1902 / 257 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 31 Oct 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Oberstleutnant von Hagke nach dem Friedrichspla e, wo das Regiment, dessen Chef Seine Sen Irüse Htvlabe, zu

Aufstellung genommen hatte. Der Kronprinz schritt die

ront ab und stattete södann dem kommandierenden General einen Besuch ab. Hierauf besichtigte Seine Königliche Hoheit die neue Husaren⸗Kaserne vor dem Frankfurter Thore und folgte dann einer Einladung des Offtzierkorps seines Husaren⸗Regiments zu einem Festmahl im Kasino. Abends wohnte der Kronprinz der Aufführung von Lortzing's „Wild⸗ schütz“ im Königlichen Theater bei und nahm später bei dem kommandierenden General von Wittich den Thee ein. Um 12 Uhr 18 Minuten Nachts erfolgte die Abreise nach Hamburg.

Bayern.

Der neuernannte päpstliche Nuntius Monsignore Macchi hat heute, wie „W. T. B.“ berichtet, Seiner Königlichen

Hoheit dem Prinz⸗Regenten sein Beglaubigungsschreib n

überreicht. Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Aus Anlaß des 200jährigen Gedächtnißtages des 5. Thü⸗ ringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 94 (Großherzog von Sachsen) haben Seine Majestät der Kaiser, wie die „Weim. Ztg.“ meldet, an Seine Königliche Hoheit den Groß⸗ herzog nachstehendes Handschreiben gerichtet:

„Eurer Königlichen Hoheit 5. Thüringisches Infanterie⸗Regiment Nr. 94 (Großherzog von Sachsen) feiert heute sein zweihundert⸗ jähriges Bestehen: Eurer Königlichen Hoheit zu diesem Jubeltage Meine wärmsten Glückwünsche auszusprechen, ist Mir Herzensbedürfniß. Das Regiment hat in dem verhängnißvollen Jahre 1806 und mit Theilen in dem unvergeßlichen Befreiungskampfe Meines Volkes treu zu Meinem erhabenen Herrn Urgroßvater, des Königs Friedrich Wilhelm III. Majestät gestanden und zuletzt, in dem großen Kriege von 1870/71, Arm an Arm mit Meinen tapferen Hessischen Regimentern mit besonderer Hingebung fechtend, unverwelklichen Ruhm errungen. Möge, wenn das Vaterland seine Söhne wiederum zum Streite rufen

sollte, es auch Eurer Königlichen Hoheit schönem Regiment beschieden sein, seinen Fahnen abermals den Siegeslorbeer zu erkämpfen.“

Sd eine Königliche Hoheit der Großherzog hat darauf in einem Handschreiben, wie folgt, geantwortet:

„Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät danke ich tief ge⸗ rührt für das so außerordentlich gütige S Anlaß des zweihundertjährigen Gedächtnißtages meines Regiments. Ich habe es mir nicht versagen können, die so überaus gnädige Kabinets⸗Ordre bei der heutigen Parade, an der außer dem Fiesigen Bataillon dreitausend Veteranen zugegen waren, zu verlesen, im An⸗ schluß an eine Ansprache und ein begeistert aufgenommenes Hurrah auf Eure Kaiserliche und Königliche Majestät.

Allerhöchstdieselben wollen versichert sein, daß das Regiment es sich stets zur höchsten Aufgabe rechnen wird, in demselben Geiste fort⸗ zuarbeiten wie bisher, damit, wenn Eure Kaiserliche und Königliche Majestät zu den Fahnen rufen sollten, es, der früheren Lorbeeren ein⸗

edenk, unverzagt mit der alten Treue und Tapferkeit seine Schuldig⸗ it thun kann.“ Eg“

Oesterreich⸗Ungarn.

Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte gestern die Verhandlung über die dringlichen Anträge, betreffend 282 Ausstand der galizischen Feldarbeiter, fort. Der Abg. Graf Drieduszveks hob, wie „W. T. B.“ berichtet, den nationalen und politischen Charakter des Ausstandes hervor, der durch wahnwitzige Studenten und einige verzweifelte Politiker herbeigeführt worden sei. Die Antragsteller Daszunski, Romanczuk und Breiter wiesen den Vorwurf zurück, daß der Ausstand nationalen Beweggründen entsprungen sei. Während einer thatsächlichen Berichtigung des Ab⸗

rdneten Glombinski kam es dann zu lärmenden Auftritten.

e durch fortwährendes Schlußrufen der ruthenischen Abgeordneten hervorgerufen wurden. Bei der darauf folgenden Abstimmung wurde die Dringlichkeit des ersten Absatzes des Antrages des Abg. Romanczuk einstimmig angenommen, in dem die Regierung auf⸗ gefordert wird, die Ursachen des ——, in Ostgalizien, eventuell durch eine Enqubte, festzustellen und das Fncbhals dem Abgeordnetenhause mitzutheilen. Die Dringlichkeit der übrigen Anträge wurde abgelehnt. Bei der Berathung der Anträge +- nahm das Haus einstimmig den Antrag des Abg. Fiedler an, dem die Regierung aufgefordert wird, eine Untersüchung über den Idarbeiterstrike in Ostgalizien und dessen Ursache einzuleiten und das gebniß dieser Untersuchung mitzatheilen. Die Verhandlung wurde darauf abgebrochen. Gegen Schluß der Sitzung stellte der Abg. Schönerer die Anfrage, ob der Beschluß des Hauset, das Dis⸗ ziplinarperfahren degen den Abg. Lupu einzustellen, be⸗ reits durchgeführt sei. Präsident Graf Vetter erwiderte, daß ihm eine Einwirkung auf die ——2 des Beschlusses des Hauses seitens der Regiecrung nicht zustebe. Diese Acuscrung rief Lärm hei den Alldeutschen hervor. Der Abg. Schönerer

