111““ 1“ Berlin, 28. August. Gr. Finck p. Finckenstein, Hauptm. und Komp. Chef im 3. Garde⸗Regt. z. F., in Genehmigung seines Abschiedsgesuchs mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt und zum Bezirks⸗Offizier beim Landw. Bezirk Prenzlau ernannt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Palais, 25. August. v. Frankenberg u. Pros litz, Hauptm. und Battr. Chef im Feld⸗Art. Regt. Prinz August 23 (1. Litthau.) Nr. 1, Rumbauer, Oberlt. in demselben Regt., — mit der gesetzlichen Persion zur Disp. aastellt.
Im 2 eurlaubtenstande. Neues Palais, 26. August. v. Bethmann⸗Hollweg, Ratm. der Landw. a. D., zuletzt Oberlt. des 2. Aufgebots der Garde⸗Landw. Kao., die , zum Tragen der Uniform der Res. Offiziere des 1. Garde⸗Drag. Regts. Königin Viktoria von Großbritannien und Srland ertheilt.
Neues
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Verfügung das General⸗Kommandos. meister: a. versetzt: Abraham von der 2. Abtheil. Neumärk. Art. Regts. Nr. 54, Zehzlicke von der 1. Abtheil. Kurmärk. Feld⸗ Art. Regts. Nr. 39, — gegenseitig, Hoos von der 2. Abtheil. 4. Bad. Feld⸗Art. Regts. Nr. 66, Glaser vom 2. Bat. 7. Bad. Inf. Regts. Nr. 142, — gegenseitig, Leuffen vom 2. Bat. 10. Rhein. Inf. Regts. Nr. 161, zum 1. Bat. 7. Rhein. Inf. Regts. Nr. 69; b. in⸗ folge Ernennung bezw. Ueberweisung zugetheilt: Lautner dem 2. Bat. 10. Rhein. Inf. Regts. Nr. 161, Behrend dem 2. Bat. 2. Nassau. Inf. Regts. Nr. 88, Kopf dem 2. Bat. Inf. Regts. Graf Bülow von Dennewitz (6. Westfäl.) Nr. 55.
Zahl⸗
Feld⸗
Königlich Sächsische Armee.
Offiziere, Fähnricheꝛc. Ernennungen, Befördercungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 26. August. Seine Majestät der Kaiser und König haben zu be⸗ stimmen geruht: Frhr. v. Hausen, Gen. der Inf., wird, dem Wunsche Seiner Majestät des Königs von Sachsen entsprechend, von der Stellung als kommandierender Gen. des XII. (1. K. S.) Armee⸗ Korps enthoben. Kronprinz von Sachsen Königliche Hoheit, Gen. Lt., bisher Kommandeur der 1. Div. Nr. 23, wird, dem Wunsche Seiner Majestät des Königs von Sachsen entsprechend, zum kom⸗ mandierenden Gen. des XII. (1. K. S.) Armee⸗Korps erannt.
22. August. Ackermann, Lt. im 11. Inf. Regt. Nr. 139, vom 1. Oktober d. J. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung beim Königl. Preuß. Telegraphen⸗Bat. Nr. 1 kommandiert. Steeger, Lt. im 5. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, dessen Kommando zur Dienstleistung beim Königl. Preuß. Eisenbahn⸗Regt. Nr. 2 vom 1. Oktober d. J. ab um ein weiteres Jahr, Bramsch, Oberlt. im 2. Ulan. Regt. Nr. 18, dessen Kommando zum Kaiserlichen General⸗ Konsulat in Kalkutta bis 15. Januar 1903, — verlängert.
Die Fähnriche: Winzer im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Kirchhoff im Schüßen⸗ (Fus. Regt. Prinz Georg Nr. 108, Hartwig im 10. Inf. Regt. Nr. 134, Witzel im 11. Inf. Regt. Nr. 139, Frhr. v. Miltitz im 2. Jäger⸗Bat. Nr. 13, Luͤdicke im 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, Böhme, Korn, Vogelsang, Freude im 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 28, und zwar Korn unter Versetzung in das 5. Feld⸗Art. Regt. Nr. 64, Freude unter Versetzung in das 3. Feld⸗Art. Regt. Nr. 32, Fischer, Wirth, Fedas. Gaußw. Rexrchen bach, Dumes; Weigek im *r Feld⸗ Art. Regt. Nr. 48, und zwar Gauß, Dumas unter Versetzung in das 8. Feld⸗Art. Regt. Nr. 78, Reichen⸗ bach, Weigel unter Versetzung in das 3. Feld⸗Art. Regt.
32, Reuter, Scheidig im 6. Feld⸗Art. Regt. Nr. 68, Pazschke im 1. Pion. Bat. Nr. 12, Heller im 2. Pion. Bat. Nr. 22, — diese mit einem Patent vom 26. August 1901, v. Globig im 1. (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, Blohm, v. Hartmann im 2. Gren. Regiment Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Weißleder im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luitpold von Bavern, Oehmichen im 4. Inf. Regt. Nr. 103, Hoenicke, Weste, Fechtner im 5. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, Holthausen, v. Zehmen im 8. Infanterie⸗Regiment Prinz Johann Georg Nr. 107, Voigtländer⸗Tetzner im Schützen⸗(Füsilier⸗) Regiment Prinz Geerg Nr. 108, Schütze im 10. Infanterie⸗ Regiment Nr. 134, Fiedler im 11. Infanterie⸗Regiment Nr. 139, v. Prasch im 15. Inf. Regt. Nr. 181, v. Rocheid im Garde⸗ Reiter⸗Regt, Frhr. v. Pentz im 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, Mühlmann im 1. Feld⸗Art. Regt. Nr. 12, Barx, Francke im 2. Feld⸗Art. Regt. Nr. 28, unter Versetzung in das 8. Feld⸗Art. Regt. Nr. 78, Jung⸗ nickel im 4. Feld⸗Art. Regt. Nr. 48, unter Versetzung in das 3. Feld⸗Art. Regt. Nr. 32, Heintze im 6. Feld⸗Art. Regt. Nr. 68, Warnebold, Kratzert im 7. Feld⸗Art. Regt. Nr. 77, Uth, Blumstengel im Fuß⸗Art. Regt. Nr. 12, Bornemann eim 1. Pion. Bat. Nr. 12, Meyer im 2. Pion. Bat. Nr. 22, — zu Lts. befördert. Wachsmuth, Unteroff. im 1. Train⸗Bat. Nr. 12, zum Fähnr. ernannt.
