1902 / 172 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

habe mit Geschick die wirthschaftlichen Fragen in den Vorder⸗ grund gerückt. Man könne nicht leugnen, daß die wirth⸗ schaftliche Noth auf die politischen Verhältnisse einwirke. Es sei absolut nothwendig, daß die nationalen Streitig⸗ keiten zurückgestellt wuͤrden. Seine Partei, die neu in den Landtag eingetreten sei, werde alle jene Maßregeln unbedingt unterstützen, die den deutschen Vertretern im Land⸗ tage eine der Bedeutung der deutschen Volkssache entsprechende Stelle gäben. Vor allem handle es sich darum, welche Methode angewendet werden müsse, um nach und nach den ganzen Komplex der nationalen Streitfragen zu entwirren. Man solle nicht aus Jahrhunderte alten Gesetzen in den Sprachfragen Rechte ableiten. „Wir müssen“, fuhr der Redner fort, „die Lösung auf modernem Wege durch Prüfung der praktischen Verhältnisse suchen. Wir müssen den Standpunkt der Chikane durch Hervorkehren der Sprachenrechte verlassen. Wir haben alles Interesse daran, daß der gute Keim, der in der jetzigen politischen Situation liegt, entwickelt werde, nicht nur zum Heile des Reiches, sondern auch des Landes.“ Der Abg. Markert (deutsche Volksp.) erklärte, seine Partei verlange Selbstverwaltung und die administrative Theilung des Landes in ein deutsches und ein czechisches Gebiet. Der Abg. Kallina (Czeche) verlangte die absolute Gleichstellung der Czechen und Deutschen in Böhmen. Nach⸗ dem noch der Abg. Schücker (deutschfortschrittl.) erklärt hatte, die Deutschen verlangten die nationale Abgrenzung, wurde die Debatte geschlossen.

Großbritannien und Irland.

Der König beabsichtigt, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, am Sonnabend in Cowes eine Sitzung des Geheimen Raths unter seinem Vorsitz abzuhalten.

Im Unterhause erwiderte gestern auf die Anfrage, ob die Regierung die rückständigen Zinsen für die nieder⸗ ländische Eisenbahn zahlen werde, in Anbetracht dessen, daß das Kapital und die Zinsen von der Süudafrikanischen Republik garantiert seien, der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain schriftlich, daß die Regierung auf eine sofortige Beantwortung dieser Anfrage nicht vor⸗ bereitet sei. Field fragte, ob die Aufmerksamkeit der englischen Regierung auf die Thatsache gelenkt worden sei, daß die russische Regierung eine Einladung zu einer inter⸗ nationalen Konferenz habe ergehen lassen, um zu be⸗ rathen, welche Maßregeln gegen die künstliche Preis⸗ herabsetzung, die durch Erportprämien, durch die zwangsweise Regelung der Produktion und durch Speku⸗ lation verursacht werde, getroffen werden sollten. Der Premier⸗Minister Balfour erwiderte, im Anschluß an die Bruͤsseler Konferenz habe die russische Regierung den Vor⸗ schlag gemacht, es solle eine internationale Konferenz zur Berathung einiger der in der Anfrage erwähnten Punkte zu⸗ sammentreten. Die Antwort, welche die englische Regierung auf die Einladung geben solle, werde noch erwogen. Auf eine Anfrage, ob Dr. Leyds nach Süd⸗Afrika abgereist sei, er⸗ widerte der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain, daß uüͤberhaupt allen Personen, die nicht Afrikander von Geburt seien und die am Kriege thätigen Antheil genommen hätten, die Rückkehr nach Süd⸗Afrika nicht werde gestattet werden.

Der König hat seine Zustimmung zur Ernennung einer Kommission unter dem Vorsitz des Loro⸗Oberrichters Lord Alverstone gegeben, die nach Afrika gesandt werden soll, um die auf Grund des Kriegsrechts gefällten Urtheile der

Kilitärgerichtshöfe zu untersuchen und daruüͤber zu berichten, ob es thunlich sei, diese aufzuheben oder zu mildern.

Frankreich.

Der König von Griechenland ist gestern in Aix⸗les⸗ Bains eingetroffen.

Die Abreise einer Anzahl von Schulschwestern gab, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern vor einer Kirche im Quartier Ternes Anlaß zu Kundgebungen. Die Manifestanten, und junge Leute, leisteten der Polizei, als diese gegen ie vorging, Widerstand und einzelne Polizeibeamte wurden durch Stockschläge verletzt. Mehrere Personen wurden ver⸗ haftet, darunter die Deputirten Pugliesi⸗Conti und Arch deacon, die aber bald wieder entlassen wurden.

Das christlich⸗soziale Blatt „Sillon“ hatte für gestern Abend eine Versammlung einberufen, worin jen die Ausweisung der Kongregationen Protest erhoben werden sollte. Der Vortrag des Abends verlief ohne Störung. Vor dem Gebäude versammeiten sich indessen Gruppen von Republikanern und Sozialisten an, die Schmährufe pegen die Geistlichkeit ausstießen. Die Katholiken riefen dagegen: „Liberté!“ Es kam zu einigen un atenden Schlägereien, die zu mehreren Verhaftungen führten. Schließlich zogen die Klerikalen nach einem unbebauten Platze neben dem Bon Marché und bielten dort eine Versammlung im Freien ab. Eo wurden heftige Neden gegen die Regierung gehalten, doch kam es zu keinem Zwischenfall

Auf der eee des Café Cluny kam es gestern in später Abendstunde zu Zusammenstößen zwischen Klerikalen einer⸗

ts und Republikanern und Sozlalisten andererseits.

ie Polizei räumte das Café. Hierbei kamen einige Ver⸗ wundungen vor. Im Ganzen beträgt die Zahl der bei den gestrigen Krawallen 2 B. Da es sich j nur um unbedeutende Vorkommnisse handelt, werden meisten derselben auf freien Fuß gesetzt werden.

