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Stempel⸗ und E
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Klink zu Breslau, dem Sekretär beim Stempel⸗ und Erb⸗ schaftssteueramt 2 zu Koblenz, dem Kalkulator beim rbschaftssteueramt Ista zu Berlin, sowie dem Sekrelär bei der General⸗Steuer⸗Direktion Cramer zu Erfurt den Charakter als Rechnungsrath und dem Bureau⸗Vorsteher für das Expeditions⸗ und Kanzlei⸗ wesen bei der Provinzial⸗Steuer⸗Direktion Leutke zu Posen, sowie dem Sekretär bei der Provinzial⸗Steuer⸗Direktion zu Altona den Charakter als Kanzleirath zu ver⸗ eihen.
Auf Ihren Bericht vom 29. November d. J. will Ich den Gemeinden Schweflinghausen und Mühlinghausen im Kreise Schwelm, Regierungsbezirk Arnsberg, gegen An⸗ erkennung der Verpflichtung zur chausseemäßigen e ge elanh des in beiden Gemeindebezirken belegenen Theils der Chaussee im oberen Ennepethal von Artenvörde bis zur Burg, und zwar für die Strecke von Ahlhausen bis Burg, das Recht zur Erhebung von Chausseegeld zum anderthalbfachen Betrage der Sätze des Chausseegeldtäarifs vom 29. Februar 1840 (G.⸗S. S. 94 ff.) einschließlich der im enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden usätzlichen Vorschriften — vorbehaltlich der Abänderung der sanrklichen voraufgeführten Bestimmungen — mit der Maßgabe verleihen, daß in Zeitabschnitten von fünf Jahren die An⸗ gemessenheit der weiteren Beibehaltung des erhöhten Chaussee⸗ geldsatzes zu prüfen und dieser auf den einfachen Betrag herabzusetzen ist, falls die Emnahmen an Chausseegeld die Aus⸗ gaben für die Unterhaltung der Chaussee dauernd übersteigen. Die eingereichte Karte folgt anbei zurück. 11““ Berlin, den 4. Dezember 1901. 1“ Wilhelm B. von Thielen. An den Minister der öffentlichen Arbeiten. ““
Auf Ihren Bericht vom 6. Dezember d. J. will Ich dem Kreise Zauch⸗Belzig im Regierungsbezirk Potsdam für die von ihm erbaute und in dauernde Unterhaltung übernommene Chaussee von Lehnin nach Paterdamm das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes nach den Bestimmungen des Chausseegeld⸗ tarifs vom 29. Februar 1840 (Gesetz⸗Samml. S. -4 ff.) ein⸗ schließlich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusätzlichen Vorschriften — vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen — verleihen. Auch sollen die dem Chausseegeldtarif vom 29. Februar 1840 ange⸗ hängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die gedachte Straße zur Anwendung kommen. Die eingereichte
Karte folgt anbei zurück.
Sllawentzitz, den 12. Dezember 1901.
Wilhelm R.
8” von Thielen. Minister der öffentlichen Arbeiten
Hofa⸗ n sage. 1 1“ Am Neujahrstage, Mittwoch, den 1. Januar 1902,
1 Vormittags 10 Uhr, findet in der Kapelle des Königlichen
Schlosses hierselbst ein feierlicher Gottesdienst und un⸗ mittelbar nach demselben im Weißen Saale Gratulations⸗ Cour bei Ihren Kaiserlichen und Königlichen
Majestäten fuͤr diejenigen Personen statt, an welche Ansage
zur Beiwohnung des Gottesdienstes ergangen ist. Die Allerhöchste Familientrauer wird für diesen Tag ab⸗ gelegt.
Die Damen der Höfe erscheinen in hohen langen Kleidern
mit Hut, die Herren in Gala mit Ordensband; dee Herren vom Zivil mit Beinkleidern von der Farbe der Uniform, die Herren vom Militär im Paradeanzug.
Für Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen und die Prinzessinnen des 12 Hauses, sowie für die hier an⸗ wesenden Prieen und Prinzessinnen aus souveränen Alt⸗ fürstlichen Häusern nebst den Gefolgen vom Dienst, ist die Anfahrt um 9 ³¾ Uhr durch Portal Nr. 5 an der Wendel⸗ treppe, die Versammlung für die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschaften in der Schwarzen Adler⸗Kammer, für die vorgenannten Höfe und Gefolge in der Rothen Sammet⸗ kammer.
