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S. M. S. „Habicht“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän von Koppelom, ist am 18. Ful in Kamerun angekommen. Das Truppentransportschiff „Sachsen“ ist am 17. Juli auf der Heimreise in Aden, das Truppentransportschiff „Kiautschou“ am 18. Juli in Penang eingetroffen und ] Tage weitergegangen.
— I¹
In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird die vom Reichs⸗ Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗ 1A1“ deutscher Eisenbahnen für den Monat Juni 1901 veröffentlicht, auf welche am Freitag an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden is 8
Württemberg.
Der Landtag ist gestern, nachdem beide Kammern der Stände den Haupt⸗Finanz⸗Etat in der Schlußabstimmung angenommen hatten, durch einen Königlichen Erlaß vertagt worden. In der Kammer der Abgeordneten stimmten nur die 5 Sozialdemokraten gegen den Etat. Dieselben gaben, dem „W. T. B.“ zufolge, eine Erklärung ab, in welcher es heißt, daß der Etat zahlreiche in Einnahmen und Ausgaben enthalte, welche ihre volle Zustimmung gefunden hätten, daß sie aber nicht in der Lage seien, dem gesammten Etat ihre Zu⸗ stimmung zu geben und damit ihr Einverständniß mit der Politik der Regierung auszusprechen, weil die auf eine zeit⸗ gemäße Verfassung und eine gerechte Steuerreform gerichteten hnsche des Volkes ihre Erfüllung noch nicht gefunden
ätten.
Oldenburg. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh von einer Prinzessin ent⸗ bunden worden
1“ 11“
Großbritannien und Irland.
Im Oberhause brachte gestern, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, der Premier⸗Minister Lord Salisbury die Bill ein, durch welche der Text der Erklärung des Königs bei der öö“ abgeändert wird. Die erste Lesung der Bill wurde im Einklange mit dem Beschlusse des Parlaments genehmigt.
Das Unterhaus berieth über die Kredite für den Eöö und Konsulatsdienst. Gibson Bowles beklagte es, daß die britischen Botschafter nicht ge⸗ nügenden Einfluß ausübten. Sofort nach dem Ausbruch des Burenkrieges habe Rußland 6000 Mann Truppen 45 Meilen
weit von Herat Ev Persien sei jetzt Rußland aus⸗
eliefert worden, und Deutschland baue eine Bahn nach Bagdad. ie britischen Botschafter in Frankreich und Spanien seien nicht im stande gewesen, Großbritannien die volle Freundschaft
dieser beiden Länder zu wahren. Der Unter⸗Staatssekretär des Auswärtigen Lord Cranbourne erwiderte, daß trotz des Bluurenkrieges Großbritannien in allen Welttheilen dieselbe leitende Stellung wie früher eingenommen habe und ebenso auch bei den Verhandlungen mit China. Es sei das keine Prahlerei; aber die Thatzache, daß in kritischen Perioden die Vorschläge Großbritanniens von Europa angenommen worden seien, müsse das Haus überzeugen, daß die Stellung Groß⸗
britanniens im Auslande noch sehe stark und bedeutend sei. Im weiteren Verlauf der Debatte macht Sinclair den Vor⸗ schlag, die Posten der britischen Gesandten in den deutschen Einzelstaaten abzuschaffer. Auf eine Anfrage, betreffend die Ausschreitungen der Kurden, erklärte der Unter⸗Staats⸗ sekretär des Auswärtigen Lord Cranbourne, die Regierung habe Konsularberichte über die in den Distrikten von Bitlis unnd Musch von Kurden hervorgerufenen Ruhestörungen er⸗ halten. Der britische Botschafter in Konstantinopel habe in ernster Weise die Aufmerksamkeit der türkischen Regierung auf diese Vorkommnisse gelenkt.
Im „City Liberal Club“ zu London hielt Lord Rose⸗ bery gestern Nachmittag eine Rede, in welcher er, dem „W. T. B.“ zufolge, ausführtze: der Lärm, der wegen seines letzten Briefes gemacht worden sei, beweise, daß der Brief die genaue Wahrheit bezüglich der Lage enthalte. Alle F. auf beiden Seiten wuͤßten, daß das, was er gesagt habe, nicht nur der absoluten Wahrheit, sondern auch dem gesunden Menschen⸗ verstande entspreche. Diejüngsten Berathungen derliberalen Partei hätten ihn überzeugt, daß, wenn die der liberalen Partei hinsichtlich des Krieges zugeschriebenen Ansichten nicht offen zurück⸗ eeten würden, die liberale Partei nicht als gesunde
acht weiter bestehen könne. Seine eigene Ansicht in Betreff des Krieges gehe dahin, daß das Burenheer in das Gebiet der g--Je, n eingedrungen sei, deshalb werde er die Regierung, obgleich ihr Verfahren zu kritisieren sei, bei ihren Bestrebungen, den Krieg zu einem schnellen, sieg⸗ reichen Ende zu bringen, warm und mit Begeisterung unter⸗ stützen. Er wolle nichts sagen über das, was dem Kriege vorangegangen sei, oder über den Einfall Jameson’s. Er sei
überzeugt, der Mangel an Vertrauen zur Opposition seitens des Landes rühre nicht von ihrer inneren Politik her, sondern von ihrem Verhalten gegenüber den Angelegenheiten des Reichs. Niemals habe eine Regierung so viele Fehler ge⸗ macht, wie die gegenwärtige; die ierung sei Schuld daran, daß innere Reformen nicht zur der iheng gekommen seien. Hinsichtlich der Frage seiner Rückkehr in das politische Leben erklärte Lord Rosebery, zur Zeit müsse er allein vorgehen; er müsse allein seine sseche pflügen; aber ehe er ans Ende der Furche gekommen sein werde, werde er vielleicht nicht mehr allein sein.