: Wenn sich das dies wieder gefallen läßt, so drückt es sich den Stempel Lächerlichkeit auf. Der Präsident Graf etter ersuchte um Ruhe und bemerkte noch, daß ihm seitens der Regierung eine Nachricht über die Ausführung des Beschluffcs

t sei. Abg Schönerer rief: „Thatsache ist. daß, wie wir ertuhrrn. d2s Verfahren rudig fortgaezt wird und daß man sich um die Beschlüsse des ecdliraese küͤmmert.“ Hierauf stellte der Abg. Berger die an den Präfidenten, ob er die Regt ver wolle, Webhr⸗ vorlage zuztehen. n Shasidmms Vetter erwiderte, 2 die Bes assung der R über die oder Zurück) von Verlagen keine ebe, und unter Unrude die Sitzung. Die nächste sindet am

den 6. Novemker, statt.

Zur Feier des 50 1ährigen Jubiläums der Kriegs⸗ schule fand gestern bend ein Festhankett statt, an mehrere E und über 400 Zoögli der Schule t Der Chef des meister Freiherr von Beck hielt die begeistert es drerfaches IFranz Jose ph ausklang. Unter den wunsch⸗Telegrammen defanden sich solche von

chlieff .be n eeeäeö. iefsen „General⸗ leutnant Litzmann in Berltn.

Großbritannien und Irland. Im Unterhause thellte gestern, mir „W. T. B.“ ter Staatösekretär tct

des Aeußern Lerd 8 ranberne

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reiben vom 28. d. M. aus.

baue, welche sich mit den schnellsten und am stärksten gepanzerten „Handelszerstörern“ der auswärtigen Flotten zu messen im stande seien, wie es der russische Kreuzer „Novik“ sei, der 25 Knoten in der Stunde zurücklege. Der Parlaments⸗Sekretar der Admiralität Arnold Forster erwiderte, der russische Kreuzer „Novik“ sei keiner der schnellsten und in der Feneng stärksten „Handelszerstörer“, sondern ein Kreuzer zweiter Klasse von 3000 Tons. Die Schiffe der „Drake⸗Klasse“ seien vollkommen im stande, sich mit. einem solchen Fahrzeug zu messen. Keiner von den sogenannten üae zerstörern“ der Flotten des Auslandes besitze eine Schnelligkeit von 25 Knoten. Allan (liberal) fragte, ob es nicht Thatsache sei, daß der russische Kreuzer „Novik“ 25 Knoten nicht länger als eine Stunde zu leisten vermöge. Der Parlaments⸗Sekretär der Admiralität Arnold Forster erwiderte hierauf, er habe Grund zu der Annahme, daß diese Behauptung richtig sei. Der Staatssekretaäͤr des d Brodrick theilte mit, daß am 1. Oktober die Stärke der Miliz, ausschließlich der Offiziere und des permanenten Stabes,

104 300 Mann und die Stärke der Freiwilligen 272 957 Mann be⸗ tragen habe.

Bei der Wahl des Rektors der Universität Aberdeen wurde der Kanzler der Schatzkammer Ritchie mit 360 Stimmen

hielt 232 Stimmen.

Frankreich.

Der Minister⸗Präsident Combes hat gestern Vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, die Präfekten der Departements du Nord und Pas⸗de⸗Calais empfangen, die ihm Bericht über den Stand des Strikes in ihren Departements erstatteten.

„Der Senat nahm gestern die Besprechung der Interpellationen über die Schließung der Kongregationistenschulen wieder auf. Der Senator Admiral de Cuverville besprach in rühmenden Worten die Haltung der Bretagne, die für ihren Glauben ein⸗ getreten sei, und erklärte, daß der Widerstand nirgends das Werk eines royalistischen Komplotts gewesen sei. Der Senator de Lamarzelle betonte, daß die Schließung der kongre⸗ 11“ Schulen ungesetzlich gewesen sei. Der Senator Clémenceau führte aus, die Vorgänge in der Bretagne seien nur Zwischenfälle des Jahrhunderte dauernden Kampfes der Kirche gegen den weltlichen Einfluß, und fuhr dann fort: „Wir wollen keinen Glauben zerstören, aber wir wollen die römische Politik zerstören.“ Er sprach sodann in längeren Ausführungen über die weltliche Macht des Papstes, den Syllabus und die monarchische Re⸗ ierungsform, beschuldigte die Kongregationen, die Republik und die seete zu bekämpfen, und erklärte sich für einen Anhänger der reiheit des Unterrichts. Schließlich nahm der Senat mit 163 gegen 90 Stimmen eine Tagesordnung an, in welcher die Erklärungen der Regierung gebilligt werden.

