Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Geier“ am 23. September in Tsingtau eingetroffen.
S. M. SS. „Hansa“ und „Thetis“ sind an demselben Tage in Kobe angekommen und gestern mit S. M. S. „See⸗ adler“ von dort wieder in See gegangen.
S. M. S. „Wolf“ ist am 21. September in Loanda eingetroffen und geht am 30. September von dort nach Cap Lopez in See.
Der Dampfer „Karlsruhe“ mit der abgelösten Be⸗ satzung von S. M. S. „Cormoran“ ist am 21. Sep⸗ tember in Southampton angekommen und an demselben Tage nach Bremerhaven weitergegangen.
Bayern. Seine Majestät der König von Rumänien ist gestern Abend von Ragaz zu zweitägigem Aufenthalt in München ein⸗
Oesterreich⸗Ungarn.
Die Berathungen über den Ausgleich währten gestern, dem „W. T. B.“ zufolge, von 10 bis 1 und von 4 bis 7 ½ Uhr. Am Vormittage wurde über den autonomen Zolltarif und am Nachmittage über finanzielle Fragen verhandelt. Die Konferenzen werden heute fortgesetzt werden.
1 Großbritannien und Irland.
Henry Phipps, ein Mitglied des Carnegie⸗Stahltrustes, hat wie „W. T. B.“ mittheilt, Botha 100 000 Dollars zur Ver⸗ ügung gestellt. Er bemerkt dabei, er hoffe, daß der Friede jetzt ge⸗ kommen und alle Streitigkeiten begraben seien und daß nichts in einem für England unfreundlichen Sinne geschehen werde. Er wünsche, daß das Geld durch Botha, Delarey und durch eine noch zu bestimmende Persönlichkeit verwaltet werden solle. Bei der Annahme erklärte Botha, er zögere nicht, zu versichern, daß das Geld lediglich zu wohlthätigen Zwecken werde verwendet werden und keinesfalls in einem gegen England gerichteten Sinne. Gemäß dem von Phipps ausgesprochenen Wunsche chluger als dritten Vertrauensmann Sir James Rose⸗Innes, en Oberrichter von Transvaal, oder Sir Richard Solomon, den General⸗Staatsanwalt von Transvaal, oder Sir Gould Adams, den stellvertretenden Gouverneur der Oranje⸗Kolonie, vor. Botha fügte hinzu: „Ich schließe Frieden im ollsten Sinne des Wortes. Mein einziger Plan ist jetzt, das Unglück meiner Landsleute zu lindern.“ Auf eine Mittheilung von Phipps an das Kolonialamt, worin er die Einsetzung eines Aus⸗ schusses und unabhängige Rechenschaftsablegung vorschlägt, er⸗ klärte der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain seine Zustimmung und sagte: wenn Phipps damit einverstanden sei, werde er einen Engänder als drittes Mitglied ernennen. Die Gabe würde viel mehr die Sympathie der Engländer für sich haben, wenn sie für alle Wittwen und Waisen ohne Unterschied der Rasse verwendet werden sollte. Aber auch wenn schließlich bestimmt sei, daß sie nur den Buren zu gute kommen solle, sei er willens, seinen Beistand bei der Sicherung einer geeigneten Verwaltung zu gewähren. Die von Phipps gestiftete Summe
ist nur für Wittwen und Kinder bestimmt.
Frankreich. 8
Der Marine⸗Minister Pelletan ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern nach Paris zurückgekehrt. Zu seiner Begrüßung waren mehrere Mitglieder der französisch⸗italienischen Liga auf dem Vahnhof erschienen. Sie sprachen dem Minister die Versicherung aus, daß es nicht seiner letzten Erklärungen bedurft habe, um sie davon zu überzeugen, daß er stets ein Freund der italienischen Demotratie geblieben sei.
Italien.
Auf seiner Rundreise durch Süd⸗Italien ist der Minister⸗ Präsident Zanardelli am Dienotag in Tarent eingetroffen. Ihm zu Ehren wurde ein Festmahl veranstaltet, bei dem er, wie „W. T. B.“ berichtet, ei begeistert aufgenommenes Hoch auf die Marine auobrachte, die selbst in den entferntesten Gegenden dem Vaterlande Achtung und Liebe verschaffe. Gestern Vormittag erfolgte die Weiterreise des Ministers.
Niederlande.
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist der Deputirte
denburg, Hauptmann in der inrischen Armee, zum olonial⸗Minister ernannt worden. 8
Belgien.
Den Brüsseler Blättern zufolge gedenkt der König heute Nachmittag nach Luchon abzureisen, um die Kur daselbst fort⸗ zusetzen. “
Buulgarien.
Aus Sofia wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß der General Zonischew, der ohne Genehmigung der Behörden dorthin zurückkehrte, sofort verhaftet worden sei.
Dänemark. 2
Der Großfürst⸗Thronfolger von Rußland sowie der Prinz die Prinzessin Nicolaus von Griechen⸗ land sind Mittag, wie „W. T. B.“ aus Kopenha ersährt, an Bord der Nacht „Cariza“ in Bellevue eingetrof und haben sich sofort nach Schloß Bernstorff weiter begeben.
