1903 / 19 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Jan 1903 18:00:01 GMT) scan diff

möchte ich anheimstellen, dem Kaiserstandhild des Kaisers Wilbelm einen anderen Platz zu geben; sein Blick sollte auf den Saal gerichtet sein, um uns daran zu erinnern, daß wir in seinem Geiste arbeiten.

Reichskanzler Graf von Buͤlow:

Meine Herren! Ich möchte, ehe die Debatte zu Ende geht, noch kurz einige Punkte berühren, die heute hier zur Sprache gebracht worden sind. Der Herr Abg. von Kardorff schien mir nicht ein⸗

““ 8 ““ Gefühle der großen Mehrheit des deutschen Volkes zu kämpfen gehabt; und auch später ich erinnere nur an die Battenbergepisode ist er oft genötigt gewesen, das Interesse des Landes über vorübergehende Wallungen der öffentlichen Meinung zu stellen. (Sehr richtig!) Das war auch unsere Aufgabe gegenüber dem südafrikanischen Kriege und auch während des Besuches der Burengenerale in Berlin, auf den einzugehen ich mich durchaus nicht scheue.

3 wei t e Be il a 11“ nzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger. 1

Berlin, Donnerstag, den 22. Januar 8 1903.

—2.

Gesundheitswesen, xi rankheiten und Absperrun maßregeln.

zum Deuts

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Nr. 3 vom 21. Januar 1903.) 8

Pest. Mauritius. Während der 5 Wochen vom 7. November bis

verstanden zu sein mit dem Kaiserlichen Marginale zu einem Bericht des Fürsten Radolin, unseres Botschafters in Paris, über eine Unter⸗ redung desselben mit dem damaligen französischen Handelsminister Millerand, das ich gestern in diesem hohen Hause verlesen habe. Das betreffende Marginale lautet übrigens nicht ich glaube, der Herr Abg. von Kardorff sagte: „richtig und wie bei uns“ —, sondern die Stelle in dem Bericht lautete:

Herr Millerand verfolgt energisch die Hebung der unteren

Klassen, wozu die Bourgeoisie nicht allzu sehr geneigt ist.

und dazu hatte Seine Majestät der Kaiser an den Rand ge⸗ schrieben: „richtig und das überall“. Ich bin weit entfernt, zu bestreiten, daß gerade in Deutschland, wie der Herr Abg. von Kardorff mit Recht hervorhob, das Bürgertum das übrigens nicht identisch ist mit Bourgeoisie —, daß unser Unternehmertum viel geleistet hat für die Hebung der unteren Klassen (sehr richtig! rechts), daß es tatkräftig mitgewirkt hat am Aufbau und Ausbau unserer Sozialgesetzgebung. Aber es liegt in der menschlichen Natur und liegt im menschlichen Egoismus, daß jede Geseellschaftsschicht Opfer zu Gunsten einer anderen Gesellschaftsschicht nur ungern bringt, und deshalb ist es die Pflicht des Staates und die Pflicht der Monarchie, hier ausgleichend einzugreifen, indem sie die Arbeiter warnt, Dinge zu verlangen, welche die Konkurrenzfähigkeit der Nation auf dem Weltmarkt beeinträchtigen oder unsere gesellschaftliche Ordnung erschüttern könnten, aber auch die Arbeitgeber und Unternehmer auffordert und ermahnt, kräftig mitzuwirken, damit die Klassendifferenzen immer mehr zusammen⸗ schrumpfen, damit die ärmeren Klassen wohlhabender werden, damit immer mehr Individuen aus den unteren in die reicheren und wohl⸗ habenderen Schichten der Bevölkerung gelangen, mit anderen Worten für den sozialen Aufschwung. Das ist mein sozialpolitisches Bekenntnis, ist die Ansicht der verbündeten Regierungen, und dieser Ansicht hat Seine Majestät der Kaiser in diesem Marginale Ausdruck gegeben, das vorgelesen zu haben ich nicht bedauere.

