v 8 8 8 3 8 1 ——ybvvvF
ausgeschlossen erscheint und deshalb eine Schädigung der um⸗ liegenden Betriebe nicht zu befürchten ist. Die Genehmigung
*
zur künstlichen Ansteckung der Thiere ist, unter Beifügung des
amtsthierärztlichen Gutachtens, bei der zuständigen Ortspolizei⸗ behörde nachzusuchen.
§ 3.
Künstlich angesteckte Thiere sind vom Zeitpunkte der An⸗ steckung ab, ohne Rücksicht darauf, ob Erscheinungen der Seuche wahrnehmbar sind oder nicht, den seuchekranken Thieren gleich zu behandeln (§ 59 ff. der h.
Wenn die künstlich angesteckten Thiere nicht erkranken, so sind die Gehöfts⸗ oder Stallsperre und die sonstigen Schutz⸗ maßregeln so lange aufrecht zu erhalten, bis die Unverdächtig⸗ keit der Thiere durch den beamteten Thierarzt festgestellt 12 und die zur Unterbringung benutzten Stallräume nach § 67 der Bundesrathsinstruktion desinfiziert sind. Die Desinfektion ist auch dann erforderlich, wenn die Seuche bei keinem der an⸗ gesteckten Thiere zum Ausbruch gekommen ist, weil der ihnen einverleibte Ansteckungsstoff mit den Abgängen und dem Speichel zum theil wieder ausgeschieden wird d die Stallungen verunreinigt. 8 8 5 uwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen sind, sofern nicht nach den bestehenden Gesetzen, insbesondere nach § 328 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs, eine höhere Strafe verwirkt ist, nach § 66 Nr. 4 und § 67 des Reichs⸗Vieh⸗ seuchengesetzes vom 23. Juni S. Fit Mai 1894 strafbar.
Dies in Kraft. 8 Berlin, den 25. August 1901. Der Polizei⸗Präsident. von Windheim.
Landespolizeiliche Anordnung,
betreffend Ueberwachung italienischer Geflügel⸗ fendungen.
Um der Gefahr der Einschleppung und Verbreitung der Geflügelcholera vorzubeugen, ordne ich hiermit auf Grund des § 7 sowie der §§ 17 und 18 fg. des Reichs⸗Viehseuchen⸗ gesetzes vom 23. Juni 1880/1. Mai 1894 (R.⸗G.⸗Bl. 153/409), ferner des § 1 der Bundesraths⸗Instruktion zu diesem Gesetz vom 27. Juni 1895 (R.⸗G.⸗Bl. S. 357) und der §§ 1, 3 und 7, des preußischen Ausfüh⸗ rungsgesetzes vom 12. März 1881 /18. Juni 1894 (G.⸗S. S. 128/115) zufolge Anweisung des Herrn Ministers für Landwirthschaft, Domaͤnen und Forsten fuͤr den Umfang des Regierungsbezirks Schleswig Folgendes an:
1) Sämmtliche aus Italien herrührenden Geflügelsendungen dürfen aus der Eisenbahn nicht entladen werden, bevor sie amtsthierärztlich untersucht worden sind.
2) Wird durch die amtsthierärztliche Untersuchung bei einer Sendung die Geflügelcholera festgestellt, so hat der be⸗ amtete Thierarzt den Weitertransport vorläufig zu untersagen und der Ortspolizeibehörde Anzeige zu erstatten.
Die ee. hat Sendung nach Maßgabe des § 7 bezw. der §§ 2, 3 und 4 der landespolizeilichen Anordnung, betreffend Maßregeln gegen die Geflügelcholera, vom 8. Oktober 1897 — A.⸗Bl. S. 435/6 — zu verfahren. 8
Im Falle die Thiere binnen 12 Stunden einen Standort erreichen können, wo sie durchseuchen oder abgeschlachtet werden sollen, kann die Polizeibehörde die Weiterbeförderung der un⸗ getheilten Sendung unter der Bedingung gestatten, daß der Transport auf Wagen erfolgt, deren Einrichtung das Herab⸗ fallen von Koth, Streu, Futterresten ꝛc. verhindert.
Von dieser Befugniß wird namentlich dann Gebrauch zu machen sein, wenn auf dem Bahnhof oder in dessen Nähe keine zur Absonderung der Sendung geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Wird die Erlaubniß zur Ueberführung der Thiere in einen anderen Polizeibezirk ertheilt, so ist der betreffenden Polizeibehörde unverzüglich von der Sachlage Kenntniß zu geben.
3) Für die bei der amtsthierär. 2 Untersuchung nicht verseucht befundenen Sendungen ist die Genehmigung zur Entladung und Weiterbeförderung von der zuständigen Orts⸗ polizeibehörde auf Grund der 82 von dem beamteten Thier⸗ arzte zu machenden Mittheilung über das Ergebniß der Untersuchung zu ertheilen. Liegt der Bestimmungsort der Sendung in einem anderen Polizeibezirke, so ist die Orts⸗ polizeibehörde dieses Bezirkes unter Bezeichnung der Sendung nach Art, Zahl und sonstigen allgemeinen Kennzeichen der dazu gehörigen Thiere von der Genehmigung des Weiter⸗ transports nöthigenfalls telegraphisch oder telephonisch zu be⸗ nachrichtigen.
