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121. Sitzung vom 18. Januar 1902. 1 Uhr.
Am Tische des Bundesraths: Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner. Die Besprechung der Interpellation der Abgg. Albrecht Soz.) und Genossen, betreffend Maßnahmen gegen
Arbeitslosigkeit, wird fortgesetzt. Abg. Graf von Kanitz (d. kens.): Es ist gestern auf die Handels⸗ bilanz hingewiesen worden; die Einfuhr⸗ und Ausfuhrziffern der Eisen⸗ industrie hat der Abg. Gothein dazu verwerthet, auf die günstige Lage dieser Industrie hinzuweisen. Andererseits wissen wir aber doch, daß gerade in dieser selben Industrie die Arbeitslosigkeit am stärksten auf⸗ getreten ist. Es muß also mit der gestiegenen Ausfuhr und der ge⸗
unkenen Einfuhr seine besondere Bewandtniß haben; es ist ja bekannt, aß die Eisenindustrie zu geringeren Preisen exportiert, oft nur, um die Betriebe fortführen zu können. Elektrische Maschinen haben wir in großem Umfange von Amerika bezogen, ohne etwas dahin auszu⸗ führen. Die Zolltarifkommissien hat glücklicher Weise die Absicht, urch Aenderung der betreffenden Zollsätze in dieser Beziehung eine Gleichstellung der Ausfuhrbedingungen zu erreichen. Was den Umfang der Arbeitslosigkeit betrifft, so ist es schwer, darüber ein klares Bild u gewinnen. Der Berliner Stadtrath Fischbeck hat schon in der Berliner Stadtvertretung ausgeführt, daß von einem allgemeinen Nothstand füglich nicht gesprochen werden kann. Die Zahl der Arbeitslosen hat im Jahre 1895 nicht weniger als 700 000 be⸗ tragen, und das in der Zeit einer aufsteigenden Konjunktur! Von der Errichtung eines Reichs⸗Arbeitsamts kann ich mir keinen großen Nutzen versprechen; statistische Erhebungen über Arbeitslosigkeit sind; ja, wie wir gehört haben, ungemein schwierig, wenn nicht ganz unmöglich, da kaum unterschieden werden kann, ob jemand aus Arbeitsscheu oder unverschuldet arbeitslos geworden ist. Wünschen die Sozialdemokraten auch, daß die staatliche Fürsorge sich auch auf die Strikenden erstrecken soll? Es befindet sich unter den Arbeitsscheuen eine Anzahl, die überhaupt nie arbeitet. Die Zahl der Vagabunden in Deutschland kann man auf 200 000 schätzen. Wichtiger als die Frage nach dem Umfange der Arbeitslosigkeit ist die Frage nach den Abhilfemaßnahmen. Für die durch die einseitige
unter der sozialpolitischen Last, die ihr obliegt. Die Landwirthschaft will ja gern mitwirken, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen; eins der sichersten Mittel erblickt sie in der Bekämpfung der ausländischen Konkurrenz, und darum legt sie das Schwergewicht auf den neuen Zolltarif. Wenn Sie (links) nun den Zolltarif bekämpfen, so stellen Sie sich diesen Bestrebungen, die Arbeitslosigkeit zu beseitigen, hindernd in den Weg. In anderen Ländern ist diese Unkenntniß den Arbeitern klarer geworden; der französische, der amerikanische Industriearbeiter weiß sehr gut, was die Sicherung des einheimischen Marktes für die einheimische Arbeit bedeutet. Darum sind wir die eigentlichen Freunde der Arbeiter; Sie aber sägen mit Ihrer Haltung den Ast ab, auf dem Sie sitzen!
