Minister⸗Präsidenten widmeten den Tag der Besprechung der volkswirthschaftlichen Fragen der beiden Reichshälften und haben im Laufe der bis zum späten Abend andauernden Berathungen den gesammten Kompler des in der Schwebe befindlichen Materials durchbesprochen. Gestern früh ist der Minister⸗ Präsident Dr. von Koerber nach Wien zurückgekehrt.
Heute Vormittag reiste, nach einer Meldung des „W. T. B.“, der österreichische Minister⸗Präsident Dr. von Koerber nach Ischl ab, der ungarische Minister⸗Präsident von Szell begiebt sich morgen dahin, um dem Kaiser und König Bericht zu erstatten.
“.“ Großbritannien und Irland.
Der König besichtigte gestern, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus London, in Gegenwart der Königin, einer Anzahl Fürstlicher Gäste, der indischen Fürsten und anderer Vertreter die indischen Truppen in den Anlagen des Bucking⸗ ham⸗Palastes. Die vielfarbigen Uniformen und der prächtige Aufzug der indischen Fürsten boten ein glänzendes Bild.
Frankreich.
Der Marine⸗Minister Pelletan hat, wie dem „W. T. B.“ aus Paris berichtet wird, dem Kontre⸗Admiral Servan einen Verweis ertheilt, weil derselbe über seine Absetzung Mit⸗ theilungen an die Tagesblätter gelangen ließ.
Ueber die Lage in der Bretagne liegen heute folgende Meldungen des genannten Bureaus vor: Mehreren Pariser Blättern wird aus Pontivi berichtet, daß der Rittmeister Margin d'Oince, der sich gleich dem Oberstleutnant de Saint⸗ Rémy geweigert hatte, eine gegen die Ordensschulschwestern angeordnete Maßnahme durchzuführen, nach der Festung Belle⸗Isle⸗en⸗mer gebracht worden sei. — Während der Schließung der Ordensschulen in Morlaix und Gonezec wurden der damit beauftragte Kommissar und zwei Gendarmen von der die Schulen umgebenden Volksmenge durch Steinwürfe verletzt. — In Lefolgoët, St. Méen und Ploudaniel erwartet man ein Bataillon Kolonialtruppen und 6 Gendarmerieposten. In Lefolgoët errichten Arbeiter hinter der Eingangsthür zur Hauptschule eine Mauer. — Die Ordensschulen in Concarneau und Beuzec wurden gestern ohne Zwischenfälle geschlossen. Zu Gunsten der Schwestern fanden Kundgebungen statt. — Heute Vormittag wurden die Kongregationsschulen in Plougonvelin und in Ploumoguer mit Hilfe einer Kompagnie Infanterie geschlossen. Die Be⸗ völkerung brachte auch dort Hochrufe auf die Schwestern und die Freiheit aus.
Ein B schluß des Appellationsgerichtshofes in Lyon er⸗ klärt die Anlegung von Siegeln an die Schulen der Ordens⸗ schwestern von Saint⸗Charles für ungesetzlich und verfügt die Abnahme der Siegel. Der Präfekt hat, nachdem er von diesem Beschlusse des Appellationsgerichtshofes Kenntniß er⸗ halten hatte, sofort den Einwand der Unzuständigkeit erhoben. Die Siegel verbleiben jetzt an ihrer Stelle, bis der Gerichtshof für Kompetenzkonflikte endgültig über die Angelegenheit schieden ha. u
5 Rußland. 3
Die diesjährigen Kaisermanöver bei Kursk werden, wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, dem „Russki Invalid“ zufolge auf Befehl des Kaisers nicht am 4., sondern am 11. September beginnen. “
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Der König ist, einer Meldung des „W. T. B.“ sufolge, gestern in Santander angekommen und von der Bevölkerung mit lebhaften Kundgebungen empfangen worden. 8 In Bilbao ist gestern das deutsche Schulschiff „Charlotte“ eingetroffen.
Amerika. 8 I“
Nach einem in New York eingetroffenen Telegramm aus Port of Spain vom gestrigen Tage greifen in Venezuela, wie „W. T. B.“ berichtet, 1100 Aufständische die Hafenstadt Cumana an. Die Zahl der Vertheidiger beträgt nur 350.
Der Kreuzer der Vereinigten Staaten „Cincinnati“ ist vorgestern von Porto Cabello nach der venezuelischen Hafen⸗ stadt Barcelona in See gegangen.
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Statistik und Volkswirthschaft.
Die Zunahme der Gewerbebetriebe in Elsaß⸗Lothringen. In dem Zeitraum der letzten fünf Jahre hat nach der „Straßb. Korr.“ eine bemerkenswerthe Zunahme der Gewerbebetriebe in Elsaß⸗ Lothringen stattgefunden. Aus der die Veranlagung zur Gewerbe⸗ steuer in den Jahren 1898 bis 1902 umfassenden Statistik ergiebt 8 daß die Zahl der bei der Hauptveranlagung zur Gewerbesteuer erangezogenen Betriebe 1 8 L111“ im Jahre 1898 sich auf 47 93838I
1899 50 445
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. 190b „ 56 880 . . stellte, somit in diesen 5 Jahren eine Zunahme 2,— hat. Diese Zunchme veubeilt sich auf Betriebe mit einer Ertragsfähigkeit von jährlich be .
unter 1 000 ℳ mit 6276 Betrieben
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Lothringen zurückführt.
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Zur Urbeiterbewegung.