Wie dem „W. T. B.“ aus Johnstown — von eeen. Vormittag berichtet wird, hatte der Präsident Roosevelt auf der Fahrt von Indianopolis nach Washington eine gute Nacht gehabt und weniger Schmerzen als in den letzten Tagen. Die Körpertemperatur war normal. ie in Saratoga abgehaltene republikanische Kon⸗ vention des Staates New PYork hat in ihrer Platform die Republikaner verpflichtet, alles aufzubieten, um die Wieder⸗ wahl des Präsidenten Roosevelt zu sichern —2— des von New Pork wurde Odell wiederum Aus Colon meldet das „Reuter sche Burcau“, daß drei Kompagnien Marinesoldaten vom amerikanischen Kri⸗ iff Panther“ nach Panama abgegangen seien. Die nft eses Kriegsschiffs und die ₰ Marinesoldaten habe bei den Fremden wieder zuverschtliche Stimmung Nach einer Depesche aus Port of Spain hat ich aus Ciudad Bolivar ir deutscher Ka vor den in Port of Spain eidlich Folgendes ausgesagt: Am 20. August das venezolanische
Kriegsschiff „Restaurador“, als es flußaufwärts dampfte, um Ciudad Bolivar zu bombardieren, die Flagge der Vereinigten Staaten gehißt, um die Stadt, ohne Argwohn zu erregen, erreichen zu können. Beim Zollhaus an⸗ gekommen, habe der „Restaurador“ sofort mitten in die Stadt gefeuert, wodurch in den von den Fremden bewohnten Vierteln verschiedene Personen getödtet und Baulichkeiten beschädigt worden seien. Die Konfuln und die ganze Bevölkerung hätten Protest erhoben.
Ein Telegramm aus Washington besagt: In zwei daselbst aus Caräcas eingegangenen Devpeschen theile der amerikanische Gesandte Bowen mit, er habe von Venezuela Abbitte wegen des Verhaltens des „Restaurador“ und Salu⸗ tierung der amerikanischen Flagge durch dieses Schiff verlangt. Venezuela habe sofort dem Verlangen willfahrt und in angemessener Weise um Entschuldigung gebeten. Der Kommandant des „Restaurador“ habe die amerikanische Flagge gehißt und sie salutiert. Die Angelegenheit werde indessen von dem Marine⸗Departement noch weiter erwogen.
Asien. 8 1
Wie dem „W. T. B.“ aus Peking gemeldet wird, wurden der Chef des deutschen Kreuzergeschwaders, Vize⸗ Admiral Geißler und der deutsche Geschäftsträger Freiherr von der Goltz am Dienstag im Sommerpalaste von dem Kaiser und der Kaiserin⸗Regentin empfangen. Die Audienz hatte einen sehr befriedigenden Verlauf. In längerem Gespräche gab die Kaiserin⸗Regentin ihren Wunsch kund, mit dem Deutschen Kaiser gute Beziehungen zu pflegen.
Einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ zufolge hat der Vize⸗König Tseng mit zwei Bataillonen Shansi⸗Garde die Boxer bei Tschengtufu geschlagen. Das chinesische Aus⸗ wärtige Amt erklärt, das militärische Vorgehen gegen die Rebellen stoße auf keinen ernsten Widerstand.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Tientsin übergiebt Rußland heute die Eisenbahn von Schanhaikwan nach Niutschwang an China.
Afrika.
Dem „W. T. B.“ wird aus Kapstadt berichtet, daß der deutsche Unterthan Max Henschel in der vorigen Woche von dem Kriegsgericht in Pretoria wegen Hochverraths zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurtheilt worden sei. Das Urtheil sei nunmehr bestätigt worden.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Delegirtenversammlung der Internationalen Ver⸗ einigung für gesetzlichen Arbeiterschutz genehmigte gestern, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Cöln, ein Reglement für das zu errichtende Internationale Arbeitsamt, das in den Hauptzügen besagt, daß das Internationale Arbeitsamt ein wissenschaftliches Institut sein soll, die ihm durch das Statut der Inter⸗ nationalen Vereinigung, bezw. die ihm auf Grund des Statuts durch das Comité der Vereinigung zugewiesenen Aufgaben durchzuführen hat und den Charakter strengster politischer Neutralität wahren wird. Des weiteren wurde ein Beschluß gefaßt, nach dem die Versammlung das Verbot der Nachtarbeit für Frauen grundsätzlich für gerechtfertigt erklärt und eine Kommission beauftragen wird, diesem Verbot Geltung zu verschaffen. Ferner gelangte ein Antrag auf Einsetzung einer Kommission zur Annghme, die Mittel und Wege suchen soll, um eine die gesundheitsschählichen Wirkungen des Phosphors und des Bleiweißes behebende Einschränkung der Verwendung des — hosphors und des Bleiweißes herbeizuführen, und die den Gebrauch des Bleiweißes soweit als möglich unterdrücken soll; das Bureau soll dahin wirken, daß die Staats⸗ und Gemeindebehörden bei den von ihnen zu vergebenden öffentlichen Arbeiten die Verwendung des v gänzlich verbieten. — Als Ort für die nächste Tagung
wurde Basel gewählt, worauf die Versammlung geschlossen wurde.
Zur Arbeiterbewegung. 8
Der Kongreß der französischen Grubenarbeiter (vgl. Nr. 211 d. Bl.) hat gestern in Commentry seine Verhandlungen begonnen. Anwesend sind 35 Delegirte, welche 49 Berufsvereine vertreten. Dem Kongreß aisg. wie „W. T. B.“ meldet, aus Dorignies die telegraphische Nachricht zu, daß dort 8000 Gruben⸗ arbeiter in den Ausstand eingetreten sind. Aus Paris theilt das ge⸗ nannte Bureau noch mit, der Lesüette. Deputirte und Führer der Bergarbeiter slv, welcher bisher stets eine versöhnliche Haltung beobachtete, gestern in seinem Blatt erklärt habe. er sei für einen sofortigen allgemeinen Ausstand der Bergarbeiter. Der Ausstand sei durch das Verhalten der Bergwerksgesellschaften, welche die Löhne berabgesetzt und zahlreiche Entlassungen vorgenommen hätten, unvermeidlich geworden. Durch den Gesammtausstand soll die Einführung eines Minimallohnes erzwungen werden.
