1902 / 53 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Mar 1902 18:00:01 GMT) scan diff

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1“ 8 6 1 SeIessIS hh.e h,. . Grweiterung des Fernsprechverkehrs. Per Fernsprechverkehr zwischen Berlin und (Bz. Bremen) ist eröffnet worden. DPie Gebühr üͤr ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dau⸗ von 9 Minuten beträgt 1 8 erlin, den 1. Marz 1902. Kaiser siche Hber eeon. Griesbhach,

Roöonigreich Preusern.

Seine Majestäat der Koönig haben Allergnädigst geruht: ven Regierungsrath Dr. Dulheuer aus Osnabruͤck und

ven Regierungerath Mieregge gue. St. Johann⸗wgarbrüuͤchemn u Geheimen Finanzraäthen und vortragenden Rathen im Pinangwiinistersumn zu ernennen,

Ministertum bee geistlichen, Unterrichts⸗ und Mebizinal⸗Angekegenheiten

Der orbentliche Professor Dr. Richarb Pischel zu Hafle d. ., ist in gleicher Gigenschaft in bdie phloösophische Fakulldt bec Friebrich-Withelms⸗Untversität zu Berlin versetzt

worhem.

Königliche Akabemie der

Nekannnimachung.

Per Unterricht in den Lehranstalten der Köoͤnig⸗ lichen kobemie ber Künste, Gektron fuür die bildenden Künste, für bas Gommer⸗Gemester 1909 und zwar

1) in den akabemischen Meisteratelrers unter veitung ber Professoren A. von Werser, A. tampf. A. Hertel, R. Begas, J. Otzen des sauraths F. chwechten un des Professors K Koepping,

yhy) in der. Aademifchen vbilbenben Künste ünter

Mrofessors U von Wersen 88 8

veginnt am 8 Montag, den k. April 19090505.

Die Aumelbungen haben zu erfolgen G kh hiherhalb der ersten verzehn Tage eines jeden huortfals bet bemtfenimen Meister, dem diee Aspiranten sich an⸗ azuschlieken wünschen. Naͤheres über die Aufnahmebedingungen im regu ber Akabembe, Uversitatsstraße 6

zu 9 am Sonnabenbd, den 5. Apeil 1902, ven 1 be& 3 Ude. imn Sekretariot der Hochschule fuͤr eie bildenden Künste, Unter vben Linben ene 1segh guch †* über die Bedingungen für bie Aufnahme in die Hochschule zu haben sind. Merlin, den 2¼. Febrgar 1902. b8

Der Gepat, 4 Sekuen fur die büdenden Känste.

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Mintsertum für Laphdwhrihschaft. Demänen

und Ferken. Den Föorstero N Wnkenkeugn. Oderförseree

Ladd. OderferRee erderderf.

Hochschule füͤr die Leitung des Direktors,

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ulkbenbagew, und Weite w terümesbezirck Petsdam, R der Charakter àle Hegeme er

ehen HPie Waester Linbenàau G Shwehen, Oderförsterer Natze⸗ bdurm. NeMterundsbeztt Nenigesbdern, und Exler MR Meileden⸗

beffevrHrei Schkendit, Neulerungedezirk Mersedurg nd zu

Kevierförstern Rwannt

Nichtamtlichens.

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preuhen. Verkin, à Mäarz seine Mosehze der

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hat einen ihm V Während der Abwesenheit des Ge sannees

etatsmäßige Legattons⸗Sekretär der Gesandt

von Bernstorff als Geschaftsträger.

treten.

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Laut Mel⸗

a e e sandee in Munchen Graf von Monts

Ulerhöchst bewilligten kurzen Urlaub ange⸗

wirkt der chaft, Legations⸗

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dung des „W. T. B.“ st S. M. S. „Char⸗

lotte“ mit Geiner Königlichen Hoheit dem P rin zen Adal⸗ bert von Preußen an Bord am 1. März in Falmouth

eingetroffen.

M. S. „Stosch“ ist am 28. Februar in Ferrol an⸗ gekommen und setzt 2m 10. März die Heimreise nach Kiel fort. S. M. S. „Tiger“ ist mit dem Chef des Kreuzer

Geschwaders, von Fengson

. 7

Vize Admiral Geißler an Bord am 1. März nach Canton abgegangen.