Und weiter möchte ich mit einigen Worten eingehen auf die Ausführungen des Herrn Abg. Richter, deren Gewicht ja zweifellos in seinen Schlußbetrachtungen lag. Das pflegt ja bei Reden des Herrn Abg. Richter meistens so zu sein: mild, beinahe sanft fängt er an, aber das dicke Ende kommt gewöhn⸗ lich nach. (Heiterkeit.) Was nun diese Schlußbemerkungen angeht, so möchte ich, meine Herren, mit rückhaltloser Offenheit darauf das Nachstehende erwidern. In jedem konstitutionellen Staatswesen sind die Minister und ist namentlich der leitende Staatsmann genötigt, mit der Individualität des Monarchen zu rechnen. Wie

nter uns allen, so gibt es auch unter den Fürsten schwächere und tärkere Individualitäten; je stärker und ausgeprägter die Individualität ines Monarchen ist, um so mehr wird er geneigt sein, teilzunehmen an der Politik und einzugreifen in den Gang der Staatsgeschäfte. Daß dadurch einem verantwortlichen Minister seine Aufgabe nicht immer erleichtert wird, darin hat der Herr Abg. Richter vollkommen recht, und deshalb habe ich zu den Ausführungen, die er uns darüber machte, genickt. Aber auf der anderen Seite wollen wir doch nicht vergessen, eine starke und ausgeprägte und begabte Individualität eines Fürsten für ein Volk von nicht zu unterschätzendem, von sehr großem Vorteil ist. (Sehr richtigt) Wenn Sie sich davon überzeugen wellen, gehen Sie ins Ausland. Ich habe lange Jahre meines Lebens im Ausland zugebracht, und ich habe in sehr parlamentarisch regierten Ländern nicht sehr viele getroffen, die mit einer ganz effacierten Haltung der Monarchie einverstanden waren, sehr viele, die sich nach einem stärker accentuierten Monarchen sehnten. Und auch diejenigen, die mit dem Gange unserer Politik nicht einverstanden sind, sollten nicht ungerecht sein für das tatkräftige Streben und redliche Wollen unseres Kaisers, nicht ungerecht für den großen Zug een, nicht ungerecht für Seinen freien und vorurteilslosen Ich sage dies ohne jeden Byzantinismus, an Ihm ist nichts vorwerfen mögen, ein Philister ist

nung), und das ist viel wert, sehr

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Der Empfang der Burengenerale bei Seiner Majestät dem Kaiser war Seiner Majestät durch mich vorgeschlagen worden unter zwei ausdrücklichen Bedingungen: einmal, daß sich die Burengenerale auf deutschem Boden antienglischer Agitationen zu enthalten, und dann, daß sie als englische Staatsangehörige die Audienz durch die Vermittelung des englischen Botschafters nachzusuchen hätten. (Hört, hört!) General de Wet hatte diese Bedingungen für sich und seine beiden Kameraden angenommen. (Hört, hört!) Ich kann den Mittelsmann nicht nennen; aber ich kann Sie versichern, daß er eine durchaus glaubwürdige, loyale, achtungswerte Persönlichkeit ist. Von demselben Vermittler wurde uns einige Zeit später mit⸗ geteilt, daß bei den Burengeneralen eine plötzliche Sinnesänderung stattgefunden hätte, daß sie es nicht mehr für möglich hielten, die Audienz bei Seiner Majestät dem Kaiser ihrerseits nachzusuchen, son⸗ dern daß sie es richtiger fänden, wenn Seine Majestät der Kaiser sie kommen ließe. Unter diesen Umständen konnte nach dem, was ich soeben dargelegt habe, von einer Audienz bei Seiner Majestät dem Kaiser nicht mehr die Rede sein, und es konnte auch ein Empfang an amtlichen Stellen, nachdem die Generale einer Audienz bei Seiner Majestät dem Kaiser ausgewichen waren, nicht mehr in Frage kommer.