Die Obersten Hof⸗, die Ober⸗Hof⸗, die Vize⸗Ober⸗Hof⸗ und die Hofchargen, die General⸗Adjutanten, die Generale und Admirale à la suite, sowie die Flügel⸗Adjutanten, der Minister
des Königlichen Hauses, der Geheime Kabinetsrath und der
f Ihrer Majestät der Kai und Königin nehmen die nfahrt unter Portal Nr. 4 und versammeln sich gegen
9 ½ Uhr, und zwar: 2
die Obersten Hof⸗, die Ober⸗Hof⸗, die Vize⸗Ober⸗Hof⸗ und
die Hofchargen, der Minister des Königlichen uses,
sowie der Geheime Kabincisrath — im Kapitelsaale,
die General⸗Adjutanten, die Generale und Admirale à la suite
bn die Flügel⸗Adjutanten — in der Bilder⸗
alerie,
der Hof Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin — in der Rothen Sammetkammer.
Um 9 ¾ Uhr versammeln sich die Prinzen aus souveränen Neufürstlichen Häusern, der Reichskanzler und die stimmführen⸗ den Bevollmächtigten zum Bandesrath. General⸗Feld⸗ marschälle, die General⸗C. „ die 13— anwesenden Nitter des 2 „ die Häupter der
ürstli reichsständischen
milien, die aktiven und die zur Disposition stehenden verabschiedeten Generale der Infanterie, der Kavallerie und der Artillerie, Admirale, neralleumants und 47.— die *. 2 ajors und Kontr L — — E M. die
eib⸗Kompagnie ꝛ., ven Minister, die Präsidien des Rei
Landtages, die Wirklichen 1 Nlasn r in der Kapelle des der
22 Anfahrt ist für die wrarann Nabeecen’ae,
her unter Portal Nr.
der ist die Abfahrt allgemein Wahl, öö2— ortal Nr. 4, oder an der
De Sen⸗
„Nrrrcgr. » d⸗ne Menchan.
enburg.
2 Ninisterium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Dem mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Abtheilungs⸗Vorstehers beim Institut für Hygiene und experimentelle Therapie an der Universität Marburg beauf⸗ tragten Dr. Wilhelm Ruppel ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden. G 1
Am Schullehrer⸗Seminar in Pilchowitz ist der bisherige weite Präparandenlehrer Marwan in Zülz als ordentlicher
eminarlehrer angestellt worden. 4
An der Präparanden⸗-⸗Anstalt in Zülz ist der bisherige kommissarische Präparandenlehrer Drzyzga zum Zweiten Lehrer ernannt worden. 8 1;
Am Lehrerinnen⸗Seminar zu Posen ist die bisherige kommissarische Lehrerin Le Viseur endgültig als vedengiche Seminarlehrerin angestellt worden. 8
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Finanz⸗Ministerium.
Der Kataster⸗Kontroleur, Steuer⸗Inspektor Langs in Runkel ist als Kataster⸗Sekretär nach Wiesbaden und *
die Kataster⸗Kontroleure Eduard Kreis in Völklingen, Ernst Stroppel in Wiehl und Eulenbruch in Kelberg sind in gleicher Diensteigenschaft nach Runkel bezw. Völklingen und Siegburg versetzt.
Die Kataster⸗Landmesser Loebe in Magdeburg, Breyer in Trier und Lausberg in Aachen sind zu Kataster⸗Kon⸗ troleuren in Kastellaun bezw. Wiehl und Kelberg bestellt worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Die Oberförsterstellen Proskau im Regierungsbezirk Oppeln, Lindenberg im Regierungsbezirk Marienwerder, Obornik im Regierungsbezirk Posen und Haiger im Re⸗ gierungsbezirk Wiesbaden sind voraussichtlich zum 1. April 1902, die Oberförsterstellen Burgstall im Regierungsbezirk Magdeburg und Reinerz im Regierungsbezirk Breslau voraus⸗ sichtlich zum 1. Mai 1902 anderweit zu Feehen.
Bekanntmachung. 9
In Gemäßheit des § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß auf das Aktienkapital der Cöln⸗ Bonner Kreisbahnen aus dem Betriebe derselben im Rechnungsjahre 1900 ein Reingewinn nicht zur Vertheilung gelangt ist und sich daber ein kommunalabgabepflichtiges Rein⸗ einkommen für 1901 nicht ergeben hat.
Cöln, den 25. Dezember 1901.
