und Dr. Paul Jacob, sowie den Fachlehrern an der Unter⸗ richtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbe⸗-Museums in Berlin, Ciseleur Otto Rohloff und Holzbildhauer Karl Taubert ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden. Am Schullehrer⸗Seminar zu Köslin ist der bisherige ordentliche Seminarlehrer Dr. Peine zu Osterburg als Seminar⸗Oberlehrer angestellt worden.
8
Das Diphtherie⸗Heilserum mit der Kontrolnummer 38
aus dem Serum⸗Laboratorium Rüte —Enoch in Hamburg ist’
wegen Abschwächung zur Einziehung bestimmt.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Den Domänenpächtern Robert Rühmekorf zu Mahlerten, Regierungsbezirk Hildesheim, und Louis Michels zu Schneid⸗ lingen, Regierungsbezirk Magdeburg, ist der Charakter „König⸗ licher Ober⸗Amtmann“ verliehen worden.
3 Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Nachdem die zufolge Allerhöchster Ordre vom 14. April 1902 eingerichtete Landesanstalt für Gewässerkunde Beilage B zum Etat der Bauverwaltung für das Etatsjahr 1902) mit dem 1. April d. J. ins Leben getreten ist, über⸗ senden wir Ew. ꝛc. — der ꝛc. — anbei ergebenst ein Exemplar der festgesetzten Geschäftsanweisung. 5 In Ausführung des § 5 dieser Geschäftsanweisung haben wir den Leiter der Landesanstalt auf dessen Antrag ermächtigt, zur Erleichterung und Vereinfachung des Geschäftsverkehrs mit etwaigen Anträgen auf Mittheilungen über Pegelbeobachtungen, Wassermengenmessungen und sonstigen Angaben aus dem Ge⸗ biete der Gewässerkunde mit den in Frage kommenden Pro⸗ vinzial⸗ bezw Lokalbehörden der allgemeinen Bauverwaltung und der Meliorations⸗Bauverwaltung in unmittelbare Ver⸗ bindung zu treten, sowie alle zur etwaigen Aufklärung über die vorgenannten Gegenstände nothwendigen Rückfragen gleichfalls durch unmittelbaren Verkehr mit den etheiligten Dienststellen zu erledigen. Soweit es sich um solche Angaben handelt, die besondere Arbeiten und Kosten für ihre Neubeschaffung erfordern, be⸗ halten wir uns dagegen die zutreffenden Anordnungen in jedem inzelnen Falle vor. 1 B
Ew. ꝛc. — die ꝛc. ersuchen wir daher ergebenst, den dieserhalb von dem Leiter der Landesanstalt für Gewässerkunde an Sie zu richtenden Ersuchen bereitwilligst zu entsprechen und efälligst dafür Sorge zu tragen, daß die Staatsbaubeamten den in Ungelegenheiten der Landesanstalt an sie herantretenden Arbeiten in eingehendster Weise und mit Eifer sich unterziehen und so die Erledigung der ihr gestellten ebenso wichtigen als schwierigen Aufgaben auch an ihrem Theile nach Kräften fördern helfen. Eine Mittheilung über die Ziele der Landesanstalt enthält Nr. 4 des „Centralblatts der Bauverwaltung“. Die Geschäfts⸗ anweisung wird in einer der nächsten Nummern dieses Blattes veröffentlicht werden; desgleichen wird eine Bekanntgabe der Arbeitspläne der Landesanstalt alljährlich daselbst stattfinden. Es dürfte zweckmäßig sein, die in Frage kommenden Beamten hierauf hinzuweisen.
Berlin, den 26. Oktober 19022. Der Der Minister für Landwirthschaft,
Minister Domänen und Forsten. der öffentlichen Arbeiten. Im Auftrage: 8 Budde. Hermes. An die sämmtlichen Herren Ober⸗Präsidenten, die sämmt⸗ lichen Herren Regierungs⸗Präsidenten, den Herrn Polizei⸗Präsidenten hierselbst, die Königliche Miinisterial⸗Baukommission hierselbst und die König⸗
liche Kanal⸗Kommission zu Münster.
Geschäftsanweisung 8 für die preußische Landesanstalt für Gewässerkunde. (Eingerichtet zufolge Allerhöchster Ordre vom 14. April 1902.)
1. SDSDdie Landesanstalt für Gewässerkunde hat folgende Aufgaben:
1. Sammlung, einheitliche Bearbeitung und Ergänzung der Beobachtungen über den Abflußvorgang bei schiffbaren und nicht schiff⸗ — Gewäͤssern, sowie Ermittelung der dafür maßgebenden Ver⸗ bdältnisse.
II. Verwerthung dieser Untersuchungsergebnisse durch Ver⸗ kffentlichung und erforderlichenfalle durch Mitwirkung bei wasserwirthschaftlicher Fragen aller Art. S
8 2. ““ 1““ ö“ Sammlung und Bearbeitung der Beobachtungen und Ermittelungen über den Abflußvorgang.
