.
11“
Stück selbst hat keine künstlerischen Qualitäten, die ein näheres Eingehen auf seinen Inhalt als gerechtfertigt erscheinen lassen könnten. Ueber die Darbietungen der Madame Guilbert und der anderen Mit⸗ wirkenden sowohl am Sonnabend als auch am gestrigen Montag Abend läßt sich, obwohl mehrere neue Chansons zu Gehör kamen, kaum etwas anderes sagen, als bereits bei früherer Gelegenheit berichtet worden
ist. Im Mittelpunkt des Interesses steht nach wie vor die unnach⸗
ahmliche Kunst Madame Guilbert's, in dramatischer Weise alles zum
Ausdruck zu bringen, was die Worte ihrer Lieder sagen. Die höchsten wie die niedersten Leidenschaften veranschaulicht sie in einer Vollkommen⸗ heit, daß sie zur Wirklichkeit werden. Schön ist diese sprechende Wirklich⸗ keit freilich nicht immer, z. B. bei der Darstellung der Betrunkenen in dem komischen Lied „Je suis pocharde!“, aber bewunderungs⸗ würdig ist eine solche Charakterisierungsfähigkeit unbedingt. uf einer ähnlichen Stufe in Bezug auf den dramatisch belebten Vor⸗ trag steht Herr Frangois Villé. Auch die Herren Gabriel Montoya und Georges Flagerolle kleisten recht Anerkennens⸗ werthes.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Wilhelm Kienzl's
Oper „Heilmar“ in folgender Besetzung gegeben: Heilmar: Herr Hoff⸗ mann; Rolf: Herr Philipp; Nothburga: Frau Pohl; Maja: Fräulein
Hiedler; eine Fremde: Fräulein Reinl. Hierauf folgt das Ballet „Vergißmeinnicht“ mit Fräulein Dell’Era in der Hauptrolle.
Im Königlichen Schauspielhaufe geht morgen Felix Philippi's Schauspiel „Das große Licht“ in der bekannten Besetzung in Scene. .
In den drei Einaktern „Die brave Frau“, „Die Mausefalle“ (Pour rire) und „Colombine“, welche anläßlich des Gastspiels von Frau Helene Odilon am Sonnabend im Neuen Theater erst⸗ malig in Scene gehen, sind außer der genannten Künstlerin die Herren Joseph Giampietro, Julius Nollet, Max Pütz und Ferdinand Schindler beschäftigt. Alle drei Novitäten werden von dem Direktor Paul Martin in Scene gesetzt.
Im achten Philharmonischen Konzert unter Professor Arthur Nikisch's Leitung am 17. Februar gelangen die „Tragische Symphonie“ von Felix Draesecke sowie das Vorspiel zu „Kain“ zum erstmaligen Vortrag. Die österreichische Hof⸗Opersängerin Fräulein Edyth Walker aus Wien singt eine Arie aus der Oper „Titus“ von Mozart und die Arie der Eglantine aus der Oper „Euryanthe“ von Weber. Den Schluß des Programms bildet die Ouvertüre zu der letztgenannten Weber’schen Oper.
Der Königliche Universitäts⸗Musikdirektor und Leiter der Sing⸗ Akademie in Breslau, Professor Dr. Julius Schäffer ist, wie L. T. B.“ meldet, gestern daselbst verstorben. Er wurde am 28. September 1823 zu Crevese bei Osterburg in der Altmark geboren, studierte in Halle zunächst Theologie, wurde aber namentlich durch den Verkehr mit Robert Franz veranlaßt, sich der Musik zu widmen. Im Jahre 1850 ging er nach Berlin, um noch einigen Unterricht bei Dehn zu nehmen, wurde dann Direktor des Schloßkirchenchors in Schwerin und übernahm nach Reinecke’s Abgang die Stellung, die er bis jetzt in Breslau inne hatte. Außer als Komponist von Liedern und Klavierstücken und als Bearbeiter älterer Tonwerke hat er sich auch als Musilschriftsteller und als Parteigänger von Robert Franz hervor⸗ gethan.
Wetterbericht vom 11. Februar 1902, 8 Uhr Vormittags.
hause statt.
