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Kraepelin⸗Hamburg und Poulton⸗Oxford. Den ersten Vortrag hielt
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Professor Dr. Bütschli⸗Heidelberg über „Vitalismus und Mechanis⸗ mus“. Mit diesen Ausdrücken sind zwei einander seit langem gegenüber⸗ stehende Anschauungsweisen der Lebewesen und Lebensvorgänge gemeint. Der Mechanismus sucht die Lebenserscheinungen auf physiko⸗chemischer Grundlage zu begreifen, indessen der Vitalismus zwar die kausale Betrachtung der Vorgänge des Lebens, ja selbst eine teleologische Auffassung gern zugesteht, aber unter den wirkenden Ursachen die 8* e nicht ausge lossen und ihr eine wichtige Rolle gesichert ehen will. Insofern besagt der Vitalismus eine entschiedene Ab⸗ wendung von dem Materialismus und der Anschauung von dem blinden Zufall als eines Hauptfaktors der Lebensvorgänge. Bei Be⸗ sprechung dieses Punktes kam der Redner zu dem Ergebniß, daß vom Zufall zwar das Auftreten und die Weiterentwickelung der Organismen auf unserer Erde bis zu einem gewissen Grade ab⸗ hänge, von einem Hauptfaktor unter den Ursachen des Ge⸗ schehens aber nicht die Rede sein dürfe. Die Mitwirkung des Zufalls sei in der Natur ebensowenig zu umgehen, wie bei der Entstehung menschlicher Werke der Technik und Kunst. Gegen den Mechanismus als Erklärung des Werdens und Geschehens ist vor allem die nicht wegzudisputierende hohe Zweckmäßigkeit der Organismen anzuführen. Der Zweckbegriff ist aber nicht unabhängig von bewußter Intelligenz zu denken. Den Angelpunkt in der Gegen⸗ sätzlichkeit der mechanistischen und vitalistischen Anschauung bildet also die Möglichkeit, das Entstehen und Geschehen des Zweckmäßigen auf mechanistischer Grundlage zu be⸗ greifen. Professor Bütschli trat hier für die Darwin’sche Selektions⸗ lehre mit gewissen Einschränkungen ein; denn er hält eine Gesetzlich⸗ keit des Geschehens, die unabhängig und gleichberechtigt neben den allgemeinen Gesetzlichkeiten der unbelebten Welt steht, für nicht gerechtfertigt. Prinzipiell unfähig, die Lebenserscheinungen zu erklären, erachtet der Vortragende die mechanistische Anschauung nicht. Schließlich werde es aber vom Vitalismus wie vom Methanismus heißen: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“. 1 Vor Uebergang zu dem zweiten und letzten Vortrag wurde auf An⸗ regung des Vorsitzenden die Frage des Ortes des nächsten (6.) Zoologen⸗ Kongresses erörtert. Der Geheime Regierungsrath, Professor Möbius trat für die Schweiz und für Ernennung von Professor Theophil Studer⸗Bern zum Präsidenten des 6. Kongresses ein, was mit leb⸗ haftem Zuruf begrüßt wurde. Professor Studer dankte im Namen der Schweizer Kollegen und hieß, namens des Bundesraths die Kongreßmitglieder in Bern bestens willkommen, als er für seine Person die Wahl zum Präsidenten annahm. — Hierauf erhielt das ort Professor Dr. Branco⸗Berlin zu dem Thema „Fossile Menschenreste“. Einleitend wies der Vortragende darauf hin, daß alle angeblichen Menschenreste aus der Tertiärzeit sich als Täuschungen erwiesen haben. Der in Californien gefundene Schädel wurde als ein verhältniß⸗ mäßig junger Indianer⸗Schädel bestimmt. Die angeblichen menschlichen ußstapfen in todtem Gestein in Nevada haben sich als die Spur eines hieres herausgestellt, die Funde in den Pampas von Patagonien n diluvialen Ursprungs, der in Java gefundene Pithecanthropos, das ogenannte fehlende Glied zwischen Affen und Menschen, ist schwer be⸗ stritten, und seine Beziehungen zu dem Menschengeschlecht sind noch recht fraglich. So blieben eigentlich nur die im