1902 / 12 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 15 Jan 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Primkenau, 14. 2

und Königin besuchte heute Mittag, wie „W. T. B.“ meldet, anläßlich des Todestages Allerhöchstihres Vaters in Begleitun Ihrer Hoheiten des Hergoge und der Herzogin Ernst

ünther und Ihrer durchlaucht der Prinzessin Feodora u Schleswig⸗Holstein die Fürstengruft und legte daselbst

änze nieder. Am Nachmittag kehrte Ihre Majestät nach Potsdam zurück. Der Herzog und die Herzogin Ernst Günther sowie die Prinzessin Feodora gaben Allerhöchstderselben das Geleit nach dem Bahnhof.

Frankfurt a. M., 14. Januar. Heute fanden hier, em „W. T. B.“ zufolge, zwei von etwa 1400 Personen esuchte Versammlungen von Arbeitslosen statt, welche uhig verliefen. Es wurden Resolutionen gefaßt, in denen die Behörden um Schaffung von Arbeitsgelegenheit ersucht verden.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das Befinden des ungarischen Minister⸗Präsidenten von Szell ist, wie „W. T. B.“ aus Wien meldet, gut und der Wundverlauf ein günstiger.

n. In der gestrigen Sitzung des Budget⸗Ausschusses des österreichischen Abgeordnetenhauses sprach bei der Be⸗ rathung des Etatstitels „Ministeium des Innern“ der Minister⸗ Präsident Dr. von Körber über das Veterinärwesen und gab zu, daß die derzeitige Handhabung der Veterinär⸗Konven⸗ tion an der deutschen Grenze Klagen veranlaßt habe, weshalb

der Regierung wiederholt Reklamationen bezüglich der Viehausfuhr erhoben worden seien. Trotzdem sei es bisher nicht gelungen, eine entsprechende Erledigung aller Beschwerden bu erzielen, wenn auch in einzelnen Faͤllen eine Er⸗ eichterung beim Viehtranspert eingetreten sei. Der Minister⸗ Präsident betonte, daß diese Frage der Regierung außer⸗ ordentlich am Herzen liege und daß sie die Bedeutung derselben für die Landwirthschaft, ja für die ganze Wirthschaft überhaupt nicht verkenne, daß aber die bestehenden Verhält⸗ nisse es ihr unmöglich machten, ihre gewiß besten Absichten in Bezug auf den Viehverkehr in jedem einzelnen Falle zu verwirklichen.

Koloman Tisza ist im Wahlbezirk Groß⸗Schlatten einstimmig zum Mitglied des ungarischen Reichstags gewählt worden.

Großbritannien und Irlandd.

Der deutsche Vize⸗Admiral Freiherr von Senden⸗ Bibran wurde gestern, wie „W. T. B.“ aus London be⸗ richtet, von Seiner Majestät dem König empfangen und überreichte Allerhöchstdemselben ein Handschreiben Seiner

Majestät des Kaisers Wilhelm. Die „Daily Mail“ meldet, am Montag habe ein Kabinets⸗ rath stattgefunden, in welchem beschlossen worden sei, daß, welches Ergebniß die Zuckerkonferenz auch haben werde, Schritte gethan werten sollten, um den Untergang des weestindischen Zuckerbaues zu verhindern. Das Blatt erfährt ferner, die Vertreter Großbritanniens bei der Konferenz hätten Anweisung erhalten, mitzutheilen, daß, wenn die 8 HPrzmnien nicht aufgehoben würden, Großbritannien Kom⸗ pensationszölle erbeben werde. 1 Asquith hielt gestern in Honlen eine Rede, in welcher err auosführte, es sei die Ansicht aller Engländer ohne Unter⸗ schied der Parteistellung, daß die Armee einer jeden Nation, welcher Zeit der Weltgeschichte sie auch angehöre, stolz darauf sein könne, mit der südafrikanischen in Bezug auf Muth, Aus⸗ dauer und Menschlichkeit verglichen zu werden. .“