im Beurlaubtenstande. 22. August. Die Lts. der Res.: Dr. Ullmann des 1. (Leib⸗) Gren. Regts. Nr. 100, Auster des 4. Inf. Regts. Nr. 103, Hammer des 5. Inf. Regts. Kronprinz Nr. 104, Schroeter des 12. Inf. Regts. Nr. 177, Keil des
2. Jäger⸗Bats. Nr. 13, 1)r. Grabl des 4. Feld⸗Art. Regts. Nr. 48, — zu Oberlts., Dr. Gärtner, Jarius, Witting, Oberlts. der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Dresden, zu Hauptleuten, Meischke, Vite⸗Feldw. des Landw. Bezirks I Dresden, zum Lt. der Res. des 13. Inf. Regts. Nr. 178, Wespyp, Vize⸗Feldw. des Landw. Bezirks Freiberg, zum Lt. der Landw. Inf. 1. Aufgebots, — befordert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere 22. August. Frbr. v. Hammerstein, Oberstlt. heim Stabe des 9. Inf. Regts. Nr. 133, in Genehmigung seines Abschiedsges mit Pension und der Erlaubniß ₰ Tragen der Uniform des 1 (Füs.) Regts. Prinz Georg Nr. 108 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Ader⸗ mann, Hauptm. und Komp. Chef im 13. Inf. Regt. Nr. 178, in Genehmigung seines Abschied mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 7. Königs⸗Inf. Regts. Nr. 106 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, — zur Disp. gestellt.
Im Beurlaubtenstande. 22. August. v. Schröter, Hauptm. der Res. des 1. (Leib⸗) Gren. Nr. 100, Gadegast CRobert), Rittm. der Res. des 1. .. Regts. König Albert Nr. 18, — mit der Erlaudniß zum Tragen der kisherigen Unitorm mit dn vorgeschriebenen Abzeichen, Kiesel, Lr. der Res. des 1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaifer Franz Josepb von Oesterreich, König von Ungarn, Bäßler, Hauptm. der Inf. 1. Aufgebets des Landw. Bezirke Gl. uchau, Herrmann, De. Hucho, Oberlts. der Inf. 2 ts des Landw. Bezirks 1 Drezden bezw. Lcipzig, behufs
h. m Landsturm 2. Aufgebots, — der Abschied bewilligt.
m Sanit. its⸗Korps. 22. üa 7. Dr. Harna Unter⸗
Ner Prinz Johann Nr. 107, Eichler,
I. Regt. Nr. 181. Dr. Hennig, Dr. Richter Pr.ring, Unterärzte der Res. im ede Hegit i „ Mten heferdert. Dr. Geßler, Stabsarzt
* Leipzig, der Abschied illigt.
1b Beamte der ilitär⸗Verwaltung. Durch Verfügung des Kr 1 Ministeriums. 21. August.
b elh⸗Art. Regt. Nr. 48. 8 ns“ . än denenttsen
Dresden, —
der Res. im
Angekommen:
eine Excellenz der Staatssekretär des 90eichs⸗Justizamts
Dr. Nieberding, vo Urlaub.
Aiicchtamtliches. Deutsches Reich.
Preutßzen. Berlin, 30. August. .
Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin und der König von Italien trafen heute Vormittag Bum 8 ³ Uhr vom Neuen Palais auf dem Tempelhofer Felde ein und nahmen daselbst eine Parade des Garde⸗ Korps ab. Dieser wohnte auch Seine Hönigliche Hoheit der Kronprinz Friedrich August von Sachsen bei, Höchstwelcher kurz zuvor eingetroffen war, um sich bei Seiner Majestät dem Kaiser als kommandierender General des XII. (1. Königlich Sächsischen) Armee⸗Korps zu melden. Nach der Parade hielten Seine Maäjestät eine kurze Kritik ab und ritten dann mit dem König von Italien an der Spitze der Fahnen⸗Kompagnie, vom Publikum mit herzlichen Zurufen begrüßt, nach dem Königlichen Schloß.
Kosa hat Berlin für einige Zeit verlassen. .“
Laut Meldung des „W. T. B.“ hat der Zweite Admiral des Kreuzer⸗Geschwaders, Kontre⸗Admiral von Ahlefeld am 26. August seine Flagge auf S. M. S. „Hansa“ nieder⸗ geholt und die Heimreise angetreten.