M. S. „Habicht“ ist am 28. Februar in Swakop

mund eingetroffen und geht am 7. März von dort nach Kap

Croß in See.

Der Transport der abgelösten Besatzung von M. S. „Möwe“ hat am 1. März mit dem Dampfer „Bremen“ in Sodney die Heimreise ange

Müͤnster

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2 März. Heute Mittag 12 Uhr

wurde der

auf Befehl Seiner Majestät des Königs einberufene Landtag

der Provinz

Landeshauses dem im Dome

haltenen Gottesdienste beigewohnt

Uchen Landtag falen, Staats folgender Ansg.

Westfalen im Sitzungssaal des biesigen nachdem zuvor die Mitglieder des Landtages und in der neuen evangelischen Kirche abge⸗ hatten, durch den Köͤnig⸗ skommissar, Ober⸗Praͤsidenten der Provinz West Minister Freiherrn von der Recke mittels brache eröͤffnet:

Hochgeehrte Herren!

Froh bewegten Herzens haben wir am 12. Jahres die Veendung des neuen Landeshauses gefciert, in

12. Oktober des vorigen dessen

stattlichen Raäumen der Previnzial⸗Landtag deute zum ersten Mal

zu geschäftlicher 8 westlischer Treue haben Sie dei

Thättäkeit zusammentritt. In angestammter

jenem sestlichen Anlaß Seiner

Maiestät dem Kaiser und König Ibre ehrfurchtsvolle Huldigung dar⸗

gebracht, wofür

Ihnen der Alerböchste Dank mit warmen Segens⸗

wünschen für Ihre Ardeit in dem ueuen Hause übermittelt worden ist. M 8.Se der lehteren harrt Ihrer eine größere Zahl von dem Frohenzen ausschuffe mit pflichtgewohnter Sorgfalt durchderatdener

Vorlagen, unter denen der

verwaltung füe en; Gi Rene einsenmt.

Haupthausbaltsplan der Provinzial⸗ de ansei nächsten Rechnungsjahre mit seinen um. lanschlägen und Erlänterungen eine derverragende

Im Einvernehmen mit der Dandwirthschaftskammer der Prodinz

Westsalen Ut der

shaftlchen Win die GewxAdrang

Gatzwarf cinger newen Saßung für die landwirtd⸗ terschulen aufgestent und K unterdreitet, welcher

erbödter Unterdal schäffe an diese Schulen ver

edt und sowohl derhald als der erweitherten Aufsichts.

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gleichem Sinne wie der Finanz⸗M Hoffnung äußerte, daß der Zolltarif doch kommen werde.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das ungarische Unterhaus setzte am Sonnabend, wie die „Wiener Abendpost“ berichtet, die Spezialdebatte über das Budget fort. Zu der Position „Neues Parlaments⸗ gebäude“ sprachen die Abgg. Szederkényi und Graf Stephan Tisza. Letzterer nahm die Bau⸗Kommission in Schutz und nannte das Vorgehen der Volkspartei, die in der Debatte vom Tage vorher einen Todten, den Grafen Ludwig Tisza, ganz grundlos verdächtigt habe, ein 1“ würdiges. Der Abg. Rakovszky erwiderte, auch die Fehler der Todten dürften einer Kritik unterzogen werden. Dem Abg. Grafen Stephan Tisza, der den Saal verlassen wollte, wurde von der Volkspartei nachgerufen: „Erst muß die Bankgeschichte geordnet werden.“ Der Abg. Graf Stephan Tisza rief, in den Saal zurückkehrend, der Volkspartei zu, sie möge ihre Einwände in einer Form vorbringen, daß er darauf erwidern könne, nicht aber in unverschämten Zwischenrufen. Der Vize⸗Präsident von Talliän ertheilte dem Abg. Grafen Stephan Tisza einen Ordnungsruf. Der Abg. Rakovszky sagte, er habe die Bemerkung des Grafen Tisza nicht gehört, aber der diesem ertheilte Ordnungsruf biete ihm Genugthuung. Der Abg. Graf Tisza erklärte, er habe sich darein gefunden, daß seine politische Thätigkeit den Mitgliedern der Volkspartei und Gleichgesinnten antipathisch sei, aber seine Ehre sei sein