Die von den Fabrikanten angedrohte Schließung der Webereien in Monza (vgl. Nr. 223 d. Bl.) ist, wie die „Voss. Zrg.“ erfährt, nunmehr zur Thatsache geworden. Mehr als 5000 ler und Ar.
rinnen feiern.
Die Auestandsbewegung der Grubenarbeiter in Pennsyl⸗ vanien Lpes. Nr. 185 d. Bl.) nimmt, wie dem „W. T. B.“ aus New Pork berichtet wird, einen bedrohlichen Charakter an. Der Shberiff des Bezirks Luzerne theilte dem Gouverneur mit, daß er nicht im stande sei, die DOed aufrechtzuerhalten, und daher um Entsendung von T bitte. Der ur ent⸗ sandte das 9. Miliz⸗Regiment, sen Hauptquartier in Wilkes⸗ harre befindet. Der Sberiff ven Schuvlkill ers den Gou⸗ verneur, seinen Bezirk unter das Standrecht zu stellen.
Kunst und Wissenschaft. 8—
Cin „Berein für Brandenburgische Kirch t 1 2 9 ue h. Tirn dsr dene 8.18.281Lee. — im Evangelischen
12
di —— und nr O 8 IE“ Jahrbuch für brandenburgische Kirchengeschichte“
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Land bezeichne und meine, die Expedition werde die werthvollften Ergebnisse haben, die jemals von einer solchen Expedition sen Franklin erreicht worden seien. Die Expeditionen Sverdrup's und Isaachsen's umfaßten zusammen 372 Reisetage, in denen sie 3000 englische Meilen zurückgelegt und 1500 Meilen neuentdecktes Lan⸗ durchquert hätten. Außer diesen Expeditionen seien noch andere wichtig Reisen unternommen worden. Sverdrup habe Kane, Havyes, Hal⸗ Greely und Baldwin überflügelt. v
1
Literatur.
Neue Literatur über Handelspolitik. 18 stem der Handelspolitik. Von Dr. Josef Grunzel fessor an der K. und K. Konsular⸗Akademie in Wien. IX ung S. mit drei Tabellen. Verlag von Duncker u. Humblot, Leipzig Geh. 13 ℳ — Der Verfasser, welcher in den letzten Jahren ver⸗ schiedene Schriften über Handel und Handelspolitik veröffentlichte, hat mit seinem neuen Werk für die reiche Fülle von Erscheinungen, die das wirthschaftliche Leben der Gegenwart gerade auf dem Gebiete der Handelspolitik zeigt, ein systematisch geordnetes Handbuch geschaffen, das namentlich den Schülern von mittleren und höheren Handelz⸗ schulen gute Dienste leisten, aber auch den Männern des preaktischen Lebens in den aktuellen Strömungen die Orientierung erleichtem kann. Das Werk ist durchweg auf Thatsachen aufgebaut und in allen seinen Erörterungen und Schlußfolgerungen rein sachlich gehalten, Historische Daten sind nur so weit beigebracht, als sie zum Ver⸗ ständniß der gegenwärtigen Entwickelung nöthig sind; dagegen hat der Verfasser nach Möglichkeit alle Staaten und Länder der Erde in Betracht gezogen. Sehr brauchbar sind für den Zweck des Buches die dem Terxt eingefügten übersichtlichen statistischen Daten und Tabellen. Die Systematik des Werkes ist folgende: In einer längeren Einleitung erörtert der Verfasser zunächst Begriff und Be, deutung des Handels, dessen Abarten, die Aufgaben der Handelspolitit und giebt darauf einen Ueberblick über die Entwickelung des Handels in der älteren und der neueren Zeit sowie über den Welthandel der Gegenwart. Die dann folgende Darstellung zerfällt in zwei Theile Im ersten faßt Grunzel unter der „inneren Handelsvpolitik“ zu⸗ sammen: die Betriebsformen des Handels (Groß⸗ und Kleinhandel, Waarenhäuser, Konsumvereine, Hausierhandel, Wanderlager, Agenten und Reisende, Ratenhandel ꝛc.), die Märkte und Messen, die Börsen die freie Konkurrenz und ihre Beschränkungen, die Handelsgesellschaften das kaufmännische Bildungswesen und die soziale Fuge im Handelsstande. Den zweiten Theil, die Darstellung der „äußeren Handelspolitik“, leitet ein Kapitel über die han⸗ delspolitischen Systeme ein, in dem der Verfasser sich für die Gegenwart zu dem Schutzzoll als bleibendem handelspolitischen Sypstem, zur Interessensolidarität zwischen Landwirthschaft und Industrie bekennt; jeder Produktionszweig, der für das Gedeihen und die Stabilität der inländischen Volkswirthschaft unentbehrlich ist, soll geschützt wen Als spezieller Sachkenner zeigt sich Grunzel in den dann folgende Kapiteln über die einzelnen Zollarten, die Verbote der Ein,, Aus⸗ und Durchfuhr, die Zolltarifsysteme, Werth⸗ und spezifische Zölle, Differential⸗ zölle, über Art, Form und Inhalt der Handelsverträge, Reciprocitit und Meistbegünstigung, Zollunionen, innere Besteuerung fremder Waaren, Steuer⸗ und Zollrestitution, Ausfuhr⸗ und speziell Zuckerprämien, über den Grenz, Markt⸗ und Veredelungsverkehr, Zollniederlagen, Freihäfen, die Handelsstatistik und Handelsbilanz, Handelsmuseen Auskunftsstellen, Exvortmusterlager und die Konsularberichterstattung Hier bringt der Verfasser in trefflicher und übersichtlicher Darstellung auf Grund umfassender Studien vielfach Selbständiges, neue, eigen⸗ artige Vergleiche; in diesen mehr das Einzelne behandelnden Kapiteln denen in drei Schlußtabellen noch eine gute