Die Sendung ist am Bestimmungsorte für die Dauer von acht Tagen einer polizeilichen Beohachtung und Ab⸗ sonderung su unterwerfen und darf nur dann in den freien Verkehr gesetzt werden, wenn der Besitzer eine 22 ärztliche Bescheinigung darüber beibringt, daß eine am Schlusse der Beobachtungsfrist vorgenommene erneute Untersuchung die Seuchenfreiheit der Thiere ergeben hat.
Die Abschlachtung von Thieren und die — der geschlachteten Thiere ist mit polizeilicher Erlaubniß auch vor — der Frist und vor amtsthierärztlicher Untersuchung
ulässig.
4) Stallungen von Geflügelhändlern, die hauptsächlich oder in erheblichem Umfange mit Geflügel handeln, das aus Italien eingeführt wird, sind nach § 17 des Reiche⸗Viehseuchen⸗ Sches einer fortlaufenden amtsthierärztlichen Beaussichtigung 7 PU! des gesammten Geflügelbestandes zu unterwerfen.
5) Die Kosten der amtosthierärztlichen Untersuchungen fallen dem Besitzer der Thiere zur Last. In
Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen unterliegen, sofern nicht nach den bestehenden Gesetzen, in sondere nach 8.923 des Strafgefetzbuchs eine höhere Strafe verwirft ist, den Strafvorschriften der Ziffern 3 und 4 des 8 & des Reichs⸗Viehseuchengesetss vom 23. Juni 1880/1. Mal
Diese Anordnung lritt mit dem Tage ihrer Ver lichu Kraft. 2 Sohlrowig den 8. August 1901. 8 8
Der Regierungs Präsident. von Dolega⸗Kozierowski.
bei der Behondlung der
öffent⸗
Königreich Preußen. 11““
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den vortragenden Rath im Kriegs⸗Ministerium, Geheimen Baurath Verworn zum Geheimen Ober⸗Baurath und den Militär⸗Intendantur⸗Assessor Runge, Vorstand der Intendantur der 21. Division, zum Militär⸗Intendanturrath zu ernennen. 8 Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Dem Dozenten an der Technischen SHeRee. zu Berlin,
Eisenbahn⸗Bau⸗ und Betriebs⸗Inspektor Wilhelm Cauer ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Die Oberförsterstelle Lyck im Regierungsbezirk Gum⸗ binnen ist zum 1. Dezember 1901 anderweit zu besetzen.
8—
Bekanntmachung.
Das Reineinkommen der mir unterstellten Ilmebahn ist für das Rechnungsjahr 1900 auf 22 491 ℳ festgesetzt worden. Bei der Rhene⸗Diemelthal⸗Eisenbahn ist ein Ueberschuß nicht erzielt.
Cassel, den 24. August 1901.
Der Königliche 11“
Landgrebe.
8 ]„7ꝰ,õ Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetz⸗Sammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu
den Kommunalabgaben einschätzbare Reinertrag aus dem
Betriebsjahre 1900/1901 bei der Bentheimer Kreis⸗
bahn 11 450 ℳ 27 ₰ beträgt. öJ“ Münster, den 26. August 1901. Der Königliche J“ 1
Knehes
8
Abgereist:
Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenh Dr. Studt, mit längerem Urlaub.
Angekommen:
der Urlaub.
ANichtamtliches. SHeoentscheeb Heilch— Preußen. Berlin, 29. August.
Seine Majestät der Kaiser und König empfingen
gestern Mittag um 12 Uhr im hiesigen Schlosse den Staats⸗ sekretär in Elsaß⸗Lothringen, Staats⸗Minister von Köller.
Heute Vormittag hörten Seine Majestät im Neuen Palais die Vorträge des Kriegs⸗Ministers, Generals von Goßler und des Chefs des Militär⸗Kabinets, Generalmajors Grafen von Hülsen⸗Haeseler.
Im Monat Juli d. J. haben 3673 Schiffe (gegen 3273 Schiffe im Juli 1900) mit einem Netto⸗Raumgehalt von 443 145 Registertons (1900: 408 507 Registertons) den Kaiser Wilhelm⸗Kanal benutzt und, nach Abzug des auf die Kanalabgabe in Anrechnung zu bringenden Elblootsgeldes, an Gebühren 215 517 ℳ (1900: 203 310 ℳ) entrichtet.
Der Königliche Gesandte in Oldenburg Graf Henckel von Donnersmarck hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub angetreten.
Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. Bismarck“, Kommandant: Kapitän zur von Moltke, mit dem Chef des Kreuper⸗SCeschwadere, Vize⸗ Admiral Bendemann an Bord, sowie S. M. Torpedoboote
8 91“ und „S 92“, Kommandanten: Oberleutnant zur See
Püllen und Kapitänleutnant Pfundheller, am 27. August in Masampo eingetroffen; S. M. S. „Fürst Bismarck“ und S. M. Torpedoboot „S 91“ peabsichtigten, heute von Masampo nach Tschifu in See zu gehen.
S. M. S. „Geier“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Bauer, ist am 27. August in Fusan an ekommen und beab⸗ sichuigt am 30. August von dort nach Tsingtau in See zu ehen. 1 S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Kommandant: Kapitän zur See Stein, ist gestern von Tschifu nach Tsingtau in See gegangen.
