1902 / 271 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Nov 1902 18:00:01 GMT) scan diff

2 . 2

nehmung fehlte ihm noch,

*

Vanna.

r Abende Uhrr Kabale und 8 i ril 5

Sombart'sche Buch vor dem

auszeichnet, ist seine klare, faßliche Darstellung; selbstverständlich ist, Sombart als selbständiger und eigenutiger Forscher in

vielen Punkten zu anderen Resultaten als Marx gelangt (Mehr⸗ erthslehre). Mit ihm gemeinsam scheint Sombart aber eine gewisse

Ueberschätzung der Produktion an sich zu haben, bei der das gleich

wichtige Wirthschaftsproblem, das der Vertheilung, entschieden zu kurz

ommt.

„Sombart schildert einleitend die Organisation der Wirthschaft, aklärt den Unterschied zwischen Betrieb und Wirthschaft und das Wesen der Fabrik, bei deren völliger Objektivierung des Produktions⸗ prozesses für ein indioiduelles Wirten kein Raum mehr sei. Das

naturgemäß zum ersten Theil der eigentlichen Schilderung der twickelung der gewerblichen Produktion, zu der des Handwerks, das nach Ansicht Sombart's keinen Kapitalcharakter trug noch trägt in em sich vielmehr die Persönlichkeit des Handwerkers bethätigt. lusgezeichnet ist die Schilderung von der Entwickelung des ursprünglich iberalen Handwerkerstandes zum Zunftwesen und die von dessen Verfall ie erste Ursache zum Rückgang des Handwerks sieht Sombart darin, daß

s seiner Natur nach lediglich empi isch verfuhr, wobei zwar die Berufs⸗ ud Standesehre erzeugt und gestärkt, die technische Weiterbildung aber hintangehalten wurde. Daher war es dem Mangel an Verkehr in erster Linie zu danken, daß sich die Blüthe des Handwerks bis etwa um Jahre 1300 erhielt. Dann beginnt die Konkurrenz mit dem „Kapital“, ein Kampf, der mit fast stetig zunehmender Schärfe 500 Jahre dauerte, bis er zu Gunsten des letzteren entschieden war.

ie Quelle des Kapitals liegt nach Sombart im Handel; nicht im ittelalterlichen Waarenhandel, der im Grund ein erweiterter Hand⸗ erksbetrieb war. Er ging noch nicht nach „Geschäftsgewinn“ im modernen Sinn, sondern begnügte sich mit einem „Arbeitslohn“. Der Zweck

mittelalterlichen Handelsthätigkeit war noch lediglich die Be⸗

arfsdeckung; das eigentliche Kriterium der kapitalistischen Unter⸗ das Streben, „durch eine Summe von Vertragsabschlüssen über geldwerthige Leistungen und Gegenleistungen ein Sachvermögen zu verwerthen, d h. mit einem Aufschlag (Profit) dem Eigenthümer zu reproduzieren“. Die Voraussetzungen zu einer solchen Thätigkeit die im Mittelalter zunächst von Nichtkaufleuten, von Rathsbherrn, Bürgermeistern, Fürsten ausgeübt wurde, bildeten sich erst allmählich: große Vermögen in Geldform und der kapitalistische Geist, der sie in der oben definierten Form zu nutzen verstand Sombart verfolgt dann die Entwickelung dieser kapitalistischen Denk⸗ weise, die nach seiner Meinung die Quelle für die gesammte kausale moderne Weltbetrachtung wird: „die moderne Naturwissenschaft ist aus dem Hauptbuch geboren“; eine Auffassung, die mehr geistreich als wissenschaftlich erweisbar erscheint. Der x der Baar⸗ vermögen ist überaus lichtvoll und überzeugend dargestellt. Die Baar⸗ vermögen krystallisierten sich um die Schätze der Könige von England und Frankreich, um die Baareinkünfte der geistlichen Orden, der länd⸗ lichen und städtischen Grundherren. Die Kreuzzüge und später noch in weit höherem Grade die lediglich auf Bereicherung arbeitende Kolonialwirthschaft, beschleunigen diesen Prozeß der Kapitalanhäufung und stellen ihn auf eine breite, unerschütterliche Basis; die eintretenden Hemmungen sind nur vorübergehender Natur und vermögen den Prozeß nicht mehr zu stören. Der nüchterne Calvinismus förderte nach der von Sombart getheilten Ansicht ebenfalls den Handelsgeist. So waren die beiden Voraussetzungen für den Kapitalismus schon im sechzehnten Jahrhundert gegeben, aber erst im 19. Jahrhundert bricht mit der eigentlich produktiven Anlage der baaren Kapitalien seine Herrschaft an, zumal die bisherigen Hemmungen, verherende Kriege und Seuchen und die Erschließung von Freiland, abnehmen. Auf dem Gebiet der Textilindustrie und der städtischen Bodenausnutzung setzt die Macht des Kapitals zuerst ein Der nach Sombart'’s Ansicht bis zur völligen Vernichtung in Aussicht stehende Niedergang des Handwerks nimmt ein schnelles Tempo an. Sombart will dem Handwerk nicht einmal den ländlichen Boden für eine bescheidene Zukunft einräumen, und eine Renaissance des Kunsthandwerks ist ihm lediglich eine Phrase; seiner Meinung nach kann sich der Rest des Handwerks schon beute nur durch rücksichtslose Lehrlingszüchterei über Wasser halten. Jedenfalls stimmen das von Sombart vorgebrachte und äußerst geschickt verwandte Material und seine pessimistische Kritik an den bekannten „Untersuchungen über die Lage des Handwerks in Deutschland“ nachdenklich. Für die Gegen⸗ wart sieht Sombart hier aber doch wohl zu schwarz; um den Ver⸗ armungsprozeß im Handwerk auf der ganzen Linie beweisen zu können, rechnet er eine ganze Reihe von Betrieben, die man genau mit dem⸗ selben Recht dem modernen Handwerk zuzählen könnte, dessen Uebergangs⸗ formen oder dem schon entfalteten Kapitalismus zu.

