Absicht des Abg. Ugron, mittels ausländischen Geldes die Wahlen beeinflussen zu wollen. 1““

Großbritannien und Irland.

Bei dem Festessen des United Club in London führte gestern der Premier⸗Minister Lord Salisbury den Vorsitz. Derselbe hielt eine Rede, in welcher er, dem „W. T. B.“ zufolge, erklärte, die Unionisten seien jetzt auf einem Punkte angekommen, wo, falls dies möglich sei, Fweife darüber auftämen ob sie nicht allzu erfolgreich gewesen seien. Sie

die Kraft der Opposition in einer Weise gebrochen,

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hätten daß die Waage der Konstitution nicht mehr mit der gewöhn⸗ lichen Regelmäßigkeit arbeite. Er sehe auf diesen Stand der Dinge nicht mit völliger Befriedigung, ziehe vielmehr vor, die Konstitution in der hergebrachten Weise arbeiten zu sehen. Ein wichtiger Punkt in der großen Krisis, welche Groß⸗ britannien jetzt durchmache, sei der: wofern Großbritannien nicht der gemãß handle, die es unablässig geführt habe, wofern es nicht das erfülle, was es in ents lossener Weise angekündigt habe, so werde es jeden Theil seines Besitzstandes den Angriffen derjenigen preisgeben, welche es haßten und seit langem gelernt hätten, es nicht zu fürchten.

Af dem Bankett der Banquiers und Kaufleute der City von London hielt der Schatzkanzler Sir Michael Hicks Beach gestern eine Rede, in welcher er auf die Nothwendigkeit hinwies, in Bezug 8 die Besteuerung behutsam zu sein. Er werde jedoch vor keiner nothwendigen Ausgabe zurück⸗ chrecken. Eine starke orge für das Mittelschulwesen, aber er halte nicht dafür, dieser Punkt eine große Erhöhung der Ausgaben erfordere.

Bei der gestern in Stratford⸗on⸗Avon vorgenommenen Ersatzwahl zum Unterhause wurde, dem

lotte sei nöthig, desgleichen die Für⸗

„W. T. B.“ zu⸗

folge, Foster (konservativ) mit 4755 Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat Bolton King (liberal) erhielt 2977 Stimmen.

Frankreich.

In dem gestern im Elysée abgehaltenen Ministerrath unterzeichnete, wie „W. T. B.“ berichtet, Loubet ein Dekret, durch welches die Generalraths⸗ wahlen auf den 21. Juli festgesetzt werden.

Der Staatsgerichtshof verurtheilte den Grafen de Lur⸗Saluces unter öö mildernder Umstände zu fünf Jahren Verbannung. Fiß ie 72 Senatoren; 58 enthielten sich der Abstimmung.

Rußland. etersburg berichtet wird,

Wie dem „W. T. B.“ aus St.

Verurtheilung stimmten

der Präsident

ist der v von Moltke und die deutsche Militär⸗

Deputation ge in Peterhof in Audienz empfangen worden. sichtigte eingehend die neuen Uniformen. Der deutsche Bot⸗ schaffer Graf von Alvensleben gab zu Ehren der deutschen Militär⸗Deputation gestern ein Diner.

Der „Regierungsbote“ veröffentlicht das Zeremoniell für die am 30. d. M. stattfindende Taufe der neugeborenen Großfürstin. Als Taufpathen werden genannt: Kaiserin⸗Wittwe, die Prinzessin Heinrich Preußen, der Großfürst Sergius Alexandrowitsch und die Großfürstin Olga Alexandrowna.

Italien.

Die Deputirtenkammer bewilligte, wie „W. T. B.

meldet, gestern den geforderten Kredit für Herstellung einer Telephonverbindung Italiens mit

heimer Abstimmung mit 187 gegen 59 Stimmen später zur Berathung des Etats des Ministeriums öffentlichen Arbeiten über.

Spanien.