Die Deputirtenkammer schritt gestern zu der am 24. Oktober beschlossenen Listenwahl von 33 5 der Kommission zur Be⸗ rathung der Fragen, betreffend Vereine und Kongregationen. Da die Mehrheitsparteien eine Liste aufgestellt hatten, durch die der Minderheit nur 8 Sitze in der Kommission eingeräumt wurden, lehnten die Mitglieder der Minderheitsparteien es ab, sich an der Wahl zu betheiligen. Außerdem wählte die Kammer noch die Budget⸗ kommission. Diese besteht aus 33 Mitgliedern, nämlich 22 Ministeriellen, darunter die Sozialisten Jaurès und Sembat, und 11 Mitgliedern der Opposition, darunter Denys Cochin von der Rechten. Die Zusammensetzung der Kommission ist günstig für den Budgetentwurf des Finanz⸗Ministers. Die Anhänger des status quo bezüglich der Hausbranntweinbrenner hefinden sich in der Minder⸗ heit. Die Mehrheit erkennt die Rothmwendigkest an, in der Frage der Tabackbesteuerung in den Gre Unterdrückung des Schmuggels zu sichern. Finanz⸗ Minister Rouvier erklärte, er werde heute dem Minister⸗ rath ein Dekret zur Unterzeichnung vorlegen, durch das eine große, außerhalb des Parlaments stebende Kommission zur Untersuchung der gesammten, auf die Alkoholsteuer be⸗ züglichen Fragen eingesetzt werden solle, besonders zur Abgabe eines Gutachtens darüher, ob es angebracht sei, das den Hausbrennern

stehende Privileg einer Abänderung zu unterziehen. Am

bend um 7 Uhr hielt die Kammer eine zweite Sitzung ab. In ihrem Verlaufe fragte der Deputirte Jaurès, wie die Angelegenheit des Schiedsspruches bezüglich des Ausstandes der Gruhenarbeiter stehe, und fügte hinzu, einige Grubengesell⸗ schaften hätten auf die von der Kammer genehmigte Politn der Ver⸗ söhnung mit einer Politik der Herausforderung geantwortet. Wenn die Verhandlungen zu keinem E führen sollten, sei ein Schiedsspruch unbedingt nöthig, und zwar müßten sowohl von den Gesellschaften wie von den Arbeitern Delegirte bestimmt werden, welche die Schiedsrichter ernennen sollten. Der Schieds⸗

ruch müsse für beide Theile bindend sein. Der Minister⸗Präsident

ombes erwiderte, die Grubengesellschaften hätten ebenfalls den Wunsch, zu einer Verständig gelangen. Er habe pen keiner Gesellschaft eimnen ablehnenden id erhalten. Die Gesellschaften wollten schnell vorgehen. um das Mißtrauen zu besänftigen, und die Verantwortlichkeit für die großen Gefahren cincs Konfliktes nicht übernehmen.

Der Deputirte für Cochinchina Deloncle hat an den Minister des Auswärtigen Delcassé ein Schreiden gerichtet, in dem er gegen die französisch⸗siamesische Konvention protestiert. Er t des näheren aus, daß die Konvention eine unmittelbare ohung des Handels, der Kolonisation

und der Finanzen von Indochina in 12 die Arbeit ie auf

bieten die

1 in Laos zunichte mache, ferner für und C china die Hoff freien und sicheren Handelsverk⸗ mit dem os vernichte und

Anlaß zu Konflikten mit Siam schaffe, die 4 ewee geh ödeen wüäe⸗ Deloncle theilt Fhe 28. 8 se Konvention im Parlament inter⸗

Rußland. Der Kaiser hat heute in Livadia, wie dem „W. T. B.“ gemeldet den Minister des von Plehwe und now

den Botschafter in Konstantinopel en. Die au erordenllche türkische H. chaft mit Turkhan Pascha an der Spitze ist in Jalta 5 und am Hasen 2— sodann dem 8.e Llene,

suche ab. iffe „Retoisan“, „Pallada“ und gestern von Kronstadt nach dem Stillen

Ei in Nen Hork Iuan (Puerto Nico

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Föderaltsten

bas. Perseeene

gewählt, das liberale Mitglied des Parlaments Asquith er⸗

gebenden Körperschaften, Vereinen, Ko

in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern.

Aus Port of Spain berichtet das „Reuter'’sche Bureagu“, das Transportschiff des Präsidenten Castro „Ossun“, das einen Schooner mit Truppen an Bord im Schlepptau habe, solle von dort nach dem Orinoco abgehen, um mit den venezolanischen Kriegsschiffen „Bolivar“, „Restaurador“ und „Zumbador“ zusammenzutreffen und die Beschießung der Stadt Bolivar zu erneuern Die Lage werde im Hin⸗ blick auf die dort lebenden Ausländer für kritisch angesehen.

Asien.

„Dem „Standard“ wird aus Tientsin gemeldet, daß die Chinesen am 2. November die See. der zölle in Tientsin wieder übernehmen würden.