gepanzert; denn er habe nie in seinem Leben etwas gethan, was er sich vorwerfen könne. Wenn sich diese Angriffe noch dazu in verschleierter Form gegen seine Ehre richteten, so sei das ein politischer Meuchelmord. Frankreich. Der Minister⸗Präsident Waldeck⸗Rousseau hat gestern Mittag, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, das Bett verlassen können; die Aerzte versichern, daß er in etwa zehn Tagen wiederhergestellt sein werde. Die Untersuchung mit Röntgenstrahlen hat einen leichten Bruch eines Knochens der Schulter ergeben. Infolge der bei dem Unfall erlittenen Erschütterung haben sich bei dem Minister⸗Präsidenten, welcher sieberfrei ist, auch rheumatische Schmerzen eingestellt. Die Ferleungen im Gesicht und am Kopf sind im Heilen be⸗

griffen. b F Botschafter Fürst Radolin hat an das

1

Der deutsche Ministerium des Innern ein Schreiben gerichtet, in welchem er mittheilt, er sei von Seiner Majestät dem Deutschen

Kräsidenten Waldeck⸗Rousseau zu erkundigen.

Gegenüber anders lautenden Mittheilungen einiger Blätter meldet die „Ag Havas-, daß ein interimistischer Ver⸗ walter für das Mmister⸗Präsidium und das Ministerium des Innern nicht werde ernannt werden.

Defizit für 1901

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Eigenthum; die gegen dieselbe gerichteten Angriffe fänden ihn

1das „Star-spangled-Banner“ und die „Wacht

Seine Königliche Hoheit erschien auf der hinteren Plattform und wurde von der Menge mit Hurrahrufen begrüßt. Der Gouverneur Nash, der Vize⸗Gouverneur Nippert, der Bürger⸗ meister Hinkle und der Vorsitzende des Hundertercomités der Handelskammer, Joseph Outhwaite, bestiegen den Wagen des Prinzen und wurden durch den deutschen Botschafter Dr. von Polleben Seiner Königlichen Hoheit vorgestellt. Im Namen der Bevölkerung Ohios dankte der Gouverneur Nash Seiner Königlichen Hoheit für den Besuch des Staats und betonte die warme Zuneigung und Freundschaft für Seine Majestät den Kaiser und das deutsche Volk. Outhwaite bewill⸗ kommnete sodann Seine Königliche Hoheit im Namen der Handelskammer und der Bürger von Columbus und wies auf die uralte Freundschaft zwischen Deutschland und den Ver⸗ einigten Staaten hin. Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich erwiderte:

„Wo immer ich in Ohio gewesen bin, traf ich eine große Menschenmesge welche mich mit der größten Freundlichkeit behandelte. Ich schätze im höchsten Grade die mir heute bewiesene Herzlichkeit und Offenheit. Drücken Sie, bitte, der Bevölkerung Ohios durch die Zeitungen meinen Dank für die Art des Empfangs aus.“

Nachdem der Prinz sodann wieder auf die Plattform hinausgetreten war, stimmten deutsche Sänger Ritter's „Abschied“ an, und dann fuhr der Zug unter dem Hurrahrufen der Menge nach Cincinnati weiter, wo er um 8 Uhr 45 Minuten Abends zu einem halbstündigen Verweilen eintraf. Am Bahnhof begrüßten etwa 40 000 Personen den Prinzen in enthusiastischer Weise. Der Bürgermeister Fleischmann sagte in seiner Ansprache, es sei sein stolzes Vorrecht und aufrichtiges Vergnügen, den hi wern namens der Stadt zu bewillkommnen. In das Willkommen ig- sich aber sein aufrichtiges Bedauern darüber, daß der Auf⸗ enthalt des Prinzen nothwendigerweise so kurz sei. Seine Königliche Hoheit der Perin⸗ Heinrich erwiderte: obgleich ihm das Sprechen im Freien am Abend verboten sei, wolle er doch einer so großen Menge ein Wort sagen. Er sei überall von großen Massen der Bevölkerung Ohios mit den freundlichsten Kundgebungen begrüßt worden, aber eine so gewaltige Kundgebung, wie diese, habe er nirgends gesehen. Er danke für den guten Willen und bedauere, nicht länger sprechen und jedem Einzelnen die Hand schütteln zu können, da die Kürze der Zeit es verbiete. Er würdige diese Kundgebung im höchsten Maße und hoffe, der Bürgermeister vermöge der Bevölkerung seine Dankbarkeit besser auszudrücken, als er selbst im Augenblick dazu im stande sei. Der Sekretär Christie überreichte dem Prinzen die Rede des Bürger⸗ meisters in prächtigem Einbande mit Gold⸗ und Diamanten⸗ verzierung. Die Stadt hatte illuminiert. Die Abfahrt er⸗ folgte unter den Klängen der Musik; die Menge schwenkte Fahnen und rief: Hurrah! Gestern früh um 8 Uhr, eine Stunde später, als es im Programm vorgesehen war, traf Seine Königliche Höoheit in Chattanooga (Tennessee) ein und begab sich sofor⸗ nach dem Lookout⸗Mountain. Zum Andenken wurde Höchstdemselben ein Album mit Ansichten überreicht. Um 2 Uhr 30 Minuten erfolgte die Ankunft in Nashville, wo ein Aufenthalt von einer Viertelstunde vorgesehen war. Ueber 10 000 Männer, Frauen und Kinder hielten den Bahnhof besetzt und begrüßten den 5 auf das lebhafteste. Die Spitzen des Empfangs⸗