8
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Wind⸗ stärke, Wind⸗ richtung
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Name der Beobachtungs⸗ station
Todestag. Wetter . als Gast.)
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a.0 ° u. Meeres
Temperatur in Cel
Stornoway. Blacksod... Shields.. 2 heiter Scillv.. 291 le d'Aixr . 3 halb bed. b. — ’ — Wissingen.. NW 2 wolkenlos öö. WiW 2 balb bed. hristiansund Windstille wolkig kudesnaes. SO 8 Schnee S 3 wolkig WSW 2 Dunst NNW 2 wolkenlos W 4 Schnee W 6 wolkig Windstille bedeckt W. Fheiter Iheiter 1 Nebel 1 bedeckt
1übedeckt
1 Nebel
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3
4 bedeckt dstille bedeckt
3 Schnee
7 wolk
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bedeckt
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Karlsruhe. 4 München.. 1 eenn becmn. 0. 550 . olkig 22
744,7 O wolkenlos — 122 751,3 SW Idalb bedb. — 5,4
meist niedriger, gleichmäßig vertheilter einem Ann von unter 742 mm
Norwegischen Meer. ist der Luftdruck über e f and ist das Wetter 2ü eez . im mittleren wärmer. sanden gestern Rieder eutsche Seewarte.
Sonntag: Licht.
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Freitag: land. (I.
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Munster (Westf.).
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lin, den 11. Februar 1902.
Der Ausschuß für Wohlfahrtspflege auf dem Lande Vorsitzender: chf ch Geheimer Ober⸗ egierungsrath, Ministerial⸗ irektor Dr. H. Thiel) beabsichtigt, am Freitag, den 14. Februar, Abends 5 ½ Uhr, im Architektenhause ( ilhelmstraße 92/93) seine sechste Hauptversammlung abzuhalten. Die Tagesordnung lautet: 1) Ansprache des Vorsitzenden. 2) Jahresbericht, erstattet durch den Geschäftsführer Sohnrey⸗Berlin. 3) „Erfahrungen aus der Praxis der inneren Kolonisatson.“ Berichterstatter: Dr. Stumpfe⸗Friedenau, Ge⸗ schäftsführer der Deutschen Ansiedelungsgesellschaft. 4) „Ländliche Jugend⸗ pflege.“ Berichterstatter: Superintendent Schuster⸗Oschersleben. 5) „Die Wander⸗Volksbibliothek.“ Berichterstatter: Königlicher Land⸗ rath Dr. Seifert⸗Verden. Mit der Versammlung ist eine Aus⸗ stellung von Bildern zum Wandschmuck für Haus und Schule per⸗ G Der Saal für die Ausstellung wird bereits um 4 ½ Uhr geöffnet. 8 8
Etwa 200 Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für volksthümliche Naturkunde statteten am Sonntag, den 9. Fe⸗ bruar, dem Kolonial⸗Museum am Lehrter Bahnhof einen Besuch ab. Nach einem einleitenden Projektionsvortrag des Direktors Dirks über „die deutschen Schutzgebiete in der Südsee“ und einer Demonstration ethno⸗ logischer Gegenstände durch Dr. Sokolowsky wurden die reichen und wohl⸗ geordneten Schätze dieses Instituts mit seinen zahlreichen Dioramen unter Führung der beiden Herren eingehend besichtigt. — Morgen Abend um 8 Uhr spricht im Bürgersaale des Rathhauses der ehemalige Leiter der biologischen Station der Kaiserlich russischen Akademie der Wissenschaften Dr. G. Schneider über „Zweck und Anlage mariner biologischer Stationen“.