S. M. S. „Tiger“ ist am 27. August in Tsingtau ein⸗ getroffen und geht heute von dort nach Schanghai in See.
S. M. S. „Luchs“ ist gestern von Canton in See ge⸗ gangen und in Hongkong angekommen.
S. M. S. „Schwalbe“ ist auf der Heimreise gestern in Hongkong eingetroffen und setzt am 1. September die Reise nach Singapore fort. 8
8 Potsdam, 29. August. Nach der Rückkehr Majestät des Königs Viktor Emanuel von einer in Begleitung des Ober⸗Jägermeisters Freiherrn von Heintze heute Vormittag im Wildpark unternommenen Pürsche auf Rothwild, bei welcher Allerhöchstderselbe drei Hirsche geschossen hat, fuhr Seine Majestätder Kaiser allein mit dem König von Italien vom Neuen Palais in einem Dogcart, das Seine Majestät der 2 seldst lenkte, A. zur Frühstückstafel bei Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzan „und. der Prinzesstn Fveich Henge⸗ dTan e sämmtliche Wasserkünste in Betrieb. Schulkinder, die dort spazieren gingen, nahmen Aufstellung und be⸗ grüßten die Masestäten mit Hurrahrufen. Um 3. Uhr, nach Beendigung des Frühstücks, fuhren die Kaiserliche und Königliche Familie und der König von Italien mit Umgebung aguf der YNacht „Alexandria“, welche bei Glienicke angelegt hatte, nach Wannsee bis zur Höhe des Kaiser Wilhelm⸗ Thurmes und kehrten sodann nach der Matrosen⸗Station zurück. Ihre Majestäten verließen dort die „Alexandria“ und begaben Sich nach dem Muen Palais zurück, der Kaiser und der König von Italien wieder allein im Dogcart. Während der Anwesenheit der Majestäten auf der Nacht hatte dieselbe die italienische Königs Standarte am Mittelmast, die Kaiser⸗ liche Standarte am Heck gehißt.
Später empfing der König von Italien den Reichs⸗ kanzler Grafen von Bülow und hatte mit ihm eine längere Unterredung.
Abends fand im Schloß Babelsberg eine Tafel bei Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin statt, zu welcher eine größere Anzahl von Einladungen ergangen war. Es wurde an einzelnen Tischen gespeist. An dem ersten runden Tische saß Ihre Majestät die Kaiserin neben Seiner Majestät dem König von Italien; dann folgten die Prinzessin Friedrich Leopold, der italienische Botschafter Graf 2 der Reichskanzler Graf von Bülow, die Marquise Imperiali di Francavilla, Seine Majestät der Kaiser, die Gräfin von Bülow, der italienische Haus⸗ Minister Ponzio⸗Vaglia, der Oberstkämmerer Graf zu Solms⸗ Baruth und der italienische Minister der auswärtigen An⸗ elegenheiten Prinetti, der wieder neben der Kaiserin saß. An den zunächst stehenden Tischen hatten die Ehrenplätze inne: Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz, Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich Leopold und Friedrich Heinrich, die Ober⸗Hofmeisterin Gräöfin von Brock⸗ dorff und Seine Königliche Hoheit der Prinz Eitel⸗Friedrich.
Eine prächtige Illumination des Schlosses und des Parkes von Babelsberg, welche zu Ehren des Königs von Italien Abends veranstaltet wurde, schloß die Festlichkeiten des heutigen .— ab. Weithin erglänzte das Schloß in bengalischer leuchtung; die große Fontaine sprühte in allen Jarben. Auf der Havel entrollte sich ein prächtiges Bild: Dampfer und oote, mit Lampions in den italienischen Farben bedeckt, belehten die weite Wasser⸗ fläche, welche von Scheinwerfern fast taghell beleuchtet war. Auch die Villen der Havelufer erstrahlten in prachtvoller Be⸗ leuchtung. Den wirkungsvollen üluß bildete die Glienicker Brücke mit ihren zahlreichen weißen pchen; rothe bengalische
lammen ließen die Bogen der Brücke malerisch hervortreten. as eigenartige und fesseinde Bild hatte eine große Menschen⸗ menge herbeigelockt.
Württemberg.
Gestern Vormittag um 10 ½ Uhr fand die feierliche Bei⸗ söszung Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Herzogin
argaretha Sophia von Württemberg in der Familien⸗ gruft des Schlosses Ludwigsburg statt. Vom Bahnhofe aus, wo die Leiche kurz zuvor aus Gmunden war, eleiteten Seine Majehar der E* Gemahl Ver⸗ — Seine Königli 1—2 Herzog Albrecht, und die üb Fürstlichkeiten, die Spezialgesandten der auswärtigen Fürsten, an Spitze der Vertreter Seiner Majestät des Kaisers, Generäaälleutnant von Deines, die Standesherren, das diplomatische Korps, die Staats⸗ Minister, die Mitglieder des Raths, die Präsidenten deider Kammern, die Hofftaaten die Generalitat den Trauerwagen zu Fuß nech dem . Ihre Majestät die Königin und die rstlichen Damen erwarteten den Lei im „auf dessen die Garnison Spalier dildete. Nach der Ankunft uges in der Schloßkapelle, vor deren Altar der
“
Der hiesige Königlich siamesische Gesandte Phya Visutr
Seiner
Bischof von Rottenburg Dr. Keppler abgehalten wurde. der Versenkung des Sarges begaben sich die nächsten gehörigen zur Einsegnung in die Eruft. Nach der Rückkehr aus der Gruft schloß ein allgemeines Gebet die Feier. Die Fürstlichkeiten begaben sich hierauf mittels Sonderzuges nach
Na 18
Mecklenburg⸗Schwerin.
Seine Königliche Hoheit der Prin; Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschwei „ traf gestern Vormittag mit den Herren seines Gefolges in Wiligt 98 ein und wurde am Bahnhof von Seiner Hoheit dem Herz 8 Johann Albrecht herzlichst begrüßt. Die Herrschaften fuhren nach dem Schloß, wo Frühstückstafel stattfand. Der Prinz Albrecht blieb auch zum Diner in Wiligrad.
Der Präsident der Republik Loubet stattete gestern, wie „W. T. B.“ aus Paris meldet, dem Schah von Persien einen Gegenbesuch ab und nahm bei ihm das Frühstück ein.
