v16121212“*“ 8 t *
8 8 “ ntige Augustenburgische Pfand⸗ Obligationen. Thlr. S. H. C. = Thlr. Pr. Cour. Nr. 9 vom 29. Sep⸗ 8 1 tember 1791.. 8. Nr. 8 vom 1. März 1144* Nr. 8 vom 29. Sep⸗ tember 1791. Summe c.
d. 3 ½ prozentige Augustenburgis 1 Obligationen. 8 Stück über Thlr. S. H. C. .““ Nr. 19 vom 14. Juni 11414141 100 Nr. 12a vom 15. Mai 11 ⸗ Nr. 12a vom 18. Juni 1 1 ““ 120 Summe d. 3 300 1
e. Z3prozentige Augustenburgische Pfand⸗ “ Obligationen.
Stück über Thlr. S. H. C. = Thlr. Pr. Cour.
Litt. E. Nr. 51 d. d. O. T. R. Nr. 66 vom 1. Ja⸗ nuar 1844 . . Nr. 66 vom 1. Ja⸗ nuar 1846 Litt. B.
Nr. 28 vom 19. Fe⸗
bruar 1817 Nr. 66 vom 1. Juli 1837. .
Nr. 66 vom 4 Ja⸗
nuar 1838
Nr. 66 vom 1. No⸗
vember 1846 Litt. E. Nr. 140 vom 1. Juli ihe“ Nr. 140 vom 15. Juli Nr. 168 vom 1. Juni 1846
Summe e.
Hierzu
c. b.*hbv 8 Summe 2. Schles⸗ wigsche und Hol⸗ steinsche Schulden. Obligationen, und b—n ä6. ugustenburgi⸗ schen Prioritäts⸗ schulbegz 19 17 532 ℳ Hierzu Summe 1 57
5 844 120 490
126 334 b 16 Sgr. 8 Pf. 2 wird * e e eeSee im 51 etzes vom 21. Februar setz⸗Samml. S. 57) bezw. 42 Gesetzes vom 11. Februar 18609 (Gesetz⸗Samml. S. 355) zur öffentlichen Kenntniß gebracht. 8
Berlin, den 8. April 1902.
Hauptverwaltung der Staatosschulden. ee“]
Preußzischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 57. Sitzung vom 12. April 1902, 11 Uhr.
Auf der Tagesordnung näͤchst die erste des Cesehenimuese, n. Erweiterung des Hafenhe in Ruhrort
Freiberr von Pügstaabeng (kenf.)“ Namend meiner er mwer gleich
bab ’ X½. des Etats der 881e2. ahnverwaltung, Cnn dern ans dem Perserewe und ——
un eine Etats⸗ konnten die Arbeiter
Woche dreimal je vier Arbeitsstun een ausgefallen, überschreitung zu vermeiden. Bis 1892 70 bis 80 % über den Tagelohn hinaus durch Accorde verdienen, dieser Satz ist seitdem immer weiter herabgesetzt und S jetzt nicht über 50 % des Tagelohns hinausgehen. Die Herabsetzung des Ueberverdienstes beträgt in der Berliner In⸗ spektion monatlich 7—8 ℳ, wovon die Arbeiter schon ihre Kassen⸗ beiträge zahlen könnten, während sie diese jetzt aus dem Lohn be⸗ streiten müssen. Es ist doch kein Grund, bei den Löhnen zu sparen; es giebt andere Posten, an denen man sparen könnte. Die Arbeitszeit in den Berliner Werkstätten beträgt 10 Stunden, in Privatbetrieben ist die Arbeitszeit vielfach auf 9 Stunden herabgesetzt, und die Arbeiter bekommen doch angemessenen Lohn, während sie einen solchen für die 10 stündige Arbeitszeit bei der Eisenbahn nicht erhalten. Die Arbeiter⸗ ausschüsse in den Eisenbahnwerkstätten haben viel weniger Einfluß auf die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse als in Privatbetrieben. Die staatlichen Werkstätten sollten doch Musteranstalten sein, und deshalb müßten die Arbeiterausschüsse mehr Einfluß erhalten. Wenn der Kantinenwirth zu wenig Spitzbeine giebt, schreitet allerdings auf Wunsch des Arbeiterausschusses die Direktion ein; in solchen Kleinig⸗ keiten räumt man ihm Einfluß ein, aber wenn der Ausschuß sich um Lohnverhältnisse kümmert, dann heißt es, das geht uns nichts an. Allerdings kann der Ausschuß selbst nicht die Arbeitslöhne festsetzen, aber seine Wünsche müßten doch zur Geltung kommen. Ich kann nicht sagen, daß der Eisenbahn⸗Minister als der größte Arbeitgeber in seinem Verhältniß zu den Arbeitern alles Lob verdient; i nehme an, er kennt die Verhältnisse selbst nicht genau genug. Da der Minister die entlassenen Arbeiter wieder in anderen Zweigen, z. B. in der Bauverwaltung, einstellen will, ist ja anzuerkennen, aber sein Erlaß hat doch wenigstens in der ersten Zeit sehr unangenehmen Eindruck gemacht. Entlassungen von Arbeitern sind namentlich in den