1901 / 155 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Jul 1901 18:00:01 GMT) scan diff

8 9 ———

Staerk, Geheimer Re dieren im Kriegs⸗Ministerium, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhe⸗ stand versetzt.

rungen und Versetzungen. h Hauptm. und Komp. Chef im 8. Inf. Regt. Nr. 126 1 ro

ESenden⸗Bibran entgegen.

Bekanntmachung. 8

In Gemäßheit des § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird 883 zur öffent⸗ lichen Kenntniß gebracht, daß das im laufenden Jahre kom⸗ munalabgabenpflichtige Reineinkommen aus dem Betriebsjahre 1900 bei der Breslau⸗Warschauer Eisen⸗ bahn auf .““ 4

140 175 festgesetzt worden ist.

den 1. Juli 1901.

Der Königliche 6ee

Guthzeit.

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetz⸗Samml. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunalabgaben einschätzbare gegn en aus dem

Betriebe der Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbahn für das Betriebsjahr 1900 auf 2 040 000 worden ist.

estgestellt

Elberfeld, den 1. Juli 1901. Der Königliche ö vC111“

Abgereist:

DSeine Erxcellenz der Präsident des Reichs⸗Eisenbahnamts, Wirkliche Geheime Rath Dr. Schulz, mit Urlaub nach der Schweiz.

5 8

Personal⸗Veränderungen.

Königlich Preußische Armee. Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 10. Juni. W1 Geheimer expedierender Sekretär

11. Juni. Michalski, Roßarzt vom Kür. Regt. Graf

Wrangel (Ostpreuß.) Nr. 3, auf seinen Antrag mit Pension in den

Ruhestand versetzt 13. Juni. Gerlach, Rechnungsrath, Bekleidungsamts⸗Rendant,

auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

14. Juni. Moricinski, Ober⸗Roßarzt vom Feld⸗Art. Regt.

Nr. 52, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

15. Juni. Heise, Bureau⸗Diätar von der Intend. der 25. Div.,

3 zum Intend. Sekretär ernannt.

7. Juni. Steuding, Roßarzt der Landw. 2. Aufgebots, der

1 Abschied bewilligt.

18. Juni. Wiechert, Kanzlei⸗Sekretär, Intend. Kanzlist von

der he. VII. Armee⸗Korps, auf seinen Antrag mit Pension in zuhestand versetzt.

19. Juni. Eisermann, Proviantamts⸗Direktor, Rechnungs⸗

18 rath in Potsdam, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand

versetzt. 86. Juni. Niederstrasser, Rechnungsrath, Geheimer Kalkulator bei der Naturalkontrole des Kriegs⸗Ministeriums, auf

seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Durch Verfügung der Feldzeugmeisterei. 12. Juni. Bedhaus Ober⸗Büchsenmacher von der Gewehrfabrik in Erfurt, artz, Ober⸗Büchsenmacher von der Gewehrfabrik in Danzig,

zur Gewehrfabrik in Spandau versetzt.

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Korps.

Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförde⸗ Im aktiven Heere. 21. Juni.

oßherzog Friedrich von Baden, vom 1. Juli d. Js. ab bis auf

weiteres zur Dienstleistung beim Kriegs⸗Ministerium kommandiert. Im Sanitäts⸗Korps. 26. dung Dr. Beck, Stabs⸗ und

Bats.⸗Arzt im Inf. Regt. König Wilhelm I. Nr. 124, zum überzähl.

DHsber⸗Stabsarzt mit einem Patent vom 18. April 1901 befördert.

tuttgart, der Charakter als Ober⸗Stabsarzt verliehen.

Dr E Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. igwart, Unterarzt der Res. vom Landw. Bezirk Reutlingen,

zum Assist. Arzt befördert.

Beamte der Militär⸗Verwaltung⸗

19. Juni. Ströbel, Zahlmstr. im Inf. Regt. Alt⸗Württem⸗ berg Nr. 121, zum Buchhalter beim Kriegszahlamt ernannt.

Durch ersügugg des Korps⸗Generalarztes. 1. Juni. Haist, einjährig⸗freiwilliger Arzt im Train⸗Bat. Nr. 13, zum Unter⸗ arzt des aktiven Dienststandes ernannt und mit Wahrnehmung der bei diesem Truppentheil offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

8 9

Nichtamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 3. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen eesstern Nachmittag den Vortrag des Chefs des Marine⸗ abinets, General⸗Adjutanten, mirals Freiherrn von

* 8

Vom 4. d. M. ab wird auch für den Verkehr der

Reichseisenbahnen mit den preußischen Sraats⸗

eisenbahnen die Geltungodauer der ückfahrkarten

auf 45 Tage verlängert.

88

28

Zu der im Reichsamt des Innern bearbeiteten „Syste⸗ matischen Zusammenstellung der Zolltarife des In⸗ und Auslandes“ sind für die Bände C. (Chemische und D (Holz und verwandte Industrien, Papier⸗,

der⸗ und Kautschukindustrie) weitere Nachträge, ferner fuͤr u im Januar d. J. neu aufgelegten Band A (Textil⸗ ustrie) der erste Nachtrag erschienen. 1 Sämmtliche Nachträge, welche die seit Herausgabe der Publikationen amtlich bekannt gewordenen Abän rungen änzungen der in⸗ und ausländischen Zolltarisfe in

8

orm von Tekturen bringen, sind bis auf weiteres kostenfrei S die Königliche Hehbuch nhlrng von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin W., Kochstraße 68/71, zu beziehen.