Die Dekrete über die Veränderungen in der Besetzung der diplomatischen Posten sind, dem „Matin“ zufolge, bereitz unterzeichnet. Bihourd wird Botschafter in Berlin, Cambon Botschafter in Madrid, Bompard Botschafter in St. Peters⸗ burg, Jusserand Botschafter in Washington, Raindre Botschafter in Bern und Crozier Gesandter in Kopenhagen.
Nach dem Wiederzusammentritt der Kammern wird der Finanz⸗Minister Rouvier bei der Vorl gung des Budget⸗ entwurfs verlangen, daß die Steuerfreiheit für Alkohol für die Branntweinbrenner auf eine Menge von zehn Litern herabgefetzt werde. Diese Maßregel würde für den Staatsschatz eine Mehreinnahme von 50 Millionen Francs zur Polge haben. Ferner wird der Finanz⸗Minister die Sufhebung der Grenz⸗ zonen, welche jetzt eine theilweise Befreiung von den Tabackzöllen genießen, fordern. Die durch diese Maßregel
herbeizuführenden Mehreinnahmen werden auf etwa 10 Mil⸗
lionen Francs veranschlagt. Diese Summen würden, wie man annimmt, zusammen mit den durch die Konversion erzielten 36 Millionen Francs das Gleichgewicht im Budget herstellen.
Aus Brest wird berichtet, daß der royalistische Guts⸗ besitzer Kerdanet, welcher unter der Beschuldigung, dem Unter⸗ Präfekten bei der Schließung der Nonnenschule in St. Méen einen Schlag versetzt zu haben, verhaftet worden war, provi⸗ sorisch freigelassen worden ist, da sein Schwager erklärte, er selbst, nicht Kerdanet, habe den Unter⸗Präfekten geschlagen.
+ 2. Rußland. Im Palais von Zarskoje⸗Sselo 88 einer Meldung des „W. T. B.“ aus St. Petersburg zufolge, gestern Nach⸗ mittag die Vermählung des Prinzen Nikolaus von Griechenland mit der Großfürstin Helene Wladi⸗ mirowna statt. Die Trauung vollzog in der Palaiskirche der Metropolit von St. Petersburg. Am Abend folgte im Palais ein Galadiner, an dem die Allerhöchsten Herr⸗ schaften sowie der deutsche Botschafter Graf von Alvens⸗ leben mit Gemahlin theilnahmen.
Die Nachrichten, welche den Gegenbesuch des Kaisers in Rom als in nächster Zeit bevorstehend ankündigten, sind, wie der „Politischen Korrespondenz“ aus St. Petersburg be⸗ richtet wird, verfrüht. Daß ein Besuch in der italienischen Hauptstadt stattfinden werde, sei in aller Form zugesichert worden; doch sei keinesfalls sicher, daß der Besuch im Laufe dieses Jahres erfolge.
8 —— 760. —
Italien.
Der Bürgermeister von Rom übersandte nach einer Meldung des „W. T. B.“ dem Ober⸗Bürgermeister von Berlin nachfolgendes Telegramm:
Für den Empfang, der ihrem König von dem in den Wissenschaften, dem Militärwesen und den Künsten gleich ausgezeichneten Kaiser bereitet wurde, spricht die Stadt Rom ihren Dank aus, indem sie hervorhebt,
ie angenehm berührt sie sei durch die von der thatkräftigen und liebens⸗ würdigen Bevölkerung Berlins ihrem vielgeliebten König so herzlich bereiteten Festtage; sie erblickt in diesen Kundgebungen des Herrschers und des Volkes das sehr glückliche Anzeichen dafür, daß Deutschland und Italien stets kühn und vereint an der Spitze der Zivilisation und des Fortschritts in der Welt marschieren wercen.
4
Bulgarien.
Die Regierung hat an die Vertretung Rumäniene
in Sofia eine Noie gerichtet, in der, einer Meldung des
„W. T. B.“ zufolge, verlangt wird, daß die rumänische
Schule in Sofia der bulgarischen Schulaufsicht sich unterordne widrigenfalls diese Schule geschlossen werden wurde.
Amerika. 11“
Aus Washington erfährt „W. T. B.“, es werde aus maßgebender Quelle versichert, daß Columbien von Nicara⸗ gua eine formelle Erklärung über die Theilnahme des letzteren an der Revolution in Columbien verlangen und der Forderung mit einer möglichst starken Land⸗ und Seestreitmacht Nachdruch verschaffen werde, sobald der Aufstand auf dem Isthmus von Panama unterdrückt sei. b 1
Nach Meldungen vom gestrigen Tage, die aus Columbien in Wasbhington eingingen, hält die ganze Streitmacht der Aufstaändischen auf dem Juhmus, etwa 2500 Mann, Aguadulce eingeschlossen; die etwa 2200 Mann starke Garnison könne sich noch etwa 12 Tage halten. 1G
Zur Repolution in Venezuela berichtet ein in New York 92 Telegramm aus Willemstad: Die Auf⸗ . en versuchten vor „Tagquay C) einzunehmen.
ch fünfstündigem Kampf mußten sie jedoch das Feld den Regierungstruppen überlassen. 200 Aufständische wurden ge⸗ tödtet oder verwundet.
Nach einer Depesche aus Kingston meldete der deutsche Dampfer „Polaria“, daß während des Angriffs von 700 Aufständischen auf die venezuelische Hafenstadt Carupano am 22. d. M. —— Schüsse die „Polaria“ getroffen hätten. Die „Polaria“ habe den deutschen Kreuzer „Gazelle“ in La Guayra um Schutz gebeten, da der Befehls⸗ haber der Regierun ppen in ,27 es abgelehnt habe,
S währen Die „Gazell 2 begeben, 85 I geschützt ₰ sie aus 82 herausgeleitet. Asien.
