1901 / 297 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 Dec 1901 18:00:01 GMT) scan diff

1“

bezirk durch das aus anderen Reichstheilen stammende

Vieh (Außerordentliche Beilage A Nr. 49 des Amtsblatts für

1895), bestimme ich, daß die Vorschriften der vorbezeichneten

landespolizeilichen Anordnung sich auf das aus nachbe⸗ unten Reichstheilen:

1) aus den preußischen Regierungsbezirken Gumbinnen,

Marienwerder, Potsdam, Frankfurt, Stralsund, Posen, Magdeburg, Merseburg, Hildesheim, Lüneburg, Aurich,

Münter, Cassel, Düsseldorf, Cöln, Trier, Aachen,

2) aus den bayerischen Regierungsbezirken Oberbayern, Pfalz, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, Unter⸗ franken, Schwaben,

3) aus der sächsischen Kreishauptmannschaft Bautzen,

4) aus den würktembergischen Kreisen Neckarkreis, Schwarz⸗ waldkreis, Jagstkreis, Donaukreis,

5) aus den badischen Landeskommissariaten Freiburg, Karlsruhe, Mannheim,

6) 8 den hessischen Provinzen Starkenburg, Rhein⸗ hessen,

7) aus dem Herzogthum Braunschweig,

8) aus dem Herzogthum Sachsen⸗Meiningen,

9) aus dem Herzogthum Anhalt, 8

10) aus dem Reichslande Elsaß⸗Lothringen 1. im Regierungsbezirk Bromberg zur Entladung mit der Eisenbahn gelangende Rindvieh bis auf weiteres beschränken. Bromvberg, den 11. Dezember 1901. Der g. ehsehh

Freiherr von Luetzow.

111““

Bekanntmachu .

Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den In⸗ haber betreffend.

Der Pfälzischen Hypothekenbank in Ludwigs⸗ hafen wurde die Genehmigung zur Ausgabe einer neuen (42.) Serie 4 % iger Hypotheken⸗ fandbriefe auf den Inhaber

etrage von 10 Millionen Mark, eingetheilt in Stück 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 ℳ, ertheilt. 8

Miuünchen, den 13. Dezember 1901. Koöäniglich bayerisches Staats⸗Ministerium des Innern Dr. Freiherr von Feilitzsch.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den V.29. Feddersen in Hohenfelde zum Propst der Propstei Rantzau, Regierungsbezirk Schleswig, zu ernennen und

dem ordentlichen Profcfor in der philosophischen Fakultät der Universität Bonn D. Dr. Friedrich von Bezold den Charakter als Geheimer Regierungsrath zu verleihen.

8 . 2 2 2 2 8 8 . eöööe];

Versetzt sind der Amtsgerichtsrath Wittkowitz in Breslau

als Landgerichtsrath an das Landgericht daselbst und die Amts⸗

erichtsräthe Schmidt in Sagan und Streibel in Königs⸗ hüͤne nach Breslau.

Dem Landgerichtsrath Mahlstedt in Flensburg und dem Amtsrichter Kahl in Kattowitz ist die nachgesuchte Dienst⸗ entlassung mit Pension ertheilt.

Zu Notaren sind ernannt: die Rechtsanwälte Cohn in Oppeln und Dr. Heidenfeld in Rotenburg a. F.

Der Rechtsanwalt Pulst ist in der Liste der Rechts⸗ anwälte bei dem Amtsgericht in Lüchow gelöscht.

die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der

865 Rechtsanwalt Grimsehl bei dem Landgericht in Cöln,

er Gerichts⸗Assessor Dr. Leipziger bei dem Landgericht in

Breslau und der frühere Gerichts⸗Assessor Joseph Meyer bei g vnee 1 i. M 6 er Rechtsanwalt Rothenba⸗ in Naumburg a. S.

gestorben. 9 h behh 29

3 . Kriegs⸗Ministerium.

Der Oberleutnant der Reserve Henning, bisher Ober⸗ leutnant im 6. Rheinischen Infanterie⸗Regiment Nr. 68, ist unter Ueberweisung zu der Korps⸗Intendantur des IV. Armee⸗ Korps zum ciatsmäßigen Militär⸗Intendantur⸗Assessor ernannt

worden. umeister Thierbach in Colmar i. E.