In Berlin hielten, der „Veff. Ztg.“ 21
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—2, 1 bei ee und — zu wirken, daß diese uns schädigende Verfügung aufgehoben wird.“ 8 In Cöln ist der angekünpie te lusftand der Maurer (pgl. Nr. 188 d. Bl) nun theilweise zur Thatsache geworden; etwa 500 Maurer sind, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ meldet, in den Ausstand getreten. 20 Unternehmer haben die Forderungen bewilligt, weil sie sich in einer Zwangslage befanden. Ueberall, wo die Beschlüsse der Lohnkommission nicht sofort anerkannt wurden, wurde die Arbeit ohne weiteres nieder⸗ gelegt. Am Dienstag fand eine Versammlung der Ausständigen statt, in welcher die Führer der Bewegung ihre Ansicht dahin äußerten, daß der trike bald in einem für die Maurer günstigen Sinne beendet sein werde. Eine Anzahl der Arbeitgeber habe sich schon den neuen Bedingungen unterworfen, sodaß an⸗ geblich bereits 400 Maurer auf etwa 90 Bauten ihre Thätig⸗ keit wieder hätten aufnehmen können. Im weiteren Verlauf der Berathungen wurde über den Mindeststundenlohn von Dienrenr, die an Kanalbauten arbeiten, Beschluß gefaßt. Die hauptsächli in Betracht kommenden Unternehmer hatten erklärt, nur 60 ₰ Stunden⸗ lohn bei 10stündiger Arbeitszeit bewilligen zu können, da bei der Kalkulation mit den höheren Arbeitslöhnen nicht gerechnet worden sei. Die Versammlung nahm schließlich den Vorschlag, die Forderung für die an Kanalbauten beschäftigten Maurer von 65 auf 60 ₰ für die Stunde herabzusetzen, an.
Zur Lohnbewegung im Hamburger Baugewerbe (vgl. Nr. 187 d. Bl.) berichtet der „Hamb. Corr.“, daß am Dienstag Abend der „Bund der Maurer⸗ und Zimmermeister von Hamburg und den Nachbarstädten“ eine Versammlung abhielt, in der mitgetheilt wurde, daß sich die Bausperren fortwährend vermehrten. Es seien schon über die Bauten von 25 Nichtinnungsmeistern Sperren verhängt worden, weil die kleineren Arbeitgeber unmöglich die neunstündige Arbeitszeit und den 70 ₰⸗Stundenlohn bewilligen könnten, da die meisten Maurer⸗ und Zimmergesellen 9 ½ Stunden für 65 ₰ pro Stunde arbeiteten.
Kunst und Wissenschaft.
Der als Beiheft der „Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie“ soeben erschienene 24. Jahresbericht der Deutschen Seewarte enthält über die wissenschaftlichen Arbeiten dieses In⸗ stituts im Jahre 1901 folgende Angaben: 8
Die Drachenversuche der Seewarte konnten in diesem Jahre, obgleich die Bewilligung der besonderen Mittel, 3000 ℳ, dazu erst im Juli erfolgte, insofern auch in den vorhergehenden Monaten weitergeführt werden, als Professor Köppen, mit Zustimmung der Direktion, die Ausrüstung dieses Zweiges auf der deutschen Süd⸗ polar⸗Expedition übernommen batte. Es konnten daher an⸗ dauernd während der besseren Jahreszeit zwei Arbeiter mit dem Bau und Probieren von meteorologischen Drachen beschäftigt werden und namentlich an den internationalen Ballontagen Aufstiege mit Meteorograph, wenn auch nur in beschränkte Höhen, ausgeführt werden. Dabei wurden mehrere wesentliche Fortschritte in der Technik des Betriebes gemacht, die geeignet sind, diesen sowohl hier als an anderen Orten zu fördern. Es wurde eine neue Handwinde konstruiert, eine neue Methode der Verbindungen zwischen Draht und Draht und eine neue Methode zur Verbindung von Draht
und Schnur gefunden, beide wurden durch Zerreißversuche geprüft und als
durchaus befriedigend erwiesen; ferner fand Professor Köppen eine neue Form von Drachen, die er als Treppendrachen bezeichnet und die cbenso leicht steigt wie der Malay⸗Drache, während sie ebenso steif ist und annähernd dieselbe Stabilität hat wie der Hargrave⸗ Drache. Alle diese Einrichtungen sind eingehend beschrieben in einem großen Bericht über „Die Erforschung der freien Atmosphäre mit Hilfe von Drachen“, den Professor Köppen im Auftrage der Direktion im Berichtsjahre ausgearbeitet hat und der als Nr. 1 im Band XXIV der Publikation „Aus dem Archiv der Seewarte“ erscheint. Dadurch, daß der neue Drache schon bei 4,4 m pro Sekunde steigt, während der Hargrave⸗Drache 6,0 m pro Sekunde braucht, sind Aufstiege an durchschnittlich 124 Tagen mehr im Laufe des Jahres ermöglicht. Die neuen Apparate können auch für Tief⸗ lothungen Verwendung finden, da sie nicht nur beträchtlich bequemer, .- auch fester sind als die jetzt üblichen Verbindungsweisen. —
uf Wunsch des Leiters der deutschen Südpolar⸗Expedition, Pro⸗ fessors Dr. von Drygalski wurden während der Monate April bis Juli im Kälteraum des Instituts Prüfungen von Chronometern bei sehr tiefen Temperaturen, welche durch Kältemischungen hergestellt wurden, ausgeführt. Diese Unter⸗ suchungen hatten in erster Linie den Zweck, für die Expedition ge⸗ eignete Chronometer auszuwählen. Den ermittelten Temperatur⸗ Koeffizienten kann in diesem Falle keine besondere Zuverlässigkeit beigemessen werden, da es wegen der für die Prüfung ungünstigen Jahreszeit trotz aller Vorsichtsmaßregeln nicht möglich war, den störenden Einfluß hober Luftfeuchtigteit auf den Chronometergang auszuschließen. Die Instrumente befanden sich wäbrend des größten Theils der Untersuchung in einem zweckentsprechend eingerichteten Prüfungskasten, welcher dem Institut leihweise zur Verfügung gestellt worden war. 8
1“ —
— 8 1.
