Bekanntmachung. 1 Erweiterung des Fernsprechverkehrs. Der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und Barnstor (Z7. Bremen) ist eröffnet worden. Die Gebuͤhr 1. ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten
eträgt 1 ℳ Berlin, den 1. März 1902. 8 Kaiserliche Fersbestiretnen 8
hriesbach.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Regierungsrath Dr. Dulheuer aus Osnabrück und
den Regierungsrath Vieregge aus St. ve nhgetrüch
zu Geheimen Finanzräthen und vortragenden Räthen im Finanz⸗Ministerium zu ernennen.
Ministerium der geistlichen, Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der ordentliche Professor Dr. Richard Pischel zu halle a. S. ist in gleicher Eigenschaft in die philosophische akultät der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Berlin versetzt worden. 5
Königliche Akademie der Künste. Bekanntmachung.
Der Unterricht in den Lehranstalten der König⸗ lichen Akademie der Künste, Sektion für die bildenden Künste, für das Sommer⸗Semester 1902 und zwar
1) in den akademischen Meisterateliers unter Leitung der Professoren A. von Werner, A. Kampf, A. Hertel, R. Begas, J. Otzen, des Bauraths F. Schwechten und des Persesors K. Koepping, in der akademischen Hochschule für die
Professors A. von Werner g beginnt am P Montag, den 7. April 1902.
Die Anmeldungen haben zu erfolgen:
zu 1 innerhalb der ersten vierzehn Tage eines jeden Quartals bei demjenigen Meister, dem die Aspiranten sich an⸗ zuschließen wünschen, — Näheres über die Aufnahmebedingungen im Bureau der Akademie, Universitätsstraße 6, —
zu 2 am Sonnabend, den 5. April 1902, von 1 bis 3 Uhr im Sekretariat der Hochschule für oie bildenden Künste, Unter den Linden 38, woselbst auch Prospekte über die Bedingungen für die Aufnahme in die Hochschule zu haben sinds
Berlin, den 24. Februar 1902. 8
Der Senat, Sektian für die bildenden Künste. A1 H. Ende. 1
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1 e 6 8 E“ 8 Ministerium für Landwirthschaft, een
5 und Worsten.
Den Förstern Vornow in Finkenkrug, Oberförsterei
ne und Woite in Scaby, Oberförsterei Friedersdorf, egierungsbezirk Potsdam, ist der Charakter als Hegemeister
verliehen.
Die Förster Lindenau in Strusken, Oberförsterei Ratze⸗ burg, Regierungsbezirk Königsberg, und Erler in Nietleben, Oberförsterei Schkeuditz, Reglerungsbezirk Merseburg, sind zu Revierförstern ernannt. b
Deutsches Reich.
Preußzen. Berlin, 3. März.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten 2 von 10 Uhr Vormittags an im hiesigen Schlosse den ortrag des Chefs des Zivwilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus.
Der Auosschuß des Bundesraths für Handel und Ver⸗ kehr und die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr
und für Justizwesen hielten heute Sitzung. W
Das „Marine⸗Verordnungsblatt“ veroffentlicht folgende Allerhöchste Ordre, betreffend eine Kriegszulage für das Se aeeblet Kiautschou:
Ich bestlmme: Der wäahrend der Chingwirten in Ost⸗Asien ver⸗ wendeten Besatzung und Militärwerwaltung des Schutzgebiete Kiautschou ist elne Kriegszulage zu gewahren, und pwar
den in der Beilage I des Entwursfs zum Kriegsgeldverpflegungs⸗ reglement der Marine aufgeführten, in Betracht kommenden Gehalts⸗ empfängern diesen Festsetzungen dem Fouvemeur Hö165,-—A.
een; 1 dem Umnter⸗Roßarzt, den Wallmetstern, Feld⸗
weheln und Wachtmeisten 1, — ℳ, den Bihe⸗Beldwebeln. Vize ⸗Wachtmeistern,
Sergeanten und Obermaalen 88969 ℳ. den Uateroffizteren und Maaten .. .. 0,50 ℳ,
0,35 ℳ und den Gemeinemn.. 0,25 ℳ tüäglich.
vtzuzzzzzzzzeVhee. ... Soweit die außerhalb Tsin gtaus zuständige erhöhte Ortozul die nach Varstebendem re egerkelade für die gleiche Piczen aberfteigt, Iit diese Ürtzzulage an Sielle der Kriegszulage zu belassen.
Der Vezug der Kriegezulagge beginnt mit dem 10. * 1900 und
endet für die Deckoffinere, neister Eepseger G 31. März 1b0k. für die 8. 8 —ö m —
at Iwohl. Den mwährend der angegehenen ZJeit Außerhalb des bicth verwendeten Le t n der Kr nast 13,50 ℳ den Tag eine † von 15 ℳ zu
n biernach das Weitere zu be een. oß. den 11. Februar 1922.“* 8b
“
Wilbelm
In baü=eI
bildenden Künste unter Leitung des Direktors,
““ 8 “ Der Königliche Gesandte in München Graf von Monts hat einen 16 Fü han bewilligten kurzen Urlaub ange⸗ treten. Während der Abwesenheit des Gesandten wirkt der etatsmäßige Legalions⸗Sekretär der Gesandtschaft, Legations⸗ rath Gkaseon Bernstorff als Geschäftsträger.
gaut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Char⸗
lotte“ mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Adal⸗ bert von Preußen an Bord am 1. März in Falmouth eingetroffen.
