1902 / 269 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Nov 1902 18:00:01 GMT) scan diff

8 2.

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vember 1902.

Justiz⸗Ministerium.

Der Rechtsanwalt Ernst Gaebel in Schneidemühl ist um Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts Posen, mit

Anweisung seines Amtssitzes in Schneidemühl, ernannt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Den Lehrerinnen an der Königlichen akademischen Hoch⸗ schule für Musik in Charlottenburg Frau A nna Schultzen, seborenen von Asten, und Frau Elise Breiderhoff, ge⸗ orenen Frey, den Lehrern an dieser Anstalt Musik⸗Direktor Max Stange, Leopold Kacl Wolf und Kammervirtuos Heinrich Gantenberg, sowie den Lehrern an der König⸗ lichen akademischen Hochschule für die bildenden Künste in Charlottenburg, Malern Wilhelm Herwarth und Georg Meyn ist der Titel „Professor“ und

dem Inspektor der Hochschule für die bildenden Künste Alban Croner der Charakter als Rechnungsrath verliehen worden.

Am Schullehrer⸗Seminar zu Kyritz ist der bisherige kommissarische Seminarlehrer Gebhardt zu Neuruppin als ordentlicher Seminarlehrer angestellt worden. C 8

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Königliche Akademie der Wissenschaften.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hat den Professor an der Universität Wien Dr. Eugen Bormann um korrespondierenden Mitgliede in ihrer philosophisch⸗ historischen Klasse gewählt. 8

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 45 der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter

Nr. 10 401 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für die Bergwerke im Bezirk

des Amtsgerichts Biedenkopf, vom 23. Oktober 1902, und unter

Nr. 10 402 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betreffend

die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerichte Braubach, Diez, Hachenburg, Hhrereacpansen⸗ Langenschwalbach, Limburg a. L., Montabaur, Na tätten, Rennerod, Runkch, Weilburg und Wallmerod, vom 8. No⸗ Berlin W., den 14. November 1902. 8 8 Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt.

Weberstedt.

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88

Abgereist: 8

Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der eistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten Dr. Etude⸗ nach Posen.

Richtamtliches.

Deutsches Reich.

88 Preußen. Berlin, 14. November. Der Praͤsident Blenck ist mit den Referenten im Königli

8 preußischen Statistischen Bureau Geheimer Regierungerat

Dr. Petersilie und Professor Dr. Kluge von der Dienst⸗

reise zurückgekehrt. aa.

Die Bevollmächtigten zum Bundesrath Herzoglich sachsen⸗ altenburgischer Staats⸗Minister von Helldorff und Fürstlich schwarzburgischer Staats⸗Minister Petersen sind von Berlin

8 abgereist.

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Regierung antritt. Des weiteren die Regierung anderer Seite

. n der letzien Throner

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Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Stosch“ am 11. November in St. Eustatius (Kleine Antillen) einge⸗

troffen und gestern von dort nach San Juan de Portorico in

See gegangen.

S. M. S. „Gazelle“ ist am 12. November in St. Thomas (Westindien) angekommen.

Der Ablösungstransport für die Schiffe auf der

** ostasiatischen Station, Transportführer: Kapitänleutnant Glarte, ist mit dem Dampfer

„Kiautschou“ am 12. No⸗ vember in Hongkong eingetroffen und hat gestern die Reise nach S. hanghai korigesesi

Kiel, 13. November. (W. T. B.) Ihre Majestät die Lasserin und Königin v.— um dn. Uhr Abendo, von Grünholz kon umend, hier ein. eegsr g Anarbrch. derselben waren am b en Königlichen Hoheiten die rinzen Adalbert und Waldemar erschienen. Ihre kajestät begaben Sich mach der Villa des Beringen 2 über.. 11““ Bra. wschweig. W“ Dem Landtage ist gester.Xeeine Regierungsvorlage, betreffend eine nehemessche Irelegang des chaftsgesetzes vom Jahre 184.2 G-22— 989 wie 28. „X. G.⸗ 522, v-2 eeen ausdrücklich dahin ausgelegt, Vncgen 8

Wechsel in der on des . dsen die Regentschaft t aufzm hören hat, sendern 8 nge Labe bie 2* an der akrnellen Ausübung der Regierung behinderter gter Thronfolger die cs den Vorlage,

um alle Zweisen äber t nügen, die öv xcht worden

be sie ein die Auslegung 2—

eine durch nmuerliche

Herzoglichen Staats⸗Ministeriums sei von maßgebender Stelle des Reiches kein Zweifel darüber gelassen worden, daß na dortiger Auffassung in den thatsächlichen Verhältnissen keinerlei Aenderung eingetreten sei, die dem Bundesrath Anlaß geben könnte, eine andere als die im Bundesrathsbeschluß vom Jahre 1885 gekennzeichnete Stellung in der Thron⸗ folgefrage einzunehmen. Ebenso wenig sei dem Herzog⸗ lichen Staats⸗Ministerium eine Thatsache bekannt geworden, die zu dem Schlusse berechtige, daß seitens des Haufes Braun⸗ schweig Schritte geschehen seien, um eine Entscheidung bezüg⸗ lich der schwebenden, an die letzte Thronerledigung im Herzog⸗ thum sich knüpfenden Fragen 5S „Es sei also die Annahme berechtigt, daß in absehbarer Zeit eine Aende⸗ rung in den Verhältnissen des Herzogthums nicht eintreten werde.