Uebersicht über die be⸗ stehenden Handelsvertragsverhältnisse beigegeben ist, liegt der Went des Buches für die Wissenschaft und die Praxis, und jeder, auch der Fachmann, wird sie mit Interesse lesen. Beiträge zur neuesten Handelspolitik Deutschlande — vom Verein für Sozialpolitik. Dritter Band. Leipzig, lag von Duncker u. Humblot. Geh. 4,80 ℳ — Da großen und werthvollen, vier Bände umfassenden Veröffentlichung „Die Handelspolitik der wichtigeren Kulturstaaten in den letter Jahrzehnten“ vom Anfang der 90 er Jahre hat der Verein fit Solialpolitik neuerdings unter vorstehendem Titel eine Erga von nicht geringerer Bedeutung folgen lassen. Es handelte 8 darum, die wichtigsten großen konkreten Einzelfragen der künfti deutschen Handelspolitik in einer Reihe von Spezialarbeiten zu erörten Einen bestimmten handelspolitischen Standpunkt nimmt diese Pulli⸗ kation nicht ein. Wie Professor Schmoller, der sie geleitet hat, u seinem Vorwort hervorhebt, wurden die Mitarbeiter nach ihrer wissen. schaftlichen Befähigung, nicht nach ihrer Tendenz ausgewählt; cs sir einzelne mehr schutzzöllnerische und einzelne mehr freihändlerische Ee lehrte unter ihnen. Im Ganzen ist bei allen der wissenschaftlich Standpunkt der maßgebende, welcher Freihandel und Schutzzoll, He⸗ delsverträge und — nicht als letzte große Prinzipienfrag. sondern als solche bistorischer Entwickelung und zeitweiser Zweckmäßicket ansieht; dieser Standpunkt entscheidet nicht a priori für das eine oder arden handelspolitische System, sondern will durch konkrete Untersuchung da Produktions⸗ und Handelsverhältnisse, der internationalen Konkunz der nationalen Entwickelungstendenzen erst zu einem Urtheil kommen In dem Ende 1900 ansgegebenen ersten und dem im Februar erschienenen zweiten Bande sind folgende, im „Reichs⸗ und Stautt⸗ Anzeiger“ s. Z. hereits eingehend gewündigte acht Arbeiten veröffentlict. „Die Pandelsbolitst der Vereinigten Staaten von Amerika 1890 —190 von Dr. Grorge M. Fisk. früber Sekretär der amerikanischen Botschaftu Berlin, jetzt Professor am Tome Institute in Port Devosit, Marlut: „Die Stellung der landwirthschaftlichen Zölle in den 1903 zu schliezerda Handelsverträgen Deutschlands“ vom Geheimen Re⸗ icrungkran Dr. 8. . Professor an der Untwersität Hele, .391 volitis igungsbestrebungen in Mittel⸗Europa wäͤbtert 4 le — a-5 Dr. Ernst nn 9 „Die tsch⸗russi andelsbeziebun von 8 Karl Ballod in Berlin; „Die —— von Dr. Hanalh dan Der Imperialibmus und seine voraussichtliche auf be Handelvpolitik des Vereinigten Königreichs von und Irland“ von W A. S. Hewins, Prosessor der Naticna konomie und Statimk im King’s College und kror der Lonta School of Economies in der Unipersity of London; „Die Handelsvpolitik am Ende des 19. Jahrbunderts“ von Dr. Karl Ratdar⸗ Die 2,—— Handelsbeziehungen“ von Dr. Karl Der bier angezeigte dritte Band enthält eine Abhandlung ven,e Arndt, betitelt Zam Seseg eines neuen deut 2.‧2 ʒ 41h und längere Arbeit pon Professor Dr. über „ie Handelsvolitik des Deutschen unter Ser rivi und Fürf verdankt ibre
Hepelern deee eh.. d7 .0.522 n 8 ; die — zu — Vereinlaten Siasn von Amerika sollten auch die zu Rußland Stimmen veen Liner mebr schat bünerischen (N. Bllos bändlerische. Der Verfasser legt die Beziehungen
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die Anbaufläche, auch die Aufforstung, sich vermehrt, und die Zahl der Zwangsversteigerungen sei, abgesehen von den auch für andere Länder berhängnißvo gewesenen Jahren 1892—96, zurückgegangen. Im übrigen schienen gerade die infolge ihrer Lage zum Weltverkehr am meisten der internationalen Konkurrenz ausgesetzten Länder: die Niederlande, Belgien, Dänemark bei rationeller Entwickelung der Viehwirthschaft ohne Getreidezölle relativ viel besser als Deutschland die Agrarkrisis zu überstehen. Ob bei dem Ablauf der jetzt geltenden Handelsverträge wieder ein Kompromiß zwischen den Bedürfnissen der zuf den Export angewiesenen Gewerbe und der Schutzzollinteressenten möglich und haltbar sei, erscheine sehr zweifelhaft, Mißernten und industrielle Depression würden nicht einmal einen Zoll von 5 ℳ auf Brotgetreide aufrechterhalten lassen und noch weniger Deutschland in seiner Ernährung durch hohe Zölle unabhängig stellen. In Deutsch⸗ lands Hand sei, nachdem es 1891 in der Vertragspolitik die Führung übernommen habe, vielleicht jetzt und nie wieder die Macht gegeben, auf die künftige europäische Entwickelung durch sein Vorbild im Sinne der Mäßigung zu wirken. 1 ö“