verschiedenen Landestheilen bei den Rottenarbeitern vorgekommen. War das wirklich nöthig? Ein sozialdemokratisches Blatt in Halber⸗ stadt hat gesagt, der Minister wisse wohl selbst nicht, in welcher rigorosen Weise sein Erlaß ausgeführt wird. Ein Arbeiterausschuß wurde gefragt, ob er Verkürzung der Arbeitszeit oder Arbeiter⸗ entlassungen haben wolle; die Arbeiter entschieden sich am 5. Oktober dafür, die Verkürzung der Arbeitszeit anzunehmen. Aber noch ehe Len Beschluß der Verwaltung mitgetheilt werden konnte, wurde die Arbeitszeit von 10 auf 8 Stunden herabgesetzt, ohne daß man die Wünsche der Arbeiter abwartete. In Kottbus wird besonders geklagt, dc man trotz des wirthschaftlichen Aufschwunges in der Lohn⸗ erhöhung keine Forschritte gemacht habe, obwohl es dort besonders schwer ist, billige Wohnungen zu bekommen. Zur Ausführung des Sparerlasses des Ministers ist man in Kottbus auf die eigenthüm⸗ liche Idee gekommen, um den Ueberstundenverdienst der Arbeiter zu sparen, eine andere Arbeitseintheilung vorzunehmen, so daß ein Theil der Arbeiter Morgens um 6 Uhr, ein anderer um 7 Uhr und ein dritter um 8 Uhr zu arbeiten anfängt. Der Spar⸗ erlaß soll auch die Folge haben, daß die Reparatur der Eisenbahnwagen, die früher mit großer Vorsicht gemacht wurde, jetzt überhastet wird. Es muß hier an Lohn und Material gespart werden, auch da, wo ohne Beeinträchtigung der Betriebesicherheit eigentlich nicht gespart werden könnte. Als ein Arbeiterausschuß verschiedene Aenderungen wünschte, verlangte ein Beamter der Verwaltung, der Ausschuß solle ihm die Arbeiter nennen, welche die Aenderungen angeregt haben, er sei noch stark genug, um mit ihnen fertig zu werden. Ich möchte dem Minister ferner dringend ans Herz legen, zu erwägen, ob nicht eine andere Diensteintheilung möglich ist, damit die übermäßige Nacht⸗ arbeit vermieden wird. Der Abg. Hirsch hat im internationalen Arbeiterschutzkongreß zu Paris 1900 Vorschläge zur Einschränkung der Nachtarbeit gemacht, die allgemein anerkannt worden sind. Aller⸗ dings können wir die Eifenbahnzüge nicht Nachts stehen lassen, aber eine Einschränkung des Nachtdianstes ließe sich durch andere Ein⸗ theilung wohl erreichen. Nach dem § 660 des B.⸗G.⸗B. soll ein Arbeiter bei kurzer Verhinderung nicht im Lohn verkürzt werden. Das hat die Eisenbahnverwaltung umgangen, indem sie vorschrieb: der Arbeiter erhält Lohn an den Tagen, in denen er dienstlich thätig ist. Ein Arbeiter, dem während einer zwölftägigen militärischen Uebung der Lohn nicht gezahlt wurde, verklagte den Fiskus, und dieser wurde zur Zahlung nach § 660 verurtheilt, da angesichts seiner jahrelangen Thätig⸗ keit im Eisenbahndienst die 12 Tage nur eine kurze Verhinderung dar⸗ stellten. Das sittliche Nivcau der Arbeiter wird herabgedrückt, wenn Schmarotzer herangezogen werden, wie es in dem Eisenbahnverein ge⸗ schieht; eine Verfügung des Eisenbahn⸗Ministers an die Eisenbahn⸗ Direktionen schreibt Lohnzahlungen bis zur Höhe eines Monatslohns für solche Beamten vor, die sich in den Vereinen um das allgemeine Wohl verdient gemacht haben. Dadurch werden die Arbeiter, die doch auch ihre Pflicht thun, die aber nicht im Staube vor ihren Vor⸗ feschuen liegen können, gegenüber solchen benachtheiligt, welche dies ertig bringen. Die Vereine können sich selbst entwickeln, sie bedürfen der künstlichen Förderung nicht. Ich habe nichts gegen die Eisenbahn⸗ vereine, aber ich will nicht, daß die Arbeiter, die bestimmten Vereinen angehören, besonders belohnt werden. Damit verdirbt man den Charakter der Arbeiter, und das ist das allerschlimmste. Ich bitte den Minister, meine zu untersuchen und nicht ohne Prüfung
abzuthun.