Oesterreich⸗Ungarn.

In der gestrigen Sitzung des österreichischen Abgeordneten⸗ hauses wurde über einen dringlichen Antrag, betreffend die doppel⸗ sprachigen Aufschriften bei mehreren Lokalbahnen Böhmens, verhandelt. Dabei kam es, wie „W. T. B.“ berichtet, zwischen den Abgeordneten Groeßl und Sehnal zu einem heftigen Wortwechsel, in welchen sich auch der Abgeordnete Stein mischte. Der Streit drohte in Thitlichkeiten auszuarten. Der Abgeordnete Lecher bemühte sich, die Streitenden zu beschwichtigen, was ihm jedoch nicht gelang. Die Alldeutschen suchten Sehnal von dem Platz des eben sprechenden Abg. Schreiner wegzudrängen. Es kam zum Hand⸗ gemenge zwischen Deutschen und Czechen. Wahrend desselben unter⸗ brach der Vize⸗Präsident Zacek die Sitzung. Die Czechen, namentlich der Abg. Choc, beschuldigten die Deutschen, daß sie geschlagen hätten. Nach der Unterbrechung der Sitzung dauerte der Lärm im Saale fort. Es bildeten sich Gruppen, welche die Vorfälle lebhaft erörterten. Abermals schien es zum Handgemenge zwischen den beiden Parteien zu kommen Die Czechisch⸗Radikalen beschuldigten die Alldeutschen, den Abgeordneten Sehnal thätlich angegriffen zu haben. Schließlich gelang es einigen Abgeordneten auf beiden Seiten, ihre Parteigenossen zu beschwichtigen. Der Abgeordnete Pacak brachte die Czechisch⸗Radikalen, der Abgeord⸗ nete Walz die deutschen Abgeordneten auf ihre Plätze zurück. Nach 3 Uhr erschien der Vize⸗Präsident Kaiser im Saal, und die Sitzung wurde wieder aufgenommen. Bevor er dem Abgeordneten Schreiner das Wort ertheilte, ermahnte er energisch, die Ruhe zu wahren, und sprach sein tiefes Bedauern darüber aus, daß es im Hause zu der⸗ artigen Scenen gekommen sei. Der Vize⸗Präsident ertheilte auch dem Abg. Sehnal wegen Beleidigung des Abg. Groeßl einen Ord⸗ nungsruf. (Darauf Lärm und Widerspruch bei den Czechen.) Der Abg. Schreiner setzte alsdann unter andauerndem Lärm seine Rede fort. Im Laufe der Verhandlungen erklärte der Eisen⸗ bahn⸗Minister Hr. von Wittek, die Staatsbahnverwal⸗ tung, deren Bestreben kein anderes sei, als den verschiedenen Völkern nach Möglichkeit zu dienen und ihren wirthschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, sei gern bereit, die erhobenen Be⸗ schwerden zu 5 und Abhilfe zu schaffen, sie müsse jedoch bei den im Staatsbetriebe befindlichen Privatbahnen gewisse erworbene Rechte und Ansprüche berücksichtigen. Die Dringlichkeit der Anträge wurde sodann abgelehnt, womit der Gegenstand erledigt war. Die Sitzung wurde hierauf geschlossen.

Bei den Landtagswahlen in den städtischen Be⸗ zirken Kärntens wurden nur Anhänger der Deutschen Volkspartei gewählt, darunter Steinwender. Die Klagenfurter Handels⸗ und Gewerbekammer wählte gleichfalls drei Anhänger der Deutschen Volkspartei.

1 Großbritannien und Irland.

Ihre Majestäten der Deutsche Kaiser und der König Eduard und Seine Königliche Hoheit der Pr inz von Wales begaben Sich, nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Dersingham, gestern Vormittag nach Flitcham zur Rebhühner⸗ jagd und nahmen nach deren Beendigung das Frühstück in einem Zelte ein. 4 H

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses richtete das Mitglied an den Generalpostmeister Austen Chamberlain die An⸗ rage, ob er wisse, daß Briefe aus China auf dem Landwege in 26 Tagen nach England kämen, während sie bei Beförderung mit Postdampfern 44 Tage unterwegs seien, und ob er diese Thatsache bei der nächsten Revision der Postverträge mit in Betracht zieben wolle. Chamberlain erwiderte, er glaube wohl, daß Briefe von Tschifu nach London in 26 Tagen gesandt werden könnten; die transsibirische Bahn würde bei der Regelung des Postdienstes für die Zukunft nicht außer Acht ge⸗ lassen werden. Malcolm (konservativ) fragte an, ob der frühere Botschafter in Wien Rumbold die Genehmigung der Regierung zur Veröffentlichung seiner „Erinnerungen“ gehabt habe, die Mittheilungen über private Unterredungen und andere ——— der Länder enthielten, in denen er beglaubigt war. Der Unter Staatesekretar des Auswärtigen Amts Crandorne erwiderte, die Genehmigung der

rung sei von Rumbold nicht nachgesucht worden; indessen habe in Fällen, in denen die Frinnerungen B mnisse perfonl Natur oder Angelegenheiten, die bereits offenkundig sind, betreffen, eine solche Genehmigung anscheinend nicht als wesentli Erforrerniß gegolter. Veröffentlichung eines früheren Vertreters Sehgenne⸗ ohne Er⸗ aubniß des Staatssekretärs des Aeußerg würde höchst tadeinswertb ein, wenn sich diese Veröffentlichung auf Geschehnisse neuernen Datums

