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In einer Rede, welche Asquith gestern in Wolver⸗ hampton hielt, führte dieser, dem „W. T. B.“ zufolge, aus, die Rückkehr Lord Rosebery's zur Front des politischen Kampfes, um der Parteiführung im Augenbl ck einer schwierigen Lage seinen Ratyh zu ertheilen, sei für alle Liberalen etwas höchst Erfreuliches. Er, Asquith, stimme Lord Politik, die zugleich kritisch und auf⸗ bauend sei, unumwunden zu; deese Politik sei präzis und ausführbar; sie verletze nicht Grundsätze, welche jeder Liberale hochhalten müsse, und sie entspreche den Forderungen des nationalen Interess’s und der nationalen Fhre. Was den Krieg anbetreffe, so müsse der Friede ein ehrenvoller und andererseits für die Besiegten nicht demüthigend fein. Die Bedingungen müßten dem Preise angemessen sein, den das Reich für den Fieden zu zahlen habe. Der Friede müsse ein dauernder sein, daher müsse für Bürgs baften gegen eine Wiederkehr der früheren Gefahr gesorgt werden, zugleich aber sollte man besnebt sein, bittere Erinnerungen auszuloschen und den Grundstein zu einem langsam aber sicher erstehenden Gebäude freier, sich selbst verwaltender
Gemeinwesen zu legen. Während man daher bereit sein sollte,
auf alle billigen Friedensvorschläge zu hören, müsse man doch inzwischen den Krieg kräftig fortsetzen. Was in Canada gethan sei, um eine feindselige Bevölkerung zu einer loyalen zu machen, könne auch in Süd⸗Af ika gethan werden. Er, der Redner, sei dafür, daß den Afrikandern schon bei der provisorischen Ver⸗ waltung, wie sie bereits jetzt in Johannesburg und Pretoria eingesetzt werden könne, eine Betheiligung eingeräumt werde. Lord Milner verdiene volles Vertrauen. Würde man eine schwan⸗
kende Haltung beobachten, so würde das ein Zeichen von Schwäche
sein. Die schließliche Regelung der südafrikanischen Frage würde nur verzögert werden, wenn man Lord Milner aus seiner Arbeit herausrisse, die schon da kenswerthe Erfolge gezeitigt habe. Es sei Pflicht der Opposition, dem Lande zu beweisen, daß für die gegenwärtige Regierung ein richtigerer, gangbarer Weg offen stehe. Am Schluß seiner Rede betonte Asquith die Nothwendigkeit innerer Reformen, für deren Durchführung allein die liberale Partei angemessen vorbereitet sei.
Die „Mid-Lothian Liberal Association“, deren Präsident Lord Rosebery lange Zeit hindurch gewesen ist, faßte gestern eine Resolution, in welcher sie die
ückkehr Lord Rosebery's in das aktive politische Leben mit der größten Befriedigung begrüßt und der Hoffnung Ausdruck giebt, daß er seine hervorragenden staats⸗ männischen Gaben wieder der großen historischen liberalen Partei im Kampfe um die Durchführung der fortschrittlichen Masnahmen und der Reformmaßregeln, welche dahin führen würden, die Interessen der Nation im In⸗ und Auslande zu festigen, zur Verfügung stellen werde. Die Resolution erkennt ferner die großen Verdienste Sir Henry Campbell Bannerman’s als Führers der liberalen Partei im Unterhause an und spricht das volle Vertrauen zu seiner Befähigung aus, die hohen Traditionen der Partei im Lande sowohl wie im Parlament in ihrem ganzen Umfange aufrecht zu erhalten. 8 8 1
Weitere 2000 Mann Yeomanrvy sollen sofort einberufen und im Laufe der Monate Januar und Februar nach Süd⸗ Afrika gesandt werden. — Ein gestern Abend erlassener Armeebefehl verfügt die Aufstellung von sechs weiteren Miliz⸗Bataillonen.
Der „Standard“ meldet, daß außer den Verstärkungen von 1200 Mann für das in Süd⸗Afrika stehende Garde⸗ Bataillon, welche Befehl erhalten hätten, den Abmarsch für den Monat Januar vorzubereiten, wahrscheinlich noch weitere 1000 Mann für einen späteren Abmarsch würden ausgewählt werden.
Gestern fand in London eine Sitzung des kommer⸗ ziellen Beiraths des Handelsamts statt, in welcher über die deutsche Zolltarifvorlage berathen wurde.
1“ Frankreich. 1
Der deutsche Botschafter in Paris Fürst Radolin ist, wie „W. T. B.“ meldet, beauftragt worden, der Familie des verstorbenen ehemaligen Botschafters Herbette das Beileid Seiner Majestät des Deutschen Kaisers auszusprechen und am Sarge desselben einen Kranz niederzulegen.
Die Deputirtenkammmer beschloß in ihrer gestrigen Sitzung zunaͤchst, sich bei der Enthüllung des Denkmals Baudin’s durch 25 ihrer Mitglieder vertreten⸗ zu lassen. Hierauf begann die E des Budgets der Ver⸗ waltung des Ingern, en 28 Artikel angenommen wurden. Die Sitzung wurde sodann auf Montag vertagt.