Die weitere wirthschaftliche und kulturelle Entwickelung unter der Herrschaft des Kapitals wird dann eingehend dargestellt: die Um⸗ gestaltung des formalen Rechts (Gewerbefreiheit); die weitere Ent⸗ wickelung der Technik (namentlich neue Betriebskräfte); der „neue Stil“ des Wirthschaftslebens (Abkürzung der Umschlagszeit und da⸗ mit größere Sicherheit der Kalkulation); die „Hast der Mode“. Durch die Preissteigerung der landwirthschaftlichen Produkte wird die Land⸗ wirthschaft mit in den Kreis des kapitalistischen Erwerbes gezogen; die Mobilisierung von Grund und Boden beginnt. In ihrem Ge⸗

Theater.

Aönigliche Schauspiele. Dienstag: Opern⸗ 246. Vorstellung. Zar und Zimmermann. Hee., Ier in 3 Akten von Albert Lortzing.

gö7 r.

uspielhaus. 233. Vorst König Laurin.

Tragödie in 5 Aufzügen von dan von Eünenbru⸗. 5 &

n Scene * t vom Ober.Regisseur Max Grube. r.

Nossig'schen

orative vom Ober⸗Inspektor Brandt

Anfang 7 ½ b 1 Abends 7 ½ Uhr: No des Königlichen Operuchors. 1) ecquiem von Eherubinin. 2) Vorspiel und dmabls- tag (13. cene aus „Varsifal“ von Richard Wagner. Unter Das He eitung des Herrn l)r. Karl Muck und gütiger Mit.] Musik von nee 2.—,— —— Goetze, der öni nger Herren Berger, Knü er, Krasa und der Ke 12 P 2— Billet⸗ Verkauf findet tägl i Bote u. Bock, Leipziger⸗ straße 37, zu den üblichen Overnhauspreisen statt. N wird nicht Mittags 12 Ühr: Matince. Plätze zu 3, 2 und 1 sind ote u. Bock zu haben. auspielhaus: Geschlossen.

eucs Theater ,

in 3 Akten von Ambroise . Der Billet⸗ b —2 Donnerstag e

ab im Koͤniglichen

Deutsches Theater. Dienstag: Monna 5 vi

Mali.