S. M. S. „Iltis“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Sthamer, ist am 27. August in Canton eingetroffen.
Seine Majestät der König empfng gestern, dem „Dreosd. Journ.“ zufolge, im Schlosse zu Pillnitz den den achsischen Kavallerie⸗Divisionsühungen beiwohnenden General⸗
spekteur der Königlich preußischen Kavallerie, General der
vallerie Edlen von der Planiz. 2
Seine Majestät der König von Grieche traf auf der Reise von Paris nach Kopenhagen gestern in Hamburg ein.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser Franz Joseph ist nach einer Meldung des
„W. T. B.“ gestern Abend mit den Prinzen Georg und Konrad von Bayern von Ischl nach Wien abgereist.
Bei der gestern vorgenommenen Reichsraths⸗Ergän⸗ zungswahl im Judenburger Stadtwahlbezirk wurde
der Kandidat der Deutschen Volkspartei Gasteiger mit 850
von 876 abgegebenen gültigen Stimmen zum Reichsraths⸗
Abgeordneten gewählt.
Großbritannien und Irland.
Der Kronprin des Deutschen Reichs und von 1s ZZIIII aus London heute in Penrith zum Besuche des Earl of
einer
Preußen traf na Meldung des
Lonsdale ein.
In der gestrigen Sitzung de Kommission für die Prüfung
der Entschädigungsansprüche der aus Süd⸗Afrika Ausgewiesenen wurden 128 Entschädigungsansprüche
von Deutschen vorgelegt. U. a. fordert Dr. P. Christianssen Schmitt, der
31 750 Pfund für ideelle Schädigung; Besitzer eines Hotele in Pretoria, verlangt 11 900 Pfund, darunter 10 000 Pfund für theilweisen Augenlichts; ein Schankwirth
Pfund. Außerdem wurden noch 71 Entschädigungsansprüche von früheren vZö deutscher Abstammung in der Höhe von 69 125 Pfund unterbreitet
8* 8 8 8
die „Peterburgskija Wjedomosti“ vom gestrigen Tage ent⸗ halten, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet, an der
Spitze die folgenden Ausführungen über den Besuch des
und der Kaiserin und Frankreich: „Das kürzlich erfolgte
Rußlands mit den übrigen Mächten in der führenden Rolle, die der deutsche dierende dort spielte, die von alther nachbarlichen dem russischen und dem deutschen Kaiserhause, endlich die Nachbarschaft Deutschlands und Rußlands, sowie die
Kaisers in Deutschland
Oberkomman⸗ bestehenden
zwischen ihnen unvermeidliche Solidarität vieler politischer .
und wirthschaftlicher Interessen, — alles das zusammen⸗ genommen mußte zwischen Rußland und Deutschland jene Beziehungen gegenseitigen Vertrauens und Wohl⸗ wollens herstellen, die, indem sie ihrem Wesen nach natürlich, traditionell, nicht ausrottbar sind, zugleich in keinem Sinne für irgend jemand beunruhigend oder im stande sind, irgend welche Zweifel wachzurufen. Die Per⸗ sönlichkeit des hochbegabten, unermüdlichen, energischen und von idealen Bestrebungen geleiteten Deutschen Kaisers erscheint kraft ihrer internationalen Bedeutung so hervor⸗ ragend, daß es unnatürlich wäre, wenn gerade in diesem
Jahre eine freundschaftliche Begegnung Kaiser Wilhelm's mit 4 8
dem russischen Monarchen nicht erfolgte, dessen Verehrung in allen Ländern der Welt nicht aufhört, in dem zu wachsen, als die erhabene, jedem Egoismus fremde Politik Rußlands nicht aufhört, die Achtung und das Vertrauen aller Völker zu genießen. „Deshalb muß auch der jetzt bevorstehende Besuch des russischen Monarchen in Danzig, der für Deutschland eine neue Bestätigung der an⸗ dauernden freundnachbarlichen Gesinnung Rußlands ist, zu⸗ gleich auch in Frankreich volle Sympathie finden, wo vieles aus der Vergangenheit schon vergessen wird und viele Hoff⸗ nungen wach werden auf Schaffung einer engeren, ernstlicheren französisch⸗deutschen Annäherung und gemeinsamen hohen europäischen Politik.“ .“
Aus Madrid wird dem „W. T. B.“ vom heutigen Tage berichtet, bei Uebungen in spanischen Gewässern sei ein britisches Torpedoboot am Strande von La Linea de Concepcion (bei Gibraltar) aufgelaufen. Englische See⸗ leute seien herbeigeeilt, um dasselbe zu heben, aber von spa⸗ nischen Soldaten daran gehindert worden. Die Engländer seien dann in größerer Zahl herbeigekommen und hätten das Boot trotz des Einspruchs der sbanischen Soldaten gehoben. Der Zwischenfall werde in Madrid lebhaft besprochen.
Portugal.
Wie die Blätter in Lissabon dem „W. T. B.“ zufolge melden, haben die portugiesische und die britische Re⸗ gierung sich über die Grenze zwischen den Provinzen Angola und Barotse in Afrika verständigt.
Türkei.