Die Marinekommission der Deputirtenkammer
migte den Bericht des Deputirten Leygues, welcher den
etentwurf, betreffend den Bau eines den Atlantischen Ozean mit dem Mittelmeer verbindenden Kanals, zur Ann empfiehlt.
Der sozialistishche Deputirte Allemane kündigte eine
Interpellation über die ung des Universitäto⸗ Dezenten Lapigue von seinem an.
Der Inspektor der schönen Künste und Professor an der Schule für dekorative Kunst Roger Ballu ist seines Jostens enthoben worden, weil er in einer politischen Ver⸗ ammlung, die am 15. d. M. in der Umgegend von Paris nattfand, die Regierung beleidigende Acußerungen gethan hat.
Der Namenstag des Kaisers wurde wie dem gemeldet wird, in der Kuche
Winterpalauns ttesdienst in wart des Kaisers und der Kaiserin — Iden wurde
Rach in Gegenwart Seiner Majestät ½-- h . eine Kirchenparade a wel auch der Fürst von Montenegro beiwohnte. Spater fand im Winter ie ein Fruh der Fürst von Mon⸗
le und die Offiziere
der an der Pe iligt gewesenen Truppen⸗ 1 der Großfürst Wladimir Alexandrowitsch auf das des Kalsers, was mit stürmischen Harrahs erwidert wurde, worauf der Kaiser einen Tri⸗ ebrer von 2e. 62zͤg⸗ die montenegt imne. Katiser und die Kaiserin haben gestern von wieder nach L,. wo die ürstinnen Töchter von Gatschina offen Du Kalserin⸗Wittwe hat in Gatschina Außenthalt
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Der Großfürst⸗Thronfolger, Höchstwelcher gestern von Berlin wieder in St. Petersburg eingetroffen ist, wurde in die Garde⸗Equipage eingereiht. Die Vize⸗Admirale Kasnakow, Mitglied des Admiralitätsraths, und Tyrtow, Verweser des Marine⸗Ministeriums, wurden zu Admiralen befördert
Der britische Konsul in Warschau hat dem „Kuryer Warszawski“ mitgetheilt, daß auf seinen der britischen Re⸗ gierung gemachten Vorschlag, für die britische Armee Pferde in polnischen und anderen Gouvernements zu kaufen, bisher keine Antwort erfolgt sei. Es seien daher alle Gerüchte, daß größere Partien Pferde nach Afrika expediert würden, erdichtet und von den Pferdehändlern verbreitet worden, um künstlich die Pferdepreise in die Höhe zu treiben.
Italien.
Die Deputirtenkammer hat in ihrer gestrigen Sitzung, wie „W. T. B.“ berichtet, einen Gesetzentwurf, betreffend die Zugangslinien zum Simplon, angenommen und sodann, dem Wunsche der Regierung gemäß, die Berathung über die finanziellen Maßregeln begonnen.
Schweiz.
Der Nationalrath hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern nach dreitägiger Debatte den Entwurf des Bundesraths zu einem Bundesbeschluß, betreffend die Unterstützung der öffentlichen Primarschulen durch den Bund, an den Bundesrath zurückgewiesen mit dem Antrag, der Bundes⸗ versammlung einen formulierten Antrag auf Ergänzung der Bundesverfassung im Sinne der Einfüͤhrung einer Bundes⸗ unterstüzung für die Primarschulen in der Frühjahrssession vorzulegen.
Belgien.
Die „Times“ meldet aus Brüssel, Dr. Leyds habe er⸗ klärt, Lord Rosebery's Hinweis auf Hinmordungen von Eingeborenen durch die Buren sei ungeheuerlich und ab⸗ geschmackt. Kein Friedensunterhändler sei jemals gepeitscht oder getödtet worden. Ein Jeder, der als Friedensunterhändler von den britischen Befehlshabern beglaubigt gewesen, sei freund⸗ lich behandelt worden. Morgendaahl, der auf Befehl de Wet's
erschossen worden sei, sei kein Friedensunterhändler gewesen.
Schweden und Norwegen. Wie das Journal „Aftenposten“ mittheilt, ist der norwegische Staatsrath Sparre zum kommandierenden norwegischen Admiral an Stelle des verstorbenen
Admirals von Krogh ausersehen.
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Amerika.
Aus Washington meldet „W. T. B.“, der Handels⸗ ausschuß des Repräsentantenhauses habe gestern seinen Bericht über die von Hepburn eingebrachte Nicaragua⸗ Kanal⸗Bill eingereicht. In dem Bericht heiße es, die Bill bezwecke, die Vollmacht und die Verantwortlichkeit für den Bau des Kanals in die Hände des Präsidenten zu legen. Der Bericht empfehle ernstlich die Annahme der Bill.
Ein gestern in New York eingetroffenes Telegramm aus Buenos Aires besagt, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, Argentinien habe einige Abänderungen an der chile⸗ nischen Note beantragt, welche Chile nicht zurückweisen werde. Indessen werde es seinerseits einige Einwände erheben, welche weitere Verhandlungen nothwendig machen würden. Es werde aber zugegeben, daß selbst diese Einwände den Wunsch auf eine friedliche Beilegung erkennen ließen.