A. Hierbei kommen zunächst in Betracht die Beobachtungen der Wasserstände an den i der preußischen Wasser⸗ und Meliorations⸗ — sowie die von — — Hnle 5
üͤhr zsse ungen tigen. für Senssemn zuderlässiger em I* — masch hen 8 rt, die von anderer Seite und an den a 8 Preußens een der in üsser bewirkt
gelegenen Streck Betracht kommenden er ferner in befonderen Fällen durch — Messungen und men. B. In ähnlicher Weise sind die meteorologischen
des In. und Auslandes, soweit sie für den Abflußvorgang 8 wässer von Wichtigkeit erscheinen, zu sammeln und für die 424. — zu bearheiten. 1— uungen über den men ven RNied, ß und . zu ge⸗ werden ergänzende Beo iungen verschiedener Art erferderlich
sam bserden über die Temperatur des Wassers und Bodens, die bäl e-ennn den flanzendecke u. s. w. Ferie⸗verteänge 8 Darstellungen 8, — 5 Eis.
Cänge zu hehandeln. C. Als weitere kommen in Betracht die Ermittelungen Zassert, — ij
4 3. Verwerthung der Untersuchungsergebnisse. kritisch der bei 1 A bis scüg in lseben den cden
bearbeiteten Diese Jahrbücher werden mitget
wirthschaftlichen Darstellungen der preußischen Ströme berührt worden sind, so bilden sie eine stetige Ergänzung dieser Werke. Im Zu⸗ sammenhange mit ihnen sollen demnach die Jahrbücher als zuver⸗ lässige, von jedem Sachverständigen benutzbare Quelle für die Be⸗
arbeitung wasserwirthschaftlicher Aufgaben aller Art dienen.
Begutachtung wasserbautechnischer Fragen. Aufträge zur Erstattung von Gutachten werden von den Ministern
der öffentlichen Arbeiten und für Landwirthschaft, Domänen und Forsten gemeinsam ertheilt. § 5.
Verkehr mit Behörden und wissenschaftlichen Anstalten.
Der geschäftliche Verkehr mit den Behörden der Wasserbauver⸗ waltung erfolgt durch den Minister der öffentlichen Arbeiten, mit den Behörden der Meliorationsbauverwaltung durch den Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, mit anderen preußischen und mit nicht preußischen Behörden durch diese beiden Minister.
Mit verwandten wissenschaftlichen Anstalten des In⸗ und Aus⸗ landes, Vereinen und Privaten kann die Landesanstalt zur Förderung ihrer Zwecke, insbesondere auch für einen Austausch der einschlägigen Veröffentlichungen, Zeitschriften und Druckwerke in unmittelbare Ver⸗ bindung treten. 8n 1““
Arbeitspläne und Geschäftsberichte. Vor dem Beginn eines jeden Arbeitsjahres hat der Vorsteher der Landesanstalt einen Arbeitsplan aufzustellen, der dem Minister der öffentlichen Arbeiten und dem Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt wird. Diese beiden Minister werden den Arbeitsplan rechtzeitig vor seiner Fest⸗ stellung den übrigen betheiligten Ressorts zur Kenntniß bringen und deren Wünsche auf Erweiterung nach bestimmten Richtungen hin thunlichst berücksichtigen. 3 Nach Ablauf eines jeden Arbeitsjahres erstattet der Vorsteher einen Geschäftsbericht über das abgelaufene Jahr an die beiden ge⸗ nannten Minister, der den übrigen betheiligten Ressorts nebst den Veröffentlichungen der Landesanstalt mitgetheilt wird.
1164“*“ SI § 7.
Beamte der Landesanstalt.
An der Spitze der Landesanstalt steht als Vorsteher ein vor⸗ tragender Rath des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten. Die Uebertragung der Leitung an ihn erfolgt gemeinschaftlich durch die Minister der öffentlichen Arbeiten und für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Ebenso erfolgt die Auswahl und Ueberweisung der sonstigen Beamten und Hilfsarbeiter durch beide Minister gemein⸗ schaftlich. Die Annahme von Hilfskräften im Vertragsverhältnisse bleibt im Rahmen des überwiesenen Fonds dem Vorsteher der Landes⸗ anstalt überlassen.
Die Anmeldung der erforderlichen Geldmittel zum Etat wird durch die Minister der öffentlichen Arbeiten und für Landwirthschaft, Domänen und Forsten gemeinschaftlich bewirkt. Im übrigen bildet die Landesanstalt keine besondere Behörde, sondern ist dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten eingefügt.
Berrlin, den 2. Mai 1902. 8 Der Der Minister für Landwirthschaft,
Minister der öffentlichen Domänen und Forsten.
Arbeiten. ““ Im Auftrage: von Thielen.
. “ 8 Bvekatuttmachunn.
Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetz⸗Sammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunalabgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebs⸗ jahre 1901/02 bei der Westfälischen Landes⸗Eisenbahn 61 068 ℳ beträgt. Münster, den 31. Oktober 1902. 8* Der Khnigliche Eisenbahn⸗Kommissar. Lüdicke.
11“
ARichlamtliches. Deutsches Reich.
Preußzen. Berlin, 4. November.
Seine Majestät der Kaiser und König wohnten heute Vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, im Lustgarten der Vereidigung der Rekruten der Garnisonen von Berlin, Spandau, Charlottenburg und Groß⸗Lichterfelde bei und nahmen dann an einem Fruhstück im Offizier⸗Kasino des Kaiser Alexander⸗ Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 1 theil, wo Allerhöchstdieselben auch militärische Meldungen entgegennahmen.
Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Ver⸗
kehr sowie die vereinigten Ausschüsse für und für Justizwesen hielten heute Sitzung.
Der auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs au ne, im Marinekabinett redigierte „Nachtrag zur angliste der Kaiserlich deutschen Marine“ für das
Jahr 120., — —4— Oktober) ist — —— lage der Königlichen Hof uchhan von E. S. Mittler u. Sohn hierselbst erschienen.
Der hiesige Königlich großbcitannische *— Sir zark Cavendish Laocelles hat Berlin mit Urlaub ver⸗
assen.
Während seiner Abwesenheit sungiert der Erste Bot⸗ schafts⸗Sckretär Buchanan als eha tageüne
Dem Reg e⸗Assessor Ebbinghaus in Düsseldorf ist
vom 1. Januar 190 ab die kommissarische —. des
Landrathsamts des Obertaunuskreises, Regierungsedezt baden, übertragen. 8
Meldung . B⸗ Fu denengheenhngens des . cee See e, ün
Admiral Geißler am 2. November von nach Tsingtau
in See Feegen. S. M. S. „Gazelle“ ist am 2 November in La Guayra eingetroffen.
S. M. S. „Vineta⸗ ist gestern Guayra und S. 89. S. bes gfer⸗ — 8r — —
Der Ablösungstransport für die Schiffe der westafrikanischen Station, Transportführer: Kapitän⸗ leutnant Timme, ist mit dem Dampfer „Eleonore Woer⸗ mann“ am 1. November in Kamerun eingetroffen.
—
Seine Majestät der König empfing gestern Nachmittag, wie das „Dresdner Journal“ meldet, den italienischen Ge⸗ sandten Grafen Lanza im Residenzschlosse in feierlicher Audienz, um dessen Beglaubigungsschreiben entgegenzunehmen. Nach der Audienz fand im Residenzschlosse ein Diner statt, an dem der ltalienische Gesandte und der Staats⸗Minister von Metzsch theilnahmen. 8 1X“
1uu
Grroßbritannien und Irland.
Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain wird, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, wahrscheinlich etwa eine Woche in Natal verweilen und sich dann nach Trans⸗ vaal begeben. Er hoffe, der größte Nutzen seiner Reise werde in einer freimüthigen vertraulichen Aussprache mit Vertretern aller Klassen, aller Rassen und politischen Parteien bestehen.
Im Unterhause erklärte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Lord Cranborne, es seien in jüngster Zeit keine Verhandlungen geführt worden, noch würden solche jetzt geführt in der Absicht, daß die englische egen. sich die Ver⸗ waltung des Delagoa⸗Hafens und der Eisenbahn von der Delagoa⸗ Bai nach Pretoria sichere. Der Premier⸗Minister Balfour sührte aus, daß der Kanzler der Schatzkammer Ritchie in der Sitzung am Mittwoch Abend einen Kredit zur Erfüllung der Friedensbedingungen beantragen werde. Auf eine Anfrage hinsichtlich der Zucker⸗ Konvention erklärte der Premier⸗Minister, eine Genehmigung des Parlaments zur Ratifikation der Konvention sei nicht erforderlich. Er würde es indessen voggeogen haben, einen gesetzgeberischen Akt vor⸗ zuschlagen, um den Berathungen der Brüsseler Konferenz noch im Laufe der gegenwärtigen Session Folge zu geben; aber ein solcher Akt der Gesetzgebung müsse auf einen gelegeneren Zeitpunkt verschoben werden. Bryece (liberal) fragte, ob es nicht beabsichtigt sei, einen gesetz⸗ geberischen Akt zu unterbreiten oder einen Beschlußantrag vorzu⸗ legen, der dem Hause Gelegenheit geben würde, seiner Ansicht hierüber Ausdruck zu geben. Der Premier⸗Minister Balfour erwiderte, er habe schon erklärt, daß die Re⸗ gierung einen Beschlußantrag einzubringen beabsichtige. Nor⸗ man (liberal) stellte an den Staatssekretär für Indien Lord Hamilton die Frage, weshalb bei der Verschiffung von Eisenbahnmaterial für die Madras⸗Bahn von seiten einer Firma i Middlesborough deutschen Schiffen der Vorzug gegeben worden sei, und ob er nicht Schritte ergreifen wolle, um britischen Rhedern in Zukunft Gelegenheit zu geben, sich um solche Frachten zu bewerben. Lord Hamilton entgegnete, er könne sich in solchen Angelegenheiten nicht in die Geschäftsleitung der Bahnverwaltung einmischen, falls ihm nicht der Beweis gefuͤhrt werde, daß Parteilichkeit oder eine ungehörige Bevorzugung stattgefunden habe. Es leihm aber in diesem Falle die Verschiffungsangebote auf dem gewöhnlichen Wege ein⸗ gefordert worden.