omités, der Gouverneur Me Millin und der Bürger⸗ meister Head bestiegen die Plattform des Salonwagens des Prinzen. Die Hurrahrufe übertönten die Musik. Dann hielt der Bürgermeister Head eine herzliche —2ö für welche der Prinz Heinrich mit freundlichen Worten dankte.

Die Buren⸗Delegirten Wessels und Wolmarans sind, einer Meldung des „W. T. B.“ zufolge, gestern in Begleitung des früheren amerikanischen Konsuls in Transvaal Montague⸗ White in Washington eingetroffen.

Nach einer Meldung aus Rio de Janeiro vom 1. d. M. ist Dr. Francisco Rodriguez Alves zum Präsidenten und Dr. Silviano Brandao zum Vize⸗Präsidenten der Vereinigten Staaten von Brasilien gewählt worden.

Die Mitglieder der britischen Kommission, welche die Besichtigung der Grenze zwischen Chile und Argentinien vornehmen sollen, sind fsbern in Valparaiso eingetroffen.

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Die Arbeiten der Kommission werden bis Ende Mai dauern.

Asien.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Peking vom

1 d. M. berichtet, das Fechisc⸗ Auswärtige Amt habe rzugegeben, daß der Aufstand im Bezirk von Nanning 8 ernster Art sei und daß sich unter den mehr

1000 ehemalige Soldaten befänden. Es sei ein Edikt erlassen worden, in welchem die Behörden in destimmter Form

iesen würden, die Missionare und die sonstigen Aus⸗

r zu schützen. Der amerikanische Gesandte Conger habe demn Prinzen Tsching mitgetheilt, man rechne darauf, daß Cbina schlenmigir den Aufstand unterdrücken und die Auslander

werde.

Der „Times“ wird aus Schanghai vom 28. v. M. ge⸗ meldet, 12‿ monatliche Rate der Entschadigungs⸗ summe p an diesem fällig und der Taotai bereit gewesen, dieselbe auszuz : aber die Mitglieder der internationalen Banquiers⸗Kommission hätten sich micht über die Verthei des Betrages einigen können und

aphisch die Finanz⸗Minister um nähere Ja⸗

en ersucht.

Aus Bombay vom gestrigen Tage meldet das „Reuter sche

u“*, Abdul Aziz⸗ben⸗Feysoul, ein Nachkomme der enen Emire der Wahabis, habe sich mit einem Heere von 2000 Mann der Stadt E’⸗Riad in Zentral⸗Arabien 2 ngt. Zahlreiche Stämme rien sich um sein Banner.

angenommen, die Wahabis strebten danach, ihre alte verherrschaft wiederherzustellen, den Sultan Ibhn Raschid den Nedschd zu stürzen und Nedschd zu erobern. 8

Lord Kitchener berichtet aus Volks rust vom 1. d. M., daß die Verluste der Buten dei dem Durchbruchseversuch en N. Fehruas 2—— 82 2 te 2₰ 92 ver⸗ vandete Gesangene betragen dätten, außerdem seien dei dem derchöruchsbeos am 21 Februar über 100 Buren