Sandstein in Australien gefundenen Menschentritte, aber der Ursprung des Sandsteins aus der Tertiärformation sei fraglich, und es sollte Wunder nehmen, wenn gerade Australien als die älteste Wohnstätte des Menschen er⸗ kannt würde. Auch die merkwürdigen Höhlenfunde in Frankreich, Belgien und Indien an steinernen Geräthschaften und Waffen seien mit nichten Beweise von der Existenz des Menschen zur Tertiärzeit. Wie steht es nun aber mit dem Diluvial⸗ Menschen? Auch hier ruht der Beweis, daß der Mensch dem Entwickelungszeitalter angehört, in dessen Schichten man seine Ueberreste findet, auf schwachen Füßen. Das bedarf der näheren Erläuterung nicht. estenfalls standen diese als Diluvial⸗ Menschen angesprochenen Vorfahren auf einer sehr niedrigen Stufe: die Männer als Jäger mit rohen Steinwaffen, ohne Ackerbau und Viehzucht, die Weiber als des Mannes einziges Haus⸗ und Lastthier. Bei dieser Unsicherheit über den Diluvial⸗Menschen als wirklichen Zeitgenossen der Epoche thut man fast gut, nur von „alten“ Menschen zu sprechen. Bei diesen alten Menschen nun stellt sich als überraschend heraus, daß sie in ihrem Knochenbau sich von den heutigen Menschen recht wenig unterscheiden. Wie mag das kommen? Sollte im besonderen der Schädel seit der Diluvialzeit sich so wenig entwickelt haben? Giebt doch selbst Professor Virchow, so ähnlich er den Neanderthal⸗Schädel einem heutigen Bauernschädel der Gegend findet, die Möglichkeit einer Entwickelung des Schädels zu. Und wie steht es mit der Form des Schädels? Hier muß man für West⸗Europa des Unterschiedes zwischen Kurz⸗ und Langschädel gedenken, deren Träger offenbar einander feindliche Rassen waren, bis sie nach langer Zeit 81 zu mischen begannen und nun ganz West.⸗Eurova in jener Nischung einnahmen, die kaum mehr in ihren Bestandtheilen aus⸗ einander zu halten ist, außer in Skandinavien, wo in den Gräbern die Kurzköpfe 7 % einnahmen, ganz ebensoviel, wie der Prozentsatz unter den Lebenden beträgt. Ungelöst ist trotz des Pitbecanthropos noch die Frage, ob wirklich der menschenähnliche Affe die letzte Vorstufe vor dem Menschen ist. Neuerdings will man gefunden haben, daß Menschenblut und Affenblut sich weit von einander unterscheiden und giftig auf den anderen Organismus wirken, während man bei Ver⸗ wandten — Pferd und Esel, Hasen und Kaninchen, Fuchs und Hund — ohne Vergiftung Blutfusionen von dem einen auf das andere Thier vornehmen kann. Auch dies würde also gegen eine Verwandt⸗ schaft sprechen.
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Blanchard⸗Paris als Vorsitzender unterzog sich der Aufgabe der Abschiedsrede mit ebensoviel Wärme wie großer F Er ist der deutschen Sprache völlig mächtig und vergaß in seinem Dank nie⸗ mand, dem Dank gebührte. Besonders herzlich dankte er den deutschen Kollegen im Namen seiner Landsleute, die in beträchtlicher Zahl an dem Kongreß theilgenommen haben. Es sprach dann noch der Geheime Regierungsrath, Professor Dr. Möbius, der die Kongreßtage als be⸗
der preußischen Staatsregierung der Minister der geistlichen ꝛc. An⸗ elegenheiten Dr. Studt, der sich von der Versammlung mit dem Wunsche weiterer gedeihlicher Thätigkeit zum Besten der Wissenschaft und glücklicher Heimkehr verabschiedete. Nachdem noch Professor Dr. von Graff⸗Graz im Namen aller nichtdeutschen Kongreß⸗ mitglieder gedankt, wurde der 5. internationale Zoologen⸗Kongreß ge⸗ schlossen. Die Zahl seiner Mitglieder war in den letzten Tagen noch auf 605 angewachsen. Für den heutigen Sonnabend und für morgen, Sonntag, sind Ausflüge nach Hamburg und Helgoland in Aussicht genommen.
