1901 / 293 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Dec 1901 18:00:01 GMT) scan diff

Deutscher Reichstag. 109. Sitzung vom 10. Dezember 1901. 1 Uhr. 8.

Anm Tische des Bundesraths: Reichskanzler Graf von Bülow, Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner, Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. Freiherr von Richthofen.

Zur Verlesung kommt zunächst die folgen de Inter⸗ pellation der Abgg. Fürst Radziwill (Pole) und Ge⸗ nossen:

sf 1) Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß die Vorgänge in Wreschen nicht nur bei uns, sondern auch im Auslande ein Aufsehen erregt haben, welches geeignet ist, dem Ansehen des Deutschen Reiches Abbruch zu thun?

2) Welche Stellung nimmt der Herr Reichskanzler dieser An⸗

gelegenheit gegenüber ein? Auf die Anfrage des Präsidenten erklärt der Reichskanzler Graf von Bülow: Ich bin bereit, die Interpellation sofort zu beantworten. Zur Begründung erhält darauf das Wort der Abg. Fürst Radziwill: Der Anlaß zu der vorliegenden An⸗ frage lag für uns in der Verpflichtung, welche wir fühlten, die

nationale Würde derjenigen Bevölkerungskreise, welche uns hierher haben, zu wahren, eine Würde, welche wir durch die F

reignisse zu Wreschen als verletzt ansehen mußten. Die Frage, die wir stellen, liegt im Brennpunkt derjenigen politischen Aktion, welche uns hier und im preußischen Landtage obliegt. 8 Die Angelegenheit gehört nicht sowohl zur Kompetenz des Reichs als des Bundesstaats Preußen, aber bei dem Aufsehen und der Er⸗ regung, welche die Vorgänge auch im Auslande, ja in der ganzen Welt hervorgerufen haben, erschien es uns nicht angänglich, gerade in diesem hohen Hause, in welchem so recht das Nationalbewußtsein pulsiert, diese Vorgänge unerwähnt zu lassen. Wir können das thun, weil wir uns bewußt sind, damit der Würde der deutschen Nation nicht zu nahe zu treten; dafür bürgen schon die Namen Derer, welche außer den Polen die Interpellation unterschrieben haben. Es leitet uns keinerlei agitatorische Absicht, sondern nur der tief empfundene Ernst der Sachlage. Wir bedauern die Form, in welcher sich die Entrüstung an einigen Stellen des Auslandes geltend gemacht hat, weil sie geeignet ist, einer guten Sache Abbruch zu thun. Die Auf⸗ fassung der Vertreter des Volkes und der Reichsregierung müssen wir extrahieren darüber, ob es für die Würde und Wohlfahrt des Reichs nothwendig ist, eine nationale Minderheit, welche die Entwickelung dem Reiche zugetheilt hat, in einer Weise, wie wir dies seit lange erleben müssen, in ihren nationalen Eigenthümlichkeiten anzufeinden, zu be⸗ drängen, mit dem ausgesprochenen Endziel, sie früher oder später aus⸗ zurotten, oder ob es nicht eher im Interesse des Ansehens des Reichs liegt, dieser nationalen Minderheit, welche sich ihrer Sprache nicht berauben lassen kann und will, in weiterem Maß Gerechtigkeit zu ge⸗ währen. Ein Zug großen nationalen Selbstbewußtseins kommt bei unserem Reichskanzler stets in beredter Weise zum Ausdruck, dennoch können wir von seinem menschlichen Gefühl, zu dem wir alles Ver⸗ trauen haben, erwarten, daß der ihm vorschwebende ideale Kranz von Deutschlands Ruhm und Kultur um nichts frischer und prangender ihm vorschwebt, wenn er nicht von dem Thränenthau polnischer Mütter und Kinder getränkt ist. In der katholischen Gemeindeschule in Wreschen war bis zum 1. April 1901 der Religionsunterricht in polnischer Sprache ertheilt worden; Eltern und Kinder waren daran gewöhnt. Auf einmal wurde der deutsche Religions⸗ unterricht eingeführt. In dieser Beziehung weise ich auf das Be⸗ denkliche hin, wenn man Lehrer, wie sie bei uns im Durchschnitt vor⸗ handen sind, unter denen sich auch minderwerthiges Material befindet, noch besonders anfeuert, in möglichster Schnelligkeit zu befriedigenden Resultaten zu gelangen, und wenn dann von dem Schulstock ein gar zu ausgiebiger Gebrauch gemacht wird. Redner bezieht sich auf einen Bericht aus Inowrazlaw, wonach dort eine besonders bösartige üchtigung eines Knaben stattgefunden habe, und führt noch andere ähn⸗ Fälle an, in welchen, wie er behauptet, die Zuchtigung eine brutale und geradezu menschenunwürdige gewesen sei; in einem Falle sei sogar ein Knabe von mehreren Lehrern zugleich festgehalten und mit einem Stock eschlagen worden. Solange, fährt der Redner fort, die Kirche das Recht at, in der Kirche zu den polnischen Kindern polnisch zu reden, ist es eine heilige Pflicht der Regierung, diese heiligen Worte auch in der Schule den polnischen Kindern polnisch vortragen zu lassen. Durch diese Behandlung der Kinder wurden die Eltern natürlich sehr bedrückt, und es bemächtigte sich ihrer eine große 3* das neue Verfahren konnte den Respekt vor der Schulbehörde nicht stärken. Es bildete sich eine gewisse Renitenz und Voreingenommenheit gegen die Schule beraus, und als nun zu einer Art Massenexekution gegen ie Kinder geschritten wurde, drangen einige aufgeregte Frauen in Schullokal ein; die Lehrer riefen zu ibrer persönlichen Sicherheit die Polizei berbei, und es entstand der Krawall, in dem die aufgeregte Menschenmenge immer größer wurde und es zu Ausschreitungen kam. Daß die Kinder nicht von Hause aus widerspenstig waren, gebt daraus hervor, daß sie während ceiner Krankheit des Rektors ge⸗ betet haben, polnisch natürlich, weil sie nur in ihrer Mutters beten köonnen. Die Excedenten wurden angeklagt, es kam zur Ver⸗ handlung in Gnesen, und es wurde verhältnißmäßig hobe Strafen erkannt; so erhielt eine arme und Mutter von fünf Kindern ein halbes Jahr Gefängniß. Der Krawall war kein gemachter, denn erst die Verhandl vor dem Gnesener Gericht haben in der ganzen Welt die Aufregung bervorgerufen und die Aufmerksamkeit auf diese Vo gelenkt. Redner geht bierauf in der Geschichte der polnischen Frage bis zur Einverleibung der polnischen Landestheile und zitiert wiederum den Wortlaut der von Friedrich Wilhelm III. gegehenen Ver Von der ber in Auesicht gestellten 21 1„ des polnischen Volkes sei heute nicht mehr die Es werde noch dahin kommen, daß die polnischen Familien auch im nicht mehr polnisch f nicht erwarien, wo sie die polnische usgeworfen haben werde, um sie dann auszurotten. Auch die protestantischen Dwutschen hätten ecs an Mani⸗ festationen gegen diese -- nicht fehlen lassen. Der Ver⸗ wur bier pas polnische Gransionsgelüfte wieder verschafft babe, mösse bei den vorhandenen mealen Perhältnissen absurd und lächerlich bezeichnet werden. Der Reichskanzler sollte sich u ob er nicht bei 292⸗ berücksschtigen sollte, daß diese