Ein weiteres Telegramm berichtet, der chilenische Gesandte in Buenos Aires Concha⸗Subercaseauvrx habe wiederholt der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß der Streit zwischen Chile und Argentinien auf friedliche Weise werde geregelt werden. Argentinien habe seinem Gesandten Portela neue Anweisungen gesandt, die hierzu beitragen würden. — In Santiago glaube man, daß es noch vor Sonntag zu einer endgültigen Verständigung kommen werde.
Asien.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus okohama, dort eingetroffenen Nachrichten aus Söul zufolge verweigere Korea die Genehmigung zur Legung eines japanischen Kabels an der koreanischen Küste, da es selbst beab⸗ sichtige, do rt ein Kabel zu legen 1
öu“ — Die „Daily Mail“ berichtet, die Ausdehnung des Kriegsrechts auf die Häfen der Kapkolonie baße dem Zuströmen europäischer Freiwilliger Einhalt gethan, 2. ins Land gekommen seien, um sich den im Felde stehenden Buren anzuschließen. Aus Graaffreinet vom 18. d. M. meldet dae „Reuter sche Burcau“, der Prozeß gegen den Burenkomman⸗ danten Scheepers, der unter anderem der
Ermordung des Engländers Arson, der — —* &
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der Grausamkeit gegen Gefangene digt
onnen. Di amm der gegen Scheepe nklagen belaufe sich auf 30. “
Parlamentarische Nachrichten.
Der Ritterschaftsrath Schultz auf Buckow ——. des
Faaser der Wieerine für den 6. Fran furter ahlbezirk (Züllichau, Schwiebus, Krossen), ist, wie
„W. T. B.“ meldet, in der Nacht zum 19. d. M. gestorben.
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und schließlich soviel Licht zuzuführen, daß die Beleuchtung der in
freier Luft möglichst nahe komme. Diese Aufgabe muß als voll⸗ kommen gelöst betrachtet werden.
Von einer Vorhalle führen uns wenige Stufen sofort vor die Westseite des gewaltigen Altars, den König Eumenes II (197 bis 159 v. Chr.) auf der Terrasse des Marktes etwas unterhalb der eigentlichen Burg von Pergamon errichtet und dem Fens und der Athene geweiht hatte. Ein mächtiger quadratischer Unterbau, dessen Seitenlänge etwa 30 m beträgt, trug eine jierliche jonische Säulenhalle. Die Rückwand dieser Halle umschloß den eigent⸗ lichen Opferplatz auf der Platform des Unterbaues. Sie war auf drei Seiten , auf der vierten durch zahlreiche Thüren durch⸗ brochen, die sich nach der breiten, an der Westseite zur Höhe führenden Freitreppe öffneten. Der Unterbau des Altars ist theils aus den antiken Resten, theils aus nach jenen mit völliger Sicherheit erganzten Sockeln aus Gesimsstücken in seiner ganzen Größe wiederhergestellt. Die Säulenhalle oben wurde nur auf der Vorderseite wiederaufgepaut. Die breite Freitreppe mußte theilweise einem praktischen Bedürfnesse weichen. Um einen Durchgang zu dem im Innern des Altars her⸗ gestellten Lichthof zu gewinnen, mußte in ihrer Mitte ein größeres Stück ausgeschnitten werden, an dessen Stelle eine Säulenstellung angeordnet wurde. Die Wirkung des Ganzen wird jedoch durch diese Konzession nicht beeinflußt, und es ist keine zu große Anforderung a⸗ die Phantasie der Beschauer, sich die Stufen durchgeführt zu denten Die vier Seiten des Baues umgeben breite Umgänge, in die volles Licht durch das Glasdach und durch die oben in den Wanden angebrachten zahlreichen Fenster fällt. So bekommt der berühmte Schmuck des Altars, der große, in Hochrelief ausgeführte Fries, der den Unterbau umzieht, die Beleuchtung, für die er berechnet ist. Es ist auffallend, wie ganz anders er nun in dem zerstreuten Licht und in dem architektonischen Zusammenhang wirkt. Das Uebermäßige, da die Figuren in dem beschränkten Licht des Galerieraumes zu daben scheinen, ist völlig geschwunden. Die Reliefs stellen den siegr ich Kampf der olympischen Götter gegen die Giganten, die wilden Soͤhn der Erde, dar. Einige Scenen aus diesem Gewoge sind längst durch Nachbildungen verschiedener Art bekannt geworden, so namentlich di Gruppen an der Ostseite, in denen die großen Götter Zeus, Alhene Ares und Apollo auftreten. Nicht genug staunen kann man über die Meisterschaft der Künstler in der Behandleng des Nackten wie der Gewänder, über den Reichthum ihrer Phantasie in der mannigfaltigen Bildung der Giganten, über iohr sich nicht erschöpfende Erfindungsgabe in der Komposition. Unserer Bewunderung wird es keinen Eintrag thun, auch wenn es richtig ist daß vieles aus der älteren Kunst übernommen ist. Die Künsthr haben ererbtes Gut sich so vollkommen zu eigen gemacht, daß ste fouverän darüber verfügen. Man fühlt aus ihrem Werke überall die an der unbeschränkten Herrschaft über alle Kunstmittel heraus