Nun möchte ich noch kurz eingehen auf eine Bemerkung des Herrn Abg. Liebermann von Sonnenberg oder vielmehr auf eine Aeußerung meines verehrten Freundes Herrn von Kröcher, die sich Herr von Liebermann zu eigen gemacht hat, über die zu große Liebenswürdigkeit, die zu große Freundlichkeit das soll wohl heißen, die zu große Schwäche unserer auswärtigen Politik. (Heiterkeit.) Merkwürdig, meine Herren, während uns hier vorgeworfen wird, wir seien zu liebenswürdig, bekomme ich häufig in ausländischen Blättern und Berichten zu lesen, wir wären sehr un⸗ liebenswürdig. Das eine ist so unrichtig, wie das andere. Ins⸗ besondere ist es eine falsche Auffassung, als ob wir uns irgendwie oder irgendwem an den Kopf würfen. So hvsterisch sind wir gar⸗ nicht angelegt. (Große Heiterkeit.) Wir haben auch garnicht nötig, aufdringlich um Liebe zu werben; wir brauchen niemandem nach⸗ zulaufen; wir brauchen die anderen nicht mehr, als die anderen uns, und wir denken garnicht daran, für irgend jemandes schöne Augen irgend welche realen deutschen Interessen zu opfern. Aber, meine Herren, jeder Kaufmann wird Ihnen sagen können, daß Geschäfte nicht notwendig mit schlechter Manier geführt zu werden brauchen. (Sehr richtig!) Grobheit ist noch nicht Würde und Kratzbürstigkeit ist nicht Festigkeit; ein ewiges Greinen, Schelten und Schimpfen über das Ausland, wie es hier und da, glücklicherweise nur selten in deutschen Blättern zu sehen ist, ist noch kein Beweis von richtigem deutschen Nationalbewußtsein (lebhafte Zustimmung); Chauvinismus und Vaterlandsliebe sind nicht identische Begriffe. (Sehr richtig)') Wenn die Kunst eines aus⸗ wärtigen Ministers darin bestände, von Zeit zu Zeit mit der Faust auf den Tisch zu schlagen, dann könnte mancher Minister des Aeußern werden. (Große Heiterkeit. Sehr gut!) Unsere Aufgabe in der Welt besteht aber nicht darin, daß wir den rauflustigen Indianer spielen und bei jeder Gelegenheit den Tomahawk schwingen und heute diesen und morgen jenen fremden Skalp verlangen. Die Zeiten, als der Deutsche im Auslande und gegenüber dem Auslande zu bescheiden auftrat, die Zeiten, sind Gott sei Dank, vorüber, und [Sie können versichert sein, daß ich diese Zeiten nicht wieder herbeiführen werde. Wir wollen es aber nicht machen, wie der Bauer in der Fabel, der, nachdem er auf der einen Seite vom Gaul herabgefallen war, kaum wieder oben, auf der anderen Seite herunterkollerte. Wir wollen nicht in die Febler ver⸗ fallen, die wir anderen als Hochmut und Uebermut vorgeworfen haben: wir wollen, wie ich das mit Bezug auf unsere Politik in Ostasien gesagt habe, nirgendwo das Aschenbrödel spielen, aber den aufgeblasenen Renommisten wollen wir auch nicht spielen (sehr gut!), sondern den ruhigen und festen Mann, der, wie es immer gute deutsche Art ge⸗ wesen ist, ohne Schwäche, aber auch ohne Provokation noch Maul⸗ heldentum sich und die Seinigen schützt. (Lebhafter Beifall.)

Abg. von Kardorff (Rp.): Dem von Liebermann erwidere

ich, daß ich niemals das amm des Bundes der Landwirte mit⸗ unt net

habe. 8c be es ausdrücklich aboelegat. mit dem Hin⸗

weis f. 18 vor Wahl 1 Jt-IeeIü erwr

er gefällt, ne⸗ n, ungen nicht.

von Liebermann sagt, 2dase keinen frelkoeserwafipen Wähler. lade ihn ein, zu mir zu kommen; ich werde ihm welche vorstellen.

Darauf vertagt das und nach einer ön⸗ lichen ** iebermann 8.eee.

berg wird die Sitzung nach 5 ½ Uhr ges Donners⸗ tag 1 Uhr: Fortsetzung der Etatsberatung.

Nr. 3 der „Veröff [undheitsamts“

11. Dezember wurden auf der Insel 23, 30, 17, 18, 23, zusammen 111 Pestfälle festgestellt, von denen 14, 21, 12, 12, 16, zusammen 75 tödlich verlaufen sind.

