1902 / 153 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 02 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

monatigen Frist ganz oder the

erhöhte Ausloosung zurückgezahlt werden.

Die Tilgung der Anleihe erfolgt,

lässigen Kündigung, jeden Jahres Gemãß

vorzunehmenden I1 8 786 des Bürgerlichen Gesetzbuchs wird Solches hierdurch bekannt gemacht. Weimar, den 28. Juni 1902. Großherzoglich sächsisches Staats⸗

Ausloosung.

1902.

Doepartement des Innern. Für den Departements⸗Chef: Slevogt.

ilweise, in letzterem Fall durch

vorbehältlich der zu⸗ in 36 Jahren im Wege einer im Juli

Ministerium,

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

in Allerhöchstihrem Gehe imen srath von Valentini zum sowie

den vortragenden Rath 1“ Gehee 1.von ierungsrath zu er 88 8 dler Rathjen in Tönning, Rendanten Lentze zu Stargard Jülich aus Anlaß

er als Rech⸗

eheimen Ober⸗

dem Haupt⸗Zollamts⸗

Haupt⸗Steueramts⸗R i. Pomm. und dem Rentmeister Creutz zu den Ruhestand den Charakt

dem

ihres Uebertritts in nungsrath zu verleihen.

Auf Ihren Bericht vom 16. Aktiengesellschaft „Kleinbahn Cas die Genehmigung zum Naumburg erhalten hat, das g und zur Eö“

8 für diese Anlage in Anspruch zu nehmenden Grundeigen⸗ 8 chte Karte erfolgt zurück.

Cassel, welche

Kleinbahn von Cassel nach eignungsrecht zur Entziehun

thums verleihen. Die eingerei

Kontro

—Y-

Mörs, den 20. Juni 1902.

Staatsseriteäe

zwischen Preußen und Lübeck, Feh hen „Ueberhebung 1 auf dem Elbe⸗Travekanal.

ziehung und

Wilhelm R. von Thielen An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Vom 13. November 1901.

Zum Dwecke einer Vereinharung sther die Bestrafung der

2 1 88 1 42 4 88⸗ 828 n, worpen sind als Bevollmächtigte ernannt worben 3 7 0₰ 9 2 8 * 88 .† pon Seiner Malestät de Pre

Allerk chstihr Geheimern Chbes⸗Zusmzach —8 2 ochuhes

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Juni d. J. will Ich der sel -Naumburg“ Bau und Betriebe einer das Ent⸗

betreffend die von Verkehrsa

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Ferbs 1902 in Berlin abzuhalten ist,

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LgUüern.

5.

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8 vev waerunetüungen gegen jcezetring. und Ueberhebung 2. Ma: 1900 (Preußische Gesetz⸗Samml. geltenden

für

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suchung und Entscheidzung im Verwaltungswege Kanalverwaltungsbehörde übertragen.

Auf das behörde finden

2

20 9.

jeweilig

der

all

Verfahren der lübeckischen Kanalver die Vorschriften des preußischen Gesetzes vom

2. Mai 1900 mit folgenden Maßgaben Anwendung. 817

Die lübeckische Kanalverwaltungsb Höhe der Strafe in allen

sicht auf die

Zuständigkeit ist eine ausschließliche.

Die lübeckische Kanalverwaltungsbehörde entscheidet, soweit de udeicht ven Ar gerichtliche Entscheidung zuläßt,

das Gesetz nicht den Antrag auf T 1— set nich Verwaltungswege findet nicht

endgültig: eine Beschwerde im

statt.

§ 4. Die der Kanalverwaltungsbehörde in Lübeck u üben auf preußischem G welche durch das Gesetz vom 2. Mai Beamten der Bauverwaltung sowie aben und der Sicherung elegt sind.

lübeckischen Kanalbeamten jenigen Befugnisse aus, 1900 den nachgeordneten

den mit der Erhebung der Verkehrsabg ihres Eingangs betrauten Beamten beig

8

Lübeck verpflichtet sich, Z Verlangen eine Entschädigung nach der Strafprozeßordnung zu jahlen.

§,6. 18

Unter den staatlich besoldeten Erhebern

eigenschaft im Sinne des § 7 1

2. Mai 1900 sind auch diejenigen Kn Gehalt aus Mitteln des lübeckischen

6. 8 dieses Staatsvertrags auf Grund

Die nach Maßgabe

von Strafbescheiden und Unterwersungsverhandlungen 982 dem Staat Lübeck zu und werden als Artikel IV des Staatsvertrags vom

esetzten Strafen fließen Kanaleinnahmen gemäß 4. Juli 1893 verxrechnet.

Die lübeckische wendung des dem preußischen lassenen, jeweilig

Das Recht zum gnadenweisen Erlaß derjenigen 8 ltungsbehör Zuwiderhan Preußen vorbehalten.

weisen Milderung lübeckischen Kanalverwa

schem Gebiet begangenen

bleibt dem König von

ganalverwaltungebe

inister der öffern geltenden Ausführungsv Ir.

8

Strafen, wel

ehörde ist ohne Rück⸗ Fällen zuständig. Ihre

0. eugen und Sachverständigen auf Maßgabe der §8 70 un

hörde ehnn An⸗

is es vom 2. Mai 1900 die von gregfeschen dler mvüllchen Arbeiten dazu er⸗ orschriften beachten.

oder zur gnaden⸗ che von der de wegen der auf preußi⸗ dlungen festgesetzt werden,

10. Jedem der vertrags aeFeber Theile steht es frei,

Abkommen jederzeit mit

albjähriger Frist zu

kündigen.