Abg. Hofmann⸗Dillenburg (ul.) [schwer verständlichf: In den vom Staatssekretär verlesenen Berichten wird das Vorhandensein eines allgemeinen Nothstandes bestritten. Die Berichte scheinen etwas rosig gefärbt. In beschränktem Umfange besteht offenbar überall eine Arbeitslosigkeit. Es heißt in den Berichten meistens, daß ein Nothstand noch nicht bestehe; das setzt doch voraus, daß Symptome dafür beobachtet worden sind. Bei der Aufnahme und Be⸗ werthung einer Arbeitslosenstatistik ist allerdings die größte Vorsicht am Platze. Krisen werden auch für die Zukunft gar nicht zu vermeiden sein; wir können höchstens darauf hinwirken, ihre Folgen zu mildern. Es giebt für die Krisen eine ganze Reihe immer wiederkehrender Ursachen, die theils in der Entwickelung der Verkehrsverhältnisse, theils auch in der Verschlechterung der Arbeiter⸗ qualität gefunden werden müssen. Die Arbeitslosigkeit tritt periodisch ein bei den Saisonarbeitern; die wirkliche Arbeitslosigkeit wird durch die Krisen über die Arbeiter verhängt. Zur Abdämmung der periodischen Arbeitslosigkeit müssen die Kommunen einschreiten, u. a. auch durch zweckmäßige Disposition über die kommunale Bauthätigkeit. Die Konkurrenz der ausländischen Arbeiter hat der Interpellant mit einer gewissen feindseligen Stimmung behandelt, die absticht von der son⸗ stigen Betonung der internationalen Solidarität der Arbeiter. Herr Zubeil sproch von den Auswärtigen, die als Lohndrücker fungierten. Ob das allgemein zutrifft, weiß ich nicht, aber ich weiß, daß bei ge⸗ wissen Erdarbeiten die deutschen Arbeiter die Arbeit wieder verließen, weil sie ihnen nicht zusagte, und sie ihr nicht gewachsen waren. Es wurden dann Italiener eingestellt, welche sehr gut damit fertig wurden. Eine ordentliche Arbeiterstatistik müssen wir und
Arbeiterkammern. Auch die gewerbliche Interessenvertretung ist nicht zweckmäßig organisiert nach einzelnen Berufszweigen. Die Handels⸗ kammern sind nicht geeignet, die großen wirthschaftlichen Fragen, welche die Produktlen berühren, sachgemäß zu behandeln. An einzelnen Orten sind sie auch von Industriellen durchsetzt, im Großen und Ganzen aber bestehen sie aus Handelstreibenden, aus Kaufleuten. Es befindet sich darin in der Regel eine ganz beschränkte Anzahl von Sach⸗ verständigen für technisch⸗wirthschaftliche Fragen der Produktion. Anders ist es in den Handwerkerkammern mit den Gesellenausschüssen. Das gedeihlichste Zusammenwirken ven Arbeitgebern und Arbeitern ist in den Knappschaftskassen, und ein ähnliches Zusammenwirken wäre auch im Interesse der Arbeiter möglich, wenn die Berufs⸗ genossenschaften eine derartige Aufgabe überwiesen erhielten. Von einer fortlaufenden Kontrole der Arbeitslosen durch das statistische Bureau kann ich mir einen sehr großen Erfolg nicht versprechen. Ich fürchte, daß das Material oft zu sehr erheblichen Trugschlüssen führen wird, wenn man nicht den realen Werth berücksichtigt, den das Geld auf dem platten Lande hat, und den Werth der Naturallöhne. Die Gegenüberstellung der Löhne auf dem platten Lande und in der In⸗ dustrie könnte in den Kreisen der Arbeiter das Bestreben hervorrufen, in die großen Städte auszuwandern und sich deren Löhne zu sichern. Das läge weder im Interesse der Arbeitgeber noch der Arbeiter. Eine einfache Gegenüberstellung der Geldlohnsaͤtze würde zu ganz falschen Schlüssen führen. Macht man eine solche Statistik auf, so müssen rie Verhältnisse auf dem Lande, die Art der Naturallöhnung unter Zuziehung von sachverständigen Landwirthen aufs gewissenhafteste