Der Regierun ist zum Garnis inspektor ernannt worden. 2 8

8

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. 8 Unter Ssgfbe auf den diesseitigen Nunderlaß vom 28. September! U. III. 13715— iud die Verein⸗ barung mit dem Sex egnch sachüschen Staats Ministerium in Gotha gegenseitiger Anerken der unge⸗ Hees. Lehrerinnen, und die esseitige unt Wung vom 2. Juli 1883 UI. IIIa. 15810 —, betreffend die Anerkennung der an der privaten Lehr Büldungsanstalt „Marien⸗Institut“ in ausgestellten —beI eehen Zentralblatt für die gesammte g in Ln. 1883 500), setze ich . liche Provinzial⸗ Uiollegtum (die Kön egierung) davon in Kenntniß, daß nach einer Mitt sächsischen Staats⸗Ministeriums in ht, die seit dem Jahre 1802 in Gotha staatliche Kommission für die zweite iehrer und die Rekrorprü gegebenenfalls auch mit der Ab⸗ nahme der von mtodewerberinnen zu beauftragen. Den von der vorgenannten Pru * uhrung rerinnen⸗

Der General⸗Stabsarzt der Armee und Direktor der Kaiser Wilhelms⸗Akademie für das militärärztliche Bildungs⸗ wesen, Professor Dr. von Leuthold ist mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlichen Honokar Prusesser in der medizinischen Fakultät der Friedrich⸗ Wilhelms Universität zu Berlin ernannt worden.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 16. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen gestern Mittag im Neuen Palais eine Abordnung Allerhöchst⸗ ihres russischen 39. Narwa'schen Dragoner⸗Regiments unter des Regiments⸗Kommandeurs, Obersten Kosnakow. Im Laufe des Nachmittags stattete Seine Majestät der König von Württemberg Seiner Majestät dem Kaiser einen Besuch ab.

Am Abend um 71 Uhr begrüßten Seine Majestät der Kaiser auf dem Bahnhof Friedrichstraße den Großfürsten⸗ Thronfolger von Rußland, Kaiserliche Hoheit, und geleiteten Höchstdenselben nach dem Neuen Palais.

Heute Morgen von 9 Uhr ab hörten Seine Majestät der Kaiser den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, vürenee Geheimen Raths Dr. von Lucanus. Um 10 ³¼ Uhr begaben Seine Majestät Sich mit Seiner Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten⸗Thronfolger von Rußland zur Hofjagd nach dem Grunewald. Heute Abend um 8 Uhr findet zu Ehren des hohen Gastes bei Ihren Kaiserlichen und Königlichen Maje⸗ stäten in der Jaspisgalerie des Neuen Palais eine größere Tafel statt.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin empfingen am Sonnabend Mittag im Anschluß an die Audienz bei Seiner Majestät dem Kaiser und König den neu ernannten columbischen Gesandten Dr. Ignacio Gutiéörrez Ponce und

ertheilten dem bisherigen chinesischen Gesandten Hai Huan

die er Abschieds⸗Audienz. 8

Die vereinigten Ausschüsse des Bu und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sitzung.

Zwischen den Fegissehgen von Preußen, Baden und Hessen ist ein Staatsvertrag über die Verein⸗ fachung der Verwaltung der Main⸗Neckarbahn ab⸗ geschlossen worden. Der Staatsvertrag wird den Landtagen der betheiligten Staaten zur Genehmigung vorgelegt werden.

EEEIIEIEE11“ 8

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Stosch“, Kommandant: EE“ Janke, am 14. Dezember von Ceuta nach Palermo in See gegangen.

S. M. S. „Moltke“, Kommandant: Kapitän zur See Franz, ist am 12. Dezember in Puerto Cabello eingetroffen * beabsichtigte, heute von dort nach Tucacas in See zu gehen.

S. M. Torpedoboote „S 90“, stellvertretender Kom⸗ mandant: Oberleutnant zur See Freiherr von Müffling, „S 91“‧, Kommandant: Oberleutnant zur See Püllen, und „S 92“, Kommandant: Kapitänleutnant Pfundheller, sind

am 14. Dezember in Tsingtau angekoemmen.

2

Potsdam, 15. Dezember. Ihre Majestäten der König und die Königin von Württemberg sind heute Vormittag 10 ½ Uhr hier eingetroffen und von Seiner Durch⸗ laucht dem Erbprinzen und Fe⸗ Koöniglichen Hoheit der

Erbprinzessin zu Wied am mnhof empfangen worden.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser Frang Joseph hat, wie „W. T. B.“ aus Wien meldet, den Fürsten Georg Lobkowitz zum Oberst⸗ Landmarschall und den Landtags⸗Abgeordneien Werunskii zum Stellvertreter

des Oberst⸗Landmarschalls von Böhmen ernannt.