Das Parlament ist gestern zu seiner ordentlichen Session zusammengetreten. Im Senat hielt, wie „W. T. B.“ meldet, der Alters⸗Präsident Wallon eine Ansprache, in welcher er dem Wunsche Ausdruck gab, daß der Senat sich von den großen Prinzipien von 1789, Gleichdeit und Fre heit⸗ welche die L ee der Republik seien, leiten lassen möge. Hierauf ich der Scnat auf Donnerstag zur Wahl des Bureaus.

der Deputirtenkammer hielt der Alters⸗Präsident

RNauline eine Ansprache, in welcher er den Wunsch aus⸗

drückte, FArerbe 83 —2—2

bereitu „den sti e thung sein möge;

der Kedner sprach ferner —2 82 aus, daß die Wäh er

de Stimmen derjenigen „wesche von der Liebe zum Vater⸗

vor der Armee und der Helligkeit

gelcitet würden. Im weriteren Verlauf

eschanel mit 288 von 307 abgegebenen

wieder zum Präsidenten und Cochérn,

Aynard, Maurice Faure und Mesureur wurden zu Bize⸗Präsidenten gewählr.

Die Staatsanwälte in Par s, Bordeaux, Marseille

und anderen Städten haben strafrechtliche Unter⸗

suchungen gegen mehrere Mitglieder des Jetuiten⸗

ordens Vergedens E das Verei ange ronet.

Mehrere darunter

dekannte Pater Dulac, werden

Feeer. gebildet zu haben, die dem neuen

getern verhaftet IIAmTgoeö ; da er

in —ö21

2 leittete, hat er eine dreijährige Haft zu verbüßen. *

Nutzland. indirekten Steuern Markomw ist gestern,

anuar. Ihre Majestät die Kaiserin

Kobeko und Janowsky, sowie die Semm oren Dervis und Schidlowsky, welche zu Geheimen Räthen befördert vUnbbeahh 1“ 8

Ein militärischer Empfang, welcher heute im Königlichen Palais zu Madrid stattfinden sollte, mußte, wie dem „W. T. B.“ von dort berichtet wird, abgesagt werden, weil das Befinden der Infantin Christine, die vor einiger Zeit erkrankt ist, sich verschlimmert hat.

Portugal.

Den Cortes ist gestern der Etat für das Jahr 1902/3 zugegangen. Die Einnahmen werden, dem „W. T. B.“ zufolge, auf 54 913 Contos, die Ausgaben auf 55 863 Contos veranschlagt. Das Defizit ist also um 1279 Contos geringer als im laufenden Jahre.

Amerika.

Wie dem ‚„Reuter'schen Bureau’“ aus Washington mit⸗ getheilt wird, war das Kabinet gestern zu einer Besprechung uͤber den bevorstehenden Besuch des Prinzen Heinrich von Preußen zusammengetreten; ein endgültiges Programm der Festlichkeiten wurde jedoch noch nicht festgesetzt. Der Präsident Roosevelt und der Staatssekretär Hay beabsichtigen, dem Prinzen zu Ehren ganz besonders großartige Festlichkeiten zu veranstalten.

Wie die „Times“ aus Washington vom gestrigen Tage meldet, ist Whitelaw Reid zum Botschafter in beson⸗ derer Mission ernannt worden, um die Vereinigten Staaten bei den britischen Krönungsfeierlichkeiten zu vertreten.

Im Senat beantragte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Senator Mason gestern eine Resolution, welche besagt, daß das Prinzip der Gegenseitigkeit, wie es in der Me Kinley⸗ und der Dingley⸗Bill anerkannt sei, sich als das richtige er⸗ weise und die Festhaltung an demselben im Interesse der Wohlfahrt der Veremigten Staaten liege. Die dem Senat vorliegenden Verträge sollten in Berathung gezogen werden zum Zweck der Beschlußfassung in der gegenwärtigen Sesston.

Asien.