Theater und Musik.
Das Deutsche Theater hat für die nächste Woche folgenden Spielplan aufgestellt: morgen Abend und am Sonnabend: „Die Macht der Finsterniß“; Montag: „Die Weber“; Dienstag, Donners⸗ tag und nächsten Sonntag Abend: „Rosenmontag“; Mittwoch; „Ge⸗ spenster“; Freitag: „Die versunkene Glocke“; morgen Nachmittag: „Das Lumpengesindel“; nächstfolgenden Sonntag Nachmittag: „Fuhr⸗ mann Henschel“.
Im Berliner Theater (Sommer⸗Oper) findet morgen das letzte Gastspiel des Herrn Werner Alberti statt. Gegeben wird „Der Troubadour“. Für Montag hat der Künstler seine Mitwirkung in einer Benefiz⸗Vorstellung, welche zum Besten des Chor⸗ personals stattfindet, zugesagt. Außerdem wirken die Herren Otto Brucks, Königlich bayerischer Kammersänger, und Herr Robert Biberti mit. Zur Aufführung kommt die Oper „Martha“. Hiesnuf Lieder⸗Vorträge des Herrn Btto Brucks. Pun Schluß ge⸗ angt das Duett aus dem vierten Akt der Oper „Die Hugenotten“ mit Herrn Alberti als Raoul und Fräulein König als Valentine zur Aufführung. Die Vorstellung findet zu ermäßigten Preisen statt. Eine Vorverkaufsgebühr wird nicht erhoben. — Im übrigen lautet der Spielplan für die nächsten Tage: Dienstag: Gastspiel des Kammersängers Otto Brucks: „Wilhelm Tell“; Mittwoch: „Zar und Zimmermann“; Donnerstag: „Der Prophet“ mit Fräulein Ottilie Mesae vom Stadt⸗Theater in Cöln als Gast.
as Residenz⸗Theater wird am 31. August mit einer Auf⸗ führung des Schwankes „Leontinens Ehemänner“ mit Frau Maria Reisenhofer in der Titelrolle und Herrn Richard Alexander als Dubois wieder eröffnet. Der Abend wird durch den Einakter „Der Kammersänger“ von Frank Wedekind eingeleitet. Mit den literarischen Vorstellungen, welche an den Freitag⸗Abenden stattfinden sollen, wird erst Mitte September begonnen werden. Zur Aufführung gelangen am ersten dieser Abende „Tragödien der Seele“ von Roberto Bracco.
Im Belte Alllaner⸗Lheater findet morgen das Abschieds⸗ Gastspiel des Herrn Emil Richard statt. Am Montag geht dann neu einstudiert „Der Vetter“, Lustspiel in drei Aufzügen von R. Benedix, in Scene, welches Stück die ganze folgende Woche hindurch auf dem Spielplan bleibt.
Im Thalia⸗Theater (Direktion Kren und Schönfeld) sind die während der Ferien vorgenommenen Umbauten beendet. Die Proben für die Eröffnung der Wintersaison beginnen am 20. d.
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88 Mannigfaltiges. Berlin, den 17. August 1901.