Unter Betbeiligung der deutschen und der magvarischen Bewohner des Ortes Csatad und seiner Umgebung und in Anwesenheit des Staats⸗ sekretärs Gulner als Vertreters der ungarischen Regierung, sowie zahl⸗ reicher Abgeordneten und Deputationen der Akademie der Wissen⸗ schaften und verschiedener literarischer Gesellschaften des Landes fand, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern dort die Grundsteinlegung u, einem Denkmal für Nicolaus Lenau statt. In der hjestsitung der dantte der Ortonctar der Regierung ür die moralische und materielle Unterstützung, die sie den patriotis Bewohnern des DOrtes trotz Verdächtigungen habe angedeihen lassen. Der Staatzsekretar Gulner antwortete, er sehe mit Freud 1 be⸗
isterte wahre Männer und wirkliche Patrioten ihꝛen —2 obn ern, der immer an der vaterlandischen Scholle gebangen habe. Die Festrede bielt der Schrifrsteller Franz Herczeg. Der Redner hoh den kulturehen Einfleß der deutschen Nation auf die ungarische hervor und beton . deutschen Klassiker Lenau, den sie der deutschen Nation geschenkt habe, mit Stelz und wünsche, daß das Andenken an Lenau der Regenbogen der Eintracht für die irealen Bestrebungen der beiden Staäͤmme werden möge. Die schwäbische Kolonie, der Lenau entstammte, sei es geche keine Keolonien mehr in Ungarn;
diese bätten eimn —7 Recht auf den urgartschen RNamen cerrungen. Als Spmbel bierfür solle sich das Dentmal Lenau’s erbehen auf ungarischem Boden, von einem ungarischen Künstler 8. sfen Der s —— — —2o — bielt auf eine deut ns lbdann wurde der tein zu dem Denkmal Lenau't gelegt, worauf geram vor das
a, See, en, de e nasat —IIme’e ——— ö ö1 8 S
fest felgtc. 21
*
Nouveau recueil gênéral de traités et autres actes relatifs aux rapports de droit international. (ontinunation du grand recual de G. Fr. de Martens par Fella Stoerk, professeur de drouit publie à Punivergité do Oreifswald. membre de l'institut droit internatiomal. Deuaieme sérne Tome XXV. 628 Seuen. — Tome XXYVI: QçGonférençge de la pain, rénnie à la Hare 1899. (Die
aager Friedenskonferenz, Verhandlungeprotokolle und
taatbverträge auf Grund der amtlichen Quellen.) 1012
en Leidzig. Ticternch sche Berlagsbuchdandlung (Abeeder 30 und 47.. — Auf Emlatung des schweizerischen Bundekr im Jahte 18 94 Konkerenz der bei ihm statt, in der dar ben wurde, 8.s moglich sei, eine ☛ 81 der auf die
1.
die ungarische Nation betrachte den
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stücke herauszugeben — in ähnlicher Weise, wie dies bereits hinsichtlich der auf das Zollwesen bezüglichen Verträge und sonstigen Be⸗ stimmungen durch ein gemeinsames offizielles Bureau in Brüssel ge⸗ schieht. Die damaligen Berathungen haben zu keinem greifbaren Resultate geführt und wurden seitdem nicht wieder aufgenommen. So sind denn auch jetzt noch das internationale Recht und das Staatsrecht sowie die Geschichtsforschung in jener Hinsicht auf private Unternehmungen an gewiesen. Die älteste und verdienstlichste unter diesen ist der von G. Fr. von Martens gegen Ende des 18. Jahrhunderts begründet Recueil de traités, dessen Fortsetzung seit 1885 von Professor Dr. Felir Stoerk in Greifswald besorgt wird. Dem Bedürfniß der historischen Schule nach wissenschaftlicher Begründung der Völkerrechts⸗ lehre entsprungen, gewährt derselbe in der Form einer jene Staats⸗ verträge und sonstigen Aktenstücke in authentischer Gestalt darbietenden Quellensammlung einen vollständigen Ueberblick über die diplomatische Staatengeschichte und Handelspolitik der Kulturstaaten seit 1761 Der gegenwärtige Herausgeber hat den Grundplan des Werkes noch mannigfach erweitert und eine Anpassung desselben an die Ziele und Aufgaben der auf vergleichender Basis ruhenden Rechtslehre bewirkt wodurch Martens Recueil, wie schon Fr. von Martitz in der 1893 veröffentlichten Schrift „Rechtsforschung und Rechtsunterricht auf den deutschen Universitäten“ und neuerdings Oberlandesgerichtsrath und Universitäts⸗Professor Harburger⸗München in der Zeitschrift „Das Recht“ hervorgehoben, alle rivalisierenden literarischen Unternehmungen in den Schatten gestellt hat. Indem er ferner den Staatsverträgen jetzt auch die Gesetze, die zur Durchführung der internationalen Ver⸗ waltungsaufgaben in den einzelnen Staaten erlassen werden, folgen läßt, bietet er in den wichtigsten Fragen des internationalen Verkehrs ein genaues Bild von dem jeweiligen Stande und den Fortschritten der einschlägigen Gesetzgebung der Kulturstaaten unserer Zeit. — Der im Jahre 1900 abgeschlossene 25. Band der zweiten Serie giebt 62 Staatsverträge, Gesetze, Verordnungen und sonstige tie inter⸗ nationalen Verhältnisse