8 8 E156

Nach

tern von dem Kaiser im Der Kaiser be⸗

8 5 8

von

2

der Schweiz, genehmigte sodann den Etat des Ministeriums des Innern in ge⸗

und ging der

8 v einer Meldung des „W. T. B.“ rotteten sich

Valencia die Antiklerikalen vor einer Kirche, m welcher

eine Feier stattfand, zusammen,

. zertrümmerten die Kirchen⸗ fenster un

suchten eine Prozession am Verlassen der Kirche zu hindern. In dem Getümmel wurde eine Angaht von Frauen ohnmächtig. Die Polizei; mußte einschreiten und die Frereilon bei ihrem Austritt schüͤtzen. Darauf bewarfen die uhestörer das erzbis hnce eminar und das Karmeliter⸗ Kloster mit Steinen. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. In einer Kirche in Gijon fand man einen Aufruf an⸗ geschlagen, in welchem angekündigt wird, daß sämmtliche Kirchen der Diözese in Brand gesteckt werden würden; die Kirchen in den Ortschaften Norena, San Juan u. s. w. seien bereits durch Brand zerstört. In der Bevölkerung herrscht darüber lebhafte Entrütung. 8 b Der inisterrath beschloß gestern die strenge An⸗ wendung der Gesetze, damit die Wiederkehr religionsfein Ku ungen für die Zukunft verhütet vecheh.8

Niederlande.

Der Präsident Krüger traf, wie „W. 1 gestemn Vormittag von SJeveningen in Rotterdam ein und gab sich mit seinem Gefolge nach dem Rathhause. Der Wagen des Präsidenten wurde von früheren Be Ranggane

.

Offizieren und Unteroffizieren eskortiert. Im Rathhause wurde der Präsident von dem Bürgermeister, den Stadtr then und Rathsmitgliedern empfangen. Nach einer Ansprache des Bürgermeisters dankte der Präsident für den Empfan und gab der Hoffnu Ausdruck, daß Gott sein Lan bald wieder werde. Nach der Frühstückstafel unter⸗ nahm der ident Krüger einen Spazierritt, bei welchem ihm zahlrei⸗ vationen S wurden. Um 4 Uhr fand roßer ang statt, an sich eine Menge von Deputationen becheiligte. Der Präsident sprach den Erschienenen seinen herzlichen Dank aus. In den Ansprachen wurde die Politik ich berührt, der Präfident Krüger betonte nur, Großbritannien

ni habe sich seit dem Zuge Jameson’s zum Kriege vorbereitet. *

1.““

Amerika.

Die „Times“ meldet aus Havanna vom 2—2 daß für die Präsidentschaft der küͤnftigen Republik Cuba drei Kandidaten vorgeschlagen seien, nämlich Estrama Palma, der General Maximo Gomez und Bartolome Maso. Der Erstgenannte werde allgemein unterstützt. Gomez gehe nach —32 um wegen der Präsidentschaft mit Palma zu unter n. elben Blatt wird aus Valparaiso vom 26. d. M. berichtet bei der gestern vorgenommenen der Körper⸗ Het. ie den Präsidenten zu wählen hat, die Anhonger 1e8c0 8, des Randidaten bes Liberalen Bundes, die ent⸗

B.“ meldet,

8 de Mehrheit über die Anhänger Montt'’s, des sceididaten der liberal⸗konservativen Vereinigung, errungen

Asien.

Der Generalleutnant von Lessel hat, wie „W. T. B.“ erfährt, vom 25. d. M. gemeldet, daß der Dampfer „Palatia“ an hets genannten Tage mit dem 3. Infanterie⸗Regiment und 300 Leichtkranken in See gegangen sei. Dransporlführer sei der Oberstleutnant von Wallmenich. An Bord befinde sich die