Asquith hielt gestern auf einem ihm zu Ehren ver⸗ anstalteten Festmahl eine Rede, in welcher er Folgendes augführge: Zweifellos sehe man aus Süd⸗Afrika sich ein neues Canada entwickeln. Aufgabe der Staatskunst sei es, das Imperium so zu 22 bda es sich verlohne, in ihm zu leben. Die liberale Politik müsse das Imperium nicht nur als vorhandene Thatsache anerkennen, sondern auch freudig begrüßen; denn das müsse, wie er sicher glaube, das Volk überzeugen, daß die liberale Partei eine nationale sei, der es getrost die Zukunft des Reichs anvertrauen könne. 11“*“
Rußland. Gestern Nachmittag stattete, wie St. Petersburg meldet, der K
11“*“ „W. T. B.“ aus mandant des Schulschifes
„Charlotte“, Kapitän 8 See Vüllers, dem deutschen Bot⸗ schafter Grafen von Alvensleben einen Besuch ab, welchen dieser mit den Mitgliedern der deutschen Botschaft bald darauf an Bord der „Charlotte“ erwiderte. Der Prinz Adalbert unternahm nach dem Besuche des Botschafters in einer Kaiserlichen Equipage eine Spazierfahrt, bei welcher Höchstderselbe von der Volksmenge freundlich begrüßt wurde. Am Abend fand zu Ehren der Anwesenheit des Prinzen Adalbert bei dem deutschen Botschafter Grafen von Alvensleben ein Diner statt. Bei dem Eintritt in die Botschaft wurde der Prinz von den Legations⸗Sekretären raf von Brockdorff⸗ Rantzau und Prinz zu Stolberg⸗Wernigerode empfangen, worauf der esc. Fücchaben⸗ umgeben von den übrigen Mitgliedern der Botschaft, den Prinzen begrüßte und ihn dann zur Gräfin von Alvensleben in den Empfangssalon ge⸗ leitete. Geladen waren: der bayerische Gesandte Fegpenr von Gasser sowie der bayerische Legationssekretär Graf zu Ortenburg, ferner der General⸗Konsul Maron, die Spitzen der deutschen Kolonie, der Kommandant und das Offizierkorps der „Charlotte“. Der Botschafter Graf von Alvensleben brachte einen Trinkspruch auf Seine Majestät den Deutschen Kaiser aus und 89 seiner Freude Ausdruck, 85 Prinzen Adalbert auf deutschem Boden begrüßen zu önnen.
Die „Gesetzsammlung“ hat gestern das Kaiserliche Manifest, betreffend die Einführung des neuen Statuts über die Wehrpflicht in Finland, veröffentlicht, nach welchem, wie bereits gemeldet, das finische Garde⸗Scharfschützen⸗Bataillon und das finische Dragoner⸗Regiment aufrechterhalten bleiben, die anderen finischen Schützen⸗Bataillone aber aufgelöst werden. Die erste Rekrutenstellung nach dem neuen Statut findet 1903 statt. Für die Ernennung zum Offizier oder Unteroffizier ist die Kenntniß der russischen Sprache Vorbedingung.
Spanien.
Die Königliche Familie ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern von Madrid nach San Sebastian abgereist.
In der Deputirtenkammer vertheidigte der katala⸗ nische Abg. Robert die regionalistische Doktrin, man, wie er sagte, nicht mit dem Separatismus oder dem Bestreben der Angliederung an Frankreich verwechseln dürfe, und ver⸗ langte Autonomie für Katalonien und Gebrauch der katalanischen Sprache vor Gericht. Der Minister⸗ Präsident Sagasta bekämpfte die Wünsche der Katalanen als anmaßend und meinte, daß an dem Verluste der Kolonien auch die Vorrechte der Katalanen einen großen Theil der Schuld mittrügen, erklärte sich aber bereit, Alles zuzugestehen, was im Einklang mit den Gesetzen stehe.
Die Klöster und die Mehrzahl der Kirchen in Saragossa
sind geschlossen worden; die übrigen Kirchen werden von der
Polizei bewacht. Zahlreiche Geistliche verlassen die Stadt. Dänemark.
Aus Anlaß der Ministerkrisis empfing der König, wie dem „W. T. B.“ aus Kopenhagen berichtet wird, gestern “ den Professor Deuntzer. Die Verhandlungen behufs Neubildung des Kabinets werden namentlich mit den drei Feanffäührern der Linken⸗Reformpartei, dem Staatsrevisor Christensen Stadil, dem Anwalt beim höchsten Gerichts⸗ hof Alberti und dem Großhändler C. Hage geführt. her ist noch keine bestimmte Entscheidung getroffen.
Asien.
Das „Reuter’'sche Bureau“ meldet aus Peking vom gestrigen Tage, die fremden Gesandten hätten in aller Form die Forderung angenommen, daß China eine zu 4 Proz. verzinsliche Entschädigungssumme von 450 Millionen Taels zu zahlen habe. isher habe über diesen Punkt lediglich ein Einvernehmen bestanden.
Dasselbe Bureau erfährt ferner, daß die fremden Ge⸗ sandten in Peking augenblicklich darüber beriethen, wie weit der jetzt geltende Zolltarif mit Rücksicht auf die Verzinsung der Entschädigungssumme erhöht werden könne. Die Ver⸗ handlungen über die Anleihe schritten vorwärts. Man hoffe, daß man in nicht allzu ferner Zeit zu einer Regelung der Angelegenheit gelangen werde. Was die Zölle betreffe, so werde darauf hingewiesen, daß diese nicht bedeutend erhöht werden könnten, wenn nicht gleichzeitig von China entsprechende kommer ielle Erleichterungen gewährleistet würden, um die durch eine Erhohun der Zölle den in China Handeltreibenden er⸗ wachsende Last auszugleichen.
Der Polizeidienst in Peking ist, der „Agence Havas“ zufolge den chinesischen Behörden übergeben worden.
ie Stadt ist vollkommen ruhig. Sie wird vor Ablauf eines Monats von fremden Truppen geräumt sein, bis auf die Wachen der Cösen hasten und Eisenbahnen. Die Ver⸗ handlungen über die Frage der Erhöhung der Zölle dauern noch fort. 8
* Afrika. — 4
Lord Kitchener meldet aus Pretoria vom 19. Zuli, eine kleine britische Kolonne unter Major Moore sei von überlegenen feindlichen Truppenmassen unter Fouché in der Nähe von E“ am 14. Juli den ganzen Tag über, aber ohne Erfolg, angegriffen worden. Auf britischer Seite seien sieben Mann getödtet, drei Offiziere und siebzehn Mann verwundet worden. Die Verluste des Feindes seien unbekannt. Wie dem „Reuter’'schen Bureau“ aus Middelburg (Kap⸗ kolonie 11* wird, hat Lord Kitchener 34 zum Tode verurtheilte Gefangene zu lebenslänglicher Zwangsarbeit auf der Insel Bermuda begnadigt.