ziehe, die dem Verfasser bei seiner amtlichen Wirksamkeit zur Kenntniß FPkemmen sinc. Die Regierung erwäge, ob cs ales rärblich erscheine, Schritte zu thun, um jeden Zweifel darüber angzuschlleßen, wie die die Sache ansehe. Dilke (liberal) 128 ob die Regterung Kenntaiß davon habe, daß der Emir von Afaghanistan im Durbar vom 5. September eine direkte Mittheilung der russischen Rogierung zur Verlezung gebrocht und der Gouverneur des afghanischen Turkestan von dem

t von Rursisch⸗Turkestan eine Mittheiln direkzer Handels⸗ ekretär ndien 2 amilt on die Reg von den nten Mittheilungen keine Insormation.

Der Kaid Mac Lean, Oberster der Leibwache des Sultans von Marolko, ist gestern von London nach Tanger abgereist. A, 8

Frankreich. 8 ö

Der Handels⸗Minister Trouillote tern, nach einer des „W. T. B.“ aus Paris, 4 ordnung von Rhedern und Kaufleuten aus Marfeille, die ihm ihre Wänsche bezüglich der Schaffung eines Freihafens in Marseille v Miister erwiderte, er sei gleichfalls der An⸗ t, die Schaffung eines Freihafens in Marseille eine dringende Angele it sei, und werde noch Ende dieses onats einen darauf n Geschentwurf im Parlament einbringen; allerdings werde der Entwurf kaum noch in dieser Session, die ichn ich am 10. Dezember een werde, zur Ber eren. Er werde [2.2. um dies e Losung zuzuführen, tr pposition, 7 isser immer noch dem Fr ojekt ent⸗

der Deputirtenkammer TLIAIIn en

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daß der Urheber des Zwischenfalls ein Feldwebel in Unjf... der auf Einlaß zur Tribüne gewartet und plötzlich unleüsne dr. „Es lebe das Vaterland!“ vier Revolverschüsse abgegehenn K. Der Feldwebel wurde sofort verhaftet und nach der Q is betd bracht. Man nimmt an, daß man es mit einem Geis 8 thun hat. Nach dem Beginn der Sitzung interpellierte der Dar Chaumet die Regierung über die Einste ung des Baues von Kun schiffen und forderte, daß das aufgestellte Programm durch diegg. werde. Ein Aufgeben desselben in einem Augenblick⸗ wo die gefühn Mächte ihre Flotten verstärkten, würde für Frankreich eine

und moralische Einbuße bedeuten. Der Marine⸗Minister erwiderte, er halte sich streng an das aufgestellte Pr.

habe nur den Bau von drei Panzerschiffen, deren

Jahre 1906 zu erfolgen habe, einstellen lassen, weil e

einen Nachtragskredit von 20 Millionen hätte nachsuchen mi Wenn man sage, die Unterbrechung des Baues der Schiffe den Arbeitern ihre Arbeit, so bemerke er dagegen, 1 Unternehmer sich dieses Vorwandes mehr in ihrem Interesse bedienten. Man werde an den Bau der in R stehenden Schiffe gehen, zuvor müsse man aber die erforderl 8 Kredite dazu erhalten. Der Deputirte Dubief bemerkte 88 Minister habe nicht das Recht, die von seinen Vor ängern genehtnig Kontrakte zu anzullieren. Lanessan führte au daß die Kam 8 ihn, als er das Marine Ministerium geleitet, ermächtigt habe Wer träge über den Bau von drei Panzerschiffen abzuschließen; dabei sh aber abgemacht worden, daß im Jahre 1902 keine Zahlung zu erfolgan habe. Wenn 1906 die Flotte den Bestand erreicht haben werde 8- im Programm vorgesehen sei, so werde für das Land keinerl Gefahr bestehen. (Beifall auf allen Bänken des Hauses.) Nach einer Erwiderung des Marine⸗Ministers Pelletan nahm die Kammer mit 331 gegen 152 Stimmen eine Tagesordnung an, in welcher der R. gierung das Vertrauen ausgesprochen wird, daß sie es verstehen werde die Interessen der nationalen Vertheidigung und die Beschlüsse 8 Kammer bezüglich des Flottenprogramms mit den Erfordernissen des Finanzbudgets in Einklang zu bringen. 8 8

Italien.

Nach einer von „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Tribuna“ genehmigte gestern der Ministerrath die Gesetes⸗ vorlagen, betreffend die Ehescheidung, die Reduktion des Salp preises von 40 auf 25 Cts., die Abschaffung der untersten Stufen der Grundsteuer und andere Ma regeln zu Gunsten landwirthschaftlicher Betriebe und industrieller Unternehmungen.

Infolge einer Uebereinkunft zwischen der italienischen und der brasilianischen Reugierung ist die Geltungsdauer des Handels⸗Abkommenszwischen Italien und Brasilien die 89 31. Dezember d. J. abläuft, auf 2 Jahre verlaͤngert worden.

Der Papst empfing gestern den Bischof von Met.