Am Sonntag fand im Kaiser Friedrich⸗Festsaal des Reform⸗ Gymnasiums am Savigny⸗Platz der fünfte der unter Leitung des Vereins zur Förderung der Kunst veranstalteten volks⸗ thümlichen Kunstabende statt. Derselbe war Detlev von Liliencron gewidmet. Herr Dr. Gustav Manz brachte in seiner bekannten charakteristischen Art eine größere Anzahl von Einzel⸗ dichtungen, sowie Bruchstücke aus Romanen und Novellen zum Vor⸗ trag, welche besonders gut gewählt waren, um die Eigenart des genannten Dichters zu kennzeichnen, und erntete damit reichen Beifall. Vornehmlich gefielen die Dichtung „Pidder Lüng“ und ein Bruchstück aus dem Roman „Der Mäcen“. Um auch in Musik gesetzte Dichtungen Liliencron’s vorzuführen, trugen Fräulein Gina Goetz mit angenehmer, jugend⸗ frischer Stimme und Herr van Eweyk mit seinem bekannten klang⸗ vollen Bariton eine Anzahl solcher recht ansprechend vor, Beide Künstler ernteten gleichfalls reichen Applaus des zahlreich erschienenen SS Eine Bereicherung erfuhr das Programm noch durch die Mitwirkung des Wiener Konzertmeisters Herrn Schotte, welcher sich durch den Vortrag zweier Violinstücke als ein tüchtiger Geigenspieler erwies und allseitige Anerkennung fand.
4
814 *
2 5
Von dem bekannten Reisehandbuch „Straube’'s Illustrierter Führer durch Berlin und Umgegend“ ist die 22. Auflage— eine völlige Umarbeitung und große inhaltliche Bereicherung früherer Auflagen — im Verlage des Geographischen Instituts von
armer Kinder und Nothleidender. Verkauf findet täglich im Königlichen Schauspiel⸗
Donnerstag: Opernhaus. 42. Vorstellung. Wagner's ristan und Isolde in 3 Akten von Richard Wagner.
Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. Lustspiel in 4 Aufzüger von J Deutsch von Wilhelm Wolters. Anfang 7 ½ Uhr. Neues Opern⸗Theater. 8
chauspiel in
Die zur Handlung gehörende Musik von Hummel.
illet⸗Verkauf zu dieser Donnerstag ab im Königlichen Schauspielhause statt.
Deutsches Theater. Mittwoch: Lebendige Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Es lebe das Leben. Freitag: Cyrano von Bergerac.
Berliner Theater.
Donnerstag: Alt⸗Heidelbe
Zum ersten Maler Piaria von Schott⸗ Tbeil 8
Schiller⸗Theater. (Wallner⸗Theater.) Mitt⸗ woch, Abends 8 Uhr: Familie Fourchambault.
in 5 Akten von Emile Augier, aus dem schen übersetzt von R. Löwenfeld. en (jeder C nnerbtag, Abends 8 Uhr: Der Jongleur.
Theater des Westens. Mittwoch: Figaro’'8
b e Wiener Blut. Strauß. ö“
Ferdinand. Bonn. . 2=—
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Preisen Der Freljchag. ds
Lessing⸗Theater. neültwach; Rora. (Agnes
1 5 L-
Glück.
Neues Theater. Schifstanewdamm 42. Mitt⸗ GCoralte & Co. Schwank in 3 Akten von
und Deutsch von und
Maurice Pene. 8— von 88.* Ovilon.
e. Die Zum ersten Male: Colombine.
Der Billet⸗ vor der Schwiegermutter.
von Clara Ziegler.
(Isolde: Fräulein Plaichinger, dame. 39. Vorstellung. Miss — lerome K. erome. Direktion: Wünsche. as grosze C. Lindau. von Felir 7 ½ Uhr.
J. Fritzsche. 4 Aufzügen
Anfang 7 ½ Uhr. — Der
orstellung findet von Sonntag,
Der Obersteiger.
(Paula Worm, als Gast.) Donnerstag und folgende Tage:
Mittwoch: Alt⸗Heidel⸗ Der Hüttenbefiher.
Darnlen.) 1 spiel der Madame
Gesellschaft. Anfang 2 Uhr onnerstag, Freite piele der Madame
sene hat
chnecwittchen bei sieben
8 Uhr: Familie Fourcham⸗ 1 ¹) Die Puppe. Die fr
2 des Fraͤulein Emmy
Overette von Das süße M
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8 Uhr.
br. Coralte & brave Frau. He 1 aunt
ne. (Pour rire
Edouard Rieler.
* .