berührende Aktenstücke aus den Jahren 1896 bis 1899 in der Sprache der Originalien und daneben zum großen Theil, die nicht in französischer oder englischer Sprache abgefaßten sämmtlich in deutscher Uebersetzung wieder. An Handelsvertragen enthält der Band u. a. jene Japans mit Frankreich, Belgien und Portugal, die sich nicht wesentlich von dem zwischen Deutschland und dem Reiche der aufgehenden Sonne bestehenden Abkomm n aus dem Jahre 1896 unterscheiden und insbesondere auch die Unterstellung der Angehörigen dieser europäischen Staaten unter die japanischen Gesetze und Gerichte sowie das Aufhören der Konsulargerichtsbarkeit bedingen, ferner jene Bulgariens mit Oesterreich⸗Ungarn, Rußland und Groß⸗ britannien, durch deren Abschluß auch seitens dieser Groß⸗ mächte die eigenthümliche Rechtestellung anerkannt wird, welche Bulgarien trotz seiner fortdauernden Unterstellung unter die Suzeränität der Türkei sich zu erringen verstanden hat. Hierher gehört auch ein von dem Kaiser von Rußland auf Grund eines Gut⸗ achtens des Staatsraths unterm 28. April 1897 sanktioniertes Regle⸗ ment, betreffend die Handelsbeziehungen zwischen dem Reiche (Ruß⸗ land) und dem Großfürstenthum Finland, in welchem die Sonder⸗ stellung dieses letzteren Staatswesens weit mehr zum Ausdruck gelangt als in den anderen politischen Anordnungen und Erlassen der Neuzeit. Ebenso ist der Handelsvertrag des Deutschen Reichs mit dem Oranfe⸗ Freistaat zu nennen. Sehr instruktiv sind auch die vem britischen Handelsamt angestellten Erhebungen über die Möglichkeit einer Mit⸗ wirkung der Gesandten und Konsuln zur Förderung des britischen Handels, infolge des Wetrbewerbs anderer Nationen, insbesondere Deutschlands, auf dem Gebiete der Industrie und des Welthandels; die Anregung hierzu ist von dem Staatssekretär Joe Chamberlain ausgegangen. Andererseits läßt ein Uebereinkommen zwischen Groß⸗ britannien und China vom 4. Februar 1897, betreffend Birma und Tibet, ersehen, wie der erstere Staat die Gebietskonzessicnen wett zu machen verstanden, die China im Vertrage vom 20. Juni 1895 an Frankreich gemacht hat. Nicht minder ist für weite Kreise interessant die ebenfalls von der britischen Regierung veröffentlichte Zusammen⸗ stellung der Berichte ihrer Gesandten über den Umfang der Haftung der Schiffscigenthümer für Schaͤden infolge von Schiffszusammen⸗ stößen nach der Gesetzgehung von 14 Staaten. Auf die Ver⸗ hältnisse der Kolonien und Schkutzgebiete beziehen sich u. a. ein Verwaltungsbericht der Regierung des Congostaats an dessen Souverän, das Dekret des Präsidenten der Frarzö sischen Republik vom 27. Februar 1897, betreffend die Aus⸗ dehnung der neueren Gesetzgebung hinsichtlich der Staats⸗ angehörigkeit auf die Kolonien, der Staatsvertrag zwischen Deutsch⸗ land und Frankreich vom 9. Juli 1897 über die Abgrenzung des französischen Sudan und von Dahomey gegen Togo, sowie die um⸗ fassenden Aktenstücke und Protokolle der internationalen Konferenz von 1899 zur Revision der Bestin mungen der Brüsseler Antisklaverei⸗ akte üder den Verkehr mit Spirituosen in Afrika. Der hohen Politik gehören an der Friedensvertrag zwischen Italien und Abessvnien vom 26. Oktober 1896 und das Abkommen zwischen beiden Ländern vom gleichen Tage über die Auslieferung der italienischen Kriegegefangenen, ferner der in Voraussicht des Krieges mit Greß⸗ britanmen am 17. März 1897 abgeschlossene Allianzvertrag zwischen der Südafrikanischen Republik und dem Oranje Freistaat, tie Verträge zwischen Frankreich und Brasiljien sow e zwis⸗
Columbien und Cestarica zum Zwecke der schiedsgerichtlichen Bei⸗ legung ven Grenzmeingkeiten und andere interessante eenstöcke. Mitgetbheilt sind ferner die Resultate der internationalen Konferenz im Haag zur Weiterhildung des internationalen Privatrechts. Wenn wir schließlich noch hbinweisen auf das belgische Gesetz vom 30. Axril 1896, durch welches die belgischen Gesandten und Konuln in ibrer Eigenschaft als Standetbeamte zur Muwirkung bei Einholung der Einwilligung der Eltern u. s. w. zur Eie cliegang berufen werden, auf das österreichische Gesetz über die Erwerhung des Heimathr
dem 5. Okieber 1896 und des luremburgische Gesetz ü
den Unterstützungtwobansitz vem 28. Mai 1897, auf das öster⸗ ꝛeichische Patentgesch vem 11. Januar 1897, das Ueber⸗ cinkommen zwischen Großbritannien und Japan, betneffend den Schuß von Erfindungen, Fabrik⸗ und Handelemarken, auf die Abänderung der latemischen Münzkondentien vem 6. Norember 1885
zum Zwecke der Erhöohung der Kontingeme der Silberscheidemünzen