fest⸗ gestellt werden. Der Schaffung von Arbeitsgelegenheit durch Bauten u. s. w. will ich nicht entgegentreten, aber im einzelnen muß dabee doch mit größter Vorsicht verfahren werden. Tritt Frost ein, wii sollen dann Mvorkulturen und Wasserbauten beschleunigt werden? Schulbauten dürfen in der Regel nicht aus Anleihen bestritten werden, aber unter den heutigen Verhältnissen dürfte die Regierung mit Rücksicht auf die Arbeitslosigkeit den Kommunen, die darum nach⸗ suchen, Anleihen genehmigen. Die fremden Arbeiter habe ich nicht auf beutschem Boden gern gesehen; aber in manchen Fällen sind sie unentbehrlich. Im vorigen Winter kam für den oberschlesischen Be-⸗ zirk die Heranziehung polnischer Arbeiter zur Abmilderung der Kohlennoth ganz direkt in Frage. Die Kanäle werden ja garnicht
haben, Fulda Wesel München Straubing
darum industrielle Entwickelung zum Nachtheil des Landes eingetretene Ab
schiebung der ländlichen Bevölkerung in die Städte kann doch das Land nicht noch obendrein dadurch belastet werden, daß aus Staats⸗ mitteln die
1 . von deutschen Arbeitern gebaut, denen ist die Arbeit viel begrüße ich die neue dauernde Einrichtung beim Statistischen Amt zu schwer; das haben Freunde des Herrn Gothein wiederholt mit Freuden. Um zu reformieren, müssen wir vor allem die statistischen ausgeführt. Wenn der Staat eingreift bei Mißwachs der Grundlagen haben. Eine wirksame Organisation des Arbeitsnachweises kleinen
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Arbeitslosen unterstützt
werden. Dazu sind in erster berufen.
Arbeitsgelegenheit dagegen soll der Staat, soweit er irgend kann, gewähren. Die Lage des Geldmarktes sehe ich nicht als so günstig an wie Herr Gothein; auch hier trägt die amerikanische Konkurrenz die Schuld; Amerika schwimmt im Golde. Ich kann es nicht für wünschenswerth. halten, daß das deutsche Kapital in großem Umfange irs Ausland
Linie die Kommunen
getragen, daß Unternehmungen wie die Anatolische Eisenhahn mit
deutschem Gelde gebaut werden und noch dazu die deutsche Diplomatie dafür in Bewegung gesetzt wird. Was die Vertheuerung der Roh⸗ stoffe für unsere Industrien durch das Kohlen⸗, das Koks⸗ und das
RNRieoheisensyndikat betrifft, so hat sich der Interpellant Zubeil darauf
nur sehr wenig eingelassen. Dieser Punkt ist aber von größter Be⸗
88 deutung. Im Dezember 1900 hat sich der Reichstag sehr eingehend drei
Tage lang über die Kohlenpreise unterhalten. Damals erklärte der Minister Brefeld, die Kohlenproduktion habe sich 1900 um 10 % ge⸗ steigert, und im nächsten Jahre würde eine weitere Steigerung um 7 —8 % eintreten. Das Kohlensyndikat antwortete mit 10 % Ein⸗ schränkung der Produktion, die sogar für einzelne Zechen auf 20 % esteigert wurde, und die Hoffnung des Herrn von Thielen auf sinkende reise war schmählich getäuscht, seinen Erwartungen der schwerste Schlag versetzt. Warum werden die Preise nicht hexuntergesetzt, warum schreitet man zu einer Produktionseinschränkung? Das paßt dem Syn⸗ dikat nicht; vor allem mußte das Preisniveau gehalten werden. Auf demselben Boden bewegen sich auch die Maßnahmen des Svndi⸗ kats, für die Wenigerförderung pro Tonne 1 ℳ Entschädigung zu zahlen. Mit dieser Produktiondeinschränkung machen die Kohlenzechen ein vorzügliches Geschäft; Zeuge dafür sind die Dividenden der Kohlen⸗ zechen. (Redner giebt nach dem „Berliner Börsen⸗Courier“ eine Reihe vergleichender Zahlen für die einzelnen Zechen und für die letzten drei 8. re) Nur dei einigen wenigen Zechen ist eine verschwindende Minder⸗ einnahme