S. M. S. „Stosch“ ist am 28. Februar in Ferrol an⸗ gekommen und setzt am 10. März die Heee nach Kiel fort.
S. M. S. „Tiger“ ist mit dem Chef des Kreuzer⸗ Geschwaders, Bize⸗Admral Geißler an Bord am 1. März von Songkong nach Canton abgegangen.
8. M. S. „Hahicht“ ist am 28. Februar in Swakop⸗ mund eingetroffen und geht am 7. März von dort nach Kap Croß in See.
Der Transport der abgelösten Besatzung von S. M. S. „Möwe“ hat am 1. März mit dem Dampfer „Bremen“ in Sydney die Heimreise angetreten.
I1 Münster, 2. März. Heute Mittag. hr wurde der auf Befehl Seiner Majestät des Königs einberufene Landtag der Provinz Westfalen im Sitzungssaal des hiesigen Landeshauses, nachdem zuvor die Mitglieder des Landtages dem im Tome und in der neuen evangelischen Kirche abge⸗ haltenen Gottesdienste beigewohnt hatten, durch den König⸗ lichen Landtagskommissar, Ober⸗Präsidenten der Provinz West⸗ falen, Staats⸗Minister Freiherrn von der Recke mittels folgender Ansprache eröffnet: Hochgeehrte Herren!
Froh bewegten Herzens haben wir am 12. Oktober des vorigen Jahres die Vollendung des neuen Landeshauses gefeiert, in dessen stattlichen Räumen der Provinzial⸗Landtag heute zum ersten Mal zu geschäftlicher Thätigkeit zusammentritt. In angestammter westfälischer Treue haben Sie bei jenem festlichen Anlaß Seiner Majestät dem Kaiser und König Ihre ehrfurchtsvolle Huldigung dar⸗ gebracht, wofür Ihnen der Allerhöchste Dank mit warmen Segens⸗ wünschen für Ihre Arbeit in dem neuen Hause übermittelt worden ist. Zum Beginne der letzteren harrt Ihrer eine größere Zahl von dem Fovinsieh h mit pflichtgewohnter Sorgfalt durchberathener Vorlagen, unter denen der Haupthaushaltsplan der Provinzial⸗ verwaltung für die zwei nächsten Rechnungsjahre mit seinen um⸗ fassenden Einzelanschlägen und Erläuterungen eine hervorragende Rolle einnimmt.
Im Einvernehmen mit der Landwirthschaftskammer der Provinz Westfalen ist der Entwurf einer neuen Satzung für die landwirth⸗ schaftlichen Winterschulen aufgestellt und Ihnen unterbreitet, welcher die Gewährung erhöhter Unterhaltungszuschüsse an diese Schulen vor⸗ sieht und sowohl deshalb als auch wegen der erweiterten Aufsichts⸗ rechte der Schulkommission eine nicht unerhebliche Verbesserung des bisherigen Zustandes bedeutet.
Ueber die Fragehher Ersschtung einer neuen Provinzial⸗Irren⸗ Unstalt den 82 scch an der Hand der diesen Gegenstand in ein⸗ Fünne eise Beleuchtenden Denkschrift des Provinzialausschusses schlüssig zu machen haben.
Fir das Wohl und die Berufsfreudigkeit der Beamten des
rovinzialverhandes sind von nicht zu unterschätzender Bedeutung die Ihnen vorgeschagene anderweite Regelung der Gehälter der technischen Sekretäre bei den Landesbau⸗Inspektionen und der Straßenaufsichts⸗ Beamten, sowie ferner auch die zur Berathung gestellte Abänderung des Reglements der Westfälischen Wittwen⸗ und Waisentasse in ein⸗ zelnen Punkten.
Die auf Grund Ihrer vorjährigen Beschlüsse bei der Provinzial⸗
verwaltung gebildete Kleinbahnabthellung hat schon eine rege Thätig⸗ kei entwickelt, und es steht zu erwarten, daß sich die verbände der ihnen durch diese Abtheilung bei den betreffenden tech⸗ nischen Arbeiten dargebotenen Vortheile in steigendem Umfange be⸗ dienen werden. Die bei der Provinzialvertretung nicht minder wie in weiten Kreisen der Beyölkerung seit Iene bestehenden Hoffnungen und Wünsche wegen Ausgestaltung der biesigen Akademie zu einer Universität sind erfreulicher Weise ihrer 2 wesentlich näher gerückt. Die Königliche Staatsregierung hat die Angliederung einer rechts. und staatswissenschaftlichen Fakultäat an unsere Hochschule in Aussicht ge⸗ nommen. Die willigung, der für diesen Zweck fortlaufend ö— 2 L;. . bereits ein⸗ estellten Mittel unterliegt zunächst noch der Besch 7,— des Landtages der Monarchie. Dabei ist die Leistung 2829 — Beitrags von seiten des Prodinzialperhandes und der Stadt Münster in der vereinharten Höhe von se 125 000 ℳ vorausgesetzt. Der letztere Betrag würde nunmehr von Ihnen als 8abamrcbeshe Ausgabe zu bewilligen sein.
