des Schullehrer⸗Seminars in
1“
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den bisherigen Kreis⸗Schulinspektor Leopold Hoff⸗ nann in Paradies zum Seminar⸗Direktor zu ernennen. Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Dem Seminar⸗Direktor Hokfmenn ist das Direktorat aradies verliehen worden.
Bekanntmachung. Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli
1893 (Gesetz⸗Sammlung S. 152) wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das im Steuerjahre 1902 kommunal⸗ abgabenpflichtige Reineinkommen der Reinickendorf⸗Lieben⸗ walde⸗Gr. Schönebecker Privateisenbahn aus dem Betriebsjahre 1901 auf 82 541 ℳ 66 ₰ festgesetzt worden ist.
Stettin, den 24. November 1902. 88 Der Königliche Eisenbahnkommissar. Sombart.
Bekanntmachung.
Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli
1893 (G.⸗S. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß
Füeacht 3
daß der im laufenden Steuerjahre zu den ommunalabgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebs⸗
jahre 1901/02 bei der Nordhausen⸗Wernigeroder Eisen⸗ bahn bezüglich ihrer preußischen Strecke au
166 572 ℳ 93 ₰
festgestellt worden ist.
Magdeburg, den 22. November 19022‚. Der Königliche Eisenbahn⸗Kommissar. Graaf.
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 26. November. 8 Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern
Abend um 11 Uhr, wie „W. T. B.“ meldet, von Bückeburg nach
Essen abgereist. Ihre Durchlauchten der
Fürst und der Erb⸗
prinz zu Schaumburg⸗Lippe geleiteten Seine Majestät zum
Bahnhofe. gegen 10 Uhr.
Die Ankunft in Essen erfolgte heute Vormittag 8 — “ 6
Der Kaiserliche Gesandte in Stockholm Graf von Leyden
ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft
wieder übernommen.
Kommuna thums Oberlausitz v heute durch den Landeshaupt⸗ mann von Wiedebach⸗
—
“
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Vineta“
am 214. November in La Guagra eingetroffen und gestern von dort nach Puerto Cabello in See gegangen.
8 oörii, 25. November. Die Eröffnung des diesjährigen
Landtages des Preußischen Markgraf⸗
ostitz mit dem Vortrage des In der Einleitung wies derselbe auf die zum . d. M., anläßlich der Einweihung der Ruhmeshalle mit dem
Fafser Friedrich⸗Museum“, bevorstehende Anwesenheit Seiner
Einzelnen geht aus dem . Bank der —— 1901 einen Ueberschuß
an
Provinzial⸗Sparkasse hat im Fehenane ergeben, E N der 63 360 950 ℳ 88 ₰ belief, während er am Sch
Der Jahresbericht nisse, unter denen
und hebt
ajestät des Kaisers und Königs hin, welche alle patrioti⸗ chen Herzen mit inniger Freude erfülle. Die Einwohner der
sen ischen Oberlausitz würden dadurch des Glücks theilhaftig,
innerhalb ihres Gebieis dem geliebten Landesherrn ihre Huldi⸗ sungen entgegenbringen zu durfen. Darum werde der Tag ein
oher Festtag für alle Bewohner unseres Landestheils werden. beleuchtet die mißlichen Verhält⸗ Handel und Wandel noch immer leiden, hervor, daß sich Rückwirkungen auf die all⸗ semeine Geschäftslage geltend gemacht hätten. Trotzdem eien die Ergebnisse der ständischen Verwaltung zum
größten ile so günstig, daß einige Vorschläge zu neuen Erleichterungen auf dem Gediete der Lenzmbscafe
noth thäten, gemacht — icht hervor, daß die
schen Oberlausiß für das
von 333 961 ℳ 87 ₰ an die ührt hat. Der Abschluß der Oberlausitzer re 1901 günstige esammtfonds auf des Jahres
steuer⸗Kasse
1900 nur 61 205 977 ℳ 78 ₰ be Die Verme
bezifferte si
demnach auf 2 154 92 ℳ 10 ₰. Das Gut⸗ stellte sich ult. 1901 auf
der kass 8 439 731. ℳ und der gesammte Reservefonds auf 3 921 228 ℳ
X. Auch das Jahr 1902 läßt de des Gesammt⸗
84 .n des —
Konstituierung des ge8 d uber onalbestand und sodann die Mitglieder.
