1uu.“*“
18) Heinrich Blancke, Gutsbesitzer in Rethmar, Kreis Burgdorf in Hennover, mit 11 400 604 Stimmen; 19) Rudolf Hammer, Geheimer Regierungsrath und
Ober⸗Bürgermeister in Brandenburg a. d. H., Hauptstraße 28,
mit 11 400 604 Stimmen;
20) Axel Doehn, Geheimer Regierungsrath und Land⸗ rath in Klein⸗Gartz bei Subkau, mit 11 400 604 Stimmen;
21) Dr. Werner von Saldern, Landrath und Fidei⸗ kommißbesitzer in Klein⸗Mantel bei Groß⸗Mantel, mit 11 400 604 Stimmen;
22) Hans von Lucke, Landrath und Rittergutsbesitzer in Rothenburg in der Oberlausitz, mit 11 400 604 Stimmen;
23) August D gen, Hofbesitzer in Blankorth bei Ba⸗ winkel, mit 11 400 604 Stimmen;
24) Johannes Steensen, Hofbesitzer in Blumenhof bei Breklum, mit 11 400 604 Stimmen;
b. als Stellvertreter des zweiten nichtständigen Mitglieds:
1) Julius Karbe, Oekonvomierath und Rittergutsbesitzer in Kurt chow bei Tammendorf, mit 11 400 604 Stimmen;
2) Graf Beißel von Gymnich, Kön glicher Kammer⸗ herr und Landrath auf Schloß Frens bei Horrem (Regierungs⸗ bezirk Cöln), mit 11 400 604 Stimmen;
3) Anton Schmitt II., Landwirth in Bretzenheim in Hessen, mit 11 400 604 Stimmen;
4) Karl Freiherr von Welser, Gutsbesitzer in Ramhof bei Don uwörth, mit 11 400 604 Stimmen;
5) Roderich von Bescherer, Rittergutsbesitzer und Landsyndikus in Simmersdorf bei Forst in der Lausitz, mit 11 400 604 Stimmen;
6) Otto Storandt, Guts⸗ und Mälzereibesitzer in Meiningen, mit 11 400 604 Stimmen;
7) Wilhelm Ferdinand Lieven, Hilden, mit 11 400 604 Stimmen;
8) Louis Bartel, Oberamtmann und Domänenpächter in Cassel, Frankfurterstraße 75, mit 11 400 604 Stimmen;
9) Karl Freiberr von Thüngen, Rittergutsbesitzer in Roßbach bei Zeitlofs in Unterfranken, mit 11 400 604 Stimmen;
10) Georg Frank, Oekonomierath in Pforzheim, mit 11 400 604 Stimmen;
11) Friedrich Wilhelm von Loebell, Königlicher Kammerherr und Geheimer Regierungsrath in Berlin W. 15, Joachimsthalerstraße 11, mit 11 400 604 Stimmen;
12) Jakob Destrée, Gutsbesitzer in Efferen, mit 11 400 604 Stimmen;
13) Christian Bartmann⸗Lüdicke, Gutspächter in Riederhöfe bei Frankfurt a. M., mit 11 400 604 Stimmen;
14) Ernst Hermann Mayer, Rittergutspächter in Frohburg, mit 11 400 604 Stimmen;
15) Friedrich von Bockelberg, Landrath z. D. und Rittergutsbesitzer in Schönow in der Neumark, mit 11 400 604 Stimmen;
16) Paul Schmidt, Amtmann und Rittergutspächter in Romschütz bei Altenburg, mit 11 400 604 Stimmen;
17) Jakob Peters, Gutsbesitzer in Fressenhof bei Ochtendung, mit 11 400 604 Stimmen;
18) Karl Schön, Bürgermeister und Landwirth in Netz⸗ bach, Untertaunuskreis, mit 11 400 604 Stimmen;
19) Jakob von Gerlach, Gceheimer Regierungsrath und Landrath a. D. in Vollenschier, Kreis Gardelegen, mit 11 400 604 Stimmen;
20) Graf Max von Lerchenfeld, Gutsbesitzer in St. Gilla, Bezirksamt Regensburg, mit 11 400 604 Stimmen;
21) Adolf Säuberlich, Amtsrath und Domänenpächter in Gröbzig, mit 11 400 604 Stimmen;
22) Eduard Nels, Landwirth und Lederfabrikant in Prüm, mit 11 400 604 Stimmen;
23) Oskar Schreiber, General⸗Sekretär und Guts⸗ besitzer in Arolsen, mit 11 400 604 Stimmen;
24) Julius Voigtel, Stadtrath und Stadtältester in Magdeburg, Gr. Klosterstraße 17, mit 11 400 601 Stimmen.
II. Von den 903 wahlberechtigten Schiedsgerichtsbeisitzern haben 486 ihre Stimmzettel rechtzceitig eingesandt. Miit Stimmenmehrheit sind zu nichtständigen Mitgliedern
Gutsbesitzer in
gewählt: 1) Joseph Rother, Rieselwärter in Wartenberg bei Neu⸗Meißensce bei Berlin, mit 1 538 963 Stimmen;
2) Joseph Lutz, Holzzurichter in Niefern, mit 1 508 454 Stimmen.