Leiche des Gesandten Freiherrn von Ketteler. Dem „Standard“ wird aus Schanghai vom gestrigen age telegraphiert, daß der Prinz Tuan, nach Berichten, welche aus Lantschoufu, der Hauptstadt der Provinz Kansu, in Nanking eingetroffen seien, mit mehreren Tausend mon⸗ golischer Reiter auf dem Marsche nach Peking Hengtscheng passter habe, welches 90 Meilen von Ninghsiafu gelegen sei. Wie es heiße, bleibe Tungfusiang ruhig in Küyuentschau, 150 Meilen östlich von Lantschoufu, und habe anscheinend nicht die Absicht, zum Prinzen Tuan zu stoßen oder auf Taijuanfu zu marschieren. 1 Aus Wladiwostok vom 24. d. M. wird der „Nowoje Wremjs“ berichtet, das japanische Blatt „Assaki“ theile mit daß ein Aufstand in Korea ausgebrochen sei und da mehrere Missionare getödtet worden seien. Koreanische Truppen seien zur Wiederherstellung der Ruhe entsandt worden.

Afrika.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet, zwei britische Truppen⸗ abtheilungen hätten, gemeinsam vorgehend, einen Zug durch das Gebiet zwischen Harrysmith und Bethlehem gemacht und dabei auf dem Hinwege nach Bethlehem 43 Wagen und Karren, 182 140 Pfund Fourage, 598 900 Pfund Korn und Mehl sowie eine Menge landwirthschaftlicher Geräthe und Munition und außerdem auf dem Rückwege 37 Ladungen Fourage erbeutet.

Dasselbe Bureau berichtet ferner aus Kenhardt vom gestrigen Tage, aus Kakamas seien den Engländern ergebene (Farmer dort eingetroffen, welche berichteten, daß nach einem Fercht in der Nähe von Narvegas, das zwischen Grenz⸗ schützen und dem Kommandanten Conroy stattgefunden habe, die Buren sich nach Kakamas zurückgezogen und von dort aus den Hranjefluß in größter Unordnung überschritten hätten. Conroy. habe sich mit einem Kaprebellen Namens Vickers aus Brandvlei auf deutsches Gebiet begeben, um mit den 88 Be⸗ hörden zu verhandeln. Die Deutschen hätten es abgelehnt, bewaffnete Buren aufzunehmen. Schließlich seien 38 Familien nach Deutsch⸗Südwestafrika gezogen, wo die deutschen Behörden Frauen und Kinder in einem Lager nahe bei Schmidtdrift untergebracht und die Männer interniert hätten.

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Kunst und Wissenschaft.

Neuerwerbungen für die egyptische und die vorder⸗ asiatische Abtheilung der Königlichen Museen. In den Monaten Januar bis März d. J. ist, nach den „Amt⸗ 8 Berichten aus den Königlichen Kunstsammlungen“ der 88 ptischen

““

btheilung von Herrn James Simon eine Reihe wichtiger Alter⸗ thümer als Geschenk zugegangen, und eine bedeutende Bereicherung des Besitzes an Skulpturen verdankt die Abtheilung wieder dem Ver⸗ mächtniß des Dr. H. O. Deibel. Die hervorragendsten Stücke beider Erwerbungen sind in der hier folgenden Zusammenstellung einzeln mit aufgeführt.

Aus der ältesten Periode (um 3000 v. Chr.) (sämmtlich geschenke des Herrn J. Dioritschale mit dem Namen eines Königs Chaba, der bisher no nicht identifiziert ist; zwei Siegel⸗ zwlinder mit Aufschriften; Figürchen: Löwe aus schwarz⸗weißem Stein, Sperber aus El enbein und anderes; Gefäß aus rothem Thon in Gestalt eines Fisches; Näpfe aus dunklem Thon mit eingeritzten und weiß ausgefüllten Ornamenten.