große aller Leidenschaftl doch 1 Kern .Rerdner, hoffe, die Antwort detz Reichs⸗ kanzlers werde in dem usfallen: Nomo sum, nihil humani aà2 me allenum pato. Reichskanzler Graf von Bülow: Der Herr Antragsteller hat selbst, wenn auch 1 daß ich verfassungstechtlich nicht in der Lage bin, die Vorgänge in Wreschen cinzugeden. Es handelt sich um die Angelegenheit eines Bandesstaatz. Das Verhältnih der preusi

dürften; die könne den

auch aus den Familien

mplicite.

Als Reichskanzler habe ich einerseits die Pflicht, alle verfassungs⸗ mäßigen Rechte des Reichs und seiner Organe nach außen wie nach innen in ihrem vollen Umfang zu wahren. Ich habe aber ebenso sehr die Aufgabe, das Eingreifen von Institutionen des Reichs in die durch die Verfassung den Einzelstaaten vorbehaltene Zuständigkeit zu verhindern. Ich würde genau denselben Standpunkt einnehmen, wenn es sich, statt um eine preußische, etwa um eine bavyerische, württembergische oder anhaltische Landesangelegenheit handelte. (Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen.) Wie das Reich das Recht hat, von den Bundesgliedern die loyale Erfüllung der den Bundesstaaten gegenüber dem Reich obliegenden Verpflichtungen zu fordern die es auch bisher niemals vergebens gefordert hat —, so haben umgekehrt die Bundesstaaten Anspruch auf unbedingte Achtung der ihnen verfassungsmäßig zustehenden Befugnisse. (Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen.) Diese Befugnisse darf ich nicht beeinträchtigen lassen, und ich muß gegen jeden Versuch, an dem bundesstaatlichen Charakter des Reichs und an den Rechten der Bundes⸗ fürsten zu rütteln, entschiedene Verwahrung einlegen. (Lebhaftes Bravo rechts und bei den Nationalliberalen.)

Da aber der Herr Antragsteller, dem ich für seine ruhige Be⸗ gründung der Interpellation um so dankbarer bin, je größer der Ab⸗ stand ist zwischen seiner Mäßigung und der von der polnischen Presse geführten Sprache, auch Bezug genommen hat auf unsere Beziehungen zum Auslande, so erkläre ich noch das Nachstehende:

Davon, daß durch die Vorgänge in Wreschen dem Ansehen des Deutschen Reichs irgendwie Abbruch geschehen wäre, ist mir nicht das mindeste bekannt. (Bravo! rechts und bei den Nationalliberalen. Lachen bei den Sozialdemokraten.) Den Anstiftern jener Excesse in Galizien und in Warschau, die, wie ich glaube, der Herr Antrag⸗ steller doch zu milde beurtheilt hat, mag ja die Absicht vorgeschwebt haben, durch derartige Krawalle ein Moment der Beunruhigung hineinzutragen in unsere Beziehungen zu unseren beiden Nachbar⸗ mächten, zu Oesterreich⸗Ungarn und zu Rußland. Wenn aber irgend welche Befürchtung bestehen sollte, daß unsere Beziehungen zu Oesterreich⸗Ungarn wie zu Rußland sich infolge jener Vorgänge neuerdings irgendwie ungünstiger gestaltet hätten, so kann ich auch diese Besorgnisse vollkommen zerstreuen. (Bravoy! rechts und bei den Nationalliberalen.)