Das Rundschreiben, mit welchem der 5 schafter Constans den Chefs der auswärtigen Missionen eine Abreise anzeigte, hat, wie das Wiener „K. K. Telegr.⸗ Korr.⸗Burcau“ aus Konstantinopel meldet, folgenden Worlaut: „Ich beehre mich, Ihnen zur Kenntniß zu bringen, daß ich im Auftrage meiner Regierung Konstantinopel heute verlasse. Botschaftsrath Bapst bleibt vorläufig hier, um mit dem Personal die Erledigung der laufenden Angelegenheiten von speziellem Interesse zu besorgen.“ 8
Die Abreise Constans’ von Therapia aus auf einem der französischen Stationsschiffe erfolgte am 26 August um 11 ⅛ Uhr Vormittags. Das Personal der Botschaft und des Konsulats sowie die Offiziere der beiden feanzofischen Stations⸗ chiffe gaben dem Botschafter bis zum Bahnho das Geleit.
m Augenblick der Abreise wurde die Fahne auf dem Bot⸗ schaftspalais eingezogen. Auf dem 2 agefe waren auch die Mitglieder der französischen Kolonie erschienen. An die französischen Konsuln in der Türkei ist seitens der Botschaft ein Nundschreiben ergangen, in welchem sie von dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen verständigt und aufgefordert worden sind, wie bisher die Interessen der e Staateangehörigen zu wahren. Noch kurz vor Abreise des Botschafters hatte Selim Pascha bei der Gemahlin des Botschafters Schritte unternommen, indem er sie bat, den Botschafter zu veranlassen, die Abreise aufzu⸗ geben; er erhielt jedoch eine ablehnende Antwort. Auch der
Verlust des in Johannesburg, Namens Theinert, verlangt 10 000 Pfund für ideelle Schädigung. Der Gesammtbetrag dieser Forderungen beläuft sich auf 177 000
Zusammengehen Ost⸗Asien bei
und verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen
Maße
Deer Vorschlag sei indessen abgelehnt worden.
Ober⸗Zeremonienmeister Ibrahim Bey hatte sich im Namen
des Sultans bemüht, die Abreise zu verhindern; voch blieben die Schritte erfolglos.
Die Pforte beauftragte infolge dessen den türkischen Botschafter in Paris, Munir Bey, der gegenwärtig in Bern weilt, nicht nach Paris zurückzukehren.
Amerika.
—Einer Depesche des „New York Herald“ aus Port of Spain zufolge fanden, wie „W. T. B.“ aus New York vom gestrigen Tage meldet, die venezolanischen Behörden in Coro Waffen, die dem venezolanischen Flüchtling General Riera gehören. Man hofft, daß der Aufstand in dem Ge⸗ iet von Coro dadurch werde vereitelt werden. Demselben Blatt wird aus Colon berichtet, daß 2000 Aufständische von Columbien in Venezuela ein⸗ edrungen seien, angeblich zu dem Zweck, an dem Sturz es Präsidenten Castro mitzuwirken. Wenn dieser erreicht ei, solle etwas Aehnliches in Nicaragua versucht werden.
Asien.
Vorgestern Abend ist, wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Peking meldet, auch das Kaiserliche Edikt, durch welches ie Einfuhr von Feuerwaffen und Munition ver⸗ oten wird, erlassen worden. Das Edikt übergehe aber die vesentliche Thatsache, daß das Verbot auch für die chinesische Regierung gilt, mit Stillschweigen und stelle Sache so dar, als ob die Regierung die Einfuhr aus freien Stücken verbiete, um eine Wiederholung der Unruhen und des Räuberunwesens zu verhindern. Die Gesandten sähen daher das Edikt für ungenügend an und hätten gestern in einer Versammlung beschlossen, den ersten Paragraphen des Edikts nicht anzunehmen. Wie verlaute, habe der 18igh Gesandte Satow den Antrag gestellt, das ganze Edikt den chinesischen Vertretern als nicht zufriedenstellend zurückzugeben.
““
Afrika. 8
Der britische Oberbefehlshaber in Süd⸗Afrika Lord
6“ chener berichtete, einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“
1
ufolge, unter dem 25. d. M. aus Pretoria nach London, der General Hildyard habe ihm eidliche Aussagen über⸗ mittelt, welche bestätigten, daß am 6. Juni in Graspan bei Reitz ein Leutnant und zwei Soldaten erschossen worden seien, nachdem sie sich ergeben hätten. Er habe Abschriften dieser
Aussagen an Steijn und Botha geschickt.
