1902 / 174 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 26 Jul 1902 18:00:01 GMT) scan diff

erfreulicherweise die beiden Ländern bestehenden freundschaftlichen Beziehungen und hundert⸗ jährigen Traditionen nicht beeinflussen. Das politische Programm der montenegrinischen Dynastie sei so gefestigt, daß es keinem Wechsel unterliege. Montenegro sei jeder Ein⸗ mischung in die inneren Angelegenheiten Serbiens entschieden

abaeneigt und begleite die Konsolidierung Serbiens mit seinen

1.25

Nach einer Meldung des „W. T Haltien vom gestrigen Tage haben sich P e Paix und der Nordwesten der Republik für Firmin erklärt. . Der Gouverneur von Panama Salazar hat erklärt, er habe von dem aufständischen General Herrera die Nachricht erhalten, daß dieser gewillt sei, Friedensvorschläge anzu⸗ nehmen. Salazar werde Herrera durch Kommissare die in em letzten Dekret des Präsidenten Marroquin enthaltenen Bedingungen anbieten lassen. 8 8 Der Kommandant des amerkkaänischen Kriegsschiffes „Cincinnati“ meldet aus La Guaira, der Präsident Castro habe sich gestern Nachmittag dorthin eingeschifft und nur 300 Mann in Barcelona belassen. Gerüchtweise ver⸗ aute, daß Valencia genommen worden sei.

Asien.

Die „Times of India“ berichtet, der russische Konsul in Abuschehr (Persien) habe ausgedehnte Landankäufe auf der Bahrein⸗Insel gemacht.

Afrika. .

Die Forderungen von Entschädigungen für die von britischen Unterthanen in Witwaters Rand erlittenen Verluste werden, wie „W. T. B.“ aus Johannes⸗ burg erfährt, von der Abtheilung zur Unterstützung der Flüchtlinge erledigt werden. Die Behörden in den äußeren Bezirken hätten Anweisung erhalten, eiddlich erhärtete Ersatzansprüche entgegenzunehmen. Wo es angebracht er⸗ scheine, werde die Regierung den dringendsten Bedürfnissen aus den für die Neuansiedelung der Flüchtlinge eingerichteten Depots entsprechen. Andernfalls würden die Ansprüche dem Schatzamt überwiesen werden. Britische Unterthanen, die in irgend einer Weise den republikanischen Streit⸗ kräften Vorschub geleistet hätten, seien von dieser Unterstützung ausgeschlossen. Mit den Personen, die thatsächlich Verluste erlitten hätten, werde man sofort in Verbindung treten, um sie in den Stand zu setzen, ihre regelmäßige Beschäftigung wieder aufzunehmen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Ausstandsbewegung der Berliner Dachdecker (vgl. Nr. 172 d. Bl.) ist, hiesigen Blättern zufolge, im Wachsen begriffen; am gestrigen Freitag kam es zu einer weiteren Arbeitsniederlegung. Acht Firmen haben bisber die Forderungen der Ausständigen anerkannt. Bei drei weiteren Firmen wird heute Abend die Forderung gestellt und, falls sie nicht bewilligt werden sollte, am Montag die Arbeit nicht wieder aufgenommen. Die Meister werden in ihrer bevorstehenden Generalversammlung zu dem Ausstand Stellung nehmen. Die städtischen Parkarbeiter sind der „Deutschen Warte“ zufolge ebenfalls E eine Lohnbewegung eingetreten. Demnächst findet eine Versammlung statt, in der die Forderungen endgültig festgelegt werden. Sodann wird eine Eingabe an die Berliner städtische Parkverwaltung übersandt werden. 8e

In Viersen traten gestern, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ meldet, die Formerei⸗ und Gießerei⸗Arbeiter der Firma Winzen u. Preuß in den Ausstand, während die Schlosser und Schreiner der Firma noch weiter arbeiten. Die Ausständigen fordern u. a. Einführung einer bestimmten Kündigungszeit für alle Arbeiter, Beseitigung der Ueber⸗ stunden und regelmäßige zehnstündige Arbeitszeit, Wiederaufbesserung

der reduzierten Lohne, 21— der Organisation, Beschaffung von ordentlichem Material und Werkzeugen und anständige Behandlung. Vor Ausbruch des Strikes erfolgten verschiedene Einigungsverhand⸗ lungen, an denen auch der Vorsitzende des Deutschen Metallarbeiter⸗ Verbandes theilnahm. Diese Verhandlungen blieben jedoch erfolglos.