Die Haltung sowohl der österreichisch⸗ungarischen wie der russischen Regierung hat unseren berechtigten Erwartungen entsprochen, und wir haben keinen Grund zu Beschwerde gehabt. Ich freue mich, darauf hinweisen zu können, daß die Kaiserlich russische Regierung nach den am 4. dieses Monats gegen das Kaiserliche General⸗Konsulat in Warschau verübten Ausschreitungen sofort und nach jeder Richtung hin befriedigende Remedur hat eintreten lassen. Der russische Minister des Auswärtigen, Graf Lambsdorff, hat den Kaiserlichen Bot⸗ schafter in Petersburg sogleich gebeten, der Kaiserlichen Re⸗ gierung sein Bedauern über das beklagenswerthe Vorkommniß zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig ließ Graf Lambsdorff dem Bot⸗ schafter keinen Zweifel darüber, daß die deutsche Regierung zu der russischen das volle Vertrauen haben könne, daß letztere aus freien Stücken alle nothwendigen Maßnahmen sofort und im vollen Um⸗ fange ergreifen werde. Das ist denn auch bereits geschehen und hat uns jedes weiteren diplomatischen Schrittes gegenüber der Kaiserlich russischen Regierung in dankenswerther Weise enthoben. Der General⸗Gouverneur von Warschau und die Spitzen der dortigen Zivil⸗ und Militärbehörden unter diesen insbesondere wegen der Be⸗ theiligung von Studenten der Kurator des Warschauer Lehrbezirks und der Direktor des Warschauer Polytechnikums haben dem Kaiserlichen General⸗Konsul offizielle Besuche gemacht, um ihm ihr lebhaftes Bedauern über den Vorfall auszusprechen. Ferner hat die russische Regierung strenge Untersuchung und nachdrückliche Bestrafung der Schuldigen angeordnet. Das zerstörte Konsulatsschild ist von der russischen Regierung durch ein neues ersetzt und wird in feierlicher Weise, vermuthlich heute, wieder angelegt werden.

Die Solidarität, meine Herren, welche seit länger als einem Jahrhundert auf Grund der bestehenden Verträge und des gegen⸗ wärtigen status quo Preußen und Rußland verbindet gegenüber Be⸗ strebungen und gegenüber Tendenzen, die am letzten Ende darauf ab⸗ zielen, den Gang der Geschichte rückläufig zu machen und den status quo anto 1772 wieder herzustellen, diese Solidarität ist nicht so leicht zu erschüttern, wie manche Leute glauben. (Bravo! rechts und bei den Nationalliberalen.)

Ebenso hat die österreichisch⸗ungarische Regierung in selbst⸗ verständlicher Bethätigung bundesfreundlicher Gesinnungen sofort nach den Lemberger Vorfällen am 29. November Maßnahmen zum Schutze des dortigen Kaiserlichen Konsulats ergriffen. Diese Maßnahmen haben sich indessen leider nicht als aubreichend erwiesen, um die nach Enthüllung eines Denkmals eines polnischen Schriftstellers vorgestern vor dem Konsulat erneut und umfangreich statt⸗ gehabten Demonstrationen zu verhindern. Wie nach den November⸗ Vorfällen der Statthalter von Galizien gegenüber dem Kaiserlichen Konsul in Lemberg, so hat nach den vorgestrigen groben Ausschrei⸗ tungen der österreichisch⸗ungarische Minister des Acußern unserem Beotschafter in Wien sein Uefes Bedauern autbgesprochen. Graf Geluchoweki hat zugesichert, daß die Excedenten energisch bestraft und die Behörden zur Verantwortung gezogen werden würden, sewie sich wegen der weiter zu treffenden Anordnungen sofort mit dem öster⸗ reichischen Minister⸗Przsidenten in Verbindung gescht.

Endlich erhalte ich in diesem Augenblick nachstehendes Telegramm von dem Kaiserlichen Konsul in Lemberg:

Soeben empüng ich den Besuch des Vize⸗Präsidenten der Statthalterei, der den abmwesenden Statthalter vertritt. Derselbe drückte mir sein Bedauern aus und erklärte, daß keine Maßnahmen zum Schutze des Konsulats unterlassen werden würden.

liberalen, Zischen bei den Polen.)

die lediglich zur Kompetenz eines Partikularstaats das entschieden bestreiten. Es handelt sich versammlungen, ja sogar zu urtheilten geführt hat. Diese es nothwendig, daß gleichgültig ge⸗ zt ar Aktenstücke hervor, welche ja Kunde von den

auch sehr ernst zu nehmende Elemente sich

Wreschen einstimmig aufs schwerste

nicht mehr zuläßt, sie einfach als preußische zu b

Interpellation uns betheiligt.

Beendigung des Unterrichts; das erste zimmer 8 eprügelt und kommt zurück Fingern, Spuren der Züchtigung; nun die Reihe, und die Kinder und Glied stehen bleiben, und man muß werden. Gebote ihrer Eltern Katechismus angeschafft wendig gelernt hatten. gegen

und die Selbst die „Kreuz⸗Zeit ausgesprochen, den Kindern

verboten, die deutschen Gebete zu lernen.

Kinder sonst nicht mehr verständen.

Eltern geführt.

Eltern befolgt und sind deshalb in Wreschen

Kindern Schutz zu Und daß irgend eine Gemaltthätigkeit die Schule eindrangen, dem Gnesener Gericht worden. Wiasecka

bringen. verübt

sind wegen bis zu 2 ½ Jahren

er Arzt bestätigt diesen Sachverhalt; der

ächtlich vorgekommen, wenn er dem Prügeln eigenes Kind unter den gevprügelten befand, bätte. Was soll nun weiter rügelci hat aufgehört. 1 den etzen, die Eltern ihr Verbot nicht zurückziehen

nicht verhängen. Disziplin a

eistig verkrüppeln zu lassen, damit sie

später Weiter hat

auf

rechte, größere Erregung hervorrufen gesetz soll kein Zwangsmittel versägen. Andere Mittel sind n politik ist am Ende ihres Lateins spiel bedeutet für sie den regel auf dem den Kindern ihre lich den onkunterricht in der Mutterspr konnten und in dieser Bezie dort wird in den allen Klassen polnisch ertheilt. Das ganze, gege ,1. —, x fend, 12

„und landesverrätherischen Bestrebungen entschieden 5öN aber zu Polenpelitik haben boch. und landesverrat die Veranlassung