einige im Jahrraberichte
die Vertheilung der er der Vor⸗
— Morgen arbeiten die einzelnen Landtags⸗Ausschüsse an den ihrer Vorberathung überwiesenen Landtagsvorlagen. Heute, Nachmittags 5 Uhr, findet eine Sitzung der Vertreter der ehemals rauchsteuerpflichtigen Landstädte und Landgemeinden und um 6 Uhr eine solche der stiftsberechtigten Stände statt.
Essen, 26. November. Nachdem gestern Nachmittag in Villa Hügel eine Trauerfeier für den Wirklichen Geheimen Rath Krupp stattgefunden hatte, an der, wie „W. T. B.“ berichtet, außer der Wittwe und den Töchtern die Mitglieder und Freunde der Familie sowie die ge⸗ sammte Direktion der Firma F. A. Krupp theilgenommen hatten, wurde um 10 Uhr die Leiche nach dem Krupp'schen Stammhause übergeführt. Dem Leichenwagen folgten mehrere Wagen mit Kränzen. Das Trauergefolge schloß sich mit 20 Wagen an. Auf beiden Seiten des Weges hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden.
Heute Vormittag gegen 10 Uhr trafen Seine Majestät der Kaiser und König hier ein und begaben Sich, von einer Eskadron des 2. Westfälischen Husaren⸗Regiments Nr. 11 ge⸗ leitet, nach dem Krupp'schen Stammhause. Von dort aus fand dann unter Betheiligung der ganzen Bevölkerung Essens und der Spitzen der Behörden die Heaene in feierlicher Weise statt. Seine Majestät der Kaiser und König folgten dem Leichenwagen zu Fuß vom Stammhause nach dem Friedhofe. Um 12 Uhr 15 Minuten haben Seine Majestät Essen wieder verlassen und sind nach Berlin abgereist. 6
Württemberg. 88
Die Steuerkommission der Kammer der Standes⸗ herren hat, dem „Schwähbischen Merkur“ zufolge, entgegen dem Beschlusse der Abgeordnetenkammer, den Steuersatz bei der Steuerreform im Maximum auf 6 Ct. zu erhohen, einstimmig die Ferrbsedeng auf 4 ½ pCt. beschlossen. Ebenso hält sie einmüthig an der Forderung des Budgetrechts für die Einkommensteuer fest.
Baden.
re Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin haben, wie „W. T. B.“ meldet, an die Wittwe des verstorbenen Geheimen Raths Krupp in warmen Worten gehaltene Beileids⸗Telegramme gesandt. Der Seefgegee beauftragte den Präsidenten der Zivilliste Nicolai mit seiner Vertretung bei den Beisetzungsfeierlichkeiten.
Hessen.
Der Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Groß⸗ herzogs ist gestern im ganzen Lande in der herkömmlichen Weise festlich begangen worden. In Darmstadt trugen, wie die „Darmst. Ztg.“ berichtet, die öffentlichen und zahlreiche Privatgebäude reichen Flaggenschmuck. Die Schulen be⸗ ingen den Tag durch Festakte mit entsprechenden An⸗ prachen. In der Stadtkirche wurde um 10 Uhr gemeinsamer Festgottesdienst der Zivil⸗ und Militär⸗ gemeinde und in der katholischen Pfarrkirche um ½ 11 Uhr ein Hochamt abgehalten. Auf dem Marienplatz fand eine Parade der Garnison statt. Das Hurrah auf Seine Königliche Hoheit den Großherzog brachte der Divisions⸗Kommandeur, General⸗ leutnant Freiherr von Gall aus. Eine auf dem kleinen Exerzierplatz aufgestellte Batt rie feuerte Salut.