Nach einer von „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Neuen Freien Preffe“ aus Lemberg gewinnt der Ausstand der Feld⸗ arbeiter in Ost⸗Galirien (vgl. Nr. 173 d. Bl.) immerfort an Ausdehnung und erstreckt sich schon auf 17 Bezirke. Er hat einen ausgeprägt politischen, antipolnischen Charakter. Die Jungruthenen entsenden ruthenische Studenten in die Landgemeinden, um die ruthenischen Bauern zum Ausstand zu ermuntern.

In St. Brais in der Schweiz veranstalteten, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, die im Auosstande befindlichen Arbeiter an der Saigne⸗ Ilügier Grovelierbahn, etwa 250 an der Zahl, am Mittwoch eine gegen die Unternehmer gerichtete Kundgebung. Diese beschlossen, alle Arbeiter, die ihre Löhnung verlangen, auszuzahlen, sie aber nicht weiter zu heschäftigen.

In Madribd beschloß der „Koln. Ztg.“ zufolge am Donneret eine Versammlung von Eisen bahn⸗Angestellten (vgl. Nr.] d. Bl.) den allgemeinen Ausstand, wenn bis zum September d. J., bis zu der wo die Rückkehr der Sommerfrischler nach Madrid zu erfolgen pflegt, ihre Forderu nicht bewilligt sind. Die Fübrer der Bewegung erwarten, daß 67 75 % der Angestellten betheiligen

werden. Kunst und Wissenschaft.

Im Kunstsalon von Keller u. Reiner in der st sind zur Zeit mehrere B von Franz Stuck der Kolleknon befinden sich die älteren Arbeiten des „Amazone“, „Atblet“, „Centaur“, „Tänzerin“, sowie auch

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Potedamer⸗ ausgestellt. ünstlers, ne neue

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UNeues Aönigliches Opern⸗Theater. Sean⸗ z Vorstellugng. Die Geisha, oder: sapantsche Therehausgeschichte. tte

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Im Liederspielhaus: Sonntag: Die weint X1ö,2 928 8

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Theuter des Westens. Kantstr. 12 Sonn⸗ Nachmittags 3 Uhr

Abends 7 ½ Uhr: Die Brautlotterie. —-

ning. Die Brautlotterig. Die Brautlotterte. Die Fledermaus.

Neues Theater. Schiäbanerdamm 44. Sonn⸗ tag Ledige Leute.

Handel und Gewerbe.

In der heutigen Sitzung des Zentral⸗Ausschusses der Reichsbank bemerkte . Vorsitzende, Präsident des Reichsbank⸗Direktoriums, Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch im Anschluß an die vorgetragene neue Wochenübersicht, daß nach der am Schlusse des letzten Vierteljahres hervorgetretenen bedeutenden Anspannung allmählich wieder eine staärke Rück⸗ strömung wahrzunehmen sei. Die Anlage sei seitdem um 260 Millionen, die Wechsel allein um 178 Millionen, efallen und betrage mit 814 Millionen gegen das vorige Jahr 173 Mill, in Wechseln sogar 206 Mill. weniger, aber immer noch 21 Mill. mehr als 1900. Das Metall sei um 69 Mill. seit dem Schluß des Quartals ge⸗ stiegen und 73 bezw. 171 Mill. stärker als in den letzten beiden Vorjahren, uüberhaupt weit stärker als jemals um diese Zeit. Insbesondere sei das Gold selbst gegen 1895 noch um 76 Mill. stärker. Die fremden Gelder hätten sich seit dem Quartalsschluß nur um 10 Mill., in den letzten beiden Wochen allerdings um 63 Mill. gehoben. Indessen betrage die steuerfreie Notenreserve 84 be.w. 242 Mil⸗ lionen mehr als in den beiden Vorjahren. Der Privatdiskont sei niedrig, die fremden 1u““ jedoch im Steigen. Die Goldbewegung nach außen und von dort sei gleichwohl schwach. Die große Vermehrung des Gold⸗ bestandes der Reichsbank stamme fast ganz aus dem inneren Verkehr. Eine Veränderung des hier wie in London und Paris 3 Prozent betragenden Diskonts werde nicht beabsichtigt. Der Zentral⸗Ausschuß war ohne Debatte hiermit einverstanden. Es wurden schließlich noch einige Arten von Schuldverschreibungen zur Beleihung im Lombardverkehr zu⸗ gelassen.