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wegen Inahme an einer

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Auf Antrag des Abg. Grafen von Hompes tritt das Haus in eine Besprechung der Interpellat Abg. Roeren (Zentr.): Wenn der Reichskanzler die Bemerkun hat einfließen lassen, daß es sich hier um eine Angelegenheit

Erregung im auch der Reichstag selbst das Wo 8 greift; und daß auch die Reichsregierung der Sache gegenüber nicht

blieben ist, geht aus der langen Reihe diplomatischer

und daß die gesammte ausländische Presse diese

deutsche G Auch die „National⸗Zeitung“ kann nicht umhin, von „Massenprügelei⸗ zu reden und diese Art von Pädagogik zu verurtheilen. Nun hat man den Eltern einen Vorwurf daraus gemacht, daß sie den Kinde⸗ Die Mütter haben gethan aus einem tief religiösen Empfinden heraus, weil sie sonst n ihren Kindern nicht mehr gemeinsam beten könnten, weil sie id Diese Anschauung hat selbt ein liberales Blatt zur unbedingten Anerkennung des Verhaltens das Ob diese Anschauung der Eltern die richtige waß oder nicht, bleibe dahingestellt; die Kinder haben den Willen ihm

Diese Prügelei wird in der Stadt bekannt, ehe noch die Hause gekommen sind, und nun laufen alle Eltern zur Schule in den Glauben, auch ihre Kinder befänden sich unter den gezüchtigten. ist es gekommen, daß die in die Schule eingedrungenen Eltern keigg Kinder unter den gezüchtigten hatten. Wenn heute die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ das als ein besonderes Verschulden hervorheht, so ist das unverständlich; die Eltern sind in dem Glauben, ihß Kinder seien die gezüchtigten, in die Schule eingedrungen, um ihnn Und diese Eltern, welche, ohne

in Wreschen

Die Kinder werden ihren Widerstand

die Eltern sein; vorhanden. Die

Landesverralb bat sich

Amtes ist, damit der Deutsche im Osten nicht unter die Rühe kommt. (Lebhafter Beifall auf der Rechten und bei den National.

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gehöre, so muß ich

Auslande

gepflogenen

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ehandeln.

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s um einen Vorgan der im Auslande zu einer großen Aufregung, zu Entrü

8 8, 1 Uüang, Geldsammlungen für diü ungs

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macht rt er

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nationalen Verhandlungen geben. Ich sehe ab von den Straßenkund⸗ gebungen und Tumulten, welche bedeutungslos sind und von alle Seiten verurtheilt werden; ich wünschte nur, daß diese Beurtheilung auch denjenigen Kundgebungen zu theil würde, welche von alldeutscher Seite in viel extensiverer Weise veranstaltet werren. Mehr Bedeutung lege ich schon dem Umstande bei, daß in den Protestversammlungen

haben,

e. Vorgänge in verurtheilt hat. Ich halte das Ausland nicht für berechtigt, sich in der Weise, wie ge⸗ schehen, in unsere inneren Verhältnisse einzumischen; da dies aber ge⸗ schehen ist, haben die Vorgänge einen Charakter angenommen, der es Dar haben wir an der Besprechung wie schon an der Einbringung dm Von Zentralismus oder Föderalismus kann bei dieser Gelegenheit garnicht die Rede sein. über die Sache hinweggehen können, wenn es sich um eine vereinzelte Brutalität eines Lehrers handelte; es handelt sich aber um eine zur Ausnutzung der Schuleinrichtungen organisierte Massenprügelei durch

Man würde ja

amtliche Organe. Aus den Verhandlungen in Gnesen ergiebt sich, daß 14 polnische Kinder in Reih' und Glied vortreten mußten nach wurde in einem Neben

mit blutgeschwollene kommt das

8 zweite am müssen während

in Reik über den Muth der Kinder, die das ertragen, ohne schwach und wankend zu Das war die Pädagogik gegenüber Kindern, welche, einem entsprechend, sich nicht den deutschen Gebete nicht aus⸗ geg. hat sich da⸗ ebete einzubläuen.

deutschen

eprügelt worden

worden ist,

Gefängniß

Seitens des Vertheidigers wurde beantragt, die Wit aus der Untersuchungshaft zu entlassen, da bei diesen Blutungen, woran sie schon früher gelitten, einzutreten drobt

die Kinder nach

8

Landfriedensbruchs deß

Wittu

Staatsanwalt

antragt Abweisung, und das Gericht beschließt demgemäß; die hat im Gefängniß bleiben müssen, es ist dieselbe, die 1 2 ½ Jahre Gefängniß erhalten hat. In der „hakatistischen“ Puff ist den Eltern ihr Verhalten zum Hauptverbrechen gemacht wor Ich halte es mit dem Vertheidiger, der ausführte, er wäre sich

sofern sich ruhig zugese

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wird man nicht wieder anfangen, auch andere Strafen auf die D muß sein, wenn nicht der wobltte Einfluß der Schule verloren gehen soll. Von alldeutscher Seite dann auch Vorschläge gemacht worden, die Kinder weggz desto weniger eien. Auf diesen barbarischen und unvernünftigen Vors

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tr die polnische Bevölkerung, sondern aus prinzipiellen Gründen, für. sie zu Ungerechtigkeiten führt und das Gegentheil des Be⸗ men rreicht. Das Nationalgefühl wird durch diese Politik das Nationalbewußtsein geweckt, die polnische Be⸗ verbittert und uns immer mehr entfremdet.