Freitag: igoletto

ales Erzieher.

ittwoch: ittwoch

Schiller-Theater. 0. (Wallaer⸗Theater)

Marx'schen „Kapital“ schon äußerlich

folge und veranlaßt durch das Wachsen der Industrie, stellt sich die Land⸗ flucht ein, und die Städte wachsen mit ungesunder Schnelligkeit. Bei dieser Gelegenheit entwirft Sombart eine farbenprächtige Skizze zu einer ökonomischen Theorie der Städtebildung, in der die Kiassi⸗ fisierung der verschiedenen Stadtarten im Bereiche des Kapitalismus durchaus neu und scharf ist. In einer Anzahl von Kapiteln ist dann die Frage behandelt: Wie hat der moderne Kapitalismus auf den Bedarf eingewirkt? Aus dem durchschnittlich zunehmenden Wohlstand bei allmählichem Fortfall der Eigenproduktion ergiebt sich für Sombart die absolute Steigerung der Nachfrage nach Guütern“; aus der Groß⸗ stadtbildung und der Vervollkommnung des Verkehrs eine „Verdichtung des Konsums“; nebenher geht eine allgemeine „Verseinerung des Be⸗ Es folgen interessante Kapitel über die „Neugestaltung des Güter absatzes“ (Vermehrung der Händler, Reklame, wuktionswesen, Ab⸗ zahlungsgeschäft); über die „Neugruppierung der Waaren in den Ver⸗ kaufsstätten“ an die sich eine Theorie der gewerblichen Konkurrenz schließt, in denen Sombart seine in der geschäftlichen Praxis erworbenen Kenntnisse wissenschaftlich verwerthet hat. Durch das ganze, große Werk zieht sich der leitende Gedanke daß im Gegensatz zum mittel⸗ alterlichen Wirthschaftsbetrieb, der nach „standesgemäßer Nahrung“ strebte, das Streben des Kapitalisten nach „Erwerb“ stehe ein tief⸗ gehender Unterschied, der seinen Grund in der Entwickelung des „kapitalistischen Geistes“ habe.

Sombart's Ansicht von dem nahezu allmächtigen Einfluß des „Kapitals“ auf das gesammte Wirtbschaf’ sleben ist jener der Sozialisten nahe verwandt; sie wird der wissenschaftlichen Kritik manchen Angriffs⸗ punkt bieten; denn Sombart zieht seine Schlüsse nicht immer kuhl abwägend, sondern gelegentlich mit fast leidenschaftlichem Eifer. Aber auch die gegneri'che Kritik wird die virtuose Verarbeitung des riesigen Materials in dem Buche anerkennen müssen.

Die beiden vorliegenden Bände beschränken sich darauf, die Ein⸗ wirkung des Kapitalismus auf die gewerbliche Produktion und den Handel zu schildern. Ein dritter Band, dessen Erscheinen mit Interesse entgegengesehen werden darf, soll seinen Einfluß auf die agrarische Produktion darlegen, bei dem er, auch nach Sombart's An⸗ sicht, ganz eigenthümliche Widerstände zu überwinden hatte, die ihn in eigenartige Formen drängten.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Lortzing's Komische Oper „Zar und Zimmermann“ in folgender Besetzung ge⸗ geben: Zar Peter: Heir Bertram; van Bett: Herr Knüpfer; Peter Ivanow: Herr Lieban; Marie: Frau Lieban⸗Globig; Lefort: Herr Krasa; englischer Gesandter: Herr Mödlinger; Chäteauneuf: Herr Philipp; Frau Brown: Frau Pohl. Kapellmeister von Strauß dirigiert.

8 1 Mannigfaltiges. 8 Berlin, den 17. November 1902.- 8 Der unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers und Königs stehende Verein zur Besserung der Strafgefangenen in Berlin beging gestern unter Betheiligung von Vertretern der Staats⸗ und städtischen Behörden, der Universität und der ver schiedenen Fürsorgevereine von hier und aus der Provinz die Feier seines 75 jährigen Bestehens im großen Schwurgerichts⸗ saale des Königlichen Landgerichts in Alt⸗Moabit. Der Vorsitzende des Vereins, Wirkliche Geheime Ober⸗Justizrath Dr. Starke er. öffnete nach einleitendem Gesang den Festakt und ertheilte dem Wirk⸗ lichen Admiralitätsrath Dr. Felisch das Wort zur Verlesung einer Allerhöchsten Botschaft, welche die Versammlung stebend anhörte. Seine Majestät der Kaiser spricht darin dem Direktorium zunächst für die übersandte Festschrift Dank aus. Sodann heißt es weiter, daß Allerhöchstderselbe von dem ersprießlichen Wirken des Vereins erneut mit lebhaftem Interesse Kenntniß genommen habe und dessen verdienstvollen Bestrebungen weitere segenkreiche Erfolge wünsche. Für diese anerkennenden und gnädigen Worte dankte sodann der Vorsitzende im Namen des Vereins und brachte ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus. Hierauf fanden die Begrüßungsansprachen der Vertreter der oben⸗ genannten Behörden und Körperschaften statt; der Geheime Ober⸗ Justizrath Dr. Werner machte dabei im Namen des Justiz⸗ Ministeriums die erfreuliche Mittheilung, daß der Minister anläßlich der Jubelfeier dem Verein den Betrag von 2000 aus den verfüg⸗ baren Fonds zugewandt habe. Nachdem sodann einstimmig beschlossen worden war, an Seine Majestät den Kaiser und König als den Protektor des Vereins ein Huldigungs⸗Telegramm zu über⸗ senden, hbielt der Wirkliche Admiralitätsrath und vortragende Rath im Reichs⸗Marincamt Dr. Felisch die mit lebhaftem Beifall auf⸗ genommene Festrede, in der er ein umfassendes Bild von dem egensreichen Wirken des Vereins von seinem Anbeginn bis zur Gegenwart ab und dabei auch einige Zahlen über die Thätigkeit des seit 1883 be⸗ tehenden Arbeitsnachweisbureaus anführte. Danach sind nicht weniger als