Um Mitternacht kam es bei einer Auseinander⸗ Ezrnns Klerikalen und Sozialisten in einem Casé auf dem Boutevard Saint⸗Michel zu Thätlichkeiten. Jrr een sielen; ein Gast wurde verletzt. Sodann mat?

ein. Nach einem von den Blättern ist Abend im Verlaufe der 1.——— ASnn ich einen Messerstich schwer verwundei worden.

Ein Comité hat an die Sozialisten eine Kundgebung 8 welcher diese e⸗ 2 . erikalen ungen au tra e

Wissenschaft der Vernunft niß ab

Da6 de Paris“ det, der Bischof von 8 X 1. Loudet ge⸗ richtet, i er gegen gii ongregationen ergriffenen Maßrahmen obebit. *

In Paris und im Seine⸗Departement haben

Ablauf der gewährten Frist dreißig von den weewexenn den dehoͤrd⸗ ,11

Der Ministerrath ein Dekret

8 Türkei.

Wie das Wiener „Telegr.⸗Corresp.⸗Bureau“ aus Kon⸗ stantinopel meldet, werden aus Ersparungsrücksichten alle Posten der Gehilfen bei den Valis, Mutessarifs, Kaimakams und den gerichtlichen und finanziellen Inspektoren, welche nach den armenischen Wirren als eine Reformmaßnahme geschaffen wurden, im laufenden Finanzjahr

wieder aufgehoben werden.

Amerika. . 1

Ein in New York eingegangenes Telegramm aus Willemstad vom 22. Juli besagt, dem „W. T. B.“ zufolge, daß das amerikanische Kanonenboot „Marietta“ mit dem Sekretär der amerikanischen Gesandtschaft in Caräcas Russel an Bord von La Guaira abgegangen sei, um die Lage im Orinocogebiet zu untersuchen, die als äußerst kritisch gelte, da seit dem 9. Juni keine Nachrichten aus Ciudad Bolivar eingetroffen seien.

Asien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus YNokohama vom gestrigen Tage hat sich ein Regierungsb⸗amter von Tokio nach Markus⸗Island begeben, um dasselbe für Japan in Besitz zu nehmen. Ein amerikanischer Schoner ist am 11. Juti von Honolulu nach dem gleichen Bestimmungsort

abgegangen. Afrika.

Gestern wurde in Kapstadt, wie „W. T. B.“ berichtet, zu Ehren Botha's in der Halle der holländischen reformierten Kirche ein Empfang veranstaltet. Botha dankte den Afrikandern für den Empfang und sagte, er wünsche ihnen die Nothwendigkeit einzuprägen, Hand in Hand zu arbeiten, da Süd⸗Afrika das einzige Land sei, das sie ihre Heimath nennen könnten. Delarey sagte, sie hätten ihre Waffen und ihre Fahne aufgegeben, aber nicht ihre Traditionen. Bei dem Empfange waren auch viele Engländer zugegen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Deutschlands Außenhandel im 1. Halbjahr 1902.

Nach dem soeben vom Kaiserlichen Statistischen Amt heraus⸗ gegebenen Juniheft der monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel beträgt im 1. Halbjahr 1902:

1) Die Einfuhr in Tonnen zu 1000 kg: 19 661 486 gegen 20 768 497 und 20 250 396 in den beiden Vorjahren, daher weniger 1 107 011 und 588 910. Edelmetalleinfuhr: 558 gegen 581 und 590. 22 von 43 Zolltarifnummern brachten gegen das Vorjahr eine geringere, 21 eine erhöhte Einfuhr. Mit wesentlich geringeren Mengen sind be⸗ theiligt: Erden, Erze (— 422 622), Holz (— 363 016), Kohlen (— 173 467), Eisen (— 101 081), Abfälle (— 89 761), mit wesentlich höheren Mengen nur Material⸗ ꝛc. Waaren (+ 104 246). Die Getreideeinfuhr war zwar auch diesmal sehr bedeutend, aber etwas geringer als im Vorjahr mit seinem ungeheuren Bedarf.

2) Die Ausfuhr in Tonnen zu 1000 kg: 15 789 131 gegen 15 048 869 und 15 867 060 in den beiden Vorjahren, daher gegen 1901 mehr 740 262, gegen 1900 weniger 77 929. Edelmetall⸗ ausfuhr: 199 gegen 206 und 170. 30 von 43 Zolltarif⸗ nummern haben eine höhere Ausfuhr als 1901. Unter diesen ragen hervor: Eisen (+ 509 338), Steine (103 066), Materialwaaren (61 390, die Rohzuckerausfuhr nahm insgesammt, besonders aber die Ausfuhr nach England, Canada, Holland, zu, während die Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten von Amerika mit 56 219 Tonnen wesentlich ge⸗ ringer war als 1900) mit 141 058 und 95 067 Tonnen. Die Weißzucker⸗ ausfuhr nahm um rund 2000 Tonnen ab, obwohl die Ausfuhr nach England 21 000 Tonnen höher war, da die Ausfuhr nach Japan, ob⸗ wohl bedeutender als 1900, um fast 31 000 Tonnen nachgelassen hat. Gebessert hat sich die Ausfuhr nach Süd⸗Afrika und der Schweiz, verschlechtert jene nach den Vereinigten Staaten von Amerika, Indien, Chile. Der erheblichste Ausfuhrrückgang zeigt sich bei Kohlen und Maschinen mit Verlusten von 55 097 und 18 690 Tonnen. Der Rück⸗ gang der Eisen, und Erzeinfuhr, der Maschinenausfuhr und die starke Zunahme der Eisenausfuhr beleuchten die Lage der heimischen Eisen⸗ industrie, wohegen das Stoffgewerbe sich in besserer Lage zu befinden scheint, da Einfuhr und Ausfuhr bis auf die Einfuhr von Leinengarn und Leinwand und die Ausfuhr von Kleidern und Putzwaaren höher waren als im Vorjahre.