Der Kaiserliche Gesandte in Fösn Graf von Plessen⸗ Cronstern hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub an⸗ getreten. Während der Abwesenheit desselben wirkt der Legations⸗Sekretär Freiherr Langwerth von Simmern als Geschäftsträger.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich bayerischer Ministerial⸗Direktor von ö und Königlich württem⸗ beshisege Präsident von Schicker haben Berlin mit Urlaub veilx u“

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hertha“ am 1. Juli von Tsingtau nach Hakodate und S. M. S. „Iltis“ an demselben Tage von Tsingtau nach Futschau in See gegangen.

Der Transport der abgelösten Besatzung von S. M. S. „Cormoran“, Transportführer: Kapitänleutnant Engel, ist mit dem Dampferẽ „Darmstadt“ am 1. in Melbourne eingetroffen und hat gestern die Heimreise fortgesetzt.

8

Münster am Stein, 2. Juli. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich ist heute Mittag hier eingetroffen.

Sachsen.

Nachdem die Königlich vmetßische Staatsbahnverwaltung beschlossen hat, eine allgemeine Verlängerung der Gültig⸗ keitsdauer der Rückfahrkarten auf 45 Tage ins Leben treten zu lassen, hat, wie das „Dresdner Journal“ meldet, das Königlich sächsische Finanz⸗Ministerium die Einfüh⸗ rung der gleichen Hergensaönn auch für das sächsische Staatsbahnnetz angeordnet. Gleichzeitig sind mit den preußischen Eisenbahn⸗Direktionen telegraphische Verhandlungen wegen Uebertragung der verlängerten Geltungsdauer auf die Rückfahr⸗ karten zwischen sächsischen und preußischen Stationen eingeleitet worden. Die Neuerung wird im Interesse des Ferienverkehrs bereits am 4. Juli in Kraft treten.

Baden.

Der „Süddeutschen Reichs⸗Correspondenz“ zufolge hat die Großherzoglich badische Eisenbahnverwaltung ver⸗ fügt, baß vom 4. Juli ab im Verkehr mit Stationen der preußischen Staatsbahnen die Gültigkeits⸗ dauer der Rückfahrkarten 45 Tage beträgt. Dem⸗ nach werden vom 4. Juli ab nicht nur die von Stationen der preußischen Staatsbahnen nach Baden gelösten Rückfahrkarten, sondern auch die von badischen Staatsbahn⸗ stationen nach Orten des preußischen Staatsbahnnetzes lautenden Rückfahrkarten eine 45 tägige Gultigkeit haben.

Deutsche Kolonien.

Der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch⸗Ostafrika Graf von Goetzen hat dem „Deutschen Kolonialblatt“ zufolge eine auf vier Wochen berechnete Informationsreise nach Usambara angetreten.

Nach einer Meldung des Kaiserlichen Gouverneurs des Schutzgebiets Kamerun von Puttkamer ist der Leutnant Strümpell mit seiner Abtheilung am 1. April d. J. in Tinto an der Balistraße eingetroffen und hat die Einrichtung der Station begonnen.

Die in die Gegend von YNauünde unternommene Expedition des Hauptmanns von Schimmelpfennig ist nach einer telegraphischen Meldung des Gouverneurs von Kutt⸗ kamer wohlbehalten zurückgekehrt. E111“A““

Oesterreich⸗Ungarn.

Bei der Ersatzwahl zum niederösterreichischen Landtage im Wiener Stadtbezirk Favoriten, welche zum ersten Mal auf Grund des stark erweiterten Wahlrechts voll⸗ zogen wurde, wurde, wie „W. T. B.“ erfährt, der Sozial⸗

emokrat Adler gegen den Christlich⸗Sozialen Rissaweg gewählt, wodurch die Christlich⸗Sozialen dieses Landtags⸗ mandat verlieren. Adler erhielt 4298, Rissaweg 4125 Stimmen.

Der böhmische Landtag überwies gestern den Antrag der Abgg. Graf Buquoy und Genossen auf Abänderung der Landtagswahlordnung in Böhmen, nach welchem bei den Wahlen des Großgrundbesitzes analog den Reichsrathswahlen

echs Wahlgruppen gebildet werden sollen, nach längerer te mit allen gegen die Stimmen der Deutschen und die Baxa's einer Sonderkommission von 18 Mitgliedern.

Im mährischen Landtage führte gestern in der General⸗ debatte über den Landesvoranschlag der Abg. d' Elvert aus, die Deutschen wollten den Frieden, aber nicht um jeden Preis, sondern nur gegen dauernde Garantien für ihre nationalen Inter⸗ sper Der Abg. Zacek bezeichnete 12* unrichtig, daß die Czechen überspannte Forderungen stellten. erkannte das größere Ent⸗ nen der Deutschen an und 568 die nationale

eersöhnung als eine Wohlthat für beide Volksstämme. Die nationale Fag⸗ sei ffar Oesterreich eine Existenzfrage. Der Redner drückte die Hoffnung auf ein Gelingen des Versöhnun werks aus. Der Abg. Gans beantragte die Uebernahme der deutschen Privatgewerbeschule in Hohenstadt in die Verwaltung des Staats. Der Statthalter Graf Zierotin erklärte, die Regierung stehe beiden Nationalitäten in kultureller Hinsicht leich undefangen gegenuüͤber und verfolge ausschließlich den ogt. den nationalen Frieden und das Ausgleichswerk in Mähren zu fördern. Die Regierung sei bereit, die Privat⸗ ra in Hohenstadt, ohne Präjudiz für die Zu⸗ unft, im nächsten Jahre in die Verwaltung des Staats zu übernehmen. Der Abg. von Chlumecky sagie, der Gro nd⸗ b sei von jeher bemüht gewesen, gerechten Wünschen der zu entsprechen, er werde für die Subventionierun des czechischen 24ö in stimmen, wei er es als die wichtigste ,— ansehe, die nationalen Schärfen zu mildern. Der Rebdner schloß das Versöhnungs⸗ be müsse t 8 bat beide Parteien, die 8 tändigung zu fördern und Verletzungen des nationalen Gefuüͤhls zu veenn; Die Debatte 8.3712 abgebrochen.

die Abordnung des Pariser Gemeinderaths und

Der „Neuen Freien Presse“ wird aus Prag senan

Augenschein zu nehmen.