Spanien. Aus Madrid erfährt „W. T. B.“, daß die Pr aͤsi⸗ denten der Deputirtenkammer und des Senats 2 abgelehnt hätten, in das Ministerium Sagasta einzutreten. Ach die Verhandlungen zwischen Sagasta und Romero Roblen hätten sich zersclagen. Infolge dessen sei die Bi dung da Kabinets vorläufig gescheitert. Sagasta habe sich gesten Mittag nach dem Königlichen Schlosse begeben; als er dassebbe wie er verlassen, habe er bestätigt, daß er mit Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Er hatte gestern Abend eine abermalige Be⸗ sprechung mit Romero Robledo und anderen Persönlichkeiten und wird heute dem König über seine neuen Schritte berichten.

Luxemburg.

Der Staats⸗Minister Eyschen theilte estern, wie dem „W. T. B.“ aus Luxemburg gemeldet wird, in einer Ab⸗ theilungssitzung der Abgeordnetenkammer die Grundzüge eines am Dienstag in Berlin unterzeichneten Vertrages zwischen dem Deutschen Reiche und Luxemburg über die Erneuerung der Zollvereinigung Luxemburgs nit Deutschland und die Weiterführung des Betriebes der luxemburgischen Wilhelmsbahn durch das Deutsche Reich für die Zeit bis 1959 mit. 28 vertrag sei der gle che, wie bisher; der Bahnvertrag enthalte eine Reihe neuer Beaeagen 1

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Rumänien. 11u“

Der König ist, einer Meldung des „W. T. B.“ au

Bukarest zufolge, gestern von dem Besuch des Fürsten den Bulgarien nach Sinaia zurückgekehrt.

Amerika.

Der Staatsseknetär der Vereinigten Staaten von Amerik⸗ Hay hat, einer Meldung des „W. T. B.“ aus Wassingten zufolge, dem Marine⸗Sekretär Mooby mitgetheilt, die Lage auf dem Jsihmus von Vanama sei jetzt so günstig, daß er ihm keine Vorschläge mehr bezüglich einer weiteren von Matrosen und Seesoldaten zu machen habe.

Ueber die Lage in Guatemala berichtet der aus Mittet⸗ Amerika in San Francisco Herneesene Dampfer „Newport', der Präsident habe die schärfsten Maßnahmen getroffen, damu keine Ei inen über die Ausdehnung des d die kanischen Auobrüche angerichteten Schadens in die Außenwelt gelangen; an allen Kabeldepeschen werde strenge Zensur geübt.

ein Telegramm aus Willemstad meldet, ist der General der venezuelischen Aufständischen Matos dort angrkommen. Dagegen sind die Generale Batalla, Dominici und Cesar Vicentini mit bh anderen 42 der Aufständischen von dem Kricgsschiff des Präsidenten Castro auf dem Wege nach Curaçao n worden.

Asien. Aus Schanghai erfährt das „Reuter’'sche Bureau“, der Feneazach 2251 YNuanschikai * sich

Besuche des Vize⸗Kön g8 Tschangtschitung nach drer um mit ihm die Lage zu e 84

Afrika. 2. in Marokko ist andauernd ernst. Wie der Madrider raldo“ aus berichtet, hatte der Gouver⸗ neur von Tetuan ein Scharmützel mit den au Kabylen von Benider, von vier Mann get ünf verwundet wurden; ein neucs Tresfen stehe iner des „W die marokkan mit Munition und P. Tetuan zu unterstützen. * zu plündern, di

. Im nach gegangen.

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für die Kanalvorlage gestimmt und mehrfach dafür

8 nacbme glangt ist;

Parlamentarische Nachrichte . Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗

* es befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (216.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekrekaͤr des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky und der Minister für Handel und Gewerbe Möller beiwohnten, wurde die Berathung über den Antrag Aichbichler auf Abänderung der Geschäftsordnung fortgesetzt.

Die gestern Abend abgebrochenen Verhandlungen waren so weit gefördert worden, daß der Schluß der Diskussion herbei⸗ geführt und darauf der Antrag von Normann⸗von Tiedemann⸗ Spahn auf Uebergang zur einfachen Tagesordnung über die sämmt⸗ lichen 19 Amendements der Sozialdemokraten in nament⸗ licher Abstimmung für zulässig erklärt worden war. Nach der Geschäftsordnung hat nunmehr je ein Redner für und gegen den Antrag auf Uebergang zur einfachen Tagesordnung das Wort zu erhalten. Für den Antrag spricht der