Schwank in 1 Akt
Donnerstag und folgende Tage: Verliebt. Vorher: Furcht vor der Schwiegermutter. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Camelien⸗
Friedrich⸗Wilhelmstüdtisches Theater.
Mittwoch: Die drei Operette in 3 Akten von L. Krenn und Musik von C. M. Ziehrer.
Donnerstag; Die Fledermaus. Anfang 7 ½ Uhr. Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: 8
Thalia⸗Theater. Mittwoch: Mit vollständig neuer Ausstattung: Seine Kleine. Große Berliner Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 3 Akten. ¶☚¶ ö
Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen:
Zentral-Theater. Mittwech: Viertletztes Gast⸗ hette Guilbert mit ihrer
und Sonnabend: Letzte Gast⸗ bette Guilbert. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr:
Lebendes Schachspiel. P. 4 1 atte. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Nadarra, vom St
kfurt a. Main. Die Fledermaus. ⏑—
Vom 4—2 16. d. M.,
Saal Bechstein. Mittwoch, Anfang 7 ½ Uhr Lieder⸗übend den Bertha Jahr.
Romischer Hof, Ronzertsanl. Mitnnech, Agsang 8. Uhr. ven Gife Dietrich
res unter Mitwt nE bn b aiec Laener enh
ulius Straube (Berlin SW. Das zweckentsprechend ausgestattete Werk, welches 176 Seiten mit 73 Abbildungen, 17 mehrfarbige Karten und Pläne (Preis 1 ℳ 50 ₰ bezw. 2 ℳ in Leinenband) umfaßt, enthält in verständlicher Form, straßenweise führend, alles, was dem Berliner und dem Fremden zu wissen erwünscht und nothwendig ist. Es vermeidet die alphabetisch⸗ Zusammenstellung, bei welcher der Fremde sich erst mühsam unter einer Rubrik das Bemerkenswerthe aufsuchen müßte, benennt und erklärt vielmehr alles auf der Wanderung durch die Straßen Berlins und seiner Umgebung. Außerdem enthält der Führer ein Verzeichniß der Straßen, Behörden, Institute, Kirchen, Museen und Sehenswürdigkeiten mit Angabe ihrer Besuchszeiten, ferner der Theater mit Preisen der Plätze, der Vergnügungslokale ꝛc.
Cöln, 11. Februar. (W. T. B.) Die Höhe des Rheines betrug heute Vormittag 10 Uhr 5,80 m. Das Wasser ist also seit gestern um 37 cm g eger.
Düsseldorf, 11. Februar. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht wurden in dem Stadttheil Mörsenbroich zwei Schutzleute von einer Anzahl Personen überfallen; ein Schutzmann erhielt einen schweren Messerstich, worauf er von dem Revolyer Gebrauch machte und eine Person niederschoß. Dieselbe wurde schwer verwundet ins Krankenhaus geschafft. 8
Hamburg, 11. Februar. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin hat das Protektorat über den Norddeutsche gatta⸗Verein in Hamburg übernommen. 8
Konstantinopel, 10. Februar. (W. T. B.) unter⸗ brochene Bahnverkehr nach dem Westen (vgl. Nr. 33 d. Bl.) wird frühestens in 14 Tagen wieder aufgenommen werden können Die auf der Eisenbahnlinie durch die Ueberschwemmungen ver⸗ ursachten Schäden erstrecken sich auf eine Entfernung von 90 km zwischen den diesseits von Adrianopel gelegenen Stationen Muradlü und Pawlo⸗Koi. Das Wasser beginnt jetzt zu fallen, und die Arbeiten zur Wiederherstellung der Linie sind eifrig im Gange. Die Beförderung der Postsäcke erfolgt über Varna und Konstantza.
Paterson (New Jersey), 10. Februar. (W. T. B.) Die Zahl der bei der gestrigen Feuersbrunst Verletzten (vgl. Nr. 35 d. Bl.) die in Krankenhäusern Aufnahme gefunden haben, beträgt fünfzig. Durch den Brand ist auch der Stadttheil, in welchem die hiesigen Anarchisten ihre Zusammenkünfte hatten, zerstört worden.