azu erfüllt ihre Schöpfung ein auf das höchste gesteigertes Pathos. Es ist ein Ausfluß jener allgemeinen Erregun in die Alexander’'s Züge und die wilden Kämpfe seiner Nachfolger d griechische und orienkalische Welt versetzt hatten, und die durch der Schrecken hereinbrechender nordischer Barbaren, der Kelten, noch der größert wurde. Gerade mit ihnen hatten die pergamenischen Herns einen schweren, doch schließlich siegreichen Kampf zu bestehen En mag in der Darstellung des Streites der Olympier, der Beschiss⸗ der Gesittung, gegen die Vertreter roher Naturgewalt eine symbolnc Andeutung jener Kriege sehen, in denen die Pergamener als Ver kämpfer des kleinasiatischen Hellenismus das drohende Barbarenthu zrrückwarfen. 1 8
Die Wand, die den Opferplatz oben auf der Terrasse umg schmückte ein zweiter, kleinerer Fries, der die Sage von Telepbe dem mopthischen Gründer von Pergamon, darstellte. Das Relief entsprechend den Dimensionen und dem weniger starken Licht, das auf den Fries fiel, nicht so hoch. Auch das Leidenschaftliche der Kunst kann nur in einigen Kampfscenen zur Geltung kommen. Mit der Behaglichkeit des Epos reiht sich Bild an Bild. Leider ist die haltung nicht so vollständig, daß es möglich gewesen wäre ihn seinem gehörig Pla einzusetzen, er ist darum an; Wand gegenüber der t des Altars aufgestellt.
Längs den drei anderen Wänden sind in übersichtlicher n peschme oller Anordnung einzelne Figuren, Reliefs und wichtiger Inschriften aus Pergamon aufgestellt. Auch einige Statuen au Magnesia stehen hier. Viele bedeutende Stücke befinden sich unter ihnen. Hier soll nur auf zwei Statuen hingewiesen werden, dre gegenüber der Ostseite des. Altars aufgestellt sind: eine weiblich
ewandfigur und eine Alhena. Sie sind aufs getreueste ausgefühn
pien attischer Originale aus dem Ende des 5. Jahrhunderts. B⸗ stammen aus der pergamenischen Bibliothek, in der Eumenectz auch ein Museum eingerichtet hatte. Es ist interessant, zu beohach wie neben der hochsten Kraftentfaltung der großen zeitgenossischen K. das bistorische Interesse an den Werken vergangener Jahrbunden die also schon als klassisch gelten, vorhanden ist. Vor dem Per das in dem Einschnitt der — Freitreppe des Altars angedrackt ist, ist ein aus der Bünerbg. tammendes Mosaik mit prächtn Rankenwerk und der Künstlerinschrift des Hephaistion auf cinen af Stegeln angeklebten Stückchen in den Boden
Wir treten nun in den im Innern des Altars angelefe.
roßen Lichthof. Unser Blick fällt 8 auf die
ge den Säulen des Ober es dekorative 2*
und eum kann man se der bellen
- 2 für alle greter
*
Herr Diels legte eine von Herrn Dr. Hermann Schöne (z. Z. in Bologna) eingesandte Abhandlung vor, titelt: „Eine Streitschrift Galen's gegen die empirischen Aerzte.“ Bei erelen dee e der mediinischen Handschriften der italienischen Bibliotheken, die Herrn höne von der Akademie übertragen worden ist, fand sich in der Bibliothek des Principe Trivulzio das griechische Original des bisher zr in lateinischer Uebersetzung bekannten Fragments von Galen’'s sanenanntem Sermo adversus Empiricos. Der Tert ist durch ein wichtiges Fragment Demokrit's besonders werthvoll. — Herr Hirsch⸗ fald uͤberreichte „Corpus Iuscriptionum Latinarum vol. XIII, p. 3 f. I. Berolini Eö“ 8 In der Sitzung der physikalisch⸗ mathematischen Klasse der Akademie von demselben Tage las Herr Engelmann „über den Einfluß der Nerven auf die Reizbarkeit der Vorkammern des Herzens“. Die Anspruchsfähigkeit der Vorkammermuskeln für natürliche und finstliche Reize kann, wie er ausführte, durch die Herznerven erhoht und erniedrigt werden, und zwar unabhängig von gleichzeitigen Aende⸗ rungen der Kraft und des Tempos der Pulsation der Vorkammern. Erstere, die bathmotropen Wirkungen, können vorhanden sein, während letztrr, die inotropen und chronotropen. fehlen oder sogar entgegen⸗ gesetzten Vorzeichens sind, und umgekehrt. Inotrope und chronotrope Wirkungen können sekundär bathmotrope Aenderungen hervorrufen, welche