1

Mittwoch (Bußtag), Abends 7 ½ Uhr: Konzert des Gesangvereins zu Charlottenburg. Judas Maccabäus.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Neu einstudiert: Der Pfarrer von Kirchfeld.

N. (Friedrich⸗WilbelmstädtischesTheater.) Dienstag, Abends 8 Uhr: Sap von Franz Grillparzer. Mittwoch (Bußtag): Geschlossen. Donnerstag. A

Theater des westens. Konkftt 8 Diens.

Vorstell im Abeonnement): ö☛——ò el Goldmark. An

Mittwech: St. Caeccilten⸗Messe. Geistliches Konzert. Alessandro Stradella. tes Gastspiel von Francesco d Andrade.

Lessing Theater. Mittwoch ( ag): Geschlof Dennertztag: Tas Theaterdorf.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 44. Diens⸗ Ledige Leute. Sittenkomödte in 3 Akren von ir De 7 ½ Udr.

Herren der Schopfung. 8

Residenz-Thrater. Direkwon Sigmund butg.

74 956 an Unterstützungen gezahlt worden. 58 679 Strafentlassen in Arbeit gebracht und 144 376 an Vorschüssen von den in

tag: Charley’s Tante. ndon Thomas.

Tante.) Vorher:

7 ½ Uhr.

pho. Trauerspiel in

Aufführung. Donnertt Vorher: Gassis Pascha.

Zentral⸗Theater. E Geschlossen. Don

on .

d Uhr: Der Biberpelz.

7 ½ Uhr. Chbarles

[3 Aufzügen

ittwoch: Geschlossen.

onn und folgende Todten⸗ ntag.

4 IMauner und sein Kind. Trianon⸗Theater.

darfs“, seine „Vereinbeitlichung und Urbanisierung und Mobilisierung“.

Thalin-Theater. Dresdenerstraße 72/73. Diens⸗ Schwank in 3 Akten von Guido Thielscher als Charley’'s

ssis Pascha. Burleske mit Gesang und Tanz in 1 Akk. Anfang von „Charley’s Tante“ 8 ½ Uhr. tag, Mittwoch (Hußtoc): Große Chor⸗ und Solisten⸗

und Tage: Charley’« Tante.

und folgende Tage: Madame Therry.

etle. Allamet⸗Thenter. Denatas Mänchener Anng 28. Tüzeegeernpege e 8een9 Dreher. Musik von Pietrich⸗Katser. Anfang 8 Ubr.

1

Arbeit gebrachten Strafentlassenen zurückgezahlt. schloß scch noch ein Vortrag des Medizinalraths Dr. Lepp

über „die gesundheitliche Wirkung der Freiheitsstraßan Gesang und Dankesworte an die zur Feier Erschienenen schloß t. würdiger Weise den Festakt ab Im Anschluß an die Feier fan später ein gemeinsames Festmahl im „Kaiserhof“ statt. nd Das von der Stadt Berlin auf dem Mariannenplatz richtete Feuerwehr⸗Denkmal wurde heute Vormittag in .8 wart des Ministers des Innern, Freiherrn von Hammerstein 8 Pee Prasidenten von Windheim und des Branddirektors Giersber eerner des General⸗Obersten von Hahnke als Vertreters der militärischen Behörden, sowie vieler anderer Ehrengäste und Abordnungen der biesigen und der benachbarten Feuerwehren nach einer Ansprache des Ober⸗Bürgermeisters Kirschner feierlich enthüllt⸗