3) Einfuhrwerthe in 1000 ℳ: 2840 1060 gegen 2 751 987 und 2 991 252 in den Vorjahren, daher gegen 1901 mehr 88 173, gegen 1900 weniger 151 002. Edelmetalleinfuhr: 59 417 gegen 70 602 und 60 419. ie hauptsächlichste Zunahme gegen das Vorjahr entfällt auf Wolle und Wollenwaaren mit 63,1 Mill. Mark (Stückenwäsche 35 Mill. Mark +, Fabrikwäsche 10,2 Mill. Mark +, Kammzug 17,3 Mill. Mark +), Materialwaaren (40,1 Mill. Mark +), Ge⸗ treide (20,3 Mill. Maik +), Baumwolle, Seide, Kupfer, Vieh, während die Einfuhr von Erzen, Maschinen, Helz, Eisen, Abfällen, Oel große Ausfälle brachte.

0) Ausfuhrwerthe in 1000 ℳ: 2286 725 gegen 2 136 020 und 2 326 467 in den Vorjahren, daher gegen 1901 mehr 150 705, e 1900 weniger 39 7482. Evdelmetallausfuhr: 38 422 gegen

300 und 94 678. Gegen das Vorjahr hat wesentlich zugenommen die Ausfuhr von Eisen und Eisenwaaren (54,6 Mill. Marks, Baum⸗ wolle. Baumwollenwaaren und 9—17 und Farbwaaren mit je rund 20 Mill. Mark mehr, Wolle Wollwanen (+ 11 2 Mark), Materialwaaren, Kupfer, Zink und Zintwaaren, literarischen und een. Steinen, Papier., Häuten und Fellen, Kautschuk, während Ausfuhr von Getreide, Instrumenten und Maschinen, Flachs ꝛc. erheblich geringer war.

Ven Band 142 der Statistik des chen R hat das Kaiserliche Statistische Amt soeben die den Außenhandel mit

rankreich, Portugal und Spanien im 8— Jahrfünft be⸗ ndelnden Heste X und XIII nereeeeise. em Tabellenwerk Hefte dt eine kurze üͤber die Ent⸗ wickelung handelz mit den diei Ländern im letzten

des rzehnt voraus. Hest X Frankreich: Aus am be⸗ onders Ka dann Wolle. Gold, Pferde schlacken, eeeesie Recene chen⸗ Krch „Fior. elkuchen. ctseide, Schaumwein. G , ,a Felle zu

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hern nach reich namentlich ben. Eisenmwaaten. Ersenerze,

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und 7,8, legtere 10 metalle Ein⸗ und nabme und Kognak

dahin ausgeführt werd

Indien ist folgende

8 . Die Einfuhr erreichte 18,1 Mill., die 19,9 Mill. Mark. Jene wuchs um 2,8 v. H., diese fiel um 3,9 v. H.

Spanien: Aus Spanien kommen hauptsächlich Erze, Wein, Südfrüchte, Korkstopfen und Korksohlen, während Maschinen, Eisen⸗ waaren, Lokomotiven, Edelmetallwaaren, Stoffwaaren und andere Industrieerzeugnisse dahin ausgeführt werden. Die Einfuhr erreichte 78,3, die Ausfuhr 50 Mill. Mark; jene fiel 5, diese fast 8 v. H.

Wohlfahrtspflege. Von denjenigen Zuwendungen, die freiwillig von Arbeitgebern, Gesellschaften, Banken und von der Privatwohlthätigkeit im Jahre 1901 gemacht sind, um gemeinnützige und wohlthätige Zwecke zu fördern, hat Peter Schmidt im „Arbeiterfreund“ eine Zusammen⸗ stellung gemacht. Wie er einleitend betont, hat die soziale Versiche⸗ rungsgesetzgebung zu keiner Verminderung derartiger Zuwendungen geführt, die eine willkommene und sehr bedeutende Ergänzung der auf gesetzlicher Grundlage aufgebauten Versicherung bilden. 1901 beliefen sich die gesammten Zuwendungen dieser Art auf mehr als 80 Millionen Mark gegenüber 60 Millionen im Vorjahre. Die erste Stelle nehmen gemeinnützige Zwecke im allgemeinen mit 20,5 Millionen in Anspruch; es folgen dann Pensions⸗ und Unterstützungsfonds für Angestellte und Arbeiter mit 15,5 Millionen, Prämien, Gratifikationen u. s. w. mit 6,4, Wohnungsfürsorge mit 5,7 u. s. w. Speziell für die Zwecke dessen, was wir im engeren Sinne Wohlthätigkeit nennen, sind folgende Summen aufgebracht, unter denen wiederum die Für⸗ sorge für Kranke und Genesende eine erhebliche Stelle einnimmt. Kinderfürsorge ... . 1 333 058 Iq(DsTII66I6I6I5I56 11111214“*“*“ Kranken⸗, Genesenen⸗, Wöchnerinnenfürsorge 4 503 980 Gesundheitspflege, Ferienkolonien u. s. w. 528 389 111111I1“ Obdachlosen⸗ und Entlassenenpflege. 33 500 Innere und äußere Mission. 8 —. 183 000 Armenunterstützungen im allgemeinen . 3 414 410 Arbeitslosenunterstützung 419 990

v

Zur Arbeiterbewegung.

Die Dachdecker Berlins und der Umgegend (vgl. Nr. 164 d. Bl.) beschlossen, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, am Dienstag Abend, in einen Theilausstand einzutreten. Ihre Forderungen sind: Mindeststundenlohn 65 (bisher 60 29 Abschaffung der Ueber⸗ stunden, strenge Durchführung der Schutzvorschriften, Regelung der Fahrgeldfrage. Laut Versammlungsbeschluß sollten die Gesellen auf drei namhaft gemachten Werkstellen gestern diese Forderungen stellen und, wo sie nicht bewilligt würden, die Arbeit niederlegen. Die Meister hatten in einer am 18. d. M. abgehaltenen Sitzung be⸗ schlossen, den verlangten Stundenlohn erst vom 1. April 1903 an zu bewilligen. Etwa 1000 Bauhilfsarbeiter beschlossen demselben Blatte zufolge am Dienstag, den bisher nur Lohnarbeiter umfassenden Ausstand auch auf die Accordarbeiter auszudehnen.