Der Königliche Eisenbahn⸗Kommiss 11X“
Auus der laut Bekanntmachung vom 28. Juli d. J. aus⸗ geschriebenen Adolf Ginsberg⸗Stiftung sind durch Beschluß es Kuratoriums derselben für das Jahr 1902 zwei gleiche Stipendien verliehen worden, und zwar: 1P) dem Maler Früi Genutat aus Berlin, 2 ) dem Maler Willy Schultze aus Belzig in der Mark. 1114e4*“*“ “ We ltltatth... des Kuratoriums der Adolf Ginsberg⸗Stiftung. . A. von Werner, Direktor der Königlichen akademischen Hochschule für die bildenden Künste.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 36 der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter Nr. 10 313 den Allerhöchsten Erlaß vom 25. März 1901, betreffend die Errichtung einer besonderen Kommission zur Auf⸗ theilung der Domäne Dahlem; unter Nr. 10 314 die ügung des Justiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtosgerichte Dietz, Hadamar, Höchst a. M., Nassau, Nieder⸗ lahnstein, Rennerod, Selters und Wiesbaden, vom 12. De⸗ 52 1901; und en 82 Sütn bennessend Nr. 10 315 die Verfü Justiz⸗Ministers, bet die Anlegung des Grnsbuche für einen Theil des Bezirks
des Amtosgerschts nkfurt a. M., vom 12. Dezember 1901. Berlin Keene 8 ,1c. 1“ Königliches Gesetzsammlungs⸗Amt.
V Weberstedt. 8
Personal⸗VBeränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Bexlin, 19. Degember. Rosenbagen, 2 8. H. bede Trrr. Agia Heaeczfiee che dr
Königlich Tächsische Armee. Beamte der Militaär⸗Verwaltung.
Durch Allerhochsten Beschluß. 18. Dezember. 2 mit — der Intend. und der tend. des XII. und Bartbold, IS. unterm 1. Januar 1902 ernannt.
18
Teutsche? Reich.
1“ reunpen. Berlin, 30. Dezember.
am Sonnabdend
Seine Majestät der gesler und 2 nahmen des Reichekanzlers von Bülow enigegen. 6
1
Heute Morgen von 9 Uhr ab hörten Seine Majestät den Vortrag des Chefs des Zivilfabinets, Wirklichen Geheim
Ihre Excellenz die Oberhofmeisterin Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, Frau Gräfin von Brockdorff wird am Sonnabend, den 4., Sonnabend, den 11., und Sonnabend, den 18. Januar n. J., jedesmal Nach mittags von 8 bis 6 Uhr, im Königlichen Schlosse, Eingang Portal 4, empfangen.
Den Ständen, und zwar zunächst der Zweiten Kammerw, ist, der „Darmstädter Zeitung“ zufolge, ein Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Regentschaft in Hessen, zu⸗ gegangen, durch welchen die Verfassungs⸗Urkunde von 1820 abgeändert wird.
6 Desterreich⸗Ungarn. W6“
Der Kaiser Franz Joseph empfing, wie „W. T. B.“ aus Wien meldet, am Sonnabend den Verlobten der Erz⸗ herzogin Maria Christine, Prinzen Emanuel und dessen 15 den Prinzen Alfred Salm⸗Salm in besonderer
udienz.
In der vorgestrigen Fröffnungssitzung des böhmischen Landtages erklärte der Statthalter Graf von Couden⸗ hove, die Regierung werde, unverändert bei den Grund⸗ sätzen der Gerechtigkeit und Unparteilichkeit beharrend, an beide Volksstämme herantreten, damit sie untereinander Friedensbedingungen oder doch einen solche vorbereitenden Waffenstillstand vereinbarten. Er setze voraus, daß die Besonnen⸗ heit obsiegen und man auf beiden Seiten den Muth zur Ab⸗ schließung eines Friedens finden werde, der dem Lande, dem Reiche und der Regierung zum Vortheil gereiche. Er, der Statthalter, werde mit Freuden dabei mitwirken. Nachdem hierauf die Abgg. Herold und Genossen die Einsetzung einer Kommission zur Ausarbeitung einer Adresse an den Kaiser beantragt und die Abgg. Baxa und Genossen im Namen der fortschrittliches und staatsrechtlichen Radikalen eine staatsrechtliche Verwahrung überreicht hatten, in welcher die Legalität des Landtages in seiner jetzigen Hüsammenezung angezweifelt wird, wurde die Sitzung auf Montag vertagt.