Abg. von Tiedemann (Rp.): Die Anträge der sozialdemokratischen Partei enthalten Bestimmungen, die lheils selbstverständlich, theils geeignet sind, den Abstimmungsmodus, den wir vorschlagen, zu verzögern und unter Umständen zu verwirren. Aber die Nr. 19 dieser Anträge ist eine offenbare Verhöhnung, wenn sie die beseitigte Form der namentlichen Abstimmung durch ete Vinter h wieder einführen will. Gerade diese Bestimmung unter Nummer 19 verdient eine ganz ent⸗ schiedene und energische Zurückweisung. Deshalb haben wir den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung über diese sämmtlichen An⸗ träge gestellt. Ich lasse mich auf die einzelnen Anträge nicht mehr ein. Der Zweck ihrer Einbringung war offenbar zunächst, einem Dauer⸗ redner Gelegenheit zu geben, uns 3 bis 4 Stunden hier zu unterhalten und dann 22 namentliche Abstimmungen zu veranlassen. Dieser Zweck war so durchsichtig, daß er uns eben auch bestimmte, Uebergang zur einfachen Tagesordnung zu beantragen. Indessen haben wir doch alle Ursache, den Antrag steftern für die Einbringung dieser Anträge dankbar zu sein, denn die Vorgänge, die sich gestern daran knüpften, haben zur Evidenz gezeigt und auch dem Blindesten die Augen darüber geöffnet, daß es so nicht weitergehen kann. Wir müssen deshalb auch nach dem harmlosen Antrage Aich⸗ bichler überlegen, ob es nicht nothwendig ist, die Geschäftsordnung in anz anderer und gründlicher Weise zu ändern. Es handelt sich um das Söhicksal des Fenxen Reichstages, und ich möchte fast sagen, auch darum, ob wir den Reichstag zum Gespött der ganzen Welt machen wollen. Mit der Offenherzigkeit, die wir an dem Abg. Bebel zu schätzen haben, hat er in seiner Hamburger Rede den Feldzugsplan der Herren mitgetheilt höchst dankenswerth! Ebenso deutlich haben auch der Abg. Singer und die anderen Herren uns mitgetheilt, was wir von ihrer Obstruktion in Zukunft zu erwarten haben. Hier handelt es sich garnicht um die Frage, ob und wann wir den Zolltarif fertigstellen, sondern darum gegen die große Gefahr, auf die wir aufmerksam gemacht sind, uns rechtzeitig zu rüsten. Der Abg. Bebel sagte vorgestern: „Ich setze den Fall, die Regierung hätte eine freihändlerische Tarif⸗ vorlage eingebracht. Wollen Sie uns weismachen, daß Sie eine solche Vorlage nicht mit allen Mitteln der Geschäsftsordnung un⸗ möglich zu machen gesucht hätten?“ Ich antworte darauf: Jawohl, wir hätten alles gethan, um sie unmöglich zu machen, aber nun und nimmer durch das illovale Mittel der Obstruktion. (Lärm bei den Sczialdemokraten, lebhafte Rufe: Kanal! —) Dieser Legende vom Kanal muß ich doch endlich einmal ein Ende machen. Ich habe as Wort er⸗ daß sie nicht zur An⸗ aber wie man das Verhalten der Opposition da⸗ ie sich vollkommen im Rahmen der Geschäftsordnung hielt, a Obstruktion bezeichnen kann, ist mir vollkommen ugerfindlich.

sehen daraus nur, in welcher Verlegenheit sich die Herren be⸗

aden, um ihrer Obstruktion einen Deckmantel umzulegen. Wohin ommen wir, wenn das Bestehen der Obstruktion, wie wir sie in den letzten Tagen gesehen haben, mehr und mehr um sich greift⸗ Deshalb ist es Pflicht der Mehrheit des Reichstages, sich auf⸗ uͤraffen und dieser Obstruktion einmal gründlich ein Ende zu machen. In England, der Hochburg des Parlamentarismus, ist ein Beschluß gefaßt, wonach die Debatte im Plenum über die hochwichtige education bill nur 4 Tage dauern soll. Auch die Kommissionssitzungen sind auf wenige Tage beschränkt worden. Der Abg. Bebel hat uns den jeg bis aufs Messer in Aussicht gestellt. Daß nach dem gestrigen Vorvostengefecht über die „lex Aichbichler“ der Kampf mit schwerem eschütz eröffnet werden wird, ist ja möglich. Wollen Sie den Kampf, gut! Wir werden ihn nach dem alten Grundsatze führen: à corsaire, corsaire et demi! Abg. Dr. Südekum (Soz.): Den Vorwurf, daß unsere Amende⸗ mentz eine Verhöhnung der Mehrbeit seien, muß i entschieden rückweisen. Die ffenheit des Abg. Bebel wird von „“ g Tiedemann weit 1* 82 egensatz zu gestern, zugegeben, daß er ar r eine lenderung der Gelesnznce hinausgehen 85 Daß die dort drüben bei der Kanalvorlage Obstruktion getrieben haben, t Ihnen Graf Buͤlow zu Gemüthe geführt, als er den Landtag mit den Worten 1. daß die Regierung sich von der Fori⸗ setung einer so zwecklosen Berathung keinen Erfolg verspreche.

(Bei Schluß des Blattes spricht der Redner fort.) 2

Ich habe es auch lebhaft bedauert,

,—

eess 48 da ⸗Verafffntlichungen 88 Sengegligen 8 eitcamts“ vem 12. Novem olgen t: deitestand und der Volkokrankheiten. Zeitweilige Maß⸗ gegen a.“ e Mlerran Desgl. gegen zen 8 era. Detgl. gegen Pest. Dregl. Cholera. u. s. w. (Deutsches Reich. Feutscer geer, en.) .,.Ferse sf telte. en. roßbritannien.) Lei rennu seuchen im Deutschen Reiche, 31. Bktobrr.

unter den Armeepferden, 1901. Deal. in hr 1902. 1901.

Desgl. n, ürttem⸗ den Körperf (Deut

3. Ver von

veesel. ,heg.o eLersennnes. rmi ecut und

ngsanstalten ꝛc., 1897/1901. ( Hen.) Tecehene und

chau. 19801. (Breslau.) Fh 1890 1 tbiere, 7Ab-

Todetz. 4 bereecs.

Statistik und Dolkswirthschaft.