Ein Kaiserliches Patent vom 12. d. M. beruft die Land⸗ tage von Oberösterreich, S5ensee. Mähren, Schlesien und Görz auf den N. d. M., die Landtage von Böhmen, Galizien und Steiermark auf den B8.,

iederösterreich und Krain auf den des österreichischen Ab⸗

In der vorgestrigen geordnetenhauses haben die g. Bareuther, Schalk und Genossen eine Interpellation C— in welcher, unter Hinweis auf die Mittheilung eines Wiener Blanes über eine angebliche Acußerung des Kaisers zu einer dem mischen konservativen Großgr. nahenehenden Persönlichkeit, der Minister⸗Präfident Dr. von Koerber qefra t wird, ob das Gerücht, wonach alles zur Auf rfassung vor⸗

bereitet sei, auf Wa deruhe und ob der Minister⸗Präsident am 9. d. M. * vecen⸗ Erklärung mit Zustimmung der Krone abgegeben habe.

Großbritannien und Irland.

Am Sonnabend ist in London ein Blaubuch ver⸗ icht worden, wesches, wie „W. T. B. meldet, den Fe dem Ober⸗Kommissar Lord Milner und dem Staatssekretär die Kolonien Chamberlai n ent⸗ bält und genau die Ab der Regierung der absetzung der der Flüchtlinge in den großen tra⸗

slagern und der Errichtung kleinerer Lager parlegt.

Lord Milner era. Kene diese Maßnahmen die —“ rhlichkeit wesentlich herabmindern werden möge, die Jahl der Todesfalle h werde. Er demerkr qacgrnta es nicht zu ten, daß die Zahl der T weit wesen würde, wenn die Flüchtlinge 7,

.A worden wären. Uiele

ndesraths für Handel

rrAmemne aus Konstantinope 88 ve

gekehrt. Insgesammt habe die Sterblichkeit unter den Weißen in den Konzentrationslagern in Transvaal und im Oranje⸗ staat im Monat Oktober 3156 und im November 2807 be⸗ tragen, darunter seien 4904 Kinder gewesen. In der Zeit von Juni bis November einschließlich seien 12 441 gestorben, davon 10 113 Kinder. Die Gesammtzahl der weißen Flüchtlinge in den Lagern betrage 117 964.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ meldet, hat das Kriegs⸗ amt das Anerbieten der canadischen Regierung an⸗ genommen, wonach das neue, für Süd⸗Afrika bestimmte Kon⸗ kingent auf 900 Mann erhöht werden soll.

Vorgestern Nachmittag fand im Mansion House zu London ein Frühstuck zu Ehren der Delegirten der russischen Gesellschaft für Landwirthschaft statt Bei demselben trank der Lordmayor auf die Gesundheit des Kaisers von Rußland und auf den brüderlichen Verkehr zwischen Großbritannien und Rußland. Der Vertreter des russischen Ministeriums der Landwirthschaft Krukoff erklärte in Beantwortung des Trinkspruchs, die Herstellung e gener Handelsbeziehungen werde beiden Ländern Nutzen ringen.

Italien. Unter dem Vorsitz des Ministers des Aeußern Prinetti

fand gestern Nachmittag in Rom, wie „W. T. B.“ meldet,

eine Besprechung der Botschafter der Schutzmächte Kretas statt, in welcher verschiedene Fragen, namentlich die der Verlängerung der Amtsbefugnisse des Prinzen Georg, eröriert wurden.

In der vorgestrigen Sitzung der Deputirtenkammer erwiderte der Minister des Aeuß in Prinetti auf eine des Deputirten Guicciardini, betreffend die 8 Zeit in Tripolis herrschende Erregung und die ranzösische Politik im ittelmeer, die jüngste Flottendemönstration Frankreichs habe keinerlei Bedenken in Italien 1vö. auch das gegenseitige Vertrauen nicht erschüttern können, welches für die Beziehungen der beiden Regierungen zur Regel geworden sei. ieses Ver⸗ trauen sei von seiten Italiens umsomehr begründet, als die französische Regierung es sich schon vor einiger Zeit haber angelegen sein lassen, Italien davon in Kenntniß zu setzen, daß die französisch⸗britische Konvention vom 21. März 1899 für in Betreff der afrikanischen Länder und besonders in betreff Tripolis eine Grenze festsetze, und daß es nicht in der Absicht Frankreichs liege, die Karawanen⸗ straßen von Tripolis nag dem Innern Afrikas abzuschneiden Seitdem seien die freundschaftlichen Beziehungen derartige g⸗⸗ worden, daß gegenseitige Erklärungen über die beiderseitigen Interessen im Mittelmeer ausgetauscht worden seien, durch die man zu einer vollständigen Uebereinstimmung der Ansichten Plangi sei. Auf eine Anfrage der Deputirten Monti⸗