Gestern Mittag ist im Residenzschlosse der XXXII. Land⸗ tag des Großherzogthums durch Seine Königli Hoheit den Großherzog eröffnet worden. Die von Höchst⸗ demselben verlesene Thronrede führt aus, daß der noch immer auf dem wirthschaftlichen Leben lastende Druck naturgemäß auch im Staatsvoranschlage zur Geltung komme, insbesondere durch Rückgang der Erträgnisse der Staatseisenbahnen und der Forstdomäne, während gleichzeitig das Reich von den einzelnen Bundesstaaten ungewöhnliche Leistungen beanspruche. Daher könnten die Ausgaben nur durch Heranziehung früherer Vermögensreste gedeckt werden. Die Thronrede kündigt dann eine Reihe von Gesetzesvorlagen an, darunter die Wiedervorlegung des landständischen Wahl⸗ Feg., das in der vorigen Besston des Landtages nicht zur
erabschiedung gekommen war.
Die Zweite Kammer hielt gestern eine Sitzung ab, in der die verschiedenen Ausschüsse gewählt wurden, und vertagte sich sodann auf unbestimmte Zeit.
8
Oesterreich⸗Ungarn.
. Im öͤsterreichlschen Abgeordnetenbaufe dringlicher Antrag des Abg. Kramarec betreffend Böhm
Erhöhung der Lehrergebhälter in en —— — sürare de rhöhung der Biersteuer in Böhm en. Der sich in der Begrürn
*
Irland.
Wie das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, stellt der gefällte Schiedsspruch des Königs in dem ekesen argentinischen Grenzstreit ein Kompromiß dar und ge⸗ währt keiner Partei das streitige Grenzgebiet. Von dem 94 000 Quadratkilometer großen Grenzgebiet erhält Chil 54 000 Quadratkilometer und Argentinien ungefähr 40 000 4
Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern in Portsmouth an⸗ Bord des Kreuzers „Good Hope“ die Reise nach Süd⸗Afrika angetreten.
Im Unterhause erwiderte gestern der Unter⸗Staatssekretär des Auswärtigen Lord Cranborne auf eine an ihn gerichtete Anfrage daß infolge der Verhandlungen, die kürzlich zwischen den betheiligten Mächten gepflogen worden seien, die internationalen Truppen so bald als möglich und so gleichzeitig als möglich aus Schang ai würden zurückgezogen werden. Der genaue Zeitpunkt müsse jedoch abhängig gemacht werden von der Zeitfrist, innerhalb welcher di für die zahlreichen Truppenkörper beschafft werden onnten.
Wason, Mitglied des Unterhauses für die Orknex⸗ und Shetland⸗Inseln, der nach seinem Uebertritt von der unignisü⸗ schen Partei zu den unabhängigen Liberalen sein Mandat den Wählern zurückgegeben hatte, ist mit 2412 Stimmen wiedergewählt worden. Von den Gegenkandidaten erhiele Wood (liberal) 2001 und Angier (Unionist) 740 Stimmen.
Frankreich.
In dem gestern abgehaltenen Ministerrath, an dem der Marine⸗Minister Pelletan Unwohlseins halber nicht theil⸗ nehmen konnte, theilte, wie „W. T. B.“ meldet, der Minister⸗ Präsident Combes mit, daß der Ausstand der Grubenarbeiter überall, mit Ausnahme des Loire⸗Bassins, beendet sei. Auch dort sei die Wiederaufnahme der Arbeit demnächst zu erwarten, da die Grubengesellschaften und die Arbeiter sich auf eine
Großbritannien und
Süeeren es Enscheidung geeinigt hätten. Der Finanz⸗
Ninister Rouvier wurde ermächtigt, die Bewilligung ven zwei provisorischen Zwölfteln von der Deputirtenkammer zu fordern.
Im Senat interpellierte gestern der Senator Gotteron den Kriegs⸗Minister über die gesundheitlichen Verhältnisse in der Armee. Die Zahl der Sterbefälle im Jahre belaufe sich auf 2131, während dieselbe in der deutschen Armee nur 432 betrage. Der Kriegs. Minister, General André erwiderte, er müsse zugeben, daß die Sterblichkeit in der französischen Armee viermal so Jroß sei als in der deutschen. ieran trage aber nicht das Sanitätskorpe Schuld, welches tadellos sei. Die Ursache der meisten Todesfälle se die Schwindsucht; man zähle deren in der französischen Ame⸗ 1415, in der deutschen been nur 129. Die Schwindsucht sei die Krankheit Frankreichs. ußerdem erklärten die Aerzte die scch stellenden Leute zu leicht für diensttauglich. Er habe die Aerzte zn. ewiesen, zu schwache junge Leute sofort wieder heimzuschicken und ale
ittel anzuwenden, um eine Verbreitung der Krankheit zu verhindern und dadurch, soweit dies möglich sei, die Sterblichkeit in der Armee herabzumindern.