8

Das „Reuter'sche Bureau“ erfährt aus Hongkong vom

gestrigen Tage, daß am Montag im Tamtschao⸗Kanal des Westflusses von chinesischen Soldaten auf das britische Dampfschiff „Manning“ gefeuert worden sei. Der uls Passagier an Bord defindliche Geistliche des britischen Kriegsschiffes „Glory“ habe einen Schuß durch das Bein er⸗ halten.

Der „Standard“ meldet aus Schanghai, es verlaute dort, die Russen hätten sich vor dem Tode Li⸗Hung⸗Tschang’s in dem Gebiete von Nanwal (Nanrui) südöstlich von Snhe in der Nähe des Nangtsekap eine Konzession ge⸗ ichert.

Afrika.

Lord Kitchener meldet aus Johannesburg vom

13. Januar: Seit dem 6. Januar seien 20 Buren gefallen, 9 verwundet und 203 gefangen genommen woreen, während sich 93 ergeben hätten. Im östlichen Transvaal scheine sich der Feind zermneugt zu haben, obwohl er daselbs 500 seiner besten Streiter zusammengezogen gehabt habe, um bei Onverwacht gegen den Obersten Plumer vorzu⸗ gehen. Die Hauptmasse des Feindes im westlichen Trano⸗ vaal stehe westlich von Rustenburg. Die Hauptansamm⸗ lungen von Buren im Oranje⸗Freistaat seien beim Wilgefluß und südlich von Bethlehem. Verschiedene brit sche Truppenabtheilungen hielten diese Kommandos in Athem. Die Obersten Monroe, Lovat und Follet streiften durch das Dreieck zwischen Jamestown, Alival⸗ north und Ladygrey in der Kapkolonie, wo kleine Burenabtheilungen ständen; im Westen der Kapkolonie werde der Feind noch nach Norden zurückgedrängt, und es würden Proviantdepots errichtet, welte als Stützpunkte für künft ge Operationen jenseits der neuen Blockhauslinie dienen sollten. Ein weiteres Telegramm Lord Kitchener’s vom gestrigen Tage besagt, der Streitmacht ds Generaio Bruce Hamilton sei es gelungen, bis auf drei Meilen an Louis Botha heran⸗ zukommen, welcher auf einem Wagen in der Nacht zum 11. d. M. entkommen sei. Die Truppen, welche vorher einen langen Marsch gemacht hätten, hätten Botha sieben Meilen weit verfolgt, bis die Pferde erschöpft gewesen seien. 32 Buren seien gfangen genommen worden. * 8 8 1

Australien.

Aus Melbourne erfährt das „Reuter’sche Bureau“, daß der Bundes⸗Premier⸗Minister Barton gestern im Bundes⸗ Parlament eine Resolution beantragt habe, in welcher ertlärt werde, das Haus ergreise im Hindlick auf die lendung eines ischen Kontingents nach Süd⸗Afrika die Gel um seiner Entrüstung

die im Auslande gegen die des britischen Volks und die Menschlichkeit und den Werth der britischen Soldaten 7 Anschuldigungen Ausdruck zu geben. Weitcr heißt es in der Resolutnon, das Haus erkläre, da Australien bereit sei, dem Munerland alle erforderliche duß jeisten, um den Krieg in Süd⸗Afrika zu Ende zu führen.

er Mimister binzu, daß, wenn auf das Verlangen tanniens nach Truppen vom australischen Bund

die Neierung vom Parlament a werden wäre, die verlangten zu verweigern, terung zurück⸗ sein Wenn man eegierung ver⸗ bätte, zweis oder dreitausend Mann senden, so sie dich. vend⸗ cbenso bereütwillig venn den, wie cintausend. wurde der

erste T

des Innern Freiherr v on Hammerstein beiwohnten, wurde die Besprechung der Interpellation der Abgeordneten Peees (nl.) und Genossen, betreffend den Schutz des eutschthums in den östlichen Provinzen, und der Interpellation der Abgeordneten Dr. von Jazdzewski (Pole) und Genossen, betreffend die Wreschener Schul⸗ vorgänge und die Aenderung der Bestimmungen über den Religionsunterricht in den sprachlich gemischten Landestheilen, fortgefeg Das Wort erhielt zunächst der Abg. Kindler⸗Posen gfr. Volksp.), dessen Rede beim Schluß des Blattes noch fort⸗ auerte.