Das von der Landesversiche rungsanstalt Berlin neu. erbaute Zentral⸗Arbeitsnachweisgebäude in der Gormann⸗ straße wurde gestern Mittag mit einer Ansprache des Staatssekretärs des Innern, Staats Ministers Dr Grafen von Posadowsky⸗Wehner in Gegenwart des Ministers des Innern Freiherrn von Hammerstein von Vertretern des Ministeriums der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten! für öffentliche Arbeiten und für Handel und Gewerbe, von Mit⸗ gliedern der beiden stadtischen Behörden, sowie der Innungen die den Zentralarbeitsnachweis benutzen, eröffnet. Die neue Anstalt, die ausschließlich des Grunderwerbs 650 000 gekostet hat, umfaßt zwei mächtige Gebäude, deren ansprechende Fagçaden in Backstein mit einfachen Sandsteingliederungen ausgeführt sind. Nach der Gormannstraße zu liegt der Nachweis für ungelernte Arbeiter mit dem 900 qm großen Oberlichtsaal, der Sitzplätze für 1400 Perfonen hat, und einem zweiten Saal für 420 Jugendliche; nach der Räckerstraße zu liegt das für 2000 Personen eingerichtete Gebäude, in dem sich der Nachweis für weibliche Personen und für Facharbeiter befindet. Ein Brausebad mit 15 Zellen, Werkstätten zur Instandsetzung von Kleidern und Schuhwerk, eine Sanitätsstube, eine Bücherei mit Lesematerial für die Arbeitsuchenden und eine Kantine vervollständigen die in jeder Beziehung mustergültige Einrichtung. Für die auf der ostasiatischen Station und im Schutz⸗ gebiet von Kiautschou befindlichen Marineangehörigen können Weihnachtspackete frachtfrei mit dem am 26 November 1902 von Bremerhaven abgehenden Reichs⸗ Postdampfer „Darmstadt' befördert werden. Die Anlieferung der Packete muß bis zum 20. November 902 bei der Speditionsfirma Matthiaz Rohde u. Jörgens in Bremen erfolgen.

Posen, 15. November. (W. T. B.) Auf ein am gestriger Tage gelegentlich der Uebergabe der Kaiser Wilheln⸗ Bibliothek (pgl. Nr. 270 d. Bl.) seitens des Landtagsmarschallt an Seine Majestät den Kaiser und König gerichtetes Telegramm ist nachstehende telegraphische Antwort eingegangen:

„Seine Majestät der Kaiser und König läßt für die Meldung von der Eröffnung der dortigen Kaiser Wilhelm⸗Bibliothek und das treue Gedenken der Festversammlung bestens danken. Seine Majestit freuen Sich über die Fertigstellung dieses aus patriotischer Opferwillig., keit des deutschen Voskes hervorgegangenen Werkes und wünschen, daß die Kaiser Wilhelm⸗Bibliothek der Provinz Posen durch Belebung des wissenschaftlichen Sinnes und Stärkung der deutschen Kultur zu bleibendem Segen gereichen möge.“

Sagan, 16. November. (W. T. B.) Ein Denkmal für den verewigten Kaiser Friedrich wurde hier heute feierlich ein geweiht. Der Feier wohnten u. A. der Ober⸗Präsident und der Regierungt⸗ Präsident bei. 1

Athen, 17. November. (W. T. B.) In der Nacht von Sonn⸗ abend auf Sonntag zwischen 12 und 4 Uhr ist an Bord S. M. 8. „Loreley“, die zur Reparatur im Piräus liegt, ein Einbrach verübt worden. Der Posten sowie der wachthabende Unter⸗ offizier sind anscheinend ermordet und über Bord ze⸗ ar⸗ worden. Eine Kiste mit geheimen Sachen vunde geraubt. Zwei Matrosen, die außer den Getödteten an Berd schliefen, haben nichts gehört. In unmittelbarer Nähe der „Loreley“ wurde von Tauchern die Leiche des ermordeten Unter⸗ offiziers Franz Bideritzki aufgefunden. Die Kiste mit ge⸗ heimen Sachen wurde beim Leuchtthurm vor dem Piräus gefunden und wieder an Bord gebracht. Sie ist beschädigt, aber nicht geöffnet. Für Ergreifung der Thäter hat der Kommandant der „Loreley“ eire Belohnung von 1000 Fr. ausgesetzt. Werftarbeiter erscheinen der That verdächtig. Am Leuchtthurm wurde eine verdächtige Frau verbaftet. Der deutsche Gesandte hat die erforderlichen Maßnahmen beantragt; die griechischen Behörden zeigen großen Eifer.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Beethoven-Sagl. Dienstag, Anfang 7 ½ Uhr II. Lieder Abend von Lula Mysz⸗Gmeiner.