Von den Bureaux der Deputirtenkammer wurden gestem acht Kommissionen von je 33 Mitgliedern gewählt, darunter die ollkommission, die Heereskommission, die Marinekommission u. s. n. Zof in allen Bureaux wurden die von den Mehrheitsparteien auf⸗ gestellten Kandidaten gewählt, die Kandidaten der Minderheit wurden ausgeschlossen; so ist u. A. Méline nicht in die Zollkommission gewählt worden. In einigen Bureaux haben die den Minderheitsparteien an⸗ gehörenden Mitgl sich rückeeocen. in anderen Bureaux haben sie Einspruch gegen die Wahlen er 2 Der „Temps“ glaubt, bestätigen zu können, daß von 61 Männer⸗Kongregationen, velge um ihre behördliche Genehmigung nachgesucht hätten, nach Ansicht der Regierung nur 6 die r ehm gun erhalten sollten, darunter die barm berhigen Brüder vom heiligen Johannes, die Trappisten und ie weißen Väter von Algerien. Die Zahl der Frauern⸗ Kongregationen, welche um die Genehmigung seitens der Behörde nachgesucht habe, betrage 515; die Prüfung der Ge⸗ suche sei noch nicht beendet. . b — Die „Liberté“ meldet, es seien Privatbriefe aus Marti⸗ nique in Paris eingetroffen, nach denen unter den Negen daselbst große Gährung herrsche. Der Gouverneur Lemaire wage nicht, sich auch nur auf kurze Zeit in das Innen me Imnsel zu begeben, aus Besorgniß, seine Abreise köͤnnte de Signal zur Niedermetzelung der Weißen bilden.
Niederlande. w1.n n seiner schriftlichen Beantwortung einer in der Zweiten 23. 18&◻ Berathung des Budgets des Aut⸗ wärtigen an ihn gerichteten —— schließt sich, ve 8% —+* 82 2—
ynden der scht derjenigen Mitglieder an, meir daß sich die „enec, 279. Regierung jeder Einmischung in de Frage enthalten müsse, wie die englsche Armee den Kricz
in Süd⸗Afrika geführt habe, sowie in die 7 des S
der — Unt der Pforte. Amtliche
den der von Armeniern seien nicht
— Der —2 . Feee⸗ —ö —— — ularbeamten Süd⸗Afrika zu senden, um Handels und der Industrie in den chemaligen Republcke
Aus Konstantinopel —— die ten im Meere entsandten türkischer Kanonenboote in
Dardanellen hätten bleiden auch
einee beiden — avarie α
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der etzung der Fahrt sei. Die —
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Dllazet Monastir
8 2* 8. Kri int wie „W. T. H.* —— — 4.
„die enllaf 227428. fizt macedonischer Natitonalitäi abgelehnt.