8
Port Louis, 10. Februar. (W. T. B.) Ein Cyklon hat
die Insel Mauritius heimgesucht; das Zentrum desselben ging ü⸗ die Insel fort. 8 ging über
88
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten vnb. Zweiten Beilage.)
Zirkus Schumann. (Renz⸗Gebäude, Karl⸗ straße.) Mittwoch, Abends präzise 7 ½ Uhr: Grande Soirée équestre. Großer Erfolg der sen⸗ sationellen Februar⸗Spezialitäten. U. a.: L'écuyère liumineuse. Neu: In Feuer und Flammen. Ferner: Neu: Der einzig da⸗ stehende Original⸗Akt des Monsieur Edouard Sosmann. Direktor Alb. Schumann’s aner⸗ kannt unerreicht dastehende Original⸗Dressuren. Zum Schluß: Die große Ausstattungs⸗Pantomin vom Hof⸗Balletmeister A. Siems: Mephisto. Cir 500 Mitwirkende. 2 Musikkorps.
Donnerstag, den 20. Februar, Abends Uhr: Große außerordentliche stellung zum Besten der Krankenküche Brüder⸗ straße 10. Logensitz 15 ℳ, Sperrsitz 3.—5. Reihe 15 ℳ, Sperrsitz 1. u. 2. Reihe 3 ℳ, Krcbane 10 ℳ, Balkon 2 ℳ, I. Platz 1,50 ℳ, II. Platz 1 ℳ
Anfang
präzif Gala⸗Vor⸗
e Kleine.
Familien⸗Nachrichten.
Am 10. d M. starb nach kurzer Krank Herr Justizrath Alerander Braun, welcher unserer Gesellschaft seit deren Grün⸗
ng, als Direktor und zuletzt als Justitiar
gehörte und uns in diesen Stellungen die erthvollsten Dienste geleistet hat.
i Scharfsinn und seine Pflichttreue in ner geschäftlichen Thätigkeit und seine geist⸗ lle und liebenswürdige Art im persönlichen erkehr werden bei uns in stetem dankbaten ndenken bleiben.
Berlin, den 11. Februar 1902. Aufsichtsrath und Vorstand 1
vwesel der Gesellschaft für elektrische Unternehmungen. Lent
Kocherthaler.
Zu halben ein Kind frei): gen. Ein⸗
adt⸗ nacbentüs.
Menchoff.
in Sohn: Hrn. Landrath .
88 — b 2— (Bra
n. Tochter; Hrn. Zelle .Laiehe⸗Na. 1
Gestorben: „ Steuerrath Julius Schrever
). Oberstleutnant a. D. Hermann
rath a. D. Leopold öæ Hr. Kanzleirath Leopold Nemitz (Breslau)
oren:
Verantwortlicher Redakteur:
N der Exedition (Scholz) in Berlin.
der Norddeuts Verlovt.
N.en. Bente e Wüdehastate de “ Acht Beilagen
(cinschließlich Börsen⸗Beilage“,
owie die Inhaltsangabe Nr. G de* „* n gere (cinschliehlich der unter Nr. 2 verböffentlichten Bekanntmachungen), betressend Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktten⸗ gefellschaften, sür die Woche vom 2.
v. Februar 190 u.
“ G
61, Gitschinerstr. 109) erschienen.
J. B.: von Bojanowski in Berlin. 8
Erste Beilage
zeiger und Königlich Preußi
Berlin, Dienstag, den 11. Februar
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
chen Staats⸗Anzeiger.
1902.
—
Qualttät
gering
mittel gut Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
niedrigster ℳ
höchster
niedrigster höchster ℳ ℳ
niedrigster ℳ
höchster ℳ
Doppelzentner
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
Durch⸗ schnitts⸗ preis
ℳ
Verkaufz⸗
werth 1 Doppel⸗
dem
Breslau. Strehlen i. Schl. Striegau .
Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl.