Industrielle Wohlfahrtspflege. interefsantes,

Initiative entwickelnden „Bergischen Verein für die Sache der Wohlfahrtspflege nach Kräften fördern. ihr Darstellun sfeld auf einen engen Raum, auf die Einrichtungen eines für Remscheid, den Mittelpunkt der bergischen Kleineisenwaaren⸗ Induftrie, maßgebenden Großbetriebs. In ihrem Buche „Private Wohl⸗ fahrtspflege“*) legen die Verfasser die vielverzweigten Wohlfahrts⸗ und Kasseneinrichtungen der „Bergischen Stahlindustrie“ dar. Eine

Gemeinwohl“ Sie begrenzen

Schilderung der Entwickelung und des heutigen Standes dieser Unter⸗

nehmung, die 1899 für 8 ½ Millionen Mark Erzeugnisse umsetzte, geht der Besprechun der sozialen Veranstaltungen voraus. Die ahl der Beamten und Arbeiter stieg seit dem Jahre 1875 allmählich von 175 auf 544. Gerade der Umstand, daß die Zahl der Beschäftigten durch⸗ aus nicht erstaunlich groß ist und von gar manchem rheinischen, west⸗ fälischen, fächsischen und schlesischen Werk erheblich übertroffen wird, und daß ferner die „Stahlindustrie“ durchaus keinen Monopolbetrieb darstellt sondern den scharfen Wettbewerb des Weltmarktes auszu⸗ 5 hat, drückt ihren Einrichtungen den Stempel der Vorbildlich⸗ eit auf.

Die Betriebskrankenkasse, die außerordentlichen Unterstützungs⸗ kassen, diejenigen für militärdienstlich Einberufene, die Ar⸗ beiter⸗ Wittwen⸗ und Waisenkasse, die mannigfachen Beamten⸗ Unterstützungskassen, die Darlehnskasse, die Spareinrichtungen mit Zwang für unverheirathete Arbeiter unter 25 Jahren, die Veranstaltungen zur Förderung des Wohnungswesens, die Auskunfts⸗ stelle für Arbriterangelegenheiten, die Unfallstationen, die Maßnahmen zur Förderung der Mäßigkeit und edler Geselligkeit sollen nur kurz aufgezählt sein. Ueberall sind die Satzungen und statistische Daten zur Illustration angefügt.

Das Lehrreiche des Werkes ist aber keineswegs die Schilderung der Leistungen, sondern die Darlegung des inneren Funktionierens, der Abwickelung der einzelnen Unterstützungs⸗, Versicherungs⸗ oder Auskunfts⸗ geschäfte mit allen Formalien unter Abdruck aller in Frage kommenden Formulare. Für jeden praktischen Sozialpolitiker, jeden Betriebs⸗oder Ver⸗ waltungsbeamten und jeden Versicherten entrollt sich ein klares Bild des oft recht komplizierten Geschäftsganges. Man lernt hier die breiten Reibungsflächen kennen, die dem Uneingeweihten verborgen bleiben, was ihn dann leicht zu vorschnellen Be⸗ mängelungen veranlaßt Das Ineinandergreifen des Fabrik⸗ betriebs und der Reichsversicherung, das Krankenkassenwesen mit seinen streng geordneten Beziehungen zu Aerzten, Apotheken und Heilanftalten, die Verfahren zur Erlangung der verschiedenen

enten und die Berechnung von deren Höhe, die Schritte, die das Auskunftsbureau thun muß, um etwa die Sicherung von Erbanfällen oder Erwirkung von Steuererlässen herbeizuführen, alles dies spielt sich an der Hand von der Wirklichkeit entnommenen Beispielen vor uns ab. Besonders anschaulich wird das Wirken der verschiedensten Organe dadurch, daß in tagebuchartiger Form die Berührungen, in die einige typische Arbeiter während einer jahr⸗ zehntelangen Anstellungszeit bis zur Pensionierung bezw. Invalidi⸗ sierung mit den mannigfachen Einrichtungen treten, vorgeführt werden. Diese Theile enthüllen besonders die Sor en und Kümmernisse, die auch dem tüchtigsten Arbeiter durch die T echselfälle des Lebens selten erspart bleiben, aber auch die Mittel, ihnen aus eigener Kraft und mit Hilfe zweckmäßiger Organisationen zu trotzen. Diese „Bei⸗ spiele“ lesen sich wie anziehende Erzählungen, überall aber geben sie bei den einzelnen Vorkommnissen Hinweise auf die Art der geschäft⸗ lichen Erledigung derselben, welche dann in anderen Abschnitten des Buches beschrieben wird.

Die klare Durchsichtigkeit und Unmittelbarkeit der Darstellung nehmen den Leser geradezu gefangen und flößen bei aller Sprödigkeit des Stoffes ihm eine warme Theilnahme ein. Möchten vor allem unsere Großindustriellen sich in das Buch vertiefen und sich die Frage dann vorlegen, inwieweit sie in ihren eigenen Betrieben die empfangenen Anregungen nutzbar zu machen im stande sind. Die Arbeiter dagegen werden, wenn sie ohne Voreingenommenheit den ganzen Organismus solcher industriellen Wohlfahrtspflege betrachten, dem opferwilligen, ernsten und umsichtigen Streben, welches ihr Wohl und das Gemeinwohl ins Auge faßt, nicht die Anerkennung versagen. Aber auch der Gebildete, dem es darum zu thun ist, einen Einblick in die Getriebe unserer Versicherungs, und Wohlfahrtskassen zu gewinnen, wird das Buch mit hohem Interesse lesen.