Im Allerhöchsten Auftrage erkläre ich den 43. Provinzial⸗Landtag der Provinz Westfalen für eröffnet
Das älteste Mitglied der Versammlung, Gutsbesitzer Vrede, ec Merauf ein vi. Hoch auf Seine Majestät⸗ en Kaiser und König aus, in welches ie Versammlun Bayern.
In der Kammer der Abgeordneten kam coe vor⸗ estern, wie „W. P. B.“ berichtet, bei der Berathung des ats der Staatoschuld zu einer größeren Dehbatte über den Zolltarif. xr ne Heim (Zentr.) warf der bayerischen Regierung vor, h sie durch ihre Stellung⸗ nahme gegen einen höheren Gerstenzoll die 2 Interessen der bayerischen Bauern geschädigt habe, und er⸗ lläͤrte sodann im Namen seiner Fraktion und im Namen der bayerischen Mitglieder des Zentrums des Reichotags, von denen er nur eins bis zwei bisher nicht gesprochen . daß
die Zohtarisvorlage in ihrern n. Gestalt für sie unan⸗ ri
vitalsten
nehmbar sei. Wenn der Zollta Uec, so trage daran die bayerische Regierung mit ihrer Ablehnung des höheren Gersten⸗ olles die Schuld. Der Finanz Minister Dr. Freiherr von nedel erwiderte, die Regierung sei stets bestrebt gewesen, alles — thun, was der Lanvoensce nütze, aber die Gren iege in der Rücksicht auf die Konsfumenten, den Handel und die Industrie. Die verbündeten Regierungen seien besüalich der Mindeste und Meistsätze fuür Gersse * gerade weil alle der Landwirthschaft helfen wollten. Der Minister verwahrte sich nachdrücklich die Angriffe des Heim und warnte davor, die g einer etwaigen Ablehnung des hengen⸗ Zolltarise zu unterschötzen un werde die an wirthschaft garnichto erreichen und nur selbst unter der Lähmung der Industrie mitleiden. Die weitere Dehatte ergab, daß die Mitglieder des Bauernbundes abs den gleichen Gründen wie der -n- Heim wegen des niedrigen Gerstenzolls den + Zolltarif füͤr unannehmbar erklärten, während sich im der Liberalen der Abg. Dr. Gafselmann in
v
leichem Sinne wie der Finanz⸗Minister aussprach und die Hesfzang äußerte, daß der Zolltarif doch noch zu stande kommen werde.
8
Oesterreich⸗Ungarn.
Das ungarische Unterhaus setzte am Sonnabend, wie die „Wiener Abendpost“ berichtet, die Spezialdebatte uͤber das Budget fort. Zu der Position „Neues Parlaments⸗ gebäude“ sprachen die Abgg. Szederkényi und Graf Stephan Tisza. Letzterer nahm die Bau⸗Kommission in Schutz und nannte das Vorgehen der Volkspartei, die in der Debatte vom Tage vorher einen Todten, den Grafen Ludwig Tisza, ganz grundlos verdächtigt habe, ein verabscheuungs⸗ würdiges. Der Abg. Rakovszky erwiderte, auch die Fehler der Todten dürften einer Kritik unterzogen werden. Dem Abg. Grafen Stephan Tisza, der Saal verlassen wollte, wurde von der Volkspartei nachgerufen: „Erst muß die Bankgeschichte geordnet werden.“ Der Abg. Graf Stephan TDisza rief, in den Saal zurückkehrend, der Polksparkei zu, sie möge ihre Einwände in einer Form vorbringen, daß er darauf erwidern könne, nicht aber in unverschämten Zwischenrufen. Der Vize⸗Präsident von Talliän ertheilte dem Abg. Grafen Stephan Tisza einen Ordnungsruf. Der Abg. Rakovszky sagte, er habe die Bemerkung des Grafen Tisza nicht gehört, aber der diesem ertheilte Ordnungsruf biete ihm Genugthuung. Der Abg. Graf Tisza erklärte, er habe sich darein gefunden, daß seine politische Thätigkeit den Mitgliedern der Volkspartei und Gleichgesinnten antipathisch sei, aber seine Ehre sei sein Eigenthum; die gegen dieselbe gerichteten Angriffe fänden ihn gepanzert; denn er habe nie in seinem Leben etwas gethan, was er sich vorwerfen könne. Wenn sich diese Angriffe noch dazu in verschleierter Form gegen seine Ehre richteten, so sei das ein politischer Meuchelmord.
Frankreich. “
Der Minister⸗Präsident Waldeck⸗Rousseau hat gestern Mittag, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, das Bett verlassen können; die Aerzte versichern, daß er in etwa zehn Tagen wiederhergestellt sein werde. Die Untersuchung mit Röntgenstrahlen hat einen leichten Bruch eines Knochens der Schulter ergeben. Infolge der bei dem Unfall erlittenen Erschütterung haben sich bei dem Minister⸗Präsidenten, welcher fieberfrei ist, auch rheumatische Schmerzen eingestellt. Die Verletzungen im Gesicht und am Kopf sind im Heilen be⸗ griffen.