Die Jubiläums⸗Stiftung der deutschen Industrie.

Die Mir von den Mitgliedern des Kuratoriums der Jubiläums⸗ Stiftung der deutschen Industrie anläßlich ihrer ersten Sitzung dar⸗ gebrachten Huldigungsgrüße habe Ich gern entgegengenommen und spreche hierdurch Meinen besten Dank aus. Ich vertraue, daß, nach⸗ dem diese hochherzige Stiftung nunmehr ins Leben getreten ist, die angebahnte Vereinigung von Theorie und Praxis für die deutsche

Technik hervorragende Erfolge zeitigen wird.

Wilhelm R.

Herrn Geheimen Regierungsrath, Professor Rietschel, Grune⸗- wald⸗Berlin, Bettinastr. 3.

Seine Majestät der Kaiser bekundete mit vorstehendem Telegramm als Antwort auf eine Huldigungsdepesche Allerhöchstseine lebhafte Antheilnahme an der Jubiläums⸗Stiftung der deutschen Industrie, welche anläßlich der hundertjährigen Jubelfeier der Königlichen Tech⸗ nischen Hochschule zu Berlin im Oktober 1899 errichtet worden ist und deren Kuratorium am Sonnabend, den 11. Januar, zur ersten

zu berichten:

Der Vorsitzende des bisherigen Arbeits⸗Ausschusses Herr Ernst

Borsig, Berlin, eröffnete die Versammlung mit einem Willkommens⸗ gruß an die Erschienenen und herzlichen Dankesworten für alle die⸗

jenigen, die durch Stiftung von Beiträgen oder thätige Mitarbeit zu

dem Gelingen des großen Werks beigetragen haben.

Hierauf erstattete Herr Direktor Max Krause den Schluß⸗

bericht über die Thätigkeit des Arbeits Ausschusses und deren Er⸗ gebnisse. Diesem Bericht entnehmen wir na stehende Angaben: ie mit dem 31. Dezember 1901 abschließende Rechnungslegung

ergiebt nach Abzug aller Unkosten und unter Berücksichtigung des jevigen Kurswerths der vorhandenen Werthpapiere einen Betrag von 1 802 000 Hiervon ist im Oktober 1899 auf Verlangen einer

Anzahl Berliner Firmen aus deren Beiträgen eine Summe von

50 000 abgezweigt worden, mit der Bestimmung, daß hieraus bei der Technischen Hochschule in Charlottenburg zur Erinnerung an ihre

der gesammte Restbetrag

Jubelfeier ein Denkmal zu errichten sei. steht für die Zwecke der Stiftung zur Verfügung.

Im Namen des Arbeits⸗Ausschusses betonte der Vortragende den Wunsch, daß die Geldmittel der Sti tung niemals für kleine Zwecke oder gar Sonderbestrebungen einzelner Gruppen zersplittert werden

sollen, sondern in reich bemessenen Beträgen, den wachsenden Anforde⸗ rungen der Zeit Rechnung tragend, in freigebiger Weise Verwendung finden mögen zur Förderung der tecnäschen Wissenschaften.

Der § 1 der Satzungen giebt diese Ziele in folgenden allge.

meinen Umrissen an:

„Es können Mittel gewährt werden zur Ausführung wichtiger technischer Forschungen und Untersuchungen, zu Forschungs⸗ und Studienreisen brerxeersgesaes Gelehrter und Praktiker, zur 2 t⸗ erstattung über solche Reisen, zur Herausgabe technisch⸗wissenschaftl Arbeiten, zur Stellung von Preisaufgaben, zu Lehrzwecken, zur Gründung und Förderung von technisch⸗wissenschaftlichen Anstalten und zu sonstigen Zwecken, welche die Förderung der technischen Wissen⸗ schaften im Auge haben.“