8 8 Zur Arbeiterbewegung.

Der etwa 1000 Mitglieder zählende Messerschleiferverein in Solingen beabsichtigt, wie schon gemeldet, in eine Lohnbewegun einzutreten, und hatte deshalb beim Fabrikantenverein einen Antrag au Erbhöhung der Schleispreise gestellt. Der Fabritantenverein hat nun⸗ mehr, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ b Zu diesem Antrage Stellung genommen und Ratehen dem Fefewerei⸗ mitzutheilen, daß er nicht in der Lage sei, dem ntrage zu entsprechen. Er macht dem Schleiferverein vielmehr folsenden Vorschlag: „Der Schleiferverein wolle bis Ende dieses ² Nonats beschließen, daß das Verglei skammerstatut strengstens durchgeführt und dem⸗

emäß bei keiner Firma gearbeitet wird, die unter Preis schleifen läßt.“ Lehm der Schleifererein diesen Antrag ab, so will sich der Fabrikanten⸗ verein im Interesse der Eristenz seiner Mitglieder vom Ablauf der Frist ab auch nicht mehr für an die Vors riften des Statuts ge⸗ unden halten, d. h. er will zu jedem Preise schleifen lassen.

Der in Lens tagende Kongreß der Bereini ung der französischen Bergarbeiter der Departements Nord und Pas⸗de⸗Calais Grr. Nr. 268 d. Bl.) nahm, dem „0 T. B.“ zufolge, gestern eine; 52— an, in welcher er mit Entrüstung gegen den negativen Schiedespruch, betreffend die Lohnerhöhung, protestiert, aber die Hoffnung ausspricht, daß das Parlament die von den eehene verlangten Reformen durchseßen wrde. Der Kon schloß die Wiederaufnahme der Arbeit in möglichst kür Frist. Die Derutirten Basiy und Lamandin übersandten dem Justiz⸗- Minister ein Telegramm, in dem sie um 5 derjenigen Persenen bitten, welche wegen Handlungen, in Ver. bindung mül dem Ausstande stehen, verurthelit wurden. Die Zahl 2 ve r.n find Nen b7n e.

IJu Leu 5 Mann, in une und Liüvin ungefähr 2000 Mann, in Anzin 6323 Bergleute ein⸗ gefahren. Im letztgenannten Ort mußten 1000 Arkeitswillige zurückgewiesen werden, weil der Zustand ber Exhne es nicht gestattet, die Leute zu beschäf In St. Etienne veranstalteten etwa 10 000 Ausständige eine Kundgehung. Sie zogen mit Fahnen und Tambouts die Straßen. Zwischeafälle ercigneten nicht.

Knust und Wissenschaft.

nigliche Akademie der Wissenschaften hielt am den 6 Nopember, Gesammt Herr Vahlen las er vdersuchte, den

6 Elegie an MrFen. und (ea.enee des ichts als

Herr Klein’ legte einen

Dr. F. von Wolff vor über a⸗22 mit Vorarbeiten zu einer

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Dr. Franz Ziegler.

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konnte von ihm festgestellt werden. Herr Schmoller hatte in der Sitzung der philosophisch⸗historischen Klasse am 30. Oktober eine Abhandlung von Professor Dr. Wilhelm Stieda in Leipzig vor⸗ gelegt „über die Quellen der Handelsstatistik im Mittelalter“. Die Aufnahme Mittheilung in die „Abhandlungen“ wurde gene migt. Sie untersucht die Zoll⸗ und Schiffahrtsregister, die Fracht. und Schadensverzeichnisse, die Handels⸗ bücher und die Waarenverzeichnisse gestrandeter Schiffe auf ihren Werth für die mittelalterliche Handelsstatistit Sie will nicht bloß der älteren Handelsstatistik, sondern auch der Geschichte des amtlichen und privaten Schriftthums dienen. Herr Sachau überreichte den neuen Jahrgang V der „Mittheilungen des Seminars für Orientalische Sprachen an der Universität Berlin“. Drei Abth. Berlin 1902

dieser

Die Internationale Konferenz für Meeresunter⸗ suchungen, die im letzten Sommer in Kopenhagen zusammen⸗ getreten war, hatte bekanntlich die Errichtung eines Zentralbureaus in der genannten Stadt beschlossen. Diese Institution ist, wie „W. T. B.“ meldet, bereits am 1. Oktober in Wirksamkeit getreten. Das Direktorium des Bureaus, bestehend aus den Herren Präsident Dr. Herwig Hannover, Vize Präsident Professor Petterson⸗Stockholm, Hafendirektor Drechsel⸗Kopenhagen und Lr Hoech⸗Holland, welcher letztere gleichzeitig General⸗Sekretär und geschäftsführendes Mitglied des Burecaus ist, tagt seit einigen Tagen wieder in Kopenhagen, um sich bezüglich verschiedener Geschaͤftsordnungsfragen für das Bureau schlüssig zu machen. Außer dem genannten Bureau ist in Ver⸗ bindung mit diesem in Christiania ein Laboratorium unter Leitung Fridtjof Nansen'’s errichtet worden. Im Winter wird in Kopenhagen eine neue Versammlung abgehalten werden. Mit dem Dänemark zufallenden Theil der Meeresuntersuchungen wird schon im Februar begonnen. Das für diesen Zweck erworbene S iff, der Dampfer „Thor“, wird zur Zeit seiner Bestimmung entsprechend in Stand gesetzt.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

London, 13. November. (W. T. B.) Der Vize⸗König von Indien meldet: In den Präsidentschaften Madras, Bombay und dem südlichen Indien ist reichlicher Regen gefallen. In Bengalen, Asam, den Zentralprovinzen und Burma sind vereinzelte Regenschauer nieder⸗ gegangen, aber im nördlichen Indien blieb die Woche im Ganzen regenlos. Mit Ausnahme des geringen Ertrags der Reisernte in einigen Bezirken der Zentralprovinzen sind die erichte über Ertrag und landwirthschaftliche Aussichten im allgemeinen günstig.