primär⸗bathmotrope zu maskieren oder vorzutäuschen im stande sind. Reizbarkeit und Kontraktilität sind durchaus zu trennende zunktionen. Zahlreiche Cardiogramme wurden zum Beweise der mit⸗ wetbeilten Thatsachen vorgelegt. — Herr W. Voigt in Göttingen, orrespondierendes Mitglied, überreichte eine Mittheilung, betitelt Erweiterte Elastizitätstheorien. Der Verfasser fügt der früher von hm erweiterten Elastizitätstheorie eine fernere Ergänzung hinzu. Die Entwickelung liefert für alle beobachtbaren elastischen Verände⸗ sngen Reihen, die nach ganzen steigenden Potenzen der ausgeübten Fräfte fortschreiten. Die Reihen für Biegung und Drillung von Stäben sind spezieller nach steigenden ungeraden Potenzen anzusetzen. — Herr F. E. Schulze legte einen Bericht des Herrn Dr. R. Heymons über seine mit Unterstützung der Akademie ausgeführte Reise nach Turkestan vor. Er hat unter großen Schwierigkeiten zahlreiche Eier und Entwickelungsstadien der dort häufigen Walzenspinne, Galeodes caspius Birula, gesammelt und zum Zweck embryologischer Studien konserviert. Ferner hat er im Verein mit Herrn Dr. Samter die zamna der dortigen Salzseen studirt. .“
A. F. Die „Vereinigung der Saalburgfreunde“ hatte um Sonnabend v. W. nach dem Abgeordnetenhause zu einem Vortrage des Oberstleutnants a. D. O. Dahm eingeladen, welchem es be⸗ kanntlich vor einigen Monaten geglückt ist, in Westfalen wichtige archäꝛologische Funde zu machen. Seine Entdeckungen sind für die Geschichte unseres Volkes von hohem Interesse; denn es handelt sich dabei um die Wiederauffindung des Römerkastells Aliso bei Haltern, do-i. der am meisten nach NO. vorgeschobenen Zwingburg der Römer, von der Dio Cassius berichtet, daß sie nach der großen Niederlage der Legionen des Varus im nicht fernen Teutoburger Walde die letzten versprengten Reste des römischen Heeres aufgenommen habe. Wie Oberstleutnant Dahm bei seinen Nachforschungen zu Werke gegangen, wie es ihm geglückt ist, seine zweifellosen Feststellungen zu machen, ja das Kastell gewissermaßen zu rekonstruieren, das bildete den Gegen⸗ stand eines von Plänen und Abbildungen, sowie photographischen Auf⸗ nahmen, die unter den Zuhörern kursierten, unterstützten, inhaltsreichen Vortrags, der im Nachstehenden nur in den Umrissen wiedergegeben werden kann.
Die erste Anregung, nach den Stätten der von Dio Cassius in ibrer Lage nur andeutungsweise beschriebenen Kastelle zu suchen, ging im Jahre 1838 von einem nach Westfalen kommandierten General⸗ stabsoffizier Schmidt aus Es gelang demselben damals auch, Spuren den Befestigungen auf dem Annaberg bei Berghaltern zu finden, einem etwa 100 m über dem Meeresspiegel aufsteigenden Hügel, der einem
zhenzuge von etwa gleicher Erhebung, dem Hardt⸗Gebirge angehört, das estsüdwestwärts gerichteten Lauf der Lippe an deren nördlichem, Ufer begleitet. die Fundstätte wurde nicht festgehalten, die Erinnerung daran ging verloren, und es mußte, als die Limesforschung in letzten Jahrzehnt mit frischen Kräften aufgenommen wurde, aufs un nach jenen Spuren gesucht werden. Es gelang ohne große üse, sie wiederzufinden und die Anlage eines kleinen, nur mit einem stett wie gewöhnlich mit zwei) Graben umgebenen, in seiner Form mxrwöhnlich unregelmäßigen Römerkastells auf dem Annaberge neu n bestimmen. Es wurde dabei auffallend wenig von Fundamenten den, aber doch die Lage zweier Thore mit Sicherheit ermittelt. Kastell konnte indessen die von Dio Cassius beschriebene, aus⸗
te römische Ansiedelung Aliso unmöglich sein. Oberstleutnant ahm, mit den Nachforschungen nach diesem betraut, begann damit, be der ländlichen Bevölkerung Umfrage zu halten, ob nicht irgendwo Funde von Scherben oder Aiche oder ungewöhnlich gefärbtem Sand bemacht worden seien. Diese immer wiederholten Fragen hatten endlich den Erfolg, daß einzelne Leute sich erinnerten, solche Dinge gesehen cder vom Bater und Großvater davon gehört zu haben. So wurden Idiges Ausfragen drei Stellen von solchen Funden ermittelt.
188 der Nähe von —₰2 lagen. 8 .* 4
in een wurde, siel es auf, daß e am — gestalteter Hügel jedem sach⸗
und breit netste S zur Anlage
1 müsse. Zug. drängte sich die Ueber⸗
auf, daß die Krümmung des Lippeflusses dem des
iu keine natürliche, sondern eine von Mens ge
Damit erschien die Vermuthun rechtfertigt.