uarnieri und Genossen, welche Ergebnisse die Versuche mit dem Baccelli'schen Mittel gegen die Maus⸗ und Klauenseuche gehabt härten, erklärte der Ackerbau⸗Min ster Baccelli, er sche e sich gegenüber einzelnen absprechenden Aeußerungen glücklich, die Meinung Virchow's für sich zu haben. Alle in Jlalien seit einem halben Jahre gemachten Persuche 1500 an der Zahl, seien üenfnig verlaufen. Dies hätten sich die 2₰ vor Augen halten sollen, welche auf vereinzelte nicht gi liche Versuche hingewiesen hätten. Auch in Deutschland eien da, wo sein Verfahren in der richtigen Weise angewandt worden sei, die gleichen günstigen Resultate erzielt worden. Das Haus nahm sodann die Berathung der Anträge der De⸗ putirten Luzzatti und Salandra, betreffend die Besserung der Fustaͤn e in Neapel und Süditalien, wieder auf. Der Deputirte Ferri begründete eine von ihm im Namen der sogzalistischen Gruppe eingebrachte Tagesordnung und bemerkte abei, in Norditalien komme das Verbrechen gleichsam nur in Oasen vor, ebenso wie in Süditalien die Recht⸗ Heffeneit Diese Bemerkung erregte im Hause großen Lärm. Laute Protestrufe erschallten von allen Seiten, sodaß Ferri -⸗ Rede unterbrechen mußte Der Präsident ersuchte Ferri, eine Worte zu erläutern. Dieser versuchte zu sprechen, aber der Lärm übertönte seine Stimme, und der Präsident hob unter dem Beifall des Hauses die Sitzung auf.

In einem heute Vormittag abgehaltenen geheimen Kon⸗ istorium verkündete der Papst die bereits durch Breve er⸗ olgte Ernennung mehrerer Bischöfe, darunter die des

ischofs von Metz Benzler und des Weihbi Straßburg Freiherrn Zorn von Bulach.

Spanien. Aus Cadix meldet „W. T gestern in verschiedenen Hausern, die wohnt werden, erneute Verhaftungen vor seien wichtige Dokumense entdeckt worden, welche 4—2— daß die im Zusammenhang mit dem Ausstande der

stattgehabten Unruhen von Anarchisten seien. Die Gendarmerie überwache n

Die Königin Wilhelmina und der Prinz Heinrich der Niederlande sind, wie „W. T. B.“ weldet, am Sonn⸗ abend Nachmittag 4 Uhr im Haag eingetroffen und am Bahn⸗ hofe von den 922 der b örden empfangen wor

er

den. Pen dort begaben sich A leselben, von einer großen Menschen. menge dee nne

offenen Wagen nach de öeevenaen,s hen von dort nach ihrem Palabo. 8 88 8 2 . 8

8

Pariser Blättern wird, dem „W. T. B.* E

Ueten Ge mehreres

7 I den im Staatsdienft in 1 n tiʒ

2 ihnen seit onaten gesc lter Ut würden. Ferner Constansd armenischen Studenten, die

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Die me ist, wie „W. T. B.“ meldet, am Athen von einem entbunden worder

Mahmud Danes die Bitte

Rumän

die Deputirtenkammer hat, wie „W. T. B.“ be⸗ fütet, am Sonnabend die Adreßdebatte beendet. Der nch utirte Marghiloman (Junimist) erklärte, die Junimisten 91* 1899, als sie gegen das Kabinet Sturdza Obstruktion den Fehler begangen, daß sie an den Versammlungen gerKonservativen theilgenommen und Tumulte in den Straßen dernstaltet hätten. Jetzt würden die Junimisten die Re⸗ eeng⸗ bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen unter⸗ LHe Der Minister⸗Präsident Sturdza nahm die Erklärung 7. Kenntniß und fügte hinzu, das Ideal der liberalen Partei s ein Plewna im Innern, d. h. ein Ablassen von den bösen 8 verderbenbringenden Gewohnheiten, gegen

„denschaften und 1 1 Ehensch liberale Partei stets energisch angekämpft habe.

der Minister⸗Präsident verwies sodann auf die fortschreitende,

durch die Maßnahmen der liberalen Reg erung herbeigeführfe

Besserung und auf das gegenwärtig herrschende Gleichgewicht

im Budget. Hierauf wurde die Adresse mit 109 gegen Stimmen angenommen.