Die Glückwunschadresse, mit welcher die Stiftung seinerzeit zu Ehren der Technischen Hochschule Berlin verkündet wurde, fügt gleichsam als weitere Anleitung hinzu:

„Für solche Fälle, wo hervorragend wichtige Aufgaben oder Ziele von hoher nationaler B dem Kuratorium anempfohlen, nicht nur die Stiftungskapital selbst ganz oder theil bringen.*

„Der Bericht schloß mit dem Wunsch, daß esz dem Kuratorium niemals an der Gelegenheit fehlen möge, wirklich bedeutende und ge⸗ meinnützige Bestrebungen im Geiste der technischen Wissenschafien erfolgreich zu fördern, und daß zu jeder Zeit, wenn hervorragend wichtige und insbesondere auch nationale seiner Entscheidung unterbreitet werden, eine freigebige und hochberzige Hilfe in freudiger 2.ur dargeboten werde. 1

Nach einem weiteren Bericht des Herrn Kommerzienraths Heck⸗ mann erfolgte aledann die formelle Uehergabe des Vermögens und der Geschäftsführung an den Versitenden des Kuratoriums, Herm Geheimen Regierungsrath, Professer, Rietschel, welcher nunmehr die Konstituierung des Kuratoriums cinleitete mit dem Ausdruck des Dankes an die Mitalieder des Arbeits⸗Ausschusses, die in hingebendster Weise 8. sanbe Kraft für die Gründung und Förderung der Stiftung e t

198 ist der jeweilige Vertreter der Technischen ei

lnsen, sondern auch das se zur Verwendung zu

Satzungen 1 ule iu Berlin ch Erster Vorsitzender dez Kuratoriums. tellvertretenden den wurde t: General⸗Direktor von Oechelbäuser⸗Dessau, zu riftführern; Baudirektor,

or von ach⸗ und Rieppel⸗ . - 8 ac ga gesee. len Stellvertreter: 88 th. sessor

Led Fer Feühas i. S. ggs ö“

ebernernemnn.,n amen ber ifsen ra vhr Keceöle swmek.

Vertreter der neun Technischen Hochschulen:

1) Berlin Prefesser Rietschel, Geheimer Regicrungbrat Dr. Wit 2 g- ot 2₰ VFits⸗ rotrian, Preofesser

1 rentzen. 3) Hannover: Regierungerath, Professer Fischer, or Dolezal

8 F de. 1 0 5,2Aenr 11,d deist Zppl, Presehe

ve Hen. n. en , Mehrtent, Ge⸗

or, oer von Bach, Ober⸗Bau⸗

Sißzung zusammentrat. Ueber den Verlauf der Sitzung ist Folgendes

edeutung es nzen erscheinen lassen, wird⸗

Vertreter der Industrie:

Zu ordentlichen Mitgliedern sind gewählt die Herren: 1) Fabrikbesitzer Ernst Peri Berlin, 2) Kommerzienrath Dr. Brunck, Ludwigshafen, 3) Geheimer Kommerzienrath von Duttenhofer, Rottweil a. N., 4) Kommerzienrath Dyckerhoff, Amöneburg, Rhein, 5) Kommerzienrath Paul Heckmann, Berlin, 6) Geheimer Finanzrath Jencke, Essen, 7) Geheimer Kommerzienrath Gerhard L. Meyer, Hannover, 8) General⸗Direktor Wilhelm von Oechelhäuser, Dessau, 9) Geheimer Baurath Emil Rathenau, Berlin, 10) Baurath A. Rieppel, Nürnberg, 11) Dr. Wiegand, General⸗Direktor des Norddeutschen Lloyd, Bremen. 12) Geheimer Kommerzienrath Carl H. Ziese, Elbing.