Aus Kroonstad S. das genannte Bureau, de Wet solle sich mit wenigen Anhängern in einiger Entfernung süd⸗ pefalch von Reitz befinden.
ie dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge in Kapstadt verlautet, sollen alle aus der Kapkolonie stammenden Truppen in das Gebiet der Kolonie zurückkehren, um ausschließlich unter Führern aus dem Kolonialgebiet die eingedrungenen Buren aerera be Fö die ꝗ nicderschlogen. Sie würden natürlich im Einklang mit den Reichstru operieren, welche außerhalb der Grenzen der Kolonie Ränsen.
Die in Kapstadt Blätter ergehen sich in Klagen über die Zunahme von Verbrechen und Ge⸗ waltthätigkeiten in Kapstadt und über ungenügende Polizeimaßregeln. Die Zahl der Verbrechen werde durch Leute zweifelhaften Charakters, die aus allen Theilen der Welt nach Kapstadt kämen, noch ständig vermehrt. In b
Auftralien.
Aus Albany (West⸗Australien) berichtet daß die Yacht „Ophir“, 22 2 .
is⸗
einer
ekommen und nach Freemantle weitergegangen war, na der Vorbeifahrt am Cap Leeuwin in einen heftigen turm gekommen und EE sei, nach Albany zurück⸗ zukehren, wo sie heute früh eingetroffen sei. Der Herzo
und die Herzogin von Cornwall und York befänden
sich wohl.
Statistik und Volkswirthschaft
8 Die fidettomg he⸗ nach Größenklassen, Art und ihrer Entstehung und die Fideikommißbesitzer in Preußen.
Nach den bereits in Nr. 169 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ erwähnten “ Nebersichten welche das Königliche Statistische Bureau im neuesten Vierteljahrsheft seiner Zeitschrift über die Fideikommisse in Preußen am Ende des Jahres 1899 giebt, entfielen von den um diese Fif im Staate vorhanden 1102 Fideikommissen mit
ver Gesammtfläche von 2 140 757 ha, nach Größenklassen unter⸗ schieden, 102 Besitzungen dieser Art mit im Ganzen 4277 ha oder 0,20 % jener Gesammtfläche auf Fideikommisse von unter 100 ha, 62 mit 8775 ha oder 0,41 % auf solche von 100 bis 200 ha 204 Fideikommisse mit 69 829 ha oder 3,26 % der gesammten Fidei⸗ kommißfläche hatten eine Größe von je 200 bis 500 ha, 236 mit 171 844 ha oder 8,03 % eine solche von je 500 bis 1000 ha 226 mit 324 354 ha oder 15,15 % der gesammten Fideikommißfläche waren 1000 bis 2000 ha groß, 185 mit zusammen 556 446 ha oder 25,99 % umfaßten je 2000 bis 5000 ha, 58 mit 406 742 ha oder 19 % je 5000 bis 10 000 ha und 29 Fideikommisse mit zusammen 598 490 ha oder 27,96 % der gesammten Fideikommißfläche je 10 000 und mehr Hektar. Die Zah der zu jedem Fideikommisse gehörigen landwirthschaftlichen Be⸗ triebe oder Besitzungen und deren Ausdehnungen sind nicht fest⸗ gestellt worden, weil dies nur unter unverhältnißmäßiger Vermehrung der Arbeit für die Erhebungsbehörden möglich gewesen wäre. Cz kann daher auch nicht berechnet werden, welcher Theil der land⸗ bwirth chaftlichen Betriebe der verschiedenen Größenklassen fidei⸗ kommissarisch gebunden ist. Doch läßt sich aus dem vor⸗ liegenden Erhebungsmateriale mit einiger Sicherheit entnehmen, daß die Fideikommisse von 1000 und mehr Hektar Umfang zum allergrößten Theil aus einem oder mehreren Betrieben von mehr als 200 ha Fläche bestehen. Da nun 88,10 % der Gesammtfläche der Fideikommisse auf solche von 1000 ha und darüber entfallen, so ist anzunehmen, daß der überwiegende Theil des Umfanges der Fidei⸗ kommisse sich aus Betrieben von mehr als 200 ha zusammensetzt. Während mithin die Fideikommißfläche im Vergleich zur Gesammt⸗ fläche des Staats mit 6,14 % der letzteren nicht besonders umfang⸗ reich erscheint, ist sie im Verhältniß zu dem Gesammtumfang der Betriebe von 200 ha und darüber, welche bei den Hauptbetrieben nach der Zählung von 1895 28,24 % der Gesammtfläche ausmachten, eine sehr Pbetende ee. 8 ie große Mehrzahl der kleineren Fideikommisse bis zu 500 ha Umfang entfällt auf den Westen, die Mehrheit der auf den Osten der Monarchie. Die Größenklassen von 5000 ha und darüber umfaßten mit 46,96 % annähernd die Hälfte der gesammten fideikommissarisch gebundenen Fläche Preußens. Die 29 10 000 und mehr Hektar großen Fideikommisse hatten einen Gesammtumfang von 598 490 ha, d. s. 27,96 %, also mehr als ein Viertel der Gesammt⸗ fläche aller Feehenen. Von ihnen waren 13 in Schlesien (davon 6 im Regierungsbezirk eln, 5 in Brandenburg, 4 in Westfalen, 3 in Posen und je 1 in Westpreußen, Pommern, Schleswig⸗Holstein und Hohenzollern gelegen. Von den 58 Fideikommissen von 5000 bis 10 000 ha 8 mit einem Gesammtumfange von 406 742 ha, also 19,00 % der gesammten Fideikommißfläche, kommen allein 15 auf Schlesien, 9 auf Brandenburg, 6 auf Westfalen und 5 auf Posen. In den Provinzen Westpreußen, Posen, Schlesien und Westfalen, insbesondere in den Regierungsbezirken Marienwerder, Posen und Münster sowie noch im Bezirke Frankfurt machten die beiden obersten Größenklassen, in den Bezirken Liegnitz, Oppeln, Arnsberg und Sigmaringen — in letzterem mit 94,66 % — dagegen die erste Größenklasse allein mehr als die Hälfte des Fideikommißbesitzes dieser Gebiete aus, während die gleiche Wirkung in den Be⸗ zirken Danzig, Osnabrück, Koblenz und Trier — in letzterem mit 100 % — von den Fideikommissen mit 5000 bis 10 000 nebläcge ausgeübt wurde. In den übrigen Landestheilen waren nicht nur der Zahl, sondern auch der Fläche nach die Fideikommisse mittlerer und Größe am stärksten vertreten. Am zahlreichsten waren mit 236 die Fideikommisse von 500 bis 1000 ha. Einen sehr erheb⸗ lichen, nächst der obersten ie ecns sogar den bedeutendsten