„Peking⸗Zeitung“ veröffentli dikt des Kaisers von
“
Die meldet, ein Aufhebun
wie W. T. B.“
arg niederge varbe, pra senst statt, der pon
Reich ano Die Aufhebung wird mit dem
worden.
sa er Liki er Len⸗ mmtlicher n⸗Stationen
parauf begründet, daß bei den Unterhandlungen über den Ab⸗
sc=hluß neuer Handelsverträge mit dem Auslande bereits über eine Erhöhung der Ein⸗ und Ausfuhrzölle ein Einver⸗ ständniß erzielt sei. Wegen Festsetzung der Beträge, die aus den Mehreinnahmen nach Erhöhung der Zölle an Stelle der bisberigen Likin⸗Erträge den 1 zu über⸗ weisen sind, wird das Finanz⸗Ministerium mit Auftrag ver⸗
ꝙ
Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet aus Schanghai, daß der britisch⸗chinesische Handelsvertrag heute unter⸗ zeichnet werde. Die Einwilligung des Kaisers sei daselbst eingetroffen. 1b 8 8
Nach einer weiteren Meldung dieses Bureaus ist der Generalmajor Namani, der frühere Befehlshaber der japanischen Truppen in China, zum Militär⸗Attaché bei der japanischen Gesandtschaft in Peking ernannt Man glaube, daß Namani mit der Umbildung des chinesischen Heeres werde beauftragt werden, und China be⸗ absichtige, durch die Berufung eines japanischen Offiziers von hoher Stellung Japan eine gleiche Position einzuräumen, wie sie Rußland besitze. Afrika. Die Gesetzgebende Versammlung der Kapkolonie nahm, wie dem „W. T. B.“ aus Kapstadt berichtet wird, gestern die Indem nitätsvorrage in zweiter Lesung an.
.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In einer gestern Mittag abgehaltenen Ausstands⸗Versammlung der Berliner Bauklempnergesellen (vgl. Nr. 203 d. Bl.) wurden, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, nachstehende Angaben gemacht: Im Ausstande befinden sich zur Zeit 428 Arbeiter bei 65 Firmen. Die in Betracht kommenden großen Betriebe haben alle, mit Aus⸗ nahme eines, die Forderungen anerkannt und unterschrieben. Zu den neuen Bedingungen arbeiten 395 Mann bei 38 Firmen. — Eine all⸗ gemeine Versammlung der Klempnermeister findet heute Abend statt.
Eine Aussperrung sämmtlicher Arbeiter der Motorwagen⸗ fabrik zu Tempelhof hat, demselben Blatt zufolge, am Donners⸗ tag stattgefunden. r . einiger Zeit täglich eine Ueberstunde machen. Als die Direktion der Fabrik nun verlangte, daß die Arbeiter anstatt früher neun, auf einige Zeit auch elf Stunden am Tage thätig sein sollen, kam es zu einem Streit, der nun zur Aussperrung aller betheiligten Arbeiter führte.
Zu dem noch immer fortdauernden Ausstand der Stuckateure und Pliesterer in Düsseldorf (vgl. Nr. 198 d. Bl.) wird der „Frkf. Ztg.“ berichtet, daß bis jetzt etwa 380 Arbeiter sich den von
8
Per Gehilfenschaft aufgestellten Forderungen gyugeschlogen kahen. Von.
- Meissern, die sammen 165 Geküffen beschäftigen, sind die Forderungen anerkannt worden; 83 Ausständige haben die Stadt verlassen. 8 Der Ausstand der Weber bei der Tuchfabrik der Firma Friedrich van Zuetphen in Aachen (vgl. Nr. 197 d. Bl.) ist der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge beigelegt. Die Ausständigen haben auf Grund des Urtheils der Vermittelungsinstanz ihre Forderungen auf⸗ geben müssen. 2 In Barmen hielten, wie die „Rbh.⸗Westf. Ztg.“ meldet, am Mittwoch die Maurermeister eine Versammluung ab, in der über den gegenwärtigen Stand des Maurerausstandes (vgal. Nr. 195 d. Bl.) berichtet wurde. Danach ist die Behauptung der Ausständigen, daß nur 150 Maurer noch bei der Arbeit seien, unzutreffend, es sind vielmehr, wie durch schriftliche Rundfrage festgestellt werden konnte, jetzt noch bei 52 Unternehmern, 670 Maurer unter den alten Bedingungen thätig, davon 557 in Barmen und 113 auswärts. Den von der Innung festgesetzten Maximallohn don 4,50 ℳ erhielten vor Ausbruch des Strikes 475 Maurer. Die Elberfelder und Vohwinkler Innungen hatten beschlossen, keine Aus⸗ Händigen von Barmen zu beschäftigen. Die Forderungen der Strikenden sb bisher von einem einzigen Unternehmer, einem Nicht⸗ ngsmeister, bewilligt worden. In einer 1 atbdung mit Glberfelder und Vohwinkler Innungsmeistern wurde der Vorschlag gemacht, einen Schutzverband bergischer munternehmer zu gründen. Die Anwesenden erklärten sich zum Fintritt in denselben bereit. Nach längerer Diskussion wurde folgende Flution gefaßt: „Die Versammlung bestätigt ihren früheren Beschluß dhält an dem Grundsatze fest, keinerlei Jugeständnisse zu machen, lange nicht der Ausstand beendet ist.“ In Florenz stellten, wie „W. T. B.“ erfährt, im Anschluß an Ausstand in einer Metallwaarenfabrik in Pignone, der bereits seit igen Tagen anhält, gestern sämmtliche Metallarbeiter, Schrift⸗ der, Zigarrenarbeiterinnen und Tischler die Arbeit ein. Metallarbeiter forderten alle übrigen Arbeiter auf, heute in Ausstand zu treten. Bis jetzt ist der Ausstand nur ein theil⸗ er Man hefft, daß men wird. Die Stadt zeigt ihr gewöhnliches Aussehen. 2 örden haben die erforderlichen Maß zur Aufrechterhaltung Ordnung getroffen. In der spanischen Grenzstadt Gerona sind, einer Meldung des T. B.“ aus Barcelona zufolge, ämmtliche Bäcker⸗ ellen in den Ausstand getreten. bis zur vollständigen friedigung ihrer Forderungen die Arbeit ruhen lassen. In der tadt herrscht große Aufregung.