1. 11“ . FTheater und Musik

Berliner Theater.

Das Volksschauspiel „Der Kreuzwegstürmer“ von Joseph Werkmann, das Hetern zum ersten Male hier in Scene ging, ist hauptsächlich seines Verfassers wegen interessant, der dem Handwerker⸗ stande angehört und in dem die Wiener einer neuen Anzengruber entdeckt zu haben glauben. Dieses Urtheil ist, aus seinem Erstlingswerk zu schließen, vorläufig stark übertrieben; zur Zeit kann man ihn noch nicht einmal nach dem Können eines Gang⸗ hofer und Neuert, der Verfasser ahlreicher Volksstücke ähnlicher Art, einschätzen, deren Werke neben denen Anzengruber’'s seine eigene dramatische Arbeit stark beeinflußt haben. Wer kennt nicht die Gestalt des bäuerischen Bilderstürmers und Eiferers wider das Pharisäerthum und die Heuchelei der wohlhabenden Dorfbewohner, das ledige Kind, das nach Jahren seinen Vater wiederfindet, den hoffnungsvollen jungen Mann, der schuldlos eine Gefängnißstrafe ab⸗ büßt, bis sich zum Schluß seine Unschuld erweist und er als ehrlicher Bursche sein Deandl heimführen kann? Jede dieser Figuren und alle anderen dazu sind bekannte Theatertypen, die man hundertmal so reden hörte und handeln sah, wie in dem Werkmann'’schen Stück; mit dem Unterschied freilich, daß sie das, was sie zu sagen und zu thun haben, früher treffender gesagt und mit besserer Motivierung gethan haben. Hier erzählen sie gar zu viel, was man von Anfang an schon weiß, als gelte es, Zuschauern, die etwas schwer begreifen, alles recht eindringlich klar zu machen. Indessen mit einem Neuling darf man nicht gar zu streng ins Gericht gehen. Man muß das ehrliche Streben anerkennen, das den Autor beseelt, die Gesinnungstüchtigkeit, die er in seiner Arbeit bekundet, den Fleiß, den er an ihre Ausführung verwendet hat; man muß ihn ermuntern, aber man darf ihn nicht überschätzen. Vorläuft

ist er noch kein Dichter, sondern ein Dilettant, der vielleicht einma

zu den Höhen der Kunst emporklimmen wird, wenn er Selbst⸗ kritik genug besitzt, um seine Fehler einzusehen. Die Darstellung stand weit über dem Werth des Schauspiels. Als Regisseun hatte si

Herr Schefranek mit Erfolg bemüht, etwas wie Stimmung hineinzu⸗ bringen, onders in dem als Vorspiel bezeichneten ersten Akt und in der bei solchen Stücken unvermeidlichen Lärmscene in der Schenke. ie Hauptrolle des anatikers spielte Herr Connard mit bedeutendem Können; es gelang [— eindring⸗ lichen Charakterisierungskunst fast, aus dieser Bühnenfigur eine Gestalt von Fleisch und Blut zu machen. In den anderen Aufgaben zeichneten sich die Damen Dassow, Frauendorfer, Rauch, Talianekp

die Herren Wehrlin, Schlaeger, L'Allemand, Siebert, Schefranek u. A. gus. Herr Walden, der den unschuldig Verurtheilten spielte, fühlte sich durch die Schwierigkeiten, die ihm die süddeutsche Mundart be⸗ reitete, in seiner Rolle nicht recht wohl. An Beif fehlte es nicht, er galt aber im wesentlichen der fesselnden Leistung del Herrn Connard.

Konzerte. Das dritte Philharmonische Konzert, das am Montag unter Leitung von Professor Arthur Rikisch in der Philharmonie stattfand, wurde mit der „sonnenhellen“ B-dur-Symphonie op. 00

Nr. 4) von Beethoven eingel deren ltige Kraft wie zarte Anmuth bei der Klarbeit Feücstn de künstlerisch vell⸗ endeten Wiedergabe, welche dem auch rei An⸗

erkenn eintrug, voller Gel kamen. Solist des Abends war der giflmist den AnaheeWi es der verdienstreiche, den Berlinern durch seine künftlerischen Leistu t lieb gewordene Konzertm des Hauses, dessen feurige, ũ an · orführung des Cetemeihstee D-dur. Violinkonzerto

op. 35) die zablreiche Zuhörerschaft zu lebbaftem Beifall hinriß. amentlich traten seine Auffassung und Waͤrme des Aus⸗ drucks in der Canzonctta und dem Andante des ten zu Tage. Im ten Theile des Konzerts kam Str Ton⸗ 1ö11““ 8 zum ersten en ren, wäͤhrend sie

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