Außer den Berlusten der Neu⸗

neechenüahee e lustliste enthält erlustliste bei Klerkodorp gefallenen

8 Parlamentarische Na Die Berichte über die vorgestrigen Sitzungen des Reichs⸗

. und des Hauses der Abgeord befinden sich

er Ersten und Zweiten Beilage. ““

Kunst und Wissenschaft. b8 8

4. U. kunde, eröffnete ihre Februar⸗Sitzung mit Vorlagen aus dem Märkischen Museum. Es ist eine besonders dankenswerthe Bethätigung der Museums⸗Verwaltzeig, daß sie die Augen auf alte historische Bauwerke gerichtet hält und Sorge trägt, solche wenigstens im Bilde festzuhalten, ehe sie der Zerstörung anheimfallen. Das ist auch in 2185 Zeit wieder geschehen, ehe der letzte Rest der mittelalterlichen Stadtmauer Berlins abgetragen wurde, der, von Wenigen gekannt und beachtet, zwischen der Kloster⸗ und der Neuen Friedrichstraße, unmittelbar hinter der Klosterkirche, noch vor⸗ handen war. Es lag eine Anzahl guter Photographien von diesem ent⸗ legenen Winkel des alten Berlin vor; denn auch vor Abbruch des Nachbarhauses, Neue Friedrichstraße 86, und des Küsterhauses, der vor längerer Zeit schon erfolgt ist, hat man Sorge getragen, den Anblick des dortigen alterthümlichen Engpasses und der im Freien nach dem oberen Stockwerk führenden Holztreppe im Bilde zu fixieren. An der Stadtmauer fällt deren nicht gerade, sondern im Bogen um die Klosterkirche herumgeführte Fluchtlinie auf, welche sich jedoch einfach dadurch erklärt, daß die im Jahre 1230 erbaute Mauer an dieser Stelle etwa 70 Jahre später abgetragen und ihr die bis vor kurzem noch sichtbare Ausbiegung gegeben worden ist, weil die seit 127]1 hier ansässig gewesenen Franziskaner⸗Mönche, deren Kloster sich rasch vergrößerte, einer Ausdehnung ihrer Klosterkirche be⸗ durften. Damals wurde der Kirche ihr nördlicher Anbau in der seltenden Form der 7 Seiten eines Zehnecks gegeben, dem sich die Stadtmauer anschmiegte. An dem Bilde des jetzt abge⸗ tragenen Restes erkennt man indessen deutlich, daß nur der größere Mitteltheil alt war, der Pfeiler rechts war erst vor 60 Jahren auf⸗ geführt worden, und die linke Seite entsprach im Ziegelformat dem 17. Jahrhundert und dem damals erbauten, inzwischen auch ver⸗ schwundenen Küsterhaus, das sich daran anlehnte. Von großem Interesse sind zwei neuerdings von dem Märkischen Museum erworbene Erinnerungstücher aus dem Nachlaß der emeri⸗ tierten Lehrerin Fräulein Descours in Spandau. Solche Tücher wurden früher häufig zum Gedächtniß an wichtige Er⸗ eignisse in kunstvoller Weberei hergestellt. Die älteste der beiden neuen Erwerbungen ist eine Leinen⸗Damast⸗Tischdecke von äußerst feinem Gespinnst und blau und rother, beidrechter Musterung, so daß, was rechts blau, links roth erscheint und umgekehrt. Die vor⸗ zügliche Zeichnung läßt durch Wappen und Spruchbänder keinen Zweifel, daß die Arbeit 1631 und zu Ehren der von Gustay Adolf in Süddeutschland erfochtenen Siege angefertigt worden ist. Es ist nur schade, daß weder der Ort der Herstellung, noch der Webkünstler zu ermitteln ist, der ohne Jacquard so feine Arbeit zu liefern verstand. Das feine Gespinnst läßt faßt vermuthen, daß es holländischen Ursprungs war. Das zweite Tuch ist von Seide und in ähnlich reicher, bunter Musterung zur Verherrlichung des Teschener Friedens hergestellt, der 1779 den bayerischen Erbfolgekrieg beendete.