In der Repräsentantenkammer kam „B. X.

französische Turner hatten gestern die Büste Pa acky8] hielte

in dem von Rieger bewohnten bekxänzt und einen Kranz am Denkmal Karl's IV. niedergelegt. Der Kranz trage die ewößzsa Inschrift: „Dem Vater des Vaterlandes König Karl IV. Paris“. Dem anwesenden Publikum habe der des Pariser Gemeinderaths Dausset in czechischer

prache zu u“ „Ein Hoch der Königlichen Hauptstadt Prag! Auf Wiedersehen!“ Gestern Nachmittag seien die fran⸗ zösischen Gäste abgereist. Auf dem Bahnhof habe der Gerichts⸗ adjunkt Jerabek im Namen der Prager Stadtverordneten den Franzosen für ihren Besuch gedankt. Dausset habe er⸗ widert, das czechische Volk könne der Liebe des französischen Volkes sicher sein. Bei der Abfahrt habe das Publikum die Marseillaise angestimmt und gerufen: „Hoch die czechisch⸗fran zösische Allianz! Es lebe die Republik

Großbritannien und Irland.

Das Oberhaus verwarf, wie „W. T. B.“ meldet, in seiner gestrigen Sitzung mit 88 gegen 46 Stimmen einen Bisegentmur, durch welchen es den Frauen ermöglicht werden sollte, Mitglieder der Londoner Bezirksräthe zu werden. Der Gesetzentwurf war nicht von der Regierung ausgegangen.

Im Unterhause erwiderte der Unter⸗Staatssekretär des Auswärtigen Lord Cranbourne v eine Anfrage, die Re⸗ gierung habe erfahren, daß eine Mission aus Tibet in Ruß⸗ land angekommen sei, doch habe die Regierung keine nähere Nachricht über den Charakter dieser Mission erhalten. Die britische Regierung habe an die russische keinerlei⸗ Mittheilung über diese Angelegenheit gerichtet. Gibson Bowles

riedensbedingungen mit den Buren beabsichtige, die den Ein⸗ all Jameson's begleitenden Umstände in Erwägung zu ziehen und eine Fenüe einzusetzen, welche über den 1al eine eingehende Untersuchung anzustellen habe. Der Erste Lord des Schatzamts Balfour erwiderte, die Regierung wolle diese Angelegenheit nicht wieder aufs Tapet bringen. Der Schatz⸗ kanzler Sir Michael Hicks Beach beantragte eine Resolution, welche als Grundlage zu einem neuen Artikel im Finanz⸗ Felesentwurf dienen sonk Nach derselben soll von jeder See⸗ Versicherungspolice, welche eine Klausel bezüglich der Fortdauer der Versicherung enthält, außer der bisherigen Stempelgebühr noch eine Stempelgebühr von 6 Pence erhoben werden. Die Resolution wurde angenommen. Eine Versammlung der liberalen Partei ist auf den 9. d. M. einberufen worden. In parlamentarischen Kreisen wird dies als ein Anzeichen dafür angesehen, daß die Meinungs⸗ verschiedenheiten innerhalb der Partei in ein kriti ches Stadium eingetreten seien. Sir Henry Campell Bannerman hielt gestern Abend in Southampton eine Rede, worin er sagte, er wolle die kritische Lage der liberalen Partei nicht bemänteln. Er habe sich nie irgend einer extremen Richtung angeschlossen, aber es sei stets schwer gewesen und scheine jetzt fast unmöglich zu sein, die Einigkeit der Partei aufrechtzuerhalten wegen der fortwährenden Sonderbestre⸗ bungen einzelner Personen, welche durch persönliche Eifer⸗ süchteleien oder Antipathien beeinflußt würden. Er appelliere an alle Liberalen, die Bemühungen, Ordnung und Leistungs⸗ fächigkeit innerhalb der Partei wieder zu ermöglichen, zu unter⸗ tützen. Die marokkanische eland tschaft wird morgen Abend von London nach Deutschland abressen.

Frankreich. 8

In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkamme brachten, wie „W. T. B.“ berichtet, die Deputirten Fleury und Genossen den Antrag ein, den Zoll auf Stearin⸗ säure um 6 Fr. zu erhöhen. Ferner brachte Fleury einen Antrag auf entsprechende Zollerhöhung f Kerzen ein. Der von dem Senat angenommene Antrag, daß als Nütsonalfeiertag der 15. Juli begangen werde, wenn der 14. Juli auf einen Sonntag falle, wurde abgelehnt und sodann Artikel 1 des Alters⸗ und Invaliditätsversicherungsgesetzes ange⸗ nommen. Im weiteren Verlauf der Sitzung nahm die Kammer einen Antrag des Deputirten de Gailhard⸗Bancel an, in welchem die Regierung ersucht wird, während der Ferien die Berufssyndikate über die Frage der Alters⸗ und Invaliditäts⸗ versicherung der Arbeiter zu Rathe zu ziehen. Ein Nachtrags⸗ kredit von 2500 000 Francs fuͤr die Zivilpensionen wurde einstimmig genehmigt.