Winter⸗Weizen
15,10 Sommer⸗Weizen
15,10
3,50 16,20 16,80 16,50
- “ Breslau. Strehlen i. Schl. 3 S. “ b Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. 13,60 Oppeln 5 13,60 Aalen. ““ — Fö6121252 —
14,00 13,40 13,50 13,90 14,40
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Gtielan. . Strehlen i. Schl.. Striegau. . 8 Löwenberg i. Schl. ü4*“ Giengen a. Brenz “ —
11,50 “ 12,00 1““ 12,10
Posen .. Breslau. Strehlen i. Striegau Grünberg i. Löwenberg i. Oppeln 13,60 ZA 111e“ 16,00 Giengen a. Bren .. —
13,50 13,00 13,60 14,60 13,40
Schl.
Schl
Schl.
Bemerkungen.
Weizen. 16,60 16,90 16,50 16,70 15,25 17,00 17,00 V 17,40 17,00 17,40
Roggen. 14,50 14,60 14,50 14,60
14,50 14,70 — 14,50
14,50 14,90
13,80 14,00
15,40
er ste. 13,20 14,20 14,10 13,60 16,40 15,80
Hafer. 14,50 15,00 14,60
14,40 15,40 14,20 14,20 16,60
16,10 16,00 15,25
16,80
17,00
17,40 17,00 17,00 17,60 17,40 17,40
14,50
14,60 14,30
14,90
14,90 14,50 14,90 14,00
14,30 14,50 13,80
15,40
14,20 14,20 14 60 13,60 16,40 16,40
13,80
16,26 16,40 22 25 15,80 16,20
8
Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Gin liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist,
14,58 13,00
13,80
16,10
14,74 13,00
1“
13,87 15,85 3.2 15,81 2
13,87 16,25 16,08
277 607 180
Zahlen ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
139. Sitzung vom 10. Februar 1902. 1 Uhr.
Am Tische des Bundesraths: Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner, Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Dr. ben⸗ Staatssekretär des Reiche Schaßames, Freiherr von Thiel⸗ mann, Staatssekretär des Reichs⸗Postamts Kraetke.
Eingegangen ist der Bericht üͤber die Zahl der Kriegs⸗ invaliden. 8 3
Zur ersten Berathung steht zunächst der Gesetzentwurf, betressend die Kontrole des Reichshaushalts, des Landeshaushalts von Elsaß⸗Lothringen und des Haushalts der Schutzgebiete. 1 .
Abg. Dr. Müller⸗Sagan (fr. Volksp.) verlangt, daß endlich die organische Gesetzgebung zur dauernden —12 Hausbalts⸗ führung des Reichs und über die obersten Rechnungsbehörden für das Reich in Angriff genommen werde. Das bisherige Provisorium dürfe nicht fortbestehen. Bisher habe man alljährlich das Provisorium er⸗ neuert; jetzt solle auch das fortfallen, und man wolle die bisherige vorläufige Einrichtung „bis auf weiteres“ zu einer dauernden erheben. Dagegen müsse protestiert werden, denn das bedeute eine Einschränkung des Kontrolrechts des Reichstages. Redner beantragt die Ueberweisung an die Budgetkommission.
Direitor im Reichs⸗Schatzamt Twele: Der Ausdruck „ . nungshof des Deutschen Reiches“ besteht so lange, wie das Deuts Reich besteht. Neu war die Forderung des Ankaufs eines Dienst.
äꝛudes für den Rechnungsbof für das Deutsche Reich, wie * im Etat
denselben schon am vorigen Sonnabend genehmigt worden ist. Damit
aber irgend eine Veränderung in der Behördenorganisation nicht beabsichtigt. Bisher waren die Vane⸗ ur für den Rechnungshof in fünf derschicdenen Gebäuden untergebracht. Die Frage, oh und wann ein ,— vorgelegt werden kann, b mit dieser Verlage nicht zusammen. Im vorigen Jahre machte der Abg. Pachnicke darauf daß die Vorlage, betreffend die Kontrole des? dalts, ihr 25äbriges Jubiläͤum seiere, und regte cine Aenderung pach der Richtung cines dauernden Gesetzes an. Eine solche dauernde Ver. änderung schien der Finanzverwaltung ohne Komptabilttätsgeset nicht ibunlich; andererseits lönnte die Nothwendigkeit, jedes Jahr mit einem seichen Kontrolgeset zu kommen, auch nicht besaht werden. Seo tst der erledende Uabrur c n. Soll der alte Justand beibehalten werden, so haben wir auch dagegen kein Bedenken.