Nach der Besprechung dieser Vorlagen folgte eine Diskussion über einen im Januar gehörten Vortrag von Fräulein Lemke, der von der Pnppe unter kulturhistorischen Gesichtspunkten handelte. Die erhobenen

inwände beschränkten sich auf das philologische Gebiet. Das Wort „Puppe’ sollte nach einer Mittheilung der Vortragenden seinen Ursprung der zweiten Gemahlin des Kaisers Rero Poppaea Sabina, verdanken, weil diese sich von ersten Künstlern in Marmor bilben Uleß, nur um der Unbequemlichkeit des Kleider⸗Anprobierens zu entgehen. Dem⸗ gegenüber wurde nachgewiesen, daß di Puppus und Puppa von römischen Schriftst vor to in dem bekannten Sinne u. a. von Varro, einem Zeitgenossen Julius Caesar's. Andererseits wurde bezweifelt, daß das deuische Wort „Docke“ oder „Tocke“ für Puppe als ein allgemein verstandenes hochdeutsches Wort anzuerkennen sei. In der Mark Brandenburg wenigstens sei es nicht gebräuchlich und wahrscheinlich nur als Provinzialismus anzusprechen.

Sodann sprach Dr. Bahrfeldt über den neuen Hach⸗ lilberfund von Wachow im Kreise West⸗Havelland. Die Zusammensetzung des Fundes läßt ungefähr auf die Zeit seiner Vergrabung in den nzen vor 1070 1100 schließen; denn er ent⸗ hält außer ,21ö Anzahl Silber⸗ münzen, die mit Ausnahme einer zer Münze sogenannte „Wenden⸗ pfennige“ sind, nämlich E Münzen mit scharfem. boch⸗ gebogenem, durch den Hammer eestelltem Rande, die don der Mitte des 10. bs ab bis 1100 p. sachsischen und Markgrasen in Anlehnung an die Denare der ischen Zeit geschlagen worden sind und daber „Sachsen⸗ pfennige’“ heißen sollten, wenn dieser nicht schen von den Numismatikern für die Silbermänzen mit dem

Bilde von Otto und Adelbeid in Beschlag genommen wärrt. An dem deutschen Ursprung der se

. be steht nach deren lateinischen Inscht kein 82. TFöhe Wenden haben überhaupt niemals Münzen ihrer Bekehrung zum Ghrist im 12. dersuchten

einzelne Wendenfürsten die in der lchen Kultur ind Neuerung. So es u. 8. u des be⸗ ehrten Wendenberzogs Jaczo don Köpenick. Die

des Wachower q— ist auch wegen des ihn Tben gefäßes von Interesse, daß allerdings seiner nur in Scherben zu Tage gebracht worden tst, eine gute des Thons zeigt und zur Zeitbestimmung anderer

zu leisten verfpricht letzten Theil der büdcte cin Vortr randenburger in Ita

Besprechungen von

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or Dr. Krüner über eitalter der Renaissance’. Em der Redner aus, besteht den Dentschland aus Italien zu wäaͤblen, und den Ebenso verschieden

sertecarren das mi

o waten ch vor 400 Jabhren und das Studium an den Antrieb zum

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llassen, die wir in der Italten wandern .

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Die „Brandenburgia“, Gesellschaft für Heimath⸗