Aus YNokohama wird dem „W. T. B.“ berichtet, daß der von dem japanischen Kabinet genehmigte Flotten⸗ vermehrungsplan eine jährliche Ausgabe von 16 500 000 Yen für zehn Jahre, vom Jahre 1904 ab, sowie den Bau von drei Schlachtschiffen, drei großen gepanzerten Kreuzern und zwei kleinen Kreuzern vorsehe. 8

„Die „Agence Havas“ erfährt, daß der französische Ge⸗ schäftsträger in Bangkok von dem König von Siam in Privat⸗Audienz empfangen worden sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Rei 5 tages befindet sich in der Ersten Beifage bung

Nr. 44 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamts“ vom 29. Oktober hat e.T.2 Inhalt: Ge⸗ sundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maß⸗ regeln gegen ansteckende Krankheiten. Desgl. gegen Pest. Desgl. gegen Cholera. Gesetzgebung u. s. w. (Deutsches Reich.) Branntweinsteuer. (Preußen.) Schweinefleisch. Privatanstalten für Geisteskranke ꝛc. Desinfektionsanstalten ꝛc. (Sachsen. Dresden.) Nahrungsmittel. (Mecklenburg⸗Strelitz.) Lei beförderung. Urterbringung von Arbeitern. Ansteckende Krankheiten. (Anhalt.) Berichterstattung der Kreis⸗Thierärzte. (Reuß j. L.) Hebammen⸗ wesen. (Schweiz. Kanton Turgau.) Lungenkranke. (Kanton Zürich.) Pflegerinnen von Wöchnerinnen und Säuglingen. (Großbritannien.) Schweinefieber. (Japan.) Eßwaaren ꝛc. (Vereinigte Staaten von Amerika. Kalifornien) Schlafräume. Gang der Thierseuchen in Italien, 2. Vierteljahr. it⸗ weilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Deutsches Reich, preuß. eg.⸗ Bez. Stralsund, Britisch Südafrika.) Verhandlungen von gesetz·

. er ngressen u. s. w. (Vereinigte Staaten von Amerika. Massachusetts.) Diphtherie. Vermischtes. (Sachsen.) Hilfsärztliches Externat. Schlachtvieh⸗ und Fleisch⸗ beschau, 1901. (Dresden.) Nahrungsmittel ꝛc., 1901. Desgl. Fleischbeschau. (Vereinigte Staaten von Amerika. Pennsylvanien.)

Bevölkerungsvorgänge, 1899. (Argentinien. Rosario de Santa Fé.) Desgl., 1900. Eescenklifte. Wochentabelle über die Sres e leichen in größeren Städten des Auslandes Erkrankungen in

ankenhäusern deutscher Großstädte. I. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung. Desgl. in deutschen Stadt

Nr. 52 des „Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“, heraus⸗ leben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten vom 28. Oktober t Inhalt: Staats⸗Ministerialbeschluß vom 3. Jund 1902, tr. Vernichtung der Rechnungen und Kassenbücher sowie der Beläge berichtigter Rechnungen bei den staatlichen Kassen. Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 23. Oktober 1902, betr. Ver⸗ nichtung der Rechnungen und Kassenbücher sowie der Beläge berichtigter Rechnungen bei den staatlichen Kassen. Nachrichten.

Setatistik und Volkswirthschafft.

Art und Besoldung der Lehrer und Lehrerinnen an den 8 öͤffentlichen Volksschulen Preußens 1901. (Stat. Korr.) Die Volksschulstatistik von 1901, wel⸗ das Königliche Statistische Bureau —2 hat unter —2 die Lehrer und Lehrerinnen nach den Unterscheidungen des Lehrerbesoldungs⸗ etzes vom 3. März 1897 in eine Anzahl von Gruppen zerlegt und deren thatsächliches Gesammteinkommen ermittelt. Nach den vor⸗ 1 Ergebnissen dieser Statistik stellt sich die Zadl und das durchschnittliche ammteinkommen in den einzelnen Leh ppen Senbgle,8. estellten und über 4 Jahre im öffent⸗ lichen Schuldienste stehenden, wie folgt: deren durchschnittliches