In London sind gestern die Beschlüsse amtlich bekannt gemacht worden, welche die kürzlich daselbst abgehaltene Kon⸗
ferenz von Mitgliedern der Reichsregierung und
Ministern der Kolonien gefaßt hat. Die Resolution, be⸗ treffend die Bevorzugung im Handel zwischen den ver⸗ schiedenen Theilen des Reichs, erklärt es für wünschens⸗ werth, daß die Kolonien der britischen Einfuhr eine wesentliche Vorzugsbehandlung gewähren, und fordert die Reichsregierung auf, den Kolonien Vorzugsbehandlung durch Befreiung von den jetzigen oder künftigen Zöllen oder durch Herabsetzung derselben zuzugestehen. 5ö der Kolonien haben es auf sich genommen, den Parlamenten der betreffenden Kolonien zu empfehlen, der br 1ger ensahe bgesne Horzugsrechi⸗ zu gewähren: Canada soll die eehende Bevorzugung um 33 Proz. gewähren nehst einer weiteren Vorzugobehand lung für ausgewählte Artikel durch Ermäßigung von Zöllen zu Gunsten Englands, durch Erhöhung von Zöllen auf fremde Einfuhr oder durch Einführung von Zöllen auf gewisse jetzt zollfreie ausländische Waaren. Neuseeland soll eine allge meine Bevorzugung um 10 Prozent zu Gunsten britischer g oder eine gleichwerthige Vergünstigung für ausgewählte rtikel, wie es für Canada geplant ist, bewilligen. Die Kap⸗ kolonie und Natal sollen britischen Waaren eine Vergünstigung von 25 Prozent durch Erhöhung der Zölle auf ausländische Waaren zuͤgestehen. Eine andere Resolution verlangt den Aus schluß der fremden Schiffahrt vom Verkehr zwischen den verschiedenen Theilen des Reiches und vom Küstenverkehr, und zwar gegen die Länder, die in ähnlicher Weise die britische Schiffahrt ausschließen. Was Australien betrifft, so ist Wesen und Umfang der Vorzugsbehandlung noch †½ festgestellt worden. — Ferner wird noch bekannt daß der öFöNN für die Kolonien Chamberlain bei der Eroöffnung der Konferenz die Ansicht ausgesprochen habe, eine Reichsföderarion auf politischem Gebiete liege in den Grenzen der Möglichkeit, die Forderung einer solchen Föderation müsse aber von den Kolonien 3— Den Vorschlag, den Kolonien eine Vertretung in beiden Häusern des Parlaments einzuräumen, würde die Regierung im günstigen Sinne er wägen, er halte indessen die Errichtung eines berathenden Aus⸗ schusses für das Reich für die geeignetste a einer Ver⸗ tretung Kolonien. Erste Lord der Admiralität Earl of Selborne habe in der Konferenz eine Rede über die Küstenvd ng gehalten und ausgeführt, daß im Falle eines Krieges Flotte sich sofort konzentrieren werde, um die feindliche Flotte zu ören. Eine Küstenverthei g komme also gar nicht in Frage. J 2 Die außerordentliche türkische Gesandtschaft ise gestern, wie „W. T. B.“ meldet, von Nalta wieder abgereist
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Bern ve lautet st, es werde demnächst zwischen den Staaten de⸗ lateinischen Münzunion Zusatzabkommen ung, zeichnet werden, durch das der Schweiz ein neues auf ordentliches Kontingent von Silbermünzen bewi
werde. Cerbien. rt „W. T. B.“*, daß eine ordnung der serbisch⸗orthodoxen Geistlichkeit osnien und der Herzegowingc dem ökume
triarchen in Konstantinopel Joachim III. ein Denk in die
Aus Belgrad
Kirche
das Gerücht verbreitet,
“ Bulgarien. 8 8 Wie dem „W. T. B.“ aus Euxinograd vom gestrigen Tage gemeldet wird, sandte Seine Majestät der Deutsche Kaiser aus Anlaß der Feier, die kürzlich an Bord des Dampfers „Therapia“ der Deutschen Levantelinie statt⸗ gefunden hat, aus Blankenburg folgendes Telegramm an Seine Königliche Hoheit den von Bulgarien: „Durch Meinen General⸗Konsul habe Ich von Eurer Königlichen Hoheit Besuch auf dem deutschen Levante⸗Dampfer „Therapia“ gehört und von den freundlichen Worten, die Sie bei dieser Gelegenheit gesprochen haben. Für den Ausdruck der Meiner Person hierbei ge⸗ widmeten Gesinnungen sowie für das den wirthschaftlichen Wechsel⸗ beziehungen zwischen Deutschland und Bulgarien bewiesene Interesse spreche Ich Eurer Königlichen Hoheit Meinen aufrichtigen Dank aus. Seine Königliche Hoheit der Fürst von Bulgarien twortete darauf: 8 8 „Für das liebenswürdige Telegramm Eurer Majestät aus Blanken⸗ burg spreche ich meinen aufrichtigsten Dank aus ch sehe darin mit Genugthuung, daß meine auf der „Therapia“ gesprochenen Worte einen freundlichen Widerhall gefunden haben.“
Amerika.