Minister der öffentlichen Arbeiten von Thielen:
Meine Herren! Ich werde mich in meiner Erwiderung auf die Ausführungen der Herrn Abg. Goldschmidt möglichst kurz fassen, schon um ihm die Gelegenheit zu geben, sich dann demnächst bei der betreffenden Pesitien des Etats auch kurz fassen zu können. (Heiterkeit.) Meine Herren, da kann ich zunächst nur darauf aufmerksam machen, daß die Löhne unserer Arbeiter, und zwar sowohl der Betriebsarbeiter wie der Werkstättenarbeiter, von Jahr zu Jahr gestiegen sind; in welchem außerordentlichen Maße, geht am besten aus folgenden Ziffern berwvor: 1892 betrug der Durchschnittslohn der Betriebs⸗ und Strecken⸗ arbeiter 701,3 ℳ, 1902: 881,7, also mehr 180,4 ℳ oder 25,7 % Bei den Werkstättenarbeitern lauten die Ziffern folgendermaßen: 1892: 950,3 Durchschnittslohn. 1902: 1151,6 Durchschnittslohn, Plus 201,3. ℳ eder 21,2 %. Dabei sind alle Arbeiter, auch in den Werk⸗
sich doch eine sehr erbebliche Steigerung der Arbeits⸗ Betrichgarbeitern wie bei den Werkstättenarbeitern
Wie nun andererseits der Herr Abg. Goldschmidt zu einer umgekehrten Resultate ergiebt, das ist mir
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an der Ruhr und in Oberschlesien Monate gehabt haben, w vi gegen 14 % weniger an Wagen gestellt haben, daß dann in den großen Werkstätten zu Witten, Elberfeld, Langenbeck, Nippes nicht mehr volle Arbeit vorhanden ist, das versteht sich ganz von selbst. Trotzdem haben wir die Arbeiter nicht entlassen, sondern haben sie beibehalten. (Abg. Goldschmidt: Das habe ich anerkannt!) — Wir können sie aber nicht beschäftigen, indem wir überflüssige Arbeit machen lassen, sondern es gab nur eine Wahl: wir mußten Feierschichten einlegen oder wir mußten Reduktionen der Löhne eintreten lassen. Von dem letzteren Mittel ist nur in ganz ver⸗ schwindendm Maße hier und da Gebrauch gemacht worden. Die Einlegung der Feierschichten ist auch auf das äußerste beschränkt worden.
Meine Herren, ich habe im Oktober und Dezember 1901 noch⸗ mals Verfügungen herausgegeben, die darüber den Direktionen gar keinen Zweifel gelassen haben, daß mit möglichster Schonung gegen die Arbeiter verfahren werden soll. Mit Erlaubniß des Herrn Präsidenten möchte ich aus diesen Verfügungen einen kurzen Passus verlesen. (Zuruf des Abg. Goldschmidt.) — Gewiß, sehr gern, will ich auch die Verfügung vom 4. September v. J. verlesen, ich kann das sehr gut vertreten; es ist nur ein bischen lang. (Heiterkeit.) Es ist nicht meine Schuld, wenn ich das hohe Haus nun damit ermüden muß, diesen langen Erlaß vorzulesen. Ich bitte auch hierfür um die Erlaubniß des Herrn Präsidenten. Es heißt in dem Erlaß:
Der Etat für 1901 ist in Einnahme und Ausgabe unter der Annahme aufgestellt worden, daß eine Steigerung der Verkehrs⸗ einnahmen von 8 % gegenüber dem Etatsjahre 1899 eintreten werde. Die anschlagsmäßigen Ausgaben übersteigen daher auch diejenigen des zwischen liegenden Jahres 1900 erheblich. Die Ein⸗ nahmenachweisungen bis Ende Juli d. J. haben dagegen dargethan, daß namentlich der Güterverkehr die veranschlagte Steigerung bei weitem nicht erreicht, vielmehr gegenüber dem Etatsjahr 1900 sogm
einen nicht unbeträchtlichen Rückgang aufweist. Aus dieser Sachlage:
entspringt für die Eisenbahnverwaltung die Pflicht, den Betriebs⸗ aufwand den verminderten Betriebseinnahmen anzupassen.