durch den Zusatzvertrag zwischen Frankreich. Italien, der Schwertz Belgien und Gwchen1,n vem 29 Dkrober 18897, os griechische Gesctz, betreßend die internationale Finanzkontrole, und auf das venezvelische Detret vom 30. Juli 1897, betmssfend die Ansländer, die
an den Wablkämpten betz so haben wir doch nur einen Thecil des Inhalts dieses Bandcs erwähnt, dessen ,—
ein chronolegisches und ein nech Ländern Verzcichurß som. ein sergfältig mer c2 1 Sachregister sehr tern. — In Fort der ste. Mantent’ Recuerl bieher dem Velkerrecht und internationalen Verkehr gelcinet dat. nisse der von dem Katser don Ruklant
macht er im 26. —+ die
angereg ruc inz weuesten Kreisen
An der der amtlichen Quellen sind daßs geijammte Berathungk⸗ und Verkandlungkmaterial und die im Anschluß an die Keuferenz unterzeichneten und rattfzierten Staatkverträge ben, die nicht damtt eine Muderung des Krieges und ker
unter ztviltsterten kern berzustellen, pielmehr das weit bebere
reue Mittel und völkerrechtliche Einrichtungen
den gichen Gedanken d der Alwendung Kriegs. Fp — ence 2u n. eae; am . unkt
atehrtleben teiben Parsenen und Körverschatzen merden e† willkommen dei Bande tal des
m chtigen den Queller wertes targebeten wud. — Jabhrbuch des Handelsvertragsvereins für das Jabt 1991,,ts. Fertere, e K deßcn Geschätte übhter Dr. Luklei n. 15 — 8
eingreifen können, steht er in seinem Jahrbuch auch gar nicht im Vordergrund. Das Feld gehört vornehmlich dem Handels⸗ tag, dem Zentralverband der Industriellen, dem Bund der Landwirthe, dem Landwirthschaftsrath, der Zentralstelle für die Vorbereitung von Handelsverträgen und dem Wirthschaft⸗ lichen Ausschuß. Die Stellung der Interessenten⸗Körperschaften, der politischen Parteien, der Landtage, der Staatsregierungen, der in⸗ und ausländischen Presse wird mit einer wohlgeordneten Fülle von Material belegt, das an und für sich ja nicht neu ist, das aber in unserer schnelllebenden Zeit nur allzu leicht wieder dem Gedächtniß ent⸗ schwindet und bei den Wenigsten zu einem deutlichen Gesammtbild sich abklärt. Außer der handelspolttischen Chronik enthält das Buch noch eine firanzpolitische Abhandlung des Obersten a. D. Dr. von Renauld über die Frage, wer die Lasten der deutschen Wehrkraft trägt, die der Verfasser dahin entscheidet, daß dies in weitaus überwiegendem Maße Handel und Industrie thun, sodann eine Uebersicht über die gegenwärtigen handels⸗ und zollpolitischen Beziehungen Deutschlands zum Ausland, eine Gegenüberstelluug des Zolltarifgesetzes vom 15. Juli 1879 und des neuen Entwurfs und eine „handelspolitische Statistik“, die unmittelbar oder mittelbar den Segen des gegenwärtigen handels⸗ politischen Systems darthut. Mit großem Fleiß ist hier alles Ziffe material zusammengetragen, das für die Beurtheilung der einschlägigen handelspolitischen Fragen vorwiegend in Betracht kommt. Ein für Deutschland erhebendes Zahlenbild entrollt Seite 262: die Ent⸗ wickelung der Handelsmarinen der Welt. .
— Die Schädigung der preußischen Staatseinnahmen durch Erbschaftsstenerrecht, Börsengesetz und Staats⸗ wissenschaft. Von Justizrath Wilhelm Hausmann, Rechts⸗ anwalt und Notar a. D. Berlin, Karl Heymann's Verlag. Preis 1 ℳ — Der Verfasser dieser Schrift sucht nachzuweisen, daß die preußi'chen Staatseinnahmen erhöht werden könnten, ohne daß die eigenen Staatsangehörigen in Anspruch genommen würden und ohne daß die zu jenem Zwecke leranzuziehenden Ausländer einen Grund zur Klage hätten. Dieser merkwürdige Fall cergebe sich aus der zeitigen Unvollkommenheit des preußischen Enbschaftssteuerrechts in Verbindung mit der im internationalen Verkehr vorgeschritteneren Rechtsent⸗ wickelung des Auslandes. Insbesondere habe die Börsengesetzgebung die nicht gewollte bedauerliche Folge gehabt, daß in immer größerem Um⸗ fange deutsches Kapital das Ausland, namentlich England aufgesucht habe, wodurch die Gesahr der direkten Benachtheiligung des preußischen Fiskus zum Vortheile des Auslandes in hohem Maße gewachsen sei. Weder Freunde noch Gegner des Bärsengesetzes hätten an diesen Schaden, welchen der preußische Staat unmittelbar zu tragen habe, gedacht. Der Verfasser giebt die nach seiner Ansicht geeigneten Wege zur Abhilfe an und führt die Gründe unseres Rechtszustandes zum theil auf die Abneigung der deutschen Theorie gegen die sogenannten Verkehrssteuern, für welche die leichter verständliche Bezeichnung „Rechtsverkehrs⸗Steuern“ vorgeschlagen wird, zurück. Weil die Ent⸗ wickelung dieser Steuerart in Preußen unberechtigt weit zurück⸗ geblieben sei, müsse die im Prinzip gerechte von Miquel'sche Steuer⸗ reform zu hohe direkte Steuersätze erheben. Als geeignetste Rechts⸗ verkehrs⸗Steuer schlägt der Verfasser eine allgemeine Kaufsteuer von 110 0⁄% vor.