eingetreten. Auch wenn die Förderung nicht eingeschränkt und der Preis etwas gesunken ware, häaätten die Zechen immer noch leidlichen Gewinn zu vertheilen gehabt; aber damit war ihnen nicht gedient. Es ist allerdings mitgetheilt worden, daß die Essener Handels⸗ kammer beauftragt wurde, gegen übermäßige Preistreibereien mit harten Geldstrafen vorzugehen; aber mit Herrnn Richter bezweifle ich, daß gerade diese Handelskammer von einer solchen Strafbefugniß erhehlichen Gebrauch macht, eventuell sollte man uns doch die Zahl der Fälle oder die Namen der Bestraften mittheilen. Der Preig für Koks ist von 7 auf 20 ℳ gestiegen, seit das Kokesyndikat die Sache in der Hand hat! Schon 1890 hatte dieses Syndikat fast 150 000 ℳ an die Kokereien Entschädigung bezahlt, welche billigen Koks nach dem Auslande lieferten; in den neueren Geschäfte berichten fehlen leider diese höchst wichtigen Zahlen ganz. Gegen diejenigen, die selchen Schleuderverkäufen Vorschub leisten, müßte eingeschritten werden. Amerika kann seine Konkurrenz gerade deswegen für uns so gefährlich gestalten, weil ihm die billigen deuts Kokspreise zu statten kommen; es erlangt damit einen ungeheuren Vorsprung vor uns. 1900 hat uns Amerika für 16 Mill. Mark Eisen und Eisenwaaren geliefert, wir nur für 8 Millionen an Amerika Das Roheisensvndikat liefert das Roheisen für 90. 92. ℳ an eine Reihe von Werken und hat diese zum Abschluß der Verträge gleich auf 2 Jahre genwungen; der Preis ist das Doppelte der Er⸗ — Die Preise für een, vorher 220 ℳ, sind eit um etwa 100 ℳ gefallen, und an jeder Tonne Schweißeisen wird Verlust 22 Dennoch bleiben jene hohen Roheisenpreise in Kraft, und cs hat sich ein nicht schöner Prozeß daran geknüpft. Die betroffenen Werke haben sich nun zu einer Sentansege enschaft zusam lossen, und so werden wir erleben, daß die Syyndikate unter einen frischen, fröhlichen Krieg führen, wenn das so weiter geht. Der preußische Eisenbahn⸗Minister hat für 120 eingekauft. Die Syndikate könnten großen Segen stiften; aber nach ibrer thatsach⸗ lichen Haltung haben sie auf besondere Sympathien nicht zu rechnen. Die Sozialdemokraten haben denn auch in der Zeolltarifkommission einen Versuch gemacht, die Macht der Sondikate zu brechen, aber ihr Antrag dürfte nicht ausführhar sein. Der Staat hat indessen manche Machtmittel n sie in Händen, die er auch anmwenden sollte. Der Staat hat lei zuerst die Souveränität des Koblensvndikats an⸗
erkannt; er veranstaltete keine Lizitation mehr, sondern schloß mit dem Syndikat direkt ab. Der Minister
wollte nur 7 ½ ℳ zahlen,
Spyndikat sorderte 8, und der M nach; im ten Jahre
cs n und der Minister nach; und so sind die
se allmählich von 7 ⅛ auf 10. ℳ binaufgeschraubt werden. Ich sehe
te noch nicht ein, warum der Kohlenbedarf der n im west⸗ 2 tirk * IöeEe L — werden e8 ort „ izi Zechen vorhan en. Außerdem brauchte er ja pur mit Hee. Bes in Geschäfts⸗
zu treten, die keine Verbindung mit Syndikaten hahen; das würde viel wirksamer sein als die rer gen geige chla —ö Her Hipe Verbesse⸗
rung des Arbeitenachweises 1.En aber — eine sta Zentralisatien Zeiten der t ist er zurch⸗ am Plaße. steigender Konfunktut. Weit wichtiger
98 sedoch, ein das Agentenunwesen .2 — 8..8e,ee in
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unmöglich, eine