Der mährische Landtag nahm in seiner Sitzung vom Sonnabend das sechsmonatige Budgetprovisorium an. Im Laufe der Debatte legte der Abg. Freiherr D’Elvert die Gründe dar, aus denen die Ausgleichsverhand⸗ lungen gescheitert seien, und erklärte, die Haltung der Deutschen in der Ausgleichsfrage sei ein Beweis von Selbhst⸗ losigkeit. Die Deutschen seien sich bewußt, daß ste, bei aller Wahrung ihrer nationalen Interessen, stets auch im Interesse der Herbeiführung des Friedens Entgegenkomme bewiesen hätten. Der Abg. Stransky führte aus, die Czechen seien aus dem Ausgleichsausschuß ausgetreten, veil sie erkannt hätten, daß der Ausgleich schlecht sei und dat die Deutschen diesen schlechten Ausgleich nicht einmal ernf ge⸗ nommen hätten. Der Redner warf der 3 vor, daß sie die Deuischen bevorzuge. Der Landtag vertagte sich sodam auf unbestimmte Zeit.
i der vorgestrigen Eröffnung des Zalizisces Landtages erklärte der neuernannte Landmarschall Graf Potocki, der Landtag werde die Wünsche beider Nationali täten prüfen und soweit als möglich berücksichtigen. Bei Besprechung der Vorgänge an der Lemberger Universität sprach der Land marschall die Hofnung aus, daß die Studenten, welche diese Hochschule verlassen haben, wieder zu derselben zurückkehren würden. Endlich begrüßte Graf Potocki die ruthenischen Akb geordneten. Von diesen betonte der Abg. Orlesnicai, sie wollten mit ihrem Wiedereintritt in den Landtag den gute Willen zur parlamentarischen Arbeit bekunden. Sie wuͤrden jedos im Falle der Nichtberücksichtigung ihrer Forderungen den Landtag verlassen. Im weiteren Verlauf der Sitzung lehnte der Landtag einen dringlichen Antrag der polnischen Volke partei ab, in welchem der ndeaus uß aufgefordert wurde, sämmtliche Bedarfsartikel für die Landesanstalten nur bei galizischen Produzenten und Lieferanten zu bestellen.
Großbritannien und Irland.
In dem Befinden der Königin, Allerhöchstwelche seit einiger Zeit an einer Erkältung litt, ist, wie „W. T. B.“ meldet, eine Besserung ei ven. Die Königin wird sich voraus⸗ sichtlich bereits in dieser Woche nach Sandringham 18
Der „Dundee Advertiser⸗ erfährt, Sir Henry Campbell Bannerman, als der thatsächlich verantwortliche Führer der Liberalen, habe sich direkt mit Lord Rosebery in Ver 2 11— in der ng, die Einigkeit in den Reihen der Liberalen wiederherzustellen. Lord Rosebery aber sei entschlossen, in seiner abgesonderten Stellung zu verharren.
Die Regierung hat -I. eingesetzt, welche die Kohlenproduktion und den Kohlenverbrauch im Vereinigten greich ermitteln soll.
Der vöEeem Minister, General Andr in Dijon der Indienststellung von 3 Batterien bei. empfing derselde in der — die Spitzen der und hielt dabei eine prache, in welcher er, dem „W. T. B.“ zufolge, rüͤhmend der der Offi⸗ Inh dlik gedachte. Der Minister erwähnte odann die Expedition nach China und ertlärte, der Fa. g liefere einen neuen Beweis dafür, daß die imece die erste Armece der Welt sei. de veranstalteten Festmahl g verschiedener Trinksor 2 aus für deren Liebe für
2,, 21£ 4 eae
Rußzland. Wie dem „W. T. B.“ aus St. Peter der Mihister des
— dem Fürsten von —
8b. Am Abend desseibzen die Abrrise des
8 Der —öö— .S begleuctc -. e. Frhr. ebeen ne
den Truppen
heldenmüthigen
ienste der diesen Truppen angehörigen Kosaken bei der Vertheidigung des Amurlandes gegen die Chinesen, den südlich vom Sejaflusse am linken Ufer des Amur gelegenen sogenannten transsejanischen Rayon zur Ansiedelung überlassen.
Italien.
Der sozialistische Deputirte Turati, welcher vor mehreren Wochen von Zwistigkeiten innerhalb der sozialistischen Partei sein Mandat niedergelegt hatte, wurde, dem „W. T. B.“
zufolge, gestern in Mailand mit 2657 von 2860 abgegebenen Stimmen wiedergewählt.
Türkei.
Aus Konstantinopel vom 28. d. M. berichtet das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“, der Minister des Aeußern habe der amerikanischen Gesandtschaft erklärt, daß die Meldungen von Maßnahmen, welche die Behörden im Vilajet Beirut angeblich gegen die als Amerikaner naturali⸗ sierten türkischen Unterthanen ergriffen hätten, vollständig unbegründet seien, und daß die Behörden keinerlei der⸗ artige Verfügungen erlassen hätten.
Der Dragoman der amerikanischen Gesandtschaft Gar⸗ giulo und der amerikanische Missionar Peel haben Salonichi verlassen und sich in das Innere des Landes begeben.