Dustanorges 99b8ꝗue

lübeckischen

erwaltungs⸗

nterstellten ebiete die⸗

d 81

mit Beamten⸗ des preußischen Gesetzes vom verstehen, welche ein taats beziehen.

preußische on Ner⸗

dHas Die

814

fest⸗

Lehreringen⸗Semnar

Dieser Vertrag tritt 8 Su der Ratifikations⸗ Urkunden am 1. Juli 1902 in Kraft..

Dessen zu Urkund haben die beiderseitigen Bevollmäch⸗ tigten den gegenwärtigen Vertrag unterzeichnet und ihre Siegel beigedrückt.

Berlin, den 13. November 1901.

(L. S.) Mügel. (L. S.) Peters. (L. S.) E. Wolpmann.

Der vorstehende Staatsvertrag ist ratifiziert worden, und die Heheeh. der Ratifikations⸗Urkunden hat stattgefunden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Bekanntmachung. 1 innen⸗Prüfung, welche im Für die Turnlehrer P üßs 1 ontag, den 24. November d. J., und die folgenden g beraumt. Söe elcng der in einem Lehramt stehenden Bewerbe⸗ rinnen sind bei der vorgesetzten Dienstbehörde spätestens bis um 1. Oktober d. J., Meldungen anderer Bewerberinnen bei erjenigen Königlichen Regierung, in deren Bezirk die Be⸗ treffende wohnt, ebenfalls bis zum 1. Oktober d. J. anzu⸗ in Berlin wohnenden Bewerberinnen, welche in keinem Lehramt stehen, haben ihre Meldungen bei dem Königlichen Polizei⸗Präsidium in Berlin bis zum 1. Oktober d. J. ein⸗ zureichen. Ist der augenblickliche Aufenthaltsort einer Bewerberin nicht ihr eigentlicher Wohnsitz, so ist auch der letztere an⸗ 1u““ Meldungen können nur dann Berücksichtigung finden, wenn sie genau der Prüfungsordnung vom 15. Mai 1894 entsprechen und mit den nach § 4 derselben vorgeschriebenen Schriftstücken ordnungsmäßig versehen sind. 3 Die über Gesundheit, Führung und Lehrthätigkeit bei⸗ zubringenden Zeugnisse müssen in neuerer Zeit ausgestellt sein. Auf eine zuverhäsgge Fesistellung der Gesundheit ist be⸗ res Gewicht zu legen. sonde 8 Ades Gesuchs sind zu einem Heft vereinigt einzureichen. H Berlin, den 12. Juni 1902. Der Minister b der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. 8 Im Auftrage: 8 . G Schwartzkopff.

.—

Uvrca ons Rosenberg 8 NIg staschule verbuzoemen Kömglichen aus Haunover N imn autg. 8 Hocingen 3⸗8 vroeninche; I1 u5 ieaabeter Sontreltere, Sleuer-Inspekwren Tlausen in Hif ren* 1 ö 4 F⸗ 4 9r. 8 Hremervörde, Elamuad⸗, i Habelschwerdt und agel in 1 1 . ½ . 2 Finsterwalde und der Kataster⸗Kontroleue 8 onrart in . 4 b ; 4 64 8 . 24 2 ½ 1 „& Johannieburg sino“ i gleicher Diensteigenschaft nach Geeste⸗ münde bezw. Osnabruch, 2 . 8 7 2 1 1 297 2g Die Kataster⸗Landigesser Hegener in Arnsberg in sind zu Katosler⸗Kontreleuren in

no.

Tiedemann in Königeber

Bremervörde bezw. Johetmishurg besellt worden.

Bekanntmachung,

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird hiermit bekannt gemacht, daß das kommunalsteuerpflichtige Reineinkommen der Ost⸗ preußischen Südbahngesellschaft aus dem Bewiebsjahre 1901 auf 630 000 festgestellt worden ist. Posen, den 30. Juni 1902. 8 Der Königliche Eisenbahnkommissar. Roepell. b

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gefrtz⸗Samml. S. 357) sind bekannt t: 8

1) der Alkerbochste Erlaß vom 14. April 1902, betreffend die Verleihung des Rechts zur Chausseegelderhebumg ꝛc. an den Kreis Tarnowitz für den in seine Verwaltung übernommenen, den Erden und Erbeserben des Grafen Andreas von Renard gehörigen, im Kreise Tarnowitz belegenen Theil der Chaussece von Tarnowitz nach Kieleschka, durch das Amtsblatt der Keniglichen Regicrung zu Oppeln Nr. 20 S. 140, ausgegeben am 16. Mai 1902;

2) der Allerhöchste Erlaß vom 16. April 1902, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts an den Geestemünder Waldverein zu Geestemünde zum Erwerbe des zu der geplanten öffentlichen Wald⸗ anlage erforderlichen Grundeigenthums, darch das Amtsblatt der

basülichen Regierung zu Stade Nr. 22 S. 175, ausgegeben am 30. Nan 1902:

3) der Allerhöchste Erlaß vom 21. April 1902, betreffend die Verleihung des Rechts zur Chausseegelderhebung ꝛc. an den Landkreis Kattowitz für den von idm chaussermäßig ausgebauten Weg von der Beuthen⸗Laurahütter Chaussee biè zur Landesgreuze in der Richtung auf Czeladz, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Oppeln Nr. 21 S. 1414, ausgegeden am 23. Mai 19023 .