2 unterscheidet nicht zwischen Staatsangehörigkeit und National⸗

Völkerangehörigkeit, darin liegt der Grundfehler. Die Aldeutschen in Oesterreich, die Brüder der „Hakatisten“, sind Heutsche der Nation nach, aber österreichische Staatsangehörige. Wenn ansere Polen so aufträten bei uns, wie die Alldeutschen in Oester⸗ nich, wenn sie verkünden würden: Los von Preußen, hin nach Oesterreich, und wenn dann Hunderttausende Mark von Oesterreich nah Preußen geschickt würden und Wanderagitatoren hierher kämen, sogar mit staatlicher Genehmigung mit einer Art Mecklenburger Gotteskasten, dann wäre es Zeit, dagegen mit der s. des Hoch⸗ verraths einzuschreiten. Man unterdrückt gewaltsam die Nationalität. Denken Sie nur an das traurige preußische Ansiedelungs⸗ vfetz, welches 200 Millionen aus Staatsmitteln zum Auskauf des volnischen Grundbesitzes zur Verfügung stellt, aus Staatsmitteln, welche die polnische Bevölkerung gerade so gut wie die deutsche auf⸗ gebracht hat. Verletzender ist der Kampf auf dem Gebiet der Schule und des Religionsunterrichts. Es ist ein Naturrecht jeder Nation, sich ihrer Muttersprache zu bedienen; wird dieses natürlichste Recht gewaltsam unterdrückt, so heißt das einen Zwang ausüben, der die Betroffenen zum äußersten Widerstand reizen muß. Das gilt ganz vorzüglich von dem Religionsunterricht, der nicht allein eine Sache des Verstandes, sondern auch des Herzens ist. In fremder Sprache kann dem Kind vielleicht der Katechismus eingedrillt werden, es kann auch das Kind im papageiartigen Hersagen von Gebeten abgerichtet werden; aber das Herz und innere Empfinden des Kindes wird nicht davon ergriffen. Das wissen die Eltern; es handelt sich um die ganze Religionszukunft ihrer Kinder. Daher haben sie diesen Widerstand gzut geheißen. Es handelt sich ja auch weniger um die Germanisierung, als um die Protestantisierung der polnischen Landes⸗ tbeile. Herr Sattler hat ja im Abgeordnetenhause zugegeben, daß nur protestantische Deutsche als Ansiedler angenommen werden. Widerspruch des Abg Dr. Sattler Inl.].) Dann ist es ein Anderer gewesen, aber es ist thatsächlich so (Ruf: Nein! rechts), daß der An⸗ sidlungsfonds nur zur Herüberziehung von protestantischen Deutschen berwendet wird. Wie verschieden werden die protestantischen Polen, die Masuren, zum Unterschied von den katholischen Polen behandelt! Denen hat man ihre Muttersprache gelassen, und zwar mit der aus⸗ drücklichen Begründung, daß sie sonst unzufrieden und der großpolni⸗ schen Agitation zugänglich gemacht werden würden. Fast das gesammte Beamtenthum in Posen, vom Landrath herab bis zum Gendarmen, ist . osen sämmtliche achtundzwanzig Landräthe. Auch nußeramtlich germanisiert und protestantisiert man hakatistischerseits der Provinzialverein für innere Mission will protestantische Waisen⸗

der in die katholischen Gegenden Posens und Westpreußens ver⸗ pflanzen. um so später neue evangelische Gemeinden in diesen katho⸗ lischen Gebieten zu gründen. Es sind denn auch schon solche Sen⸗ dungen von Waisenkindern aus Hannover u. s. w. dorthin abgegangen, um als Protestantisierungsmaterial zu dienen. Ist das edel? Ich wiederhole: Nach unserer Ueberzeugung kann nur dann erfolgreich gegen die Polen vorgegangen werden, wenn man nicht gewaltsam re Nationalität unterdrückt, sondern sie zu zufriedenen und ordent⸗ hen Reichsangehörigen zu machen sich bestrebt.

Abg. Graf zu Limburg⸗Stirum (d. kons.): Ich werde mich eng an die Interpellation halten. Mittheilungen wie die, auf welche der Vorredner beruft, beruhen sehr häufig auf falscher Information. wwundert hat mich, daß die Intervpellation damit begründet wurde, die Vorgänge in Wreschen unseren Beziehungen zum Auslande bruch gethan haben. Ich hätte erwartet, daß die Interpellation un man den Gegenstand überhaupt einer Interpellation für werth lt, so gelautet hätte: Weiß der Herr Reichskanzler, daß die Vor⸗ age in Wreschen zu Ausschreitungen gegen deutsche Vertreter geführt ben, und was ist geschehen, um diese Ausschreitungen wieder gut zu cchen? Auf diese Frage hat der Reichskanzler eine ausgezeichnete stwort gegeben. Man könnte es für selbstverständlich halten, daß z befreundete Staaten solche Ausschreitungen nicht dulden würden, er die Antwort des Reichskanzlers in sehr erfreulicher Weise eigt, daß die deutsche, die preußische Regierung wieder in richtige aübnen der Politik eingelenkt ist. Diese Angelegenheit ist, was die 2 betrifft, eine rein innerpreußische. Man muß die

inge kühl darstellen, wie sie liegen. Meine politischen Freunde d ich wünschen, daß den polnischen Kindern ebenso gut wie den uatschen ihre Religion, ihre Sprache erhalten werde; daß sie so terrichtet werden, daß sie ihre Religion vollkommen behalten; daß r Autorität ihrer Kirche nicht Abbruch gethan wird, versteht sich n selbst. Aber es handelt sich um die rein schultechnische Frage, Kinder, die das Deutsche vollkommen verstehen, in deuts Srrache unterrichtet werden sollen. Ich habe nie davon gehört, daß dem Wesen einer Religion widerspricht, daß Religionswahrheiten einer anderen Sprache ertheilt werden, wenn diese Sprache voll⸗ umen von den Kindern beherrscht wird, wie es hier der gehört zur ruhigen Behandlung in Landtag. Nun hat man von einer grau⸗ prochen. Die Kinder d direkt renitent, widersetzlich en; sie nicht thun wollen, von der Schulbehörde befohlen worden ist. Welche Mittel hat die Schule schließlich gegen solche Kinder? Von den üblichen trafmitteln ist übrigens nur in mäßigem Maße Gebrauch gemacht und rannte Haselnußasche ist ein vorzügliches Erziehun Das Meiste, was ein Kind erhalten hat, waren vier Schl Hand. Die Excedenten sind mit Recht bestraft worden. wie das Urtheil in dem ztniß motiviert worden ist, hat allen. Die Art, wie das Erkenntniß geschrieben ist, könnte als Muster aufstellen. Was uns die Be ng der Sache so macht, ist die Tendenz der polnischen Agitatoren, die katholische mit dem Polenthum zu ide ren. Die Aussagen baben gezeigt, wie wenig die Kinder unterrichtet sind; der worden, der st wäre ein der betreffende nach den cchriften seiner Leute 8 tte, nämlich 5&. Leute mußten