Der deutsche Botschafter Fürst Radolin hat an das Ministerium des Innern ein Schreiben gerichtet, in welchem er mittheilt, er sei von Seiner Majestät dem Deutschen
Kaiser beauftragt worden, sich nach dem Befinden des Minister⸗
12
Präsidenten Waldeck⸗Rousseau zu erkundigen. Gegenüber anders lautenden Mittheilungen einiger Blätter
meldet die „Agence Havas“, daß ein interimistischer Ver⸗
walter für das Minister⸗Präsidium und das Ministerium des Innern nicht werde ernannt werden. Wie eine halbamtliche Note erklärt, dürfte das wirkliche
Defizit für 1901 nach Abzug der bisher nicht festgestellten K. igen sowie der für die Amortisierung be-⸗ stimmten 91 Millionen sich zwischen 55 und 60 Millionen
Kreditannullierungen
bewegen.
Gestern Vormittag fand in der Arbeitsbörse eine Ver⸗ sammlung Arbeitsloser statt, bei welcher unter dem Beifall der Theilnehmer heftige Reden gehalten wurden. Versammlung auseinanderging, kam es auf der Place de la République zu einem Zusammenstoß zwischen der Polizei und Arbeitslosen, welche eine Kundgebung veranstalten und eine Versammlung unter freiem Himmel abhalten wollten. Elf Polizeibeamte wurden schwer verletzt und mußten ins Kranken⸗ haus gebracht werden; 25 Polizeibeamte erlitten leichtere Ver⸗ letzungen. Etwa 20 Personen wurden verhaftet.
Belgien. Wie dem „W. T. B.“ aus Brüssel gemeldet wird, ist der
König seit einiger Zeit unpaßlich; Aüerhöchsiderseibe klagt w“
besonders über stechende Schmerzen in der rechten Seite: Zustand ist jedoch in keiner Weise ernst.
Die Zuckerkonferenz hat am Sonnabend zwei Sitzungen abgehalten. Aus den Erklärungen, Delegationen nach Erhalt der bezüglichen
daß eine Verständigung über die
sehen sei. ausgearheitet. Die dieser Woche unterzeichnet werden.
Amerika. Der Schriftführer des Auoschusses für
wie dem „W. T welches in deutscher Ueberse ng, wie folgt, lautet: 29 e Sie Meinen Hen. 8* — —
8 en roßen, vmpathi⸗ fa von den gebern der —— der Vereinigten — für Meinen Bruder veranstaltet worden ist, sehr hoch.“
Seine Königliche Hoheit der Sonnabend früh Washington verla⸗ den östlichen Theil der 8 Zug hielt auf der Fahrt zunächst in Altoona (Pennsylyanien), wo Tausende von sonen am Bahnhof erschienen waren, die sich an den Zug herandrüngten, um dem Prinzen die Hand zu drücken. Die Bürger überreichten eine Abresse, die deutschen Frauen ecinen großen enstrauß. ren cines a bei 8 ortage erlitt des Prinzen Heinrich eine na wei⸗
8 und raf erst um 1 Uhr 1F Pemlen
stüͤndige Verspatu in Pittoburg ein. Auf dem Bahnhafe und in dessen chen versammelt,
Umgebung waren reichlich 20 000 2
Musikkorps und deutsche Sängervereine ausb dem Alleghang County begrüßzten den einlaufenden Zug. Der Aufenthalt währte zehn Minuten; dem Prinzen, der in Uniform auf der vinteren Plattform stand, wurden ein Btumenarrangement und eine Adresse überreicht, worauf der Prinz mit einigen Worten dankte. Um 5 Uhr 25 Minuten kam * Königliche Hoheit in Columbus (Ohio) an und wurde auf das wärmste begrüßt. Tausende umstanden Bahndamm und umringten den Bahnhof, der und zu dem der Zutritt nur den Inhabern von war. Die Musik spielte
und seine Reise durch
Als die
welche die verschiedenen Instruktionen von seiten ihrer Regierungen abgegeben haben, geht hervor, tä zurückgestellien Fragen, nämlich Ermäßigung der Zollzuschäge und Zeitpunkt dee Inkrafttreteno der Uebereinkunft, als erzielt anzu-⸗ Der endgültige Text der Uebereinkunft wird jetzt
vreinkunst soll in den ersten Tagen
das von der New
Yorker Staatozeitung“ veranstalteie Bankett Stone hat, B.7 auo New York berichtet wird, ein
Telegramm von Seiner Majestät dem Kaiser erhalten,
ür Ihre willkommene Botschaft. rinz Heinrich hat am
reinigten Staaten angetreien. Der