4) das am 5. Mai 1902 Allerböchst vollzogene Statut für den Deichverdand des Kaiserin Auguste Viktoria⸗ im Kreise Süder⸗ Dithmarschen durch h 5 —— zu Schleswig Nr. 23 S. 241, am 7. 8

4 5) das am 9. Mai 1on ücfe bechi vollzogene Statut für die Meliorafions⸗Genossenschaft des Rhader Bacht zu Rbade im Kreise

Münster Nr. 23, besondere Beilage, ausgegeben am 5. J.

dieses

““ Angekommen: 1“

Handel und Gewerbe Möller, von Düsseldorf. 18

bes „W. T. . der Ahgeorbireten zugeiemmt,

unter Erhöhund

Habe schwerdt und Finsterwalde v csetzt.

Recklinghausen durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu

2 1 8 Seeine Excellenz der Staats⸗Minister und Minisler für

Nichtamtliches. Deuntsches Reich. Preußen. Berlin, 2. Juli.

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Justiz⸗ wesen und für Rechnungswesen hielten heute Sitzung.

aut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Fürst mit Chef des Kreuzer⸗Geschwaders, Vize⸗ Admiral Geißler an Bord am 30. Juni in okohama ein⸗ getroffen. Eckernförde, 1. Juli. Seine Majestät der Kaiser und König sowie die uͤbrigen Fürstlichkeiten kamen gestern Abend um 8 Uhr nach Beendigung der Regatta an Land und wohnten dem Herren⸗Abend des Kaiserlichen Yachtklubs im Marie⸗Luisenbad in Borby bei. Seine Majestät wurde von den Klubmitgliedern und dem zahlreichen Publikum durch leb⸗ afte Hurrahrufe begrüßt. Um 9 Uhr Abends liefen, von heita kommend, die Kaiserlich russische Nacht „Zaritza“ mit Seiner Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten⸗Thronfolger von Rußland an Bord und der russische Kreuzer „Swet⸗ lana“ in die Eckernförder Bucht ein und salutierten die Kaiserstandarte auf der „Hohenzollern“. Der Salut wurde von dem Linienschiff „Kanser Wilhelm II.“ erwidert.

an Bord der „Zaritza“ und kehrte bald darauf mit Seiner Kaiser⸗ lichen Hoheit zurück. Höchstdiefelben begaben sich sodann nach Maꝛ Luisenbad, wo Seine Majestät der Kaiser Seine Kaiserliche Hoheit den Großfürsten begrüßte. Bald nach 10 Uhr verließen Seine Majestät der Kaiser und Seine Kaiserliche Hoheit der Groß⸗ fürst Thronfolger von Rußland den Herren⸗Abend, um sich an Bord Seiner Majestät Nacht „Hohenzollern“ zu begeben, woselbst Seine Kaiserliche Hoheit der Großfürst Ihrer Majestät der Kaiserin seine Aufwartung machte. Seine Majestät der Kaiser geleitete hierauf Seine Kaiserliche Hoheit an Bord der Nacht „Zaritza“ zurück, welche gegen 12 Uhr Nachts unter dem Salut der Geschütze und dem Hurrahrufen der Mannschaften die Rhede verließ, um die Rückreise nach St. Petersburg fortzufetzen.

Bayern. 8

Die Kammer der Reichsräthe hat, nach einer Meldung 8 i. Müuren engaäsgs Enne ens

indirerte Landtagswahl durch dirette Wahlen ersrze

2 8

*

——

Oesttrreich⸗Ungeen. er Karzer ist, wie „W. T. B.“ mekert, von Ween nach Ischl abgereist.

8 1 3 12 Grazbriarmien uth Irland 2 g1 dr. 8 „2 ü. 8 * 0 Gestern Abtend um 7 Uhr s, wie „W.-. TX. solgendes Bulletin ousgegeben Horhen. solgendes Bullet cusgegeben dorben. Ser Forischritt im Befintben ves Kön48 erhält sich. eist hat sich gebessert. Da’, Verbinden der Wunde iit weniger Die geringste Anst zuug ermüdet Sein Majestät noch

imm

Das heute um 10 Uhr veröffentlichte Bulletin besagt: Der König verbrachte wiederum die Nacht sehr gut; sein Be⸗ finden macht stetig nach jeder Hinsicht Fortschritte. Die Wunde ver⸗ ursacht viel weniger Unbequemlichkeit und beginnt zu heilen. Der Prinz von Wales besichtigte gestern Vormittag in Gegenwart der Königin, der Prinzessinnen von Con⸗ naught, der fremden Prinzen und Prinzessinnen und des Lord Roberts auf dem Exerzierplatze der Horseguarde nahezu 2500 Soldaten der Kolonialtrupeen aus allen Theilen des Relchs. Die Königin, die englischen und diefremden Fürstlichkeiten und Lord Roberts wurden auf dem Wege zum Paradeplatz . vom Volke begrüßt. Unter den fremden Fürstlichkeiten befanden sich die Kronprinzen von Dänemark, von Griechenland und von Schweden und „—2 der Großherzog von Hessen, der Prinz Ferdinand von Rumänien, die Prinzen Nikolaus und Andreas von Griechenland, der Herzog von Sachsen⸗Coburg und Gotha, die Prinzen Christian und Albert zu Schleswig⸗ Holstein und der Herzog von Aosta.