Im Anschluß an meine Erlasse vom 20. Juli d. J, 23. Juli d. J. und 6. August d. J. mache ich es den Königlichen Eisenbahn⸗Direktionen zur besonderen Pflicht, die zu diesem Zweck nothwendigen Maßnahmen unverzüglich zu treffen. Dabei kommt es darauf an, den Verkehr auf den einzelnen Bahnstrecken Öund auf den einzelnen Stationen, den Geschäftsumfang bei den einzelnen Dienststellen genau zu beobachten und überall da, wo sich ein Verkehrsrückgang zeigt, die nöthigen Einschränkungen des Dienstes sofort anzuordnen.
Das heißt mit anderen Worten: nicht die Güterzüge leer gehen zu lassen, sondern, wenn sie keine Beladung haben, nicht Güterzüge ein zustellen. (Zuruf des Abg. Goldschmidt.) — Treten Sie mal eime Zeit lang bei mir in den Eisenbahndienst ein, dann werden Sie viel⸗ leicht besser darüber orientiert sein. (Heiterkeit.)
Es ist nicht zulässig, sich auf allgemeine Beobachtungen zu be⸗ schränken. Wiederholt ist in Berichten mir gegenüber ausgefühn ein Rückgang des Verkehrs sei im allgemeinen noch nicht bemerkber Derartige Ausführungen lassen darauf schließen, daß es an der unbedingt nothwendigen örtlichen Beobachtung fehlt.
Die wichtigste Maßnahme für diesen Zweck ist die Anpassung des Güterfahrplans an den verminderten Verkehr. Dem entsprechen sind alsbald alle unzureichend benntzten Güterzüge aufzuheben und die ungleichmäßig ausgenutzten Güterzüge, soweit eben angängig, a00 fahrplanmäßigen in Bedarfs⸗Güterzüge umzuwandeln. Insonet infolge dessen der Stations⸗ oder der Abfertigungsdienst vderkänt oder der etwa auf gewissen Strecken lediglich des Güterverkeda wegen eingeführte Nachtdienst aufgehoben oder eingeschränkt werden kann, sind diese Maßregeln ungesäumt durchzuführen. Mäsa Güterzüge, auch bei nicht starker Benutzung, gefahren werden, se unter allen Umständen auf eine Einschränkung des Betriebsperscaal Bedacht zu nehmen; insbesondere werden in solchen Fällen de Packmeister⸗ und Zugführergeschäfte zusammenzulegen sein.
Der Beschleunigung des Güterverkehrs ist zwar auch jett ꝛct die volle Aufmerksamkeit zu schenken, es dürfen dabei jedoch! Rücksichten der Wirthschaftlichkeit nicht außer Betracht blebe Nachdem inzwischen der Wagenpark eine erhebliche Verstärkang sahren hat, und die Gefahr eines Wagenmangels somit ferner rückt ist, muß insbesondere geprüft werden, inwiefern dieferige Maßnahmen zur Beschleunigung des Wagenumschlags, die mit sonderen Kosten verknüpft sind, noch aufrecht erhalten werden nuüfe So 1. B. kann in Frage kommen, ob die Mehrkosten, die bei de Irhöhung der Fahrgeschwindigkeit der Güterzüge an Bremn. A.
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haltungs⸗ oder Werkstättenarbeitern zurücktritt. Sollte es in ein⸗ zelnen Fällen nicht möglich sein, die freiwerdenden Beamten in anderen Dienstzweigen zu beschäftigen, so ist die Gelegenheit zu benutzen, um den Beamten Diensterleichterungen oder Urlaub zu gewähren, damit sie in verkehrsstärkerer Zeit um so freudiger auch gelegentliche unvermeidliche Mehrleistungen übernehmen. (Zuruf des Abg. Goldschmidt: Wohl auf Kosten der Arbeiter?!) — Bitte, hier steht nur von Beamten, wie ich vorgelesen habe; die sind angestellt und beziehen ihr Gehalt weiter. Dann ist bezüglich der Unterhaltung der Inventarien, Bahnanlagen und Betriebsmittel bestimmt.