Britisch⸗Südafrika. Zufolge einer Mitteilung vom 17. De⸗ zember befanden sich im Pestspital zu Durban 5 Pestkranke (3 Kaffern und 2 Indier); ferner sind außerhalb des Krankenhauses 2 Indier an der Pest, 1 an einer Fätesdichticen Erkrankung gestorben, ein anderer wurde noch als pestverdächtig beobachtet. Das Pestspital ist auf einer Insel in der Bai von Durban errichtet. Da Durban eine mit ausgedehnten Vororten geräumig angelegte und äußerst sauber gehaltene Stadt ist, wurden besondere Befürchtungen hinsichtlich eines Ausbreitens der Epidemie nicht gehegt.

Vereinigte Staaten von Amerika. Aus San Fran⸗ cisco wurde am 28. Oktober, ferner am 15., 18. und 27. November je 1 tödlich verlaufener . gemeldet.

Queensland. Zufolge des amtlichen Ausweises für die vom 22. bis 28. November sind in Townsville am 24. Nove 3 Fälle von Pest gemelder; 2 davon sind tödlich verlaufen.

Cholera. 8

Türkei. Zufolge einer Mitteilung vom 8. Dezember schien die Cholera in Gaza und Lydda erloschen zu sein, nachdem die letzten beiden Choleratodesfälle in Lydda am 23. November, in Gaza am 21. und 22. November vorgekommen waren. In Jaffa, woselbst vom 19. November bis 5. Dezember 134 Choleratodesfälle festgestellt worden sind, schien die Seuche bereits wesentlich nachzulassen, da auf die letzten 5 Novembertage 39, auf die ersten 5 Dezembertage 23 Todes⸗ fälle entfallen waren; aus Hebron sind bisher nur einzelne 188 e⸗ meldet, im ganzen waren daselbst vom 19. bis 30. November 15 Personen der Seuche erlegen. Die Ortschaften am Westabhange des Gebirges Juda schienen alle mehr oder weniger verseucht zu sein, und zwar nach den eingegangenen Meldungen von Bet Dschibrin im Süden bis Jalo im Norden. Aus dem Ostjordangebiet, woselbst die Cholera namentlich Es Salt und Amman heimgesucht hat, scheint F nach Jericho verschleppt zu sein, wie die ungewöhnlich hohe Sterblichkeit dort annehmen läßt. Jerusalem und 58 nähere Umgebung, auch Ramleh, waren bis zum 8. Dezember von der Seuche verschont, ebenso die deutsche Kolonie Sarona bei Jaffa; von der deutschen Kolonie in Jaffa warenur ein Kind der Cholera erlegen.

Einer weiteren Mitteilung vom 3. Januar zufolge hat in der Stadt Damaskus die Cholera sich seuchenartig ausgebreitet; denn am 1. und 2. d. M. sind dort ungefähr 50 Personen erkrankt. Bereits am 2. Ja⸗ nuar war ein Sanitätskordon zwischen Beirut und Damaskus, verbunden mit einer Quarantänestation zu Mredschat am Libanon, errichtet. Reisende aus Damaskus müssen an dem genannten Orte, einer 44 km von Beirut entfernten Eisenbahnstation, sich einer fünftägigen Quaran⸗ täne unterziehen.

Nach einem elften amtlichen Ausweise über den Stand der Cholera in Palästina vom 6. Januar sind in Jaffa vom 30. Dezember bis 4. Januar 72 Personen der Cholera erlegen, in Damaskus vom 1. bis 4. Januar 32 8— 37 als erkrankt gemeldet), in 2 Ortschaften des Sandschacks von Kaiffa 53, in 3 Ortschaften des Bezirks von Kefrendje 2. Die Gesamtzahl der Choleratodesfälle in Palästina seit dem Auftreten der Seuche im Oktober v. J. betrug 3626.

In dem Wasser des Lezid, welcher 2 Stadtteile von Damaskus mit Wasser versorgt, sind Cholerabazillen nachgewiesen worden.

Aegypten. In der Woche vom 30. Dezember bis 5. kamen nach dem amtlichen Berichte in ganz Aegypten 6 neue Cholera⸗ fälle zur Beobachtung, und zwar sind in Alexandrien 2 Personen außerhalb des Krankenhauses gestorben, 4 Erkrankte wurden dort in das Hospital übergeführt. In der Proving Girgeh sind von den im Krankenhause untergebrachten Cholerakranken 3 gestorben.

Persien. Bis zum 21. Dezember waren angeblich in Menab bei Wender Abbas 60, in Jask 4 Cholerafälle beobachtet.