In einer gestern im Mansion House abgehaltenen Ver⸗ sammlung, an der u. A. der Lord Mayor, Lord Rosebery und der Herzog von Abercorn theilnahmen, wurde beschlossen,

Der Senat Hre gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, die Besprechung des Gesetzentwurfs, betreffend die zweijährige Dienstzeit, fort. Der Senator Treveneuch brachte das Gegenprojekt ein, die Dienstzeit auf ein Jahr herab⸗ zumindern. Dies solle dadurch erreicht werden, daß fuͤnf Jahre lang 50 000 Unterofficiere, Korporale und Soldaten dadurch zum Weiterkapitulieren veranlaßt würden, daß ihnen besondere Vortheile bei der Besetzung von

amtenstellen vorbehalten bdlieben. Der Kriegs⸗

theile der zweijähr beantragte darauf

erfolgten Kapitulierungen zu halten habe, und verlangte Irnelfung seines Entwurss an den Heeresausschuß.

zeichnete diesen Vorschlag

gelehnt und die Sitzung geschlossen.

dem Großfürsten⸗Thronfolger an Land dem Marie⸗

inister, General André —, dies Gegenprojekt und wies auf die Vor⸗

rigen Dienstzeit hin. Der Senator Treveneuc die Verweisung des Gegenprojektes an den Heeresausschuß. Der Antrag wurde mit 207 gegen 59 Stimmen verworfen. Der Senator Montfort brachte darauf einen Geseß⸗ entwurf ein, nach welchem die Zahl der nach zweijähriger Dienst⸗ zeit eintretenden Befreiungen sich innerhalb der Grenzen der

Kriegs⸗Minister, General André bekämpfte die Ueberweisung. Der Senator Mezières unterstützte den Antrag; er de⸗ als die einzige Lösung, welche die Verwirklichung der zweijährigen Dienstzeit ohne Schädigung der Sicherheit des Landes gestatte. Die Verweisung an die Kommission wurde sodann mit 175 gegen 90 Stimmen ab⸗

Gleich darauf begab sich Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich

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Cecil Mhodes in London ein National⸗Denkmal zu ö

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„W. T. B.“ meldet, nachdem das Nebenbahngesetz zur An⸗

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In der Deputirtenkammer brachte der Devputirte Gauthier einen Amnestieantrag ein, in welchen die vom Staatsgerichtshof Verurtheilten einbegriffen sind, und verlangte für seinen Antrag die Dringlichkeit. Der Minister⸗Präsident Combes sprach gegen die Dringlichkeit und erklärte, daß die Freunde Gauthier’s niemals aufgehört hätten, zu betonen, daß

e nichts an ihren Anschauungen geändert hätten. Die Re⸗ gierung könne sich nicht dem aussetzen, daß sie zu neuen lärmenden Bewegungen die Hand biete. Die Dringlichkeit wurde hierauf mit 330 gegen 179 Stimmen abgelehnt.

In der Kommission der Deputirtenkammer für die Kredite erklärten gestern der Minister⸗Präsident Combes und der Finanz⸗Minister Rouvier, daß das Budget zu Beginn der nachsten Session werde eingebracht werden. Sobald als möglich werde darauf die Vorlage, betreffkendd die Einkommensteuer, dem Hause unter⸗ breitet werden. Der Deputirte Lockroy sprach den Wunsch aus, daß die Einkommensteuervorlage sofort eingebracht werden möchte; die beiden Minister lehnten dies jedoch in aller Form mit dem Bemerken ab, daß eine derartige Steuerreform iu diesem Augenblick einer auf die Herabminderung der Staatsschuld hinzielenden Maßregel hinderlich sein könne, welche in Kürze in Aussicht genommen sei.

Der frühere Kriegs⸗Minister, General de Galliffet, welcher in mehreren Blättern in der schärfsten Weise die von der Armeekommission des Senats beantragte zweijährige Dienstzeit bekämpft hat, hat im „Journal des Débats“ an den Obmann dieser Kommission de Freyeceinet ein offenes Schreiben gerichtet, in welchem er erzählt, de Freycinet habe bei seiner Kandidatur für die Académie française, um die Stimme des Herzogs von Aumale zu erhalten, dem Herzog gegenüber folgende Verpflichtungen auf sich genommen: 1) allen seinen Einfluß in den Dienst der wahren Interessen der Armee zu stellen, 2) immer die Religion und deren Diener zu besch Mh 3) mitzuwirken, daß die verbannten Prinzen möͤglichst ald nach Frankreich zurückkehren könnten. „Erinnern Sie sich“, heißt es in dem Schreiben weiter, „an Ihre Eide, beschwören Sie die Gefahr, welche die Armee bedroht, und empfehlen Sie die Religion und deren Diener Ihrem treff⸗ lichen Freunde, dem Minister⸗Präsidenten Combes.“ Der General de Galliffet fügt hinzu, daß er Unterhändler zwischen dem Herzog von Aumale und de Freycinet gewesen und eventuell bereit sei, die hierauf bezüglichen Schriftstücke

zu veröffentlichen.

Italien.

Die Deputirtenkammer hat sich gestern, wie nahme gelangt war, auf unbestimmte Zeit vertagt. Am Schluß der Berathungen widmete der Deputirte Marinuzzi dem Präsidenten Biancheri sowie dem Minister⸗Präsidenten Zanardelli anerkennende Worte; er hob hervor, daß dank dem festen Willen Zanardelli's viele Gegenden Italiens, unter ihnen Sizilien, jetzt die Verwirklichung ihrer alten Wünsche gesichert sähen.

Spanien.

„Da Generalleutnant Macias ist, wie „W. T. B.“ er⸗ fährt, zum Generalkapitän von Madrid ernannt worden.