„Handel und Gewerbe“ s. i. Beilage.) ““

Theater und Musik.

Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater geht morgen, Sonntag, Sidney Jones' Operette „Die Geisha“ in Scene. In den Hauptrollen sind wieder die Damen Mia Werber, Louise Albes, Henny Wildner, Else Heß, Therese Delma sowie die Herren Emil Sonder⸗ mann, Emil Albes, Rudolf Ander und Siegmund Kunstadt beschäftigt. Im dritten Akt wird als Balleteinlage ein „Fächertanz“ vorgeführt. Am Montag gelangt Franz von Suppé’'s Operette „Boccaccio“ zur Aufführung. In der Titelpartie beschließt Fräulein Selma Schooder ihr Gastspiel. Im Garten findet morgen Nachmittag von 4 Uhr ab großes Militärkonzert statt. 1

Im Liederspielhaus im Garten des Neuen Königlichen Opern⸗Theaters gelangt als Fortsetzung des Offenbach⸗Cyclus in den nächsten Tagen „Die verwandelte Katze“ zur Aufführung. Morgen wird „Apotheker und Friseur“ zum 25. Male gegeben.

Im Theater des Westens geht „Die Brautlotterie“ von Messager am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag nächster Woche sowie am nächstfolgenden Sonntag in Scene. Am Mittwoch wird „Die Fledermaus“ aufgeführt. Morgen vg wird zu halben Preisen „Der Troubadour“, nächsten Sonntag Nachmittag zum ersten Male „Das Nachtlager in Granada“ gegeben. Am Sonn⸗ abend gelangt bei ermäßigten Eintrittspreisen „Der Zigeunerbaron“ zur Darstellung.

Das Lessing⸗Theater eröffnet am Freitag, den 1. August, die neue Saison mit Georg Engel's Drama „Ueber den Wassern“ und Ludwig Thoma's Komödie „Die Medaille“. Am darauf folgenden Sonnabend geht Otto Ernst's Komödie „Flachsmann als Erzieher“ in Scene; in der Rolle des Flemming wird sich Hermann John vom Landes⸗Theater in Prag dem Berliner Publikum vorstellen. Für Sonntag ist L. Leipziger’'s Lustspiel „So leben wir“ angesetzt. Für den August ist eine Reihe von Neueinstudierungen und Novitäten in Aussicht genommen: für Sonnabend, den 9. August wird Calderon’s Lustspiel „Dame Kobold“ in der Bearbeitung von Wilbrandt vorbereitet; das Werk wurde mit Zustimmung des Ueber⸗ setzers scenisch neu eingerichtet. Die Direktion beabsichtigt übrigens im Laufe der Saison noch ein anderes, in Deutsch⸗ land nicht aufgeführtes Lustspiel Calderon's, nämlich „Das laute Geheimniß“ zur Aufführung bringen. Die zweite Novität des Lessing⸗Theaters ist das Drama „Kleinhürger“ von Maxim Gorki. Der Vorverkauf für die ersten Vorstellungen findet, von Dienstag, den 29. d. M. angefangen, täglich in den Kassenstunden (von 10—2 Uhr) statt v

8

2 8 b 3 In Bayreuth begann gestern die Gesammtdarstellung des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ mit einer Auf⸗ führung von „Rheingold“ unter Dr. Hans Richter’s Leitung. Im Vordergrund der Aufführung standen, wie „W. T. B.“ berichtet, van Rocy als Wotan, Dr. Briesemeister als Loge und Frau Schumann⸗ Heink als Erda. Besonders wirkungsvoll waren die Dekerationen.

Mannigfaltiges. Berlin, den 28. Juli 1902.

In der gestrigen Sitzung des Magistrats führte der Vor⸗ siende, Stadtrath Hübner den auf gewählten Stadtbau⸗ meister Broniatowski in sein Amt ein. wurden mehrere kleinere Vorlagen über Verkäufe und Abtretungen von Grundstücken zur Verbreiterung von Straßen erledigt.