Bekanntlich bildeten die Wirkung der gegenwärtigen und die Ziele der künftigen deutschen Handelspolitik, insbesondere in sozialpolitischer Beziehung neben der Wohnungsfrage auch den Gegenstand der Ver⸗ handlungen des Vereins für Sozialpolitik in seiner le ten General⸗ versammlung, in der die Professoren Dr. W. Lotz. Dr. H. Schumacher und Dr. L. Pohle darüber Referate erstatteten. Diese sind nebst dem Bericht über die Debatte, welche sich an die Ausführungen der Referenten knüpfte, nach der stenographischen Niederschrift in dem unter dem Titel „Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik über die Wohnungsfrage und die Handelspolitik“ erschienenen 98. Bande der Schriften des Vereins veröffentlicht worden (Verlag von Duncker u. Humblot, Leipzig; geh. 10 ℳ). Außerdem enthält dieser Band noch als Beilage eine Untersuchung über die handels⸗ politischen Beziehungen Deutschlands zu Oesterreich⸗Ungarn von Dr. Robert Wuttke. — Die Referate von Lotz und Schumacher sind auch als Sonderabdrücke aus dem 98. Bande erschienen: das erstere, mit Ausführungen des Referenten aus dem Schlußwort der
ebatte, einem in der Volkswirthschaftlichen Gesellschaft in München gehaltenen Vortrag über „Kornzoll und Landwirthschaft“ und einem anderwärts noch nicht veröffentlichten Nachtrag über Brotpreis und Getreidepreis vereinigt, unter dem Titel „Zolltarif, Sozialpolitik, Weltpolitik“ (Pr. 1 ℳ), das Referat von Schumacher unter dem Titel „Autonomer Tarif und Handelsverträge“ (Pr. 60 ₰).
Wie über die neueste Handelspolitik Deutschlands, so hat der Verein für Sozialpolitik auch über die Oesterreichs eine Reihe von Darstellungen veröffentlicht, die im 93. Band seiner Schriften unter dem Titel „Beiträge zur neuesten Handelspolitik Oester⸗ reichs“ vereinigt sind (Pr 6,80 ℳ). Der von Professor Dr. Eugen von Philippovich vorbereitete Band enthält an erster Stelle eine Abhandlung von Dr. A. von Matlekovits über die handelspolitischen Interessen Ungarns. Dann folgen ein Essay über die handelspolitischen Beziehungen Oesterreich Ungarns zu Deutschland aus der Feder von Professor Dr. Josef Grunzel und eine Darstellung derjenigen zu Rumänien, Serbien und Bulgarien von Professor Dr. Karl Grünberg. Dr. von Schweitzer verbreitet sich über die handelsvpolitischen Interessen der österreichischen Landwirthschaft. Daran schließen sich Abhandlungen über die Inter⸗ essen der österreichischen Textil⸗, Glas⸗, Holz⸗ und Thonindustrie an. Professor Dr Marchet erörtert die internationalen Veterinärkonventionen, und den Schluß bildet ein Aufsatz über Zollverwaltung und Zoll⸗ verfahren. Der Band bringt eine Fülle werthvoller Informationen über die in Oesterreich und Ungarn herrschenden Strömungen der Seanans und darf auf das Interesse weiter Kreise Anspruch vF11““
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Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ueber den Stand der Ernte im Kanton Baselland wird den „Basler Nachrichten“ unter dem 23. September geschrieben: Die Emdernte ist in den höheren Lagen noch nicht beendet. Die wenigen schönen Tage im August und September reichten nicht hin, den reichen Ertrag unter Dach zu bringen, und um den 15. ds. war das Einheimsen des Emdes, da die Sonne sich konsequent versteckte, schon eine schwierige Aufgabe. Die Herbstweide hingegen steht sehr schön, und der Angriff auf die stattlichen Heustöcke wird durch reichliche Grünfütterung wohl hinausgeschoben werden können. Die schönen Futtererträge im Baselgebiet sind es denn auch in erster Linie, welche die Viehpreise auf unseren gut besuchten Märkten Liestal, Sissach und Gelterkinden ständig in der Höhe halten. .
Die Getreideernte ist durchweg beendet; sie lieferte einen —2 Ertrag; beeinträchticend wirkte nur da und dort der stärker als onst gewöhnlich auftretende Brand. Die Landwirthe sollten es nicht unterlassen, das Saatgut mit Kupfervitriol zu behandeln, das die Pilzsporen des Brandes vernichtet. Die Getreidepreise scheinen jedoch vdon Jahr zu Jahr zu fallen, und es ist unter diesen Umständen für den Baver rationeller, wenn er seine Frucht dem Vich verfüttert.
Daß die nasse Witterung den Kartoffelpflanzungen geschadet babe, ist wohl nicht zu bestreiten. Schon sehr früͤh trat die Kar⸗ 2 und die Stauden starben 5 die Sris. artoffeln noch befriedigende Erträge lieferten, dürfte die Haupternte, die nun demnächst beginnt, eher zu Klagen Anlaß geben. Schön
ben auf den Gemüsefeldern die Kulturen. Die Kohlarten d mächtig „behauptet“. Der Obstertrag ist verschieden. fel sind reichlich vorhanden, bingegen bedeutend weniger nen und Zwetschgen. Der Handel mit Frühobst bat für die Obsthaumzüchter gut gestaltet; auch das Svpätobst, dem erhin noch schöne Tage zu wünschen wären, wird gesucht werden. den Rebbergen hat der falsche Mehlthau, trotzdem viel ge⸗ itt wurde, rasch um isfen, und sein Zerstörungswerk ist nur zu gut gelungen. Der grad der Trauben ist zurückgeblieben. Det mit seinen drei bis vier heißen Tagen vermochte nicht auf die berge einzuwirken, und der September hat bis dahin auch rich Föelzen. was man von ihm erwartete.