Dirkus Alb. Schumann. (Karlstraße.) Dient⸗ Abends 7 ½ Uhr: Außerordentlich große Vorstellung. Eine Fortsetzung der beliebtesten und populärsten Pantomime Die -22 èen Heidel⸗ berger. Unter Anderem: Die issenschaften. mimisch⸗plastische Darstellung auf dem Wasser. 8 aus pel. orber: Das Niefenprogramm. m —2 Trio Rosst, die hesten Ti ld. Schumann 8 neueste 8 Mittwoch: Keine Vorsteflung.

1““

8 Familien⸗Nachrichten.

vgese rl. mit Hrn. tnant rad Glade z— Labhr Berekelicht Er A,dn de 2 mit Ftl.

Lich ). Hin.

Else Nietzschk olp. i. Pomm. den Fre zeeeb..” ve8e eshrsk,dier dntnant

von Gestorben: Een steller Karl v.

ven e8et ,8

*

Konzerte.

I. Quartett⸗Abend der meister Bernh. Desfau. .

ETeine ell ——

Sing⸗Ahademie. Dienstag. Anfang 8 Uhr:

Dr. Tyrol in Charlottenburg..

der Erpedition (Schol¹) in Berlin⸗

Hernb. Gehwald. Nez. Ko⸗ veee e

—x Saal Hechstein. Dienttag, Anfang 7 ½ Uhr:

Lieder⸗Abend don Catharina Hennig⸗Zimdars.

825 Acht Beilagen

anm

An diesen Beiig. nac

8

Nℳo 221.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anz

eiger und Königli Berlin, Montag, den 17. November

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

ch Preußischen Staats⸗Anzeiger.

ö1902.

gering

mittel

gut

Verkaufte

Gezahlte

r Preis für 1 Doppe

lIzentner

Menge

niedrigster

höchster

niedrigster

höchster

niedrigster

höchster

Verkaufs⸗

Doppelzentner

Durchschnitts⸗ pre für 1 Doppel⸗ zentner

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts⸗ preis

dem

Außerdem wurden am Markttage ch (Fera hge nach überschläg Schätzung verkauft Doppelientner (Preis unbekannt)

eeeeeeeerc er eremImfggIIIIINN655 89 0

O.

131“¹

muthuzztzs ztt hzch. . 6 90 5 0 9 6 98 9 9 9 9 9 9 8. .

111““

Beeskow Brandenburg a. H. 11“

Greifenhagen

ö1““ Stargard i. Pomm.. I111ö16““ EEEE1116“6“] Namslau Trebnitz. Breslau . Ohlau Brieg. E11“A“ Pes. Bunzlau Goldberg i. Schl. 1111X“ Leobschüzz.. 11616“ Halberstadt. Erfurt.. N1111“ Goslar .. Duderstadt. Paderborn Fulda. Kleve. Wesel Neuß. München Straubing. Regensburg. Meißen .. LB11 btue i. V. Heidenheim. Ravensburg. . Offenburg Bruchsal . Rostock. Waren. Braunschweig Altenburg. Arnstadt..

Nördlingen. Lauingen Mindelheim Reutlingen . Urach. idenheim. Ravensburg Saulgau Ulm 1 Bruchsal.

Fufit. nsterburg. . ““ Luckenwalde Brandenburg a. H. Frankfurt a. DO. . nklam Stettin.

Feeen rgard i. Pomm. Schivelbein. . Neustettin . .

Kolberg..

Köslin . . Schlawe i. Pomm... Rummeleburg i. Pomm. Stolp i. Pomm. . Lauenburg i. Pomm. berg

au Fesan Oblau

s-˙ w21X*“*“ 11*

nn 16“

28

FE α2*

h

¹n¹;

1

nn96090090 0 28 „1 .s?A—-CNẽNℛẽNℛNNNNNINN⸗——ęeEZC“““ͤͤGͤͤGͤGͤͤͤͤ6 6 b59 2.

aͤͤͤZ8—ͤͤZ8——ͤͤͤqͤͤͤZͤZSAͤͤAAͤͤIZZIqIRAℛRRqNSyy—;Q⁄Q4—14161—1—11;1TTT83IIlbhu.