Aus dem alten Reiche (um 2500 v. 88e Reliefs aus dem Grabe einer Frau Hetepet, die sich zum theil durch hübschen Stil und gute Erhaltung der Farben auszeichnen, etwa aus Dynastie IV (aus dem Deibel'schen Vermächtniß): 1) Di Dame sieht, auf einem Sessel sizend, den Erntearbeiten zu; 2) sie fährt, mit Blumen bekränzt und von Mädchen begleitet, in einem Nachen spazieren, daneben ein Dickicht von apyrusschilf mit Wasservögeln. Aus dem

önbe eines Peresen, Dynastie V: Zehn Tänzerinnen imgen vor dem Herrn und seinen Angehörigen, während drei Sängerinnen dazu musizieren; hinter der Familie die rakteristische Figur eines alten Dieners, der ihnen Speisen bringt. Stück ist berichtet, daß Köni⸗

Ei durch eine Inschrift merkwürdig, Se82 zure die Stiftung einer alten Königin au Uheboben und einen Fheil rrabes überwiesen habe.

davon dem pPesscn zum Unterhalte seines (Vermächtniß Deibel.) Kleines Bruchstück mit dem Bilde eines Erntearbeiters, der aus einer Flasche trinkt. Das Stück schließt sich an ein in der Sammlun reits befindliches anderes Fragment an. (Vermächtniß Dei 82 orträt eines alten be⸗ leibten Mannes Namens 2 nchhaef, der in ganzer Figur, in dreiviertel Lebensgröße, dargestellt ist. Das vortreffliche und tadellos erhaltene Stück hat ein Fesonderes Interesse als eins der seltenen Reliefs der VI. Dynastie, auf denen die eine Schulter abweichend von der üblichen Darstellungsweise im Profil gezeichnet ist. (Vermächtniß Deibel.) Siegelzylinder mit dem Namen des Königs Chafre.

Aus dem mittleren Reiche (um 2000 v. Chr.): Verschiedene Skarabäen und ähnliches, darunter sind hervorzuheben: Skarabäus mit dem Namen Amenemhet III.; Skarabäͤus des Köͤnigs Amu. wahr⸗ scheinlich eines der Hyksoskönige (beide Geschenk des Feeh J. Simon). Aus dem neuen Reiche (1600 1100 v. Chr.): Grenzstein eines Grundstücks, das König Thutmosis I. seinem Offizier Nekeri zur Belohnung geschenkt hatte (Geschenk von J. Simon); kleiner denkstein, Opfer vor einer als Schlange gedachten Göttin; hölzerner Stempel in Form eines Fußes mit dem Namen derselben Göttin; erso einer kleinen Statue Ahfingh; Stein mit verschiedenen Skizzen eines Bildhauers, Götter⸗ uh 8 BPezesen (Geschenk von J. Simon); hölzerner Kasten, dessen ände mit Kranzverzierungen in gefärbtem Elfen⸗ bein belegt sind, und. Käftchen aus Ebenholz mit dem

men der Königin Ti (beides Geschenk von J. Monj. großes Thongefäß mit aufgemalten blauen Kranzmustern; Siegel⸗ nlinder mit dem Bilde des Gottes Rescheph; verschiedene Skarabäͤen und ähnliches (Geschenk von J. Simon), darunter sind herworzuheben: zolinder mit dem Namen Amenopbi'’s III., Skarabäus, dessen Käfer⸗ bild sich bei näherer Besichtigung in eine obscone Gruppe auflöft Aus der libyschen Periode (etwa 1100.—700 p. Cbhr.): Skarabäus eines Königs Petubastis, der nicht mit dem bisher bekannten dentisch ist (Geschenk pon J. Simon).

„Aus der saitischen Zeit (seit 700 v. Chr.): Dank dem Deibel; Legate konnte eine oft empfundene Lücke der Sammlung Füagefal werden; es gelang, eine gute Probe der archaisierenden Re 3. der Pfammetich⸗Zelt zu erwerben

8 ie diese Zeit auch sonst bestrebt ist, die längst vergangene Epoche des alten e nach⸗ der

hat sie auch die Bilder ihrer Gräber vielfach genau ramidenzeit nachgebildet. Das Relief stammt aus dem ne Lehnsessel sitt,

menophis’ IV. (erworben durch Dr. von

e riesters Henat und stellt dar, wie dem Todten, der auf von seinen Leuten unter Führung eines