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wünsche auch ich. Die weiteren Ausführungen des Redners werden auf der Tribüne im Zusammenhange nicht mehr deutlich verstanden. Er verbreitet sich besonders über den Vorschlag der Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Königlich sächsischer Bevollmächtigter zum Bundesrath, Gesandter Dr. Graf von Hohenthal und Bergen: Meine Herren! Bei Gelegen⸗ heit der Begründung der Interpellation, welche gegenwärtig das hohe Haus beschäftigt, hat der Herr Abgeordnete Zubeil sich gestern u. a. auch darüber beschwert, daß von seiten der Königlich sächsischen Staats⸗ eisenbahnverwaltung Arbeiter entlassen worden seien. Mir war von solchen Arbeiterentlassungen zwar nichts bekannt; da ich eben über die Angelegenheit nicht vollständig informiert war, habe ich gestern davon Abstand genommen, dem Herrn Abgeordneten Zubeil zu antworten. Ich bin nun heute durch ein Telegramm, welches ich eben erhalten habe, in die Lage versetzt, genaue Auskunft hierüber zu geben, und werde mir er⸗ lauben, dies Telegramm dem hohen Hause wörtlich vorzulesen: „Die Königlich sächsische Staatseisenbahnverwaltung hat bisher ständige Arbeiter wegen Mangels an Beschäftigung, obschon solcher vorliegt, nicht entlassen, und beabsichtigt dies, ungeachtet der damit ver⸗ bundenen schweren Opfer, auch ferner nicht zu thun. — Vorüber⸗ gehend — für Bahnunterhaltung in der besseren Jahreszeit ange⸗ nommene Aushilfsarbeiter sind allerdings zu Beginn des Winters, wie ihnen von vornherein bekannt war, und wie dies alljährlich und überall geschieht, aus der Beschäftigung wieder entlassen worden, es ist aber dieses Mal wegen der Schwierigkeit, anderweit Arbeit zu finden, besondere Vorsorge getroffen worden, daß diese ausgetretenen Arbeiter bei staatlichen Bauten in erster Linie berücksichtigt werden. Finanz⸗Ministerium. (gez.) von Watzdorf. Da nun eine größere Anzahl von Staatsbauten in Angriff genommen ist oder werden wird, wird diesen Arbeitern hoffentlich, soweit sie nicht schon Be⸗ schäftigung gefunden haben, in der allernächsten Zeit Arbeit zu theil werden. Ich benutze diesen Anlaß, um mit zwei Worten auf eine Angelegenbeit zurückzukommen, die jüngst durch die Presse gegangen ist. Ich habe in einer hiesigen Zeitung gelesen, es hätten bei der sächsischen Maschinenfabrik Harimann zu Chemnitz umfangreiche Arbeiterentlassungen stattgefunden, weil die ihr von der Königlich sächsischen Regierung in Aussicht gestellten Aufträge auf eine Loko⸗ motivenlieferung zurückgezegen worden seien. Auch diese Nachricht entbehrt der Begründung. Es haben Verhandlungen zwischen der Königlich sächsischen Regierung und der Maschinenfabrik Hartmann stattgefunden, die allerrings nicht sofort zum Ziele geführt haben, im Laufe der Zeit hat indessen eine Einigung stattgefunden, und zwar auf der Grundlage, daß die Maschinenfabrik ausdrücklich die Zu⸗ icherung gegeben hat, sie wolle diejenigen Arbeiter, welchen sie ge⸗ ündigt habe, wieder einstellen. Auf diese Grundlage hin ist der Maschinenfabrik Auftrag auf eine große Anzahl von Lokomotiven zu theil geworden. Sie wollen bieraus entnehmen, meine Herren, daß von seiten der von mir vertretenen Regierung treotz der finanziell schwierigen Lage, in der sie sich befindet, alles gescheben ist, um der gegenwärtig berrschenden Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. A amp (Rp.): Ich möchte dem Abg. Zubeil meinen Dank ausspr für die ruhige und sachliche Art, wie er die Interpellatien begründet hat. Zum ersten Male — ein Sozialremokrat an⸗ — Worte für arbeiterfreundliche Arbeitgeber gefunden. Das wird wesentlich zur Verständigung zwischen Arbeitern und Arbeit⸗ eckern führen. Die Frage des Arbeitsnachweises hat den Reichstag eit 1885 eingehend beschäftigt. Und der