Zeit
Gesammtumfang hatten die Fideikommisse von 2000 bis 5000 ha; er betrug 556 446 ha, d. s. 25,99 %, also noch etwas mehr als ein Viertel desjenigen aller Fideikommisse. Mit den beiden obersten Größenklassen umfaßten sie zusammen 72,95 %, mithin fast drei Viertel der gesammten Fteiromna füce Von Fideikommissen unter 100 ha waren 102 vorhanden. Sie vertheilten sich fast ausschließlich auf den Westen, und zwar hauptsächlich auf die Provinzen Hannover mit 33, Hessen⸗Nassau mit 24, Westfalen mit 20. „Die Ende 1899 vorhanden gewesenen 1102 Fideikommisse ver⸗ theilten sich auf 983 Besitzer. Es waren demnach häufig mehrere ideikommisse in einer Hand vereinigt. Infolge dieses Umstands er⸗ cheinen mit einer Fideikommiß⸗Besitzfläche von je 10 000 ha und darüber — zusammen 696 850 ha — 34 und mit einer solchen von Fe 5000 bis 10 000 ha — zusammen 406 007 ha — 59 Fidei⸗ ommißinhaber, während in der obersten Fideikommiß⸗ -n-es 882 29 Fizetkoßmisse mit 50848 ha in der zweiten nur mit 406 742 ha ammtu bestanden. Andererseits ist die Zahl der Inhaber von Fideikommiß⸗ flächen unter 5000 ha geringer als die der Fideikommisse 2 Größe. Mehrfach “ ogenannte „Sammt u. den0) in ganerbschaftlichem Besitze, stehen also mehreren Inhabem zu. In solchen Fällen ist aber in der Statistik, weil in dieser der Einfluß des Zusammentreffens mehrerer Fideikommisse (nicht mehrerer 5 in einer Person erkennbar gem J d Zerrsacgge graahe 822 Mit Einf luß der 82 rechtigten ist natürli e Za Besitzer ganz erheblich grö als die der eeeehe b Von den 34 Inhabern einer Fideikommißfläche von 10 000 und mehr Hektar gehoörten 5 regierenden, 9 standesherrlichen, 8 (nichtstandet. herrlichen) fürstlichen, 11 gräflichen Häusern und 1 dem sonstigen Ad an. Fast die halbe Gesammtfläche dieser Besitzklasse (347 901* ha = 49,87 0%0) entfiel auf Inhaber aus regierenden oder standeshegm, lichen amilien. Inhaber eines Fideikommißbesitzes von je 5000 84 10 000 ba Umfang waren 59, von welchen 36 mit 244 815 ha che 60,30 %, also weit mehr als der Hälfte des Umfanges dieser klasse, den gräflichen Geschlechtern angehörten. Die gräflichen waren auch in der Besitzklasse von 2000 bis 5000 ha der nasd am stärksten vertreten. An den Fideikommißflächen unter 8 war Fagegen vorwiegend der sonstige Adel⸗ igt. m Ganzen besaßen 24 Inhaber aus regierenden Häusern. 38 „ deutschen süngfaberr — 88811“” bbe*]-
- 608 801 bürgerlichen Familien. . gebundenen Grundbest
1 235 651
.
den aRcar 39 632 ommissarif i en. g. bewmüsser 5 4 und Zeit der F. Fe benes Fideikommiffe⸗ welche am Ende des Jahres 1899 in een vorhanden waren, ent⸗. hält die amtliche Statistik gfeichfale⸗ ngaben. N.
von den 1102 Fideikommissen mit 2 110 ha
844 mit 1 724 890 1 0 bereits urs sch .
der worden, d 258 mit 415 8. te gnstgmmüe üche, aus Lehen
8
1R.
her rgegangen sind. Von diesen letzteren sind aber 81 mit 183 779 ha oder 8,58 % der gesammten Fideikommißfläͤche bei der Umwandlung
in Fideikommisse oder später noch dur weitert worden.
1 anderen als Lehnbesitz er⸗ In der Provinz Sachsen ist der größte bichs %) und in Hannover annähernd die Hälfte
heil
45,46 %) der dort
estehenden Fideikommisse ganz oder theilweise aus (ang6 alten Lehn⸗
gütern ent vereinzelt im Uhacbres 1891 — 95, besonders
(je einmal) stattgefunden.
2
standen. Umwandlungen von Lehen in haben im Berichtsjahre und bis 1896 zurück nicht mehr, wohl a
er noch
in der — Branden⸗ burg (sechsmal , aber auch noch in Pommern, Schlesien und Sachsen
Vor dem Jahre 1850 sind 514 Fidei⸗
kommisse, also etwas weniger als die Hälfte aller vorhandenen, ge⸗
stiftet worden.
Sie haben einen Umfang von 1 259 374 ha, mithin
von 58,83 % der gesammten Fideikommißfläche, während von dieser mehr als zwei Fünftel erst in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts fidei⸗ kommissarisch gebunden worden sind. Der Zugang war hiernach der Zahl
wie der sehr bedeutender.
Fläche 8 in den letzten Jahrzehnten ein verhältnißmäßig Insbesondere ist der zehnjährige Zuwachs seit 1850
bis in die neueste Bein im allgemeinen in der Zunahme begriffen. Auch
in dem letzten Ja
rzehnt 1891 bis 1900 wird er voraussichtlich, wenn
vielleicht auch nicht der Zahl, so doch sicher der Fläche nach, noch
rößer als in den Jahren 1881 bis 1890 sei
n. Es muß
demnach in
reußen auf eine wachsende Neigung zur Fideikommißbildung ge⸗
lossen werden.