Als Stellvertreter der vorgenannten Mitglieder sind ge⸗ wählt, und zwar:
a. als Stellvertreter des ersten nichtständigen Mitglieds:
1) August Bombera, Arbeiter in Langelsheim in Braunschweig, mit 2 256 198 Stimmen:
2) Anton Bruns, Landarbeiter in Dangastermoor bei Varel, mit 1 591 947 Stimmen;
3) Johann Christian Blaich, Holzhauer in Neuen⸗ bürg in Württemberg, mit 1 583 581 Stimmen:
4) Anton Eßbach, Erdarbeiter in Korbach, mit 1 572 982 Stimmen: —
5) Jürgen Heinrich Deppe, Forstarbeiter in Uelzen, Großliedenerstraße 20, mit 1 570 687 Süuimmen:
6) Paul Kirsch, Vorarbe ter in München, Landsberger⸗ straße 140, mit 1 500 767 Stimmen:
7) Jürgen Wiegmann, Forstarbeiter in Uelzen, Berg⸗ straße 3, mit 1 568675 Stümmen;
8) Ernst Ullrich, Landarbe ter in Wendisch⸗Cunnersdorf bei Löbau in Sachsen, mit 1566 638 Stimmen:
9) Wilhelm König, Arbeiter in Uelzen, Hospital⸗ straße 2, mit 1 500 905 Süummen:
10) Friedrich Klemm, Weinbergarbeiter in Stuttgart⸗ Karlsvorstadt, Taubenstraße 16, mit 1 558 801 Stimmen:
11) En st Klußendorf, Gärtner in Hamburg, Alster⸗ dorferstra 2, mit 1 557 705 Summen;
12) Wilhelm Janßen, Landarbeiter in Streek bei Varel, unt 1553 80 Summen;: 8
13) Paul Staude, Gärmer in Laubegast, Leubener⸗
11, mit 1 548 717 Suuimmen;
14) Heinrich Winkler, Heuerling in Achmer, Kreis
brück, mit 1 5411 728 Stimmen:
15) Hermangn Rieck, Gärtmer in Lübeck, Joraclsdorfer⸗
24, mit 1 537 597 Stimmen:
16) Wilhelm Roggom, Landarbeiter in Klein⸗Neinken⸗ dorf, Lreis RNandow, mii 1 532 72) Stimmen: 17) Theodor Wagenhaus, Hofmeister in Weimar,
19, mit 1 523 985 Summen:
8 . —
18) Franz Dumke, Waldarbeiter in Schulzendorf bei Heiligensee a. d. Havel, mit 726 208 Stimmen; 19) August Sieke, Waldarbeiter in Grünau, Kreis Teltow, mit 715 876 Stimmen; 20) Heinrich Fröhlich, Waldarbeiter in Dürrenebers⸗ dorf bei Gera in Reuß, mit 710 315 Stimmen; 21) Hermann Rietschel, Waldarbeiter in Schönebeck in der Mark, mit 696 676 Stimmen; 22) Karl Heinrich Wezel, Wegeb uvorarbeiter in Herrmannsgrün in Reuß, mit 693 397 Stimmen; 23) Albert Grothe, Waldarbeiter in Grünau, Kreis Teltow, mit 688 483 Stimmen; 24) Albert Bartow, Waldarbeiter in Klein⸗Schönebeck in der Mark, mit 687 111 Stimmen; b. als Stellvertreter des zweiten nichtständigen Mitglieds: 1) Hermann Massom, Arbeiter in Magdeburg, Hars⸗
Klein⸗
dorferstraße 7, mit 2 182 297 Stimmen;
2) Theodor Reck, Gärtner in Vilbel in Hessen, mit 1 587 396 Stimmen;
3) Adolf Dörr, Holzhauer in Bönstadt in Hessen, mit 1 577 276 Stimmen;
4) Friedrich Hahn, Landarbeiter in Sonneborn (Gotha), mit 1 571 184 Stimmen;
5) Hermann Theodor Richter, Lückendorf, mit 1 569 925 Stimmen;
6) Karl Wecker, Obergärtner in Priestewitz bei Dresden, mit 1 569 209 Stimmen;
7) Franz Oswald Weber, Gärtner in Friesen bei Reichenbach im Voigtland, mit 1 567 630 Stimmen;
8) Auaust Köllner, Aufseher in Weimar, Brühl 24, mit 1 566 179 Stimmen;
9) Albert Klauenberg, Landarbeiter in Broitzem, mit 1 559 888 Stimmen;
10) Johann Regel, Waldarbeiter in Speyer, Grüner Winkel, mit 1 558 271 Stimmen;
11) Friedrich Reiser, Forstarbeiter in Stuttgart⸗Karls⸗ vorstadt, Kelterstraße 29, mit 1 554 869 Stimmen;
12) Heinrich Schönebaum, Kutscher in Blankenburg am Harz, Klosterstraße 23, mit 1 549 517 Stimmen;
13) Georg Schmidt, Arbeiter in Grebenstein, mit 1 546 161 Stimmen;
14) Alphons Klein, Gärtner in Straßburg⸗Rup⸗ rechtsau i. E., Kirchweg 3, mit 1 539 933 Stimmen;
15) Karl Meißner, Waldarbeiter in Klotzsche, Haupt⸗ straße 18, mit 1 537 210 Stimmen;
16) Hermann Greinke, Rieselwärter in Wartenberg bei Neu⸗Weißensee bei Berlin, mit 1 527 864 Stimmen;
17) Christian Rieke, Arbeiter in Magdeburg, Hars⸗ dorferstraße 4, mit 1 520 932 Stimmen;
18) Karl Haack, Waldläufer in Neubrandenburg, Fried⸗ länderthor, mit 717 110 Stimmen;
19) August Möse, Vorarbeiter in Koberwitz, Landkreis Breslau, mit 715 794 Stimmen; —
20) Konrad Schulz, Forstaufseher in Riede, Kreis Wolf⸗ hagen, mit 698 354 Stimmen;
21) Franz Löffler, Waldarbeiter in Kottwitz, Landkreis Breslau, mit 694 214 Stimmen;
22) Nikolaus Brand, Dieenstknecht in Lindflur bei Reichenberg in Unterfranken, mit 693 384 Stimmen:
23) Albert Bastian, Arbeiter in Amtsfreiheit Alt⸗ landsberg, mit 688 197 Stimmen;
24) Konrad Rutenberg, Arbeiter in Döhren in Han⸗ nover, Wiebergstraße 1, mit 686 737 Stimmen.
C. See⸗Unfallversicherung. -
I. Der Vorstand der See⸗Berufsgenossenschaft und die 10 wahlberechtigten Ausführungsbehörden haben sämmtlich ihre Stimmzettel rechtzeitig eingesandt.