Zu stellvertretenden Mitgliedern sind gewählt die Herren: 1) Geheimer Kommerzienrath Eduard Arnhold, Berlin, 2) Werftbesitzer Hermann Blohm, Hamburg, 3) General⸗ Direktor Dr. Henry T. Böttinger, Elberfeld, 4) Baurath Philipp Holzmann, Frankfurt a. M., 5) Max Krause, Direktor von A. Borsig, Berg⸗ und Hütten⸗ verwaltung, Berlin, 6) Geheimer Kommerzienrath Heinrich Lanz, Mannheim, 7) Professor Dr. Carl von Linde, 8) Baurath Theodor Peters, Direktor des Vereins deutscher Ingenieure, 9) Kommerzienrath Julius Pintsch, Berlin, 10) Geheimer Kommerzienrath Gustav Selve, Altena⸗Westfalen, 11) Geheimer Kommerzienrath Ernst Schieß, Düsseldorfk, 12) Ober⸗Bergrath Dr. Wachler, Berlin. 8

b 1 Kunst und Wissenschaft. 8

A. F. In der letzten Versammlung der „Vereinigung der Saalburgfreunde“ hielt Herr Regierungs⸗ und Geheimer Bau⸗ rath Dr. Meydenbauer einen von zahlreichen vorzüglichen Licht⸗ bildern begleiteten Vortrag über „römische Baureste auf deutschem Boden“. Die Spuren der 400 Jahre lang von den Römern in Deutschland geübten Herrschaft sind, wie er ausführte, nicht gerade zahlteich. Namentlich ist dies von der rechten Seite des Rheins zu sagen, wenn man von dem zum Schutz von Südwest⸗Deutschland gegen Ueberfall unabhängiger germanischer Stämme errichteten Limes absieht, der sich bis über den Taunus hinaus erstreckte und dessen zu einem großen Theil verwischten Spuren seit 10 Jahren eifrig nachgeforscht wird. Befremdlich ist namentlich daß wir bis vor kurzem so überaus wenig von dem am weitesten nach Nordosten vorgescho enen Posten der Römer wußten, daß sogar das Kastell Aliso, dessen römische Schriftsteller mehrfach Erwähnung thun, nahezu sagenhaft erschien. Wenn in den Gegenden rechts vom Niederrhe’n die römische Herrschaft auch von viel kürzerer Dauer war als in anderen Theilen Germaniens und wenn außer von der Episode der Teutoburger Schlacht die römischen Quellen auch nur spärlich fließen, so sollte man doch meinen, daß zahlreichere Erinnerungszeichen an die römische Herrschaft auch in diesen Gegenden erhalten sein müßten, da die Zeiten blutiger Fehde auch von längeren Zeiträumen friedlicher Be⸗ shätigung und Niederlassung unterbrochen waren. Es ist nicht un⸗ möglich, daß das neu erwachte Interesse für solche Aufschlüsse über —. a. Auftreten der Germanen auf dem Welttheater in ihrer Berührung mit den Römern früher oder später noch zu werthvollen Funden führen wird. Nächst den interessanten Entdeckungen auf der Stätte von Kastell Aliso maß der Vortragende zwei den letzten Jahren ee⸗ Entdeckungen in dieser Richtun eine gewisse Bedeutung bei. Dieselben beziehen sich einestheils au Pyrmont, das den Römern wohblbekannte heilkräftige Bad Per montes, in dessen Quellen bei einer kürzlichen gründlichen Räumung derselben eine Menge kleiner Gegenstände von altrömischer Arbeit, wie Fibeln und Schmucksachen, gefunden worden ist, von denen man annehmen müßte, daß sie den Römern von den Germanen ge⸗ raubt und als Welbgeschenke der heiligen Quelle übergeben worden waren, wenn nicht die Erklärung viel näher läge, daß badende Römer und Römerinnen solche verloren hätten. Der weite Fund betrifft gewisse Gräber von ungewöhnlicher Gestalt und Anordnung, die ein eifriger Forscher nach germanischen Ringwällen, der Kaufmann Brügge in Meschede, auf den Höhenzügen nordwestlich dieser vier Meilen östlich von Arnsberg gelegenen westfälischen Stadt entdeckt hat. Es handelt sich um eine beträchtliche Anzahl durch Steinhaufen markserter, in 3 bis 4 Reihen nebeneinander angelegter Gräber, die militärisch ausgerichtet und je 8 Schritt von einander entfernt sind. Ihre eelmäßigkeit lä⸗ vermuthen, wenn auch keinerlei menschliche Ue⸗ e mehr gefunden wurden, daß bier die Stätte gewesen sei, an der Germanicus nach 2 nössis Bericht unbeerdigt gebliebene Opfer der Teutoburger

chlacht 1 Jedenfalls Gräber, ihrer ganzen nunn nach, schen an, die nch. waren.