Der, New York Herald“ meldet aus Rio de Janeiro, die Hauptzüge des Regierungsprogramms des neuen Prä⸗
identen Alves seien am Sonntag bekannt gegeben worden. Danach hege der Präsident die Ueberzeugung, daß es absolut nothwendig sei, die Verbindlichkeiten der Republik durch Zahlungen in Gold zu erfüllen, und sein vornehmliches Bemühen werde darauf gerichtet seien, den Werth des Papiergeldes zu
eben. 8 h 8 Afrikka.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Aden vom gestrigen Tage berichtet, der britische Kreuzer „Pomone“ habe sich nach Illig an der Küste des italienischen Schutzgebiets begeben, um die Möglichkeit einer Landung von Truppen im Hinblick auf ein Vorgehen gegen den Mullah durch das italienische Gebiet zu untersuchen. Gleichzeitig solle auch von Berber aus vorgegangen werden. — In Aden war der Mullah habe einen vor⸗ geschobenen Posten in der Nähe von Bohokle plötzlich angegriffen und einen großen Kameeltransport erbeutet. Eine Bestätigung dieses Gerüchts fehlt noch.
Ein weiteres Telegramm aus Aden meldet, daß der Oberst Swanne zurückberufen worden sei, um vorläufig als Berather des Auswärtigen Amts thätig zu sein. Der General Manning habe das Oberkommando über die Somaliland⸗ Erpedition übernommen. Er werde in etwa 6 Wochen seinen Vormarsch beginnen.
Witterungsnachrichten aus den höheren Luftschichten.
Unter diesem Titel brachten wir am 18. Oktober (in Nr. 246) einen orientierenden Artikel aus den Reden des Vor⸗ stehers des Aöronautischen Observatoriums, der die neuesten Erfolge auf diesem durchaus aktuellen Forschungsgebiete dar⸗ legte. Hierbei wurde der Plan erörtert, die Ergebnisse dieser Arbeiten in der Form von täglichen Berichten einem weiteren Kreise zu unterbreiten, zumal begründete Aussicht vorhanden ist, daß dieselben außer ihrem beträchtlichen wissen⸗ schaftlichen Werthe auch der praktischen Witterungskunde, der Wettervorhersage, dienstbar gemacht werden können. Indem wir auf diese mit dem heutigen Tage beginnende Pu⸗ blikation, die unserem üblichen Witterungsberichte angefügt ist, verweisen, geben wir noch folgende Er⸗ läuterungen.
Das Abronautische Observatorium des Königlichen Meteorologischen Instituts ist im Norden von Berlin, am — Rande des Tegeler Schießplatzes, gegenüber dem neuen Kasernement des Luftschiffer⸗Bataillons, errichtet. Auf einem Gelände von nur 2 ha Größe befindet sich dort ein kleines Dienstgebäude, das neben einigen Bureaur einem Aufseher und einem Gehilfen Wohnung gewährt; ein roher Holzschuppen für die Unterbringung von Drachen und Drachen⸗ ballons, sowie ein hölzerner Thurm für das Emporschicken dieser Luftfahrzeuge vervallständigt die mehr als einfache Ein⸗ richtung, deren provisorischer Charakter durch die Neuheit der Forschungsmethode bedingt war. Dagegen stehen die maschinellen und instrumentellen Hilfsmittel des Dbservatoriums hinter den an anderen Orten, z. B. in Trappes bei Paris, Wiborg in ZJütland, Blue Hill in Nord⸗Amerika, gebrauchten in keiner Weise zurück, sodaß trotz des ungemein beschränkten Plapes, dessen Ausnutzung noch duürch die täglichen Schieß⸗ und Felddienstübungen der Berliner eenen ußert rschwvert wird, zahlreiche und verhältnißmäßig ohe Aufstiege der Drachen und Drachenballons zur Aus⸗
hrung kommen. Bei dies werden selbstregistrierende
pparate, die den Luftdruck, — und Feuchtigkeit
der Luft sowie die Windgeschwindigkeit fortlaufend aufzeichnen, in die Höhe geschickt, und zwar bei windstillem und mäßig windigem Weiter mittels Parseval⸗Sigsfeld’ schen 2 ballons, bei stärkeren Winden mittels Hargrave scher Kasten⸗ drachen, die, an Klaviersaitendraht gefesselt, 3 bis 4 Kilo⸗ und mehr erreichen können. kommen
au meter Höhe eeee waldigen Umgebung nur allzuoft solche Wind⸗
sse vor, welche die Anwendung beider Hilfs⸗ entweder ganz ausschließen oder doch sehr berräͤchtlich einschraͤnken. Auch darf nicht unerwähnt bleiben, daß die —— im Interesse der Publikation der Auf⸗ ,— jeden Aufstieg gegen Mittag abzubrechen, die Er⸗ rei der größten Pcber nahezu gänzlich verhindert.
unsere Leser werden, bei der Beurtheilung der „ ittheilungen des Aöronautischen Observatoriums“ den obengenannten Schwierigkeiten Rechn zu tragen, machen — — —2— — Versuch, tägliche ungsnachrichten aus R. tmosphaͤre ver⸗ öffentlichen, der erste seiner Art ist. 8
—
“ 2* 1“
Varlamentarische Nachrichten. n 22
(208.) des Reichstages, des Innern, ts⸗Minister Dr. vrE
ewers ö das Haus zunächst das An⸗
ichert Fr. Ban; in der üblichen
dann die it aücee. es 24 Debatte en
Ilbrecht und enossen (Soz.) beantragten neuen
“ Antrag Albrecht hat folgenden Wortlaut:
„Der Bundesrath ist verpflichtet, die Zölle für vom Ausland eingehende Waaren aufzuheben und ihre zollfreie Einfuhr zuzulassen, wenn die gleichartigen Waaren von deutschen Verkaufsvereinigungen (Syndikaten, Trusts, Kartellen, Ringen oder dergleichen) nach dem oder im Auslande billiger verkauft werden als im deutschen Zoll⸗ gebiet. Die getroffenen Anordnungen sind dem Reichstage sofort oder, wenn er nicht versammelt ist, bei seinem nächsten Zusammen⸗ tritt mitzutheilen. Sie sind außer Kraft zu setzen, wenn der Reichstag die Zustimmung nicht ertheilt.“
Für den Fall der Ablehnung des 8 Albrecht beantragen die Abgg. Dr. Barth und Brömel (fr. Vgg.): „dem Bundesrath die Befugniß zu ertheilen, die Zölle für vom Auslande eingehende Waaren aufzuheben“ u. s. w. (gleichlautend mit dem Antrage Albrecht).