Bauwesen.
te Vorbeugung gegen Hochwassergefahr im Weser⸗ und 82 Emsgebiet.
Durch den Allerhööchsten Erlaß vom 28. 1892 batte des ers und Königs Mazestät 84 ,nnen ,187⸗ der serverhältnisse in den der Ueherschwemmungsgefahr besonders resexten Flußgebieten eingesetzt, über dessen T t wir seitdem g berichtet haben. Die erste der beiden eerhöchst ges
gen, deren Prüfung und Beantwortung dem Ausschuß a
bezog sich auf die Ürsachen der in neuerer Zeit vorgekemmenen . vemmungen, ,— — 870 das bei der Reguliecrung 8— — t bisber befolgte Svstem gtrung be gefahr bei 52
wat,
Theil seiner Aufgabe zu, der angewandt werden können, um 8 die
r und den 8
und Flußzebiete in der vom angeschle Abf der
Die Arbeiter, etwa 100 an der Zahl, mußten seit
gemeinsamen
wasserbett der Weser.
es zu keiner allgemeinen Arheitseinstellung
der Hochwa
lichung nunmehr Allerböchsten Orts genehmigt ist, nachdem
besonderem Interesse Kenntniß genommen haben. I. Technische Maßnahmen an den Quell⸗ und Neben⸗ 5 flüssen der Oberen Weser. 3 1) Die Anlage von Sammelbecken im Ederthale an der oberen
preußisch⸗waldeckischen Landesgrenze würde voraussichtlich wegen der
Verminderung der Hochwassergefahren und wegen der Nutzbarmachung des im Winter aufgespeicherten, zur Niedrigwasserzeit allmählich ab⸗ gelassenen Wassers für weite Gebiete von Vortheil sein. Die weitere Behandlung dieser Frage erscheint angezeigt, und die Durchführung der eingehenden Untersuchungen wäre zweckmäßigerweise der Landes⸗
des Kaisers und Königs Majestät von dem zugehörigen Gutachten mit.
baren Landes.
anstalt für Gewässerkunde zu übertragen.
Kurhessen, so haben auch an der Eder die gesetzlich vorgeschriebenen, unter sachverständiger Aufsicht bewirkten Unterhaltungsarbeiten meistens zur Herbeiführung befriedigender Zustände genügt. Sogar an der besonders ungünstigen Verhältnissen ausgesetzten unteren Ederstrecke ist dies mit bedeutenden Zuschüssen aus öffentlichen Fonds größten⸗ theils gelungen. Nur für die arg verwilderte Stelle bei O.⸗Möllrich und Kappel ist noch ein schleuniges Eingreifen mit Gewährung der⸗
das Verbot der Beackerung im engeren Ueberfluthungsgebiete dauernd sichergestellt wird.
3) Bei der Verbesserung der Hochwasserverhältnisse in der Unter⸗ neustadt von Cassel, die für dringend nothwendig erachtet wird, ist die einbeitliche Abführung der gesammten Hochwassermenge im Stromschlauche der Anlage eines Umfluthkanals vorzuziehen. Auf größere Hochwasser als dasjenige vom Januar 1841 braucht keine Rück⸗ sicht genommen zu werden. Gegen die Annahme der größten sekund⸗ lichen Abflußmenge des genannten Hochwassers mit rd. 2000 cbm sind keine Bedenken zu erheben.
4) a. An der in Westfalen und Waldeck gelegenen Flußstrecke der Diemel zwischen Nd.⸗Marsberg und Warburg bedürfen mehrere Stellen eines Ausbaues und einer Verbesserung der Hochwasser⸗ verhältnisse mit Beihilfe aus öffentlichen Mitteln. Insbesondere liegt ein öffentliches Interesse zur Aenderung der gegenwärtigen Zu⸗ stände vor: an dem Billinghausener Wehre und dem ober⸗ und unter⸗ halb anschließenden Theile des Flußlaufs, sowie beim Dorfe Wrexen für Preußen und Waldeck gemeinsam, ferner an den Wehren bei Scherfede und Rimbeck, sowie an der Straßenbrücke bei Warburg für Preußen. Die Gewährung von Beihilfen aus öffentlichen Fonds muß die Sicherung der Unterbaltungspflicht zur Voraussetzung haben.
4) b. An der im Regierungsbezirk Cassel gelegenen Flußstrecke der Diemel herrschen im allgemeinen befriedigende Zustände. Ein öffentliches Interesse zur Verbesserung der gegenwärtigen Zustände besteht nur am unteren Ende des Durchstichs unterhalb Liebenaus, am Wehre bei Eberschütz und an der Straßenbrücke bei Trendel⸗ burg. Ferner empfiehlt es sich, durch Verbauungen der Wasserrisse und Wiederaufforstung der Geschiebebildung an den kahlen Steil⸗ hängen des Diemelthals vorzubeugen.
5) Der für die Anlage einer Fluthmulde durch die Eidinghäuser Masch im Hochwasserbett der Werre bei Oeynhausen bearbeitete Ent⸗ reras im geneinene zweckmwiz- und ei erwünscht. Um die Zuführung des Fluthstroms von oben her nicht zu erschweren, wird bei der beabsichtigten Aufforstung des von der oberhalb befindlichen Flußschleife umzogenen Gelandes ein genügend breiter Streifen frei zu halten sein.