Bulgarien. * Die Session der Sobranje ist, wie dem „W. . V. aus Sofia berichtet wird, bis zum 4. Januar 1902 ver⸗ längert worden. Amerika.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Curaçao vom 28. d. M. hat die venezolanische Regie⸗ rung bekannt gemacht, daß der Insurgentenführer Men doza bei La Puerta völlig geschlagen worden sei und die Stadt Ortiz am 24. d. M. auf der Flucht und nur von 40 An⸗ hängern begleitet berührt habe.
Aus Willemstad vom 28. d. M. wird dagegen demselben Bureau berichtet, daß, den daselbst eingegangenen Nachrichten zufolge, die Kevolution in Venezuela sich weiter ausbreite. Das ganze Land befinde sich im Zustande der Revolte. Die Landung des Generals Matos, des Leiters der aufrührerischen Bewegung, werde täglich erwartet. — Die venezolanische Regierung habe den Verkehr auf der Eisenbahn der deutschen Gesellschaft einstellen lassen, weil letztere sich ge⸗ weigert habe, Truppen zu befördern, ohne Garantien für den ihr etwa erwachsenden Schaden zu erhalten.
Nach einer weiteren Depesche aus Willemstad hat, wie „W. T. B.“ meldet, die deutsche Gesandtschaft in Caräcas bei der venezolanischen Regierung nachdrücklichen Ein⸗ spruch gegen die Einstellung des Eisenbahnverkehrs erhoben.
In Buenos Aires wiederholten sich, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, am Freitag Abend die Kundgebungen auf der Plaha de Mago. Die Polizei ging mehrmals gegen die Theilnehmer vor. Einzelne Personen erlitten hierbei Ver⸗ letzungen.
Aus Washington berichtet „W. T. B.“, es sei den dortigen diplomatischen Kreisen amtlich mitgetheilt worden, daß Argentinien seine Weigerung, dem am 25. Dezember unketeichneßen. Protokoll beizutreten, zwar noch nicht amtlich notifiziert habe, daß man jedoch die in nicht formeller Form erhobenen Einwände des argentinischen Gesandten
ortela gegen die Bestimmungen des Protokolls, welche von der Zurückziehung der Polizeitruppe aus Ultima Esperanza und dem Schiedsspruche des Königs von Groß⸗ britannien handelten, als eine ernste Gefährdung der Bei⸗ legung der b ansehe. — Das „Reuter’sche Bureau“ meldet, eine in New York eingetroffene Depesche aus Santiago (Chile) besage, daß der argentinische Gesandte Portela gestern Abend seine Reise nach Buenos Aires an⸗ zutreten gedachte.
Asien.
Aus Peking vom gestrigen Tage berichtet das „Reuter’'sche Bureau“, daß am 27. 8 gm. 2900 Mann chinesischer Truppen dort eingezogen seien. Alle Schutzwachen füͤr die Gesandtschaften, mit Ausnahme der amerikanischen, hätten jetzt Artillerie. Das Programm für die Ankunft des Kaiser⸗ lichen Hofes in Peking bestimme, daß der Kaiser von Paotingfu aus mittels Sonderzuges eintreffen werde; ein
iter Zug werde die Kaiserin⸗Wittwe nach Peking
ringen, wo dieselbe von dem Kaiser am Bahnhof mit großen Ehren werde empfangen werden.
Der „Russische Invalide“ veröffentlicht eine Depesche des
le Grodekow vom 20. Dezember, worin gemeldet
wird, daß am 15. Dezember sich in Bajansuru (0st⸗ mandschurei) am Lungari⸗Fluß ein Tungusen⸗Häuptlin mit 36 Mann ergeben habe. Eine andere Bande, die sich nicht habe ergeben wollen, sei von einer Abtheilung russischer Truppen Üchen Sansing und Paikinzan riffen worden. n 66 Tungusen seien 41 gefallen. Auf Lassescher Seite seien drei † illige getödtet worden.
Der „Kölnis Zeitung“ wird aus St. Petersburg vom 28. b. M. gemeldet, nach cinem Bericht aus Sbul habe der dortige japanische Gesandte der koreanischen Re⸗ lerung mitgetheilt, daß Japan an der koreanischen Küste
ionen für drahtlose Telegraphie anzulegen begonnen habe.
Die „Times“ meldet aus Tokio, in einer am 23. d. M. daselbst abgehaltenen mlung der National⸗Unionisten
einstimmig eine Resolution ßt worden, in welcher eine dauernde Segepsag der Mandschurei durch Ruß⸗ land als unvertr 889 mit der Wiederherstellung der Kuhe im fernen O sten ichnet und die Ueberzeugung
—2— 81 der enblick — ei,
urei zu verlangen; Bolke ben.