Abg Dr. Paasche (nl.): Der Abg. Bernstein hat uns neulich über die Kartelle und die Bedeutung der wirthschaftlichen Krisis Vortrag vom Standpunkt seiner sozialistischen Theorien aus gehalten. Ich widerstehe aber, so leid es mir thut, der Versuchung, darauf einzugehen, denn Eraf Kanitz hat Recht, daß die Tribüne des Reichstages kein Professorenkatheder sein kann. Ich bin mit der Beweisführung des Herrn Bernstein nicht einverstanden. Uebrigens enthielt sein Vortrag nichts Neues. Daß die Preise langsam in die Höhe gehen, die Produktion sich überstürzt und diese wirthschaftliche Wellenbewegung regel⸗ mäßig wiederkehrt, ist bekannt. Die Preistreiberei liegt der Krisis nicht zu Grunde, sondern ist nur eine ihrer Begleiterscheinungen. Untersucht muß werden, woher die Preis⸗ treiberei kommt. Es sammeln sich allmählich Kapitalien an, die keine genügende Verwendung finden und an Nutzen verlieren, die Spekulation sucht nach den größten Gewinnen, bis man erkennt, daß man zu weit gegangen ist und mit den vorhandenen Mitteln einer so hoch gespannten volkswirthschaftlichen Entwickelung nicht zu folgen vermag. Daß der Antrag schwierig durchzuführen wäre, giebt Herr Bernstein selbst zu; seine einzige Rettung ist: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und diesen Weg soll der Bundesrath finden. Wenn wir nur unseren Willen aussprechen und in Gesetzesparagraphen formulieren, dann soll also der Bundesrath verpflichtet sein, den Weg für die Ausführung zu finden. Das kann nicht wirklich die politische Ueberzeugung des Herrn Bernstein sein. An und für sich läßt sich ja wohl ein Weg finden, aber eine andere Frage ist es, ob dieser Weg nicht mehr Opfer kosten würde als der jetzige Zustand. Meine Freunde sind einstimmig der Ansicht, daß dieser Weg nicht gangbar ist. Sowohl der Abg. Bernstein wie der Abg. Gothein verurtheilen die Kartelle, sind aber beide im Prinzip nicht deren Gegner; sie er⸗ kennen sogar an, daß Kartelle und Syndikate einen wirthschaftlichen Fortschritt darstellen, soweit sie eine Verbilligung der Produktion er⸗ möglichen. Aber beide verlangen die einschneidende staatliche Kontrole der Kartelle. Von den Sozialdemokraten wundert mich das nicht, wohl aber wundert mich, daß die Herren vom Freisinn dazu die Hand bieten, denn die staatliche Aufsicht heißt, den Drachen von Staat überall in das Wirthschaftsgetriebe einführen. Die Kartelle haben nicht bloß Nachtheile, sondern auch Vortheile gezeitigt. Die Einrichtung der gesellschaftlichen Organisation ist eine neue Er⸗ scheinung, die man vor 20 Jahren kaum kannte und die die Kinder⸗ krankheiten naturgemäß erst durchzumachen hat. Die Kartelle sind in großer Zahl in Deutschland entstanden und haben anerkanntermaßen den Zweck verfolgt, die Preisbildung zu regeln und Preis⸗ treiberei zu verhindern. Eine ganze Reihe von Syndikaten sind nur in der allerbittersten Nothlage geschaffen worden. Alle Preise waren so gesunken, daß die Produzenten nicht bestehen konnten, und da war es ganz natürlich, daß man auf ein Mittel sann, daß die Unternehmer nicht gegenseitig sich das Leben schwer machten, und daß die weniger kavitalkräftigen kleinen und mittleren Betriebe nicht durch kapitalkräftige Großbetriebe unterdrückt würden. Eine gesetzliche v dieser Angelegenheit darf sich nicht auf einen Staat beschränken, es könnte sonst geschehen, daß wir z. B. von Amerika mit Produkten überschwemmt würden. Wir müssen also dahin wirken, daß das Ausland unsern Bahnen folgt. Ich halte es für zweckmäßig und selbstverständlich, daß die Gesetzgebung dieser ganzen Angelegenheit mit der größten Aufmerksamkeit folgt und zu erforschen sucht, wo eventuell Schädigungen vorgekommen sind. Erst wenn darüber Klar⸗ heit geschafft ist, kann man wissen, wie man die Sache regeln kann. (Beifall bei den Nationalliberalen.)