11 Zahl der Lehrer und 8 Gesammteinkommen Lehrerinnen in Mark in den

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1 das m Einkommen. Dieses stellt sich für Lehrer im ichschnitt überhaupt auf 1942 ℳ, in den Städten auf 2401 ℳ, dem 125 auf 1693 und für Lehrerinnen auf 1503 bezw. ig und 1321 für die einzelnen Lehrergruppen fällt dieser Durchschnitt ver⸗ nden, im allgemeinen etwas niedriger aus, als oben für das Ein⸗ umen der endgültig Angestellten angegeben ist, da ja für die un⸗ agsten Stellen und die einstweilig ꝛc. angestellten Stelleninhaber mszulagen nicht in Rechnung zu stellen sind. Es kann deshalb ein Aemeiner Durchschnitt des rechtlichen Einkommens für die einzelnen zangruppen nicht gut gezogen werden. Wohl aber läßt sich a. das cischnittliche Grundgehalt und b. der angerechnete Durchschnitts⸗ ucch der freien Dienstwohnung nebst der Miethsentschädigung, wie un berechnen (in Mark): für in den Städten auf dem Lande b. gektoren und Hauptlehrer ohne Kirchenamt mit Kirchenamt. sonstige Inhaber vereinigter Kirchen⸗ und Schulstellen ... ibrige Lehrer zehrerinnen estangestellte technische Lehrer Ser Lehrerinnen 223. Es darf bei diesen Durchschnitten nicht bemängelt werden, daß g der 1. Gruppe die Rektoren und Hauptlehrer mit Kirchenamt den Städten niedrigere Bezüge haben als die ohne Kirchenamt; ene sind hier wenig zahlreich und kommen meist nur in kleineren gidten vor; die große Mehrzahl der Rektoren ꝛc. ist ohne Kirchen⸗ nt, und hierher gehören fast alle in großen Städten mit besseren Foldungsverhältnissen. Auf dem Lande sind die Rektoren und sewptlehrer mit Kirchenamt, wie zu erwarten war, besser gestellt als ie Kollegen ohne ein solches. Daß der Durchschnitt für fest⸗ stellte technische Lehrer höher ist als für die Lehrer der Gruppen und 3, ist ebenfalls dadurch zu erklären, daß solche besonderen tech⸗ den Lehrer in der Regel nur in den größten Städten angestellt mden; übrigens sind es nur 12 im Ganzen. Bei Durchschnitts⸗ erthen darf man ganz allgemein nicht vergessen, daß in ihnen eben⸗ mohl die Höchstbeträge wie die Niedrigstbeträge enthalten sind, und nsie nur das ziffermäßige Verhältniß der Einheiten, mit denen ediert wird, zur Summe des Dividendus ausdrücken.

277 195

141 156 150

Zur Arbeiterbewegung. 8

Segen 3000 Berliner Rohrleger und Helfer (vgl. Nr. 248 Bl.) nahmen in einer gestern Abend abgehaltenen Versammlung ne Erklärung an, in der es, der „Voss. Ztg.“ zufolge, u. a. heißt: Die Versammelten erklären sich mit der Taktik der Lohnkommission, geziell damit einverstanden, daß die Kommission dem Ruf des Berliner bewerbegerichts gefolgt ist.“

Der Ausstand der französischen Bergarbeiter (vgl. Nr. 256 Bl.) dauert, wie „W. T. B.“ meldet, in dem Kohlen von asede⸗Calais noch immer an. Der Deputirte Basly hat im Präfekten mitgetheilt, daß er der Zusammenkunft mit den delegirten der Kohlengrubenbesitzer, welche am heutigen Freitag in Irras stattfinden wird, zustimme. In Denain ist die Nacht

Donnerstag zu Freitag sehr unruhig verlaufen. Aus⸗ indige haben die Häuser mehbrerer Arbeiter, die in der Arbeit fort⸗ tren, mit Steinen beworfen. Das Nationalcomité der Frubenarbeiter berieth gestern früh in Paris die Fragen, be⸗ effend den Ausstand, das Schiedsgericht und die Haltung der übeitgeber. Aus den Antworten der Direktoren der verschiedenen zrubengesellschaften geht hervor, daß es verfrüht ist, sich mit

des Schiedsgerichts zu befassen. Die Direktoren sind Ansicht, man müsse zuvor die zwischen den Arbeitern und beitgebern bestehenden Streitpunkte ordnen, während das National⸗ mité der Grubenarbeiter vor allem die Frage des Schiedsgerichts

rgestellt wissen will. In Marseille haben die Petcher eiter iern Abend einen Beschluß gefaßt, in dem sie erklären, daß ungesichts der dilatorischen Haltung der Bergwerksgesellschaften blossen seien, energisch die Sache der Bergarbeiter zu vertreten d auf das erste Signal den Gesammtausstand zu proklamieren.

Die zur Beilegung des Ausstands der Bergarbeiter Pennsyl⸗

lens gee Nr. 254 d. Bl.) eingesetzte Kommission begann gestern, rie dem „W. T. B.“ aus Scranton ielegraphiert wird, die praktischen ntersuchungen über die Lage der Grubenarbeiter über und unter Tage,

Wohnungen und Lebenshaltung der Bergarbeiter. Einem Tele⸗ ramm aus Hazleton zufolge sind in 12 verschiedenen Kohlen

Arbeiter wieder in den Auestand getreten, da die Gruben herderungen aufstellten, denen die Arbeiter sich widersetztehan.

2

Kunst und Wissenschaft.

8 1 Die Akademie der Wissenschaften zu Berlin hielt Don den 23. Oktober, eine Gesammtsitzung ab. Hefner⸗Alteneck las über Verbesserungen an der Licht⸗ hdeit und an einfachen Photometern. der Amvplacetat⸗ de sind Mängel zu erkennen, welche sich durch Veränderung der 78 und Neuwahl des Brennstofft ohne ee n⸗ der E vermindern lassen. Nach Versuchen von 11ö“ mäßig aus. ometer er . gkeiten ergeben cine schärfere Ablesung, wenn das Bild im Photo⸗ ter bewegt wird, wäbrend die ruhende Erscheinung igehalten ist. In einander übergehende Fläöchenbel auch bei einfachen Schattenphotomctern einstellen, wenn d schattenwerfenden Körpers veränderlich ist. Herr Klein las tdie am 7. Mai 1902 vom Vulkan Soufrière auf St. acent ausgeworfene pulkanische Asche. Es wurde über die A tenden Neben über die 4