Auf Grund der Eintragungen in den Stimmzetteln sind mit Stimmenmehrheit zu
nichtständigen Mitgliedern
Waldarbeiter in
gewählt:
1) Wilhelm Maack, Schifforheder in Rostock, Neue Wallstraße 7a, mit 49 162 Stimmen:
2) Peter van Rensen, Dispacheur in Emden, Krahn⸗ straße 31, mit 49 162 Stimmen.
Als Stellvertreter der vorgenannten Mitglieder sind ge⸗ wählt, und zwar:
a. als Stellvertreter des ersten nichtständigen Mitgliedo:
1) August Sartori, Geheimer Kommerzienrath in Kiel, Wall 48, mit 49 162 Stimmen;
2) August Preuß, Kommerzienrath und Königlich italienischer General⸗Konsul in Königoberg i. Pr., Lizent⸗ straße 1, mit 49 162 Stimmen;
b. als Stellvertreter des zweiten nichtständigen Mitgliedo:
1) H. C. Dethleffsen, Rheder in Flensburg, mit 49 162 Stimmen;
2) Hermann Lange, Rheder und Kaufmann in Lübeck, Beckergrube 75, mit 49 137 Stimmen.
II. Die 17 wahlbverechtigten Schiedogerichtobeisitzer haben sämmtlich ihre Stimmzettel rechtzenig eingesandt.
Auf Grund der Eintragungen in den Stimmzetteln sind
Süimmenmehrheit zu
nichtständigen Mitgliedern
Friedrich Hartmann, Wasserschout in Bremen, mit St mmen: 2) Franz Albert Engelmann chissokapitän in Stettin, F lkenwalderstraße 28, mit 111 nimmen. Ale Stellvertreter der vorgenannten Mitglieder sind ge⸗ wählt, und war: a. als Stellvertreter des ersten nichtständigen Mitglieds: 1) Menno Bisser, Schiffekapitän a. D. in Emden, Am Delft 12, mit 11 382 Summen; 2) Ir t von Bülow, Hasen⸗Inspekror in Grestemünde, An der Schleuse, mit 11 382 S immen:; b. als Stellvertreter des zweiten nichtständigen Mitgliede: 1) Johann Friedrich Jenen, Inspektor in Flent⸗ Hasendamm 43, mit 11 382 Summen; 1 2) Emil Seeger, Schiffskaptan in Stettin, Greifen⸗ straße 2, mit 10 1h— Sn men. Berlin, den 30. November 1901. Das Versi
Gaebel.
Deutscher Reichstag. 110. Sitzung vom 11. Dezember 1901. 1 Uhr. Am Tische des Bundesraths: Staatssekretär d.
Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Weh
F. 8 1 n M;⸗ nister für Landwirthschaft, Domänen und Forster ee Podbielski, Finanz⸗Minister Freiherr von Minister für Handel und Gewerbe Möller.
Die erste Berathung des Entwurfs eines Zolltarit
8 1 F5 rif⸗ gesetzes wird fortgesetzt.
Abg. Graf von Kanitz (d. kons.): Am ersten Tage Debatte wurden wir ersucht, unsere Stellung dem Auslande de über nicht durch inneren Hader zu beeinträchtigen und bei diehe⸗ Berathung die Wohlfahrt des ganzen Landes im Auge zu behaltee Das ist leider nicht von allen Rednern geschehen. Ni n. hat in einer gesetzgebenden Körperschaf 2 emal
t gesetzgebe. Körperschaft der Interessenkamp heftig getobt, niemals ist das Schlagwort der „Brotvertheuern 1 so ausgebeutet worden In derselben Zeit, als wir mit Handelsverträgen die landwirthschaftlichen Schutzzölle ermäßi⸗ 8 wurden in Frankreich der Weizenzoll auf 7 ℳ und ebenso die Fena und Viehzölle um 50 — 100 % erhöht, und mit überwicge t Mehrheit wurden diese und andere Zollerhöhungen genehmigt denn dort weiß man, daß die Erhaltung der Landwirthschef gleichbedeutend ist mit der Erhaltung der Wehrkraft des Landes, ei Ueberzeugung, die sich bei uns noch nicht Bahn gebrochen hat. gint der sozialdemokratischen Redner hat eine ungeheure Summe bere 8 um welche die Lebenshaltung des Volkes durch die landwirtüshe lichen Zölle vertheuert wird; leider hat er dieselbe Berechnun für die industriellen Schutzzölle vergessen. Wir wissen ganz genau 8 auch durch die industriellen Schutzzölle die Maschinen, Ackergeräthe und damit der Ackerbau und das Brot und die Lebenshaltung der heimischen Bevölkerung vertheuert werden Aber wir wollen diee Lasten tragen wegen der Solidarität, die uns mit de Industrie verbindet. Wir legen vor allem Werth auf den einheimischen Markt. Eine Nothlage auch bei anderen Beruft⸗ ständen, z. B. dem Handwerk, ist ja nicht zu leugnen; das Handwerk hängt eben auch mit dem Wohlstand des Landes eng zusammen. Be der jüngsten Getreidezolldebatte im bayerischen Abgeordnetenhause er⸗ zählte ein Abgeordneter, sein Vater, ein kleiner Handwerker, hätt früher einmal bei hohen Getreidepreisen gejammert, weil so viel für Brot zu zahlen sei; einige Jahre später habe er über die damalz niedrigen Getreidepreise gejammert, weil die Landleute kein Geld der⸗ dienten, um das Handwerk beschäftigen zu können. Herr Bebel⸗ sieht den Industriestaat als den Normalstaat an und rühmt dessen Vorzüͤge. Aber in London sind z. B. in dem einen letzten Jahre 48 Menschen an Hunger und Entbehrung gestorben. In einem Falle bescheinigte die Aerzte als Todesursache bei einem Fljährigen Mam Herzlähmung. beschleunigt durch Mangel an Nahrung. Bei einen Kinde von fünf Jahren heißt es: todt wegen Armuth der Elten, Mangel an