Portugal. 48 Der „Agence Havas“ wird aus Lissab daß der Gouverneur von Angola Cabral d’Oliveira Moncada auf seinen Posten zurückgereist sei. Auch 1200 Mann Truppen seien nach Portugiesisch⸗West⸗Afrika EE

on mitgetheilt,

abgegangen.

Niederlande. Die Erste Kammer hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern das Uebereinkommen mit Deutschland, betreffend die Verbindung der asiatischen Kolonien durch ein von einer deutsch⸗holländischen Gesellschaft herzu⸗ stellendes und zu betreibendes Kabel, sowie den von der Zweiten Kammer angenommenen Gesetzentwurf, be⸗ treffkend die Subventionierung eines Dampfer⸗ dienstes unter niederländischer Flagge zwischen Java, China und Japan, genehmigt. In Be⸗ antwortung einer Interpellation des Senators Sassen er⸗ klärte der Finanz⸗Minister Harte van Tecklenburg im Namen der Regierung, daß kein Grund vorhanden sei, die Zuckerprämien während der Jahre 1902 und 1903 zu erhöhen oder eine Z schlagesenef vorzuschlagen. Die Regierung behalte sich volle Freiheit für die Zukunft vor.

Türkei.

Der Khedive ist, nach einer dem „W. T. B.“ zu⸗ gegangenen Meldung, am Montag von dem Sultan in Audienz empfangen worden.

Am 29. und 30. v. M. ist es in Patili bei dem Ostrowosee (Vilajet Monastir) zu Zusammenstößen einer bulgarischen Bande und türkischen

ruppen gekommen Ein Theil der Bande flüchtete, der Rest derselben ist noch umzingelt. s

Terbien.

In Belgrad fand am Montag, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, aus Anlaß der Fertigstellung der See Se welche die Bürgerschaft dem Königspaar zum Hochzeitsge 8 —7 tte, bei dem König ein Diner statt. Im Ver⸗ aufe desselben hielt der König eine Rede, worin er seine Freude darüber aussprach, daß die heutige Po⸗ litik der Stabilität, die auf eine Politik der Ueber⸗ raschungen gefolgt, vom serbischen Volke freudig auf⸗ genommen worden sei und sich nach jeder beüchtang hin be⸗ währt habe. Diese Politik 1 bereits Früchte zu tragen. Die Durchsetzung der Weihe Firmilian’s sei ein Erfolg, alsbald die .ee der finanziellen und wirthschaft⸗ lichen Verhältnisse des Landes folgen werde.

Amerika. 8

Aus Washington wird dem „W. T. B.“ berichtet, daß der Kongreß sich gestern Nachmittag auf unbestimmte Zeit vertagt habe.

uf das Ersuchen des amerikanischen Konsuls in Cap Haltien Livingston hat das Kanonenboot „Marietta“ den Befehl erhalten, dorthin hen. Der amerikanische Ge⸗ sandte in Halti Powell tesegraphierte an das Staatsdeparte⸗ ment, daß vannsce Minister des Aeußern erklärt habe, die 8 jerung habe Befehl gegehen, den Kapitän Killick zu ver⸗

8 S2

8

Der IX. internationale Schiffahrts⸗Kongreß in Düsseldorf“*)

hielt gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, zwei Abtheilungssitzungen ab. In der Binnenschiffahrts⸗Abtheilung, in welcher die „Ueber⸗ windung großer Höhen“ zur Erörterung stand und Professor Bubendey⸗ Berlin referierte, wurde kein Beschluß gefaßt. Die Seeschiff⸗ fahrts⸗Abtheilung behandelte die „Anlage und Unterhaltungs⸗ kosten eiserner und hölzerner Schleusenthore“ und feße nach einem Referat des Geheimen Ober⸗Bauraths Fülscher eine Resolution, in welcher es heißt, daß über die Frage, ob für den Bau von Schleusenthoren Holz oder Eisen vorzuziehen sei, eine allgemein⸗ gültige Entscheidung noch nicht getroffen werden könne, daß aber bei größeren Schleusenthoren allerdings verschiedene Umstände zu Gunsten des Eisens sprächen.

8—

Statistik und Volkswirthschaft.

Das soeben erschienene 2. „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ (Jahrgang 1902) enthält u. a. eine Uebersicht über die Einfuhr des deutschen Zollgebiets im letzten Jahrfünft in der Ordnung des statistischen Waarenver⸗ zeichnisses für den Spezialhandel und in systematischer Ordnung für Spezial⸗ und Gesammt⸗Eigenhandel im Jahre 1901. Die Einfuhr im Spezialhandel betrug 1901 nach der ersten Uebersicht in 1000 5 710 338 gegen 6 042 992, 5 783 628, 5 439 676 und 4 864 644 in den Vorjahren, sie war also geringer als 1899/1900. Die Aus⸗ fuhr betrug in 1000 4 512 646 gegen 4 752 601, 4 368 409, 4 010 565 und 3 786 241 in den Vorjahren, war also nur geringer als 1900. Nach der zweiten Uebersicht betrug die Einfuhr im Jahre 1901 im Jahre 1901 im Gesammt⸗Eigenhandel in 1000 6 016 221 und nach Abzug der Edelmetalle 5 727 115, die Ausfuhr im Gesammt⸗ Eigenhandel 4 825 206 und nach Abzug der Edelmetalle 4 744 003. Der Gesammtaußenhandel (Ein⸗ und Ausfuhr zusammengefaßt) be⸗ trug also in 1000 mit Edelmetallen 10 841 427 = 10,8 Milliarden, ohne Edelmetalle 10 471 118 = 10,5 Milliarden Mark. Der Edel⸗ metallverkehr betrug 370 Millionen Mark, wovon 289 auf die Ein⸗ fuhr und 81 auf die Ausfuhr entfielen.