In der „Urania“ (Taubenstraße) wird der mit zahlreichen far⸗ bigen Bildern attete Vortrag „Die deutsche Ostsceküste“ in der nächsten Woche noch allabendlich zur Wiererholung gelangen. Er

Idert die Hauptpunkte der schönen deutschen und enthält een wissenschaftlicher Belehrung auch humorvolle aus dem Bade⸗ und Strandleben.

Auf der Treptower Sternwarte werden in der

nächsten Weoche Abends von 9 Uhr an der „Saturn“ etwas später der „Jupiter“ mit dem großen Refrahter ünede. irehüoe Füensan

wird morgen Nachmittag um 5 Uhr über „die Dämmerunz serscheinu und leuchtenden Nachtwolken“ sprechen und um 7 Uhr über

laneten Jupiter und Saturn“. T ind an diesem Sonntag für die Einzelbesucher frei geha lten.

Graudenz, 26. Juli. (W. T. B.) Wie der „Gesellige“ aus Kulm meldet, sind bei einem Brande infolge des Einsturzes eines Kamins zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Später wurden durch einen Mauereinsturz drei Feuerwehrleute verletzt.

Hamburg, 25. Juli. (W. T. B.) Ihre Majestät die

Kaiserin hat von Cadinen aus Allerhöchstihrer Theilnahme für

das Schiffsunglück auf der Elbe (vgl. Nr. 173 d. Bl.) durch

telegraphische Erkundigung bei der preußischen Gesandtschaft

in Hamburg nach der Zahl der hilfsbedürftigen Hinterbliebenen und nach der Art der eingeleiteten Hilfsaktion Ausdruck gegeben. Wie der „Hamburgische Correspondent“ meldet, hat auch der Reichskanzler

Graf von Bülow durch die Gesandtschaft dem Senate von Ham⸗

burg mitgetheilt, daß er an dem schweren, durch den Untergang. des „Primus“ veranlaßten Unglück wärmsten Antheil nehme, und zugleich gebeten, die Hinterbliebenen der bei der Schiffs⸗ katastrophe vom 20. Juli Verunglückten seines innigen Beileids zu

versichern. Unter dem Vorsitze des Ober⸗Bürgermeisters Dr. Giese

hat sich heute in Altona ein Hilfscomité für die durch den v ee des „Primus“ Betroffenen gebildet, dem eine große Anzahl dortiger Bürger beigetreten ist.

Das feierliche Leichenbegängniß von 21 bei dem unglück

bei Blankenese umgekommenen Personen fand heute Nach mittag um 3 Uhr statt. Wie allgemein die Trauer um die so jäh aus dem Leben geschiedenen Verunglückten und wie groß die Theil⸗ nahme mit dem Geschick der Hinterbliebenen in der Hamburgi⸗ schen Bevölkerung ist, bewies die großartige Betheiligung an dieser ersten Heisezungsfeier. Aus allen Stadttheilen ware Zehntausende zusammengeströmt, um Zeugen des schmerzbewegenden Schauspiels zu sein. Alle Straßen, die der Zug passieren sollte, waren schon lange vorher mit einer dichten Menschenmenge gefüllt die ihn ernst und schweigend erwartete. In der Leichenhall am Lübecker Thor waren im Laufe des Tages die 21 Särge aufgebahrt worden. Der kleine Raum war durch Blumen⸗ und Pflanzenschmuck in eine weihevolle Kapelle umgewandelt und vermochte die Zahl der Leidtragenden nicht zu fassen. Auf jede Sarg war von dem Hilfsausschuß ein Kranz niedergelegt worden, dessen Schleife die Worte trug: „Gewidmet von der trauernden Be völkerung von Hamburg und Umgegend.“ Nachdem ein Gesang⸗ verein ein Trauerlied gesungen, richtete der Pastor Remé vor der geöffneten Kapelle an die trauernden Hinterbliebenen eine ergreifende Ansprache. Er gedachte zunächst der Kinder, die ihre Eltern, und der Mütter, die ihre Kinder hergegeben, die ihr Reich⸗ thum, ihre Freude waren; er gedachte der Maäͤnner alle, die ihre theuren Familienmitglieder verloren haben. Allen spendete er warme Trostesworte. Der Geistliche schloß seine Rede, die einen tiefen Ein⸗ druck hinterließ, mit Gebet und Segen. Hierauf begannen Träger die Särge auf bereit stehende Wagen zu setzen, während ein Männerchor sang. Inzwischen schaarten sich die zahlreich erschienenen Vereine und Liedertafeln zum Zuge, an dessen Spitze eine Musiktkapelle schritt. Unter den Klängen eines Chorals setzte sich das lange Leichen⸗ ge olßf in Bewegung, zunächst die Angehörigen der Verstorbenen, denen die Mitglieder des Hilfsausschusses und die Vertreter der Vereine sich anschlossen. Der Zug ging durch die Lübeckerstraße und die Wandsbecker⸗Chaussee bis zur Kantstraße, durch die er nach Barmbeck weiter geführt wurde, und traf kurz nach 6 Uhr Nachmittags am Eingange des Ohlsdorfer Friedhofs ein, wo er von einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge erwartet wurde. Unter ernster, andachtsvoller Stille wurden hier die Särge in die Gruft hinabgelassen. Nachdem darauf die vereinigten Liedertafeln ein Lied gesungen hatten, sprach das Bürger⸗ scostamitolted Harten ergreifende Worte im Namen des Hilfs⸗ ausschusses; nach ihm nahmen noch ein zweiter Redner und ein Geist⸗ licher das Wort. Abermaliger Gesang beschloß sodann die ernste, erhebende Feier. Es wird geplant, zur Erinnerung an das Heralüce Ereigniß auf dem Begräbnißplatz ein großes Denkmal zu errichten.