In Arad (Ungarn) sind, wie die „Wiener Ztg.“ meldet, die Maurergehilfen (vgl. Nr. 163 d. Bl.) wegen Nichterfüllung der von ihnen geforderten Mittagspause von neuem in den Ausstand ge⸗ treten. Die Strikenden versuchten die Arbeitenden an der Arbeit zu verhindern. Die Polizei nahm mehrere Excedenten in Haft.

Der Ausstand der Feldarbeiter in Galizien (vergl. Nr. 168 d. Bl.) ist, wie der „Voss. Ztg.“ aus Lemberg telegraphiert wird, noch immer im Wachsen begriffen und erstreckt sich auf zwölf ost⸗ galizische Bezirke. Ueberall ist Militär eingetroffen, unter dessen Schutz mit Hilfe westgalizischer Arbeiter versucht wird, die Ernte einzubringen. 8

8 Land⸗ und Forstwirthschaft. London, 23. Juli. (W. T. B.) Vom Vize⸗König von Depesche vom 19. d. M. eingegangen: In der letzten Weoche waren Regenfälle ziemlich allgemein. Starker Regen ist an der Küste von Birma, in einem Theil von Bengalen und in Süd indien niedergegangen; in Surat waren die Kiederschlage außergewöhnlich heftig, hingegen herrscht in Gudscherat noch wesentlicher Regenmangel; auch sind in der östlichen Gangesebene, einem Theil der Zentralprovinzen und in Haiderabad die Regenfälle weit unter dem Durchschnitt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankbeiten.

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 30 vom 23. Juli 1902.)

Pest.

Italien. Der Dampfer „Duca de Galliera“ ist nach 12tägiger Quarantäne auf der Insel Asinara am 9. Juli nach Genua zurück⸗

hrt und hat die an Bord befindlichen Passagiere eeschifft. Die

en pestverdächtigen Kranken sind in der Quarantänestation zurück⸗ geblieben, wo sie sich in der Besserung befinden.

Rußland. In Odessa ist am 13. Juli eine pestverdächtige Erkrankung gemeldet worden.

Egvypten. In der Zeit vom 4. bis 10. Juli sind 6 Er⸗ krankungen (und 5 Todesfälle) an Pest gemeldet worden, davon 5 (4) in Alexrandrien, 1 (1) in Tukb.

Britisch⸗Ostindien. Laut amtlicher Erklärung vom 16. Juni ist Broach seit dem 23. April d. J. frei von Pest. 1s

Ehina. In Amoy tritt die Pest seit laängerer Zeit endemisch auf, veranlaßt sedoch, einer Mittheilung vom 28. Mai zufolge, nur wenige Erkrankungen; in der Umgegend namentlich in der Stadt Tschang⸗Aschou, nimmt ’8” an FR eit zu.

Mauritius. In der Zeit vom 30. Mat bis 5. Juni ist wieder ein fall (mit tödtlichem Verlaufe) festgestellt worden.

adagaskar. In Majunga beirug um die Mitte des Monats Juni die Zahl der laglichen älle 10 bis 12: die Seuche war jedoch auf diesen Platz beschränkt gebliehen.

Qucensland. Den amtlichen en ꝓꝓ*ꝙ sind in der

vom I1. bis 17. Mai 3 Erkrankungen und 1 Todcsfall an Pest in Brisbane festgestelli worden; dem 18. bis 24. Mai wurden

Falte .eluang vom 6. Juli gilt die Kolonie wieder

1 Pest und Cholera.

8. bis 14. Junt 65

rsones an der Pest und 32 an

8 Cholera. G

folge einer b 10. Jult sind in Salit

und in Sabla meitere Cbelerafs M gekommen ie Umgebung ven En.Arich e,e,,e. in 11 Ou⸗ en. Niederländisch⸗Indien. Die Cheolera tritt, zufolge

ciner tibeilung vem 10. Junt in Batavia wieder auf und 8— wenn sie ech nicht ald epid ten

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Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta sind in der mhn

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Philippinen. In der Zeit vom 16. bis 31. Mai sind in Manila 177 Erkrankungen (und 152 Todesfälle) an der Cholera ge⸗ zählt worden, in den Provinzen 1189 (782). ꝙꝑCochinchina. An Bord des aus der Bucht von Tonkin nach Saigon zurückkehrenden Panzerschiffs „Le Pascal“ ist Ende Mai d. J. die Cholera ausgebrochen. Es wurden über 70 Erkrankungs⸗ fälle festgestellt, von denen am ersten Tage nach der Ent⸗ deckung der Seuche 8 tödtlich endeten. Das Schiff wurde nach der Quarantänestation im Nha⸗bé⸗Fluß bei Saigon gesandt; auch wurden Maßregeln getroffen, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu

indern. verd Einer Mittheilung vom 16. Juni zufolge ist in Hus eine Cholera⸗ Epidemie unter der anamitischen Bevölkerung ausgebrochen; auch vier Europäer sind der Seuche erlegen. 2 1

China. Einer Mittheilung vom 1. Juli zufolge ist die Cholera in Niutschwang ausgebrochen; sie soll dahin durch einen englischen Dampfer eingeschleppt sein, von welchem 4 an der Cholera ver⸗ storbene Personen zur Beerdigung heimlich an Land gebracht worden seien. Die russischen Behörden suchen das Umsichgreifen der Seuche, namentlich nach Port Arthur hin, durch strenge Maßregeln zu ver⸗

indern. 8 18

b Japan. In Karatsu, einem nördlich von Nagasaki an der Nordwestküste von Kiushiu gelegenen, dem Fremdenhandel geöffneten Hafen, ist die Cholera ausgebrochen. Von Ende Mai bis zum 12. Juni sind dort in 4 benachbarten Dörfern 17 Fälle von Cholera⸗ oder choleraähnlichen Erkrankungen festgestellt worden. In Nagasaki sind strenge Maßregeln getroffen, um eine Einschleppung der Seuche aus Karatsu zu verhüten.