— enes 22 —— wabrscheinlich gesuchten ci Zwei weitere Beobachtungen unterstützten
ese uthung. eae ger dal Fn ven demen die Vewöllein
ischen der Lippe und dem Fu jenscits des 15
man auf einen traf, der sich mit der Voraussetzung deckte. Von jetzt
ab brauchte man nur sorgfaältig den Graben bis auf die Ränder aus gewachsenem Boden zu räumen, um allmählich erst den einen, dann in gleicher Weise auch den anderen Wallgraben im ganzen Umkreise her⸗ zustellen. Ja, es wurde bei dieser Gelegenheit noch viel mehr entdeckt. Nach Dio Cassius ist Kastell Aliso zweimal von den Germanen nieder⸗ gebrannt worden, das erste Mal, im Jahre 9 n. Chr., bald nach der Teuto⸗ burger Schlacht, das zweite Mal, im Jahre 16 n. Chr., als nach dem unglücklichen Zuge des Germanicus die Römer endgültig sich aus dem Lande der Chatten und Brukterer zurückzogen und das 14 n. Chr. neu erbaute Kastell Aliso in dunkler Winternacht fliehend verließen. Die deutlichen Spuren beider Brände finden sich in den untersten Schichten der Grabenfüllung durch von Kohle schwarz gefärbten Sand, ja man erkeannt an den Durchschnitten durch die andere Form der zweiten kohlenführenden Schicht, daß dem Graben inzwischen durch Abstechen der Ränder nachgeholfen worden war. Kastell Aliso war nach diesen Feststellungen eine sehr ausgedehnte Befestigungs⸗ anlage, die bei ihrer Wiederaufrichtung im Jahre 14 n. Chr noch eine Erweiterung erfuhr, sodaß von einem alten und einem neuen Kastell zu reden ist. Die gesammte Anlage umfaßt 24 ½ ha, d. i. 7 ⅞ mal soviel wie die Saalburg, welche der Vortragende „eine Salonburg“ im Vergleich mit der militärischen Bedeutung von Aliso nannte Sehr be⸗ eutend ist die Zahl der während der Ausgrabungen gemachten Funde an Münzen (60, darunter auch gallische), halben Brakteen, Amuletten, Riemenbeschlägen, Lampen, Pincetten, Spießen und Wurfgeschossen, vor allem aber an Thonscherben und einzelnen gut erhaltenen Amphoren und Krügen. Unter den Ampboren ist eine von 90 cm Höhe dadurch besonders bemerkenswerth, daß sie die einzige aufgefundene Inschrift in den Thon eingekratzt zeigt, nämlich ein Datum: „zweites Consulat des Tiberius“, woraus hervorzugehen scheint, daß die Amphore Wein von diesem Jahrgang, d. i vom Jahre 7 vor Chr., enthielt. Der Vortragende schloß seine mit großem und allseitigem Beifall aufgenommenen Mittheilungen mit dem Hinweis, daß es nun doch gelungen sei, was sowohl Graf Moltke als auch Theodor Mommsen als möglich angezweifelt hat, weiteres Licht in diese für die Deutschen hochbedeutsame Epoche unserer ältesten vaterländischen Ge⸗ schichte zu bringen, und daß es bei weiterer Verfolgung dieses Weges wohl noch möglich sein werde, auch über den Schauplatz der Teutoburger Schlacht neue und⸗ sichere Aufschlüsse zu gewinnen. Dreißig Jahre hat dieser römische Angriffskrieg gegen Germanien gedauert. Wir kennen ihn nur in seinen großen Zügen und in einseitiger Darstellung; aber die mächtigen Reste der römischen Zwingburgen reden eine deut⸗ liche Sprache von der Schwere des Kampfes.
Im Kunstsalon Cassirer (Victoriastr. 35) können die Werke von E. Orlik (Prag) nur noch einige Tage ausgestellt bleiben, da sie dann zur Ausstellung nach Dresden gesandt werden. Ihre Stelle werden Bilder von Van Gogh u. A. ersetzen.