Vertreter des damaligen preußischen Handels⸗Ministeriums, Gamp, hat das Bedürfniß zur Regelung dieser Frage ja anerkannt. Er vertrat die Auffassung des Fürsten Biemarck, daß der Arbeites is den Berufsgenossenschaften zu überweisen wäre, da in diesen die Unternehmer eine gesetzliche Ver⸗ iretung bätten, also auch die Wahrnehmung ibrer Interessen gesichert und die Möglichkeit eines erfreulichen Zusammenwirkens der Arbeit⸗ geber und der Arbeitnehmer gegeben sci. Diese Organisation müßzte allerdings er werden durch eine Organisation des Arbeits⸗ nachweises für groö irke, sei cs für größere Stadte oder Industrie⸗ tren. Dieser“ wird wesentlich nur den Berufearbeitern nüplich lein. Viel schwieriger ist die Frage für die landwirthschaftlichen Arbeiter zu loösen. Tie Landwirtbschaftekammern haben bisher mit ihren Be⸗ mühungen in dieser Richtung Erfolg gehabt. Ich theile das Bedauern des Abg. Zubeil, daß der Prüfung des Umfanges der Arbeitglesigkeit, in sele und Arbeiter⸗ organisationen icht 352— nd. Eine Statistik ist ja schwer zu 22 kommt eg auch jetzt nicht an, ist doech die preußif zu der ommen, daß in beblichen
21e. e 1“ in“ Frantfurt an E 1 rankfur am Maln sen. Ich be auch. Arbeiter, die durchaus nicht er Seglaltem sind, wenn sie ’. und monatelang keine Arbeit finden und der nicht a
sie beran sendern auch an ihre Famil x kann nur
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seufzt beute schen
Betriebsunternehmer, so Ansicht für die Arbeiter in Zeiten der Arbeitelosigkeit eintreten. Der Staatssekretär sagt, die Unterstützung sei Sache der Einzelstaaten und Gemeinden. Ob die rechtliche Verpflichtung der Gemeinde, für Arbeitslose aufzukommen, sich aus dem geltenden Armenrecht heraus⸗ lesen läßt, ist mir zweifelhaft; die Frage sollte vom Bundesrath ernstlich geprüft werden. Wenn gesagt wird, es lasse sich nur im Rahmen der Etatsmittel vorgehen, so theile ich diese Ansicht nicht; liegt ein öffentliches Bedürfniß vor, so sollten Reich und Einzelstaaten öffentliche Mittel zur Unterstötzung der Arbeitslosen zur Verfügung stellen. Wir haben ja eine Aenderung der Gesetzgebung angestrebt, welche die Arbeiter hindert, vor dem 18. Jahre in die Großstädte zu ziehen; es würde die Industrie in den Greßstädten entlasten und die Verhältnisse auf dem Lande wesentlich verbessern; eine solche Reform der Armengesetzgebung erweist sich jetzt als besonders dringend. Die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist ein irdealer Gedanke, aber diesem Ziele sind wir doch noch sehr fern. Die Berufsgenossenschaften sind nach meiner Auffassung nicht die richtigen Träger dieser Ver⸗ sicherung; auch sonst lassen sich gegen den Vorschlag des Herrn Hitze noch erbebliche technische und sachliche Bedenken geltend machen. 8 den Arbeitern wirklich gegen Arbeitslosigkeit zu Hilfe zu kommen, sollte die Organisation des Arbeiterkredits in die Hand genommen werden, ein Gebiet, welches bisher noch garnicht begrast worden is Die Leihhäuser sind cine sehr unzweckmä und theure Kreditquelle, wo 22 % gezahlt werden müssen. Die Kommunalverbände † solche Einrichtungen treffen, um dem Arbeiter 4 Grundlage für die
muß er auch meiner
nach