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Regierung nur einverstanden sein, denn

es zeigt dem Auslande preußische Re⸗ fahren lassen.

und das ist ein Vortheil —, daß die gierung sich nicht hat an den .. Die polnische Propaganda werden wir nicht dulden. Wir wollen behalten, was wir haben. Leider ist in dem letzten Jahr⸗ hundert die Politik der preußischen Regierung keine stetige gewesen. Wir sind immer zurückgegangen nach dem Rücktritt des Fürsten Bis⸗ marck. Wie können Sie (zu den Polen) sich auf die Proklamationen der preußischen Könige berufen nach den Aufständen der 1830er und der 1860er Jahre und den Vorgängen von 1846 und 18482 Diese Pro⸗ klamationen sind doch unter der Voraussetzung erlassen, daß Preußen in den Polen zuverlässige Unterthanen bekommen würde. Erst jetzt lenken wir wieder in richtige Bahnen ein. Meine politischen Freunde und die große Mehrheit des deutschen Volkes wird der Re⸗ gierung in dieser Politik zur Seite stehen. Wir werden darauf halten, daß den Polen ebenso wie allen Anderen ihre Religion erhalten wird, ebenso auch ihre polnische Muttersprache, aber wir verlangen, daß die Kinder auch Deutsch lernen und daß das Deutschthum gegen die Propaganda der Polen geschützt wird. Unsere Antwort auf die

Interpellation ist also: die Vorgänge in Wreschen haben uns im Aus⸗ lande nicht Abbruch gethan, sondern insofern genützt, als sie gezeigt haben, daß wir eine starke preußische Regierung haben, welche sich nicht an den Wagen fahren läßt; wir nehmen die Stellung ein, daß wir der Regierung in ihrer berechtigten Politik eine thatkräftige und stetige Unterstützung zu theil werden lassen wollen.

Abg. Dr. von Dziembowski⸗Pomian (Pole): Ich muß auf die Wreschener Vorgänge näher eingehen, und ich bin dazu als Ver⸗ theidiger im Gnesener Prozeß legitimiert. Darin stimme ich mit dem Vorredner überein, daß die Berichte in der Presse oft nicht objektiv genug waren. Von der Rede des Staatsanwalts haben die Zeitungsberichterstatter ausführlich Notiz genommen, um sich nachher über unsere Vertheidigungsreden möglichst objektiv ausschweigen zu können. Es ist Thatsache, daß die Kinder sich nicht geläufig deutsch über die Vorgänge in Wreschen bei der Gerichtsverhand⸗ lung auslassen konnten, sondern der Dolmetscher unaufhörlich zu Hilfe genommen werden mußte. In Wreschen ist man so weit mit der Unterweisung im Deutschen gekommen, daß ein Kind zu dem Geistlichen kam mit der Frage: Was ist das eigentlich: „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Geisches?“ Das Kind hatte also den Ausdruck „Geist“ absolut nicht verstanden, noch viel weniger in seiner Bedeutung zu erfassen vermocht. Die Leute in Wreschen haben an den Kaiser und König petitioniert, aber „der Zar ist weit“, die .. kam zurück von der Behörde, an die sie zur ressortmäßigen Erledigung abgegeben war; die Behörde war nicht in der Lage, darauf einzugehen. Dann brachte man eine Volksversammlung zu stande; auch kein Erfolg. Dann kam die Massenprügelei. Graf Limburg meint, dabei sei doch nichts Außergewöhnliches. Das ist nicht wahr. Die Kinder waren barbarisch gehauen worden; selbst die deutsche und jüdische Bevölkerung war empört. Die Kinder konnten die Finger nicht krümmen; ein Kind konnte vier Tage die Schule nicht besuchen. Daß das Prügeln mit dem Stock nicht ungefährlich ist, daß ein Schüler durch die Stock⸗ schläge zum Stotterer gemacht worden ist, ist verbürgt; auch wird von einem Fall berichtet, wo der Geprügelte infolge der Züchtigung Blind⸗ darmentzündung bekam und nach ein paar Tagen starb. Wenn gegen züchtigende Schulinspektoren Klage erhoben wird und selbst die Staats⸗ ewalt das Verfahren einleitet, wird nachher festgestellt, daß das