Schreibers Geflügel übberbracht wird. b Stück folgt genau den alten Bildern in den Gräbern von Gizeh und Sakkara, unterscheidet sich aber von ihnen durch übergroße Zier⸗ lichkeit und allerlei gesuchte kleine Züge. Es verhält sich zu seinen alten Vorbildern etwa wie eine Nachahmun der Empirezeit zu der antiken Vorlage. Unter den ähnlichen Reliefbruchstücken, die ebenfalls aus dem Deibel'schen Legate erworben wurden, sei noch das Bild eines Todten hervorgehoben, das diesen in der eigenthümlichen Amtstracht seiner eigenen Zeit zeigt. Denkstein vom Jahre 17 des Apries; er berichtet, daß der König dem Gotte Thoth einen Baumgarten geschenkt hat, der zwischen Memphis und dem Wüstenrand westlich an dem dort früher vorhandenen Kanale lag. Größere Bronzefigur eines Löwen, die mit anderen dazu ge⸗ Pgen Bronzetheilen den Thürverschluß eines Tempels bildete (er⸗ worben durch Dr. von Bissing).

Aus griechisch⸗römischer Zeit: Relief, das Isis in Gestalt einer Schlange darstellt; kleines Fayencerelief von einem Gefäß mit dem Bilde des Nilgottes und der als Kinder dargestellten Ellen der Ueberschwemmung; Sammlung von Töpfen mit verschiedenen auf⸗ gesetzten weißen Stuckornamenten (Geschenk von J. Simon).

Die vorderasiatische Abtheilu ng erhielt als von Herrn James Simon eine altbabylonische Bronze, völlig entsprechend einer früher erworbenen: auch sie stellt einen bärtigen knieenden Mann dar, welcher mit beiden Händen das untere Ende eines Kegels vnfaft. doch ist die Aufschrift des Kegels im Unterschied von jener der früher erworbenen Bronze trotz der Patinierung in vollkommen lesbarem

ustand erhalten. Die Bronzefigur i Kingirsu geweiht. Die Photographien⸗Sammlung der Abtheilung wurde bereichert durch ein schönes Geschenk des Herrn Privatdozenten Dr. Georg Sobernheim⸗Halle a. S.: vier große und prächtige, von ihm selbst aufgenommene Photographien der Wandbilder in der zuerst von dem Dänen Ostrup und neuerdings von Dr. eingehend beschriebenen Grabhöhle zu Palmyra.

Das vorzüglich ausgeführte

Bei dem vom Staat ausgeschriebenen zweiten eangeven Wett⸗

bewerb um Entwürfe zu einem Monumental⸗Brunnen für Oppeln wurde, wie das „Centralbl. der Bauverwaltung“ mit⸗ theilt, der Entwurf des Bildhauers C. Gomanski in Berlin zur Ausführung bestimmt. In einem gleichfalls vom Staat ausgeschriebenen engeren Wett⸗ bewerb um Entwürfe zu zwei Figurengruppen, Krieg und rieden darstellend, an der Außenseite der im Bau begriffenen uhmeshalle in Görlitz, wurde einer der beiden vom Bild⸗ hauer Hugo Lederer in Berlin eingesandten Doppelentwürfe zur Ausführung angenommen.

Si Harvard⸗Universität in Cambridge (Massachusetts), die bedeutendste Lehranstalt der Vereinigten Staaten von Amerika, hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern dem deutschen Botschafter in Washington Dr. von Holleben die juristische Doktorwürde in feierlicher Weise verliehen. Bei dem Zuge zu dem Theater, in dem die b ausgesprochen wurde, war Dr. von Holleben Gegenstand großer Ehrenbezeugungen; er schritt neben dem Gouverneur von Massachusetts einher, neben dem er auch während der feierlichen Hessgesc saß. Als die Verleihung der Doktorwürde verkündet wurde, brachen die Anwesenden in Hochrufe aus. Dr. von Holleben war der Einzige, dem diese Auszeichnung erwiesen wurde. 6“

Bauwesen.