Pocken.

Marokko. In Casablanca sind, einer Mittheilung vom 5. Juli zufolge, die Pocken ungewöhnlich heftig. ausgebrochen; der Krankheit sind bereits mehrere Europäer zum Opfer gefallen.

Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Antwerpen 2 (einschl. Varizellen), London 13, Moskau 4, New York 8, Warschau, Kalkutta je 3 Todesfälle; London (Kranken⸗ häuser) 51, New York 59, Paris 8, St. Petersburg 13, Warschau (Kranken⸗ häuser) 2 Erkrankungen; Varizellen: New York 52, Wien 23 Erkran⸗ kungen; Fleckfieber: Reg.⸗Bez. Stettin 9, Warschau (Krankenhäuser) 4 Erkrankungen; Brechdurchfall: Nürnberg 36 Erkrankungen; Rothlauf: Wien 37 Erkrankungen; Influenza: London 10, Moskau 9 Todesfälle; Kopenhagen 9, Warschau (Krankenhäuser) 11 Erkrankungen; Keuchhusten: London 47 Todesfälle; Reg.⸗Bez. Schleswig 81, München 41, Hamburg 50, Wien 63 Erkrankungen; Lungenentzün⸗ dung: Reg.⸗Bez. Schleswig 35, Warschau (Krankenhäuser) 32 Er⸗ krankungen; kontagiöse Augenentzündung: Reg.⸗Bez. Arns⸗ berg 17 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 1,15 %): in Antwerpen Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 28, Breslau 29, in den Regierungs⸗Bezirken Arns⸗ berg 322, Düsseldorf 662. Königsberg 173, Marienwerder 209, Posen 261, Schleswig 324, Wiesbaden 166, in München 24, Lübeck 37, Hamburg 46, Budapest 172, Kopenhagen 58, New York 363, St. Petersburg 102, Wien 279; desgl. an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,27 %): in Mülheim a. d. R. Erkrankungen kamen zur Meldung in Berlin 26, Hamburg 30, Budapest 24, London (Krankenhäuser) 165, New York 306, Paris 117, St. Peters⸗ burg 42, Wien 58; ferner wurden Erkrankungen an Scharlach angezeigt in Hamburg 59, London (Krankenhäuser) 272, New York 276, Paris 70, St. Petersburg 26, Prag 24, Wien 63; desgl. an Unterleibstyphus in London (Krankenhäuser) 36, New York 50, St. Petersburg 89

Die russische Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat die Stadt Zizikar in der Mandschurei für choleraverseucht erklärt und zur Verhütung der Einschleppung epidemischer Krankheiten aus China nach Sibirien folgende Maßnahmen getroffen:

An den Endstationen der Ostbahn „Mandschurija“ und „Pogranitschnaja“, sowie an der Station Tafaschin (Grenze des Kuangtung⸗Distrikts) im Flecken Lahassu (an der Mündung des Flusses Ssungari), auf dem Maria⸗Magdalenen⸗ Posten (im Amurdistrikt) und in Chun⸗Tschun und Poltawka (Küstendistrikt) sind Medizinal⸗Beobachtungspunkte ein⸗ gerichtet worden. 8 1

dam Kontrolbesichtigung der Reisenden, die sowohl

116“

mit der Eisenbahn, als auch auf dem Wasserwege von Osten her ankommen, ist ein Medizinal⸗Beobachtungspunkt an der Station Myssowaja (am Baikalsee) eröffnet worden.

In den Städten und Kreisen des Amurischen und Irkutskschen Generalgubernats, wo die Gefahr der Seucheneinschleppung am be⸗ trächtlichsten erscheint, sind sanitär⸗administrative Kom⸗ missionen eingerichtet worden.

Auf Verfügung der Direktion der Gesellschaft der chinesischen Ostbahn sind in der Stadt Charbin zwei sanitäradministrative Kommissionen ein⸗

etzt worden, denen die sanitäre Instandhaltung der dortigen Ansiede⸗ ungen zur Aufgabe gemacht worden ist. Sammtliche Züge der gedachten Bahn sind mit von Feldscheerern bedienten Sanitätswagen versehen, und wird an den Stationen „Mandschurija“ und „Pogranitschnaja“ eine Sanitätsbesichtigung der passierenden Züge bewirkt. Ebendaselbst sind außerdem Stationen zur Isolierung von erkrankten Personen ein⸗ gerichtet worden. 18

China.

zur Verhütung der Einschlerpung der Cholera hat der Kaiser⸗ liche General⸗Konsul in Schanghai unterm 12. v. M. angeordnet. A die aus Tongku und den nördlichen Häfen kommenden, Lchan⸗ der Woosung anlaufenden deutschen Seeschiffe der gesundheitspollzei⸗ lichen Kontrole unterliegen. Zu gleichem Zweck hat der Kaiserliche Konsul in n unterm 6. v. M. angcordnet, daß die aus Taku, Tongku und Schanghai

kommenden. Tschifu anlaufenden deutschen chiffe der gesundbheits⸗ velizeilichen Kontrole unterliegen.

Charbin, 24. Juli. (W. T. B) Die Cholera⸗Epidemie 8 1 2 12 . den Ort verlassen. (Vgl. 9

Alerandrien, ö (W. T. B.) Nach amtlicher Fest⸗ bis jetzt in Mucha (val. Nr. 169 d. Bl.) 210 Cholera⸗ von denen 147 tödtlich verliefen. In Kairo

die von Mucha dorthin gekommen war, gestorben.