Der Marine⸗Ausschuß der Deputirtenkammer, welcher mit der Prüfung verschiedener Anträge, betreffend den Bau eines Kanals zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Rigtelländischen Meer, betraut ist, wählte einen engeren Ausschuß, der die großen Kanalbauten in England und Peutschland studieren soll. Dieser engere 68 be⸗ giebt sich enüchs d. Lden na⸗ um den Liverpool⸗Manchester⸗

e

Fühs ob die Regierung bei der Regelung der endgültigen

Kanal zu besichtigen, sodann nach Hamburg zur Besichtigung des Kaiser Wilhelm⸗Kanals und schließlich nach Henrichen⸗ burg, um das Schiffshebewerk des Dortmund⸗Ems⸗Kanals in

2

Vega de Armijo ist gestern wieder zum Präsidenten der Deputirtenkammer gewählt worden.

einer Interpellation des züutirten Vandervelde (Soz.) über Aeußerungen, die ein neral der Bürgergarde in Tournay gethan haben somn Derselbe soll den Mann⸗ chaften 4. t haben, daß sie im Fall eines Aufruhrs auf as Volk schie en müßten. Der Minister des Innern de Trooz verlas eine Protesterklärung des enden Generals, worin dieser in Abrede stellt, die ihm zugeschriebenen Aeußerungen gethan zu haben. Die ärung wurde von der Kammer mit größter Unruhe aufgenommen. Die Sozialisten ergingen sich in mährufen, wie Mörder ꝛc. Deputirte Vandervelde nannte den Deputirten und Staats⸗Minister de Lantsheere einen Lügner und wurde 8 zur Ordnung Fenten Der Deputirte Pouille cz.) rief, wenn ein Aufruhr ausbreche, werde er jenen eral 16bten. Der Depukirte de Lantsheere bemerkte, im Falle eines Aufruhrs werde die Rechte ihre Pflicht thun. Der Deputirte Woeste, welcher sagte, alle guten Bürger müßten sich bereit halten, einem Aufruhr entgegenzutreten, be⸗ antragte eine Peeeee wonach die Kammer die Er⸗ klärungen der Regierung billigt. Diese Tagesordnung wurde an men; dafür stimmte die Rechte, dagegen die Sozialisten, wa die gemäßigten Liberalen sich der Abstimmung ent⸗

B.“ zufolge, gestern zan stürmischen Scenen aus Anlaß

AKLuürkei. Dem Wiener wird aus Kon⸗

1 tantinopel vom gestrigen Tage berichtet, jüngst eingelaufenen Feantegeh sufolge habe im Vilajet Mus 9 zwischen Kur

die Spannung en und Armeniern eine drohende Ausdehnung angenommen. In Musch selbst hätten die Kurden eine allgemeine Panik verursacht. Bewaffnete Türken und Kurden hätten die Stadt durchzogen, sodaß die Armenier es nicht hätten wagen können, ihre Häuser zu verlassen, und der Bazar leer geblieben sei. Vierzehn Armenier seien von den

Kurden getödtet worden. Der Verkehr zwischen Musch und

mmehreren umliegenden Dörfern sei unterbrochen. Die Haupt⸗

angriffe der Kurden hätten sich gegen das Dorf Mogunk gerichtet. Die Kurden beschuldigten die Armenier, den Scherif⸗ Aga von Musch, durch den mehr als 150 Armenier einge⸗ erkert worden seien, getödtet zu haben. Eine Anzahl Dörfer sei von Kurden geplündert worden.

Aus Sjenitza, im Sandschak Novibazar, sind in Belgrad abermals Meldungen über serbenfeindliche Ausschreitungen dortiger Albanesen und türkischer Soldaten eingetroffen. Letztere hätten mehrere serbische Dörfer besetzt und die Bepölkerung unter dem Vorwande, d sie Waffen bei sich versteckt halte, verfolgt.

Rumänien.

In der gestrigen Sitzung der böFööö be⸗ tonte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Minister⸗Präsident Sturdza bei der Berathung des Vertrages mit der

ationalbank, betreffend einen Vorschuß von 15 Mil⸗ lionen, die Nothwendigkeit dieses Vertrages und wies in Er⸗ widerung auf die Ausführungen der Redner der Opposition darauf hin, daß die Konservativen übertriebene Budgets be⸗ willigt hätten, welche mit Fehlbeträgen abgeschlossen, während die Liberalen das Budget herabgemindert hätten, IJ

achten und die alten aus den Einnahmequellen des Landes zu decken suchten. Der? de mit 71 gegen 4 Stimmen angenommen. ““

Bulgarien. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Sofia hat

8

die Sobranje einen Kredit von 100 000 Francs für die

Festlichkeiten bewilligt, welche zu Ehren des Großfürsten Alerander Michailowitsch von Rußland veranstaltet erden sollen, und sich sodann vertagt. 8 Asien. ““

8

eingetroffen, welches bei Schenyang an der Grenze von Tschili und der Mandschurei zwischen Mohamedanern und Eingeborenen stattgefunden habe. Die ersteren seien ge⸗ schlagen und ein mohamedanischer Priester getödtet worden.

Der „Times“ wird aus Simla vom 2. d. M. telegra⸗ phiert, nach Mittheilungen von der 19 des Fürstenthums Sikkim sei ein von dem Kaiser und der aiserin⸗Wittwe von China unterzeichnetes Edikt in Tibet durch öffentlichen Anschlag bekannt gemacht worden, in welchem mitgetheilt werde, daß die europäischen Mächte in Nord⸗China siegreich gewesen seien, und ferner anbefohlen werde, daß das Leben der Missionare und der zum Christenthum bekehrten Chinesen zu respektieren sei.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Nokohama vom gestrigen Tage gemeldet, Berichten aus Söul 288 habe ie koreanische Regierung plötzlich verlangt, da Japan seine Postämter in Korea schließe und seine Beamten zurück⸗

rufe. Afrika. Dem „W. T. B.“ ist aus Kapstadt vom 2. d. M. die Meldung zugegangen, daß der Oberst Dalgety in das Ein⸗ eborenen⸗Reservat Maclear im Transkei⸗Distrikt einmarschiert fs Die Buren hätten den Distrikt verlassen und zögen jetzt n der Macsöarschaft umher. Der Kommandant Fouché, der enöthigt sei, sich zuruͤckzuziehen, müsse einen der drei zege einschlagen, welche von den Engländern besetzt gehalten würden.