Nahrung und Pflege. In dem anderen Fall heißt a einfach: todt durch Hunger. Per Abg. Bebel sollte einmal in eine großen Versammlung, wenn er über die Vorzüge des Industriestaatz und der Länder mit niedrigen Gretreidepreisen spricht, diese 48 Fäll einzeln vortragen. (Abg. Bebel [Soz.]: Berlin!) Es handelt h doch um ein Land mit niedrigen Getreidepreisen und ohne 4 England hat vor einem Menschenalter die Getreidezölle abgeschaft und wird mit billigerem Getreide und Fleisch aus allen Ländern über⸗ schüttet. Trotzdem herrschen dieselben Zustände wie dort in Londen ebenso in Großstädten überhaupt. Im Jahre 1891 schilderte der Abg. Richter im Abgeordnetenhause bei einer Zolltarifdebatte, wie die Grenzbewohner an der österreichisch⸗russischen Grenze über die Greng gingen, um sich jenseits billigeres Brot zu kaufen. Ich fragte ihn, warum denn die Leute nicht drüben blieben im Lande des billizen Brotes, und warum gerade so viele Tausende Arbeiter aus Ländem mit billigem Brot zu uns kämen, um an dem hohen Verdienst tbeil⸗ zunehmen, der sich bei uns den Arbeitern bietet. Der Abg. Richte hat diese Frage bis heute nicht beantwortet, und doch ist die Antmen einfach. Es kommt nicht auf den Preis des Brotes, sondern auf der Arbeitsverdienst an. Billiges Brot nützt dem Arbeiter nichts, nem
er nichts verdient. Wir wollen die deutsche Arbeit nern ecee
von
sind wir die besten Freunde der Arbeiter; nicht diejenigen, welche so nennen, aber die deutsche Arbeit dem Auslande schutzlos
wollen. Der Ablauf der ndelsverträge, der uns wieder fre Hand giebt, wird wohl von Allen im Lande, nicht allein von der Lard⸗ wirthschaft, sondern auch von der Industrie, als eine —— empfunden werden. Und wenn auf Grund dieses Tarif wirklich neue Verträge zu stande kommen sollten, so werden sie gas anders aussehen als die jetzigen Verträge. Der Reichskanzler bat selber gesagt, da die neuen Verträge keineswegs bloß eine
der alten sein würden. Gerade diesenigen Länder, welche den Antheil am Welthandel aufweisen, haben sich bis jetzt noch nicht ꝛa der Zweckmäßigkeit langfristiger Tarifverträge überzeugen können; daf gilt ebenso von England und der amerikanischen Unieon, wie von Fr Dieses hat eine Reihe von Meistbegünstigungsverträgen a
auf Grund seines Minimaltarifs, aber immer mit kurzen
fristen, sogar mit seinem pelütiscen Freunde Rußland.
unsere Inieressen und auch unseren ndustriellen Export viel schützen, wenn wir jeder Zeit freie Disposition über unseren haben, dadurch, daß wir in der Lage sind, jede ungebührliche: erböhung des Auslandes mit gleichen? 2 zu vergelten. 2. langfristige Verträge geben wir aber jede e aus der Hand. * beste Vertheidigung ist immer der Hieb; wir können und vertheidigen, wenn wir uns auf so lange Zeit festl
aber troßzdem unsere J einen langfristi will, so' moͤchte ich den den Wunsch aussprechen, daß der Fehler wiederholt werde, welcher i. J. 1891 wutde: man nämlich die Kündigung der sämmtlichen —
auch der Meistbegünstigungsverträge, unterlassen damit nichts Besonderes und wacee u⸗ öbnliches; denn verfuhr im Jahre 1892 ebenso.
daß di Länder, welche mit und
diese Verträͤge mit vef sciohen werden, daß sie nicht außerda bleiben, ven unserer Tarifermötigung profitieren und nicht
sör Jolle geoen uns erhöben, wir wir Fas von der amerilns ao ion erlebt Auf unser Verhältniß zu Amerika lege ich n gewicht. —— agsger Zolbegedenene die weitaus e. die in litischem unser Ver
oder Jahrzehnten Weorin bestebt setzt dü einigten Staaten? Ob der alte Vertra Reich gilt, ist mir obnehin werthlos, weil die Amerikaner erst eine Konzession machen müt wenn sie cinraumen. Dieser werthlose Vertrag sollte bcenn werden. kam der Vertrag von ööbee 8 8 teibeit mal gebalten α ist am 10 8 vorigen Vertrag zmischen Deutschland und Amerika zu wortn ika und seine 1 Vecrtrags 122 abct utende Artikel handelt. Wie denken Meiftbegünstigung? Als
21
7 8¾
dig. Der Fehler ist in einer zurückliegenden Zeit gemacht mschuldig Zir können unmöglich ruhig zusehen, wenn Amerika rück⸗ SüSie. seine Zölle so erhöht, wie es bisher geschehen ist. Mit — solchen Lande können wir kein freundnachbarliches Verhältniß Ses en. Die amertkanische Ausfuhr ist um 2826 Millionen höher 58 Emfuhr, und daran ist Deutschland mit 665 Mill. Mark he⸗ tzeiligt; Amerika hat sich so ungebührlich bereichert, daß das geduldige Europa dabei der Verarmung entgegengeht; darüber besteht kein weifel. Früher waren sehr erhebliche deutsche Kapitalien in den Ver⸗ einigten Staaten vertreten, jetzt schätzen die Amerikaner die ganzen Verbindlichkeiten Amerikas gegenüber Europa nur noch auf 20 bis höchstens 45 Millionen Dollars, und viele glauben, daß bereits ein