Handel mit Tafe lobst hat seinen Anfang genemmen und sceint sich gut anzulassen. Auf den Bahnstationen Augft und Schön⸗ ttal find dieser Tage größere Quanten verladen und nach dem Aus. land spediert worden. Die Preise stellen sich auf 15 bis 16 Fr. per 100 kg. Sebhr slee sind dermalen die „Goldparmänen“, die mit den veane Preisen bezahlt werden. In Augst werden die Iwetschsen zam Preise von 16 Fr. per 100 kg verkauft; im vergangenen Jahre galten sie höchstens 5 bis 6 Fr., allerdin
war die Ernte eine über⸗ was in diesem Jahre nicht der Fall ist
Ueber die isse der zur Beschaffung von Wasser zwecks . der B t Sh W JIIS. omité in tsch⸗Südwestafrika entsan
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ariens und die Besitzkormen
einem . deutschen landwirthschaftlichen -. Dlie * 2 beile 5 — —22 dem Staate, als „ cine und . dem an den an den
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konnten sie unbesiedeltes, „herrenloses“ Land unbehindert bebauen; fiel doch dafür dem Staate bezw. dem Spahi mühelos der Zehnt zu. Diese zeitweiligen Niederlassungen der Hirten heißen „kaschla“. Der Inhaber einer solchen kaschla fonnte, wenn er sich auf ihr dauernd niederließ, ein erbpachtartiges Nutznießungsrecht in 10 Jahren ersitzen. Dafür wurde er jedoch nach 10 jährigem Aufenthalte in der Lehenszeit dem Lehnsherrn unterthänig. Falls dieses Land 3 Jahre hindurch nicht bebaut wurde, fiel es wieder an den Staat, wie überhaupt jedes 3 Jahre hindurch unbenutzt gelegene oder „machlül“ (erledigt) gewordene Feld dem Staat anheimfiel und weiter vergeben werden konnte, damit das Zehnteinkommen nicht geschmälert wedde.
Aus derartigen Hirtenansiedelungen sowie gelegentlich der häufigen Massenwanderungen, ferner aus den Hausgenossenschaften (zadrugas), aus Militär⸗ und Paßwächterkolonien (woiniks und derbendschi- Dörfern) und durch Zusammenschluß mehrerer ursprünglich vereinzelter Familien um eine Kirche, ein Gasthaus (han) u. dergl. scheinen die meisten Dörfer hervorgegangen zu sein. Die Dorfbewohner schnitten sich die besten Grundstücke als Ackerland heraus, und der Rest ver⸗ blieb Gemeindeweide (mera). Diese soll nach türkischem Gesetze „eine Meile im Umkreise der Dörfer, 1 ½ Meile im Umkreise der Städte“ umfassen oder einen Mannesruf weit vom letzten Hause des Dorfes“ reichen. Außerhalb dieser Grenze war „herrenloses“ Land, von dem jeder ungehindert Besitz ergreifen konnte. Die Gemeindeweide sollte allerdings nach dem Gesetz nicht aufgeackert werden dürfen; aber danach hat man sich wohl niemals gerichtet. Heutzutage wenigstens ackern sehr zahlreiche Bauern alljährlich an jedem an die Gemeindeweide anstoßenden Felde einen einige Fuß breiten Streifen ab, welchen sie dann nach einer gewissen Verjährungsfrist als „ersessen“ betrachten. Dazu sind sie allerdings garnicht berechtigt, denn Gemeindeland kann nach dem Gesetze nicht ersessen werden, und wenn der Nachweis erbracht werden kann, daß das betreffende Grundstück vor alten Zeiten Gemeindeland war, muß der Besitzergreifer es räumen. Aber nur in den seltensten Fällen wird gegen die Aneignung von Gemeindeland rechtzeitig eingeschritten. Erst nach vielen Jahren entstehen dann Grenzstreitigkeiten, deren Ent⸗ scheidung auf das nicht immer ganz zuverlässige Erinnerungsvermögen der „ältesten Leute“ einer dabei nicht betheiligten Nachbargemeinde angewiesen ist.
Rumäniens Getreideausfuhr belief sich nach einem Bericht des deutschen landwirthschaftlichen Sachverständigen für die Donau⸗ staaten auf:
“ 81n 8 zu 1000 kg 2 ʒKessültz
275 398
74 238 34 702 16 574 E.. 8 371 2 852 Raps.. 3 447 5 860
Es erhellt daraus, daß sich Rumänien in bester Weise von den schweren Schädigungen, welche ihm die schlechte Ernte von 1900 und die vorangehenden Jahre zugefügt haben, erholt hat. Die diesjährige Maisernte wird allerdings nicht gut ausfallen, da der Mais in vielen Gegenden des Landes unter Dürre stark gelitten hat. Dagegen ist die diesjährige Weizenernte nach Menge und Güte glänzend aus⸗ gefallen. Die meisten diesjährigen Weizen haben ein Hektolitergewicht
im ersten Halbjahr 1901
572 622
119 033 42 254
Weizen
Gerste. Roggen Hafer
“ I
8 827
von über 80 kg.