rechen: Es war zur Zeit des Fürsten⸗Kongresses von Verona im Spätherbst 1822, als Gustav Adolf von Tschoppe dort in Begleitung des Fürsten Hardenberg weilte und am Altar der Dominikaner⸗Kirche eine merkwürdige Votivtafel entdeckte, gesetzt zur Erinnerung an namentlich angeführte Equites Brandenburgenses, darunter einen von Treskow und von Buch, die sich um Verona und seinen dem Hause della Scala angehörigen Fürsten verdient gemacht hatten. Die weitere Verfolgung dieser Spur ergab, daß diese Ritter mit dem Wittelsbacher Mar 2u. Ludwig dem Aelteren nach dem Süden ge⸗ kommen waren, als Ludwig die Mark an seinen jüngeren Bruder ab⸗ getreten und seine Hoshaltung nach Bozen verlegt hatte. Dort ereignete es sich, daß während eines Besuchs des Veroneser Gewalthabers ein Usurpator sich der Herrschaft in Verona bemächtigte und der recht. mäßige Herrscher sich genöthigt sah, seinen Gastfreund um Hilfe an⸗ usprechen. Diese wurde bereitwillig Fenebe⸗ und eben jene deutschen Ritter, darunter auch solche aus fränkischen Geschlechtern, setzten den Veroneser nicht bloß in seine Rechte wieder ein, sondern standen ihm auch bei weiteren Kämpfen hilfreich zur Seite. Unter friedlicheren Verhältnissen lam wenig später eine Fürsten⸗ tochter aus dem Hause Hohenzollern, Barbara, eine Enkelin Friedrich's I. und Tochter des Alchymisten Johann, nach Italien. Nach der Sitte damaliger Zeit war die Prinzessin, zwei Jahre alt, schon mit dem Herzog von Pommern⸗Stettin verlobt, in⸗ zwischen aber für den Erbprinzen des in Mantua herrschenden Hauses Gonzaga als Gemahlin Ce.e worden. Da sie noch eine jüngere Schwesser 88 wurde diese an ihrer Statt mit tem pommerschen Herzog verlobt ‚zund die zehnjährige Barbara ihrem italie⸗ nischen Bräutigam zugeführt. Sechshundert Reiter nahmen die Braut in Augsburg in Empfang, bis wohin ihr von branken⸗ burgischer Seite aus das Geleite gegeben worten war. Der Braut⸗ stand, der fünf Jahre lang dauerte, war nicht glücklich, weil sich der Erbprinz mit seinem Vater entzweit hatte. Um so glüͤcklicher ge⸗ staltete sich der über dreißig Jahre dauernde Ehestand, dem schon im 18 Jahre der Mutter zwei Söhne entsprossen waren, von denen einer, 8 25 alt, von Papst Pius II. zum Kardinal geweiht wurde, während der andere später auch eine deutsche Prinzessin argarethe von Wittelsbach, heimführte. Barbara war eine treffliche, Kunst und Wissenschaft eifrig fördernde Fürstin, die ihrem Oheim Albrecht Achilles auch auf dem Gebiet der hohen Politik wichtige Dienste leistete. In Mantua ist ein von Andrea Mantegna’'s Meisterhand gemaltes Familienbild, das Barbara im Kreise der ihren zeigt und mit Hilfe dessen es gelungen i zwei Büsten von Donatello im Verliner Museum die Köpfe des Gemahls und des ältesten Sohnes Barbara’s zu be stimmen. Am zahlreichsten war auch von Brandenburg aus bie Einwanderung der jungen Männer zum Besuch der italienischen Hechsch ben. Gewöhnlich fand man sich in Frantfurt a. O. zu⸗ ammen und trat hier gemeinschaftlich die Reise über Prag und Regensburg nach Padua, Bologna und Ferrara an. Es gab Zeiten, in denen in allein 200 deutsche Studenten sich aufhielten. Von später bekannt gewordenen Brandenbur seien nur genannt Mathias von Jagow, der letzte Bischof von Branden⸗ burg, Arnold von Schleinitz und ein Bürgerlicher, 852—2 Viel ließe sich von diesen Tagen der wunderbaren rten Republik erzählen, wo die Uliramontanen (Deutsche, Pole 9. Spanier) und die Cismontanen häufig erbitterte Kämpfe mit einander führten. Obgleich von den Zeitgenossen wegen ihres Fleißes und ihrer Sittsamkeit gerüöhmt, müössen die Deutschen doch studentischen Treiben ebenso wie die anderen Nationalitäten gehuldt haben; denn auffallend groß ist die Zall deutscher Studenten, die Bologna ihren Tod gefunden haben. Wer in Italien die Doktorwürde erlangte, brauchte, lehrt, um sein Fortkommen ni b sein. Erwähnt sei daß auch der 2—2 ischof S mann von Lebus und vor allem Nicolaus von F a. O. aus in vorgedachter Art ihre Italienfahrt angetreten

Heobeit der Prinz⸗Regent von Bayern EEEET eiberim von Feili ein ndschreiben in welchem Höchstderselbe auf ; glänzerden 4— des

schen Kunstgewerbes in den betont, daß 88 getommen

Theater und Musik.

7 Residenz⸗Theater. anter Richter“ (Le ban juge), Schmank in deei exandre Bisson, deutsch don Max Schoenan,