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Land⸗ und Forstwirthschaft. Zuckerproduktion Italiens.im Jahre 1901 0
Die Zuckerproduktion Italiens in der Kampagne viif sich nach amtlichen Schätzunzen auf 754 900 dz Zucker
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An diesem Ertrage waren betheiligt:
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34 000
25 000 15 000
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Alessandria Senigallia (Ancona) Bazzano (Bologna). Bologna F Codigoro (Ferrara). Ferrara ⸗Società Agricola. 898 Bo⸗
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seiner Bestimmungen sind einem das Kaiserliche Auswärtige Amt sehr hart.
Jeder, der Margarine bezw. „process“- oder „renovated“*- Butter, d. h (geringere) Butter, welche geschmolzen und raffiniert worden ist, mit einem Zusatz von ausschließlich Milch, Sahne oder guter Butter, herstellt, ohne die Taxe zu zahlen, hat, abgesehen davon, daß diese Taxgebühren nachgezahlt werden müssen, eine Strafe von 1000 bis 5000 Doll. (4200 bis 21 000 ℳ) zu gewärtigen.
Jeder, der diese Sachen vertreibt, ohne die vorgeschriebene Ge⸗ werbesteuer entrichtet zu haben, unterliegt, abgesehen von der Nach⸗ zahlung der Steuer, einer Strafe von 50 bis 500 Doll. (210 bis 2100 ℳ) für jeden einzelnen Fall.
Jeder, der Margarine wissentlich in nicht vorschriftsmäßiger Verpackung verkauft oder den Brand fälscht oder geringere als vom Gesetz vorgeschriebene Taxmarken anwendet, wird bestraft mit „nicht mehr“ als 1000 Doll. (4200 ℳ) Geldstrafe und 2 Jahren Gefängniß für jeden einzelnen Fall.
Zeder, der „process-“ oder „renovated“-Butter wissentlich nicht in der vorgeschriebenen Verpackung zum Verkauf bringt, unter⸗ liegt einer Strafe von 50 bis 500 Doll. oder einer Gefängnißstrafe von 1 bis 6 Monaten.
Jedenfalls ist das neue Gesetz geeignet, d
1 Butter⸗ geschäft in weitgehendster Weise zu schützen.
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Die Zuckerindustrie der brasilianischen Staaten und Bahia.
„Das Kauptprodukt des Staates Sergipe ist der Zucker. über die Hälfte der Bevölkerung dieses Staates ist in den Zucker⸗ plantagen und Zuckerfabriken beschäftigt. Das gesammte, mit Zucker⸗ rohr bebaute Areal läßt sich genau nicht angeben, weil das statistische Material hicrüber fehlt, jedech muß dasselbe nach dem Ergebniß der Zuckerproduktion des Staates auf mindestens 15 000 Acre geschätzt werden.
Der Zuckerrohranbau beschränkt sich, wenngleich der des Staafes sich zur Bepflanzung eignet, auf die die an Flüssen liegenden Landstriche im Staat durchquerenden Gebirgsrückens. Der Boden ist äußerst frucht⸗ bar und liefert, obwohl er seit einer langen Reihe von Jahren unter Kultur steht, sehr ergiebige Ernten. Bei sorgfältiger und richtiger Behandlung und Düngung des Bodens sowie Anwendung noderner Geräthschaften würde der Ertrag ohne Frage sich noch wesentlich steigern. Infolge des allgemeinen Sinkens der Zuckerpreise ist die Zuckerfabrikation nicht mehr so lohnend wie früher. Den Betrieben fehlt es vor allem an modernen maschinellen Einrichtungen, odaß sie sich gewöhnlich mit einer Ausbeute von 6 % begnügen müssen. Bei günstigeren Betriebsergebnissen würde sich die Pro⸗ duktion überall da, wo Wasser und Brennstoffe in großer Menge vor⸗ handen sind, bezahlt machen.
Sergipe hat im Ganzen 671 Zuckerfabriken, von denen 269 durch Dampf, 13 durch Wasser und 389 durch animalische Kräfte betrieben werden. Unter den mit Dampf betriebenen Fabriken sind nur 8 mit nehr oder weniger modernen Vakuumpfannen ausgestattet, während die anderen die Dampfkraft nur zum Auspressen des Zückerrohrs hbenutzen und den Zuckersaft in primitiver Form, d. i. in offenen Kesseln einkochen. Sämmtliche übrigen Betriecbe arbeiten gleichfalls nach dieser alten Methode.
Die größte und am besten eingerichtete Zuckerfabrik befindet sich nahe bei Riachuelo, einem Ort, welcher ungefaͤhr 35 km von Aracaju und mitten in der ergiebigsten Zuckerrohrgegend gelegen ist. Die Fabrik beziebt ihr Rohmaterial größtentheils von den benachbarten Zuckerplantagen und bebaut selbst von dem eigenen, 741 Acre großen Terrain nur einen kleinen Theil. Sie besitzt eine Bahn von 22 km Länge mit 84 Wagen und 3 Lokomotiven. Verarbeitet wurden im Erntejahre 1900,01 25 204 Tons Zuckerrohr, aus denen 1970 Tons Zucker und 209 2801 Rum und Alkobol bhergestellt wurden. Für das Erntejahr 1901,02 werden schätzungsweise 45 000 Tons Zuckerrohr zur Verarbeitung kommen. Die Fabrik ist wegen der niedrigen Rum⸗ und Spritpreise dazu übergegangen, die gewonnene Melasse und Begasse (die aukgepreßten Zuckerrohrstengel) als Feuerungsmaterial zu benutzen, anstatt sie abzubrennen.