innert man sich daß die Römer, bis die Völker ihrer

Herrschaft in Deutschland ein Ende machte, am Rbein vier tigte Lazer Fanten. Göln, und Augst, so ist ihr auf die benachbarten Landschaften und eine gewisse der büesnee zu denselben, auch wenn sie nicht dauernd unter das römische

cch gebengt waren, doch anzunchmen, und man wird sich entwöhnen

müssen, alle Römerbauten rechts vem Rhein ausschließlich unter dem ö kriegerischen Angrifis oder der zu nur an

tetrochten. bst der Limes entsprach diesen Reibe von der Natur und gut war er nicht sowohl Vertbei

Umie, und was als alter römischer Wartthurm biußg. wie heispieltweise der

A thurm, eli göLenetrers, öIp veeune veee dn ereececrees 89. feen e-.: scin können. b des Limes und den derbal tni

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dienende kurze Säulchen aus Backstein vertheilt waren. Meist liefen die Heizkanäle in den Diagonalen der viereckigen Räume und endeten in den Ecken in pertikalen Heizrohren innerhalb der Mauer, durch welche die Gase bei den großen, der Holzfeuerung ge⸗ gebenen Abmessungen wahrscheinlich rauchlos entwichen. Man

muß zugeben, daß diese Heizung ebenso gründlich wie hygienisch war. An den Bildern der wiedererstandenen Saalburg erläuterte der Vor⸗ tragende die Art der römischen Umwallung und Vertheidigung, sowie die gesammte Einrichtung dieser militärischen Station, um sodann

zu den viel zahlreicheren Resten von römischen Bauten auf dem linken

Rheinufer überzugehen, wo sich die Römerherrschaft unangefochten vier Jahrhunderte behauptet und reiche Kulturblüthen getrieben hat. Dies gilt vor allem von dem Mosellande, von Koblenz

aufwärts bis Trier und darüber hinaus bis Igel und Nennig. Während Igel bemerkenswerth ist durch eine wohlerhaltene Denksäule,

die sich hier die Familie des römischen Kaufherrn Secundinus gesetzt

hat, und Nennig durch kostbare Mosaikböden, die in einer römischen Villa aufgefunden wurden, zeigt die große Anzahl von römischen Bauwerken in Trier, daß die römischen Kaiser dieser ihrer westlichen Residenz große Fürsorge widmeten, von Trajan an, welcher das 30 000 Menschen fassende Amphitheater schuf, bis auf die im dritten und vierten Jahrhundert sich schnell auf einander folgenden Kaiser, welche den mächtigen Kaiserpalast und die Thermen erbauen ließen, die an Ausdehnung entsprechende römische Anlagen übertreffen. Die noch immer großartigen Ruinen beider wurden im Bilde vorgeführt und ebenso die in einer malerischen Schlucht gelegenen Reste des Amphitheaters, dessen Erbauung durch den Caesar der Volksmund in dem Ortsnamen Kase⸗Schlucht festhält.