Nun komme ich zu dem viel angezogenen Erlaß, der am 25. Oktober 1901 bereits ergangen ist und also lautet:
Unter Bezugnahme auf die den Königlichen Eisenbahn⸗ Direktionen in Einzelerlassen und in allgemeinen Verfügungen, namentlich im Erlaß vom 4. September d. J. — V. A. 7238 —,
ertheilten Weisungen mache ich wiederholt darauf aufmerksam, daß Aushilfsbedienstete und Arbeiter, die infolge des Verkehrsrückganges und der dadurch eingetretenen Abnahme der Dienstgeschäfte ins⸗ besondere auf den Rangier⸗ und Umlagebahnhöfen sowie auf den Zugbildungsstationen und in den Reparaturwerkstätten entbehrlich geworden sind, gleichwohl aus diesem Anlaß unter keinen Umständen aus dem Eisenbahndienst zu entlassen sind. Solche Personen sind vielmehr in geeigneter Weise anderweit zu beschäftigen und überall da zu verwenden, wo infolge des natürlichen Ausscheidens von Arbeitskräften Bedarf eintritt. Bei einer so großen Verwaltung wird es auf diese Weise in verhältnißmäßig kurzer Zeit gelingen, den Personalstand dem Geschäftsumfang anzupassen. Bei den hier⸗ nach erforderlichen Ueberweisungen von Arbeitern an andere Dienst⸗ stellen ist nach Möglichkeit zu vermeiden, daß Arbeiter, welche eine Familie zu ernähren haben, nach anderen Stationsorten versetzt werden. (Hört, hört!) Meine Herren, solche Verfügungen werden gedruckt in dem Eisenbahn⸗ nachrichtenblatt. Der „Vorwärts“ hat sie natürlich auch abgedruckt, indessen immer mit Weglassung derjenigen Stellen, die für die Arbeiter günstig sind. (Hört, hört! rechts. Rufe: natürlich!) Also der Passus, den ich vorhin vorgelesen habe, worin es ausdrücklich heißt: sollte es in einzelnen Fällen nicht möglich sein, die freiwerdenden Beamten in anderen Dienstzweigen zu beschäftigen u. s. w., dann kann ihnen Urlaub oder sonstige Diensterleichterung ertheilt werden, ist natürlich von ihm unterdrückt worden.
Dann ist unter dem 18. Dezember, wie nun die Winter⸗ und namentlich die Weihnachtszeit heranrückte, in denen der Arbeiter weniger verdient, aber mehr ausgiebt, von mir folgende Verfügung erlassen worden:
Infolge der geringeren Benutzung und Reparaturbedürftigkeit der Betriebsmittel sind, da die Entlassung von Arbeitern aus diesem Anlasse von mir untersagt ist, in einer Anzahl von Werkstätten Feierschichten eingelegt worden. Die König lichen Eisenbahn⸗Direktionen wollen prüfen, ob und in weit aus dieser Maßregel sich für die Werkstättenarbeiter gegenwärtig, insbesondere in Anbetracht der ihnen im Winter erwachsenden größeren Ausgaben für Feuerung ꝛc., Härten ergeben. In so weit solche vorliegen sollten, würde meinerseits gegen die thunlichst volle Inanspruchnahme der Arbeiter unter der Voraussetzung nichts zu erinnern sein, daß da⸗ durch nicht etwa die Regelmäßigkeit der Arbeiten in späteren Mo⸗ naten zu sehr beeinträchtigt wird.