Die maschinellen Einrichtungen der Fabrik stammen aus den Vereinigten Staaten von Amerika und Holland. Der Prozentsatz der Ausbeute an Zucker aus dem Zuckerrohr betrug bisher ungefähr 8 %. was hei einem Zuckergehalt des Rohrs von 13 bis 15 % nicht sehr hoch erscheint. Die Fabrik hofft jedoch in der nächsten Campagne -— dem neuen Diffusionsaxpparat den Ausbeutesatz auf 11 0% zu ringen.
Der Eesammtexport Sergipes an Zucker bezifferte sich im Jahre 1901 auf 487 396 Sack oder 28 313 Tons, wofür an Ansfuhrabgabe 266 531 Milreis gezahlt wurden.
„Auch Bahia hatte gleich den anderen an der Zuckerintustrie be⸗ tbeiligten Staaten des Landes unter der ungünstigen Konjunktur des leßzten Jahres zu leiden.
Die Hauptzuckergegend dieses Staatet befindet sich im Umkreise der Stadt Bahia, und zwar liegen die Plantagen meist an den in die Bahia Bav eirmündenden Flußläufen. 18 Zuckerfabriken mit Vakuumapparaten ausgerüstet und preduzieren Demerara, und braunen Krystallzucker, während die übri kleineren Fabriken mit effenen Kesseln außsgerüstet sind und nur Robzucker (Muskevade bexstellen. den Anlagen der ersteren Art wird ein Tkeil keanne Die Verwaltung des Staates lat, um der Nothlage der Zucker⸗ industrie abzuhelfen, die Ausfuhrzelle auf die einzelnen r
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Weit
größte Theil Thäler und
Bericht des amerikantschen Konsuls in
Maßregeln. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankdeiten.
(Aus den „Verẽsffentlichn 21 sundheltamtz“,
Pest Ut⸗Kudas ist auch der sechste der den peftderd aͤchtig baltenen Krankbeitsfälle törtlich derlaufen.
Verstorbenen unschädlich gemacht und einer veeeree Beobachtu⸗ waren darauf —*1— Min krankungen der Art 2 Aksai
genemmen batten. Die —18 desimfigiert,. die gesenden Persenen, welche Berwohrnet des d.
Die von diesem Gesetz festgesetzten Strafen für Uebertretung ericht des landwirthschaftlichen Sachverständigen beim deutschen General⸗Konsulat in New York an
April 43. In der Stadt Bombay
wurden während der am 8. und
15. Juli endenden Wochen noch 26 bezw. 22 Pesttodesfälle verzeichnet.
Einer weiteren Mittheilung zufolge kamen in der Präsidentschaft
Bombay während der am 18. Juli abgelaufenen Woche 1156 Er⸗ krankungen (und 750 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige, davon in der Stadt Bombay 30 (29), in Stadt und Hafen Karachi 27 (20).
China. Seit Ende Juni sind im Hafen von Swatow, wie unter
mitgetheilt wird, täglich 1 bis 3 Pesttodesfälle festgestellt worden.
Madagaskar. Seit dem 17. Juli wurde, wie unter dem
4. August bekannt gemacht wird, in Majunga kein neuer Erkrankungs⸗ oder Todesfall an der Pest festgestellt.
Neu⸗Süd⸗Wales. Am 7. August wurde in Newcastle ein
Fall von Pest amtlich gemeldet.
geliefert. in Behandlung, am 31. Juli kam Anzeige.
Queensland. Nach den amtlichen Wochenausweisen sind
der Zeit vom 7. bis 21. Juni Erkrankungen und Todesfälle er Pest nicht vorgekommen, doch wurden zufolge einer Mittheilung
m 28. Juni immer noch mit Pesthbacillen behaftete Ratten ein⸗ Am 28. Juni befanden sich in Brisbane noch 7 Pestkranke daselbst ein weiterer Pestfall zur
Pest und Cholera. Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta sind in der Woche vom
29. Juni bis 5. Juli 27 Personen an der Pest und 21 an der
Cholera gestorben.
1 nach einer Meldung vom 14. Juli täglich etwa älle
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schen Grenze im Mittel
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Süden und Osten des den wurden in nreren 2 Mandschurija und Pogranitschnaja Cholerafälle festgestellt.
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* Cholera. In der Stadt sind vom li 834 Personen an der C erkrankt (und 175 (146) innerhalb der beiden Wochen seit Stadt Charbin ai bis 13. Juli (und 939 gestorben), Stadt Mukden wurden vom
6 (49) Cholerafälle amtlich eingetragen, in der
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vor, in der tadt Chailar zum 12. d. M. — angeblich 20 rkrankt und 17 daran gestorben,
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Poersonen
2 Fe s2 während in Itschou an d 50 Chinesen erkrankten. zahlreichen rten, z. B. auf den
es Ussuriflusses und der Transbaikal⸗Eisen In der Stadt Blagoweschtschensk waren bis zum
am 15. Juli 14 (10) Erkrankungen (bezw. Tor
estellt.
(12),
vorgekommen, in Port Arthur (Distrikt Kwang⸗Tung) vom 20.
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bis 9. Juli 109 (67), darunter 27 Erkrankungen bei Europäern.