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichzamt des Innern nsammengestellten „Nachrichten für Handel und bseseie )

Lieferung von Eisenbahnwagen nach sn der belgischen Staate Eisenbahnen dem·

550 Kohlenm zu 15 t, 216 bis 242 geschlessene ancher Lacesät eifeit vnd 20 kh 22 Gäter. t also 762 bie 814 Wagen versch rt. Im

32 Lcese gebildet. (Moniteur des Intéréts Masdriela.)

cite, Weizen⸗, Roggen⸗ und Gerstenernte Japans Ne*ᷓCerha ost

Die Bedeutung des Reisbaues für Japan erhellt schon aus der Thatsache, daß die Reisernte erheblich mehr als doppelt so groß. ist wie die Weizen⸗, Roggen⸗ und Gerstenernte zusammen. Die Reis⸗ ernte des Jahres 1901 übertraf diejenige des vorhergehenden Jahres um fast 13 % und auch den jährlichen Durchschnittsertrag um 17,6 %. Der Ernteertrag der drei übrigen Getreidearten übertraf im Jahre 1901 den Jahresdurchschnitt sowohl im Ganzen als auch im Ver⸗ hältniß zur Anbaufläche. Im Vergleich zum Jahre 1900 zeigt die Ernte des Jahres 1901 eine Zunahme, der Durchschnittsertrag im Ver⸗ hältniß zur Anbaufläche war aber in beiden Jahren fast gleich.

(Crop Reporter.)

Herstellung und Unterhaltung des Asphaltpflasters in den Straßen von Kairo.

Bis zum 15. August d. J. werden von dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Kairo Angebote entgegengenomen für die Herstellung und Unterhaltung von asphaltierten Straßen in Kairo auf die Dauer von 20 Jahren. Kaution 4000 £ E. (Moniteur des Intéréts Matériels.)

8 11“ 1*

ggwangsversteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand das Grundstück Rykestraße 14, dem Kaufmann Ernst Wittstock gehörig, zur Versteigerung. 7,13 a. Nutzungswerth 9200 Mit dem Gebot von 3460 baar und 145 000 Hypotheken blieb Kauf⸗ mann Ernst Finsterbusch, Schlesischestraße 39—40, Meistbietender.

Beim Königlichen Amtsgericht II Berlin gelangten die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Zu Seehof in den Zehnruthen bei Teltow, dem Gärtner Kurt Gottschalk zu Char⸗ lottenburg, gehörig. 1,2627 ha. Nutzungswerth 592 Mit dem Gebot von 1250 baar und 9000 Hypotheken blieb Frau Pastor Louise Heintze, geb. Tavernier, zu Prenzlau, Meistbietende. Nollendorfstr. 18 zu Schöneberg, dem Kaufmann Alb. Schultz, gehörig. 8 a. Nutzungswerth 14 800 ℳ. Mit dem Gebot von 4100 baar und 263 000 Hppotheken blieb Kaufmann K. Alb. Schultz, hier, Schmidstr. 2a., Meistbietender.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks . an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt 15 060, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 23. d. M. zeitig gestellt keine Wagen.

Rachweisung über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisen⸗ bahn⸗Direktionsbezirken Magdeburg, Halle und Erfurt belegenen Kohlengruben.

Am 1. Juli 1902 wurden verlangt 3333, gestellt 3333 Wagen zu 10 t, am 2. Juli verlangt 3276, gestellt 3276, am 3. Juli verlangt 3191, gestellt 3191, am 4. Juli verlangt 3193, gestellt 3193, am 5. Juli verlangt 3383, gestellt 3383, am 6. Juli (Sonntag) verlangt 12, gestellt 12, am 7. Juli verlangt 3418, gestellt 3418, am 8. Juli verlangt 3407, gestellt 3407, am 9. Juli verlangt 3501, gestellt 3501, am 10. Juli verlangt 3479, gestellt 3479, am 11. Juli verlangt 3417, gestellt 3417, am 12. Juli verlangt 3683, gestellt 3683, am 13. Juli (Sonntag) verlangt 45, gestellt 45, am 14. Juli verlangt 3566 gestellt 3566, am 15. Juli verlangt 3676, gestellt 3676; im Ganzen wurden vom 1. bis 15. Juni d. J. verlangt 44 580, gestellt 44 580; im Durchschnitt also für den Arbeitstag 1902: verlangt 3429, gestellt 3429, 1901: verlangt 3485, gestellt 3485 Wagen zu 10 t.

1 Ueber die Tuchindustrie berichtet die Handelskamm u Görlitz in ihrem Jahresbericht vom Jahre 1901, daß der 2 nicht durchweg, aber in seinem Gesammtbetrage ganz ohne Zweife zurückgegangen sei. Der Bericht erwähnt die Verschiebung, welche die alte heimische Fabrikation feiner schwarzer Waare (Tuche, Croisés, Donskins ꝛc. aus edler Tuchwolle) zwar schon längst, aber auch im letzten Jahre noch weiter, besonders zu Gunsten der feinen Drapés erfahren habe. Die deshalb s. Z. im Bezirk aufgenommene und nun hochentwickelte Fabrikation dieses bevorzugten Kammgarn⸗Artikels ge⸗ währe jedoch der technisch industriellen Thätigkeit in den Beirieben nicht vollen Ersatz für die aus dem Rückgange der Fabrikation feiner Streichgarntuche ꝛc. resultierende Einbuße. Die Spinnereien der Tuch⸗ fabriken seien aus dem ganzen Arbeitsprozeß in dem Maße ausgeschaltet worden, als überhaupt die Verwendung von Kammgarnen Platz gegriffen hat. Die Arbeitslöhne haben, trotz gegen sonst erhöhter Nachfrage Wum Arbeit wobei indessen Anerbietungen geschulter Arbeitskräfte rar blieben —, ihren in den Vorjahren erreichten Stand bewahrt. Das Engros⸗Geschäft in der Tuch⸗ und Buckskin⸗Branche im Jahre 1901 müsse als sehr ungünstig bezeichnet werden. Die Umsätze waren geringer, zum tbeil wesentlich geringer als in Vor⸗ jahren. Erst neuerdings, nachdem die Rohmane salien im Preise fester geworden seien und die geschäftlichen Verhältnisse sich etwas geklärt daben, scheine auch das Tuchgeschäft sich wieder langsam beleben zu

wollen.