Statistik und Volkswirthschaft.

Arbeiterverhältnisse und Arbeiterwohlfahrts⸗ einrichtungen in Berlin und Charlottenburg.

Ih den soeben erschienenen „Jahresberichten der Königlich preußischen Regierungs. und Gewerberäthe und Bergbehörden für 900“ macht der ierungs⸗ und Gewerberath Hartmann Mit⸗ theilung über 5465 Revisionen gewerblicher Anlagen des Au Fr. bezirks Berlin⸗Charlottenburg, von denen 160 in der Nacht und 146 an Sonn⸗ und Festtagen vorgenommen worden sind. Es wurden 3689 Fabriken und Uesen gleichgestellte Anlagen, darunter 615 zwei⸗ mal und 457 dreimal oder noch öfter, mit 140 269 Arbeitern (ein⸗ sang der F. ngendbd n und der 2 revidiert, während sich 4 revisionspflichtige Betriebe mit 229 228 Arbeitern nden.

Ueber die Beziehungen der A⸗ ten zu den Arbeitgebern und den Arbeitern bageret 58⸗e 9 derenicee zu den Arbeitgebern eine weitere A nung erfahren haben und

allgemeinen als befriedigend net werden können. In

Amtszimmern der „Inspektionen und im Bureau des Regierungs⸗ und G aths enfwickelte sich fast an sedem Wochen⸗ * in den Mittagstunden ein lebhafter persönli schaäftsverkehr

den Gewerbetreibenden, der als recht e lich für die Gewerbeaufsicht und durch rechtzeitige sachgemäße Berathung und Leszrung als förderli 88 die Interessen der Unternehmer und der A erwiesen hat. t so Fünstig entwickelten sich die persön⸗ licha Beziehungen zu den Arbeitern. „Trotz wiederholter Be⸗ den- Fenoen ist der Be ¼ in den Sprechstunden kaum nennens⸗ 85 e 1s, en 18. eist Stellensuchende

onen, u 1

dergl. Lv mmt die 88'” der Beschwerden über beriüesetnan n u. s. w. auf dem schriftlichen Wege mer zu. s große Zahl dieser meist vollbegründeten

nym ein.“ sene weibliche Hilfskra uptau au gerichtet, in welchen a it ha⸗ oder überwiegend rbeiterinnen beschäftigt wendg. 49¹ auf Wäschefabriken, sons. HI c . 2 Die s ng Unternehmer ist du Sachkenn rubige,

Auftreten der Assistentin bald beseitigt worden. „Durch die ugübung der Revisiongt sgbet und durch nungen aus ihrer

Thätiak

früberen I. elt ist es 8 eraahis. eplaüns⸗ mit Arbciterinnen zu t HLFe s raug nähere 258 noch nicht en Gb *

stimmungen oder

aus Krei welche über WE

Aus Tientsin vom gestrigen Tage berichtet das „Reuter⸗ sche Bureau“, es sei dort die Meldung von einem Gefecht

Waschgelegenheiten, Aborte und ähnliche Dinge auslie en, sind 5— b hließlich durch Vermittelung der Beschwdedeknesfhthe ein⸗ en.

Die Zahl der in den revisionspflichtigen Fabriken ꝛc. beschäftigten Kinder ist seit dem Vorjahre von 34 auf 45 ö. 8* jugendlichen Arbeiter von 14 bis 16 Jahren im Berichts⸗ jahre 14 023 um 497 oder 3,7 %. egS Zunahme, welche viel geringer als die vorjährige ist, vertheilt sich ziemli gleichmäßig auf fast alle Industriegruppen. Im Interesse der jugendlichen Arbeiter wurden auch im vergangenen Jahre Dauer und Vertheilung der Paufen öfter, nämlich in 78 Anlagen, auf Grund des § 139 Abs. 2 der Gewerbeordnung geändert. Aus esundheitlichen Rücksichten ist dabei streng darauf gehalten worden, da gleichzeitig mindestens eine Kürzung der Arbeitszeit auf 9 Stunden eintrat. Dieser Grundsatz ist oft der naß zur Verkürzung der Arbeitszeit überhaupt geworden. Die Be⸗ schä tigung der jugendlichen Arbeiter war im allgemeinen namentlich in den größeren Betrieben, den geistigen und sörperlichen Kräften angemessen. In einigen Fällen wurde aber wieder beobachtet, daß man Se . Maschinen, namentlich mechanisch betriebene Pressen und Holzbearbeitungsmaschinen, zu jungen Leuten anvertraut hatte. Kleinere Betriebe lassen sich öfter durch ihreschwierige wirthschaftliche Lage dazu verleiten, sich durch Annahme einer zu großen Zahl jugendlicher Arbeiter billige Hilfskräfte zu verschaffen⸗