Arbeitskraft des Arbeiters ist eine sehr wert Kreditgewahrung. Weshalb soll er nicht bei vorübergehbender Arbeits⸗ losigkeit Geld aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung erhalten können? Ich befinde mich mit diesen im Wirderspruch mit meinen Fraktionsgenossen. Auch die Sparkassen⸗ einrichtungen sollen reformiert werden; die Erzielung großer Ueber⸗ schüsse aus den Spareinlagen ist durchaus unangemessen, weil sie do bloß von den Minderbegüterten herausgewirthschaftet werden. (Zuru Schulbauten!) Berlin bezahlt nur 100 % —— D kann man nicht die Kosten für die Schulbauten uns entgegenhalten. Die zunahme der Arbeitslosigkeit hängt mit der rapiden Entwickelung der Industrie zusammen; das platte Land kennt keine Arbeitskrise. Die Hauptursache der Krise ist der Uebergang aller großgewerblichen An⸗ lagen in Aktiengesellschaften. Dieser Uebergang ist besonders i Interesse der Arbeiter zu bedanern. Die Altiengesellschaften neigen mehr zur Ueberproduktion als der Privatmann. Die Altiengese schaften suchen um jeden Preis eine hohe Dividende zu bezahlen. Diese 5ö—ö—— hat die stoßweise Produktionsvermehrung wesent⸗ lich mit herbeigeführt. In den letzten Dezennien gab eine g. Anzahl erster Firmen ihr Geschäft auf, darunter tüchtigsten und leistungsfähigsten. (Zuruf des Abg. Singer.) Sie haben es eben satt, sich von allen Seiten drangsalieren zu lassen; se machen lieher die Bude zu, als daß sie sich immerfort als Aus. uter und Wucherer beschimpfen lassen. Ein weiterer Grund für die Kalamität liegt in dem bebharrlichen Bestreben, die Arbeitszeit abzukurzen. Die Angriffe auf die Kartelle sind in der Allgemeinheit. wie sie erhoben wurden, nicht berechtigt. Wenn die Kartelle billiger nach dem Auslande verkaufen, lann darin keine 8 ½ & des Allgemeininteresses erblicken. Die 80. ℳ Auslandepmis für Schienen gegenüber den 120. ℳ Inlandepreis ist mir immer noch Uieber, als wenn diese Produktion für das Ausland garnicht wäre. Arg gefündigt hat freilich das Koblensvndikat. Hätte der Handels⸗ Minister den Herren einmal deutlich vor Augen gekührtt, wie stark diese Schädigungen gewesen sind, sie hätten andere Saiten aufgezogen. Unverständlich ist es mir, wie man den Kanal empfeblen kann, wenn man so ein Gegner der Spudikate ist wie Herr Gothein; denn der Mittelland Kanal kommt doch in erster Linie dem Koblensvndikat zu gute. Ist der Kanal Len⸗ dann pfeift das Koblensvndikat auf den Minister der öffentlichen Ardeiten mit scinen Gisenbahntarifen. (Zwischenrufe. Wize⸗Präsident Ur. Graß u Stolberg⸗Wernigerode ersucht, die Zwischenrufe zu unter⸗ assen, welche den Redner nur Körten.) Keineswegs, mir . Zwischenrufe sehr a bm. Die seite 2—2— für die Arbeiter und aceee sollte auf drei Monate 25 von Ausnahmen erehe den Die Landwirtbhschaft geht sa n. weiter, sie macht Jahreskontralte; ich muß meme Leute bezahlen, ich sie, der n ng. garnicht beschäftigen lann. Gewer bat. das ich dem Staatssekretär Grafen Peosadowekv, sehr bedeutende Machtmittel, der Ausdebnung der Induftrie entgegenzutreten. Die Anszedelung don Fabriken in der Nähe der großen Staͤdte sollte ein für allemal untersagt werden. Auch q Gisen n⸗Reparaturen brauchten nicht in den großen Stärten Berlin und Ureslau gemacht —2ö— . die SvI 412— — ande ver werden, womit der unge gewisser 225 wäre. r Gothein will del abschließen auf der i0 des
I Tarifs. Aber die 85 des neuen Tarifs unterscheiden sich
auch wenn wie bei
w Renoen varnicht. den anderen Getreidearten nur 1.1—1— k.-—2
auf der alten Basts doch bei diesem Reichstag keine Ich schließe mit den den: Bis dat, qul cito datt
Staatssekretär des Innern, Staate⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Meine Herren! Ich möchte anknüpfen an die lepten Worte des Herrn Berredners. Er bat der Reicheregierung den Vormurf gemacht,
daß sie nicht diligentiam prästiert hätte, er hat aber gleichzeitig aus⸗
allerdings zum theil