Abg. Pachnicke (fr. Vgg.): Der Zusammenhang zwischen Kartellen und Zolltarif ist epident. Der Abg. Paasche hat mit seiner Staatsscheu geges einen großen Theil seiner eigenen Fraktionsgenossen — Ich erinnere an den Antrag Heyl, den eine größere Anzahl nationalliberaler Herren, auch Großindustrieller, unterzeichnet hat; allerdings die Namen Paasche und Beumer trägt der Antrag nicht. Dort wird gefordert, daß eine sachgemäße Reichsaussicht solcher Kartelle und Syndikate eingeführt mird, deren Geschäfts⸗
ebahrung nachweislich einen monopolistischen Charakter trägt.
lich, der Zentralverband deutscher Industrieller und der Nachfolger m früheren Wahlkreise des Ministers Möller hat auch zu diesem Antrage eine ganz andere Stellung eingenommen. Gerade weil dieser Gegenstand sich für ein besonderes Gesetz als sehr schwierig erweist, müssen wir diese egenheit benutzen, um dos Problem an dem richtigen Ende anzufassen, nämlich beim Zollsatz. Daß diese ganze Frage mit den Zöllen zusammenhängt, zeigt die histo⸗ rische —9„ Wir hatten 1879 nur 14 Kartelle und Syndikate, 1885 bereits 85, 1890 schon 210, 1896 deren 260. Nach den Er⸗ mitlelungen des Reichsamts des Innern giebt es beute sogar 400 solcher
reinigungen; also vor der Verschärfung des Schutzprinzips sogut wie
e Kartelle, nachher ein übermäßiges Emporwuchern. Wenn sich auch sosche Kartelle gebildet haben, die keinen Zellschutz geniecßen, so liegt das an den Tarifmaßregeln und an der Haltung des Eisenbahn⸗
nisters. Hätte dieser a den Kobl ngungen nicht gefügt, so wäre das Kohlenkartell zusammengebrochen und hätte eine erhebliche Erschütterung erfahren. Alle Maßregeln — die Kartelle müssen auf handelspelitischem Gebiete 1
an spricht immer vom Schutze der nationalen Arbeit, und werden ausländische Konkurrenten gegenüber deutschen begünstigt, die Stellung der eigenen Industrie auf dem Weltmarkt bedroht. Redner sucht dies durch eine Reihe statistischer n c. belegen, und fährt fort: man uptet, daß durch die Kartelle die Löhne sind, so ist darauf hinzuweisen, daß auch öffentliche Anregungen erfolgt 2— ven den Vertretern der Kartelle, die Löhne herabzuseßen und —2ö— 72. alle 212 ein — —₰ nothwendig 8— bisherige sein müsse. ie iterorganisationen wer den 1. den Kürzeren ziehen. nicht verkennen, daß die Kartelle und Svadikate ihren heil haben, so nicht mißbraucht Durch Zusammenfassung der ien können und kleinen Unternehmern das erhalten
werden die Kartelle nur oft Garantie gegen die
cine Ueberschäßung Krisen
wurden. Die uote, die
leider ir bra Engudte nicht — .n .t. wir 1.ee für
7 3 1 Minister —7 hat in einer arte moͤglich sei, Zölle
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auch werden. erspart
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Handelsvertrage auf
ee Ie.
des Zolltarifs 8, so
stehen wir bewußt auf einem anderen Standpunkt. iegt nicht das mindeste daran, daß diese Erledigung sofort erfolgt. Die einfache Verlängerung der bestebenden Verträge wäre der beste Ausweg, der sich denken läßt. Sieht man dieses Ergebniß voraus, f begreife ich nicht, weshalb Graf von Posadowsky Veranlassung nahm diesen Weg in seiner letzten Rede gewissermaßen zu diskreditieren, w doch selbst der Reichskanzler mit dieser Möglichkeit zu rechnen vo dem ausdrücklich erklärt hat. Daß der alte Tari egenüber dem neuen Entwurf unbrauchbar und unnütz geworden ser⸗ ist bisher behauptet, aber nicht bewiesen worden. Der alte Tarif, so alt er ist, kann auch sehr gut für die neuen Vertragsverhandlunge verwendet werden. Graf von Posadowsky hat durch sein eigenartig Vorgehen wahrlich die Situation nicht erleichtert.
(Schluß des Blattes.) “
Statistik und Volkswirthschaft. 1
Die über hundert Jahre alten Personen in Preußen am 1. Dezember 1900.