Daraufhin hat gestern der britische Staatssekretär des Kriegsamts Brodrick an Lord Kitchener Folgendes telegraphiert: „Wir vernehmen, daß Sie hinsichtlich des an vS Verwundeten bei Blakfontein begangenen Todt⸗ schlages keinerlei befriedigende Zusicherung erhalten haben. In Anbetracht der in Ihrer Depesche aufgeführten Thatsachen sind wir der Ansicht, daß Sie durch Pro⸗ klamation bekannt geben müssen, daß die Mitglieder eines
Kommandos, das einen solchen Akt der Gewaltthätigkeit be⸗
gangen hat, als schuldig angesehen werden, wenn bewiesen wird, daß sie bei der Ausführung der That anwesend waren, mögen sie wirklich daran theilgenommen haben oder nicht, und daß der Chef des Kommandos mit dem Tode und die übrigen Mitglieder des Kommandos je nach dem Grade ihrer Mit⸗ schuld mit dem Tode bestraft oder mit einer leichteren Strafe belegt werden.“
Bei der Regierung des Congostaats in Brüssel ist keine Bestätigung der kürzlich aus London an den „Temps“ tele⸗ graphierten Nachricht von einer Revolte der eingeborenen Truppen am unteren Congo eingegangen. Es sind keinerlei
Unruhen gemeldet worden. “
der gestern im ersten Wahlbezirk des Regierungs⸗ bezirks Danzig (Marienburg) vorgenommenen Ersatzwahl eines Mitgliedes des Hauses der Abgeordneten wurde, nach einer Meldung des „W. T. B.“, der Kammerherr von Obdenburg in Januschau (kons.) mit allen 294 abgegebenen Stimmen gewählt. . ⸗ “
Nr. 36 des Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 23. August, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ernennungen. — 22) Post⸗ und Telegraphen⸗Wesen: Abänderung der Telegraphenordnung vom 9. Juni 1897. — 3) Finanz⸗Wesen: Jhachaa zur Nachweisung der Einnahmen des 2„ vom 1. April 1901 his Ende Juli 1901. — 4) Polizei⸗ Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. “
Statistik und Volkswirthschaft.
1 Zur Arbeiterbewegung. 5*
„M. neten zum internationalen Glasarbeiterkongre vecks Berathung über die Lage des allgemeinen Ausstandes der 18Sen arbeiter Deutschlands versammelt. (Vergl. Nr. 202
Die Berliner Bandagen⸗Arbeiter haben, wie hiesige Nlätter berichten, eine Lohnbewegung begonnen und den betreffenden nternehmern folgende orderungen zur Anerkennung vorgelegt: Täg⸗ he A zeit 9 Stunden, bei einem Mindestlohn von 45 ₰ pro tunde für alle diejenigen, die ein Jahr und 2 als Gehilfe ätig sind; Zuschlaß von 10 %, wo bereits dieser Lohn oder mehr zahlt wird; gütung nothwendig werdender Ueberstunden mit 2 % Zuschlag; Einführung allgemeiner Lohnarbeit und Beseitigung der Arbeit auf Accord. In den Werkstätten, wo his morgen Abend e derun nicht bewilligt sind, soll am nächsten Meontag die nicht wieder aufgenommen werden. „Zu dem seit einigen Wochen andauernden Ausstand der ötichergehilfen Lelp igs (vergl. Nr. 143 d. Bl.) theilt die „Leipz. Ztg.“ mit, daß zur Zeit nur noch 13 Mann in Frage kommen id die Lohnbewegung thatsächlich als beendet betrachtet werden kann. 8 Pittsburg meldet „W. T. B.“ vom 27. d. M., daß cfaffer der Vorsitende des amerikanischen Stahlarbeiter⸗Ver⸗ ndes, ein Schreiben an die Mitglieder des Exekutiv⸗Comités des bteren gerichtet hat, in welchem er sie auffordert, dem Plan zur eilegung des Ausstandes, über den am letzten Sonnabend sich die ertreter der Nationalen Arbeiter⸗Vereinigun des Stahlarbeiter⸗ Verbandes gerinigt haben, zuzustimmen. Fel. r. 203 d. Bl.).
In Hannover sind, dem „Hannov. Cour.“ zufolge, gepemwart
Aus Wien wird dem „W. T. B.“ historiker Professor Rudolf Haym aus St. Anton am Arlberge gestorben ist. zu Grünberg in Schlesien geboren, studierte Theologie und
hilosophie in Halle und Berlin, wo er dann einige Zeit als Lehrer am Köllnischen Gymnasium thätig war, und lebte in den Jahren 1846 und 1847 in Halle. Die Schrift „Reden und Redner des Ersten preußischen Vereinigten Landtags“ (Berlin 1847) wurde Anlaß, daß er als Abgeordneter der beiden Mansfelder Kreise Mit⸗ glied der Frankfurter Nationalversammlung wurde, über die er in der Schrift „Die deutsche Nationalversammlung“ (3 Theile, Frankfurt und Berlin 1848 — 1850) vom Standpunkt der Partei des rechten Zentrums historisch berichtete. Denselben, d. h. den altliberalen Parteiinteressen diente Haym darauf als Redakteur der „Konstitu⸗ tionellen Zeitung“ in Berlin. Nach Halle zurückgekehrt, begann er im Jahre 1851 seine Wirksamkeit als Dozent der Philosophie und der neueren deutschen Literaturgeschichte. Gleichzeitig leitete er die „Preußischen Jahrbücher“ von ihrem ersten Erscheinen im Jahre 1858 an bis zum Jahre 1864 als Herausgeber. Im Jahre 1860 wurde er zum außerordentlichen und 1868 zum ordentlichen Professor an der dortigen Universität ernannt. Politisch war Professor Haym nur noch in der Landtagssession von 1866 bis 1867 als Abgeordneter für Halle und den Saalkreis thätig. Außer den oben genannten Werken schrieb er noch die folgenden: „W. von Humboldt“ (Berlin 1856); „Hegel und seine Zeit“ (ebenda 1857); „Arthur Schopenhauer“ sebenda 1864);
„Die romantische Schule“ (ebenda 1870); „Herder nach seinem Leben und seinen Werken“ (2 Bände, ebenda 1877 — 1885); „Das Leben Max Duncker's“ (ebenda 1890). Ferner gab er die „Briefe W. von Humboldt's an G. H. L. Nicolovius“ (Berlin 1894) heraus.
gemeldet, daß der Literar⸗ alle a. S. am Dienstag in r war am 5. Oktober 1821
Land⸗ und Forstwirthschaft.