Bei der gestern erfolgten Ueberreichung der von der gammer gene migten Adresse an den König durch eine von der Kammer entsandte Deputation betonte Allerhöchstderselbe, di Konsolidierung der Staatsfinanzen, auf welcher die Zukunft gumäniens beruhe, bedürfe weiser Maßnahmen und sei das vberste, mit allen Kräften zu erstrebende Ziel. Die entschlossene Durchführung des Finanzprogramms habe schon segensreiche rüchte gezeitigt, näm ich die Besserung der wirthschaftlichen Lage und die Hebung des Staatskredits, und habe das Ver⸗ frauen im Innern und nach außen hin gefestigt. Der König prach ferner der Kammer seinen Dank dafür aus, daß sie den von der Regierung vorgeschlagenen Weg betreten und ab der Hoffnung Ausdruck, sie werde auf diesem Wege fort⸗ streiten und das Gesundungswerk vollenden.

Parlamentarische Nachrichten.

„Nach der amtlichen Zählung wurden bei der am 11. d. M. im 2. Wiesbadener Wahlkreise (Wehen, Langenschwalbach, Rüdesheim, Eltville, Wiesbaden, Stadt Wiesbaden) vor⸗ genommenen Ersatzwahl zum Reichstage insgesammt 26 248 Stimmen abgegeben. Davon erhielt Dr. Hans Crüger zu Charlottenburg (fr.Volksp.) 14 902 und Dr. Max Quarck zu Frankfurt a. M. (Sozialdemokrat) 11 346 Stimmen. Ersterer ist mithin gewählt.

Bei der am 14. d. M. im 9. Wiesbadener Wahl⸗ bezirk (Stadt Wiesbaden, Untertaunuskreis) vorgenommenen Ersatzwahl zum Hause der Abgeordneten erhielt nach der amtlichen Zählung Dr. Müller⸗Sagan (fr. Volksp.) 281 und der Oberstleutnant a. D. Wilhelmi 107 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.

Kunst und Wissenschaft.

Die Akademie der moralischen und politischen Wissen⸗ schaften in Paris wählte, wie „W. T. B.“ meldet, den ordent⸗ lichen Professor an der Universität Bonn, Geheimen Justizrath Dr. jur. et phil. Hüffer einstimmig zum korrespondierenden Mitgliede⸗ 8

Bauwesen.

Bei dem Wettbewerb um Entwürfe zu einer evangelischen Kirche in Frankfurt a. M. erhielt, wie das „Centralbl. d. Bau⸗ verw“ meldet, den ersten Preis der Architekt O. Kuhlmann in Charlottenburg für seinen Entwurf „Glaube, Liebe, Hoffnung“, den zweiten Preis der Architekt Stephan Mattar in Cöln für den Catwurf 10. Nov. 1483“ und den dritten Preis Professor Pützer in Darm⸗ stadt für den Entwurf „Warum nicht“.

Ein Wettbewerb um Entwürfe zu Erweiterungs⸗ und Umbauten des Gesellschaftshauses der Breslauer

1G . G 1 Concerthaus⸗Aktiengesellschaft wird unter deutschen Archi⸗ Die Sobranje setzte, wie dem „W. T. B.“ berichtet tekten mit Frist bis zum 1. April 1902 ausgeschrieben. Ausgesetzt sind

wird, am Sonnabend die Erörterung über die Anleihe fort. ein erster Preis von 1500 ℳ, ein von 750 und ein dritter Eine Abstimmung erfoigte noch nicht. Die Regierung brachte 23 von 350 Der Ankauf weiterer Intwürfe zu je 300 bleibt vor⸗ ine Nachtragsvorlage, betreffend Erleichterungen des behalten. Dem Preisgericht gehören unter Anderen an die Herren Stadt⸗ xabacksregievertrags, ein. rath und Maurermeister Brößling, Königlicher Baurath und Landes⸗

Gestern hielten die Radoslawowisten eine Protest⸗ Bauinspektor Blümner und Stadt⸗Baurath Plüddemann, sämmtlich

sammlun egen die Anleihevorlage ab und ver⸗ in Breslau, sowie Baudirektor Zimmermann in Hamburg. Die Wett⸗ imemiung ge9 Straße Kundgeb g stalten, bewerbsunterlagen verabfolgt die Breslauer Concerthaus⸗Aktiengesell⸗ suchten dann, auf der Straße Kundgebungen zu veranstalten, schaft in Breslau, Karlstraße 9,10, gegen Hinterlegung von 5 woran sie jedoch von der Polizei verhindert wurden.

Bulgarien.