8
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Amerika. 8
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Washington, das Staats⸗Departement sei genau darüber unterrichtet, wie weit Großbritannien, Deutschland und die übrigen Mächte Venezuela gegenüber zu gehen beabsichtigten. Großbritannien und Deutschland hätten sich bereits vergewissert, daß das Staats⸗Departement keine Einwendungen gegen kräftige Maßnahmen zur Sicherung der Einziehung der Gelder zu machen habe, die ihren Unterthanen für Verletzung ertheilter Konzessionen und Zerstörung von Eigenthum infolge der inneren Kämpfe geschuldet wuͤrden. Das Staats⸗Departement habe bei der Behandlung dieser Anfragen die größte Vorsicht be⸗ übachtet. Die Antwort sei in einer Erklärung des Präsidenten Roosevelt festgelegt, wonach die Vereinigten Smaten die Monroe⸗Doktrin nicht 2 auslegten, als ob diese igend welche amerikanische Republiken gegen die Folgen ihrer inenen Missethaten oder einer Verletzung der internationalen öflichkeit schützen solle. Der einzige Vorbehalt, den der Präsident Roosevelt gemacht habe, sei, daß die von irgend einer europäischen Macht verhängte Strafe nicht die Besitzergreifung amerikanischen Bodens einschließe. “
Wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Peking gemeldet wird, ist in einer gestern abgehaltenen Versammlung der Befehlshaber der europäischen Kontingente beschlossen worden, den nicht im Dienst befindlichen Soldaten das Tragen von Feuerwaffen, welches bisher bei den ke En untingenten gestattet war, zu verbieten. Der italienische gefehlshaber, der an der Versammlung theilnahm, erklärte, zaß bei dem jüngsten Vorfalle der österreichische Soldat im Kecht gewesen sei
Die „Times“ meldet aus Tokio vom 19. d. M.: nach einer amtlichen Bekanntmachung habe sich die japanische Regierung bei der Zurückziehung der Truppen aus Schanghai das Recht vorbehalten, dorthin wieder Truppen zu entsenden, wenn in Zukunft eine andere Macht dorthin unter irgend einem Vorwande Truppen schicken sollte.
Aus Bangkok wird dem „W. T. B.“ mitgetheilt, daß die sigamesischen Truppen die Aufständischen im Norden
von Siam gänzlich auseinandergetrieben hätten.
1“
.“
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗
tages befindet sich in der Zweiten Beilage.
— In der heutigen 2 Sitzung des Reichstages, welcher der Shratssetretär es Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky und der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Freiherr von Thielmann beiwohnten, wurde die zweite Berathung des Entwurfs eines Zoll⸗ tarifgesetzes fortgesetzt mit der Verhandlung über den nach⸗ stehenden, von den Abgg. Molkenbuhr und Genossen (Soz.) beantragten neuen § 11f:
Der Bundesrath hat die Zölle auf die nachbenannten Waaren aufzuheben, sobald deren Verkaufspreise die daneben gesetzten Preise erreichen: Weizen 215, Noagen 165, Gerste 155, Hafer 155, Hülsenfrüchte 185, Lupinen 80, Malz 175, Mais 155 ℳ pro Tonne.
Abg. Molkenbuhr: Als seiner Zeit der Antrag des afen von Kanitz berathen wurde, der die Tendenz einer chtslosen und unbegrenzten Steigerung der Getreibe⸗ e verfolgte, empfahl der Abg. Gamp die gleitende Skala, der bei steigenden Getreidepreisen die Zölle sinken und bi sinkenden Getreidepreisen die Zölle steigen sollten, wodurch wenigstens eine Mindestgrenze gesetzt wurde, bis zu welcher die Ge⸗ tridepreise steigen konnten. Die sevige Vorlage steht, wie Graf Schwerin.Löwitz zu verstehen gab, auf dem Standpunkt, eine unbegrenzte Steigerung der Veteeidegreise berbeizuführen. Ich glaube nicht, daß der Minimaltarif des § 1 jemals in Wirksamkeit treten wird. das Gesetz in der Faf ung der zweiten Lesung wirklich angenommen wird, so wird der imaltarif nichts — ben 8 —— chöne Dekoration; denn — .—. ir keine sverträge men, und dann tritt eral⸗ tarif ein. Das ist (wohl auch das Einzige, was die Herren H Rechten wollen. Sie wollen den autonomen Tarif in Wirksamkeit erhalten, und desbalb werden sie allcs daran setzen, wenn dieses Gesetz angenommen ist, das Zustandekommen von Handelz.⸗ zu verhindern, um dann die Sätze des autonomen T
iu . Ja, wir werden
und dann wird nicht nur
sondern der 8 m m * er 888 Ev
*
Abg. Stadthagen (Soz.):
liegt daran, klar 5
stellen, ob die Rechte das, was sie 1894/95 selbst als not
wendig und oder nicht. Wenn der lation Anstoß nimmt und zu hoch gegriffen, so ist besserungsantrag zu trags zu billigen und weit genu
stellen, dagegen geht, das ist
üller⸗Sagan Preise ja seine Sache, Tendenz stimmen,
zweckmäßig ausgesprochen hat, noch festhalten will ö an der Re⸗
wären viel einen Ver⸗ unseres An⸗
1 weil er nicht doch ein sonderbares Verfahren.