Die Preisbewerbung für die Kirche der evangelischen Erlösergemeinde in Breslau wurde, nach dem „Centralbl. der Bauverwaltung“, wie folgt. entschieden: Es erhält den ersten Preis (2000 ℳ) Professor Hocheder in München, den zweiten (1500 ℳ) Baurath O. March in Charlottenburg, je einen dritten reis (je 1250 ℳ) Regierungs⸗Bauführer Beblo in Breslau G. Z. in Ehren⸗ breitstein) und Architekt J. Kröger in Berlin. 3

Ein beschränkter Wettbewerb um Entwurfsskizzen für den Neubau eines Stadttheaters in Dortmund wird, demselben Blatt zufolge, mit Frist bis zum 1. Oktober d. J. vom Magistrat daselbst unter folgenden Künstlern aus⸗ eschrieben: Architekt H. Seeling in Berlin, Bauräthe Helmer und sethe in Wien, Regierungs⸗Baumeister Moritz in Cöln und Architekt M. Dülfer in München. Die genannten Architekten erhalten für ihre eingereichte, vollständige und dem Programm in allen Theilen entsprechende Arbeit ein Honorar von je 3500 Weitere 3500 stehen zur Verfügung für Honorierung eines oder mehrerer Entwürfe der gleichfalls zum Wettbewerb zugelassenen Architekten, die in Dortmund wohnhaft oder daselbst geboren sind, und des zum Wettbewerbe auf⸗ selonerhe Architekten Henschel in Berlin. Dem Preisgeet gehören olgende Sachverständige an: Ober⸗Maschinen⸗Inspektor Brandt, die Königlichen Bauräthe von der Hude und Schmieden, sämmtlich in Berlin, Geheimer Baurath, Professor Dr. Wallot in Dresden und aus Dortmund Architekt Düchting, Stadtbaurath Kullrich und Architekt Maiweg, als a⸗Hee Baurath March in Charlottenburg und Baurath Marx in Dortmund. Es handelt sich um ein Theater für Opern und Schauspiele mit 1200 Sitzplätzen, die sich auf Parkett und drei Ränge vertheilen. Als Bauplatz ist da ehemalige Weißpfennigsche Grundstück am Hiltropwall vorgesehen. Außer dem mit Magazinraum neben der Bühne versehenen Theatergebäude is ngc. getrennt von diesem, ein 56561 in Eisenfachwerk ulissen u. s. w. zu ent⸗ werfen. Die Wabl des Stils für das in Sand⸗ und Tuffstein, ge. benenfalls mit geputzten lächen herzustellende Theater ist freigestellt. Die Baukosten dürfen 100 000 nicht überschreiten. Die Benutzung der Bühne und des Zuschauerraumes zu Konzerten und sonstigen Fes Sree muß ermöglicht werden können. Pläne sind im

aßstabe 1:200 gefordert. Wird einer der eingereichten ntwürfe 828 usführung für gerignet befunden, so wird dem Verfasser die be⸗ ondere Ausarbeitung des Plans zugesichert. Falls keine Arbeit zur Ausführung geeignet erscheint, wird unter zwei oder mehreren Be⸗ werhern ein neuer Wettbewerb veranstaltet. i dem der Sieger die bugfüͤcfrꝛmg erhält. Die Wettbewerbsunterlagen verabfolgt das Peabt⸗ nnr in Dortmund.

Land⸗ und Forstwirthschaft. *

Saatenstand und Getreidehandel in Rußland. 8. Kaiserliche Vize⸗Konsul in Kischinew berichtet unter dem

19. d. M.:

Im noͤrdlichen Theil Bessarabiens, umfassend die Kreise Chotin, Belz und Soroki, steht das Winter⸗ und Sommergetxreide gut, ebenso der Raps, der aber nur in beschränktem Maße angebaut wird. Im mittleren Theil Bessarabiens, umfassend die Kreise dega Kischinew und Bender, trat erst später Regen ein, und man ürchtete schon, daß die muthmaßliche Ernte nur eine geringe sein würde; dies hat

nun erfreulicher Weise geändert, und man kann auch in diesen Kreisen wohl auf eine gute Ernte vö2 Der Mais, der anfangs durch Dürre litt, hat fich bedeutend erholt. Im füdlichen Theil Bessarabiens, umfassend die Kreise Akermann und Jomall, steht das Getreide befriedigend. 5 letzterem hat der Hagel ungefähr auf einer ] 800 ’. satinen das Getreide und auf 50 Deszätinen den zerschlagen. -1 jätin = 1,0925 ha.)