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Egypten. Nach den amtlichen Ausweisen betrug die Zahl der ankungen (bezw. Todesfälle) an der Cholera: in Assiout vom 5. bis 17. Juli 107 (50), vom 19. bis 21. Juli 71 (71), vom IxEEEbeee, in Kkane am 2. und 4. i 42 (35). Nach Mittheilungen vom 26., 27. und
„Juli ferner im Bezirk Assiout noch 16 (19) und 3 (21), in Kairo noch 80 (78), 52 (29) und 35 (38) Erkrankungen
Todesfälle), in Gizeh 1 Choleratodesfall vorgekommen. Zufolge
einer Mittheilung vom 26. Juli verließen täglich Hunderte von
Personen Kairo und begaben sich
großentheils nach Alexandrien. m 8. August wurden auch aus Alexandrien 5 Cholerafälle
von denen 3 tödtlich verlaufen waren, gemeldet.
Nach dem amtlichen „bulletin quarantenaire hebdomsdaire“
vom 31. Juli (Nr. 117) waren bis zum 30. Juli in Egypten an der Cholera 699 Personen erkrankt (und 583 gestorben), und zwar in Kairo vom 22. bis 30. Juli 318 (276), im Bezirk Assiout vom 15. bis 30. Juli 378 (305), in Gizeh vom 25. kis 30. Juli 3 ( Von allen diesen Fällen betrafen nur 5 (4) Europäer.
meldet wird, die Cholera
Persien. In Gwadat ist, wie am 26. Juli aus Teheran ge⸗ „ ie Ch. ausgebrochen. Niederländisch⸗Indien. Im Bezirk
Soerabaya sind i
der Zeit vom 15. bis 28. Juni 129 Erkrankungen (und 90 Todes⸗
fälle) an der Cholera festgestellt, darunter 6 (1) bei Chinesen), 2 (1) bei Arab
darunt 1) bei Europäern, 7 (2) bei ern, die übrigen bei Einheimischen.
China. einer Mittheilung vom 27. Juni ist in
Zufolge
Hankau und Wuthang die Zabl der Sterbefälle an choleraartigen
Leiden in diesem Sommer eine wesentlich höhere als sonst um die⸗
selbe Jahreszeit.
Die Zahl der betreffenden Erkrankungen und Todes⸗
fälle unter den Einheimischen war nicht zu bestimmen, unter den
Fremden waren in davon 2 bei Deutschen.
mann waren daselbst am 25. und 26. Juni der Cholera erlegen.
Hankau 3 Fälle von asiatischer Cholera sestgestellt,
Eine Japanerin ein deutscher Steuer⸗
2» —2
Nach einer Mittheilung vom 1. Juli sind im Hafen von Swatow
seit Mitte Juni vereinzelte Fälle von Cholera beobachtet, auch ist ein Europäer daselbst der Cholera erlegen. Seit Ende Juni wurden täglich
etwa 12 Cholerafälle festgentellt. beamten
Unter der chinesischen
In Schanghai sind nach einem Bericht des dortigen Gesundheits⸗ bereitz im Monat Mai 12 Fälle von Cholera unter de
den zur Anzeige gelangt und 7 derselben tödtlich perlaufen
ölterung in Schangbai stieg die Gesammt
zahl der Todesfälle von 781 im April auf 1192 im Monat Ma
den letzteren waren dort als Todesursache nur a
182 durch „Diarrbde“ verursacht. (Eholera wird
„wenn Chelerabacillen nachgewiesen
sind.) Zu Beginn des Monats Juni nahm die Zahl der Choleratodcs⸗
falle unter den Fremden etwas zu gelaufenen
denn während der am 15. Juni ab⸗
drei Wochen sind inander 1, 2, 5 Fremde der Eholera
erlegen; don der chinesischen Bevölkerung starben nach den amtlichen
Ausweisen
Feststellungen sollen jedoech täglich etwa 200 Chinesen Schanghat an der Chelera 1—2 sein
gleichzeitig 56, 71, 150 an „Diarrhöe“, nach —*—
damals
seit dem 22. Juni bis zum
Japan. Die Zabl der in Tokio bolera erkrankten Personen 152 m.
an der
10. und 4 derselben sollen der Krankheit erlegen
krankungen Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ DSuzrantärematr
Persoren waren uicht ergriffen.
2 New Peork 28, s
t — cthlauf:
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2894
gegen die aus Tekio kommenden citens der japanischen Behörden bis
Gelbfieber.
betrafen nur Japaner
Ee gelangten Anzeige in Vera Cruz vem 12. Juli 1 (und 17 Tercsfälle), in 4. bis Jul 90 99. in 5 (2), in auf Cuka am 16. vem 14. 3 und 30)
anama vem I. Juli 0 (1) und in bi 6. Jult 22 (8). (Publ. health
Verschiedene Krankbeiten. Pocken: Liverroel 2, Londen 7, New Perk 9, Warschau 5, Kalkutta Todeställe; Antwerpen (Krenkenhäusfer, 4, Lendon ( ) 44, Heil Fr benen ürn arzane — 11½ en: Nem †¾ lungen; Fle. eber: Bez. ettin 3, St. Peterd 2 Erkrankaungen: Genickstarre: „ 1.9; Erkra Brechdurchfall: Rüämberg 40 1 1 35 Erkrarkungen; e emisder br⸗ —= Krrenhagen 26 Erkrankungen; In⸗ Meskau 3. St. Peten 4 Tedesfähe; Koden⸗ 14 G n; Keuchhusten hns. 8 — 8 8 „Lungenentzüändung: Reg.⸗Bexz. ser allet 8 ᷣ Masern Berichtberte 1886,95: 1,15 ⁄2): in murden in