Ausgleich eingetreten ist. Am bedenklichsten ist, daß die Amerikaner nach und nach darauf ausgehen, deutsche Handelsschiffe zu erwerben, die Schiffahrtsgesellschaften aufzukaufen. An einem Tage sind tausend Aktien der Hamburg⸗Amerika⸗Linie in amerikanische Hände übergegangen. Und die ganze deutsche Handelsflotte aufzukaufen, ist für Amerika durchaus nichts Unerschwingliches. Die Hamburg⸗Amerika⸗ Linie hat ein Aktien⸗ kapital von 80 Millionen, dazu kommen 40 Millionen Obligationen. Diese 120 Millionen kann ein einziger amerikanischer Petroleum⸗ Millionär oder Milliardär ganz allein aufbringen. Die Amerikaner fönnen so den ganzen Handelsverkehr in ihre Hand bekommen. Die Konsequenzen einer Politik, wie wir sie bisher getrieben haben, kann ich nicht besser bezeichnen, als indem ich sage: wenn Dich jemand auf die linke Backe schlägt, dann biete ihm auch die rechte dar. Wohin es führt, wenn ein Land verarmt und das andere sich unge⸗ bührlich bereichert, haben wir an Portugal und England erlebt. Jenes war vor 200 Jahren eine der ersten Seemächte, 80 Jahre später konnte Adam Smith sagen, nachdem ein Vertrag zwischen beiden Staaten geschlossen war: „Unser ganzes Gold kommt von Portugal.“ Man spricht von einer Verbilligung der Produktion und einer Vermehrung der Verkehrsmittel, dadurch will man die ameri⸗ kanischen Zölle überwinden. Nach meiner Ueberzeugung nützt das garnichts. Die Amerikaner sind jederzeit in der Lage, uns zu unterbieten, indem sie ihre höheren Zölle noch weiter hinaufsetzen. Ich glaube, daß man die amerikanischen hohen Zölle in irgend einer Weise ausgleichen kann, sei es dadurch, daß wir ähnlich hohe Zölle gegen Amerika ein⸗ führen oder in anderer Weise. Wozu lassen wir solche Mengen Roh⸗ kupfer von Amerika nach Deutschland ein? Vor 10 Jahren wurde so gut wie gar kein Kupfer nach Europa eingeführt, 1894 waren es schon 53 Millionen, 1900 für 105 Millionen Mark. Sollen sich die deutschen Bergarbeiter diese riesige amerikanische Einfuhr gefallen lassen? Man sagt, wir brauchen billiges Kupfer für unsere elektrischen Fabrikate. Das wäre ganz schön, wenn Amerika diese Fabrikate zollfrei einließe, es hat aber einen Zoll von 45 % des Werthes darauf gelegt, und dieser wirkt natürlich prohibitiv. Eine Abschaffung der Roheisenzölle wäre durchaus verfehlt. Vor kurzem waren allerdings die Eisenpreise sehr hoch, aber sie sind bereits ins Wanken gekommen. In Amerika verbilligt sich die Eisen⸗ produktion mit Riesenschritten; die Verhältnisse liegen dafür in Amerika so günstig, wie in keinem anderen Land; die besten Erze liegen un⸗ mittelbar an den Schiffen. Infolge dessen haben wir einen Preis des amerikanischen Roheisens in Deutschland, welcher unsere einheimische Industrie radikal vernichtet. Wir werden nicht einmal an eine Er⸗ mäßigung, niemals aber an eine Abschaffung der Eisenzölle denken nnen. Wir haben im Jahre 1900 von Amerika an Eisen und Eisenwaare bezogen 16 266 000 t und ausgeführt nur die Hälfte. Unsere Roheiseneinfuhr von 18 000 t im Jahre 1897 ist auf 31 000 t im Jahre 1900 gestiegen. Der Zoll muß also in Amerika ermäßigt werden, um die deutsche Einfuhr zu erleichtern. Wie die Dinge jetzt liegen, können sie nicht bleiben. Wenn Amerika so riesige Summen durch den Handelsvertrag mit Deutschland ewinnt, so müssen wir den Amerikanern gegenüber sehr vorsichtig sein. sozialdemokratische Abg. Calwer hat berechnet, daß wir im Falle eines Zollkrieges mit Amerika uns immer in der besseren Situation befinden werden, weil wir die Käufer sind, und ich schließe mich dieser Meinung an. Auch die Bedingungen, unter welchen wir Spanien die Meistbegünstigung gewährt haben, stellen einen zu hohen Kaufpreis für die Meist egünstigung dar. Welche Schwierigkeiten bietet nun der centuelle Abschluß neuer Handelsverträge mit unseren Vertrags⸗ snaten? Der Abg Spahn sagte neulich, wenn seine Freunde 1891 de Wirkungen des Handelsvertrages hätten voraussehen koͤnnen, so rirden sie dagegen gestimmt haben. In Oesterreich sagen sowohl die ustriellen, wie die Landwirthe dasselbe. Der ganze Vertrag mit terreich beruhte auf der hinfälligen Voraussetzung der Oesterreicher, daß allein inden Genuß der Zollermäßigung treten würden. Eine formulierte ärung der Vertreter der Landwirthschaft in Oesterreich im Jahre 1891 lautete dahin: „Wir verhehlen es uns keineswegs,. daß bei dem Umstand, daß Rußland unser größter Konkurrent für die Einfuhr von Getreide nach Deutschland ist, die Vortheile, welche sich aus der Er⸗ näßigung der Getreide⸗ und Holzzölle im gegenwärtigen Vertrag er⸗ in demselben Moment hinfällig werden, in welchem die deutsche
an der Zollermäßigung auch Rußland theilnehmen läßt.