Lord Kitchener’e aus Johannes⸗ d. M. meldet, der Mazor Beresford sei Einsall in Bothaville, wobei er be, nach Kroonstad zurückgekehrt. 9 an5 ,719, 9.“9Jar⸗ 8 * bei Tweefontein mit: Der itliams, welcher in Fuman’g den Oberbesehl habe am g eines zeml amn gehabt. Die britischen — gebal
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Dann hätten sie die oben befindliche
Engländer um 2 Uhr früh plötzlich mit Uebermacht angegriffen. Bevor noch die im Lager befindlichen Engländer aus ihren Zelten hätten herauskommen können, seien die Buren schon durch das Lager gestürmt und hätten die Leute niedergeschossen, wie sie aus den Zelten herausgestürzt seien. Die britischen Offiziere hätten in dem Bemühen, dem Ansturm Einhalt zu thun, geschossen, aber die Buren seien zu stark gewesen und hätten, nachdem einmal die Pickets überwältigt gewesen, alle Vortheile für sich gehabt. Die Zahl der Gefallenen, der Verwundeten und der in Elandsriver Bridge in Sicherheit befindlichen Engländer betrage etwa die Hälfte der ganzen Kolonne; die Uebrigen seien gefangen genommen, aber wieder freigelassen worden. Ein britischer Offizier, der ent⸗ kommen sei, berichte, er habe zwei Wagen mit getödteten und verwundeten Buren gesehen. Zur Verfolgung der Buren sei leichte Kavallerie abgegangen. Es sei jedoch den Buren gelungen, in durchbrochenes Gelände zu kommen, und nach⸗ dem sie einmal den Langberg erreicht gehabt hätten, seien die Engländer nicht mehr im stande gewesen, in solchem Ge⸗ lände und gegen überlegene feindliche Streitkräfte irgend etwas auszurichten.
Die britischen Verluste bei dem Angriff de Wet's auf die Stellung der Engländer bei Tweefontein betragen, einer in London eingelaufenen Meldung zufolge: 6 Offiziere und 52 Mann todt, 9 Offiziere verwundet, 4 Offiziere werden vermißt. Meldungen über die sonstigen Verluste sind noch nicht eingegangen.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Piquetberg Road vom 28. d. M.: Die vereinigten Burenkommandos im westlichen Theil der Kapkolonie, insgesammt 700 Mann, unter den Kommandanten Theron, van Rensburg, Woosti, Smit und Pypers hätten am 22. und 23. d. M. einen auf dem Wege nach Calvinia befindlichen Convoi angegriffen, als derselbe einen langen Engpaß durchzogen habe. Es sei den Buren nicht gelungen, auch nur einen Wagen wegzunehmen. Sie seien zurückgetrieben worden und hätten fünf Todte und über zwanzig Verwundete verloren. Der Convoi sei sicher in Calvinia angekommen.
Aus Bonny (Guinea) meldet das „Reuter'sche Bureau“ vom 28. d. M., eine der gegen die Aros operierenden briti⸗ schen Kolonnen habe am 16. d. M. nach dreitägigem Kampfe den Hauptort der Aros, Bendy, besetzt. Von den einge⸗ borenen Mannschaften seien 39 gefallen.
ESttatistik und Volkswirthschaft.
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B“ Zur Arbeiterbewegung. ““ wecks Beilegung des Solinger Scherenschleifer⸗Ausstandes (vergl. Nr. 298 d. Bl.) hat, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ berichtet, der dortige Landrath dem Arbeitnehmer⸗Verein vorgeschlagen, eine viergliedrige Kommission zu wählen, die mit einer gleich starken der Fabrikanten⸗Vereinigung unter seinem Vorsitz sowie unter Betheili⸗ ung des Vorsitzenden der letzteren und desjenigen des Zentral⸗ omités der Solinger Gewerkschaften am Sonnabend im Kreis⸗ hause tagen soll, um eine gütliche:! Beendigung des Strikes herbeizuführen. Diesem Vermittelungsvorschlage wurde seitens des Scherenschleifer⸗Vereins beigestimmt und die genannte Kommission ge⸗ wählt. Dieselbe soll jedoch nicht befugt sein, bindende Abmachungen zu treffen; sie darf nur Vorschläge entgegennehmen und selbst solche unterbreiten; die endgültige Beschlußfassung soll dem Verein über⸗ lassen bleiben. Auch der Fabrikanten⸗Verein hat den Vorschlag des Landraths angenommen. “““
8
Kunst und Wissenschaft.) 8
Die dem Kaiserlichen Archäologischen Institut von diesem Rechnungsjahre an im Reichs⸗Etat überwiesenen Mittel zu Forschungen in Klein⸗Asien, bunäͤchst in Pergamon, haben in den Monaten September bis November d. J. zum ersten Mal ihre Verwendung gefunden. Mit dem Ersten Sekretar des Instituts in Athen, Professor Dörpfeld, auf den die Leitung der Ausgrabung jetzt übergegangen ist, war auch der General⸗Sekretar, Professor Conze, am Platz, und von Stipendiaten des Instituts zuerst Dr. Thiersch und nachher Dr. Kolbe. Alles vo sich unter höchst dankenswerther Gunstbezeugung auch von Ottomanischer Seite dazu Berufenen.