das tar EISee. und die „Wacht am Rhein“. Seine Königliche Hoheit erschien auf der hinteren Plattform nund wurde von der Menge mit Hurrahrufen begrüßt. Der Gouverneur Nash, der Bize⸗Gouverneur Nippert, der Bürger⸗ eister Hinkle und der orsitzende des Hundertercomité2 der Handelskammer, Joseph Outhwaite, bestiegen den Wagen des Prinzen und wurden durch den deutschen Botschafter Dr. von Polleben Seiner Königlichen Hoheit vorgestellt. Im Namen der Bevölkerung Ohios dankte der Gouverneur Nash Seiner Königlichen Hoheit für den Besuch des Staats und betonte die warme und Freundschaft für Seine Majestät ben Kaiser und das deutsche Polk. Quthwaite bewill⸗ kommnete sodann Seine Königliche Hoheit im Namen der Handelskammer und der Bürger von Columbus und wies auf die uralte Freundschaft zwischen Deutschland und den Ver⸗ einigten Staaten hin. Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich erwiderte; “ . Wo immer ich in Ohio gewesen bin, traf ich eine große Menschenmenge, welche mich mit der größten Freundlichkeit behandelte. Ich schätze im höchsten Grade die mir heute bewiesene Herzlichkeit und Offenheit. Drücken Sie, bitte, der Bevölkerung Ohios durch die Zeitungen meinen Dank für die Art des Empfangs aus.“
Nachdem der Prinz sodann wieder auf die Plattform hinausgetreten war, stimmten deutsche Sänger R. tter's Abschied“ an, und dann fuhr der Zug unter dem Hurrahrufen ber Menge nach Eincinnati weiter, wo er um 3 Uhr 45 Minuten Abends zu einem halbstündigen Verweilen eintraf. Am Bahnhof begrüßten etwa 40 000 Personen den
(Prinzen in enthusiastischer Weise. Der Bürgermeister Fleischmann sagte in seiner Ansprache, es sei sein stolzes Vorrecht und aufrichtiges Vergnügen, den Prinzen namens der Stadt zu bewillkommnen. In das Willkommen mi che sich aber sein aufrichtiges Bedauern darüber, daß der Auf⸗ enthalt des Prinzen nothwendigerweise so kurz sei. Seine Königliche Hoheit der Prinz Fekvrich erwiderte: obgleich ihm das Sprechen im Freien am Abend verboten sei, wolle er doch einer so großen Menge ein Wort sagen. Er sei überall von großen Massen bder Bevölkerung Ohios mit den freundlichsten Kundgehungen begrüßt worden, aber eine so gewaltige Kundgebung, wie diese, habe er nirgends gesehen. Er danke für den guten Willen und bedauere, nicht länger sprechen und jedem Einzelnen die Hand schütteln zu können, da die Kürze der Zeit es verbiete. Er würdige diese Kundgebung im höchsten Maße und hoffe, der Bürgermeister vermöge der Bevölkerung seine Dankbarkeit besser auszudrücken, als er selbst im Augenblick dazu im stande sei. Der Sekretär Christie überreichte dem Prinzen die Rede des Bürger⸗ meisters in prächtigem Einbande mit Gold⸗ und Diamanten⸗ verzierung. Die Stadt hatte illuminiert. Die Abfahrt er⸗ folgte unter den Klängen der Musik; die Menge schwenkte Fahnen und rief: Hurrah! Gestern früh um 8 Uhr, eine Stunde später, als es im Programm vorgesehen war, traf Seine Königliche Hoheit in Chattanooga (Tennessee) ein und begab sich sofort nach dem Lookout⸗-Mountain. Zum Andenken wurde Höchstdemselben ein Album mit Ansichten überreicht. Um 2 Uhr 30 Minuten erfolgte die Ankunft in Nashville, wo ein Aufenthalt von einer Viertelstunde vorgesehen war. Ueber 10 000 Männer, Frauen und Kinder hielten den Banonhof besetzt und begrüßten den Prinzen auf das lebhafteste. Die Spitzen des Empfangs⸗ Comités, der Gouverneur Me Millin und der Bürger⸗ meister Head bestiegen die Plattform des Salonwagens des Prinzen. Die Hurrahrufe übertönten die Musik. Dann hielt der Bürgermeister Head eine herzliche Be⸗ rüßungsrede, für welche der Prinz Heinrich mit freundlichen Worten dankte. 8
Die Buren⸗Delegirten Wessels und Wolmarans sind, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, gestern in Begleitung des fruͤheren amerikanischen Konsuls in Transvaal Montague⸗ White in Washington eingetroffen.
Nach einer Meldung aus Rio de Janeiro vom 1. d. M. ist Dr. Francisco Rodriguez Alves zum Präsidenten und Dr. Silviano Brandao zum Vize⸗Präsidenten der Vereinigten Staaten von Brasilien gewählt worden.
Die Mitglieder der britischen Kommission, welche die Besichtigungder Grenze zwischen Chile und Argentinien vornehmen sollen, sind gestern in Valparaiso eingetroffen. Die Arbeiten der Kommission werden bis Ende Mai dauern.
Asien.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Peking vom 1. d. M. berichtet, das chinesische Auswärtige Amt habe etzt zugegeben, daß der Aufstand im Bezirk von Nanning 22 ernster Art sei und daß sich unter den Aufrührern mehr als 1000 ehemalige Soldaten befänden. Es sei ein Edikt erlassen worden, in welchem die Behörden in bestimmter Form a iesen würden, die Missionare und die sonstigen Aus⸗ lander zu schützen. Der amerikanische Gesandte Conger habe dem Prinzen Tsching mitgetheilt, man rechne darauf, daß China schleunigst den Aufstand unterdrücken und die Ausländer schützen werde.