In Deutsch⸗Südwestafrika ist vom 4. bis 22. Mai d. J. ein Komet beobachtet worden. Der Vorstand des Kaiserlichen Hafen⸗ bauamts in Swakopmund, Regierungs⸗Baumeister Ortloff, be⸗ richtet über denselben im „Deutschen Kolonialblatt“, wie folgt: Der Komet wurde zuerst hier am 4. Mai Abends beobachtet. Derselbe war anfangs nur klein, hatte einen Lichtschein von geringer Länge, welcher nach links oben (Süden) gerichtet war. Am 6. Mai konnte man aber schon einen schwachen zweiten Lichtschein unterhalb des ersten bemerken, auch blieb dieser bis zum Verschwinden des Kometen sichtbar und war etwa dreimal 1 lang wie der obere. Die beiden genau getrennten Schweife verschärften sich in den ersten Tagen sehr schnell, nahmen aber dann nach dem 13. Mai wieder ab und ver⸗ schwanden am 22. Mai gänzlich. An der Spiße des Kometen war eine feste, glänzende Kugel deutlich erkennbar. Der Komet stand an⸗ fangs unterhalb des Rigel, kam dann dem Gürtelbande des Orion näher, passierte diesen und war zuletzt oberhalb der Beteigeuze sichtbar. Wie es schien, war der Komet zuerst sehr weit entfernt, kam dann der Erde näher, wodurch sein Licht bedeutend verstärkt wurde, und ver⸗ schwand vom 13 Mai an wieder allmählich, bis er am 22. Mai mit bloßem Auge nicht mehr zu sehen war.
Im wissenschaftlichen Theater der „Urania“ (Taubenstraße) wird der dekorativ ausgestattete Vortrag „Aus dem Tagebuch Erde“ noch morgen sowie am Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonnabend nächster Woche zur Wiederholung gelangen. Am Monta wird der Projektionsvortrag „Mittelmeerfahrten“ und am Mittwo der erste Theil des Projektionsvortrags „Malerische Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ gehalten werden.
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Wetterbericht vom 17. August 1901, 8 Uhr Vormittags.
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Mentag und folgende Tage⸗ Die Geisha.
Emden, 16. August. (W. T. B.) Heute Nachmittag fand nach einer Ansprache des Ober⸗Bürgermeisters, die Enthüllung der Standbilder des Großen Kurfürsten und Friedrich's des Großen statt. Der Magistrat und das Bürgexrvorsteher⸗ Kollegium übersandten Seiner Majestät dem Kaiser und König ein Telegramm, in welchem von der erfolgten Enthüllun Mittheilung gemacht und der Dank der Stadt ausgesprochen wird für die Segnungen der Regierung Seiner Majestät, insbesondere für die neuen Hafenbauten und die Febeerng der Wasserstraße des Ems⸗ stroms. Ferner wird Allerhöchstdemselben in dem Telegramm be⸗ richtet, daß die städtischen Kollegien sich nach der Enthüllung zu einer Sitzung vereinigt hätten, in der dem lebhaften Danke Ausdruck ge⸗ geben worden sei für den der Stadt Emden von Seiner Majestät im nächsten Jahre zugedachten Besuch.
Koblenz, 17. August. (W. T. B.) Gestern Abend brach im Regierungsgebäude auf bisher unaufgeklärte Weise ein Brand aus, der sich mit großer Schnelligkeit über den ganzen Dachstuhl verbreitete. Mit Hilfe einer Abtheilung Piotniere gelang es der Feuerwehr, weiterem Umsichgreifen des Feuers Einhalt zu thun. Durch die Wassermassen wurden im obersten Stockwerk große Beschädigungen hervorgerufen; der größte und wichtigste Theil der Akten konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Der Ober⸗ Präsident und der 88 waren bei den Rettungs⸗ arbeiten zugegen. Der Brand war heute früh 3 Uhr gelöscht.