8 Ernteergebnisse in Rnußland.
Der Kaiserliche Konsul in Libau berichtet unterm 24. d. M.:
Die bei günstigem Wetter beendete Roggenernte ergiebt durch⸗ schnittlich doch nur einen mittleren Ertrag, weil das Korn infolge der großen Hitze klein geblieben ist und daher schlecht scheffelt.
Weizen und Sommergetreide sind meist sehr gut gerathen und schon überall geschnitten, doch wird das Einbringen durch fast tägliche Gewitterregen erschwert und die Qualität des Getreides durch den fortwährenden Wechsel von Regen und heißem Sonnenschein wahr⸗ schein lich vermindert.
Kartoffeln stehen gut, andere Gemüse dagegen fast überall schlecht.
Ueber Libau gingen in letzter Zeit starke Hagelschläge nieder, 5 sich das Unwetter auf einen ganz kleinen Kreis beschränkt zu haben.
Die „Moskauer Nachrichten“ bringen in ihrer Nummer vom 13. d. M. folgende angeblich zuf amtlichen Quellen beruhende vor⸗ laufige Darstellung des Ernteergebnisses:
Von dem Ministerium der Landwirthschaft ist auf Grund der Mittheilungen von 7000 seiner freiwilligen Korrespondenten eine vor⸗ läufige Darstellung des diesjährigen Ergebnisses der Ernte im euro⸗ päischen Rußland unter besonderer Berücksichtigung der Wintersaaten⸗ ernte für jedes einzelne Gouvernement gegeben worden, zu welcher aber be⸗ merkt wird, daß die Ziffern nur annähernd richtig sind und voraus⸗ sichtlich das wirkliche Ernteergebniß übersteigen, sodaß dieses schon an sne 5 sich sehr mittelmäßig, schließlich als ein recht trauriges er⸗ scheint.
Schlecht und unbefriedigend war die Ernte der Wintersaaten in den Gouvernements: Astrachan, Don⸗Gebiet, Jekaterinoslaw, den südlichen Theilen der Gouvernements Poltawa, C harkow, Woronesch, Ssaratow, Ssamara (theilweise), DOrenburg, Ufa, e Wiatka, theilweise Kasan, sowie im Weichselgebiet mit
usnahme von Ssuwalki, Ljublin und Radom. In diesem ganzen
Gebiete hat das Getreide bereits im Frühjahr durch Kälte, später durch Trockenheit und Hitze gelitten und ist stellenweise zum Vieh⸗ futter abgemäht worden.
Mittel und untermittel war die Ernte in den Gouvernements: Nischnij⸗Nowgorod, Wladimir, Kostroma, einem Theile der Gouverne⸗ ments Kasan und Ssamara, ferner in Ssaratow, Ssimbirsk, Pensa, Rjasan, Tambow, Woronesch, Charkow, sowie zum theil im Gouvernement Taurien.
Mittelmäßig bis befriedigend war das Ergebniß in den Gouverne⸗ ments Tschernigow, einem Theil des Poltawschen, im Südosten der Gouvernements Charkow, Kursk, Orel, Tula, Jaroslaw, Kostroma, Wologda, Witebsk, Ssuwalki, Ljublin, Radom, Stawropol, in den Baltischen Provinzen und im Terek⸗Gebiet.
Im übrigen europäischen Rußland ist die Ernte der Winter⸗ gut, in den Gouvernements Bessarabien und Cherson selbst sehr gut.
as Minimum des von einer Dessjatin“*) gewonnenen Roggens (11 — 33 Pud) fand sich in den Gouvernements Astrachan, Jeka⸗ terinoslaw, Orenburg und im Don⸗Gebiet, das Marimum in den PrpFmnents Cherson, Bessarabien, Podolien und Kiew (80 bis ud).
Nach den über die Sommersaaten vorhandenen Angaben ist der Zu⸗ stand derselben in den Gouvernements Rjasan, —— Woronesch, Charkow, Poltawa, Jekaterinoslaw, Taurien (theilweise), im Don⸗ Gebiet, in den an Ural grenzenden, in den an der mittleren Wolga (außer Nischnij⸗Nowgorod, Kasan und Fzere. sowie in den an der unteren Wolga gelegenen Bezirken schlecht. Die Sommersaat ist infolge der Trockenheit und Hitze im Wachsthum zurückgeblieben und konnte vielfach nur zum Viehfutter benutzt werden.
Befriedigend war das Ergebniß der Sommersaaten in den Gouvernements Kursk, Orel, Tula, Kaluga, in den süd⸗ lichen Theilen des Gouvernements Moskau, Nischnij⸗Now⸗ orod, Wladimir und Kasan, gut in den Gouvernements
olhvnien, Podolsk, Bessarabien und einem Theil von Cherson. Im übrigen europäischen Rußland wird das Ergebniß der Sommersaat als zufriedenstellend erachtet.