Der „Times“ wird aus Schanghai vom 2. v. M. ge⸗ meldet, die zweite monatliche Rate der Entschädigungs⸗ summe sei an diesem Tage fällig und der Taotai bereit gewesen, dieselbe hlen; aber die Mitglieder der internationalen Banquiers⸗Kommission hänen sich nicht über die Vertheilung des Betrages einigen können und rlegraphisch die betreffenden Finanz⸗Minister um nähere Ja⸗ struktionen ersucht. 1 8
Aus Bombay vom gestrigen Tage meldet das „Reuter sche Bureau“, Abdul Aaaesken, een, ein Nachkomme der alten Emire der Wahabis, habe sich mit einem Heere von 2000 Mann der Stadt E’⸗Riad in 2 bemãch· tigt. Zahlreiche Stämme schaarten sich um sein Banner. Es werde angenommen, die Wahabis strebten danach, ihre alte Vorherrs wiederherzustellen. den Sultan Ihn Raschid von Nedschd zu stürzen und Nedschd zu erobern.
Afrika.
Lord Kitchener berichtet aus Volksrust vom 1. d. M,
die Verluste der Buren dei dem Durchbruchsversuch am N. ar 50 Teodte, 10 Berwundete und 750 ver⸗ wundete gene betragen hätten, außerdem seien bei dem Durchbruchsversuch am 21. Februar über 100 Buren gefangen genommen worden. Außer den Verlusten der Neuseeländer seien an dem letztgenannten Tage auf britischer Seite 1 Offizier verwundet und 4 Mann getödtet worden. b Eimne weitere, gestern veroöffentlichte Verlustliste enthält die Namen von noch fünf bei Klerksdorp gefallenen Offizieren, von 45 gefallenen Soldaten und zwei verwundeten Offizieren. 8 8
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die vorgestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
Kunst und Wissenschaft.
I. „Brandenburgia“, Gesellschaft für Heimath⸗
eröffnete ihre Februar⸗Sitzung mit Besprechungen von Vorlagen aus dem Märkischen Museum. Es ist eine besonders dankenswerthe Bethätigung der Museums⸗Verwaltzng, daß sie die Augen auf alte historische Bauwerke gerichtet häft und Sorge trägt, solche wenigstens im Bilde festzuhalten, ehe sie der Zerstörung anheimfallen. Das ist auch in jüngster Zeit wieder geschehen, ehe der letzte Rest der mittelalterlichen Stadtmauer Berlins abgetragen wurde, der, von Wenigen gekannt und beachtet, zwischen der Kloster⸗ und der Neuen Friedrichstraße, unmittelbar hinter der Klosterkirche, noch vor⸗ e, war. Es lag eine Anzahl guter Photographien von diesem ent⸗ egenen Winkel des alten Berlin vor; denn auch vor Abbruch des
Nachbarhauses, Neue Friedrichstraße 86, und des Küsterhauses, der vor längerer Zeit schon erfolgt ist, hat man Sorge getragen, den ae Freien
des dortigen alterthümlichen Engpasses nach dem oberen Stockwerk führenden Holztreppe im Bilde u fixieren. An der Stadtmauer fällt deren nicht gerade, soners im Bogen um die Klosterkirche herumgeführte Fluchtlinie auf, welche sich jedoch einfach dadurch erklärt, daß die im Jahre 1230 erbaute Mauer an dieser Stelle etwa 70 Jahre später abgetragen und ihr die bis vor kurzem noch sichtbare Ausbiegung gegeben worden ist, weil die seit 127] hier ansäͤssig gewesenen Franziskaner. Mönche, deren Kloster sich rasch vergrößerte, einer Ausdehnung ihrer Klosterkirche be⸗ durften. Damals wurde der Kirche ihr nördlicher Anbau in der seltenen Form der 7 Seiten eines Zehnecks gegeben, dem sich die Stadtmauer anschmiegte. An dem Bilde des jetzt abge⸗ tragenen Restes erkennt man indessen deutlich, daß nur der größere Mitteltheil alt war, der Pfeiler rechts war erst vor 60 Jahren auf⸗ geführt worden, und die linke Seite entsprach im Ziegelformat dem 17. Jahrhundert und dem damals erbauten. Winzwischen auch per⸗ schwundenen Küsterhaus, das sich daran anlehnte. Von Interesse sind zwei neuerdings von dem Märkischen
erworbene Erinnerungstücher aus dem Nachlaß der emeri⸗ tierten Lehrerin Fräulein Descours in Spandau. Solche Tücher wurden früher häufig zum Gedächtniß an wichtige Er⸗ eignisse in kunstvoller Weberei hergestellt. Die älteste der beiden neuen Erwerbungen ist eine Leinen⸗Damast⸗Tischdecke von äußerft feinem Gespinnst und blau und rother, beidrechter Musterung, so daß, was rechts blau, links roth erscheint und umgekehrt. Die vor⸗ zügliche Zeichnung läßt durch Wappen und Spruchbänder keinen Zweifel, daß die Arbeit 1631 und zu Ehren der von Gustav Adolf in Süddeutschland erfochtenen Siege angefertigt worden ist. Es ist nur
und der im
roßem Museum
schade, daß weder der Ort der Herstellung, noch der Webkünstler zu
ermitteln ist, der ohne Jacquard so feine Arbeit zu liefern verstand. Das feine Gespinnst
reicher, bunter Musterung zur Verherrlichung des Teschener Friedens hergestellt, der 1779 den baverischen Erbfolgekrieg beendete.