. a᷑₰ͤqęẽRͤͤͤͤͤZͤZͤqͤZIIRͤaͤͤͤqͤͤsZͤͤͤͤͤͤsͤͤͤͤsGͤͤͤIͤͤssse.,— 2 doéAẽ✕ꝑe —ꝑAaCAũœmumNͤͤ 16 9 0 95 5 ο H 889 859

he .— qqqqqͤqͤqͤZqͤqͤͤͤZ—AͤͤZͤZͤAͤͤZͤAͤͤ—ͤAͤͤͤZͤZͤZͤZ&SͤͤZͤͤͤͤ‧ͤͤͤv¶ℛRℛNͤͤNͤAͤͤZͤIãv ñDJd‚ͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤse

vutttmg cxh .R666869 65 2 2— 9 9. . 89 qI 8

ͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤZ%ͤͤZSZNͤͤZͤIͤZͤͤsͤͤͤsͤ%ͤͤ,

ͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤͤ—,..,—53—

14,00

888888

8

8

888

ES Ssl!

.

83

unß

14,40

Seösses eEn

2

—,— 88 88

SlII

88

14,40 14,60 15,00 14/,50

14,80 14,00

14,90 13,50 14,00 15,00 14,80

15,50 15,30 15,10 14,71

14,00 14,00 14,30 14,10 14,00 14,50 14,75 16,29 17,00 14,40 16,60 16,13 16,40 14,20 15,20 15,10 16,40 16,35 15,80 16,50 16,00 14,50 13,60 14,40 14,00

14,40

Kernen (enthülster Spelz

16,00 15,72 15,60

16,40

17,80 15,20 16,00

12,90

13,10 13,50 13,20 13,60 13,10 13,20

13,10 12,75 12 50 12,40

14,00 12,50 13,30 12,20 12,30

12,80 12,00 12,40 13,00 13,00 13,00

13,20 13,40 13,00 13,15

13,29

13,80 14,75 1220 88 13,/65 13,60 14,25 14,38

14,50 12,70 14.,40 14.,73 13.80

88

88818588

* 14,75 14,60 15,10 14,60

14,90 14,40

14,90 14,00 14,40 15,00 15,00

15,50 15,30 15,10 14,82

14,20 14,50 14,30 14,50 14,20 14,50 14,75 16,29 17,00 14,40 17,00 16,28 16,60 14,40 15,50 15,10 16,40 16,35 16,40 16,50 16,00 14,50 14,10 14,40 14,00 14,40

16,30 15,72 15,60

16,60 17,80

16,40 16,00

e t

z en. 14,75 15,00

14,80 14,50 15,00 14,80 15,20 15,40 14,50 15,10 15,20 15,20 15,88 15,20 16,20 15,50 15,80 15,06 14,20 14,20 14,75 14,60 14,60 14,20 14,80 15,00 16,57 17,50 15,40 17,20 16,53 17,00 14,50 15,60 15,60

16,50 16,60 16,60 17,00 14,65 14,20

14,50 14,80

16 16,00

16,50

Roggeu.

13,30

beolteree O. —= 8

bcetceheeeneeöeenen

2 1b24

Seesssssssss z88.

8SS88

8g 881!

4 8

S

8

8

8888

üSSSeüSSESESESg 888888

☛¶&☚½

SSS8 S

S 88 8

—2

—— 88

„Dinkel, Fesen). 40

15,10 15,00

15,00 14,80 15,20 15,30 15,20 15,40 15,00 15,60 15,20 15,40 15,88 15,20 16,20 15,50 15,80 15,94 15,30 14,40 15,00 14,60 15,20 14,40 15,00 15,00 16,57 17,50 15,40 1800 16,77 17,00 14,70 15,90 15,60

16 50 17,20 17,00 17,00 15,00 14,70

14,50 14,80

16 60 16,00 16,00 18,60 12,10 17,60 18,40 18,00 17,00 16,50

27 762

34 002

14,58

ρ ,‚ ρ ρ 9

28 E .

„Pv

—-— - 111

v Sgv 22Sgᷓ2Anne

gsrP gaese;

EWI

55E 222z