Die Zahl der in den Betrieben beschäftigten Arbeiterinnen im Berichtsiahre 60 340 hat um 4048 oder 7,2 % zugenommen. Das Mehr vertheilt sich Föächesccli auf die Maschinenindustrie mit 1379 oder 28 % der früheren Zahl, die Nahrungsmittelindustrie mit 1718 oder 7 % und die Textilindustrie mit 941 oder 17 % der früheren Zahl. Die übrigen Gruppen haben wenig zu⸗ oder abgenommen. Auffallend ist die starke Vermehrung in der Maschinenindustrie; sie ist durch den Auf⸗ schwung der Fabrikation von elektrischen Glühlampen und elektrischen und Telephonapparaten zu erklären, wo bei leichter körperlicher Arbeit die Pößere Handgeschicklichkeit der Arbeiterin zur Geltung kommt. Die Gesammtzahl der Arbeiterinnen beträgt 26,3 % aller Arbeiter (im Vorjahre 27 %), eine relative Zunahme ist also nicht eingetreten. Die auf Grund des § 138a der Gewerbeordnung bewilligte Ueber⸗ arbeit ist gegen das Vorjahr wieder wesentlich zurückgegangen. Es wurden in 24 Fabriken im Ganzen 51 053 Ueberstunden zugelassen, im Vorjahre 98 509 Stunden in 36 Fabriken. Nachdem im Vor⸗ jahre die Fabrikanten darauf hingewiesen worden waren, 8. bei den hiesigen Verhältnissen wegen der Rücksicht auf Gesundheit und Sittlichkeit der Arbeiterinnen eine Ausdehnung der Arbeitszeit über 12 Stunden und 9 Uhr Abends hinaus bedenklich erschiene, ist es fast durchweg gelungen, diese Grenzen innezuhalten. Nur einigen Monogrammprägereien ist für wenige Tage vor Weihnachten, auf welche sich ihre Hauptthätigkeit verlegt, eine Stunde mehr zugestanden worden. waren es hauptsächlich wieder die Chokoladen⸗, und Zuckerwaarenfabriken, welche zur Bewältigung ihrer Saisonarbeiten der Ueberarbeit bedurften. Auf Grund des § 139 Abs. 2 der Gewerbeordnung sind 84 Ausnahmen bewilligt worden. Die Genehmigung dieser Abweichungen von der ge⸗ wöhnlichen Mittagspause der Arbeiterinnen ist auch hier nur ertheilt worden, wenn die Arbeitszeit nicht mehr als 9 Stunden betrug und sonst keinerlei Bedenken vorlagen. Als be⸗ sonderer Vortheil für die Arbeiterinnen ist durch solche Bewilligungen z. B. erreicht worden, daß eine Fabrik am Sonnabend bereits um 2 Uhr schließt, um den Arbeiterinnen Feit zur Bestellung ihres Haus⸗ halts zu geben, und daß in zwei großen Fabriken gute Speise⸗ und Aufenthaltsräume eingerichtet wurden, weil die Arbeiterinnen während der gekürzten Pause nicht mehr nach Hause gehen konnten.

Die Arbeiterinnen in Konfektionswerkstätten klagen darüber, „daß sie vielfach den früheren Schluß am Sonnabend ganz entbehren, weil die Inhaber die ihnen an 60 Tagen zugestandene Ueberarbeit auf die Sonnabende verlegen“. In den Werkstätten, welche die Handelsgeschäfte zur Abänderung der vom Lager verkauften Stücke unterhalten, und in denen oft eine sehr große Zahl von Arbeiterinnen beschäftigt wird, klagen diese über zeitweise übermäßige Ausdehnung der Arbeitszeit überhaupt. Die genannten Werkstätten werden weder zu den Fabriken, noch zu den Konfektionswerkstätten gerechnet, ihre Arbeitszeit ist daher nicht beschränkt.

Die Zahl der in den revisionspflichtigen Betrieben beschäftigten erwachsenen männlichen Arbeiter eim Berichtsjahre 154 820 hat um 14 701 oder 10,5 % zugenommen. Diese Zunahme ergiebt sich namentlich aus dem Anwachsen in der Maschinenfabrikation, der Holzindustrie, den polvgraphischen Gewerben und der Nahrungsmittel⸗Industrie, welche neben der Metallverarbeitung die meisten erwachsenen Arbeiter be⸗ schäftigen. In der letzteren hat jedoch die Zahl dieser Arbeiter nur wenig zugenommen. ine wesentlliche Abnahme hat sie in der

mischen Industrie erfahren. Zur Verhütung unverhältnißmäßigen Enelce⸗ 105 f der Gewerbeordnung) wurde in Berlin in 7 Fällen, in Sig eeburg in 5 die Genehmigung zur Sonntagsarbeit ertheilt. In allen Fällen wurde befürchtet, daß ein Verlust der Kund⸗ schaft bei verzögerter Lieferung eintreten würde.

i sehr vielen neuerdings geprüften Arbeitgordnungen ist das bedauerliche Bestreben hervorgetreten, einzelne SAnnen des Bürgerlichen Gese welche den Arbeitern Vortheile gewähren, unwirksam zu machen. Djes betrifft zunächst den § 616, welcher be⸗ stimmt: 2 zur Dienstleistung Verpflichtete wird des 5 auf die Vergütung nicht dadurch verlustig, daß er für eine verhältniß⸗ mäßig nicht erhebliche Zeit durch einen in Person liegenden Ge ohne sein 2 Jue an der Dienstleistung verhindert wird.“ „Die Ausschließung dieses Paragraphen durch freien 1“ F bemerkt der Berichterstatter, g” zulässig; es würde deshalb nichts eingewendet werden, wenn gegen eine zu weitgehende Benutzung dieses Rechtes Festsetzungen getroffen würden. Es muß aber als unbillig be⸗ zeichnet werden, wenn ein von der bürgerlichen Gesetzgebung anerkanntes Recht vollständig zunichte 1.ꝙ und wenn es sich Unter⸗ nehmerverbände angelegen sr assen, dieses Vorgehen allgemein zu machen.“ Mit besserem Erfolge ist bisher auf Grund des § 394 des Bürgerlichen Gesetzbuchs in Verbindung mit dem Gesetz über die Beschta nahme des Arbeitslohnes vom 21. Juni 1869 gegen die häufig wiederkehrende Bestimmung der Arbeitsordnungen anganwst worden, daß dancbän anvemnene. r verdorbene Stoffe, W eug⸗ u. s. w. vom Unternehmer einseitig festgesetzt und gegen den Arbeitslohn auf⸗ errchnet werden können. Auch gegen die Zurückbehaltung des Arbeits⸗ —2 welche man in solchen Fällen auf § 273 Bürgerlichen Gesetz⸗ b stützen will, ist Einspruch erhoben worden, da ein Schuld⸗ verhältniß des Arbeiters nicht vorliegt, solange der Anspruch des Arbeitgebers nicht vom Arbeiter anerkannt oder gerichtlich fest⸗