Das Heft enthält ferner eine übersichtliche Darstellung über die zollfreie Einfuhr von Seeschiffsbaumaterialien in den Jahren 1899/1901 nach der Menge und dem Werthe unter An⸗ gabe der Herkunftsländer für jede bezogene Waare. Der Werth⸗ berechnung sind die von den Sachverständigen des Kaiserlichen Statistischen Amts für den Spezialhandel ermittelten Durchschnittswerthe zu Grunde gelegt. Nach der Uebersicht wurden 538 254 dz im Werthe von 10,3 Mill. Mark Waaren zum Bau, zur Ausrüstung und Aus⸗ besserung von Seeschiffen im Jahre 1901 zollfrei eingeführt gegen 14,7 und 10,8 Millionen Mark in den beiden Vorjahren. Der Menge nach überwiegen rohe Platten und Bleche aus schmiedbarem Eisen, die ein Drittel der Jahreseinfuhr ausmachen, und Kantholz, dem Werthe nach Schiffsplatten im Werthe von 2,8 gegen 4 Millionen in den beiden Vorjahren, ferner grobe Eisenwaaren, Kantholz, Eck⸗ und Winkeleisen, Anker, Stabeisen, feine Messing⸗ ꝛc. Waaren, Fischer⸗

netze, Hebemaschinen.

8. 8 8 Die Ergebnisse der Obstbaumzählung,

welche für den Umfang des Deutschen Reichs zum ersten Male im Jahre 1900 stattgefunden hat, werden in dem soeben erschienenen Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ veröffentlicht. Es waren, ohne Rühsicht auf die Tragfähigkeit, die auf dauerndem Standort befindlichen Apfel⸗, Birn⸗, Pflaumen⸗ (Zwetschgen⸗) und Kirschbäume (einschl. des Zwerg⸗ und Spalierobstes) zu zäbten⸗

In Tabelle 1 werden die absoluten Zahlen über den Anbau der vorgenannten vier Obstarten nach Staaten und größeren Verwaltungs⸗ bezirken mitgetheilt. Verhältnißberechnungen dazu enthält die Tabelle 2 ꝛc., im Abschnitt A auf die Fläche (mit Unterscheidung von Gesammtfläche und landwirthschaftlich benutzter Fläche), im Ab⸗ schnitt B auf die Einwohnerzahl (mit Unterscheidung von orts⸗ anwesender und landwirthschaftlicher Bevölkerung); im Abschnitt C ist 8 jeden Landestheil berechnet, wie viel Prozente der Gesammt⸗ zahl seiner Obstbäume auf Aepfel, Birnen, Pflaumen (Zwetschgen), Kirschen entfielen. 8

Im Deutschen Reich wurden gezählt: 168,4 Mill. Obstbäume, davon entfallen auf Apfel⸗ 52,3 Mill. = 31 v. H., Birn⸗ 25,1 Mill. = 15 v. H., Pflaumen⸗ (Zwetschgen⸗) 69,/ Mill. = 41 v. H., Kirschbäume 21,6 Mill. = 13 v. H. Auf 1 qkm Gesammtfläche des Reichs kommen durchschnittlich 311 Obstbäume, davon 128

flaumen⸗ (Zwetschgen⸗), 97 Apfel⸗, 46 Birn⸗ und 40 Prsc. äume. In Beziehung zur landwirthschaftlich benutzten Flüäͤche kommen auf 1 qkm 480 Obstbäume, davon 198 Pflaumen⸗ (Zwetschgen⸗), 1490 Apfel⸗, 72 Birn⸗ und 61 Kirschhbäume. Auf je 100 Einwohner der „ortsanwesenden“, d. i. der Bevölkerung über⸗ baupt, waren 299 Obstbäume vorhanden, wovon 123 Pflaumen⸗ ꝛc., 93 Apfel⸗, 45 Birn⸗ und 38 Kirschbäume waren. „MNlur auf die landwirthschaftliche Bevpölkerung, deren Zahl zuletzt im Juni 1895 festgestellt wurde, vertheilt gedacht, entfielen auf se 100 Personen 945 Obstbäume.

Auf den Kopf der Bevölkerung (56 367 178) kamen nach obigem im Jahre 1900 daher ziemlich genau 3 Obstbäume. Die Zahl der Obstbäume Fevügt aber für den Verbrauch der Bevölkerung noch nicht, da nach der Statistik des „Auswärtigen Handels des Deutschen Zollgebiets“ die Mehreinfuhr von frischem und einfach zubereitetem Fhed em, getrocknetem ꝛc.) Obst der genannten vier Arten im Jahre 1900 2,2 Mill. Deppelzentner im Werthe von 36,3 Mill. Mark und im Jahre 1901 2 Mill. Doppelzentner im Werthe von 39,4 Mill. Mark betrug.