mit Zuversicht darauf rechnen, daß die deutsche Regierung
keine Vertragsverhandlungen mit Rußland eintreten wird, über sich nicht vorber mit der österreichischen Regierung ins Ein⸗ dernehmen gesetzt hat, stimmen wir in voller Beruhbigung dem gegen⸗ Vertrage zu.“ Oesterreich hätte aber bereits damals
denken können, da eine längere Ausschl Rußlands eine Un⸗ ichkeit war, und es zum Abschluß eines Handelsvertrags mit ußland kommen mußte. Man kann sich nur wundern über das bünde Vertrauen, das in jener Erklärung liegt. Der österreichisch⸗ deutsche Handelsvertrag ist damals im Abgeordnetenhause in Oester⸗ nur mit geringer Mehrbeit angenommen worden. 4 o, daß die Aussichten für einen neuen
t übermäßig günstig sind. In der österreichischen Industrie rkung des
Mefüimmanag Aber dir d enenen dor⸗ Ieevhae eeene en 9 1
8 4 des Vertrags erklärt. Wie steht ce . Rußland? wichtigsten Gründe für die Abschlicßung unseres Rußland war die terhbaltung unsercs freund⸗ Verbältnisses zu diesem Lande. Die Folge einer Störung
damals der Zollkrieg, und wir schlossen in ciner Vertrag ab. den ich nicht als das Muster eines Han⸗ 4 8 —2 —21¹* n
rwei ihres atzes Rußland sind worden. enchehfe⸗ erklärten damals ven vorn⸗ in der Frtllezee
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bei einen üblen Streich. Die delsstatistik berechnet ein erbebliches Minus für! deutschen Handelsstatistik haben wir aber in den ten d 1977 Milltonen ührt. Für das Jahr 1900 ne Unterbilanz von 381 Handelestatistik Rußland an⸗
na d 25 IIPr. Iee r. KX-ee. ÜSS
— so großes Gewicht hölle legen soll. vn — 1—46
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Wahrheit liegt ungefähr in der Mitte und kann nur von Fall zu Fall festgestellt werden; in Jahren reicher Ernte wird das Ausland den Zoll tragen, in Jahren knapper Ernte das Inland. Die russische Regierung hat sich also über die Erhöhung unserer Getreidezölle nicht zu beklagen. Ich habe auch nicht gehört, daß in Rußland Be⸗ schwerden laut wurden, als Frankreich seinen Kornzoll von 5 auf 7 ℳ erhöhte. Italien und namentlich Oberitalien hat allerdings ein ge⸗ wisses Interesse an der zollfreien Einfuhr von Produkten nach Deutsch⸗ land. Ich lasse aber dahingestellt, ob nicht gewisse politische Fragen dabei ins Spiel kommen. Italien sollte nicht vergessen, daß Deutschland sein Abnehmer von Rohseide ist; die Ausfuhr von Rohseide aus Italien hat sich in den letzten Jahren von 53 auf 142 Millionen gesteigert. Der Staatssekretär von Thielmann hat die Werthzölle verworfen, aber ich glaube doch, daß dieses System eine recht wirtsame Waffe gegen die Länder sein würde, welche uns durch ihre Werthzölle außerordentlich belästigen und unsere Einfuhr schädigen. Wenn wir nur in derselben Weise mit Werthzöllen verfahren wollten, wie es die Amerikaner thun, so würden wir über alle Bedenken des Freiherrn von Thielmann hinwegkommen. Es ist ein Mittel der Abwehr. Unsere Kaufleute kommen und sagen, daß die Zollplackereien mit den amerikanischen Werthzöllen unerträglich sind. Deshalb bringe ich einen Antrag ein, welcher der Regierung die Möglichkeit giebt, Werthzölle gegenüber denjenigen Ländern einzuführen, die uns ihrerseits durch Werthzölle schädigen. Ueber das besondere Interesse der Landwirthschaft ist Neues nicht mehr zu sagen. Daß es aber eine Nothlage der Landwirthschaft giebt, die eine Abhilfe fordert, ist unzweifelhaft. Unsere Be⸗ völkerungs⸗ und Berufsstatistik liefert den klarsten Beweis. Die Entwickelung zum Industriestaat soll ein Ziel unserer Handelspolitik sein, aber um unserer Selbsterhaltung willen bitte ich, dies für immer zurückzuweisen. Wir brauchen unseren Körnerbau nicht nur in Friedenszeiten, sondern vor allen Dingen in Kriegszeiten. Sonst könnte es im Kriegsfalle sich ereignen, daß wir ausgehungert werden und kapitulieren müssen, wie eine belagerte Festung. Wir brauchen vor allen Dingen unsere Landbevölkerung zur Landesvertheidigung. Das größte Weltreich ist zu Grunde gegangen, als der italische Bauernstand ruiniert war, als die Latifundien den bäuerlichen Besitz aufsogen, und die Zufuhr des billigen Getreides aus den römischen Kolonien das eigene Getreide entwerthet hatte. Fragen Sie den größten Forscher und Kenner der römischen Geschichte, Pro⸗ fessor Mommsen, der Ihnen (links) ja sehr nahe steht. Er sagt, das einzige Mittel, um den italischen Bauernstand zu erhalten, wäre die Einführung von Getreidezöllen gewesen. Aber dieses Mittel habe man damals nicht verstanden. Wir wollen unsern einheimischen Bauern⸗ stand erhalten, und dazu ist kein anderes Mittel geboten als die Ge⸗ treidezölle. Der italische Bauer war im römischen Heere nicht zu entbehren. Als der Bauernsohn aus den römischen Legionen ver⸗ schwunden war, gab es kein Halten mehr. Man sagt, nur mit einem Industriestaat könne heute Politik gemacht werden. Ich könnte auf ein schlagendes Beispiel der Leistungsfähigkeit einer Armee, die sich aus einem Industriestaat rekrutiert, hinweisen. Bewahren Sie uns vor dem Uebergang zum Industriestaat! Er würde mit dem Verlust unserer wirthschaftlichen und politischen Selbständigkeit gleichbedeutend sein. Erhalten Sie uns Volkskraft und Wehrkraft! Volkskraft ist mehr werth als Reichthum.