„Gegenstand der Untersuchung ist zunächst die Stadt der Könige von Pergamon. Sie lag, während die Ansiedelung in römischer Zeit weit in die Niederung sich vor⸗ schob, auf einem nicht unerheblichen Berge, zuerst auf dessen Gipfel beschränkt, dann in ihrer Glanzzeit bis zu dessen
ße sich hinaberstreckend und in solchem Umfange von starken auern umgeben. Die früher im Auftrage der Königlichen Museen ausgeführten Grabungen hatten sich eerzagenehe auf die höchste Berghöhe mit den auf ihr zusammengedrängten wichtigen Gebäuden gerichtet. Jetzt haben sich neue Auogangs⸗ punkie für die Untersuchung an der Peripherie der Stadt ge⸗ boten, nachdem in den letzten Jahren bereits ein Hauptstadt⸗ thor entdeckt war. Von diesem aus hatte sich rer Blick auf die stadteinwärts führende Hauptstraße ger chtet; an ihr wurde ein großer Marktbau gefunden. Im dieses Jahres wurde nun nicht nur dessen Aufdeckung vol „sondern auch die Haupt weiter, wie sie im Zickzack bergaufwärts führt, verfolgt zu dem Punkte, wo vor einer neuen Biezung der Straße ein großer öffentlicher Brunnen zum Vorschein umen ist. Er besteht aus einem 21 m langen Wasser⸗ 5 inerne Decke einn von zwölf in der Neihe ellten len und ihnen entsprechenden Frontstützen getragen wurde. Außerdem ist abermals ein neucs Stadtthor aufgefunde — von F— * 2. der gelegen ist. Den zahlreicher Freunde man eg endlich, daß die Front des großen Ankauf und Niederreißung mehrerer sie ender Haäufer
t legt und so einer der merkwürdigsten antiken Festungs⸗
auten, so weit die Reste reichen, wieder hat ans Licht gebracht
den b. Wenn man so ins Ganze — können, so von iten
haben en orragenden diescs gefehlt. Auch eine Nachsuchung am des nach derthin ctwa herabgesallenen — ltars und seinen - so gut wie nichte Unter imme mannigfach lehrreichen aufgefun⸗ — 8 ften tritt 2v S ,““ Mleincs, von P immer voen einem Mittelpunkte deo
n Pickeis der
denen man große Museen nicht überlasten soll, sind in mehreren dazu neu hergerichteten Zimmern des vorerwähnten Marktbaues zu bleibender Verwahrung untergebracht worden. Auch sind von seiten der Ottomanischen Verwaltung diejenigen Antiken, welche vor dem Konak der heutigen Stadt zusammengebracht waren, jetzt ebenfalls nach dem Marktbau gebracht, sodaß in diesem ein mit der Zeit gewiß ansehnlich werdendes pergamenisches Lokalmuseum für Studien an Ort und Stelle sich zu bilden beginnt.