Abg. Dr. Paasche (nl.)“ So, wie - der Entwurf tst, befriedigt er nach keiner Richtung. Die Wänsche des Adg. gingen nicht nach der Richtung einer solchen schematischen d er 2 1 —yg *ö. -
Rechnungskammer. Nehmen Ver vaegageee, — Moͤglichkeit. die Vorlegung cincs 1 zu drücken. L)r. ntr.) spricht sich ehenzalls für die Bei⸗
a bebalt bi des aus. 4 * VööBBS
81 0. ae. 2 8e schen wir die d8 assen so wenn 3
22— dem Füehenswunf in pweiter A- Uüehe den Antr
Kommissiensberathung au emm
Damit schlicßzt die er Seanee ie Vorlage wird in zweiter Berathung im Plenum gt werden
Eo folgt die Berathung des Entwurse eines Gesetzes zum Schutze des Genfer Neutralttäts⸗ heichens.
Staatssekretͤär des Innern, Staats⸗Mimnister Dr Graf von Posadowoky⸗Wehner:
C0 Fann keinem JIweißel unterlwegen, daß das Rotde Kreuh in der Genfer Konvenkioen unter den Gchuß der der Rertwagt⸗ müchte gestellt wurde, um dießes Abveichen allen den Ansftalten und
Personen vorzubehalten, die der Pflege erkrankter und verwundeter Krieger im Felde dienen. Sie alle wissen indeß, daß dieses erhabene Abzeichen vielfach zu geschäftlichen Zwecken verwendet — ich kann wohl sagen, gemißbraucht wird in einer Weise, die bisweilen geradezu ver⸗ letzend wirkt und besonders so wirken muß für die Mitglieder der Ver⸗ eine, die sich jener idealen Aufgabe der Pflege verwundeter und erkrankter Krieger gewidmet haben. Wenn deshalb die Vereine vom Rothen Kreuz den Wunsch hegen, diesem Mißbrauch gesetzlich entgegenzutreten, so vertreten sie damit eine berechtigte Forderung — ich möchte faft sagen, eine Forderung ihrer Standesehre. Das Rothe Kreuz hat eine glorreiche Geschichte. Die Blätter seiner Geschichte sind voll von Thaten heldenhafter Aufopferung und stiller Arbeit im Dienste der Nächstenliebe. Wenn Sie diesem Gesetze zustimmen, so werden Sie dieser Thätigkeit, die lediglich humanitären Zwecken gewidmet ist, einen weiteren Rückhalt verleihen; Sie werden nicht nur die innere
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führung Rothen Kreuzes schen in
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angenommen hat, eine unreelle Absicht unterlegen.
von Posadowsky⸗Wehner: . Gegen die Ausführungen des letzten Herrn Berrerners muß ich sofort den entschiedensten Widerspruch erheben. Wie das Rathe Krem unter die Genfer Neutralität gestellt wurde, wußte jedermann in Europa, daß dies ein Wahrzeichen sein sollte für die Bestrebungen der Nächstenliebe im Kriege, mit denen sich die Aufgaben der Vereine vom Rothen Kreuz decken. Deshalb war die Annahme des rothen Kreußes für die Bezeichnung von Waaren schon ein nicht ganz einwandfreies Ver⸗ fahren. Nun gestehe ich zu: im Sinne des Patentgesetzes ist das Kreuz an und für sich ein Freizeichen, und dem Herrn Petenten aus Altenburg wird es unbenommen sein, auch in Zukunft ein Kreuz zur Bezeichnung seiner Waare zu benutzen, es wird ihm indeß zu verbieten sein, ein rothes zu benutzen, welches dazu geeignet ist, den Irrthum herbei⸗ zuführen, daß dies rothe Kreuz seiner Waare irgendwie mit den Bestrebungen der Vereine vom Rothen Kreuz zusammenhänge. habe auf Gebirgsreisen gesehen, daß z. B. für Brannt⸗ wird (sehr richtig!),
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