Die „Kölnische Zeitung“ meldet: Die linkerheinische Gruppe des Vereins deutscher Eisengießereien erklärt, daß sie infol fertgesetzten Steigens der Rohstospreise . die Preise für sämmt⸗ liche rohe, geschliffene, emaillierte, inorndierte Gußwaaren um 1 für 100 kg erhöht. Ebense hat die niederrbeinisch⸗westfälische Gruppe mit Wirkung vom 17. Juli ab eine Preiserhöhung von 1.ℳ für 100 kg für sämmtliche Gußwaaren ein lassen.

Die serbischen Zolleinnahmen betrugen, laut Meldung des „W. T. B.“, vom Uepinne d. J. bis Ende Juni 4910 776 Fr. 8 4 461 926 Fr in dem gleichen Zeitraum des vori

a in dem letzteren Betrage noch der Erlös aug der P. mitenthalten

Jahres mauth die in dem laufenden Jahre auf Grund cines neuen Ene 8 uden überlassen wurde, * . t des laufenden Ja unter tigung ommenden 70772 81. 519, g21 Fr. d r

Das Amsterdamer Tribunal gewährte, laut Meldung des W. T. B.“, der Niederländisch⸗Südafrikanischen Eisen⸗ klahn⸗Gefellschaft eine weitere des Zablungs⸗

moratoriums.

Dortmund, 24. Juli. (W. T. B.) Der —2,ö der Harpener g2,Senr. enfaas im Monat Juni ] (25 Arbeitstage ,4. 1 041 000 im 8— 3 und 1 385 000 im Monat t 1901 (23 Ar⸗

Zun. (W. T. B.) 2784 Gr. Süuler

50. 453 Ilüin. B. Akrien 979,00, Türtit Litt. A. —,—, bo. Iet

399,50. 2 8b) (. T. B) ²z b 2 ½. 2.423.

22 (w. T. B.) 3 % Franz. R.

Madrid, 23. Juli. (W. T. B.) Wechsel auf Paris 37,05.

Lissabon, 23. Juli. (W. T. B.) Goldagio 23.

New York, 23. Juli. (Schluß.) (W. T. B.) An der Börse zeigte sich heute, trotzdem die Nachricht vom Abschluß weiterer Gold⸗ verschiffungen bekannt wurde und Gewinnrealisierungen in bedeutendem Umfange erfolgten, während des ganzen Tagesverlaufes lebhafte Kauflust, und die meisten Papiere behaupteten sich, wenn auch die Tendenz öfter unregelmäßig wurde, auf gutem Stande. Der Vor⸗ stoß der Haussiers wurde damit erklärt, daß diese von dem Bevor⸗ einer reichen Ernte und weiteren wirthschaftlichen Aufschwungs überzeugt sind. Im späteren Verlaufe erlitten die Papiere, denen sich die Spekulation weniger zugewandt hatte, durch Gewinnreali⸗ sierungen Kurseinbußen, und die Börse schloß in unregelmäßiger Haltung. Der gestern erfolgte Goldverschiffungsabschluß ist von einer Million auf 750 000 Doll. verringert worden; andererseits ist heute ein neuer Abschluß über eine Million Dollars zu stande gekommen, die morgen nach Paris verschifft werden sollen. Aktienumsatz 930 000 Stück. Geld auf 24 Stund. Durchschn.⸗Zinsrate 3, do. Zinsrate für letztes Darlehn d. Tages 2 ¼, Wechsel auf London (60 Tage) 4,85 1, Cable Transfers 4,88 ¼, Silber Commercial Bars 52 ¾. Tendenz für Geld: Leicht.

Rio de Janeiro, 23. Juli. (W.-⸗T. B⸗) Wechsel auf London 12 ⁄2.

Buenos Aires, 23. Juli. (W. T. B.) Goldagio 131,30.

Kursberichte von den Waarenmärkten.

Berlin, 23. Juli. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizei⸗Präsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Per Deppel⸗Ztr. für: Weizen, gute Sorte —,— ℳ; —,— Weizen, Mittel; Sorte —X,— ℳ; —,— Weizen, geringe Sorte —,— ℳ“;, —,— Roggen, gute Sorte —,— ℳ; —,— Roggen, Mittel⸗Sorte —,— ℳ; —,— Roggen, geringe Sorte —,— ℳ; —,— Futtergerste, gute Sorte 15,00 ℳ; 14,70 Futtergerste, Mittel⸗Sorte 14,60 ℳ; 14 30 Futtergerste, geringe Sorte 14,20 ℳ; 14,00 Hafer, gute Sorte 19,00 ℳ; 18,40 Hafer, Mittel⸗Sorte 18,30 ℳ; 17,70 Hafer, geringe Sorte 17,60 ℳ; 17,00 Richtstroh 7,00 ℳ; 6,50 Heu 6,80 ℳ; 4,70 Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 ℳ; 25,00 Speisebohnen, weiße 50,00 ℳ; 25,00 Linsen 60,00 ℳ; 20,00 Kartoffeln (neue) 12,00 ℳ; 8,00 Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,80 ℳ; 1,20 dito Bauchfleisch 1 kg 1,40 ℳ; 1,00 Schweinefleisch 1 k 1,60 ℳ; 1,30 Kalbfleisch 1 kg 1,80 ℳ; 1,10 Hammel⸗ fleisch 1 kg 1,80 ℳ; 1,20 Butter 1 kg 2,60 ℳ; 2,00 Eier 60 Stück 3,60 ℳ; 2,40 Karpfen 1 kg 2,22 ℳ; —,— Aale 1 kg 2,60 ℳ; 1,20 Zander 1 kg 2,80 ℳ; 1,20 Hechte 1 kg 2,50 ℳ; 1,20 Barsche 1 kg 1,80 ℳ; 0,80 Schleie 1 kg 2,50 ℳ; 1,20 Bleie 1 kg 1,40 ℳ; 0,70 Krebse 60 Stück 18,00 ℳ; 3,00

Futtergerste und Hafer frei Wagen und ab Bahn.