Wenn die Rechte nicht für unseren Antrag stimmt, so beweist sie damit, daß sie die Zölle erhalten will, auch wenn außerordentlich
hohe Getreidepreise eintreten. unseren Antrag stimmen. vorschlagen, 8 d
Will sie das nicht, so muß stimr kann ja eine Aenderung dahin ie Zölle suspendiert, nicht aufgehoben werden, wie
sie für
unser Antrag will, so lange bis niedrige Preise eintreten.
In namentlicher Abstimmung 192 gegen 41 Stimmen abgelehnt.
Der § 12 lautet nach der Vorlage im 1. Absatz: Der Zeitpunkt, mit welchem dieses
wird darauf der § IlIf mit
8
esetz in Kraft tritt, wird
durch Kaiserliche Verordnung mit Zustimmung des Bundesraths
bestimmt.
Die Kommission hat dafür folgende Fassung vor⸗
geschlagen:
Dieses Gesetz tritt an einem durch Kaiserliche Verordnung mit Zustimmung des Bundesraths festzusetzenden Tage, spätestens am
1. Januar 1905 in Kraft.
Der Abg. Dr. Paasche (nl.) beantragt die Wiederher⸗
stellung des Absatzes 1 der Vorlage. In den ferneren Absätzen des demselben Zeitpunkt das Zolltarifgesetz und
von 1896 mit der Maßgabe außer Kraft treten, daß die bis
12 wird bestimmt
daß mit
der Zolltarif von 1885. ebenso wie die 1886, 1887, 1894, 1895, 1899 und 1900 er⸗
gangenen Abänderungen des Gesetzes und § 80 des ö
erigen
Vorschriften über die Ueberweisung eines Theils des Ertrages
der Zölle und der
Tabacksteuer die
Bundesstaaten,
abgesehen von der sich nach § 11a dieses Gesetzes ergebenden Aende⸗ rung (Wittwen⸗ und Waisen⸗Versicherung), so lange in Wirksamkeit
bleiben, bis darüber durch besonderes Ge
Die sozialdemokratischen
tragen folgende Fassung des Abs. 1:
dieses Gesetz bestimmt.“
Gen.
anderweit bestimmt wird. recht u. e Fa 1) Der Zeitpunkt, mit welchem in Kraft tritt, wird durch ein besonderes Gesetz Für den Fall der Ablehnung dieses Antrages wollen die
bean⸗
Antragsteller den Abs. 1 in der Fassung der Vorlage wiederherstellen.
(Schluß des Blattes.)
S
hhhnnst und Wissenschaf A. F. In der Fachsitzung der Gesellschaft für Erdkunde
e““ v“*“
vom 24. November ( ve Geheimer Regierungsrath, Professor
Dr. Hellmann) sprach vor
Custos am Königlichen Museum für Naturkunde, ü⸗ jenes im innersten Afrika neu entdeckte Säugethier, von dem zuerst im
Vorjahr bei Gelegenheit des kannt wurde.
Es ist auch bis
intritt in die Tagesordnung Herr Matschie, r das Okapi,
oologischen Kongresses Genaueres be⸗ eeute noch nicht gelungen, das Thier
lebend zu sehen, geschweige denn es zu erlegen oder ein von den Eingeborenen erlegtes, vollständiges Exemplar aufzutreiben. Da⸗ egen sind zu den Theilen des Thieres, die im vorigen Jahre der eng⸗
fandie und die aus
ische Forscher Sir Herr Johnson nach Euro ell und zwei Okapi⸗Schädeln bestanden, inzwischen
einem vollständigen
n manche andere zweifellos von dem Thiere herrührende Theile,
auch von Fellen, in den Besitz des Britis⸗
man auch ferner noch man dernes ne Gegenstände bei den
es scheint, da S
schönen wegen
Museums aus Okapi⸗Fellen ihrer
eelangt, und
ingeborenen
mn finden wird. Chr dem Zebra verwandtes Thier ist das Okapi trotz seines ähnlich gemusterten Felles nicht, ebensowenig eine Giraffe,
mit der es zwar in Haut übereinstimmt. hältniß der Extremitäten
Vorderbeine. Die geöte Ae eine in Ind
lebenden Thieren en in noch nordwestlichen worden sind.