Fideikommisse ist am bedeutendsten bei 1850 gegründeten; er bezifferte 2450, gegen 1943 ha bei den wobei freilich auch die in Betracht gezogen werden üfsen, Fideikommissen sind die des Ja
sich bei Fideikommissen neueren Erweiterungen Von den nach 1850 gestifteten rzehnts 1851— 60 und demnächst die des Zeitraums 1891—99 durchschnittlich am größten. nämlich Durchschnittsfläche der
den bis
jene
851 — 60 begründeten Fideikommisse 1 880 ha,
1861—70 8 1871 — 80
1881 — 90
1891 — 99
1851 — 99 2
kommiss Ostpreußen “ Westpreußen
Brandenburg
ommern
osen
chlesien Sachsen Schleswig⸗Holstein .. . . . Hannover..
Westfalen Hessen⸗Nassau Rheinland 48 insgesammt . 111
1432 „ 1 1 166 1 652 1499
Der durchschnittliche Umfang der bestehenden zum Jahre letzteren auf
überhaupt, r älteren
Es betrug
In den ein elnen Provinzen wurden 1891 — 99 errichtet:
mit einer gegenwärtigen Fläche von ha
im Ganzen
14 145
3 894 32 431 28 823 26 067
.
Die östlichen überragen hiernach die westlichen sowohl
hinsichtlich der Za
wie der Gesammt⸗ und Durchschnittsgröße der in
den Jahren 1891 bis 1899 begründeten Fideikommisse recht erheblich. Von diesen hat aber auch im Osten keines einen Umfang von 10 000 ha,
und nur zwei in “ Fideikommiß in Brandenbur als 5000 ha. in der Zeit bis zum Jahre 1850 entstanden.
Arbeiterbewegun
weber der beschäftigt,
8
g.
der Beseitigung von Mißständen unterbreitet.
Von 700 Glasarbeitern der Glashütte in Gerresheim, welche zur Einleitung eines Ausstandes die Kündigung einreichten, haben, der „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, 40 dieselbe wieder zurück⸗
gezogen.
(Regierungsbezirk Oppeln) sowie je ein — „Pommern und Hannover umfassen mehr In Hohenzollern waren alle vorhandenen Fideikommisse
Nach einer Meldung der „Volksztg.“ haben über 200 Hand⸗ irma S. Fränkel in Neustadt, die gegen 7000 Arbeiter hrem Arbeitgeber die Forderung einer Lohnerhöhung und
Auf der auf holländischem Gebiet liegenden Zeche „Oranje⸗
Nassau“ sind
wie die „Köln. Volksztg.“ berichtet, am 16. d. M.
infolge einer Lohnkürzung Differenzen entstanden. Etwa 30 Schlepper, denen ein Lohnabzug in Aussicht gestellt worden war,
Arbeit nieder und verlangten ihre Entlassung, die ihnen auch
wurde. Die Grube gehört deutschen Unternehmern. emeldet, daß dort die Arbeiter der Königlichen Tabackfabriken in den Ausstand
Aus Mailand wird der „Volks⸗Ztg.“
legten die willigt
Fabriken
o lange geschlossen bleiben, als die Arbeiter nicht freiwillig die
Faihn seien. Der Finanz⸗Minister habe verfügt, daß die
rbeit wieder aufnähmen.
Die „Vereinigten Grubenarbeiter von Amerika“ haben, nach
einer Meldung des „W. T.
vanien, gestern einen Antrag zum Beschluß erhoben, dur
Präsident ermächtigt wird werke, welche Mitglieder 1 zu beordern. Damit dürfte der thatsächlich beendet sein.
B.“ aus Scranton in Pennsyl⸗
den ihr
alle ausständigen Heizer der Anthracit. rer 565. sind, wieder an die Arbeit Strike der Heizer in diesem Distrikt
Zum Ausstand der Stahlarbeiter der Vereinigten
Staaten wird der „Frankf. Ztg.“ berichtet, daß in Wellsville der Betrieb theilweise wieder aufgenommen worden ist. 16²³
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernteaussichten in Fra
der Weizen⸗Ernteaussichten weniger günstig als vor einem
“
₰
8
Das Kaiserliche Konsulat in Häpre berichtet unterm 10. d. M.: DObwohl das Blühen beim Weizen infolge günstiger Witterun gut verlaufen ist, lauten die jetzt eingehenden Nachrichten hinsichtli
onat.
In einigen Gegenden erwartet man nach wie vor einen guten Ertrag,
dagegen hat in anderen Distrikten 85.* angerichtet. Außerdem sollen die
an verschiedenen Orten, 1 von Caen, soll das Unkraut den Halm in
enhehe⸗ Im Ganzen dürfte das diesjährige Erg
dachten Halmfrucht dem vorjährigen ziemlich
hel größeren S ehren oft wenig voll sein, und und dies hauptsächli
seiner
gleichkommen.
in der ntwickelung sehr eebniß der ge⸗
Schaden
Ebene
„Roggen steht gut, Gerste und Hafer lassen indessen viel zu
nsichtlich der Kartoffeln
wünschen vüi r, um
nan
Ergebniß der anderen Futterkräuter kann jeichnet werden.
jehen die Ansichten noch sehr aus⸗ n einigermaßen richtiges Urtheil abgeben zu können. Die Heuernte ist im Ganzen ziemlich sut ausgefallen, und das
als ein mittelmäßiges be⸗
Von den Apfelbäumen verspricht man sich in den Departements
Somme und Calvados einen ziemlich Departements Man beladen
für 100 kg Weigen....
he 15,75 e.
19,75 — 19,85 .„
3 guten Ertrag; da diese Bäume, infolge kalter Nächte während der Blüthezei und Ille⸗et⸗Vilaine nur mit wenigen Früchten
Die Getreidepreise waren nach den Pariser Notierungen folgende: Anfangs J 20,05 — 20,10 Fr.
uni:
Anfangs
EI.»
geben sind „ in den
uli: 20,35 Fr. 00
Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.
de LHʒ Witterung ist den Saaten weni
des Monats Mai, die sich
88 — in
Kaiserliche Vize⸗Konsulat in Nicolaiew berichtet unterm
en. Die Juni
erstreckte, hat die derzeit berechtigten Hoffnungen auf eine glänzende Ernte stark beeinträchtigt, sodaß stellenweise kaum die Hälfte des er⸗ hofften Ertrages zu erwarten ist und im “ in unserem näheren Rayon die Aussicht auf eine reichliche Mittelernte übrig ge⸗ blieben ist.