Eine neue Pferdeseuche ist, nach einem Bericht des deutschen landwirthschaftlichen Sachverständigen für die Vereinigten Staaten von Amerika in den „Mittheilungen der Deutschen Landwirthschafts⸗ Gesellschaft“, in Nord⸗Amerika aufgetreten. Die Seuche, das sogenannte Swamp⸗Fieber, die aus Canada nach den Vereinigten Staaten eingeschleppt wurde, besteht in einem schleichenden, zehrenden Fieber, bei dem die Pferde nach und nach abfallen, bis sie unfähig werden, sich fortzubewegen; die Beine sind theilweise gelähmt. Dabei behalten die Thiere einen guten Appetit, und die Körpertemperatur ist nicht besonders hoch.
Der Verlauf der Krankheit besteht demnach in einem langsamen Siechthum, eigentlich Absterben des Körpers. Der Tod tritt unter allen Umständen, und zwar infolge von Ermattung ein. Die An⸗ steckungsgefahr soll sehr groß sein. In Canada bezw. Manitoba tritt die Krankbeit schon seit mehreren Jahren auf, und seit dieser Zeit hat sich die Fachwissenschaft vergeblich bemüht, ihren Erreger fest⸗ zustellen. Die meisten Krankheitsfälle werden aus dem nördlichen Theil von Minnesota gemeldet.
Paris, 24. September. Die Statistik der Markthallen schätzt die Getreide Erzeugung Frankreichs in diesem Jahre auf 125 Millionen Hektoliter, den Jahresbedarf des französischen Marktes auf 135 Millionen Hektoliter. Die Ernte des Vorjahrs betrug nach der Schätzung des Ackerbau⸗Ministeriums 107 Millionen Hektoliter.
8i Pelereturg⸗ 24. September. (W. T. B.) Ueber den Ausfall der diesjährigen Ernte im europäischen Rußland wird amtlich mitgetheilt: Die Weizenernte übertraf den Durchschnitt der letzten Jahre; der Ertrag an Roggen übertraf im Durchschnitt ebenfalls das Mittel der letzten Jahre; die Hafexrernte siel mittelgut aus; der Er⸗ trag an Gerste war um einiges besser. Der Gesammtertrag der dies⸗ jährigen zenernte beträgt 810, der Roggenernte 1325, der Hafer⸗ ernte 750 und der Gerstenernte 375 Millionen Pud.
Buenos Aires, 24. September. (Meldung der „Agence Havas“.) Im Ackerbau⸗Ministerium eingega amtliche Be⸗ richte besagen, daß durch die letzten Regenfälle die Ernten völlig gerettet worden seien. Man nimmt an, daß der Ertrag mehr als 40 % höber sein werde, als das Ergehniß der letzten Ernte. Auch die Wollproduktion wird in diesem Jahre au öhnlich groß sein, man schätzt ihren Werth auf 250 Millionen Francs. Die Züchter und Landwirthe sind mit diesen Ergebnissen zufrieden.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankbeiten.
(Aus den „Veröffentlichungen des Katserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 39 vom 24. September 8 Pest.
Rußland. Am 10. Sertember wurde in Odessa, um der —— unwahter Nachrichten zutreten, seitens der Stadt⸗ hauptmannschaft amtlich bekannt daß in der Stadt bis dahin im Ganzen nicht mehr als 18 döchtige Erkrankungen und unter diesen 6 Todesfälle sestgestellt worden 24 Zur Vertilgung der Ratten in der Stadt beschloß man, t mehr Strochnin, sondern Kulturen des Erregerz des Rattentvpbus zu verwenden.
8 Hefalge einer ₰p im „Reglerungtzanzeiger“ vom 17. ber sind in Odessa am II., 12. und 13. September noch . 3 onstantinope nartier von Stambul ein Fall von fest t worden. Egypten. vom 5. bio 12. September sind üenen 1 Tor an der Pest, u. w. in Alerandrien,
Britisch⸗Ostindien. der Präfid 2 — 8.ns 2. peslt entschaft 922 8- un
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Hongkong. In der Zeit vom 6. Juli bis 9. August sind nach den amtlich eingegangenen Anzeigen 118 Chinesen, 3 Indier, 1 Japaner, 5 Europäer, im Ganzen 127 Personen an der Pest erkrankt und 120 daran gestorben. . 1
China. Zufolge einer Mittheilung vom 11. August kamen in Amoy nur noch ganz vereinzelte Fälle von Pest vor; in der Umgegend trat die Seuche nicht mehr epidemisch auf. 8
Mauritius. In der Zeit vom 18. Juli bis 7. Außust sind 11 Pestfälle, darunter 7 mit tödtlichem Ausgang, festgestellt worden.
Kapland. Nach den drei Wochenausweisen für die Zeit vom 26. Juli bis 16. August ist während der ersten, am 2. August ab⸗ gelaufenen Woche noch 1 Pesttodesfall in Port Elizabeth vor⸗ gekommen, seither war weder ein Pestkranker zugegangen, noch von den früher Erkrankten jemand gestorben. 1
In Port Elizabeth wurde der letzte Pestkranke am 4. August aus der Behandlung entlassen, eine mit Pesthazillen behaftete Ratte wurde daselbst noch am 17. August gefunden; in Mosselbay war der letzte Pestkranke am 24. Februar aus der Behandlung entlassen, die letzte Ratte mit Pestbazillen am 29. März gefunden. In Kapstadt, woselbst am 2. Januar der letzte Pestfall aufgetreten war, wurden noch am 19. Januar bei einer Ratte Pestbazillen nachgewiesen, und der letzte Pestkranke erst am 29. März aus der Behandlung entlassen.