Meine Herren, ich meine, das kann alles dreist im „Staats⸗Anzeiger“ und auch im „Vorwärts“ abgedruckt und hier im hohen Hause auch bekannt gegeben werden. (Sehr richtig!) Daraus ist es unmöglich, für die Eisenbahnverwaltung einen Strick zu drehen. Auch haben sich die Werkstättenarbeiter im Durchschnitt nach dieser Zeit vom Sep⸗ tember nicht schlechter gestanden. Was der Herr Abg. Goldschmidt in dieser Beziehung im einzelnen vorgebracht hat, kann ich in allen Fällen hier nicht kontrolieren; ich kann es aber kontrolieren, soweit er cinzelne Hauptwerkstätten angeführt hat. Dafür habe ich hier die amtlichen Ziffern; für die Betriebswerkstätten, die ja immerhin nur eine verhältnißmäßig geringe Anzahl von Arbeitern beschäftigen, liegen die Mittheilungen nicht vor; sie werden aber im Großen und Ganzen auch nicht anders sein. Danach ist z. B. in der Werkstätte Brom⸗ berg im Dezember anderthalb Tage gefeiert worden; ein Einfluß auf das monatliche Gesammteinkommen der Arbeiterschaft ist nicht bemerkbar gewesen. In der Werkstatt Halle an der Saale hat im Juli 1900 im Durchschnitt der Handwerker im Stücklohn — es giebt dort nur Stücklohn, außer einzelnen Hand⸗ — 4,07 ℳ, im Jahre 1901 3,99 ℳ, im Dezember 1900 412 ℳ, im Jahre 1901 4,36 ℳ: also ist der Lohn noch gestiegen. (Zuruf des Abg. Goldschmidt.) — Darauf hatten Sie sich doch eben berufen. (Abg. Goldschmidt: Halberstadt!) — In Halberstadt ist üstatt, sondern nur eine Betriebswerkstatt, die nur Ich stelle Ihnen übrigens die Tabelle zur glaube, das hohe Haus wird damit einverstanden ich ecs nicht mit weiteren Angaben nach dieser Richtung
¹ rechts.) der Herr Abg. Goldschmidt sich darüber beschwert, chüfsen nicht die Rolle im Staatsdienst zu⸗ wie vielkach im Privatdienst diese Arbeiter⸗ errungen haben. Meine Herren, Staatsdienst und Bemuag auf die Arbeiter zweierlei. Den wird volles Recht gewährt in Bezug auf alle mwirklich eine Abänderung der Merhältnisse Ginwirkang der Arbeiter möglich ist. Das ist aber im
möglich; die Arbeiter konnen im Stoatsdienft un⸗ äber - einen Beschluß fassen, ebenso wenig
wir in den letzten 15 Jahr⸗ außerordentlich viel weiter gekomm⸗ und zwar unter dem sachverständigen Beirathe unserer Bahnärzte. Wir haben den Nachtdienst jetzt so eingerichtet, daß er verhältniß⸗ mäßig nur noch einen geringen Einfluß auf die Gesundheitsverhältnisse der Beamten ausüben kann. Es sind auch in dieser Beziehung in den letzten Jahren Klagen eigentlich kaum mehr gekommen, ausger ommen von dem Abg. Goldschmidt. (Heiterkeit rechts.) Auch haben wir in der Beziehung sehr wohlthätig dadurch gewirkt, daß wir die Ueber⸗ nachtungslokale nicht nur vermehrt, sondern auch dafür gesorgt haben, daß die Beamten in diesen Uebernachtungs⸗ und nächtlichen Aufent⸗ haltslokalen ein behagliches und gesundes Dasein führen. Wir sind sogar über die eigentlichen hygienischen Rücksichten noch hinausgegangen und haben auch für Annehmlichkeiten möglichst Fürsorge getroffen. Ich glaube, wir gehen in der Beziehung nicht nur weiter wie die meisten der Privatunternehmer, sondern wir gehen auch weiter, glaube ich, wie die meisten anderen Eisenbahnverwaltungen.
Der Herr Abg. Goldschmidt hat mir dann zum Vorwurf ge⸗ macht, daß ich bei den Arbeitern die ersprießliche Bethätigung ihres Interesses an den Eisenbahnvereinen durch eine Remuneration zum Ausdruck gebracht habe. Meine Herren, es bestehen jetzt in der Eisen⸗ bahnverwaltung 64 Vereine, die ungefähr eine Mitgliederzahl von 60 000 Personen haben. Es ist allmählich dahin gekommen, ohne irgend welchen äußeren Druck und ohne daß dadurch Schmeichler, Speichellecker und Heuchler, wie der Herr Abg. Goldschmidt meinte, großgezogen worden sind. Im Gegentheil, es hat sich gezeigt, daß überall eigentlich ein freundliches Interesse, eine freundliche Antheil⸗ nahme auch der Arbeiter an diesen Vereinen stattfindet Es ist das Ziel dieser Vereine gewesen, die Arbeiter mit der gesammten Beamten⸗ schaft, vom Präsidenten bis zum Bahnwärter, in einem Verein zusammenzubringen, damit sie ihre gemeinschaftlichen Interessen auch gemeinschaftlich vertreten. Es hat sich daraus ein sehr erfreulicher Korpsgeist