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nsta 6 . S, 9, 8. 1989 Sonkerabdruck aus der Zeitschrift für

1— nber für wissenschaftliche ternehmungen baben stattkgefunden

t 8 Die sikalisch⸗mathematische Klasse 1 ,52. zut ÜAnEM der des 29 ℳ:; in Landolt zur Bef

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12α1 Dr. Paul von Grotb in von 87 vorbereitete ische

Dr. Wilbelm Halbfaß am

Untersuchungen über das elektrische Organ von Torpedo auf der zoologischen Station zu Neapel 1000 88 Ee

Die philosophisch⸗historische Klasse hat bewilligt: Herrn Conze zur Ueberarbeitung einer im Jahre 1886 von Herrn von Diest aufgenommenen Karte des Kamenischen Gebietes durch Herrn Hauptmann Berlet 3000 ℳ; Professor Dr. Olof August Danielsson aus Upsala, zur Zeit in München, zu einer Reise nach Italien für die Zwecke des Corpus inscriptionum etruscarum 1000 ℳ; Herrn Dr. J. Halpern in Berlin zur Herausgabe der Dialektik Schleiermacher’s 400 ℳ; Herrn Dr. Josef Karst in Straßburg i. E zur Drucklegung seiner Aus⸗ gabe des Mittelarmenischen Rechtsbuchs 3500 ℳ; Herrn Dr. Jos. Marquart in Leiden zur Vollendung seines Werks „Ostastatische und osteuropäische Streifzüge“ 1732,50 ℳ; Herrn Museums⸗Direktor Dr. Karl Schuchhardt in Hannover zu einer Reise nach England zum Zwecke näherer Erforschung und Aufnahme sächsischer Be⸗ festigungen 1500 ℳ; Herrn Professor Dr. Ferdinand Tönnies in Eutin zur Ausführung moralstatistischer Untersuchungen 800

u den fünfzigjährigen Doktorjubiläen hat die Akademie ihre Mitglieder Herrn Dümmler (5. August) und Herrn Vahlen (11. August) durch Adressen beglückwünscht. d. 1“

Aus Anlaß der Abel⸗Feier durch die Universität Christiania hat die Akademie eine Adresse an die Universität gerichtet.

Seine Majestät der Kaiser und König haben durch Aller⸗ höchsten Erlaß vom 13. Juli die Wahl des ordentlichen Professors der indischen Philologie an der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Berlin Dr. Richard Pischel zum ordentlichen Mitgliede der philosophisch⸗ historischen Klasse zu bestätigen geruht.

Durch den Tod hat die Akademie verloren: das ordentliche Mitglied der phyvsikalisch⸗mathematischen Klasse Herrn Rudolf Virchow am 5. September, das ordentliche Mitglied der philosophisch⸗ historischen Klasse Herrn Ernst Dümmler am 11. September, das Ehren⸗Mitglied Herrn Gustav von Goßler in Danzig am 29. Sep⸗ tember, die korrespondierenden Mitglieder der physikalisch⸗mathematischen Klasse Herrn Heinrich Wild in Zürich am 5. September und Herrn Alfonso Cossa in Turin am 23. Oktober, das korrespondierende Mitglied der philosophisch⸗historischen Klasse Herrn Konrad von Maurer in München am 16. September. A. F. Im Theatersaal der „Urania“ hielt am Mittwoch Abend Dr. Emil Deckert einen Vortrag über „die Vulkan⸗ ausbrüche von Martinique und St. Vincent“, der sich als Fortsetzung und Ergänzung derjenigen Mittheilungen kennzeichnete, die an der gleichen Stelle bereits 9 Tage nach der Katastrophe vom 8. Mai von Dr. Deckert auf Grund seiner genauen Kenntniß des Antillen⸗ Archipels, den er 1898 bereist hat, gegeben worden sind. Der Vortragende hat die schönen Lichtbilder vom Schauplatz der furchtbaren Elementar⸗ ereignisse, welche ihm schon damals zur Verfügung standen, seitdem noch um eine beträchtliche Anzahl vermehrt, welche mitten hinein versetzen in die Stätten der Zerstörung, u. a. in die Trümmer von St. Pierre und in die vorher bluhende, jetzt verbrannte und von vulkanischer Asche bedeckte Landschaft. Besonders interessant ist ein Bild des Mont Pelé, im Späatsommer aufgenommen, welches beweist, daß der Berg nicht, wie es anfangs hieß, durch theilweisen Zusammensturz niedriger, sondern daß er um eine Kappe rissiger Lava, die seinen Krater ausgefüllt hat und dessen frühere Runde überhöht, thatsächlich höher geworden ist. Der Vortragende gab auch eine Schilderung der Ereignisse von Juni bis August, namentlich des letzten furchtbaren Ausbruchs vom 30. August, und verbreitete sich ausführlich über die lokalen Ursachen der Er⸗ eignisse, die er wesentlich in dem Einbruch des Meeres in das gluth⸗ flüssige Erdinnere durch eine unterseeische Spalte erblickt, die sich etwa am 5. Mai gebildet zu haben scheint, an welchem Tage in Sehweite von Martinique ein mächtiger, aus dem Meere aufsteigender Geyser entdeckt und von verschiedenen Schiffen auch in größerer Nähe ge⸗ sehen worden ist. Die Katastrophe von St. Pierre, der eine Be⸗ völkerung von über 20 000 mit der einzigen Ausnahme eines Ein⸗ ekerkerten zum Opfer fiel, erklärt Dr. Deckert durch über⸗