Amerika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Washington zat der Präsident Roosevelt endgültig das Anerbieten garnegie's, 10 Millionen Dollars zur Forberung des Unter⸗ nähtswesens auszusetzen, abgelehnt. Die Summe sollte in Obligationen des Stahltrusts entrichtet werden und die Regie⸗ zung sich verpflichten, dese Obligationen während einer be⸗ simmnten Zeit in ihrem Besitz zu behalten. Man glaube, daß

rade diese Bedingung die Kritik hätte herausfordern können.

Aus Buenos Aires wird dem „New York Herald“ gemeldet, Argentinien habe am Sonnabend den Vorschlag Fhiles, betreffend die Schlichtung des zwischen beiden Staaten schmebenden Streits, beantwortet und sich im allgemeinen vamit einverstanden erklärt, die Angelegenheit freundschaftlich ü zledigen.

Ddie „Times“ meldet aus Valparaiso vom 15. d. M., Chile habe Argentinien als Grundlage für die Beseitigung der Schwierigkeiten vorgeschlagen, daß Chile auf jede Absicht verzichtn solle, die in das umstrittene Gebiet führenden Straßen zum Beweise früherer Besitzrechte anzuführen, daß ferner die argentinischen Beamten aus diesem ( ebiete in das weffellos argentinische Gebiet zurückgezogen werden sollten, und

die zur Erleichterung der Verm ssungsarbeiten der briti⸗ e Sezegercte⸗Konmhen künftig zu bauenden Wege auf gemeinsame Kosten von Argentinien un Cbile angelegt werden

nmn. Die britische Regierung solle eine theilweise Ver⸗

wortlichkeit für die beste Schwierigkeiten insofern n als dieselbe die Entsendung der Schiedsgerichts⸗ hommission verzögert habe.

Asien.

Technik.

Wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Saint Johns (Neufundland) gemeldet wird, theilte Marconi, der dort gegenwärtig Versuche veranstaltet, mit, ihm seien am Donnerstag und Freitag ver⸗ abredete Zeichen mittels drahtloser elegraphie direkt über den Atlantischen Ozean von Poldhu bei Pen⸗ zance in Cornwall zugegangen; die Fortsetzung der Versuche werde durch die Witterung sehr erschwert. Von dem Londoner Bureau der „Marconi⸗Gesellschaft“ wird bemerkt, daß Marconi in Saint Johns über einen Ballon mit einem sehr empfindlichen Empfan 2,—8 verfüge. New Yorker Blättern wird dagegen aus Saint Johns berichtet, daß Marconi seine Versuche mit einem Empfänger veranstaltet habe, dessen Drahtende von einem Drachen 400 Fof hoch emporgehoben worden sei. Wie die „Times“ meldet, kehrt Marconi in der nächsten Woche nach England zurück, um seine Uebermittelungsstation zu verstäarkeen.

ö“ Land⸗ und Forstwirthschaft. Getreidemarkt Genuas.

28 Kaiserliche General⸗Konsul in Genua berichtet unterm 9. d. M.:

Die Stimmung war im verflossenen Monat im allgemeinen fest, bei guter Kauflust für Januar. März⸗Abladung, aber ohne größeren Umsatz, da man hier die in Rußland geforderten Preise nicht be⸗ willigen will. Die Schiffahrt im Azowschen Meer ist zwar noch nicht offiziell secclvssen doch gehen keine Dampfer mehr nach Tagan sondern sie wagen sich höchstens bis Ghenitscheek und Berdiangk. A Micolaieff meldet starken Frost, infolge dessen Zufuhren und höbere Preise.

Es wu ebandelt: 8

Dur Novorossisk 10,06 P. Januar /März 16 ⁄%,— 16 ½ Fr., man würde heute für diesen Zeitraum bis 16,75 Fr. zahlen, während der russische Export 17 Fr. und mehr verlangt.

birka-Uika Nicolaieff 9,30 P. gehandelt für

Dezember⸗/Jannar. . . . . . . . .

heute verlangt Nicolaieff circa..

Aus Peking vom gestrigen wird dem „W. T. B.“ sichtet, der 8 sei am 14. d. von Kaifengfu auf⸗ und werde vorauossichtlich am 7. Januar in Peking

15 Fr. bis 15 ½ Fr.

.16,—

5 eEhn; 1ö1“ 5 ZIIö 6. „Reuter'sche Bureau“ berichtet, daß, nachdem die Ver⸗ b äN11— eter üaeeen. der 8.n. g Staaten m 30. Noyember goFegellten sich in Genua Gctreidevorräthe n Amerika und Japansg den Prinzen Tsching ge⸗ und die Preise für den Doppelzentner folgendermaßen: sngt hätten, ihnen jeden auf die Mandschurei bezüglichen unverzollt Uinländisch ertrag vor seiner Unterzeichnung mitzutheilen, der chinesische 28 d2 A Goldfranken —,— Lire erer en genn. egts ais : 12800 * 12.50—1350 Ar 2get clegt habe, we nur wenig von 9☛ ö 17 25 15,55 . ertis veröffentlichten unterscheide. 1““ 8 8530 . 13,25— 1,375 .