ras und Weide sind befriedigend. se Weinstöcke haben gut angesetzt, die Obsternte dürfte eine 9 onders in den

t, mittlere ergeben. denn einige 8— Sürnen gegenwärtig

Niederungen geschadet. Die Preise . SerFühen 2 19. e Iöweken

Somme gen te

nd sehr gering 1

von Gudea dem Gotte

Moritz Sobernheim

Ernteaussichten Serbiens. Sehe Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unter dem

Die ergiebigen Niederschläge der letzten Wochen haben die Hoff⸗ nungen des serbischen Landwirths bezüglich der diesjährigen Ernte. aussichten wesentlich gebessert. Zwar lauten die Berichte aus manchen Gegenden noch immer nicht befriedigend, doch glaubt man, daß die Weizenernte des ganzen Landes das Ergebniß des Vorjahres, wenn nicht ganz, so doch beinahe erreichen wird. In⸗ folge des Regenmangels im Frühjahre hat das Unkraut in den Wintersaaten sich nicht so wie im Vorjahre entwickelt, und wird deswegen eine bessere Qualität der Fruchtsorten erhofft. Die gleichen Hoßfauen en werden hier zu Lande bezüglich der Frühjahrssaaten gehegt. ei Weizen, Roggen und Gerste hofft man im allgemeinen auf eine Mittelernte. Der Stand der Haferfelder ist bisher gut zu nennen.

Der Mais, dessen Kultur 88 den e zurückgeblieben war, hat sich inzwischen bei den häufigen Regen der letzten Wochen schön entwickeln können, und man ist mit dem ersten Hacken der Maisfelder in den meisten S fertig. Von altem Mais ent⸗ shrict das Angebot auf den Marktplätzen gerade der inländischen Nachfrage.

Sehr verschieden ist in den einzelnen Gegenden Serbiens de Stand der Obstgärten. Aprikosen, Pfirsiche und Mandeln sind tota in der Blüthe zu Grunde gegangen. An Birnen und Aepfeln wird nur wenig geerntet werden. Kirschen und Weichseln giebt es immer hin so viele, daß der inländische Bedarf gedeckt erscheint. Dasselbe gilt bezüglich der Aussichten auf die Der Stand der Weingärten wird bis jetzt als sehr gut bezeichnet, und erhofft man ein gutes Weinjahr, wenn der Juli und August hinreichend Wärme und keine Hagelschaben bringen. 8

Die Pflaumenernte, deren Ergebniß bekanntlich im serbischen Export eine bedeutende Rolle spielt, dürfte heuer in denjenigen Gegenden, welche sonst hauptsächlich für die Ausfuhr liefern, sehr schwach ausfallen. Während jedoch einige Kreise Serbiens, die weit von den Eisenbahnlinien entfernt liegen, in den letzten drei Jahren so gut wie garnicht getrocknete Pflaumen erportieren konnten und überhaupt nur wenig von dieser Obstsorte ernteten, sind es gerade diese Gegenden, der Uäitzer, Rudniker und Pozegaer Kreis, welche darin eine Ausnahme machen werden, wenn sich die Frucht dort so wie bisher weiter entwickelt. Man schätzt das Gesammtergebniß der Ernte Serbiens an Pflaumen bedeutend kleiner als das des Vorjahrs, und dürften frische Pflaumen und solche zur Sliwowitzfabrikation kaum zum Export gelangen. In den Kreisen der betreffenden Handelsleute glaubt man jedoch die voraussichtlichen Exportquantitäten an ge⸗ trockneten Pflaumen mit nur 20 30 % geringer ansetzen zu können als im Jahre 1900. Pflaumenmus wird voraussichtlich nur in ver⸗ schwindend kleinen Mengen zur Ausfuhr gelangen.