itzten Dampf und giftige Gase. Die Unglücklichen werden

eines schnellen Todes gestorben sein. An den bevorstehenden gänzlichen Einsturz der kleinen Antillen, soweit sie vulkanischen Ursprungs sind, sei nicht zu denken. Verglichen mit ihren Ferstörunge. wirkungen in der Tertiär⸗Zeit, sind die vulkanischen Kräfte, so schrecklich ihre Wirkungen auch noch sind, ersichtlich in der Abnahme begriffen. Wahrscheinlich wird jetzt wieder eine Periode der Ruhe folgen. Der Vortragende ist der Ansicht, daß das kalte und regnerische tter kalt, weil regnerisch dieses Sommers mit der ungeheueren Menge von Staub, der in die höchsten Schichten der Atmosphäre geschleudert worden ist, im Zusammenhang steht; denn die Erfahrung lehrt, daß an jedes Staubkörn sich Dunsttröpfchen hängen und eine staub⸗ erfüllte Atmosphäre somit die Niederschlagsmenge vermehrt.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Aus dem Oberaargau wird der „Neuen Zürcher Zeitung“ geschrieben: Es ist geradezu erstaunlich, welch reicher n dem Landmann fast überall entgegenlacht. Vor allem sind es die Apfel⸗ bäume, welche fast durchweg großen ag liefern. reise haben eine unerwartete, für ärmere Leute fast unerschwingliche Höhe erreicht. Zablreiche Händler aus Deutschland, Frankreich, Italien, auch aus den Niederlanden durchstreifen die Gegend. Mostäpfel, ein Gemisch von allen möglichen Sorten, gelten den ungeheuerlichen, noch nie erlebten Preis von 9 big 10 Franken. Es kommt nicht selten vor, daß Besitzer von

df manp Tausende von Franken 1 1.— Früchten gewinnen können. ist aber nicht der einzige n, über den re Bauern sich freuen dürfen. Während in normalen Jahren die Kartoffeln um 4 brs 4 ½ Franken füͤr den Kilczentner

haben waren, setzt der Preis bis auf 6 Franken. Auch die Lenefe baben geßen die letzten Jahre eine bemerkenswerthe teigerung erfahren. Noch dürfen wir von einer eigent Fleischnoth nicht sprechen. Aber alle Fleischsorten haben seit vielen Wochen aufge⸗

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ie Zuckerproduktion in den hauptsächlichsten Produktionsländern Europas. 8 Nach einer in der Zeit vom 15. bis 25. Oktober d. J. gehaltenen Umfrage der Internationalen Vereinigung für Zuckerstatistik stellt sich die voraussichtliche Rübenverarbeitung und Zuckerproduktion in de hauptsächlichsten Ländern Europas während der Campagne 1902, im Vergleich mit der vorhergehenden, wie die „Nachrichten für Hand

und Industrie“ mittheilen, folgendermaßen:

Rübenverarbeitung

Im Betrieb befindliche Fabriken

1902 1901 1903³

390

.216 Frankreich Belgien ... 100 Niederlande. 24 Rußland 278

4 Zuckerproduktion Länder

1902/3 1901,2 1902]1t b

11 820 440 15 999 780

6 995 400 8 945 000 6 569 650 9 350 581 1 590 000 2 506 000 219 000 325 000 745 000 1 487 000% ꝑ102 000 203 17 8 816 000 8 196 680]1 142 710/1 076 250 Schweden .. 17 560 000 903 001 77 000 127 0⸗ Dänemark. 7 375 000 452 300% 46 875 58 132.

Zu der vorstehenden Zusammenstellung sei bemerkt, daß in der Zuckerproduktion Deutschlands mitenthalten ist die Produktion der selbständigen Melasse⸗Entzuckerungsanstalten (1902/3 115 000 t un 1901/2 116 500 t).

Die voraussichtliche Rübenverarbeitung der laufenden Campagne weist gegen die der vorhergehenden Campagne nur bei Rußland eine Zunahme auf, und zwar um 7,5 %, während sie bei Deutschland um 26,1 % zurückgegangen ist, bei Oesterreich⸗Ungarn um 21,8 %, bei Frankreich um 29,7 %, bei Belgien um 36,5 %, bei den Nieder⸗ landen um 49,9 %, bei Schweden um 38,0 % und bei Däne⸗ mark um 17,0 %. Auch die voraussichtliche Zuckerproduktion ist in Rußland um 6,2 % gestiegen. Dagegen ist sie gesunken in Deutsch⸗ land um 26,0 %, in Oesterreich⸗Ungarn um 20,9 %, in Frankreich um 26,6 %, in Belgien um 32,6 %, in den Niederlanden um 49,8 %, in Schweden um 39,4 % und in Dänemark um 19,4 %.