Abg Singer (Soz.): Wenn der Graf Kanitz Deutschland vor dem Uebergange zum Industriestaat bewahrt wissen will und zugiebt, daß die Latifundien die römische Weltherrschaft zerstört 28,3 so sollte er doch wissen, daß die Latifundien den Bauernstand ver⸗ nichtet haben. Auch gab es im alten Rom keine Industrie; der ganze Appell war also überflüssig. Graf Kanitz warnt vor dem Schlagwort „Brotvertheuerung“; an seinen Antrag knüpft sich ein viel härteres Wort, das Wort vom „Brotwucher“, welches der Deutsche Kaiser gesprochen hat. Wir sind durchaus gewillt, Mittel zur Verbesserung der kleinen Landwirthe und ländlichen Arbeiter zu gewähren. Was wir nicht wollen, ist die Hilfe für die Reichen, ist, daß die Armen in der Landwirthschaft ausge⸗ beutet werden zu Gunsten der 25 000 Großgrundbesitzer. Der Bund der Landwirthe erklärt sich draußen im Lande solidarisch mit der In⸗ dustrie, sie wollen die Industriezölle bewilligen, wenn sie die Getreide⸗ zölle bekommen. Das ist die Solidarität der Räuber. Graf Kanitz nimmt auf London Bezug. Der Freihandel ist doch auch kein Heil⸗ mittel zur Beseitigung des menschlichen Elends; in der gegenwärtigen Gesellschaft ist die Beseitigung von Noth und Elend überhaupt un⸗ möglich. Graf Kanitz steht doch den Verhältnissen sehr nahe; er wird sich doch der Hungersnoth in Ostpreußen von 1867 und der Hunger⸗ revolte von 1873 erinnern. In Rußland ist der Hunger auf dem Lande 2 ,—⸗— erklärt. (Abg. Graf Kanitz: Niedrige Getreide⸗ preise!) Sie klagen ja gerade deshalb über den Industriestaat, weil er die Löhne vertheuert. ir wollen keine künstliche Vertheuerung des Brotes, und weil wir dies für nachgewiesen halten, wenn die Zölle erhöht werden, deshalb sind wir gegen diese Zölle und werden sie bekämpfen trotz der philosophischen Ausführungen des Vorredners. Ich habe nun vorweg eine Reihe von Angriffen gegem meine Partei⸗ freunde zu beantworten. Ich komme zunächst auf Zwischenruf Grafen Arnim von neulich zurück. Dieser hat den Versuch venaht, senen Zwischenruf abzumildern, indem er behauptete, er bätte nur eine Frage an den Abg. Bebel gerichtet. Nein, so war die Sache nicht, Graf Arnim hat dazwischen 42 „Der Mann hat vielleicht alles vertrunken“, er hat das als Behauptung aufgestellt, und dieser Zwischenruf ist charakteristisch für die Auffassung der herrschenden Klassen überhaupt und der Partei des Grafen Arnim. Zu der Noth und dem Elend, in welche die Arbeiter durch die herrschende Wirthschaftspolitik ge⸗ trieben werden, fügen sie noch den Hohn und den Spott. (Präsident Graf von Ballestrem: Nur unter der Voraussetzung, daß Sie
jeder des Hauses meinen, kann ich diese Ausdrucksweise zu⸗
lassen.) habe nur von der Partei gesprochen. Daß der Zwischen⸗ ruf von Fesseean de fam, der auch eventuelle Vortheile von der Erhöhung eireansflr bat⸗ macht den Ruf nicht feiner und schöner. Herr Speck erklärte cd für seine und seiner ei gabe, die weitere Entwickelung der 82 trie men.
ist das bezeichnend für eine Partei, welche d tausende Industricarbeiter zu ihren Mitgliedern rechnet. Die würden Herrn Speck P. einer solchen Acußerung, wenn er
in ihrer Mitte thà ceutend nach Hause schicken. Mit seinem — von der 1 des bält er auch
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sicher nicht. Von den 12 Millionen Lohnarbeitern haben die Sozial- demokraten 2 Millionen Stimmen bekommen; folglich vertritt Herr von Heyl und die anderen bürgerlichen Parteien 10 Millionen Arbeiter. Das ist die Logik des Herrn von Heyl. Wo sind denn diese 10 Millionen, auf welche Sie sich stützen? Die stärkste Partei, die Partei der Nichtwähler, hat Herr von Heyl ganz vergessen; es sind über 3 Millionen, davon wird Herr von Heyl so gütig sein, uns einen guten Theil zuzurechnen. (Zuruf: Nein, nicht einen einzigen!) Und welche Unsumme von Beeinflussungen, von Beeinträchtigungen spiel da mit, um die Stimmen uns zu entziehen und zu Ihnen hinüber zuziehen! (Widerspruch rechts und bei den Nationalliberalen.) Si vertreten die Mehrheit des Reichstages, aber nicht die Mehrheit de Volks, die steht hinter den Tarifgegnern, die wünscht nichts sehnlicher als daß der Reichstag aufgelöst und die Herren vor ihre Wähle gestellt werden. Ob Viele wiederkommen werden, ist eine ander Die Parteien der Zolltariferhöhung haben nur je 15 00. ähler in jedem ihrer Wahlkreise hinter sich; die Tarifgegner da gegen 28 000; hätten wir eine vernünftige Eintheilung der Wahl⸗ kreise, wie sie gesetzlich versprochen ist, so hätten wir keine Brot vertheuerungsmehrheit im Hause! Herr von Heyl bezieht sich au unseren Parteigenossen Calwer, dieser ist aber mit seinen Auffassungen in der Partei gänzlich isoliert, höchstens, daß er noch von Schippe unterstützt wird. Aber es ist doch ein starkes Stück, daß Sie un diese beiden immer vorhalten, die mit uns im übrigen einstimmig sin in der Verwerfung dieses Tarifs und gegen ihn stimmen werden. Fü⸗ die Vertretung unserer Grundsätze in der Gesetzgebung sind die Partei beschlüsse maßgebend, und es ist ganz gleichgültig, wie der Einzeln theoretisch dazu steht. Sie würden alle sachlicher und würdig handeln, wenn Sie nicht auf diese Weise immer wieder de Versuch machen würden, Zwiespalt in unsere Reihen zu säen, was Ihnen doch nicht gelingen wird. (Ruf bei den National⸗ liberalen: Na, na!) Ich komme nun zum preußischen Finanz⸗ Minister. Freiherr von Rheinbaben hat sich immer noch mehr als Polizei⸗Minister gefühlt; was ihm an Sachkenntniß abging, hat er durch Schneidigkeit ersetzt. Er glaubt sich im preußischen Landtage, wo er vor dem Chor der Landräthe und Brotvertheurer spricht und immer mit Jubel begrüßt wird. Auch unsern Freund Bernstein wird Herr von Rheinbaben noch Gelegenheit haben, im Reichstage mit uns zusammen gegen den Tarif eintreten zu sehen. Ich glaube dem Finanz⸗Minister sehr gern, daß er durch die Verhandlungen des Lübecker Parteitages enttäuscht war Nachdem Bernstein seine Erklärung abgegeben hat, würde es seiner Ehre nicht entsprechen, wenn wir ihn gegen ein Lob vom Regierungstisch vertheidigen müßten. Der Finanz⸗Minister sprach von Aufruhr. Das könnte ihm gefallen, die Massen erst aushungern und dann zusammenschießen zu lassen. Woher hat er seine Kenntniß über die Rheinprovinz? Vielleicht aus dem Diner bei den Großindustriellen? Auch die rheinischen Arbeiter sind gegen eine Vertheuerung des Brotes, ebenso wie die übrigen Arbeiter. Wissenschaft und Statistik sind niemals ärger mißbraucht worden als bei der Vertheidigung der Regierungs⸗ vorlage durch die Regierung und die Rechte. Durch diese Vorlage wird der Brotwucher in Permanenz erklärt. Ich habe den Abdruck eines Zirkulars in der Hand, das beweist, wie von seiten der Behörde für den Hungertarif agitiert wird. Es ist ein Erlaß des Magistrats von Landeshut in Schlesien, worin empfohlen wird, Flugblätter für den Zoll unter die Arbeiter vertheilen zu lassen. Die Vermuthung liegt nahe, daß diese Flugblätter auch durch die Regierung bestellt und durch sie verbreitet sind. Hoffentlich haben auch deshalb diejenigen, die die 12 000 ℳ bezahlt haben, ein Opfer gebracht, damit die Re⸗ gierung die Kosten nicht aus eigener Tasche zu bezahlen braucht. Wir haben eine Reihe von Arbeiterbudgets zusammengestellt, die von Gewerbe⸗Inspektoren bearbeitet sind. Daraus ergiebt sich z. B., daß eine Familie von drei Köpfen 16,50 ℳ pro Woche für die noth⸗ wendigen Lebensmittel ausgegeben hat bei einem Einkommen von 900 ℳ jährlich Für Wohnung und Kleidung bleibt so wenig übrig, daß diese Familie eine weitere Zollerhöhung nicht ertragen kann. Das nennen Sie Sozialpolitik und Sozialreform! Eine kinderlose Familie kann 91 ₰ pro Kopf und Tag ausgeben, eine Familie von fünf Köpfen 58 ₰. Da wird diese Familie wohl das Kochrezept des Herrn Hitze benutzen müssen. Zeese orlage ist die Sanktionierung des Bündnisses der Regierung mit den Korn⸗ und Schlet⸗ junkern zur Plünderung und Auspowerung der arbeitenden Klassen. Ich komme nun zu dem allgemeinen Theil. Früher wies die Regierung bei ihren Plänen jede finanzielle Rücksichtnahme zurück. ist jetzt anders geworden. Die Regierung braucht Geld für ihre Schiffe ꝛc., um sagen zu können: das Geld 8p da, bewilligt nur unsere Militär, und Marineforderungen. s beweist auch der neueste Reichs⸗Etat. Man verschafft sich Einnahmen aus den Zöllen und Steuern, welche die Aermsten zu tragen haben. Warum kommt die Regierung nicht mit einer Reichs⸗Einkommensteuer? Weil die von — vertretenen Klassen nur so lange patriotisch sind, als die Gelder von den arbeitenden Klassen bezahlt werden, nicht aus den Taschen der herrschenden Parteien. Wenn neue Handel e zu stande kommen mit Minimalzöllen für Getreide, so n folgende Einnahmen: Bei Roggen ein Mehr von 11 849 280 ℳ, bei Weizen 27 684 460 ℳ, bei Gerste 10 129 925 ℳ und bei 8 636 320 ℳ Der Mehrertrag hei der Vorlage beträgt 58. ℳ Kommen keine Handelsverträge zu stande, und findet der autonome Tarif Anwendung, so kommt im Ganzen 93 918 910 ℳ heraus. Was bei den dreisten Forde⸗ rungen des Bundes der Landwirthe herauskommen würde, können Sie sich denken. Dazu kommt dann der Mehrertrag aus den üͤbrigen landwirtbschaftl. Erzeugnissen, wie Buchweizen, Mais, Malz, Raps und Rübsen, Hopfen, Aepfel, Birnen u. s. w., bos 3, Talg, Butter, Käse, Eier, so muß im Ganzen e .2 ℳ herauskommen. Die vre α— niedriger Schätzung 40 000 tr 4 ganze Effekt der 2 sich auf 18r 90o⸗ 2 oder 30 % gegen früher. von den ärmeren Voikoklassen zu tragen sind; während die Reichen und Wobl⸗ habenden sich an den wohlbesetzten diß Man schätt vor, daß die Zölle den Arbeitern 7.27 Löhne schaffen sollen. ie Arbeiter haben höchstens %. rosamen von senem Tisch erwarten. Welchen Nutzen ha die 6 rund und deutschen ten von den Getreidezöllen? Fri III. batte von seinem sitw einen Zollnußgen von 85 500 ℳ, jetzt würde er nach der Bun age 128 300 ℳ pr mit cinem Besitz von 5⸗ bis 35 000 ha profitteren heute 2 328 691 ℳ und bei dieser 3442 930 ℳ pro Jahr. Was den hohen Adel betrifft, so nenne ich u. A. Fürst Wismarck 1., Furst 188 Tiele⸗- Winckler, 38 würden bei dem neuen Joll 3 17. ℳ Gewinn hbaben. Können diese,
die „wentzaer Arcal besi Landwirtbe — den beeaens. 7 Der Redner An Provin einzelnen durch und sucht zablen
mäaßig darzulegen, der ortheil kavitalistert über cine Milliarde zu den - die daran partizipierten, * auch der Kaiser. 82 Prösident De. Graf zu Stolberg⸗ ½ ,912 bittet, die Person Seimer Mazestät des Kaisers nicht in die Debatte zu ziehen.) der Bändler, fährt Redner der Internatlenalttät. lor. Roesücke hat an dem internaticnalen der Landtwirthe in Paris 2— inkernatienalen -S19 der dieem und hin, daß die 2
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