Nach der Besprechung dieser Vorlagen folgte eine Diskussion über einen im Januar gehörten Vortrag von Fräulein Lemke, der von der Pmwpe unter kulturhistorischen Gesichtspunkten handelte. Die erhobenen
zinwände beschränkten sich auf das philologische Gebiet. Das Wort „Puppe“ sollte nach einer Mittheilung der Vortragenden seinen Ursprung der zweiten Gemahlin des Kaisers Nero Poppaea Sabina, verdanken, weil diese sich von ersten Künstlern in Marmor bilden ließ, nur um der Unbequemlichkeit des Kleider⸗Anprobierens zu entgehen. Dem⸗ gegenüber wurde nachgewiesen, daß die Worte 4— und Puppa von römischen Schriftstellern lange vor Nero in dem bekannten Sinne gebraucht worden sind, u. a. von Varro, einem Zeitgenossen Julius Caesar’'s. Andererseits wurde bezweifelt, daß das deutsche Wort „Docke“ oder „Tocke“ für Puppe als ein allgemein verstandenes hochdeutsches Wort anzuerkennen sei. In der Mark Brandenburg wenigstens sei es nicht gebräuchlich und wahrscheinlich nur als Provinzialismus anzusprechen. *
Sovann sprach Dr. Bahrfeldt über den neuen Hack⸗ silberfund von Wachow im Kreise West⸗Hayvelland.
Die Zusammensetzung des Fundes läßt ungefähr auf die Zeit seiner
Vergrabung in den Grenzen vor 1070—1100 schließen denn er ent⸗ hält außer Hacksilber verschiedener Form auch eine Anzahl Silber⸗ münzen, die mit Ausnahme einer schweizer Münze sogenannte „Wenden⸗ pfennige“ sind, nämlich einseitig geprägte Münzen mit scharfem. hoch⸗
gebogenem, durch den Hammer hergestelltem Rande, die von der Mitte
tes 10. Jahrhunderts ab bis 1100 von den sächsischen —— Markgrafen in Anlehnung an die Denare der karolingif Zeit geschlagen worden sind und daher „Sachfen⸗ pfennige“ heißen sollten, wenn dieser Ausd nicht schon von den Numismatikern für die Sil mit dem Bilde von Otto und Adelheid in Beschlag genommen wäre. An dem deutschen Ursprung der sogenannten „Wendenpfennige“ be⸗ steht nach deren lateinischen Inschriften kein 1. Die heidnischen Wenden haben überhaupt niemals Münzen geschlagen. Erst nach ihrer Bekehrung zum Christenthum im 12. Jahrtzundert verjuchten einzelne Wendenfürsten die in P; der chriftlichen Kultur ins Land gekommene Neuerung. So giebt es u. a. —— be⸗ kehrten Wendenherzogs Jaczo don Köpenick. Die mmung des Wachower Silberkundes ist auch wegen des ihn bergenden Then⸗ gefäßes von Interesse, das allerdings 2, Wandstärke nur in Scherben zu Tage gebracht worden ist, eine 22ö— des Thons zeigt und zur Zeitbestimmung anderer Funde Dienste zu leisten verspricht.
Den letzten Tkeil der Tagekordnung bildete ein Vortrag vden Professor Dr. Krüner über —q in Italien im
Zeitalter der Renaissance“. Ein greo n 0 der Redner aus, befteht den Gesellschafteklassen, die beute don
Dentschland aus Italien zu Reifeztel oder zu längerem —— blen, und den Deuts welche vor 400 nie Iear elccn der e9 ae weee ee
beute die großen bistorischen Erinn die Kuasts — en und das milde. Leaeeeee ri
o waten es vor 400 Jahren 2 Lorbeeren.