Die Wintersaaten haben die regenlose Periode am besten über⸗ wunden; doch wird Azima in unserem näheren Distrikte wenig an⸗ ebaut, und gilt die günstige Auffassung hier besonders für
oggen. An hochgelegenen und sandigen Strichen ist aber auch dieser durch die Hitze vorzeitig gereift und wird weniger und leichte Waare liefern. In dem Distrikt von Wosnesensk am Bug sind die Roggenfelder im allgemeinen in Bezug auf quantitativen Ertrag direkt gut zu nennen. Qualitativ ist anzunehmen, 8” die hohen Gewichte des Vorjahres nicht erreicht werden. Der Schnitt
der neuen Ernte gesehen, die befriedigend ausfallen.
Die Aussicht für Gerste — der Schnitt hat eben erst begonnen — ist weniger gut. Die Aehren lassen zu wünschen übrig, und die Qualität wird sich kaum über den gewöhnlichen Durchschnitt erheben, wenngleich auch schwerere Waare vorkommen wird. Auch in Bezug auf die Quantität giebt man sich keinen großen Erwartungen hin.
Der Sommerweizen, der unter der andauernden Trockenheit am meisten gelitten hatte, gab bereits zu ernsten Befürchtungen Anlaß, als reichlicher und wiederholter Regen die Situation wieder besserte. Wenn auch manche Felder, wo die junge Pflanze direkt welkte, nicht mehr wiederherstellbar waren, so hat sich bei der in letzter Zeit im allgemeinen recht günstigen Witterung die Aussicht so weit gehoben, daß ein Mittelertrag, vielleicht selbst etwas mehr, als gesichert ange⸗ nommen werden kann. Auch Sommerweizen wird in ein bis zwei Wochen geschnitten werden.
Es dürfte demnach für unseren nächsten Rayon ein lebhafterer Export als in den letzten Jahren vorauszusehen sein, der jedoch durch den schlechteren Ausfall der Ernte in den auf hier ressortierenden Bezirken des Poltawaer, Charkower und Ekaterinoslawschen Gouverne⸗ ments beeinträchtigt werden dürfte. Namentlich aus dem Poltawaer und Ekaterinoslawer Gouvernement sowie den Dniepr⸗ und Taurischen Distrikten mehren sich die Klagen über den schlechten Ausfall. Es hat sogar den Anschein, daß große Strecken daselbst eine volle Miß⸗ ernte zu verzeichnen haben werden.
Ob die Regen der vorigen Woche noch Nutzen bringen konnten, wird man wohl erst in 8 Tagen erfahren.
Bestand am 1. Januar 1901 .. .. 63A11Iö1n” Angeführt wurden vom 1. Januar bis 25. Juni 6 581 720 „ 8 1“ 10 143 300 Pud
8 976 000 „ 1 167 300 Pud.
Ausgeführt wurden „ Bestand am 25. Juni:
Saatenstand und Getreidehandel in Italien. Sn Kaiserliche General⸗Konsul in Neapel berichtet unterm
1“ 10. M.: 8 Von einigen sizilischen Distrikten abgesehen, rechnet man in ganz Süditalien und Sizilien auf eine gute Ernte an Kornfrüchten jeder 38 Ebenso versprechen Hanf, Reben, Mandeln und Oliven reiche Erträge. Demgemäß weisen die Preise fast aller Bodenprodukte eine rück⸗ läufige Bewegung auf. . Sie letzten Notierungen lauten, wie folgt: . .Lire 25 — 26,40 Mais. Lvire 14— 16 23 — 24,50 Gerste „ 14 —15 19,50 E Hafer “ eöööö11* ein in Palermo 12° Lire 22,50, 13° Lire 25 der Hektoliter, Wein in Bari II. Qualität Lire 24 — 30, I. Qual. Lire 30 — 33, Mandeln in Palermo nominell Lire 161 der Doppelzentner.
Hartweizen. Weichweizen „ IVVZbböe“
Stand der Reben am obern Zürichsee in der Schweiz.
Die „Neue Zürcher Zeitung“ vom 17. Juli d. J. berichtet: Wer jetzt Gelegenheit hat, einen Gang durch die vielversprechenden Reb⸗ gelände am obern Zürichsee zu machen, wird überall angenehm über⸗ rascht durch die üppige Vegetation, welche der Rebstock zeigt. Infolge der überaus günstigen Witterung haben sich die jungen Träubchen vortheilhaft entwickelt, sodaß ein recht gutes Weinjahr in Aussicht steht.. . .. Manch einer, welcher in diesem Fröhjahr noch die Reben ausgerissen und das Land mit Gras angebaut, hat bereits Reue empfunden, namentlich auch deswegen, weil bei der vorherrschenden Trockenheit an den steilen Abhängen die Futtergewächse total miß⸗ lungen sind. Mit Anfang des Monats ist die Traubenblüthe auch in den ungünstigsten Lagen zum Abschlusse gelangt, und in den wohl⸗ epflegten Spalieren kann man demtnäcst Hängende Trauben beobachten. Per Fruchtansatz ist beim weißen wie beim rothen Gewächs ein be⸗ Der falsche Mehlthau hat bisher nur wenig Schaden der Sauerwurm in vermehrter Weise äge mehr oder weniger beeinflußt.
friedigender. verursacht; dagegen hat gezeigt und vielerorts die
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Rumänien. *
Die rumänische Regierung hat angeordnet, daß alle aus nicht pestverseuchten Häfen kommenden Schiffe, welche nach ärztlicher Untersuchung zum freien Verkehr in Rumänien zuge⸗ lassen zu werden wünschen, den Bosporus (zwischen den Stationen Ceanakale und Cavak) in Kontumaz mit zwei Wächtern an Bord und mit der ausdrücklichen Auflage sieren müssen, daß sie mit Konstantinopel weder direkt noch indirekt in Verkehr treten.j Bulgarien. “
Die bulgarische Regierung hat angeordnet, daß die von Serbien eintreffenden Eisenbahnzüge in Tzaribrod zu halten haben. Reisende aus der Türkei, welche in Serbien eine Quarantäne von nicht ganz 11 Tagen absolviert haben, werden bis zum — infektion
dieser 11 Tage in Quarantäne zurückgehalten und nach ihrer Effekten zum freien Verkehr in Bulgarien zugelassen. Die Reisenden aus Serbien, welche unterwegs mit Reisenden aus der Türkei in Berührung gekommen sind, werden mit einem Zertifikat versehen und am Ankunftsort unter Beobachtung gestellt.