Japan. Im Anschluß an frühere Mitteilungen ist noch be⸗ richtet, daß in Kobe⸗Hiogo vom 7. November bis 3. Dezember 9 Fälle von Cholera, alle mit tödlichem Ausgang, bekannt geworden sind. Die Gesamtzahl der dort seit dem 31. Juli v. J. festgestellten Erkrankungen betrug 773, von ihnen sind 565 tödlich verlaufen. 81 ausschließlich waren Japaner der untersten Gesellschaftsklassen betroffen.

—,, zur Anzeige in Panama vom 25. November bis 8. Dehember Erkrankungen (und 2 Todesfälle), in Vera Cruz vom 30. November bis 13. Dezember 25 (7), in Rio de Janeiro vom

10. bis 16. November „(4), in Guayaquil vom 23. bis 29. No⸗ ber (2).

Unterleibstyphus. Oesterreich⸗Ungarn. Zufolge einer Mitteilung vom

Zeit b

10. Ja.

nuar sind angeblich in Essegg in Slavonien neuerdings 40 Fälle von Typhus zur Anzeige

. ngt. Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Liverpool 6, St. Petersburg 5 Todesfälle; Re⸗ Selen eeeen Ernade 1, 5 je ee 10, St. pgerebung Warf G ufer) 2 , len: B. 24. New Pork 87, Wien e eds⸗Ae aezeiehe Kaggie , Herchcr an er ; Rotlauf: Wien rkrankungen; Festaen8. v 8 n6, 12, Darmstadt, Dortmund rankfurt a. M. 11,

4, 49, Nürnberg 272, Kopen⸗ (Krankenhäuser) 15 Erkrankungen; Keuch⸗ Todesfälle; Reg.⸗Bez. Schleswig E

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Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Niederlande.

Geplante Erhöhung der Accise auf Spiritus. Die ziederländische Regierung hat den Generalstaaten einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach die Accise für 1 hl Spiritus zu 50 % Stärke vom 1. April 1903 ab von 63 Gulden auf 70 Gulden erhöht werden soll.

Ausschreibungen.

Lieferung von Maschinen für eine elektrische Zentral⸗ station und Installation der elektrischen Beleuchtung am Bahnhof in Lemberg (Galizien). Kostenanschlag annähernd 350 000 Kronen; Kaution: 5 % des Lieferungsangebots, zahlbar binnen acht Tagen nach Vertragschluß. Die Bestimmungen über die Ein⸗ reichung von Offerten, Angebotsformulare und die Planskizzen können in den Amtsstunden bei der K. K. Staatsbahndirektion Lemberg (Ab⸗ keilung für Bahnerhaltung und Bau, III. Stock, Zimmer Nr. 308) ein⸗ gesehen werden; daselbst werden auch Angebotsformulare ausgegeben. Versiegelte, mit der Aufschrift „Offerte für die elektrische Kraftanlage am Bahnhofe in Lemberg“ versehene Angebote sind spätestens bis zum 10. März 1903, Mittags 12 Uhr, an die K. K. Staatsbahn⸗ direktion in Lemberg einzureichen; Oeffnung der Offerten am gleichen Tage, Nachmittags 2 Uhr, im Zimmer Nr. 203 der Direktion. (Sesterreichischer für das öffentliche Lieferungswesen.)

Bau einer elektrischen Bahn in Großbritannien. An⸗ gebote auf Lieferung von elektrischen Wagen mit allem Zubehör Los 10) und auf Ausführung der elektrischen Ausrüstung der Ober⸗ settung und der Wagenschuppen (Los 11) für das Stalvbridge, Hyde, Moßley and Dukinfield Tramways and Electricity Board nimmt Frank Schoffield, Clerk to the Board, Town Hall, Stalybridge, bis zum 2. Februar 1903 entgegen. Spezifikationen und Angebotsformu⸗ lare sind gegen Hinterlegung von 1 Guinre zu beziehen; Angeboten ist eine weitere Kaution von 5 Guineen beizufügen. (The Electrical Engineer.) 8

Vergebung einer Lieferung von grauem Droguet in Paris, Rue Jean Nicot (Franz. Minist der Kolonien). Kaution: vorläufig 250 Franken, endgültig 500 Franken. Frist für Angebote: 1 1903, Nachmittags 2 ½ Uhr. (Journ. Off. de la Rép. rang.