rande des großen, den seltene Thier inzwischen
n worden
delform und Gehörn, auch in der behaarten r keineswegs in dem au ueinander.
gewöhnlichen Ver⸗ Denn —5 —
8 r en eingegangenen Skeletttheilen sind die Hinterbeine heim Okapi eher länger als die
ihm
ien lebende Antllope, höherem Grade ein Thier, auf der Insel Vorkommen und Lebenswei essanten Thieres ist bis sept nicht mehr bekannt, als da ongo begleitenden Urwaldes ganze Individualität scheint es mehr dazu n zu tummeln, als
besitzt von von aus⸗ dessen Reste Samos
se des inter⸗ LE Ost⸗ e
bt. Seine
tn 2 I. . torben ist, dürfte es wohl ge.
die Aufmerksamkeit der
seiner habhaft zu werden, Heners. Kram lebende 1mopüen namentlich der Offiziere des Congo⸗
trag des Abends bhielt Dr. O. Schläter über
Fesisezees m nordöstlichen Thür
athkunde,
boben 21 Die unter denen die stens dann eine
in
und ver⸗ der
di cin Hefpietk
ürz en, 28 n.
bes Beispiel von
8
andererseits. Von 1550 bis 1850 kann dann wieder von einem neuen Aufschwung geredet werden, weil ein Theil der Ge⸗ eensätze durch die Bewegungen des 16. Jahrhunderts zum Ausgkäch ge⸗ bracht war und eine relativ erhöhte Bewegungsfreiheit der Volkskräfte sich zu regen gestattete. 1850 hat wieder ein Rück⸗ gang für das wie oben umgrenzte Gebiet angefangen, weil es die In⸗ dustrie entbehrt und, allein auf Ackerbau und Viehzucht angewiesen, hinter Nachbargebieten, die mit vollen Segeln im industriellen sfaͤhrwasser vorwärts streben, zurückgeblieben ist. Auf 2000 Quadrat⸗ ilometern beträgt die Durchschnittsbevölkerung pro Quadratkilometer 97 Köpfe und erreicht damit nur eben den Durchschnitt der Be⸗ völkerungsdichte Deutschlands. — An die Ortsnamen, die zumeist auf ingen“, „leben“, „stedt“, „hausen“ und „dorf“ enden, knüpfte der Vortragende interessante Betrachtungen. Die Endsilben „ingen“ und „leben“ finden sich fast niemals in derselben Gegend. Wo zingen“ vorhanden, finden sich keine „leben“, wogegen „stedt“ sich überall findet, besonders häufig in Schleswig⸗Holstein. Dr. Schlüter nimmt an, daß „ingen“ die dem Volksstamm der Sueven geläufige Ortsbezeichnung war, weshalb man an dem Vorkommen dieser Schluß⸗ silbe in Ortseigennamen die Bewegung dieses Volksstammes in der 81 der Völkerwanderung aus dem Norden Deutschlands nach dem Südwesten verfolgen kann, wo sie schließlich in Schwaben feste Wohnsitze nahmen und viele „ingen“ gründeten. Fünes ist zu folgern, daß die Orte auf „ingen“ überall besonders alten Ursprungs sind, älter jedenfalls als die wahr⸗ scheinlich erheblich jüngeren Orte auf „leben“ und „hausen“, die an Stellen des Gebiets entstanden, wo es noch keine älteren An⸗ siedelungen gab. — Bei der Wahl des Siedelungsorts im Gebiet zwischen Harz und Thüringer Wald lag es ja nahe, denselben in an⸗ genehmen Beziehungen zu Flüssern und Bächen auszuwählen, aber be⸗ zeichnend für den manchma dabei sich ergebenden Selbstbetrug ist, daß das großartig gelegene Artern in der Entwickelung hinter dem viel ungünstiger gelegenen Sangerhausen und ähnlich Freiburg an der Unstrut hinter ö d. Saale zurückgeblieben ist. Ueberein⸗ stimmend scheint bei der Ortswahl die Vorliebe für eine Oertlichkeit mitgesprochen zu haben, die auf Grund überhöhender Terraingestaltung eine gewisse Aehnlichkeit mit einem Nest zeigte.