t ist.⸗ geses im Bezirk bestehenden Arheiterausschüfse, deren Zahl immer sehr ng arbeiten nach dem Bericht vor⸗ ch. Einen BArbeiterausschuß mit ventgehenden Befugnissen unter lebhafter Antheilnahme ihrer Arbeiter die Luxus⸗ 2—9g von Max zuse eingerichtet, seine Satzungen sen lem Berichte des Regierungs⸗ und Gewerheraths Hart⸗ mann beigefügt. Die Allgemeine Glektrizitätsgesellschaft hat eine als Moblfabrts⸗ und Sicherheitsa e. behzeichnete Arbeitervertretung ins Leben gerufen, deren sich e uptfächlich auf den Schutz der Arbester Gefahren se weitgehende

der Betriebe und sind in allen befugt und üie⸗ sofortige Schutzmaßregeln dürfen z. B. gefährliche Maschinen und Apparate außer * z heee 6,—1 ö v

mitzuwirken. D und ersp 2 die Direktion 8 die e.nn in gleichem Maße

ben i Dank tlicher Versamml K

werden. der Verbesserung der hygienischen Verhaältnisse in

Fällen von anzuordnen.

rbeitsräumen ist man im sjahre, dank der anhaltend

regen Bauthätigkeit, einen guten Schritt vorwärts gekommen. Einer⸗ seits durch den Aböruch alter Häuser zahlreiche kleine, sehr afte Betriebsstätten beseitigt worden. Andererseits konnte bei den Neubauten die Erfüllung we entlicher Forderungen mit Leichtigkeit erreicht werden. Es handelte sich hierbei um Hunderte von mitrleen

und kleinen Betrieben, welche in Miethsräumen untergebracht werden.

In diesen Betriebsstätten ist von vornherein den allgemeinen euer⸗

rungen in Bezug au Lüftung, Beleuchtung, Wasserversorgung sicherheit, bequeme ugänge, Nothausgänge und Aborte entsprochen.

Die reiche Arbeitsgelegenheit der ersten Hälfte des Jahres 1900, die günstige Geschä⸗ slage und die Erfolge verschiedener Strike⸗ bewegungen haben 8 nur für ausgebildete, sondern auch für unge⸗ lernte Arbeiter eine Erhöhung der 28 und des Verdienstes gebracht. Die im Sommer eingetretene beunruhigung der Industrie und Verschlechterung der Geschäftslage hat dann jedoch eine Anzahl von Fabriken zur Einschränkung der Produktion gezwungen und die Nachfrage nach Arbeitskräften vermindert. Wenn auch Arbeiterenklassungen in bemerkenswerthem Umfange nur vereinzelt stattgefunden haben, so hat doch das intensive Arbeiten mit Ueberstunden aufgehört. In der Maschinen⸗ und Eisenindustrie ist in vielen Betrieben sogar eine Verkürzung der regel⸗ mäßigen Arbeitszeit vorgenommen worden. Zu dem hierdurch hesbei⸗ Minderverdienst kam noch die Steigerung der Preise ür Lebensmittel und für Brennmaterial.

Nach wie vor wird, wie der Berichterstatter hervorhebt, der Mangel an kleinen Wohnungen schwer empfunden. Die Miethspreise haben eine weitere bedeutende Steigerung erfahren, und viele Arbeiterfamilien sind gezwungen worden, ihre bisherigen Wohnungen mit weniger guten zu vertauschen. Diese Zwangslage hat das für die Ziele des Berliner Spar⸗ und Bauvereins in den Arbeiterkreisen geweckt. Der Verein hat am 1. Oktober 1900 einen imposanten Neubau zur Ver⸗ miethung stellen können. Dieser umfaßt die Häuser Greifenhagener⸗ straße 76 und 77 und Stargarderstraße 3, 4 und 5. Er enthält 125 Wohnungen, die außer der Küche und den nöthigen Nebenräumen 1, bis 3 Zimmer umfassen, und deren jährlicher Miethspreis 264 bis 534 beträgt. Der Neubau enthält auch, wie die nsiedelung im Osten Berlins, ein geräumiges Versammlungslokal. Eine Hausbibliother ist von einer Gönnerin des Vereins gestiftet. Die sofort eingerichtete

ausgenossenschaft hat bereits mehrere Vortragsabende abgehalten. Ein geräumiger Kinderspielplatz mit Turngeräthen und Badeein⸗ richtungen ist, wie in den älteren Ansiedelungen, geschaffen worden. Der Andrang der Vereinsmitglieder bei der Ausloosung der Wohnungen war enorm; für manche Wohnungen waren 60 Bewerber vorhanden.