II. Technische Maßnahmen an der Weser.
1) Als allgemeines Programm für alle am Strom im Interesse einer geordneten Hochwasser⸗ und Eisabführung zu treffenden Maß⸗ nahmen wird die baldige Aufstellung eines einheitlichen Hochwasser⸗ regulierurgs. Entwurfs für die Weser bis Bremen abwärts und für die kanalisierte Fulda empfohlen. In diesem Entwurfe wird die Fest⸗ stellung eines Fluthstreifens zu erfolgen haben, dessen Freilegung und dauernde Freihaltung von natürlichen und künstlichen Fluthhindernissen unter Berücksichtigung der wassertechnischen, örtlichen und wirthschaft⸗ lichen Verhältnisse nötbig ist. Dabei werden auch die nachfolgenden Grundsätze zu beachten sein.
a. Die vereinzelt im Hochwasserbett der Weser vorkommenden hochstämmigen Gehölze sind, seweit sie die Bildung von Eisdersetzungen begünstigen, niederzulegen oder mindestens vom Unterbolze zu befreien. Die Beseitigung einzelner auf den Ufern wachsender Bäume und baum⸗ artiger Sträucher ist im Interesse der Uferunterhaltung zu empfehlen und zu fordern, wenn die Gefahr besteht, daß sie in den Strom stürzen können. Weidenbuschbestände sind dem glatten Abflusse des Hochwassers um so hinderlicher, je älter und höher sie sind. Es empfiehlt sich des⸗ halb im allgemeinen, dieselben sowohl auf den Buhnen, als auch aus den Anlandungen kurz zu halten. Wo auch die kurzen Weiden Ver⸗ anlassung zur Bildung unregelmäßiger oder zu hoher Auflandungen geben, sind die Weidenhäger allmählich in Wiesen umzuwandeln, so⸗ wie die Buhnenkronen und Ufer statt durch eine Bespreutung mit Weiden, durch eine Steinabdeckung zu befestigen. Lebende Hecken und dichte, trockene Zäune sind die schlimmsten Abtlußhindernisse im Hoch⸗ Ihre Beseitiaung wird in den Gefahrstrecken überall da zu bewirken sein, wo sie für die Freilegung eines genügen⸗ den Flutbstreifens nöthig ist. Die Niederlegung hat von den Strem⸗
in nach den Deichen oder den — des Flutbhstreifens derart stattzufinden, daß Stromspaltungen bei Hochwasser vermieden werden.
b. Eine Regulierung der Anlandungen durch Abgrabung hober
— dercge FastersFten. ist wünf — Dabei n nlandungen Gefälle nach dem Strome din zu geben und eine m gleichmäßige Gestaltung des Stromproüls anzustreben sein 2 c. Materialien in Engstellen des Hochwasserbetts während des Winters und Frübjahrs aufsustapeln, erscheint unzuläfsig.. d. Die ge neuer Ansiedelungen und neuer Baulichkeiten im wasserhette ist den hmn Intereffe einer geordneten Hochwasser⸗ übrung Beschränkungen zu und 9.
88 Erweiterung der vorhandenen 22
die durch
Drichbrüche drohende Gefahr. Sie ist ein
und deshalb in den 5öäöI ¶̃ Fur 82 ut 1uß⸗ ⸗2. auch eine Weite
—— nden im ten lLserbrü mwe sen ni entsprechen, sind nach der
1 Maßgabe
ichkeit ibrer Erweiterung umzubauen. Daß starke Gefälle der Eee und die auf ihrer unteren dor Deichengen lassen die Ausfäh ven Durch⸗ nicht zweckmäßig crscheinen, zumal zu “ durch des Stromlaufs die des sser 9 nißvollen Maße ver.
ie Niederungen vielleicht aber em niger zu an den verspringenden
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2 Wie an den übrigen Flüssen und Flußstrecken im ebemaligen
Gewitterregen, große Massen groben Gerölls, das den Strom mächtige,
ebriges-Aneffeamng
8* u niedrigen Ufermulden an der Abzweigungstelle zu verhindern sind, ängt von den besonderen örtlichen Verhältnissen ab.
7) Die Uferabbrüche und die aus diesen dem Strome zugeführten gröberen Sinkstoffe veranlassen nicht nur Unregelmäßigkeiten des Strombetts, sondern schädigen auch die Uferbesitzer durch Verlust nutz⸗ Die zum Ausbaue des Mittelwasserbetts ausgeführten Strombauwerke haben die natürlichen Weserufer dem Angriffe mehr und mehr entzogen und den Ufern im allgemeinen einen sicheren Fuß gegeben. Die theilweise noch im Abbruche liegenden concaven Ufer erhalten durch den von der Strombauverwaltung betriebenen Ausbau der Stromkrümmungen die erwünschte Sicherung unter finanzieller Betbeiligung der Uferbesitzer und Interessenten. Eine endgültige gesetzliche Regelung des gegenwärtigen, die Anlieger befriedigenden Zu⸗
standes ist nothwendig. 8) Runsen und Wildbäche nach starken ll beim Eintritt in die Schiffahrt und den Wasserabfluß störende Schuttkegel bildet, deren schleunige Beseitigung durch Baggerung oft mit bedeutenden Kosten erfolgen muß Soweit eine Verbauung dieser Runsen und Wildbäche im Interesse der Reinhaltung des Strombetts
führen, namentlich
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liegt, empfiehlt es sich, der Weserstrombauvperwaltung die Mittel zur
— I 2 49 1b er, Durchführung der Arbeiten und zur Unterhaltung innerhalb der artiger Unterstützungen zu empfehlen, falls hierbei in geeigneter Weise ch 4 3 8
Grenzen ihrer durch die Bedürfnisse der Schiffahrt und der Hochwasser⸗
abführung gegebenen Interessen zur Verfügung zu stellen.