Lichtenfels, 16. August. (W. T. B.) Der gestern Abend 10 Uhr 10 Min. hier aus Groß⸗Probstzella fällige Personen⸗ zug traf in Küps mit einem brennen den Postwagen ein. Dieser war kurz vorher infolge der Expl osion einer Petroleum⸗ lampe in Brand gerathen. Das Feuer fand reichliche Nahrung, so⸗ daß der ganze Wagen bis auf das eiserne Gerippe ausbrannte. Der in dem Wagen befindliche Postschaffner versuchte anfangs, das Feuer zu löschen, erlitt aber schwere Brandwunden. Nur der Aufmerksam⸗ keit des Zugführers, der den Brand bemerkte und den Zug zum Stehen brachte, ist es zu danken, daß der Postschaffner aus seiner ver⸗ zweifelten Lage gerettet wurde und mit dem Leben davonkam. Es sind mehrere hundert Stück Postpackete verbrannt.
St. Petersburg, 16. August. (W. T. B.) In Pensa wütheten gestern schon wieder drei Brände. (Vergl. Nr. 192 d. Bl. Fast die halbe Stadt ist verlassen. Die Einwohner halten si aus Furcht vor neuen Bränden in den Gassen und auf den Plätzen der Vorstädte, sowie an den Flußufern auf. — Auch im Dorfe Nowyja Aibessy (Bezirk Buinsk) entstand gestern eine Feuers⸗ brunst, bei der sechs Kinder ums Leben kamen.
New Orleans, 16. August. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ wurde gestern während eines Sturmes auf der Quarantänestation von Port Eads ein Haus fort⸗ gerissen. Die 15 Bewohner desselben, unter welchen sch 9 Kinder befanden, sind ertrunken. Die Stadt Mobile ist seit
gestern Abend vom Verkehr abgeschnitten.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Rotenburg a. Fulda, 17. August. (W. T. B.) Gestern fand im hiesigen Schlosse die Vermählung der Prinzessin Bertha von Hessen⸗Philippsthal⸗Barch⸗ feld mit dem Erbgrafen zur Lippe⸗Biesterfeld statt.
London, 17. August. (W. T. B.) Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Cradock gemeldet: Der britische Oberft Gorringe verfolgte Kruitzinger nach dem Gefecht vom 13. August und trieb ihn am 15. August mit ungefähr 100 Mann über den Oranjefluß. Mehrere kleinere Kom⸗ mandos streifen von Graaf Reinet bis zum Oranjefluß umher, doch werden sie von britischen Kolonnen beständig verfolgt.
Madrid, 17. August. (W. T. B.) In politischen Kreisen heißt es, der Botschafter beim Vatikan Pidal habe Schritte zur Abänderung des Konkordats gethan. Die Regierung glaube, daß die Verhandlungen zum Ziele führen werden.
Konstantinopel, 17. August. (Meldung des Wiener „K. . Sr ie Verhandlungen in der Quaifrage werden auf der Grundlage einer durch Kaiserliches Irade festgesetzten Rückkaufssumme von 40 Millionen gefügrt. Sie dürften in die Länge gezogen werden, bis Mittel zur Sicherstellung der Summe gefunden sind.
Belgrad, 17. August. (W. T. B.) Das Amtsblatt
veröffentlicht die Ernennung des Obersten Cseda Miliko⸗
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Sonntag: Abschiede⸗Gastspiel des Königli Hef⸗ Schauspielers il Richard. Onkel in 5 Akten nach Fritz Reuter.
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Der Montag und folgende Tage: Der Vetter.
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als Gast.) Familien⸗Nachrichten. Verlobt: Frl. Lina Engler mit Hrn. Ludmig Bloch von Blottnit (Berakan⸗= dorf). — 1. Gertrud Schmiedel mit Hrn. Wilhelm Mevyer (Breslau— Berlin). Geboren: Eine Tochter: Hrn. Landrath Hank von Eisenhart⸗Rothe (Bromberg). Gestorbeg: e Medizinalrath, Professor
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8 Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Erxpedition (J. B.: Heid rich) in Berlir.
Druck der Norddeutschen ckerei und Anstalt, Berlin 8W., Wilbelmstraße Nr. 32.
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