Einrichtungen zur Wohlfahrt und zur Unterstützung der Arbeiter, die über den Rahmen der gesetzlichen Verpflichtungen hinausgehen, führen sich nur langsam ein. Sie werden von den Berliner Arbeitern nicht begehrt und von den Unter⸗ nehmern selten ins Leben gerufen, weil der häufige Wechsel der Leute ein persönliches Interesse und das Gefühl der Verpflichtung nicht aufkommen läßt. Wo aber solche Einrichtungen getroffen sind und mit dem richtigen Verständniß durchgeführt werden, da finden sie volle Anerkennung und wirken nach der Ansicht des Berichterstatters segensreich. Er erwähnt besonders die Papierausstattungsfabrik von Marx Krause; dieselbe besitzt an Wohlfahrtseinrichtungen set 1890 eine Pensionskasse, zu der die Arbeiter keine Beiträge zahlen, eine Sparkasse, eine Fabrikkrankenkasse, eine Fabrikküche, deren Jahresüberschuß zur Pensionskasse fließt und für welche die Firma Lokal, Feuerung und Personal unentgeltlich stellt, gewährt den Arbeitern seit dem Jahre 1896 eine Gewinnbetheiligung, all⸗ jährlich eine Woche Ferien bei voller Bezahlung und se nach Be⸗ darf Theuerungszulagen u. s. w. Eine andere größere Firma hat Gewinnbetheiligung nach folgenden Grundsätzen eingeführt: Das Gesammtpersonal ist an dem im ganzen Betriebe erzielten Rein⸗ gewinn mit 10 % betheiligt. Von diesen 10 % fließen 2 % in die Unterstützungskasse, während 8 % pro rata des in dem betreffenden Be⸗ triebsjahre bezogenen Gehalts 835 hn einem jeden Angestellten nach Beendigung der Inventur und Ermittelung des erzielten Reingewinnes baar ausgezahlt werden. Als Reingewinn gilt der volle Brutto⸗ sFrbin 8. Abzug der Kapitalzinsen, der Unkosten, der Ent⸗ ür die Arbeitsleistung der Betriebsleiter und der Ab⸗ schreibungen. Die an die Betriebsleiter gezahlten Gehälter nehmen an der Gewinnbetheiligung nicht theil. Der Tag der Auszahlung des Gewinnantheils wird durch Anschlag bekannt gemacht. Die nicht erhobenen Beträge, welche drei Monate nach erfolgter Ankündigung aufbewahrt werden, sollen zur Hälfte der Unte tützungs⸗ kasse, zur Hälfte der Strafkasse überwiesen werden. Die Richtigkeit der Berechnung des erzielten Reingewinns ist alljährlich nach Abschluß der Bücher und Aufstellung der Bilanz durch einen erichtlichen Bücherrevisor zu prüfen und zu bescheinigen. Außer dieser Betheiligung am Gewinn hat die Firma eine Betriebsspar⸗ und eine Unter⸗ s ützungskasse ihrer Angestellten eingerichtet. Auf ein freund⸗ chaftliches Verhältniß zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern deuten die regelmäßigen Weihnachtsfeiern hin, wie sie in manchen Fabriken begangen werden. Aller zcft⸗ Aaszsicveafen sind auch im Berichtsjahre an Arbeiter und Arbeiterinnen verliehen und in

feierlicher Weise überreicht worden. 1111“

Die Zentralanstalt für unentgeltlichen Arbeitsnachweis in Mannheim.

hat vor kurzem einen ausführlichen wvar; erstattet und in demselben gezeigt, daß auch das ursprünglich vielfach geübte System der Vereinst getigkeit mit Gemeinde⸗ und Staatsunterstützung sich bewährt, wenn die rechte Leitung vorhanden ist. Die Mannheimer Anstalt, welche zu den größten gehört, die im Reiche bestehen, ist von einer Anzahl Vereinen errichtet und wird auch heute noch zu einem kleinen Theil von denselben unterhalten, von den Delegirten der Vereine und der Gemeinde fortgesetzt geleitet. Während die Vereine etwa 1100 1200 aufbringen, zahlt der Staat für die Anstalt 1500 ℳ, der Kreis 1000 und die Stadtgemeinde 1200 Zuschuß, sodaß also die ine weniger die Geldmittel als die leitenden Personen stellen. * zen ist die Anstalt im Jahre 1900 von 55122 Arbeitsuchenden in Anspruch genommen worden, während nur 22 107 Gesuche von Arbeitgebern vorlagen. Es wird darüher g daß die großen Arbeitgeber noch viel zu wenig von der Anstalt Ge⸗ brauch machten, und es scheint, als ob politische, d. h. soztalpolitische Fragen hindernd im Wege stehen. Der Bericht beutet dies an, indem er sagt, „die Anstalt vermag die Arbeitsuchenden den Arbeitgebern gegenüber nicht so zu kennzeichnen, wie diese es wünschten“. Sehr eingebend 2 man mit der Dienstbotenvermit und den Mißständen der Privatvermittelung bscetgt. cs aber, da noch eine andere gemeinnützige, zentralisierte

gemeinen nahme zu verzeichnen. Der Dienstbotenmangel annheim ist ein 1 und bedeutender, aber die Anstalt kann gegen denselben nichts thun.

senstboten-. —,“ entstanden ist, eine Erhöhung der Zahlen bei der all.. Vermittelungsanstalt nicht eingetreten, ”c auch keine Ab-

Die Mannheimer Zentralanstalt hatte auch 9 eene 7 ge

uche von Arbeitgebern zu erle Von den 22 ten g8 tskräften entfielen auf en mit Vorort 9 088, odaß also etwa 3000 Gesuche von auswärts kamen. S werden die so viel anbietenden lernten Arbeiter nach aus⸗ s nicht verlangt, aber es war doch micg. auch 125 landwirth⸗ schaftliche Arbeiter in 2 1 t 1 it manchen Widerständen wie aus ihrem 8 mit man an zu kämpfen, die, weil sie auf alten ohnbeiten und auf politischen Meinungsverschiedenheiten beruhen, nur schwer werden können. —2 wirkt indessen diese große Arbei s ingt, und sie will ihre Grundprinzipien et en. .

gut bewährt, sie hat,

7.