26. Juli. Der Vordersteven der „Hansa“ ist 1,65 m in den „Primus“ hineingedrungen. Fortwährend treiben an beiden Elb⸗ ufern bis Brunshausen hinunter Leichen an. Die preußische Strom⸗ polizei hat einen Regierungsdampfer mit dem Absuchen der Elbe nach Leichen beauftragt. Die zweite Massenbestattung findet morgen, Sonntag, um 3 Uhr statt.

Hamburg, 25. Juli. (W. T. B.) Die 10. Versammlung der Führer und Aerzte der Kolonnen des Rothen Kreuzes ist heute Vormittag mit einer Sitzung des geschäfts⸗ —2 Ausschusses eingeleitet worden. An diese schloß sich eine

itzung des Gesammt⸗Ausschusses, in welcher der General der Infanterie von Viehahn als Vertreter des deutschen Zentral⸗ Comités und des Deutschen Kriegerbundes theilnahm. 3

St. Petersburg, 25. Juli. (W. T. B.) Wie aus Charbin det wird, machten auf dem am 19. d. M. von Charbin auf dem sungari abwärts ** eenen Dampfer „Askold“ als Passa⸗ iere an Bord bhefindli ungusen einen Angriff auf den apitän, den Steuermann und einen russischen ier,

assa die verwundet und beraubt wurden; die flüchteten dann von dem Dampfer.

Ostende, 286. Juli. (W. T. B) In der gestrigen inter⸗ nationalen Segel⸗Regatta um den Pokal der Stadt

Ostende siegte wiederum die Bremer Pacht „Navahoe“, die englische Pacht „Bona“ wurde zweite.

Bombayv, 25. Juli. (W. T. B.) Wie die „Times of India“ meldet, werden in Vender⸗Abbas täglich Erderschütterungen ürt. Seit dem 9. Juli lagern die Einwohner am Strande. Ier ven. ens; 892 15 Na e a m. n stört und die *eKelss - keüshenn. hhen n

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(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Familien⸗Nachrichten.

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Sonnabend, den 26. Juli

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

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Literatur.

Deutschlande Kolonien. Koloniales Lesebuch für Schule und Haus von A. Seidel, Direktor des tralbureaus der Deutschen ebeFere Berlin bei Karl Hevmann 1902. 2,60

* will in volkethümlicher Darstellung die Kenntnisse der Deutschen Kolonien in Familie und Schule ausbreiten und dadurch tas Interesse an der deutschen Kolontalpolitik und einer

Der Verfasser

Antheilnahme an ihr ten. den einzelnen Abschnitten, die here Kolonien gesondert

eln, kurze, klar und lich gebhaltene Beschrei⸗ 2o er gn⸗n, Ker ee, Refe e. e 2, * auna und Flora doraus. weiteren Abschnitten werden dann die Landesprodukte, und Verkehr in dem Kolenialgebzct. Verwaltung. und Missienkanstalten he⸗ S als um ste Berichte don den und F über br.· tresfende Kolonie. Die Augwahl dieser R. kann mon im all Ieeeä geben zumeist söäövööö

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