Um einen wenn auch nur qan ungefähren Anhalt zu n, welche Zahl Obsthäume etwa nöthig sein würde, um 2 bis 2,2 Mill. Doppelzentner Obst zu erzeugen, sei erwähnt, daß in Württemberg im zehnjährigen Durchschnitt 1891/1900 die Dbsternte von 7 354,000 Bäumen genannter vier Arten 1 046 000 Doppelzentner betrug, bier⸗ nach also eine Vermehrung der ertragsfähigen Obstkäume um rund 15 Mill. nöthig sein würde. 8 Der Veröffentlichung sind sechs schematische Karten nach den Staaten und größeren 2 ken des Deutschen Reiches Karte 1 zeigt die V ilung der Obstbäume pt anf der Gesammtfläche, Karte 2 die Vertheilung auf der land⸗ wirthschaftlich benutzten Fläche. Wieviel Bäume auf 1 qkm der

esammtfläche entfallen, zeigt bei den Aepfeln Karte 3, bei den irnen Karte 4, bei den Pflaumen (Zwetschgen) Karte 5 und bei den Kirschen Karte 6.

Eine Anzahl Bundesstaaten erhob bei der Obstbaumzählung mehr, als durch Bundetrathsbeschluß vorgeschrieben war, z. B. wurden noch ermittelt: die Zahl der Nuß⸗ (edlen), Kastanien⸗, Aprikosen⸗, Pfirsich⸗ ꝛc. Bäume, die Zahl der Obstbäͤume nach ihrem Standort, die Ernte, der Geldwerth der Ernte u. a. m. Eine Uebersicht über die Gegen⸗ stände der Mehrerhebungen findet sich in dem hier besprochenen

Die japanischen Staate⸗ und Kommunalschulden. 8 Nach einem . des Kaiserlichen General⸗Konsulats in Poko⸗ hama vom 10. April 1902 betrug die japanische Staatsschuld:

im Jahre 1897: 404 953 128 Pen, im Jabre 1900: 508 464 194 Pen, 2 1888: 413 281 873 15901: 528 765 040 „. . 1899: 500 700 640 Frebh

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*) Vergl. Nr. 152 d. B.

und Reihen der merkwürdigsten Erscheinungen im

Die letzte Summe setzt sich aus folgenden Einzelposten zusammen: 168 693 600 YVen 5 % konsolidierte Staats⸗Anleihe, 116 581 450 5 % Kriegs⸗Anleihe, 25 428 650 5 % Anleihe zur Rentenablösung, 22 000 000 0 % Anleihe zur Einlösung von Papiergeld, 8 769 600 5 % Marine⸗Anleihe, 5 53 990 0 2% Alte Anleihe, 2 / 127 88 2 1s Eisenbahn⸗Anleihe, 45 654 450 5 % 78 052 250 4 % 5

200 / 2 8 ; ; 1 912 000 2 % Hokkaido⸗Eisenbahn⸗Anleihe,

2 000 000 3 934 000 5 % Anleihe für Regierungsunternehmungen

auf Formosa, 7 ½ %

7 356 500 Schatzanweisungen.

W111“] —öe.s 8

Anleihe für Staatsunternehmungen,

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¶10 000 000 . Die Kommunalschulden betrugen: 1897: 13 738 000 Yen, 1900: 30 769 000 Yen, 1898: 20 264 000 1901: 33 187 000 1899: 24 628 000 Die letzte Summe vertheilt sich auf die verschiedenen kommunalen Körperschaften, wie folgt: 10 379 664 Yen Anleihen von Regierungsbezirken, 339 348 „Kreisen, 19 263 663 größeren 1400 514 kleineren 116 940 Dörfern, 1 687 647 8 Verbänden. MNach einer Bekanntmachung des Staats⸗Anzeigers wollte die japanische Regierung am 15. April d. J. von neuem Schatzanweisungen, und zwar im Betrage von 8 Millionen Yen (1 Yen = 2,10 ℳ) aus⸗ geben, die am 15. August d. J. zur Rückzahlung gelangen. Wie dies bereits bei der Ausgabe der letzten Schatzanweisungen geschehen ist, sollten sie diskontiert ausgegeben werden. Der Diskentosatz, der 8 höchstens 6,935 % pro Jahr betragen darf, sollte der Konkurrenz ausgesetzt werden. Ueberstiegen die Zeichnungen den Gesammtbetrag, so sollten zunächst die Zeichnungen mit dem niedrigsten Diskontosatz berücksichtigt werden.

Städten, Städten,

Zur Arbeiterbewegung.

8 Zur Arbeitseinstellung der Bauarbeiter Berlins und der Vororte berichten hiesige Blätter, daß jetzt rund 750 Arbeiter aus⸗ ständig sind, während die übrigen, d. h. die Mehrzahl, vorläufig zu den alten Löhnen weiter arbeiten und sich abwartend verhalten. Von 950 Baustellen, die zur Zeit in Berlin gezählt worden sind, kommen 170 Bauten in Betracht, wo Arbeiter ausständig sind oder waren.

Unter den Berliner Bäckergesellen ist eine Protestbewegung gegen die Einführung der neuen Backstubenordnung im Gange. Sie behaupten, daß durch die von den Innungen genehmigte Backstubenordnung den Arbeitern alle Verantwortung für die Mißstände in den Bäckereien auf⸗ gebürdet und siein unerhörter Weise bevormundet würden. Eine durch⸗ greifende Abänderung der Bestimmungen wird von den Gesellen als unbedingt nothwendig bezeichnet und soll, wenn der Versuch einer güt⸗ lichen Einigung scheitert, eventuell auf dem Wege des Strikes durch⸗ gesetzt werden. In einer gestern Nachmittag abgehaltenen, sehr stark besuchten Versammlung der Bäckergesellen Berlins und der Vororte wurde über den gegenwärtigen Stand der Durchführung der vor zwei Jahren vor dem Einigungsamt des Berliner Ge werbegerichts festgelegten Vereinbarungen berichtet. Die Versammlung nahm eine Mißtrauenserklärung gegen die Innungsvorstände an und sprach aufs neue aus, daß zur durchgreifenden Besserung im Bäcker⸗ gewerbe die Beseitigung des Kost⸗ und Logiswesens beim Meister das erste Erforderniß sei. Die Arbeiter wollen nicht ruhen, bis dies jahrzehntelange Forderung erfüllt ist.