in der sich an den Vortrag knüpfenden Diskussion wurde von einem Geologen noch darauf aufmerksam gema t, daß mehr oder weniger unbewußt von den Ansiedlern auch den Gesteinsverhältnissen Rechnung getragen worden sei, vielleicht unter Beobachtung des Vor⸗ handenseins von Quellen an den Grenzen der Formationen. Vom meteorologischen Standpunkt wurde erwähnt, daß das Thüringische Becken neben einem westpreußischen und einem Posener Distrikt mit 450 — 500 mm. Jahresniederschlägen zu den regenärmsten Gegenden Deutschlands gehöre. Hierin wurde indessen bei dem reichen und un⸗
durchlässigen Fruchtboden des ganzen Gebiets von anderer Seite kein kultureller Nachtheil gefunden.
In Paris fand, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern Nachmitta in Gegenwart des Präsidenten Loubet und v. Mer — 88* Behörden und der wissenschaftlichen Welt die Einweihung des neuen Gebäudes der Akademie der Medizin statt. Der Unterrichts⸗Minister Chaumis hielt eine Ansprache.
„Dr. Sven Hedin, der Süfe Abend in der Königlich dänischen geographischen Gesellschaft zu Kopenhagen einen Vortrag hielt, setzt, wie „W. T. B.“ meldet, von dort seine Reise nach Stockholm fort und wird zu Beginn des nächsten Monats England besuchen, wo der bekannte Reisende auf Einladung in den geographischen Gesellschaften in London, Newcastle, Fvinbur 1
d Aberdeen Vorträge halten wird. Nach Neujahr geht Sven Hedin zunächst nach Thristiania und Paris, später nach Deutschland, woselbst er in den geographischen Gesellschaften in Berlin, Danzig, Hambur Lebonig resden, Frankfurt a. Main, München, Straßburg und Stuttgart sprechen wird. Im Anschluß wird der Forscher in Basel, Wien und Budapest Vorträge
ten. E11616 “ Land⸗ und Forstwirthschaftt.
Der Ständige Ausschuß des Deutschen Landwirth⸗ schaftsraths ist zum 1. und 2. Dezember d. J. nach Berlin ein⸗ berufen, um über folgende Fragen zu verhandeln: Aufgabe und Be⸗ deutung der Kartelle und Svndikate in der Volkswirthschaft; Antrag des Landeskulturraths für das Königreich Sachsen, betreffend reichsgesetzliche Vorschriften über die An von Stallschweizern im Interesse der Seuchentilgung: Viehseuchen⸗Uebereinkommen swischen Oesterreich⸗Ungarn und dem Deutschen Reich; über die Grundsätze für die Beleihung von Waldungen; auf — 2 Baverischen — — bmen Bekämpfu er un Tahmen gegen die Verun⸗ reinigung 3₰ lüsse; ntrag des 3
lichen Wersuchestat Deutschen en ange 1 Ver ationen veuts 2 b“ ha —,, durch die biologische tbeilun des
Dundee und
Gesun
Der Zentralausschuß der Reichsbank war heute Vor⸗ mittag 10 Uhr einer 81 fen. Im Anschluß an die Volhen cht vom 22. d. M. bemerkte der Vorsitzende, Präsident des Reichebank⸗Direktoriums, Wirkliche In. Rath Dr. Koch, daß seit 4. v. M. die Lage der habe. Imsonderheit efallen. Gegenwärti⸗ diese 37 901 und 68 Mill. kleiner als 1899, aber um 72 Mil. größer als 1900. Die Wechsel allein seien 1901 um 55, 1900 um N, gegen 180 um 160 Mill. eringer. erheblichen Posten der Anlage dildeten die iskontierten n des Reichs. Der Metallvorrath stehe hinter von 1901 um 38 Mill. zurück, aber — mehr 2 4—
a e von 1901, nur 1894 1 Die fremden Gelder