9) Die hauptsächlich durch die von Bremen ausgeführte Unter⸗ weserkorrektion veranlaßte Senkung der Wasserstände auf der preußischen Strecke oberhalb Bremens ist auch weiterhin sorgfältig
zu beobachten, und die über ihre Wirkungen eingeleiteten Untersuchurgen fortzusetzen. Dabei ist au zu prüfen, wie sich Abhilfe
sind schaffen läßt.
10) Durch frühzeitiges Aufeisen mittels Eisbrechdampfer wird den Hochwassergefahren und Ueberschwemmungsschäden in hervor ragendem Maße vorgebeugt. Es erscheint deshalb zweckmäßig, möglichst frühzeitig mit der Aufeisung des Stromes oberhalb Bremer Freihafens begonnen und diese thunlichst weit stromauf for geführt wird.
11) Die durch eine am 1. Mai d. J.
Anweisung zur Verbreitung von Hochwasserme oraussagen neben dem Nachrichtendienste ei vorhersage ist in der geplanten Weise zu ver zu machen. III. Technische Maßnahmen an der Aller.
S. Eine Besserung der Hochwasserverhältnisse an der Aller o ar
agen
er⸗ lb der Stadt Celle und an der unteren Fuhse ist durch die in earbeitung befindlichen Meliorations⸗ und Regulierungsentwürfe zu rwarten.
2) Die von den Uferanwohnern der Aller behaupte sind zum theil als vorhanden, wenn auch nicht als Folg der seit dem Jahre 1890 betriebenen Regulierungsarbeiten anzuerkennen. Inwieweit durch eine Kanalisierung den Wünschen der Landwirthschaft entsprochen werden kann, wird sich nur an der Hand eines fertig aus⸗ gearbeiteten Entwurfs entscheiden lassen. Die im Interesse der An⸗ lieger auszuführenden, zum Schu Flußbauten
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technisch und wirthschaftlich ausführbar ist, bedarf eingehender Unter⸗ suchungen, die zweckmäßig der Landesanstalt für Gewässerkunde zu übertragen sind.
4) Die von der Staatsbauverwaltung vorgesehene Regelung der Uferunterhaltungslast an der Aller innerhalb des Regierungsbezirts Stade oberhalb Verdens entspricht den Wünschen der Anlieger und verspricht cine Besserung der gegenwärtigen unhaltbaren Zustände. Eine gesetzliche Regelung der Unterhaltungslast erscheint hier wie an den übrigen Strecken der Aller und der Weser nothwendig.
5) Zur Verminderung der schädlichen Sandführung der Aller wird der Ausbau der als Sandzubringer wirkenden Nebenflüsse wesentlich beitragen. Es empfiehlt sich, die Staatsregierung zu suchen, auf ein einheitliches Vorgehen an allen in Frage kommenden Gewässern hinzuwirken und die Durchführung des Ausbaues durch technischen Rath sowie durch finanzielle Beihilfen in den Grenzer ihrer durch die Bedürfnisse der Schiffahrt und der Hochwasser⸗ abführung gegebenen Interessen zu unterstützen.
IV. Technische Maßnahmen an der Ems.
1) Für die Zurückhaltung des Sandes in den Oberläufen der Emsquellbäche in der Senne würde eine bessere Aufforstung ihrer steilen Thalhänge, das Verbot der Hutung daselbst und das Abdrängen der Bachläufe von abbrüchigen Stellen der Thalhänge zweckmädig sein. Sollte sich hierfür der Erlaß ähnlicher Bestimmungen, wie sie im Gesetz vom 16. September 1899, betr. Schußmaßregeln im Quellgebiet der linksseitigen Zuflüsse der Oder in der Provinz Schlesien, festgesetzt sind, ermöglichen lassen, so würden jedoch be⸗ sonders die Anlieger der unteren Strecken und namentlich der Ems, denen der Nutzen zu gute kommt, im Sinne jenes Gesetzes heran⸗ zuziehen sein.
2) Bei der Kanalisierung der Ems vdon Mexpen bis oberhalb der Papenburger Seeschleuse sind die Interessen der Landeskultur in weitgehendem Maße herücksichtigt, theilweise gefördert und vielerlei Vortheile dadurch herbeigeführt worden, daß den Niederungsbesitzern bis zu gewissem Grade eine Herrschaft über den Feuchtigkeitszustand ihrer Ländercien geboten wird, die früher ganz fehlte. Um diese Vor⸗ theile auszunußen einzelne vorhandene Mängel abzustellen, emwpfiehlt sich für die in Betracht kommerden Niederungen die Bildung ven Vertretungen der Interessenten, die etwa in Form von Genossen⸗ schaften zu vereinigen wären.
3) Tie im Eidegebtete der Ems hei Paxpenburg und Leer durch die Förderung der Seeschiffahrzsinteressen deranlaßten Bauanlagen sind gleichzeitig auch für die Interessen der Landeskultur vortbeil⸗ haft. Dagegen steht dies nicht außer Zweifel bei den weiteren Maßnahmen, die von den genannten Hafenorten bezüglich einer —,— der Ems ven der Pavpenburger Seeschleuse bis Leerort 1 einer größeren Vertie von Leerort bis Emden gcwünscht werden li dem N für di Landeskultur durch —— der Vorflath aller eingedeichten Niederungen auch manche Nach durch Absenkung des Grund⸗ wasserstandes der nicht bedeichten Ländereien, worüher an der GPrenze schen jetzt geklagt wird, und durch Vermehrung der
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8 8 — — Anlage 889
dieser Frage besondere Rücksicht zu nehmen. V. Maßnahmen der Gejepgebung Sund Verwaltun
Verbesserung der Hochwasserverhältnisse im Weser⸗ und Emsstromgebiete.
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