8 Technik. 2
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à. F. Eine so zahlreich besuchte Versammlung wie die gestrige
hat der Berliner Bezirks⸗Verein deutscher Ingenieure wohl noch nicht zu verzeichnen gehabt. Unter den Gästen befanden sich der Minister der öffentlichen Arbeiten von Thielen, der Präsident des Reichs⸗Eisenbahnamts Dr. Schulz, Mitglieder der dritischen Botschaft und eine beträchtliche Anzahl von Vertretern großer elek⸗ trischer Werke aus ganz Deutschland. Den Anziehungspuntt bildete ein Vortrag des deutschen Ingenieurs F. B. Behr aus London über elektrische Schnellbahnen, insbesondere die projektierte einschienige Bahn zwischen Manchester und Liverpool. Der Vortragende hat mit eiserner Energie es er⸗ reicht, daß nach 37 der Frage gewidmeten Parlaments⸗Sitzungen und nach Anhorung von 84 Sc ständigen die Konzession zu der ausschließlich zur Personenbeförderung bestimmten Bahn ertheilt wurde. Die entgegenstehenden Schwierigkeiten waren ge⸗ waltige, wenn erwogen wird, daß es sich um ein ganz neues System und um die Herberführung einer Geschwindigkeit von 175 km han. delt und daß. zwei kleinere Versuche abgerechnet, eine Erprobung des Syvstems bisher nur auf einer Strecke von 2 km stattgefunden hat, die 1897 während der Brüsseler Ausstellung mehrere Monate im Betriebe war. Damals sind nur 138 km in der Stunde erreicht worden; aber die vom englischen Parlamentsausschuß befragten belgischen Ingenieure haben unter ihrem Eid ausgesagt, daß die Er⸗ reichung dieser Geschwindigleit keine Schwierigkeit verursacht hat und daß Kurven von 500 m Radius damit anstandslos durchfahren worden sind. Dergroößeren Anschaulichkeit halber war von Herrn Behrein Modell der Bahn, wie sie in wenigen Jahren zwischen Manchester und Liverpool im Gange sein soll, und einiger Wagen aufgestellt worden. An der — dieser Vorführung sowie zahlreicher Lichtbilder, begleitet von cinem angeren Vortrag, war es möglich, sich em Bild des neuen Systems machen. Der zu ihm gehörige Bahn, Oberbau hesteht aus starten eisernen Böcken in Gestalt eines spitzwinkligen, gleichschenkligen Drei⸗ * Die 2e 5521 1 10 b in 8— 1† ie Spitze trägt die Laufschiene, auf der sich Wagen mittels je 4 hintereinandergestellter Räder von 1,32 m Durchmesser bewegen. Damit die nicht kippen, tr sie an jeder Seite einen deis Su % der Höhe erwahnter herabreichenden Rahmen, in einem hinteren Theile aus ⸗T. Eisen gebildet, an dessen Armen sich Laufrollen befinden, laͤngs Flachschienen laufend, welche die horizontalen Verbindungen der etwa einen Meter von einander entfernten Böcke im ersten und zweiten Drittel von deren Höbe auf beiden Seiten herstellen. Der veordere Theil dieset unter der Laufschiene liegenden Rahmens ist anders gestaltet, nämlich zur Aufnahme von 4 paarweise angeordneten Gleichstrom Metoren aus. det. Diese Konstruktion verfolgt den Zweck, den Schwerpunkt des
auf mindestens unter der Oberkante der Laufschiene zu ver⸗
30 cm wodurch ein U dcsd allerd ings unm glich geplant, daß zeder ,— Wagen n soll, weil kuppelungen die großer Geschwindigkeiten er würden 8 sellen in Zeiträumen von 10 folgen und die an pfosten 34— den beiden sclbftthätig aufnehmen bezw. cinstellen. . erreicht —2— nicht früher in cinc 6 emt ehe nicht der voran⸗ bat, daß an der
Stelle selbstthatig genau an anzuhaiten.
4 8 dneter 8 I12 888* im Tbeil der Stadt
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cs t wie ven be ,1 702 aber Schaccma Tagen 2 g. 8⸗8 ver Fesesrerensr 8822 ze de beien unter dem
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Der “ vo trat ge† zim der n c. 8 c. Angelegen rer Vercins.
unterzogen und bemängelt. Herr Behr hatte zuweilen seinen mit allen Waffen der deutschen Ingenieur⸗Wissenschaft ausgerüsteten Widersachern gegenüber einen schweren Stand; aber er stand seinen Mann und zeigte sich seiner Sache gewiß, was nicht verfehlte, auf die Versammlung einen großen Eindruck zu machen und sie am Schluß dem Vortragenden lebhaften Beifall spenden zu lassen. „
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FTheater und Musik.
Zentral⸗Theater.
„Das süße Mädel“, Operette in drei Akten von Alexander Landsberg und Leo Stein, Musik von Heinrich Reinhardt, errang bei ihrer gestrigen Erstaufführung einen durchschlagenden Erfolg, der die Gewähr für eine längere Reihe von Wiederholungen des in der Handlung lustigen und musikalisch recht gefälligen Werkes bieten dürfte. Ihren Titel verdankt die Operette einem gewissermaßen das Leit⸗ motiv der Komposition bildenden Lied, welches einen spezifisch wienerischen Mädchentyp charakterisiert und von Lolo, der weiblichen Hauptfigur, die selbst zu dieser Kategorie ge⸗ zählt werden darf, gesungen wird. Lolo wird von dem jungen Grafen Hans Liebenberg geliebt und auch schließlich, trotz ent⸗ gegengesetzter Pläne eines alten Erbonkels und nach einer bunten Reihe drolligster Zwischenfälle, heimgeführt. Die nächst wichtigen Persönlichkeiten sind Fritzi Weiringer und der Maler Florian Lieblich, gleichfalls ein Liebespaar, welches ein Seitenstück zu dem erstgenannten bildet. Die Handlung ist mit frischem Humor ausgesponnen und nirgends langweilig; sie ist außerdem, wie schon oben erwaͤhnt, in eine fröhliche, einschmeichelnde, wenn auch von Anklängen nicht freizusprechende Musik von zierlichen Tanzrhythmen gekleidet, sowie mit Gesangseinlagen aktuellen Inhalts, Tanzduetten, Witzen und komischen Einzelscenen ausgestattet, welche allen Mitwirkenden in reichem Maße Gelegenheit geben, ihr ganzes Können zu entfalten. Dies ist namentlich bei beiden weiblichen Hauptrollen der Fall, welche durch Damen Mia Werber (Lolo) und Poldi Augustin (Fritzi) — letztere eine von einem früheren Gastspiel hier bereits vortheilhaft bekannte Wiener Künstlerin — vortrefflich vertreten waren. Auch die Herren Kunstadt (Hans) und Schulz (Florian) führten ihre Rollen flott und mit wirksamer Komik durch. Dasselbe gilt von Herrn Ander in derjenigen des Erbonkels, welche er besonders belustigend zu gestalten wußte. Auch die kleineren Aufgaben wurden von Fräulein Wildner und Herrn Koß auf das beste gelöst. Das Publikum, dessen herzliches Lachen bezeugte, daß es an den drolligen Vorgängen Gefallen fand, kargte auch mit dem Beifall nicht und erzwang eine ganze Reihe von Wiederholungen der besonders an⸗ sprechenden Gesangsnummern. Mit den Darstellern wurde nach den Aktschlüssen auch der anwesende Komponist mehrmals hervorgerufen
Im Königlichen Opernhause findet morgen eine Auf⸗ führung von Richard Wagner's Oper „Die Meistersinger von Nürn⸗ berg“ in der bekannten Besetzung statt.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Felir Philippi's Schauspiel „Das große Licht“ in Scene. 1
Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater gelangt morgen Nachmittag das Weihnachtsmärchen „Wie Klein⸗Else das Christkind suchen ging“ von Therese Haupt mit der Musik von Julius Laubner zur Aufführung.