Afrika.

Eine Kit aus Pretoria à d. 5.2. 0 89,7 Hene⸗ Hamilton

hiet Biljoen * Lager bei Witkrauns überfallen. 16 Buren enn 889970 gesangen genommen worden; ein welches die Buren seiner Zeit dem Obersten Penm tnen, sei erbeutet worden. Mackenzie, Gencral Bruce Hamilton

sammen o. babe darunter die Feldkornets Badenhorst und

8—

am eizenern 1 babe südwales auf 19 SBa sans d. 1. durchschnittlich 12,8 Busbhels

per Acre bei von 1 470 400 Acres. Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßzregeln.

Wie bereits hat der Ge wereeehes FE Dr. Bebring. einer der Fbn für ft worden ist, am 12. d. 822 28

den belsti in der schwedischen der Stockholm einen 9 der

Uten, der die ftlichen Fen Fr. casaen: se delte. 59 I; wernch . ortschrit 1.12=2,2]* *₰

wies e cr, sondern

Dieser Betrag wird nach Einreichung eines Entwurfs zurückerstattet.

auseinanderzusetzen, wo heutzutage kaum noch etwas Neues zu sagen sei, ziehe er, der Redner, vor, von der isotherapeutischen Behandlung zum Zwecke der Rindertuberkulose⸗Bekämpfung zu sprechen. Viele Beispiele zeigten, daß der landläufige Virulenzbegriff bei der Tuber⸗ kulose einer Korrektur bedürfe. Beim Milzbrand habe Pasteur von Virulenz und I“ sprechen können, ohne auf die Frage Rücksicht zu nehmen, für welche Thierart die Virulenz und die Schwächung behauptet worden seien. Bei der Tuberkulose da⸗ gegen könne es vorkommen, daß beispielsweise ein für Meer⸗ schweine vollständig abgeschwächter zuberkelbacillenstamm noch ziemlich virulent für Kaninchen und noch stark virulent für Pferde sei, ferner daß ein für Meerschweine stark virulenter Stamm für Rinder sehr viel weniger virulent sei, als ein für Meerschweine weniger gefährlicher Stamm u. s. w. Das Wichtigste sei nun, daß beim Rinderversuch die immunisierende der für Rinder schwachvirulenten Tuberkelbacillenstämme habe feftofstene werden können. Die Rinder⸗ Immunisierung werde am besten durch direkte Einspritzung des relativ unschädlichen Stammes in die Blutbahn, im übrigen aber nach denselben Prinzipien ausgeführt, welche Pasteur für die Milzbrand⸗Immuni⸗ jerung von Schafen aufgestellt habe. Die von Menschen stammenden uberkelbacillen, wenn sie lange Zeit im Laboratorium auf künst⸗ lichem Nährboden fortgezüchtet seien, verhielten sich für Rinder wie ein Vaccin zum verderblichen Virus. Frisch auf dem Menschen berausgezüchtet, besonders aber auch, wenn man sie durch Ziegenkörper hindurchgeschickt habe, besäßen sie für Rin⸗ der eine hohe Virulenz. Nachdem die Möglichkeit der Immunisijerung von Rindern gegen Tuberkulose durch die Marburger Versuche des Redners bewiesen worden sei, trete jetzt die Aufgabe an die medizinische Wissenschaft heran, durch besondere Versuche zu er⸗ forschen, in welcher kürzesten Zeit, mit welchem Mindestmaß von Schädigung für das zu immunisierende Thier und mit welchem Mindestmaß an finanziellen Opfern der Schutz von Rindern gegen Tuberkulose in der Praxis zu erreichen sei. „Ich habe zur Erforschung dieser Verhältnisse Unterkunftsräume und Weideplätze für eine große Rinderzahl mir verschafft, und ich gedenke den mir durch die Nobelstiftung zugeflossenen großen Geldpreis dazu zu verwenden, um in umfang⸗ reicherer Weise als bisher den Beweis für die Möglichkeit und praktische Durchführbarkeit einer Bekämpfung der Rindertuberkulose auf dem Wege der Pasteur'schen Schutzimpfung zu führen. Es wird mir zu besonderer Ehre und Freude gereichen, wenn einer oder der andere unter Ihnen meine Marburger Arbeiten und Einrichtungen an Ort und Stelle persönlich kennen lernen wollte, um dann gleichzeitig zu sehen, wie ich nach meinen Kräften bemüht sein will, entsprechend der Absicht des edlen Stifters Alfred Nobel das allgemeine Wohl zu fördern. Ich brauche wohl nicht erst noch besonders hinzuzufügen, daß die Be⸗