VBerdingungen im Auslande. Oesterreich⸗Ungarn. 1 1
29. Juli 12 Uhr. Direktion der K. K. priv. Kaiser Ferdinands⸗ Nordbahn: Bedarf an Fourage⸗Artikeln für die Zeit vom 1. Sep⸗ tember 1901 bis 31. August 1902. Näheres im Bureau der Direktions⸗ abtheilung IX (Montan⸗Abtheilung), II. Bezirk, Mühlfeldgasse 16., oder beim Berg⸗Inspektoriate zu Mährisch⸗Ostrau und beim „Reichs⸗
Anzeiger“.
5 Juli, 12 Uhr. K. K. Staatzbahn⸗Direktion Vi : 1) 350 t Schmiedekohle, 60 t Stückkoks. Näheres bei der K. K. taatsbahn⸗Direktion Villach (Zugförderunges⸗Bureau) und beim Reichs⸗Anzeiger“. 2) Verkauf von Altmetall und Altmaterial. Näheres wie vor. — b
30. Juli, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn⸗Direktion Wien: Ver⸗ kauf von Altmaterialien und Emballagen. Näheres bei der K. K. Skaatsbahn⸗Direktion Wien (Zugfoörderungs⸗ und Werkstätten⸗Ab⸗ theilung) und beim „Rei vöe.
31. Juli, 12 Uhr. K. K. 2 —2 *7 in Lemberg: Verkauf von Eisen⸗ ꝛc. Altmaterialien. bei der genannten
Dircktton. K. K. Staatsbahn⸗Direktion in Triest:
1. ust, 12 Uhr. ssees für das Jahr 1902 500 Tonnen Prima Stückkoks, sowie Tonnen seinkörniger iedekohle. Näheres bei der be⸗
zeichneten Behörde
des Roggens ist im vollen Gange, und wir haben bereits kleine Proben gg 8 b 2 —., Reichs⸗Anzeiger“.
3. August, 12 Uhr. Direktion der K. K. priv. österreichisch⸗ ungarischen Staatseisenbahn⸗Gesellschaft: Jahresbedarf an Kautschuk⸗ waaren für 1902. Näheres bei der Abtheilung für Materialwesen der priv. österreichisch⸗ungarischen Staatseisenbahn⸗Gesellschaft in Wien X/2, hintere Südbahnstraße Nr. 1, und beim „Reichs⸗Anzeiger“.
Spanien.
24. August, 12 Uhr. Pehaeseheg (Diputaciôn Provincial) Gebäude zu Valencia, rovinzal⸗Kommission daselbst: 285 000 k Weizen (150 000 kg Winter⸗ Eee Weizen, Bedarf des Provinzial⸗
ospitals, und 75 000 kg Winter⸗ [feiner] sowie 60 000 kg gewöhn⸗ icher Weizen, Bedarf der casa de Misericordia in Valencia im Jahre 1902). Höchster Preis 40 Cts. für 1 kg. Sicherheitsleistung vor⸗ ö Peseten, endgültig 10 % der Zuschlagsumme. Angebote auf Stempelpapier Klasse 11. Näheres in spanischer Sprache beim
Belgien.
9. August. Gouvernement provincial in Mons: Bau einer Wasserleitung in Marcinelle. 91 200 Fr. Kaution 4000 Fr. An⸗ gebote zum 7. August.
Nächstens. Station Mons: Bau eines Güterschuppens auf der Station Dour. 30 605 Fr. Kaution 3000 Fr., Lastenheft Nr. 27 bis, Preis der Pläne 34,30 Fr.
Desgl. Bureaux des voies et travaux, Longue rue de Ruysbroeck 2 in Antwerpen: Lieferung von 400 Kabeln aus galvanisiertem Stahldraht zum Gebrauch auf den Quais der Schelde. 6000 kg alte Kabel müssen übernommen werden. Kaution 1000 Fr.
Station Hasselt: Lieferung 11 810 kg gußeiserner Röhren auf der Station Aerschot. Kaution 250 Fr.
Verkehrs⸗Anstalten. München, 19. Juli. (W. T. B.) In der gestrigen Sitzung
des Bayerischen Eisenbahnraths wurde der Antrag angenom⸗ men, die General⸗Direktion zu ersuchen, die Frage der Tarifgemeinschaft mit den anderen süddeutschen b in Erwägung zu
ziehen und die Frage der Einführung einer Personentarif⸗Reform möglichst bald zur Lösung zu bringen. Dagegen lehnte der Eisenbahn⸗ rath den Antrag auf Einführung einer 50 prozentigen Fahrpreis⸗ ermäßigung für Gesellschaftsreisen von 30 und mehr Personen mit großer Mehrheit ab.