Im Friedrich⸗Wilhelmstädtischen Theater wird morgen Victor Holländer's Operette „Der rothe Kosak“ zum ersten Mal aufgeführt. Die Besetzung der Hauptrollen ist folgende: Mariola: Hansi Reichsberg; Maltschi: Rosa Huemer: Anika: Anny Calice; Fuͤrst Lupasco: Edmund Hanno; Alerei Verilew, Leutnant bei den Garde⸗Kosaken: Sigmund Steiner; Doncile: Gustavy Kaitan; Fabe; Friedrich Becker. Die Regie liegt in den Händen des Direktors Julius Fritzsche
In der Kaiser Wilbelm⸗Gedächtnißkirche findet morgen 2 um 7 ½ Uhr ein vom Professor Dr. Reimann arrangiertes Wei
Mannigfaltiges. — Berlin, den 20. Dezember 190bb.
Die Stadtverordneten 2g sich in ihrer gestrigen Sitzun gzunächst mit der Vorlage des Magistrats, betreffend die Wahl des Stadtraths Kauffmann zum Bürgermeister (Beigeordneten) von Berlin. Der Magistrat übersandte der Versammlung zur Kenntnißnahme eine Abschrift seiner Vorstellung beim Minister des Innern vom 5. No⸗ vember d J. gegen den Bescheid des Ober⸗Präsidenten vom 6. Oktober d. J., sowie eine Abschrift des hierauf ergangenen Erlasses des Ministers des Innern vom 21. November. Der letztere hat folgenden Wortlaut: „Die in dem Erlaß des Herrn Ober⸗Präsidenten zu Potsdam vom 6. Oktober d. J. vertretene Auslegung des § 33 der Städte⸗ ordnung erachte ich auch nach Prüfung der Ausführungen des Magtstrats für zutreffend. Sie entspricht dem Wortlaute wie dem Sinn und der bisberigen dhabung der Gese timmung. Eine Allerhöchste Entscheidung das Ergebniß der lhandlung vom 12 September d. J. ist nicht herbeizuführen. Den Stadt⸗ verordnecten steht es frei, die vorgeschriebene neue Wahl vorzunehmen. Die Personalakten des Stadtralhs Gustav Kauffmann sind wieder beigesugt. von Hammerstein.“ Nach turzer Dehatte, an welcher sich die Stadtvv. Cassel, Mommsen, Dr. Preuß, Singer, Ulrich II. und der Ober⸗Bürgermeister Kirschner betheiligten, wurde die Verlage durch Kenntnißnahme erledigt. — weiteren Verlaufe der
Sip stimmte die —.* me eines der Frau Leutnant a. D. Symanski, geb. Molden für das Waisenhaus Berlin zu, nahm von der
9 der höberen Lehranstalten Berlins für 1902 Kenntniß und überwies eine Vorlage des Aꝙ einem
wird, daß vom 1. Juli 1902 ab rsicherungs⸗Anstalt Berlin im für — in rieb bel werde, sewie in die stätte hrus würden. Die für diesen Zweck 118 310 — Den lapten
zu Gegenstand der —2 2*— folgende Interpellation der Stadtvv. 12ö=—2* „Welche Maßregeln
it der zu er um der gegenwärtig in Berlin Leener und im 1 vorauesichtlich noch erhohenden
—2q Intervpellation wurde, nach Be⸗ durch den Startv. Dupont, von dem Stadtrath
an der Hand eines reichen statistischen Materials dabin twertet, daß mit der 2— nicht so arg behauptet werde. Er daß die der Krankenkassenmitglieder in sei als der Tiefstand ded
Jabhrcs — als der and des Jabres 1890. Der Stadtratt konnte ferner mittheilen, daß nicht ohne Muübe die 1250 Mann — wurden, die man zur Fortschaffung ssen in den letzten benèt 2 weiteren
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