Vereinigte Staaten von Amerika. Aus San Fran⸗
isco sind auch am 18. und am 21. Juli sowie am 7. und am 7. August je 1 Erkrankung und je 1 Todesfall an der Pest gemeldet. Innerhalb der Zeit vom 13. Juli bis 17. August kamen daselbst also tödtlich verlaufene Pestfälle zur Beobachtung.
Queensland. Zufolge einer Mittheilung vom 8. August wurden in Brisbane noch immer Pestbazillen bei eingefangenen Ratten nachgewiesen; der daselbst am 31. Juli zur Anzeige gelangte Pestfall ist tödtlich verlaufen, eine neue Einschleppung der Seuche erschien in diesem Falle ausgeschlossen.
Pest und Cholera. Britisch⸗Ostindien. In Kalkutta sind in der Woche vom 10. bis 16. August 9 Personen an der Pest und 4 an der Cholera
gestorben. 8 Cholera.
Deutsches Reich. Kiautschou⸗Gebiet. Seit Mitte August sind in der Umgegend von Tsingtau unter der chinesischen Bevölkerung täglich mehrere Todesfälle an der Cholera vorgekommen; auch unter den Europäern sind einige der Krankheit erlegen. Nach den letzten Mittheilungen ist die Seuche im Abnehmen begriffen.
Türkei. In Hodelda (Prov. Yemen) wurden zufolge einer Drahtnachricht vom 10. September 4 Cholerafälle festgestellt, von denen 2 tödtlich geendet hatten.
Egypten. Nach einem Berichte des General⸗Direktors des egyptischen Gesundheitswesens hat die Cholera⸗Epidemie während der am 8. September abgelaufenen Woche noch zugenommen. Am Ende dieser Woche waren 1168 Orte verseucht, darunter die für die Schiff⸗ fahrt wichtigen Plätze Alexandrien, Rosette, Damiette, Port Said und Ismailia Es kamen während der Woche 7758 neue Erkrankungen (und 6332 Todesfälle) an der Cholera zur Anzeige, d. i. 3883 (3442) mehr als im Laufe der Vorwoche. Von den 6332 Choleratodesfällen der letzten Berichts⸗ woche ntsfielen nur 2823 auf die Spitäler, 3469 ver wurden außerhalb derselben nachgewiesen: in Behandlung ⸗ fanden sich am Ende der Woche 2161 Cholerakranke. Während der folgenden 4 Tage bis zum ö12. September kamen nacheinander: 1645 (1361), 1408 (1282), 1380 (1183), 1348 (1201) Erkrankungen (bezw. Todesfälle) zur Anmeldung, was auf ein allmähliches Nachlassen der Seuche schließen läßt. In Alexandrien sind während der Berichtswoche 133 neue Fälle von Cholera festgestellt; während der nächsten 5 Tage gelangten dort nach⸗ einander 43 (35), 41 (28), 52 (28), 42 (28), 46 (35), zusammen 224 Erkrankungen (und 154 Todesfälle) zur Anmeldung Es ist auf⸗ gefallen, daß in Alerandrien vergleichsweise viel Europäer von der Seuche ergriffen werden; allerdings bilden die Mehrzahl Griechen und Italiener der unteren Klassen, immerhin sind auch eine größere Anzahl österreichische Dienstboten und verschiedene Personen aus den bess . stehenden Kreisen erkrankt und gestorben.
Niederländisch⸗Indien. Vom 27. Juli bis 9. August sind im Bezirk Soerabava 153 Erkrankungen (und 90 Todesfälle) an der Cholera zur Anzeige gelangt, nur 9 (1) derselben betrafen Europäer.
Hongkong. Vom 6. Juli bis zum 9. August kamen 34 Fälle von Chelera zur Anzeige, davon 30 bei Chinesen, 2 bei Japanern, 2 bei Europäern; 31 dieser Erkrankungen verliefen tödtlich.
China. Während der drei Wochen vom 14. Juli bis 3. August sind in Schanghai unter den etwa 35 000 Chinesen nacheinander 76, 68, 49, zusammen 193 Choleratodesfälle zur Kenntniß der dortigen Gesundheitsbehörde gekommen, gleichzeitig sind nacheinander 4, 3, 1 von den etwa 7000 Nichtchinesen Schanghais als cholerakrank gemeldet. Der Gesundheitszustand im Ganzen hatte sich dort angeblich bis Anfang August schon erheblich gebessert.
In Amoy kamen zufolge einer Mittheilung vom 11. August Cholerafälle nur noch vereinzelt vor.
Japan. Vom 4. bis 14. August sind in der Stadt Kobe weitere 14 Personen, Japaner der niedersten Volksklasse, an der Cholera erkrankt und davon 8 gestorben. Angeblich hat man dort zahlreiche Schutzimpfungen gegen die Cholcra ausgeführt.
Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige in Panama vom 5. bis 11. August „
1 Erkrankung (und 1 Todesfall), in Coatzacoalecos vom 3. bis 9. August 9 (1): in Havanna starb am 5. August von der Be sazung des Tags zuvor aus Vera Cruz angekommenen Dampfers Vigilancia“ ein Mann an Gelhfieber. * se einer Nachricht de Jult aus Para in Brasilien war mazonenfluß⸗Thale das bfieber stark derbreitet.
Dengue⸗Fieber. China. Wie in Canton, berrschte auch in Amoy Anfang
unter der curopätschen und der schen Bevölkerung eine Epidemie von Dengue⸗Fieber; die 84 verlief auch meist gutartig.
Verschiedene Krankbeiten.
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