üchtigungsrecht nicht überschritten worden ist. Gerecht ist es nicht, wenn diese Herren in so barbarischer Weise dieses Züchtigungsrecht mißbrauchen. Kein Mensch ist in Wreschen angegriffen worden. Gerade als die Wogen am höchsten gingen, trat ein Mann aus der Menge an einen Lehrer heran und sagte zu ihm: „Herr Lehrer, es geht nicht so weiter, kommen Sie und trinken wir ein Glas Bier, ich werde Ihnen die Sache klar legen.“ So sind diese „Excedenten“ vor⸗ gegangen. Ist es etwa besonders strafverschärfend, wenn die Bevölke⸗ rung an einem solchen Tag den Landrath nicht besonders grüßt und ihm Platz macht? „Wo bleiben Sie denn, ber Wachtmeister, mit Ihrer Plempe, ziehen Sie blank!“ wurde der Wachtmeister, der offen⸗ bar keinen Grund zum Einschreiten mit der Waffe gesehen hatte, an⸗ efahren. Erst auf Grund eines hetzenden Artikels des „Posener Tage⸗ blatts“ hat der Staatsanwalt das Verfahren eingeleitet; von Wreschen selbst war gar keine Anregung an ihn gegangen. So entstand der ganze Prozeß. Die Presse, nicht der Landrath in Wreschen, hat die Sache eingerührt; sie drückt als Nebenregierung auf die Behörden und setzt den Staatsanwalt in Bewegung! Der Geistliche hat nicht zur Renitenz aufgefordert, die Volksversammlung hat die größte Ruhe bewahrt. Der Gnesener Prozeß muß Mirleit erregen mit den Wreschener Verurtheilten; da kamen dann auch milde Gaben für die Kinder. Diese Fonds lassen wiederum die hakatistische“ Presse nicht schlafen; sie wollte sie konfiszieren lassen! Es ist ein Grundsatz der katholischen Kirche, daß in der Volksschule der Religions⸗ unterricht in der Muttersprache ertheilt werden muß. ist doch also von politischer Agitation und dergleichen absolut keine Auch die Geistlichkeit kann nicht zulassen, daß gegen diesen —2 der auf einem Konzil festgelegt worden ist, verstoßen wird. raf Limburg meinte, ein Recht auf die Ver⸗ heißungen der preußischen Könige gebe es nicht. Lange, nachdem alle Aufstände begraben waren, erging eine Königliche Botschaft, welche den

olen empfahl, sich ruhig in das Deutsche Reich einverleiben zu lassen, hre Sprache würde ihnen nach wie vor garantiert! Das wird jeden⸗ falls den Grafen Limburg interessieren. Durch solches Vorgehen schafft die Regierung ein polnisches Irland. Für das Ansehen des Deutschen Reichs d derartige Vorgänge unpassend. Das sind die Folgen der Germani⸗ ungspolitik. Haben wir die Schule, haben wir die Kinder und die künftige Generation der Deutschen! Das ist die Losung der „haka⸗ tistischen“ —2. Einen einzigen Polen hat diese Politik gewonnen, das ist ein Lehrer, der in Gnesen erklärte, er sei als Pole geboren, aber, nachdem er Beamter geworden, auch deutsch geworden und empfinde sch. Das ist das einzige Exemplar polnischen Deutschen; die sation wird Ihnen nie gelingen, das sage ich Ihnen! Im 9 der isation, der Humanität ist über diese Politik das worden; wenn man solche Politik treibt, darf man

nspruch e an der Tote der Zivilisation zu marschieren ’8 zu ; dann sind wir kein Rechtsstaat, sondern

n taat.

Abg. UDr. Sattler (nl.): Der Vorredner hat es ebenso wie der oll gehalten, den Lehrer Kowal in seiner

Roeren für geschmackv

önlichen A.Een reifen. Dadurch wird nur der An⸗ EeeEn. he de . needae ee Henbels, un die die der polnif rren schlecht und un⸗ sind. In jedem Winter geht die Takrik 0 dahin, chen it irgend einen hn, den sie

2‿ zunächst im Reichstag vorzubri seren Resonanzboden für ihre Angriffe zu een de-, eeee, nvebeen 7— ag sp man an man 2- * len mehr Beifall.“