Berlin, 23. Juli. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Die vorwöchige Erhöhung der Preise hat die Nachfrage nach feiner Butter noch weiter eingeschränkt, die Zufuhren konnten nicht gerͤumt werden und mußten Preise wieder etwas weichen. In Landbutter bleiben die Zufuhren unbedeutend groß bei sehr schwachem Geschäft. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter Ia. Qualität 100 bis 102 ℳ, Hof⸗ und Genossenschaftsbutter II a. Qualität 96 bis 100 Schmalz: Wenngleich der Schmalzkonsum unverändert gut und in der Lage des Artikels keine Veränderung eingetreten ist, finden doch täglich große Terminverkäufe an der Chicagoer Börse seitens Importeure in En land und dem Kontinent statt, welche durch den Preisrückgang be- unruhigt sind und wodurch immer neue Rückgänge hervorgerufen werden, welche sich aber schließlich ebenso wie die letzte bedeutende Preissteigerung als übertrieben herausstellen dürften. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 59 ½ ℳ, amerikanisches Tafelschmalz (Borussia) 60 ℳ, Berliner Stadtschmalz (Krone) 60 ½ ℳ, Berliner Bratenschmalz (Kornblume) 63 bis 65 Speck: Die Preise sind unverändert bei guter Nachfrage.

Magdeburg, 24. Juli. (W. T. B.) Zuckerbericht. Korn⸗ zucker 88 % o. S. 6,95 7,20, Nachprodukte 75 % ohne Sack 5,00 bis 5,30. Stimmung: Stetig. Krrvstallzucker I. m. S. 27,45. Brotraffinade IJ. o. Faß 27,70. Gemahlene Raffinade m. Sack 27,45. Gemahlene Melis mit Sack 26,95. Stimmung —. Roh⸗ ucker I. Produkt Transito f. a. B., Hamburg pr. Juli 6,00 Gd.,

12 ½ Br., pr. August 6,12 ½ Gd., 6,15 Br., pr. September 6,20 Gd., 6,25 Br., pr. Oktober⸗Dezember 6,57 ½ Gd., 6,62 ½ Br, pr. Januar⸗ März 6,85 Gd., 6,90 Br. Rubig, stetig.

Cöln, 23. Juli. (W. T. B.) Räükefloke 58,00, pr. Oktober 56,00.

Bremen, 23. Juli. (W. T. B.) (Schlußbericht.) Schmalz ruhig. Tubs und Firkins 54 ½ ₰, Dopvpel⸗Eimer 54 ½ 4A. Speck ruhig. Sbort loko ₰, Short clear —, Juni⸗Abladung —, extra lang —. Kaffee ruhig. Baumwolle rubig. Uppland middl. loko 47 ½ ₰.

Hamburg, 19. Juli. (W. T. B.) Petroleum behauptet, Standard white loko 6,70.

Hamburg, 23. Juli. (W. T. B.) Petroleum stetig, Standard

white loko 6,70.

„Hamburg, 24. Juli. (W. T. B.) Kaffee. (Vormittags⸗ bericht.) Good average Santos per Juli 27 ½, vper Septbr. 28, per Dezember 28 ½, per März 29 ½. Rubig. Zuckermarkt. (Vor⸗ mittagsbericht.) Rüben⸗Robzucker I. Produkt Basis 88 % Rendement neue Usance, frei an Berd Ha ver Juli 6,00, per August

12 ⅛, per Oktober 6,55, per D. 6,70, per März 6,92 ½, per Mai 7,05. Stetig. b

Budapest, 23. Juli. (W. T. B.) Koblrars pr. August 10,35 Gd.,

10,45 Br. London, 23. Juli. (M. T. B.) 96 % Javazucker loko 7 ½

nominell. Nüben⸗Rohzucker loko 6 sb. 0 ¼ d. ef. London, 23. Juli. (W. T. B.) 2) Ghile⸗Kupfer

521, per 3 Monat 52 *⁄½.

Liverpool, 23. Juli. (W. T. B.) Baumwolle. Umsatz: 2000 B., daven für Spekulation und Eyrort 1500 B. Tendenz: Stetig. Egryter %⁄2 niedriger. Amerikan. good ordinard Liese⸗ tungen: Stetig. Juli 4 2%4 Uent, Juli⸗Angust 4 ½ Käuferpreis. August⸗Sertem 40½, Verkäuferpreie, Sertember⸗Oktober 4 ½ do., Oktober⸗Nopember 4 06,— 424 do., Nevember⸗Dezember 4 04 bis 4 1⁄½¶ do, Depmber⸗Januat 4 .2— 4 0 do., Januar⸗Februar Ee. do., Februar⸗März 7 4,0½, Käufervreis, März Arril 4 4

do.

Glasgow, 23. Juli. (W. T. B.) (Schluß.) Roheisen. 12b2, .S. 6 d. irdelb. 51 4A *

Paris, 23. Jult. (W. T. B.) (Echluß.) Roh zucker ruhe

88 ° 8 16 ½ à 16 ½. Wet Seen len Nr. 3, f soo ze t 4— . 88 8n . 3 r 22 ¼,

X unt⸗ 2 2

Amsterdam, 23. Juli. (W. I1. B.) Bancaßinn 77 ½. Java⸗Kaffece good 34

Antwerden, 23.

do. pr. Anii 151

T. G.

Et

. (W. 1. B.) Petroleum. (Schluzez b- 19 9. e. e. Fr “] weiß e 2—