entwickelt, der namentlich einen durchaus stich⸗ und hieb⸗ festen Panzer gegen die Bestrebungen der Sozialdemokratie abgegeben hat. (Bravo! rechts.) Wenn wir dasjenige, was einzelne Arbeiter in wirklich außerordentlich opferfreudiger Weise für den Arbeiter gethan haben, unter Drangabe ihrer freien Zeit, mit einer Remuneration bedacht haben, so ist nur geschehen, was unbedingt billig und recht ist. (Sehr richtig! rechts.) (Zuruf des Abg. Goldschmidt.) Es ist das umsomehr wichtig, als wir ja andererseits wissen, welcher Zwang, moralischer und physischer Zwang, seitens der Sozialdemokraten angewandt wird, um die Leute in ihre Vereine zu bringen. (Sehr richtig! rechts.) Das scheint aber Herr Goldschmidt nicht zu wissen. (SHeiterkeit rechts.) Ich bin durchaus der Meinung., in dieser Richtung wohl fortfahren zu sollen. Wir haben ferner in sozialer Hinsicht, wie dem hohen Hause bekannt ist, — ich will hier nur ein paar Ziffern anführen — außerordentlich viel gethan, um den Unterbeamten und Arbeitern zu einer menschenwürdigen Wohnung zu verhelfen. Wir hatten 1889 19 954 Wohnungen für Beamte und Arbeiter des Eisenbahnressorts, wir haben jetzt im Ganzen 39 880 einschließlich der in der Ausführung befindlichen; also es ist mehr als das Doppelte vorhanden an Wohnungen, und was für eine Wohlthat den unteren Bediensteten und Arbeitern erzeigt worden ist innerhalb der Eisenbahnverwaltung, das bedarf gar keiner Ausführung. Ich meine daher, im Großen und Ganzen kann die Staatseisenbahn⸗ Verwaltung wohl bestehen auch vor dem kritischen Auge in Bezug auf die Behandlung ihrer Arbeiter, Beamten, in Bezug auf ihre äußeren Bezüge und die Pflege der Wohlfahrt unter ihnen nach jeder Richtung. (Lebhafter Beifall.)
Abg. Nischwitz (nl.): In meinem Wahlkreise befinden sich siehen Fabriken der Glasindustrie, die unter der allgemeinen Depression ü leiden haben; sie haben mit der böhmischen dustrie zu kon⸗ urrieren, die von dem billigen Wasserwege profitiert. Die Pandels⸗ kammer von Görlitz hat schon 1900 auf die Gefahr aufmerksam t. Diese —8 beschäftigen viele Tausende von Arbeitern. nister w ein sehr gutes Werk thun, wenn er recht bald einen 2½ schüfe zwischen den hilligen Frachten auf der Elbe und dem Tarif der Eisenbahn. Eine baldige Hilfe ist damit die Industrie nicht in eine no⸗ Lage gerathe. Namentlich die Topfgeschirrindustrie in Bunzlau und anderen Orten leidet unter den theuren Frachten. Sie hat dieselben Feelün. hlen, wie die Porze are. Ich bitte den Mint ee rachten herabzusetzen; sonst geht diese Industrie ihrem
Schall (kons.) lenkt die Aufmerksambeit des Mimisterg auf G Lage des Bahnhofs der Stadt Velten. Diese Stadt A. ondere Berücksichtigung wegen ihrer hervorragenden Kache in
A ”ne (fr. 2): Die schlesische vlkerung ist durch Aufhebung der — erheblich hädigt worden.
Namentlich die kleinen Orte darunter Darum
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frühere Vergü eereh n eeanen und Turner-F
2 ₰ pro Kllometer erhöht. Non Berl cine erfahrt unternommen. Da die 1. te, so mußte die Gesell aln fahrt. 8— sind 2 12 atra tesec⸗e rgeh, a ich den bal
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dienen, wenn er von dem Grundsatz abginge, daß neue karten nicht mehr ausgegeben werden sollen. 8 bg, von Savigny (Zentr.): Der Abg. Dasbach ist gestern schon auf den Altenbeker Unglücksfall eingegangen. Ich kann es mir versagen, darauf näher einzugehen, da die Sache in der Berufungs⸗ instanz schwebt. Nur möchte ich nicht verfehlen, den Minister zu bitten, für die beiden verurtheilten Beamten den Weg der Gnade zu beschreiten. Ein Theil der Beschwerden des Abg. Goldschmidt über die Lohnreduktionen der Eisenbahnarbeiter ist doch nicht von der nd zu weisen. Die Verwaltung sollte bei der jetzigen wirthschaftlichen Depression nur im Nothfalle zu Arbeiterentlassungen schreiten. Auch die Feierschichten sollten vermieden werden. in von 20 ℳ pro Monat und im Winter kommt für eine Arbeiterfamilie sehr in Betracht. Mindestens sollten die Feierschichten in die Frühjahrsperiode verlegt werden, damit die Arbeiter an den freien Tagen anderweitige Beschäftigung finden können.