Fenster einwerfen und Schilder zerstören, werden Sie sicher mit mir als „Radau“ bezeichnen, und wer daran theilnimmt, ist ein „Radau⸗ bruder“. Nachtheilig kann das nur für die Autorität und das Ansehen der Regierung des Staats sein, wo solche Exzesse vorkommen. Die be⸗ treffenden Regierungen haben denn auch diesen Vorfällen gegenüber ihr Bedauern unserer Regierung zum Ausdruck gebracht. Ich wundere mich über die Stellung des Zentrums. Beim Zolltarif sagte es, daß das Ausland keinen Einfluß auf die deutsche Gesetz⸗ gebung haben dürfe. Also müßte es auch hier der Regierung treu zur Seite stehen und sagen: Ausland, du hast uns nichts zu sagen! Eine Erörterung im Reichstag hätte ich höchstens deshalb für mög⸗ lich gehalten, weil ein aktiver Minister des uns eng verbündeten Kaiserreichs an der Demonstration einer Versammlung gegen die Rechtsprechung eines deutschen Gerichts sich betheiligt hat. Ich hätte eine Interpellation an den Reichstag einbringen können, worin mich vielleicht das Zentrum und die hannoversche Partei unterstützt hätten: Ist dem Reichskanzler bekannt, daß der ungarische Minister Piatek an einer solchen Demonstration theilgenommen hat? Aber ich halte eine solche Thatsache doch nicht für wichtig genug. Jedoch nach der Stellung des Zentrums beim Zolltarif sollte es auch hier dem Auslande zurufen: hands off! Wenn mir auch eine so große Anzahl von Strafen an einem Tage wie in Wreschen nicht gefällt, weil die Prügelstrafe immer unmittelbar dern Delikten folgen soll, so hat es sich hier doch nicht lediglich um passiven Widerstand gehandelt. Verschiedene Kinder haben sich geweigert, das Lied zu singen: „Ich bin ein Preuße Nicht nur passiver Widerstand, sondern Widersetzlichkeit und Trotz haben sich geltend gemacht. Arrest und Prügel sind die einzigen Mittel zur Aufrechterhaltung der Disziplin in der Schule. Deshal kann man den Lehrern aus der Züchtigung keinen Vorwurf machen, zumal das Züchtigungsrecht nicht überschritten ist. Daß die Kinder in der 1. Klasse sich in den ersten Wochen nicht renitent zeigten beweist, daß sie erst durch die Eltern zur Widersetzlichkeit beeinfluß wurden. Man kann die betreffenden Angeklagten bedauern, die so u gebildet und dumm sind, daß sie glauben, daß Christus immer polnisch gesprochen habe und der Papst auch polnisch spreche. Man kann be dauern, daß die armen Leute bestraft sind, und nicht die, welche di Leute zu ihrem Verhalten beeinflußt haben. Es ist festgestellt, d der Geistliche, den die Kinder in ihrer Noth befragten, sagte: „I gebe euch gar keinen Rath, denn ihr könntet sagen, ich hätte eu einen Rath gegeben, und das könnte schädlich sein.“ Das i nicht richtig für einen geistlichen Seelsorger, gerade in dieser ausweichenden Stellungnahme liegt die Schuld. Die ausländische politische Presse zeigt eine wahre Wuth; die „Narodnaja Wolja“ sagt, eine arme Mutter sei zu 2 ½ Jahren Gefängniß verurtheilt worden, weil sie ihrem von den preußischen pädagogischen Schindern gemiß⸗ handelten Kinde zu Hilfe kommen wollte, und dabei steht fest, daß das Kind der Piasecka garnicht an der Züchtigung betheiligt war. Dasselbe Blatt nennt unsere Lehrer „Berufs⸗ schinder; und sagt, aus der Bestialität der Menschennatur sei ein politisches Programm und System geschaffen worden. Wo aber die Polen die Macht haben, üben sie sie sehr kräftig aus. Die polnischen Landestheile waren früher ausgepowertes und heruntergekommenes Land, infolge der polnischen Herrschaft. In Oesterreich haben zwei polnische Abgeordnete die Polizei geholt, um die opponierenden Mitglieder des Reichsraths mit Gewalt aus dem Saal schleppen zu lassen. In Galizien liegt trotz der geringeren Anzahl der polnischen Bevölkerung die Macht in den Händen des polnischen Adels. Wie die Art der Wahlagitation der Polen ist, zeigen die Wahlen in Galizien, wobei es eine ganze Zahl Todter und Verwundeter gab. Da hieß es: Entweder wir wählen Herrn Ja⸗ worski, oder wir werden todtgeprügelt. So behandelt die herrschende Partei in Galizien die Ruthenen. Auch die Schule in Galizien wird von der nationalen Partei in ähnlichem Sinne regiert. Heute besteht in Galizien keine einzige ruthenische Volksschule. Man hat die deutsche Sprache für eine Sprache der Schöpse erklärt. So nimmt die herrschende Partei Rücksicht auf eine zu ihr gehörende fremde Bevölkerung! Das Resultat ist, daß es jetzt in Galizien 5 Millionen Analphabeten giebt. Wie würde sich die ruthenische deutsche Bevölkerung freuen, wenn die polnische herrschende Partei sich an See ein Muster nähme! Wenn bei uns ein Landrath einen Wahlaufruf unterschreibt, wird die Wahl kassiert. Der preußischen Regierung ist es gelungen, die Zahl der Analphabeten auf ein Minimum zu reduzieren. Es wäre ein Unglück für die polnische Bevölkerung, wenn die Agitation Erfolg damit hätte, die ehemals polnischen Landestheile von Preußen loszureißen. Daß es eine solche Agitation giebt, werden Sie (zu den Polen) trotz aller Kasuistik nicht aus der Welt schaffen können. verdenke Ihnen das garnicht, ich habe den größten Respekt vor diesem hochgespannten Nationalitätssinn, ich wünschte nur, er wäre bei uns nur halb so groß. Aber Ihnen steht die Nationalität in erster Linie und drängt alles Andere in den Hintergrund. Die Sozial⸗ demokraten sind ja die größten Schützer der Polen; aber selbst der Abg. Ledebour hat in Lübeck die polnische Agitation nicht vollkommen decken koͤnnen. Das gilt namentlich von einem gewissen Dulong, der, wie sich herausstellte, sehr gut deutsch sprechen konnte, wie jenes Kind auf die Frage: Kannst Du Deutsch? antwortete: Kein Wort! Also selbst die Sozialdemokraten können die Polen nicht mehr ver⸗ theidigen. Die Erenc Agitation liegt vorwiegend in der Hand der polnischen Geistlichen. Heute hat man freilich eine andere Garnitur vorgeschickt. Die kathelisch⸗polnische Geistlichkeit hat stets der großpolnischen Agitation gedient. Ich erinnere immer wieder an die Bamberger, deren B2u* den polnischen Geistlichen als Verdienst angerechnet wird. Ein Geistli hat gesagt: Wenn ihr zu Hause deutsch betet, so seid ihr nicht würdig, zur heiligen Kommunion zugelassen zu werden; zu Hause deutsch zu f n, ist

eine Sünde. Zentrum hat sich auch durch die .Fe und Bachem die polnische Agitation indt, aber nur in dem

Sinne, daß sie zu heftig sei und in katholische lkreise eingreife. Die Katholiken baben 2125— 5c een das Polenthum Front machen müssen; an Herrn Roeren ist allerdings spurlos vorüber⸗ f Anstiften eines 2,—2 Agitatorz ist eine Masse von neiden geleistet worden gegen evangelischen Pastor. Aber auch die deutschen Katholiken sind als die schlimmsten Hunde bezeichnet worden, die man an einen und denen man den Bauch auf⸗ schlißen müßte. Di bens im Westen merken von solchen e nichts, wohl aber die im Osten, und darum sich auch deutsche Katholiken dem „H⸗K.⸗T.⸗Z tbelischen Lehrer identifizieren dort nicht mit den Bestrebungen. Der

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bebauptet hat, daß die Ansiedel ommission keine Katho⸗ üen angesiedelt habe, 2 1123. ü 88 82

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