Die Ausbeute der Rüben verarbeitenden Fabriken Deutschlands stellt sich durchschnittlich auf 13,41 % gegen 13,61 % im Vorjahr.

1902/3 1901/2 t 1“

Deutschland. Oesterreich⸗

Ungarn. œ

1 700 600 2 293 296

1021 109,1 291 100 814 285,1 109 678

4 London, 31. Oktober. (W. T. B.) Der Vize⸗König von Indien telegraphiert: Gute Regenfälle gingen im Süden Indiens und in Dekhan nieder, leichte Regenschauer in anderen Theilen des Landes. Die Aussichten für die Ernte sind im allgemeinen günstig; ausgenommen sind wenige Bezirke der Zentralprovinzen, wo die Reisernte durch Mangel an Regen beträcht⸗ 1“ Theater und Konigriches Opernhaus.

In der Titelrolle der Gounod’'schen Oper „Margarethe“ trat Fräulein Geraldine Farrar gestern zum letzten Male „als Gast“ im Königlichen Opernhause auf. Die anmuthige Sängerin erweckt durchaus den Eindruck einer eigenartigen künstlerischen Persönlichkeit. Wie weit die nicht sehr starke Stimme Fräulein Farrar's noch einer Ver⸗ größerung fähig sein wird, kann erst vr zeigen; sie ist aber schon heute äußerst sympathisch und wird durch eine außergewöhnliche, seelisch vertiefte schauspielerische Begabung wirksam unterstützt, die sowohl in der Gartenscene, wie in der Kirchen⸗ und in der Kerkerscene zu schönem Ausdruck kam. Man darf der General⸗Intendantur dafür Dank sagen, daß sie Fräulein Farrar gewonnen hat, und wünschen, daß dem jugendlichen neuen Mitgliede die Thätigkeit an der Königlichen Oper in seiner künstlerischen Weiterbildung von Nutzen sein möge. Hoffentlich haben wir bald Gelegenheit, Fräulein Farrar in anderen Rollen und in der Sprache ihrer neuen Heimath zu hören. Unter den übrigen Mitwirkenden des gestrigen Abends zeichnete sich Herr Knüpfer, der den Mephistopheles sang, besonders aus.

Königliches Schauspielhaus. 8

Frau Sarah Bernhardt war schlecht berathen, als sie den „Hamlet“ in den Spielplan ihrer deutschen Gastspielfahrt aufnahm, nicht so sehr um deswillen, weil es als Geschmacklosigkeit erscheinen muß, wenn der Dänenprinz überhaupt von einer Fräch gegeben wird ein Experiment übrigens, das ihr schon viele zuvor gethan haben; es 8. hierbei nur als Beispiel aus neuerer Zeit an die 1880 verstorbene

elicitas Vestvali erinnert —, sondern vielmehr darum, weil die tiefgründige Wesenheit Shakespearess dem Denken und Empfinden unserer westlichen Nachbarn so völlig fremd und unzugänglich ist, daß hier von jeher eine unüberbrück⸗ bare Kluft zwischen deutscher und französischer Auffassung besteht. Die gestrige Aufführung des Trauerspiels könnte, die Dar⸗ stellerin der Titelrolle nicht ausgenommen, als Muster dafür dienen, wie man den „Hamlet“ nicht spielen darf. Was soll man dazu sagen, wenn Rosenkrantz und Güldenstern durch eine bekannte vulgäre Geste an⸗ deuten, daß Hamlet nicht bei Sinnen ist, oder wenn Hamlet sich nicht damit ügt, die beiden Hohlköpfe ironisch abzufertigen, sondern sie auch noch handgreiflich zusammenstößt, oder wenn er bei der Schauspielvorstellung einem Darsteller, der seine Rolle nicht beherrscht, die ihm fehlenden

Worte zuflüstert, wenn er ferner dem schuldbewußten König mit einer Narrenkappe aufsetzt! Leider wurden alle diese und mehr til der französischen Alerxandriner⸗ Unterhaltungston, der zur Char⸗ Die schlanke Erscheinung und die geschickte Annahme männ⸗ am Die durch die französischen sezer und Bearheiter, die Inscenierung b unter Leitung von Professor Arthur Niki vollbescpten S chmack tralen Farbenglanz durchgeführte Duverture zur O den 3 chloß

Fackel ins Antlitz leuchtet, bei dem bekannten „Schreibtafel her!* wirklich eine reibtafel orzieht, oder dem Schadel Poricks eine sinnwidri Aeußerlichkeiten durch keinerlei Vorz aufge⸗ Das ser 1 behandelte Frau 809, . 1 im 5 schen 9. a tbeile in einem nz stilwidrigen nüchternen 1 k Hamlet’s. schlechterdings nicht paßte. 1 ens in Ton und störten im übrigen die Illusion ltigung der Shakespeare schen Dichtang . Darsteller der anderen Rollen übergeht man am besten mit t Konzerte. Das zweite Philbarmonische , am ene der armonie stattfand, brachte ein 4. vielem de- tes ramm. Zur Gröffnung des Abends diente die mit von Bagdad“ von P. zu Gehör gebracht und uhétern. Abends, die Umoll-Sym Wiener

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