Der Ausstand im Baugewerbe in Potsdam dauert, wie dem „Vorw.“ mitgetheilt wird, unverändert fort. Eine Einigung mit den Unternehmern ist bisher nicht zu stande gekommen, weil die Bedingungen, welche die Unternehmer stellen, den Strikenden als un⸗ annehmbar gelten. Vonden letzteren haben mehr als 200 auswärts Arbeit ge⸗ funden, 26 arbeiten in Potsdam zuden neuen Bedingungen, und 35 Strikende befinden sich noch am Ort. Fast sämmtliche Poliere sind als Arbeits⸗ willige thätig, nachdem sie, dem Verlangen der Unternehmer folgend, aus dem Maurerverband 2— sind. Die wenigen, welche es nicht thaten, mußten ihre Stellung aufgeben. Im üögrigen bestehe die Arbeitswilligen aus einigen einheimischen christlichen Maurern 21 Oberschlesiern sowie 12 Accordmaurern aus den Berliner Vororten.

In Kolberg sind, demselben Blatt zufolge, bei dem Baumeister Maaß 17 Tischlergesellen in den Ausstand getreten, weil der Baumeister den Accordlohn kürzen wollte.

Zur Lohnbewegung im Bauge werbe zu Neumünster berichtet der „Vorw.“, daß in einer kürzlich abgehaltenen Sitzung der Lohnkommission der Maurer und Zimmerer und des Vorstandes der Innung „Bau⸗ hütte“ die Maurer ihre Forderung auf 48 —2— für dieses Jahr ermäßigten. In den beiden folgenden Jahren sollen 50 gezahlt werden. Die Forderung einer Verkürzung der Arbeitszei auf 9 ½ Stunden wurde fallen gelassen. Die Zimmerer stellten die selben Forderungen, nur mit dem Unterschied, daß ihr Vertrag bi um 1. April 1 Gültigkeit haben soll. In einer demnächst statt⸗

ndenden Versammlung der Innung „Bauhütte“ soll über dieses An⸗ gebot der Arbeiter verhandelt werden.

In München steht, nach einer Meldung desselben Blattes, ein Ausstand der Steinarbeiter bevor. Nachdem für die Sandstein⸗ arbeiter durch bundesräthliche Verordnung die Arbeitszeit auf 9 Stunden festgesetzt ist, fordern die übrigen Kategorien der Stein⸗ arbeiter dieselbe Arbeitszeit. Die Unternehmer verhalten sich ab⸗ lehnend, und auch ein Einigungsversuch des Gewerbegerichts scheiterte.

Im Kohlenrevier von Rossitz (Oesterreich) ist wegen einer neuen Arbeitseintheilung ein Strike der Häuer ausgebrochen.

Der Ausstand der Angestellten der Straßenbahn in Triest wie „W. T. B.“ meldet, nunmehr beendet.

In Sampierdarena (Genua) hatten, dem „Verw.“ zufolge, die Fuhrleute Ende Mai eine Denkschrift an die Arbeit⸗ eeber versandt, die ihre schlechte Lage darlegte und um

jesserung der Arbeitsbedingungen 89 Es erfolgte keine Antwort. Darauf sind die Fuhrleute, 1 an Zahl, in der ver⸗ gangenen Woche in den Strike getreten. Einige Unternehmer haben sofort die Forderungen bewilligt. 8

vor einigen begonnene Ausstand der Metall⸗ arbeiter der Werkstätten Baume⸗Marvent in Haine⸗Saint⸗ Pierre (Belgien), an welchem 600 Arbeiter theilnahmen, wurde resultatlos aufgegeben. 1

ᷓunst und Wissenschaft.

In weiten Kreisen begegnete man in jüngster Zeit der Neigung, alle ungewöhnlichen Witterungöerscheinungen mit dem Vulkan⸗ ausbruch auf Martinigue in —,1 bringen. Bald sollte die langandauernde kühle Witterung, bald die seit kurzem herrschende ungewöhnliche Hitze eine Folge dieser Katastrophe sein. Dies ift ch nicht herechtigt, denn es liegen keinerlei Erfahrungen vor, wo Vulkanausbrüche in eini größerer Entfernung von dem Vulkan einen Einfluß auf - cheinungen im gewöhnlichen Sinne des Wortes geäußert hätten.

i giebt es optische Erscheinungen, die durch solche bersce hohem Grade verstärkt werden, insbesendere die Meorgen. und dröthe. Nach dem am 26. August 1883 erfolgten Ausbruch, beziehun e Zusammensturz des Vulkans Krakatau in der Sundastraße, ein miß, das freilich an Stärke die Katastrophe auf Martinique weit übertraf, beobachtete man auf dem Theil der Erde höchst merkwürdige Dämmerungserscheinun verhä tniß⸗ —31 langsam von dem Entstehungsherde aus anderen Gegenden

ten. Während der Hauptausbruch, der von dem Zusammen⸗ rz des Bulkans begleitet war und die 2122— 22—2— folge hatte,