Bremen, 18. Juli. Um eine bessere Ausbildung der See⸗ maschinisten seiner großen Post⸗ un Pafiegierdampfer. soweit sie Maschinen von mehr als 2500 Pferdekräfte besitzen, zu erreichen, hat der Norddeutsche Lloyd am 15. Juli d. J. neue Vorschriften erlassen, welche den Zweck verfolgen, diese Ausbildung von dem Eintritt in die Laufbahn an in systematischer Weise zu regeln. Die Bewerber haben sich mit ihrer Anmeldung an die Ei des Norddeutschen Lloyd 2. wenden. Für ihre Annahme ist Voraussetzung, daß sie das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und sich im Besitze der Berechtigung zum ein⸗ jährig⸗freiwilligen Dienst befinden. Halbjährlich sollen, und zwar im April und Oktober jeden Jahres, je 20 Bewerber zugelassen werden. Nach der Annahme werden sie zu ihrer Ausbildung deutschen Werften zugewiesen, deren Bestimmung der Norddeutsche Lloyd sich vorbehält, und hier drei Jahre lang als Maschinisten⸗Zöglinge des Norddeutschen Lloyd beschäftigt und zwar in der Weise, daß 19 in sämmtlichen Abtheilungen des Kessel⸗ und Maschinenbaues in vorgeschriebenen Zeitabsgnittsn thätig sein werden; während dieser Zeit erhalten die Zöglinge Fortbildungs⸗ unterricht im Zeichnen, in Mathematik und der englischen Sprache. An diese dreijährige Thätigkeit auf den Werften schließt sich eine dreißig⸗ monatige Fahrzeit als Maschinen⸗Assistent auf Dampfern des Nord⸗ deutschen Aoyd an; in Fällen, wo die technischen Fertigkeiten einiger Maschinenzöglinge sich noch nicht als genügend erweisen, werden die Zög⸗ linge noch eine weitere Lehrzeit in den Werkstätten des Norddeutschen Aoyd zu absolvieren haben. Andiese Fahrzeit schließt sich ein zwölfmonatiger Be⸗ such einer unter staatlicher Aufsicht stehenden technischen Lehranstalt, und hieran die Ablegung der gesetzlich vorgeschriebenen Prüfung zum Maschinisten II. Klasse und eine weitere Prüfung zum Unter⸗ Ingenieur des Norddeutschen Lloyd. Nachdem die Zöglinge diese Prüfung bestanden und eventuell ihre Dienstpflicht als Einjährig⸗
reiwillige in der Kaiserlichen Marine erfüllt haben, treten
ie als IV. Maschinisten auf Dampfern des Norddeutschen Lloyd in Dienst, um hier zunächst die gesetzlich vorgeschriebenen 24 Mo⸗ nate Seefahrtszeit sich zu erwerben. Hierauf folgt wiederum der einjährige Besuch einer unter staatlicher Aufsicht stehenden Lehranstalt. Mit der Ablegung der gesetzlich vor⸗ geschriebenen Prüfung zum Maschinisten I. Klasse und daran anschließend der Prüfung zum Ingenieur des Norddeutschen Lloyd ist die Ausbildung der Zöglinge abg⸗lossen, nunmehr in die regelmäßige Laufbahn als Maschinister und Ingenieure des Norddeutschen Aoyd eintreten kö Während der dreijährigen Vorbereitungszeit auf den Werften haben die Zöglinge für ihren Ünterhalt selbst zu sorgen und einen jährlichen Betrag von 200 ℳ als Aequivalent für die durch ihre Ausbildung und die Unterrichtsertheilung entstehenden Kosten zu zahlen; ebenso haben sie die Kosten des Besuches der technischen Lehranstalt und die ihres Unterhalts während der Zeit des Besuches dieser Lehranstalten 2 bestreiten, während sie v⸗ die Dauer der Fahrzeit als aschinisten⸗Assistent, sowie als Maschinist des Norddeutschen Lloyd die für diese festgesetzten Gagen beziehen. Durch diese Vorschriften werden die bisherigen Be timmungen des Norddeutschen Lloyd über die Zulassung von Ma⸗ chinisten auf Dampfern des Norddeutschen Lloyd und die für den Besuch der Oberklasse des Technikums in Bremen erlassenen B stimmungen bis auf weiteres nicht berührt, da durch die in Gemäßheit der neuen Vorschriften auszubildenden eschhesten auch in Zukunft nur ein Theil des jährlichen Bedarfs an Maschinisten bei dem Nord⸗ deutschen Lloyd gedeckt werden wird. ““
Bremen, 19. Juli. (W. T. B.) cher Dampfer „Trier⸗ 17. Juli v. Santos n. Bremen abgeg. „Weimar⸗ n. Australien best., 18. Juli in Antwerpen angek. „Aller“, v. New York kommend, 18. Juli 4 Nm. v. Neapel n. Genua a „Kiautschou“, v. Ost⸗Asien kommend, 18. Juli in Penang ang „Roland“, v. Brasilien kommend, 18. Juli urne passier „Friedrich der Große“ 18. Juli 1 Nm. v. New York n. Bremen abgeg „Karlsruhe“, v. Australien kommend, 18. Jult Gibraltar passiert „Werra“ 18. Juli 7 Nm. v. Neapel n. New York abgeg. „Gera“ v. Ost⸗Asien kommend, 18. Juli Aden angek.
— 20. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfe „Königsberg“ 19. Juli 12 Mttgs. in Hamburg angek. „Prinze Irene?, n. Ost⸗Asien best., 19. Juli Bm. in Aden angek. 888 Deinrich“, n. Ost⸗Asien best, 19. Juli 6 Mrgs. Gibraltar „Bonn* 19. Juli v. Buenos Aires über Santos, Rio de Janeiro Bahia, Rotterdam und Antwerpen n. d. Weser abges Heidelberg“ v. Brasilien kommend, 19. Juli 9. VBm. St. Vincent bessten „Stolberg“, n. Brasilien best., 18. Juli 6 Abds. Dover passiert „Roland, v. Brasilien kommend, 19. Juli 9 Vm. in Antwerpen angek
Hamburg, 19. Juli. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗. Linie. —82 „Preivria“ 19. Jult Bm., „Deutschland“ 18. Juli Nm. auf der be 82 „Aaggste Bictoria“ 18. Juli 9 p. Digermulen abgeg. „Prinzessin Victoria Luise“ 18. Juli 6 v.
en abgeg. „Sicilia“ 18. Juli 7 Nm. v. New über
eille und Livorno n. „Brisgavia“ 18. Juli 5 Nm.
v. Baltimore n. Hamburg abpe. „Nicomedia“ 19. Juli Vm. in Hamburg angek. „Sparta“ 18. Juli v. Santos abgeg „Macedonia“ 17. Jult in Rosario angek. „Aldgate- 18. Jult in Bnenos Mircs „Consforcio Carbomi“ 19. Juli Mrgs. passiert. „Sambia“ 18. Juli 6 Mrgs. v. Hongkong erd. Lacisz 18. Juli 3 Nm. v. Hongkong abgeg „S
in Hongkong angek. „Acilia? 18. Juli 9 Bm. v. Poko
„Graf ee“ letzte Nacht 12 Uhr in New PYork angek.
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