Da beabsichtigt wird, die Grabungen jedesmal in den Herbstmonaten fortzusetzen, ist, wie an anderen Ausgrabungs⸗ plätzen in Klein⸗Asien geschah, der Bau eines einfachen Wohn⸗ hauses füc die Leiter der Arbeiten an geeignet hoch gelegener Stelle begonnen worden, wie denn auch für Unterbringung der Werkzeuge, darunter einer Feldeijenhahn der Firma Arthur Koppel⸗Berlin, Sorge getragen ist. “
Dem Direktorial⸗Assistenten an der eg pptischen Abtheilung der Königlichen Museen Dr. Schubart ist es gelungen, unter den neueren Erwerbungen an Resten alter Bücher und Briefe eine höchst erfreuliche Entdeckung zu machen. Ein ganz zerrissenes und zerknülltes Stück Perament hat sich als Rest einer Pergamentrolle heraus⸗ gestellt, auf der Gedichte aus dem 5. Buche der Sappho geschrieben waren. Die Handschrift stammt aus dem 6. oder lieber 7. Jahrhundert, und daß sich Gedichte Sappho's bis in diese Zeit erhalten hatten, wußten wir. Sie sind also erst durch den Einbruch der Araber zu Grunde gegangen. Der späte Schreiber hat allerdings nicht mehr verstanden, was er schrieb, auch keine Lesezeichen gesetzt, aber seine Fehler lassen sich meist berichtigen. Schlimmer ist die Zerstörung und die Ungelenkheit der Schrift, die das Lesen schwierig und die Herstellung einer genügenden Photographie unmöglich macht. Immerhin erhält man beträchtliche Reste zweier Gedichte, die in der Form neue Kombinationen der bekannten metrischen Glieder geben. In dem ersten Gedicht nimmt eine Schülerin Sappho’s unter Thränen Abschied; die Lehrerin tröstet sie und erinnert sie an das Schöne, das sie namentlich im gemeinsamen Gottesdienst erlebt haben. In dem anderen scheint sie eine Freundin zu trösten, die sich nach Atthis sehnt, einem jungen Mädchen, das wir schon aus Sappho'’s Gedichten kannten, das nun aber nach Lydien ver⸗ heirathet ist. Die Verse lauten etwa sor: “
Wenn sie jetzt 8
8. eö unnter Lydiens Frauen erscheint,
. ist's, als träte der Vollmwond röthlich am Abendhimmel hervor. Da verbleicht aller Sterne Schimmer; es fliegt über den Meeresspiegel, über den Anger im Blumenflor lichter Schein Lieblich ist gefallen der Thau;
öüppig stehen die Rosen, “
zarte Kräuter und buschiger Klee.
Wir 89„₰ wie die Dichterin von Mytilene nach Asien
hinüberschaut; die Frühlingsnacht hat eben begonnen. Da hebt
sich der Mond über den Horizont, roth von den Dünsten, und erst über die See, dann über die Felder, die zum
Meere abfallen, breitet sich sein Licht, an den Thauperlen
bricht es sich, und daran sieht die Blumenfreundin, daß
die belebende Feuchte gefallen ist; es ist nun so hell, daß sie den Rosenbusch am Rain und die Stauden über dem
Rasen der Wiese unterscheiden kann. Dieses Naturbild aber
zeigt ihr das Wesen der wahrhaft schönen, edlen Frau, die
zwar alle anderen überstrahlt, aber nicht um sie zu verdunkeln, sondern durch den Widerschein ihres Liebreizes alles ver⸗ schönend und belebend. Wir aber können von neuem die
Künstlerin und die Frau in Sappho gleichermaßen bewundern.
Die zoologische Abtheilung der Naturforscher⸗Gesellschaft in Moskau bereitet, dem „W. T. B.“ zufolge, eine Expedition nach dem Persischen Golf vor. — Die von der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg nach Kolymsk entsandte Erxpedition unter Fübrung des Zoologen Herz ist in Sredne Kolvymsk mit den Ueberresten eines aus Fün. Mammuths angekommen. Das Skelett und das Fell des Thieres sind fast ganz erhalten. Im Magen und an den Zähnen des Thieres, eines Männchens, fand man noch Ueber⸗ bleibsel nicht verdauter Nahrung. Die aufgefundenen Theile des —4— in gefrorenem Zustande nach St. Petersburg ge⸗
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Theater und Mufik.
Trianon⸗Theater.
Diese Bühne, welche im Sommer und Herbst d. J. in dem Trianon⸗Sgal im Garten des Neuen Königlichen Opern⸗Tdeaters ihre unter dem Namen „Lebende Lieder“ so belicht gewesenen Vorstellungen gab, eröffnete dieselben am Sonnabend wiederum, in ihrem neuerbauten — —qe. und He. unter der künstle. tung von Otto Julius Bierbaum vor ceiner zahlreich versammelten 2₰ Der Erfolg blieb mal binter den Grwartungen zurück. Die Verz von vornherein die „kleine Muse“, verkörpert durch Fräulein vom Königlichen Schaufpielhaufe, in dem von ibr
und allseiti * — kamen nur sehr hedingt zur Verwirklichun Hanm hatte dei der Aasweee senes üüee möglichft umfassenden Ueberblick darüber sellte, waß die
Leitung des Trianon⸗Thraters beabsichtr lich die 8 Hüd nad Liehd n⸗ 18α —
chon
8
An stell d des Feerber herceveerlgse