kämpfung der Rindertuberkulose nur eine Etappe bedeutet auf dem

Wege, welcher schließlich zur wirksamen Verhütung der Menschen⸗ tuberkulose führen soll. Ich wollte aber hier nicht Hoffnungen aus⸗ sprechen, sondern Thatsächliches berichten, und als Thatsache glaube ich Ihnen die Rindertuberkulose⸗Immunisierung berichten zu dürfen.

Die bulgarische Regierung hat unterm 8. d. M. angeordnet, daß die aus einem verseuchten Hafen kommenden beladenen Schiffe und die aus verseuchten Orten kommenden Waaren den unterm 9. v. M. ergangenen Bestimmungen zu unterwerfen sind (vergl. ⸗„R.⸗Anz“ vom 18. v. M, Nr. 274) 1—

Die aus verseuchten Ländern in Bulgarien mit Passagieren

Bulgarien.

eintreffenden Schiffe ohne reine Gesundheitspässe, welche seit dem ten Hafens keinen Pestfall an Bord gehabt haben, Quarantäne nebst strenger Des-

Verlassen des verseucht, unterliegen einer elftägigen infektion.

Aus verseuchten Ländern eintreffende über Varna und Burgos nach Ableistun

Effekten zugelassen. Dieselben unterliegen ferner einer zehn⸗ tägigen ärztlichen Beobachtung am Ankunfts⸗ enthaltsorte.

Reisfende aus Konstantinopel, alte Sachen und thierische Rohprodukte unterliegen den unterm 18. September d. J. erlassenen Bestimmungen. (Vergl. „R.⸗Anz.“ vom 26. Sep⸗ tember, Nr. 229.)

Egvpten.

Der internationale Gesundheitsrath in Alexandrien hat die gegen Herkünfte von Batum angeordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben (vergl. »R.⸗Anz.“ vom 7. d M., Nr. 290).

Ferner hat derselbe beschlossen, gegen Herkünfte von Kon⸗ stantinopel das Pestreglement wieder zur Anwendung zu bringen.

Marokko. Der Gesundheitsrath in Tanger hat durch ein Reglement vom 18. November 1901 das Cholera⸗Reglement vom 24. Oktober 1892 (vgl. „Reichs⸗Anz.“ vom 1. November 1892, Nr. 256) theils abgeändert, theils ergänzt und zwar durch folgende Be⸗

c a 8. 8

Jedes den mar zurückzuweisen. Hat eine Quarantäne in einem europätschen een durchgemacht, so muß es

undheitbrath über seine Zu⸗

zunächst Tanger anlaufen, wo der befinden wird. Verboten ist die

lassung in den marokkanischen Einfuhr von Matratzen, Kopfkissen, Decken, Papier und gebrauchten Zu den zurückzuweisenden Gegenständen kommen neu hinzu: altes Baumaterial und gebrauchte Kleider, soweit sie nicht zum Gepäck der Reisenden gehören und als solche zu desinfizieren sind. Proven aus einem Lande, in welchem das Auftreten der oder der era konstatiert ist. mit Ursprun gnissen sehen sein. Ferner sollen Schiffe. aus einem en eines solchen Landeh⸗ kommen, aber aus einem verseuchten mende Passagiete oder

3 i 8 anlegen, 8 ein Zertifikat 1% 2— * Fle.dar sollte, ist auch bei anzu⸗

Hel 4 ,14. W. T. B. senkirchen d . 8

8 4. huskranke und 126 als 1 Bestand 22 ist 353.

VBerdingungen im Auslande.

der Feit vom se Gelse ven entlassen. Nr. 285 d. Bl.)

Reisende werden nur r d einer fünftägigen Quarantäne sowie nach erfolgter Damp desinfektion ihrer

oder Auf⸗

.

Oesterreich⸗Ungarn. 8

123. Januar 1902, 12,. Uhr. K. 4 Staatsbahn⸗Direktion Villach

sede in Knittelfeld 8—9 . äberes

urrau der Abt 1 und

1nRene.

Zentral⸗Theater. ten

5 die Auffübrung „Schneewit den sieben

ichen be danfbar aufgenommene Festaabe

1