und das Studium an den beruüͤbmten italienischen Hochse was Antrich zum Zuge über die Alpen bildete; denn es sind im wesent lichen die Mitglieder dreier von einander verschiedener klassen, die in der Zei von 14590— Italten wandern sehen. In erster Bmie und Rei genannt werden, die ihr
en kleinen italienif e deren enste
sftärdten berritwillig
gern angenemmen 8 es deutsche Fuürstentöchter, die lichem Alter sjene zu Macht
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dem Studium an Untrerütaten. um beenschen
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käßt faßt vermuthen, daß es holländischen Ursprungs war. Das zweite Tuch ist von Seide und in ähnlich
sprechen: Es war zur Zeit des Fürsten⸗Kongresses von Verona im pätherbst 1822, als Gustav Adolf von Tschoppe dort in Begleitun des Fürsten Hardenberg weilte und am Altar der Dominikaner⸗Kirche eine merkwürdige Votivtafel entdeckte, gesetzt zur Erinnerung an namentlich angeführte Equites Brandenburgenses, darunter einer von Treskow und von Buch, die sich um Verona und seinen dem Hause della Scala angehörigen Fürsten verdient gemacht hatten. Die weitere Verfolgung dieser Spur ergab, daß diese Ritter mit dem Wittelsbacher Markgrafen Ludwig dem Aelteren nach dem Süden ge⸗ kommen waren, als Ludwig die Mark an seinen jüngeren Bruder ab getreten und seine Hofhaltung nach Bozen verlegt hatte. Dort ereignet es sich, daß während eines Besuchs des Veroneser Gewalthabers ei Usurpator sich der Herrschaft in Verona bemächtigte und der recht⸗ mäßige Herrscher sich genöthigt sah, seinen Gastfreund um Hilfe gn⸗ zusprechen. Diese wurde bereitwillig gewährt, und eben jene deutschen Ritter, darunter auch solche aus fränkischen Geschlechtern, setzten den Veroneser nicht bloß in seine Rechte wieder ein, sondern standen ihm auch bei weiteren Kämpfen hilfreich zur Seite⸗ Unter friedlicheren Verhältnissen lam wenig später eine Fürsten⸗ tochter aus dem Hause Hohenzollern, Barbara, eine Enkelin Friedrich’s I. und Tochter des Alchymisten Johann, nach Italien. Nach der Sitte damaliger Zeit war die Prinzessin, zwei Jahre alt, schon mit dem Herzog von Pommern⸗Stettin verlobt, in⸗ zwischen aber für den Erbprinzen des in Mantua herrschenden Hauses Gonzaga als Gemahlin worden. Da sie noch eine jüngere Schwester b g wurde diese an ihrer Statt mit rem pommerschen Herzog verlobt und die zehnjährige Barbara ihrem italie⸗ nischen Bräutigam zugeführt. Sechshundert Reiter nahmen die Braut in Augsburg in Empfang, bis wohin ihr von branden⸗ burgischer Seite aus das Geleite gegeben worden war. Der Braut⸗ stand, der fünf Jahre lang dauerte, war nicht glücklich, weil sich der Erbprinz mit seinem Vater entzweit hatte. Um so glücklicher ge⸗ staltete sich der über dreißig Jahre dauernde Ehestand, dem schon im 18 Jahre der Mutter zwei Söhne entsprossen waren, von denen einer, 8 12 alt, von Papst Pius II. zum Kardinal geweiht wurde, während der andere später auch eine deutsche ee Margarethe von Wittelsbach, heimführte. Barbara war eine treffliche, Kunst und Wissenschaft eifrig fördernde Fürstin, die ihrem Oheim Albrecht Achilles auch auf dem Gebiet der hohen Politik wichtige Dienste leistete. In Mantua ist ein von Andrea Mantegna’s Meisterhand gemaltes Familienbild, das Barbara im 1 der ihren zeigt und mit Hilfe dessen es gelungen ist, zwei Büsten von Donatello im erliner Museum als die Köpfe des Gemahls und des ältesten Sohnes Barbara's zu be⸗ stimmen. Am zahlreichsten war auch von Brandenburg aus die Einwanderung der jungen Männer zum Besuch der italienischen Hochschulen. Gewöhnlich fand man sich in FFrankfurt a. O. zu⸗ sammen und trat hier gemeinschaftlich die Reise über Prag und Regensburg nach Padua, Bologna und Ferrara an. Es gab Zeiten, in denen in Bologna allein 200 deutsche Studenten sich aufhielten. Von später bekannt gewordenen Brandenburgern seien nur genannt Mathias von Jagow, der letzte Bischof von Branden⸗ burg, Arnold von Schleinitz und ein Bürgerlicher, Buchholzer. Viel ließe sich von diesen Tagen der wunderbaren Gelehrten⸗ Republik erzählen, wo die Ulkramontanen (Deutsche, Polen, Spanier) und die Cismontanen häufig erbitterte Kämpfe mit einander führten. Obgleich von den Zeitgenossen wegen ihres Fleißes und ihrer Sittsamkeit gerühmt, müssen die Deutschen doch dem studentischen Treiben ebenso wie die anderen Nationalitäten gehuldigt haben: denn auffallend groß ist die Zahl deutscher Studenten, die in Bologna ihren Tod gefunden haben. Wer in Italien die Doktorwürde erlangte, brauchte, heimgekehrt, um sein Fortkommen nicht besorgt zu sein. Erwähnt sei noch, daß auch der vielgenannte Bischof Seggel⸗ mann von Lebus und vor allem Nicolaus Copernicus von Frankfurt a. O. aus in vorgedachter Art ihre Italienfahrt angetreten haben.
Seine Königliche Hobeit der Prinz⸗Regent von Bavern hat, wie „W. T. B.“ aus München meldet, an den Minister des Innern Freiherrn von Ferilitzsch em Handschreiben gerichtet, in welchem Höchstderfelbe auf den glänzenden Aufschwung des bayerischen Kunstgewerbes in den letzten Jahren hinwetst und betont, daß die Zeit gekommen erscheine, die üüngsten Errungenschaften auf kunstgewerblichem Gebiete in Form einer in München abzuhaltenden Ausstellung den weitesten Kreisen vor Augen zu führen. Seine Königliche Hoheit nimmt diese Ausstellung ür das Jahr 1904 in Aussicht, bewilligt zugleich für dieselbe dae Räume des Glasvalastes und ordnet an, daß die Berettftellung ent⸗ sprechender Mittel veranlaßzt wird.
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