Abg. Horn (nl.) bittet die Verwaltung um Einrichtung einer Wartehalle in Klein⸗Mahna und einer Haltestelle in Hockeln an der Strecke Goslar Hildesheim.
Abg von Riepenhausen (kons.): Eine ganze Reihe von alten Eisenbahnwüͤnschen harrt immer noch der Erfüllung. Die Provinz Pommern ist eisenbahntechnisch stets stiefmütterlich behandelt worden, hinsichtlich der Durchgangszüge, der Beleuchtung der Wagen u. s. w. Wie lange hat es gedauert, ehe Stettin den ersten Schnellzug bekam! Und auch heute n8. lassen die Anschlüsse der pommerschen Bahnen sehr viel zu wünschen übrig, ebenso der Zustand der Bahnhöfe, der Bahnsteige u. s. w. Auch fehlt es an geeigneten Beamtenwohnungen. Es sollten für die kleinen Beamten Wohnungen gebaut werden, aber möglichst kleine.
Abg. von Nickisch⸗Rosenegk (kons.) bittet die Eisenbahn⸗ verwaltung, die Anschlußtarife beim Uebergang von den Kleinbahnen auf die Hauptbahnen herabzusetzen. Das könnte ohne Schaden für die Einnahmen erfolgen. B
Abg. Lüders⸗Gronau (freikons.) befürwortet die Herabsetzung des Tarifs für Eier im Interesse der hannoverschen Landwirthe.
Damit schließt die Diskussion. 8—
Die Einnahmen werden bewilligt.
Die Verhandlungen des Landeseisenbahnraths im Jahre 1901 werden durch Kenntnißnahme für erledigt erklärt. Ueber verschiedene um Wiedereinführung der Sonntags⸗ und Rundreisekarten wird zur Tagesordnung übergegangen.
Petitionen um Verkehrserleichterungen für die Orrschoften an der Strecke Berlin — Königswusterhausen, Petitionen von Schiffern aus Bromberg und Danzig Wi aufhebung des Ausnahmetarifs für Rohzucker r Gewährung einer Entschädigung, die Petition der Handels⸗ kammer zu Breslau um Gewährung von Frachtermäßigungen für den Versand von Erzen u. s. w. von den Umschlags⸗ stationen Breslau und Kosel aus nach Oberschlesien und die Petition der Handelskammer zu Magdeburg um tarifarische Gleichstellung der Elb⸗Umschlagsplätze Torgau, Klein⸗Witten⸗ berg, Wallwitzhafen, Aken, Schönebeck und Magdeburg mit Riesa und Dresden werden der Regierung als Material über⸗ wiesen. Ueber die Petition der Handelskammer zu Bielefeld, betreffend Anhörung der Bezirks⸗Eisenbahnräthe und die Form der Bescheidungen derselben durch die Eisenbahnbehörden, geht das Haus zur Tagesordnung über. 1
Zu dem Kapitel der dauernden Ausgaben, und zwar 24— Titel „Besoldungen der Beamten“ liegt ein Antrag
Abg. Werner (btschsoz. Refp.) auf Gleichstellung der Ab⸗ fertigungs⸗Supernumerare mit den gleichwerthigen Bureau⸗ beamten in den Beförderungs⸗ und Besoldungsverhältnissen im nächsten Etat vor.
Letocha (Zentr.) bringt die Wü d ovinz S 8 in 8— auf ee besserung der eee e E im einzelnen unverständlich.
Minister der öffentlichen Arbeiten von Thielen:
Meine Herren! Es ist mir ganz unmöglich, auf alle die vielen Wünsche, die der Herr Abg. Letocha eben hier vorgetragen hat, im einzelnen nun auch zu antworten. Ich glaube auch, daß das nicht nothwendig, sondern daß auch der Herr Abg. Letocha damit zufrieden sein wird, wenn ich erkläre, es soll eine gründliche Prüfung der schlesischen Wünsche eintreten. (Brarv!) Ebenfo, wie der Herr Abg. Letecha und verschiedene andere Herren aus Schlesien, die sich schon geäußert haben, erklärten, durch die „Schlesische Zeitung“ oder die schlesische Volleversammlung nicht beeinftutht zu seien, ebenso wenig din ich dadurch berinflußt, was die Hernen
mir ja wahrscheinlich glauben werden. Wenn aber all die geäußerten W —
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