Ueberraschend wirkte der von dem Redner durch die bildliche Dar⸗ stellung gebrachte Nachweis, wie der Trierer Dom aus dem von der Mutter Constantin's, Helena, bewohnten, später der Kirche ge⸗ schenkten Hause emporgewachsen ist. Mit Recht wurde auf die Kunst und Thatkraft der römischen Baumeister hingewiesen, die hier gewaltige Steinmassen zusammengefügt, deren Transport und Bewältigung bei ihrer Aufstellung sogar unseren verbesserten Hilfs⸗ mitteln schwer fallen würde. Manches ist beim jähen Einbruch der Völkerwanderung unvollendet geblieben. Auf dem Platz vor dem Dom liegt, als ein Wahrzeichen Triers mit Ehrfurcht betrachtet, noch heute eine mächtige Syenit⸗Säule, die nicht mehr zur Aufstellung ge⸗ langen konnte, während ihr fertiges Pendant seit 1500 Jahren 2₰ rührt noch im Steinbruch lagert. Ebenso zeigt die wohlerhaltene Porta nigra, im Volksmunde das Simsonsthor, daß der dunkelfarbige, graue Sandstein, aus dem sie besteht, noch der Bearbeitung und Ausschmückung durch den Bildhauer harrte. Das Verdienst, diese Erinnerungen an eine in ihrer Art große Vergangenheit und an eine Kultur, von deren Blüthe wir, da sie bis auf das letzte Jahrhundert eine heidnische war, fast nur tendenziöse Schilderungen besitzen, in ihrem gegenwärtigen Bestande wenigstens erbalten und gerettet zu haben, gebührt dem König Friedrich Wilhelm IV., der als Kronprinz, unmittelbar nachdem Trier 1815 preußisch geworden, das Rettungswerk einleitete und zu gutem Ende führte. Dies gilt von allen römischen Bauwerken Triers, an erster Stelle allerdings von den jüngsten unter ihnen, der Porta nigra. im Mittelalter zu zwei Kirchen ausgebaut, und der Basilica, deren ursprüngliche Bestimmung unsicher ist. Gegenwärti ist das über 100 Fuß hohe, ausgedehnte Gebäude, verstcndnißvolt restauriert, den Protestanten als Kirche überwiesen. h

†⁸³% In dem Oberlichtsaal der Königlichen Akademie der Kuünste ist zur Zeit das Gemälde ausgestellt, das Professor Hugo Vogel im Auftrage des Hamburger Senats gemalt hat und das zum Schmuck des neuen Rathhauses in Hamburg be⸗ stimmt ist. Es stellt die achtzehn Senatoren, die beiden Syndici und vier Sekretäre der Hansestadt dar, die unter Führung des inzwischen verstorbenen Ersten Bürgermeisters Versmann ihren feierlichen Einzug in das neuerbaute Rathhaus halten. Die Aufgabe, die dem Maler hier gestellt war, bot mannigfache äußere und künstlerische Schwierigkeiten. Vogel hat sie im Sinne reines Repräsen⸗ tationsbildes nach Art der Doelenstücke der altholländischen Schule, eines Frars Hals und Verhelst, mit unleugbarem Geschick gelöst und ist auch strengen köünstlerischen Anforderungen nichts schuldig geblieben. Die Schlichtheit, mit der gerabe jene helländischen Meister

der Versuchung zu 2 5 ee Belne e t iesem Bilde zum

Regentenbilder aus dem Wege gingen, Vortheil. Dadurch, daß die schwarze ube mit dem weißen Mühl⸗ steinkragen, die Amtetracht der Hamburger Senatoren, von vorn berein jede Entfaltung koloristischer Essekte im landläufigen Sinne ausschließt, erhält die eine besonders feierliche Würde. eel hat mit feinem Gefühl die —— gestellt wir vermuthen die 2

uses darin und auch sonst keinerlei far 1 koloristischen Belebung herangezogen. Diese Enthaltsamfeit gab i die Möglichkeit, seine und des Beschauers Aufmerksamke Köpfe der Dargestellten zu sammeln. Die porträtmäßig lebendi Cbarakteristik der

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Land⸗ und Forstwirthschaft. Uebersicht

über die Ein⸗ und Ausfuhr von Getreide und Kartoffeln in Antwerpen im Dezember 1901.

(Nach einem Bericht des Kaiserlichen General⸗Konsuls in Antwerpen. 3

Eingeführt wurden leinschl. der Durchfuhr): ö4*“” v4“ 8 450

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1. Heft XXIV. cht. 1902 (XLIV. Jahrg ganzen Reibe) des „Forstwissensch 1r

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