Außer durch ungünstige Witterungsverhältnisse wurde durch Hagel und die an vielen Orten in großen Massen auftretenden schädlichen Insekten großer Schaden verursacht.
Ernteergebnisse in Serbien.
Der Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unterm 20. d. M.:
Die ö9 feuchten und kühlen Witterungsverhältnisse dieses Sommers haben die Erntearbeiten bedeutend hingehalten. Der Schnitt des Weizens ist infolgedessen bis jetzt noch nicht überall beendet. Die amtlicherseits gemeldeten Druschproben haben in den einzelnen Gegenden ganz verschiedene Resultate ergeben. So beträgt das Ergebniß beim Weizen in manchen Kreisen 4 — 500 kg, in anderen bis 1900 kg pro Hektar, für Gerste 5—600, beziehungsweise 3 400, anderwärts 1000 kg und darüber pro Hektar. Im Großen und Ganzen ist das Getreide der diesjährigen Ernte reiner als im Vorsahre, was auf den — einen günstigen Einfluß ausübt. Durch häufiges Hagelwetter
aben in vielen Gegenden die Ernteergebnisse auch noch in dem Berichtsmonate empfindliche Einbuße erlitten, sodaß man jetzt den Gesammtertrag der diesjährigen serbischen Getreideernte als wesentlich der e eeaeen wo 1. chwache Mittelernte zu verzeichnen war, na muß.
Die Maisernte hingegen verspricht sehr gut auszufallen. Es hat den Maiskulturen weder an hinreichender Feuchtigkeit, noch an heißer Witterung gefehlt, sodaß die Maisfelder jetzt fast überall prücht stehen. Dort, wo der Hagel die Maispflanzen verni tet hat, ist noch in den letzten Wochen sogenannter Frühmais (italienische Sorten) angebaut worden.
*) Eine Desstatin
Ges und
heit wesen, Thierkrankheiten und Absperrungs Maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 35 vom 28. August 1901.)
Pest.
Türkei. Am 19. August ist in Galata ein neuer Pestfall festgestellt. “ .
Egypten. In der Zeit vom 2. bis einschließlich 8. August wurden in Port Said 3 Erkrankungen (und 1 Todesfall) an der
est festgestellt, in Alexandrien 2 (2), in Zagazig 1 (1). Zu⸗ olge einer älteren amtlichen Nachricht aus Kairo entfielen von 7 waßrend der vierten Juliwoche in ganz Egypten gemeldeten Pestfällen 4 auf Eingeborene, 3 auf Europäer, und zwar Griechen; in Zagazig sollen allein in dieser einen Juliwoche 221 Ratten getödtet und ver⸗ brannt worden sein.
Nach dem letzten aus Egypten vorliegenden Ausweise vom 17. August wurden vom 9. bis einschließlich 15. August in Alexandrien und Port Said je 3 Erkrankungen und in Zagazig 1 Erkrankung festgestellt; von den 2 gemeldeten Pesttodesfällen dieser Woche entfiel je einer auf Alexandrien und Port Said. Von 114 seit dem 7. April in Egypten beobachteten Pestfällen sollen 56 geheilt, 48 tödtlich verlaufen sein.
Britisch⸗Ostindien. Während der am 26. Juli abgelaufenen Woche wurden in der Präsidentschaft Bombay 2402 neue Er⸗ krankungen und 1739 Todesfälle an der Pest festgestellt, d. h. 465 bezw. 369 mehr als in der Woche vorher. Aus der bereits für pest⸗ frei erklärten Hafenstadt Kurrachee wurden 8 Erkrankungen und 4 Pesttodesfälle gemeldet; in der Vorwoche waren daselbst 1 Er⸗ krankung und 1 Todesfall festgestellt worden. In der Stadt Bombay starben während der am 27. Juli beendeten Woche ins⸗ gesammt 789 Personen, davon 112 erweislich an der Pest und 173 unter Pestverdacht; die Zahl der Neuerkrankungen daselbst wurde auf 108, also 37 weniger als in der Vorwoche beziffert.
China. Zufolge einer Mittheilung vom 13. Juli war in Stadt und Hafen von Swatau seit dem 1. Juli kein Erkrankungs⸗ fall an der Pest mehr bekannt geworden, und auch in der Umgegend nahm die Seuche stetig ab.
Kapland. Während der am 27. Juli abgelaufenen Woche sind in der ganzen Kolonie noch 5 Pestfälle zur Anzeige gelang †, 2 Personen sind der Pest erlegen; 2 von den Erkrankungen entfielen auf Port Elizabeth, wo am Ende der Woche noch 15 Pestkranke in Behandlung waren. — Als pestverdächtig waren am Ende der Woche 5 kranke Personen (darunter jedoch keine in Port Elizabeth) unter Beobachtung, in den contact camps befanden sich noch 85 Personen, darunter 29 Europäer.
Vereinigte Staaten von Amerika. Vom 6. bis 11. Juli sind in San Francisco 5 Erkrankungen und 4 Todesfälle an der Pest beobachtet.
Queensland. Während der zweiten Juliwoche soll eine neue Erkrankung an der Pest vorgekommen sein; von 67 am 11. Juli untersuchten Ratten wurde eine an der Pest leidend befunden.
Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige: vom 11. bis 20. Juli 3 Erkrankungen in Bocas del Toro (Columbien) und 4 Erkrankungen in San⸗ tiago de las Vegas (bei Havanna); ferner wurden gemeldet aus San Juan (Porto Rico) am 16. Juli 1 Erkrankung auf einem von Port au Prince nach St. Thomas und Hayvre gehenden Schiffe und aus Tampico (Mexiko) am 26. Juli 1 Erkrankung auf einem von Progreso kommenden Schiffe.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: London, Moskau je 2, Paris 6, Warschau 4 Todes⸗ fälle; London (Krankenhäuser) 8, Paris 42, St. Petersburg 8, Warschau (Krankenhäuser) 5 Erkrankungen; Flecktyphus: Reg.⸗Bez. Marienwerder 5, Warschau (Krankenhäuser) 8 Erkrankungen; Milz⸗ brand: Reg.⸗Bez. Marienwerder 4 Erkrankungen; R otz (Wurm): Reg.⸗Bez. Arnsberg 7 Erkrankungen; Ruhr: Moskau 27 Todes⸗ fälle; Reg.⸗Bezirke Arnsberg 65, Düsseldorf 81, Warschau (Krankenhäuser) 23 Erkrankungen; Brechdurchfall: Nürnberg 65, Hamburg 155 Erkrankungen; Rothlauf: Wien 30 Erkrankungen; Influenza: London 3 Todesfälle; Keuchhusten: London 24 Todes⸗ fälle; Reg.⸗Bezirke Marienwerder 44, Schleswig 81, Hamburg 38, Kopenhagen 90 Erkrankungen — Mehr als ein Zehntel aller Ge⸗ storbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 1,15 %): in Fürth — Erkrankungen kamen zur Meldung in Berlin 20, Breslau 46, in den Reg.⸗Bezirken Düsseldorf 90, Posen 92, in Nürnberg 39, Ham urg 119, Budapest 41, Edinburg 20, Kopenhagen 36, St. Petersburg 83, Wien 51 — desgl. an Diphtherie und Croup (1886/,95: 4,22 %): in Bamberg — Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 50, Ham⸗ burg 38, Christiania 20, London (Krankenhäuser) 175, Paris 63, St. Petersburg 79, Stockholm 26, Wien 43; ferner wurden Er⸗ krankungen an Scharlach gemeldet in Breslau 31, Hamburg 40, Budapest 23, Edinburg 30, Kopenhagen 24, London (Krankenhaäuser) 300, Paris 32, St. Petersburg 74, Wien 61 — desgl. an Unter⸗ leibstyphus in Kopenhagen 21, London (Krankenhäuser) 35, Paris 50, St. Petersburg 125, Wien 37. .
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Mittels Rundschreibens vom 21. August d. J. macht der General⸗Gesundheits⸗Direktor im Hinblick auf die Vorschriften des Reglements über die äußere Gesundheitspolizei bekannt, daß in Toochow (Schanghai) die Beulenpest ausgeb⸗ ochen sei. (Vgl „R.⸗Anz.“ vom 16. Dezember 1899, Nr. 297.) “ Hinterindien. 8 Nach einer in der Government Gazette“ vom 26. v. M. ver⸗ öffentlichten Bekanntmachung der Kolonialregierung in Singapore sind die gegen Deli und Langkat auf Sumatra wegen Cholera und gegen Swatow wegen Pest verhängten Quarantäne⸗ maßregeln aufgehoben worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom
v11.““
15. März und 18. Juli d. J., Nrn. 64 bezw. 168).
Verdingungen im Auslande. 1
8 Oesterreich⸗Ungarn. 3 2. September, 12 Uhr. K. K. priv Kaiser Ferdinands⸗Nordhahn in Wien: Verkauf von disponiblen Altmaterialien aus Kupfer, Blech, Eisen, Stahl. Näheres im Bureau der Material⸗Verwaltung (II. Nordbahnhof) und beim „Reichs⸗Anzeiger“. 1 Direktion der priv. österr.⸗ ung. Staats⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft in Wien: Lieferung von Ruthenbesen und diversen Holzkleinmaterialien für den Bedarf des Jahres 1902. Näheres bei der Abtheilung für Materialwesen der priv. österr.⸗ungar. Staats Eisenbahn⸗Gesellschaft, X/2 Hintere Südbahnstraße Nr. 1, und beim „Reichs⸗Anzeigerr..
Ueber die Hamburger Linien New York-— Westindien berichten die „Hamb. Beiträge“, daß die einzige an dem Schiffahrts⸗ verkehr von New PYork nach estind den und den Ufern des Golfs von Meriko bisher betheiligt sene Linie, die im Frübjahr dieses Jahres in den Besitz der Hamburg⸗Amerika⸗Linie übergegangene englische Atlas⸗ Linie durch Ginstellung eines neuen Schiffes zu den its vor⸗ handenen 7 Atlas⸗Dampfern und durch Einrichtung einer neuen Ver⸗ bindung ausgestaltet werden soll. Die erste der zugehörigen Linten eht jeden Sonnabend von New Perk nach Kingsten (5. ca),
anilla und Cartagena (Go ) und Pert Limon (Eosta