Bei den Volkszählungen wird regelmäßig auch eine Anzahl vo über 100 Jahre alten Personen ermittelt, welche sich in Preußen au den Zeitraum 1871 — 1900 nach der Stat. Korr.“ folgendermaßen vertheilen. Es wurden gezählt
am 1. Dezembe 147 männl. und 287 weibl.,
“ EEE1u6““
„ 1. 128 1 23 „ 5 24 „ „ 67 „
„ . 15 „ „ 31 „
1 5 2 10“
Die beständige rechnungsmäßige Abnahme der Zahl der Ueber hundertjährigen seit dem Jahre 1871, besonders aber seit 1880, is in erster Linie der sorgfältigen Kontrole zuzuschreiben, welcher erfahrungsgemäß sehr unzuverlässigen Angaben in den höchste Altersklassen im Königlichen Statistischen Bureau unterzogen werden. Seit dem Jahre 1885 wird dort nämlich ein Register der über 90 Jahre alten Personen geführt und auf Grund der Sterbe⸗ register sowie der Altersangaben gelegentlich der Volkszählungen be⸗ richtigt, wobei alle zweifelhaften Fälle mit Hilfe von Kirchenbüchern, Seelenlisten und bei den örtlichen Behörden vorhandenen Personal⸗- nachweisungen sowie durch Nachfrage bei Mitgliedern der Familie u. s. w. aufgeklärt werden, sodaß die Nachrichten über die Zahl un das Alter der über 100 Jahre alten Personen jetzt wohl als dem wirklichen Thatbestande ziemlich entsprechend angesehen werden dürfen
Nach den in der angedeuteten Weise berichtigten Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1900 gab es im preußischen Staat nur 35 Personen im Alter von über 100 Jahren: in Ostpreußen 2 weibliche, in Westpreußen 1 männliche und 10 weibliche, in Branden⸗ burg 2 weibliche, in Posen 2 männliche und 8 weibliche, in Schlesien 1 männliche und 3 weibliche, in Schleswig⸗Holstein 1 männliche und 1 weibliche, in Hannover 2 weibliche und in Rheinland ebenfalls 2 weibliche. 8
„In den vorstehenden Zahlen tritt die größere Langlebigkeit de weiblichen Personen klar zu Tage. Gruppiert man die Angehörige 1. sten Altersstufe weiter nach Alter und Familienstand, so ergiebt sich, daß von den Männern 1 Junggeselle, 1 Ehemann un 3 Wittwer waren, von den Frauen 1 unverheirathet Gebliebene und 29 Wittwen. 8
Die Gesammtzahl der im Jahre 1900 über 100 Jahre alt be⸗ fundenen Personen vertheilte sich folgendermaßen auf die einzelner vollendeten Altersjahre. Es zählten 100 J. 2 männl. und 16 weibl. 104 J. — 101 „— 5 El1“ 105 „ — a33II“ 103 8 2 2 8 2 2„ „ „ 9 „Dem Religionsbekenntnisse nach waren von dan 35 Ueberhundert⸗ jährigen 23 Katholiken, die, mit Ausnahme einer im Rheinlande lebenden Wittwe, alle in Westpreußen, Posen und Schlesien ihren Wohnsitz hatten; weitere 10 waren ngelische, davon 6 in Brandenburg, Schleswig⸗Holstein und Hannover und 4 in Ostpreußen und Posen, und zwei endlich waren Juden und lebten in West preußen und im Rheinlande. Dementsprechend war als Muttersprache bei 21 Personen polnisch, bei 13 deutsch und bei einer Person masurisch
Pee Was die Gebürtigkeit anbetrifft, so stammten fast alle aus den c i Provinzen, in denen sie sich am Tage der Zählung aufhielten. kur zwei in Brandenburg und im Rheinlande gezählte Wittwen waren aus Pommern bezw. Luxemburg gebürtig, und ein in Schlesien ermittelter Wittwer war aus Rußland eingewandert. Die Unterscheidung nach dem Berufe und der sozialen Stellung ergab 10 Ortsarme (darunter 2 Männer), 2 Hospitaliten (beides Frauen) und 8 Altsitzer oder Auszügler (darunter ein Mann). Da neben erscheinen noch 3 Rentnerinnen, eine Arbeiterin, eine —— und ein früherer Wirthschaftsbeamter. Bei einer männl und s weiblichen Personen fehlte die Berufsangabe. Diese onen — wahrscheinlich im Haushalte von Kindern oder sonstigen Ver wandten. 8 wei Personen werden noch als berufsthätig bezeichnet — nämlich eine de. Fen alte polnische verwittwete Arbeiterin im ,— bezirke Marienwerder und eine 100 Jahre alte verwittwete deutsche Hebamme im Regierungsbezirk Aurich, als arbeitunfä aber nur eine im Jahre 1800 geborene, verwittwete polnis rme im Regiexungshezirk Posen, die blind und stumm und schon seit Jahren altereschwach ist. Eine männliche Perfon von 103 und zwei weidliche G 8* don 22 . man als rAnse. 19,—— i rgendwe Angaben den Grad der Rüsti ni Zur Arbeiterbewegung. ranzösischen Bergarbeiterausstand ( d. 8gnn se dem „W. T. B.“ aus Lens gemeldet, die —₰ . g E- — 8 ½ — zirks von aßede⸗Calait sehr unruhig verlaufen ist. reiche Patrouille⸗ Pesantics machten um die Gruben die ghabe An mehrer L. Stellen mußte die Kapallerie eingreifen; doch ist kein wirkich er⸗ ster
Zwischenfall zu verzeichnen. Die Arbeit ist noch immer vell⸗ ein⸗ gestellt. 1
männl. und 1 weibl.
Kunst und Wissenschaft. 4ℳ 8
in von estversammlung 400 fährigen Gedenkfeier der Gründun v
Zweiges der vereinigten Univerzitäten 4 berg (vgl. Nr. 250 d. ) an Seine Maze* Aꝙ9.ese. König gerichtetes Huldigungs⸗Telegr⸗ mm ist dem Rälen
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