20

enstand in Canada 198 F Kaiserliche Konsulat in Montreal berichtet unter dem 1 Provinz Ontario.

Herbst⸗Weizen: In dem südlichen Theile dieser Provinz hat die Einsaat von der dem Weizen schädlichen Hessian fly erheblich „Die Aussichten der von dem Insekt verschont gebliebenen

aaten sind derzeit befriedigend. 8

Frühjahrs⸗Weizen: Die Einsaat hat in manchen Distrikten durch Schneestürme in der zweiten Hälfte des April etwas gelitten; der Saatenstand ist, im Ganzen genommen, ein günstiger.

Provinz Manitoba.

Die Einsaat, welche nur im Frühjahr stattfindet, ist unter ünstigen Boden⸗ und Witterungsverhältnissen vor sich gegangen. Die nbaufläche hat um mehr als 35 % für eizen gegen das Vorjahr

zugenommen. Der Saatenstand ist ein günstiger.

Ueber die Nordwest⸗Territorien liegen noch keine Nachrichten vor.

Die Weizenernte Indiens im Jahre 1900—01.

Dem von dem statistischen Departement in Kalkutta unter dem 29. v. M. veröffentlichten Schlußbericht über die Weizen⸗ ernte Indiens entnehmen wir folgende Zusammenstellung über das voraussichtliche Ergebniß:

I. Anbaufläche in Acker.

Durchschnitt

der der letzten letzten 5 Jahre 1 10 Jahre.

6 366 500 7 433 740 72

4 794 451] 4 330 584 1 550 300 1 466 800 1 633 070] 2 550 418 1 157 077]% 2 176,015 364 522⁄ ꝑ471 378 17 910% 512 326 419 633] 1 245 760 360 733 1 310 680 864 7827 y515 600 1 047 934 2 556 2 758 4 451

EERISSII7 112’S5aE87008025925 8095 II. Ergebniß in Tonnen. 8

Provinzen 1 8

1900 -01 1899-1900

8 766 400

5 294 850 1 604 100 2 018 290 1 212 598 473 251 243 554 748 163 713 290

7 770

4 554 642 1 479 100 3 279 067 2 290 425

491 590

730 991 1 269 877 1 438 271 1 184 072

11“ Kord ⸗West⸗Provinzen

und Oudh Bengalen 8 Zentral⸗Provinzen Bombay 5 Sind. EEEEEEEEe1“ Nizam’s Territorium Rasputana . 8 Zentral⸗Indien*). Mysore.

Im Ganzen

Erntejahr Schätzung

für 1900-01

2 940 602

1 987 000 507 000 432 44 268 451 116 409

5 093 14 833 170 682

Durchschnitt der der letzten letzten 5 Jahre 10 Jahre.

Ergebniß 1800900

haniab [A1I 1 823 18 2 047 394 2 029 240

Kord⸗West⸗Provinzen 4

und Hudh . . .. 1 950 814 1 484 025 1 551 893

Bengalen. .

Zentral⸗Provinzen

Bombay öö“

Sind. ; ZZ1““

Nizam’s Territorium

Rasputana . eentral⸗Indien*) .

572 7 493 600 484 700 201 8031 437 945 584 889 99 4081 570 622 592 501 68 226 132 369 151 068 251 38 100 62 555

1 979 51 741 55 322 79 8 309 235 351 964 139 910 156 854 192 730

—Im Ganzen. [78207 787097275 722 275, 6056 880

71 821 254

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗

Maßregeln.. 1“

Die erkünfte von Bassora angeordnete zehntägige . . gehoben und durch eine ärztliche Untersu⸗ er⸗ setzt worden. leiche „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 102 vom 1. Mai d. J.)

Bulgarien.

Verfügu

beleriscgr. Ministeriums des Innern vom a

4. d. M. (a. St.) Ust die Stadi Bassora für rein von Cholera