Bau einer Kanalisationsanlage in Barcelona (Ayun⸗ tamiento constitucional). Kostenanschlag 57 532,07 Peseta; Kaution: vorläufige 5 %, endgültige 10 % des Anschlages. Frist für Angebote: 31. Januar 1903. (Gaceta de Madrid.)

Lieferung von 50 großen Pfosten (poteaux) aus Guß⸗ und Schmiedeeisen für die Alektrische Beleuchtungs⸗ anlage in Valencia. Kostenanschlag: 30 000 Pesetas, Kaution: 15 000 Pesetas Angebote sind bis zum 6. Februar 1903 an das Sekretariat des Ayuntamiento zu richten.

(Moniteur des Intérsts Matsriels.)

Vergebung der Konzession für die elektrische Be⸗ leuchtung von Gent (Belgien). Kaution: 100 000 Fr. Angebote sind eingeschrieben bis zum 5. März 1903 vorzulegen. —7„ für die Vergebung: 7. März 1903, Mittags 12 Uhr, im Rat.

use.

Lieferung von Nutzholz nach Belgien. Der Bedarf an Eichenholz beliebiger Herkunft zu Fundamentierungszwecken für das Jahr 1904 soll an der Brüsseler Börse am 11. Februar 1903, Mittags 12 Uhr, erneut zur Vergebung (in 150 Losen) gebracht werden gemäß avis spécial Nr. 120; Kaution: 280 Fr. pro Los. Ein⸗ geschriebene Angebote sind bis zum 7. Februar 1903 vorzulegen.

(Moniteur des Intérets Matsriels.)

Bau einer Kanalisationsanlage in New Orleanz Vereinigte Staaten von Amerika). Nach The Board of

de Journal endet die fri zur Einreichung von Angeboten nicht am 23. sondern am 2. Februar 1903.

Lieferung von Ricinusöl nach Südaustralien an das lv and Tender Board Office in Adelaide: 105 000 Gallon in monatl Posten von 4375 Gallonen; I. Lieferung: in der ersten Woche des Juli 1903. Vorgeschriebene Angebotsformulare versendet das genannte Amt. Frist für Angebote: 24 Februar 1903, Nachmittags 3 Uhr. (Board of Trade Journal.)

Deutsche wirtschaftliche Interessen in den Vertrags⸗ häfen Chinas. a. 82 % Grund von —— 82 ina nachstehende ta ri bersicht indes der deut —+2 Interessen in den en Handelshäfen Chinas am de des Jahres 1901 worden. Tsingtau und Hongkong sind dabei unberücksichtigt B e, in denen wie in Niutschwang, Aschiukiang, uhu. Ihgen. Tschndofins deutsche Interessen zwar vorhanden. gerade tend sind, wurden nicht in en Die deutschen Handels⸗ und Kapitalsinteressen baben in den le vier Jahren außerordentlich dermehrt. Dies am auffallendsten in dem Haupthandelsplatz 582 S nicht nur die Zahl der deutschen Firmen von 43 auf 68 sst. sondern auch der deutsche Anteil am Gesamthandel um 7% men hat. Ein weiterer Beweis für das Wachsen der deutschen interessen in ist darin zu sehen, daß daod ei in bestehende deu Wankinstitut, die Deutsch Astatische ihr Akrientapital, von wel bieher nur 3750

ls eingeza waren, im Jahre 1900 au bat. Der

die volle Höhe von 5000000 Tacts ge⸗ cinzige wo ein in der Zahl der

zu ver war. i bei der dert in

. Firma handelt es sich indessen nur um einen

in In 8₰ 1921 d vnd

an Untemehmungen eit 1898 nichts

2 daß infolge des durch die Bererwirren eneinfuhrverbots das ehemals de füͤr deu

so einträgliche Waßsengeschäft na so gut wie

Was das dem fremden geochnete andet

wie es scheint füͤr immer, 2 en n beiden setzt destehenden Firmen

SPen⸗ um Dezaile und Lade t, und zwar hauptsächlich in ständen und L n die deort lebenden

einer privaten 1 U den Verkehr mit Tienksta 8,8 desedgt. Peftag dar

Anzahl

der Firmen

Geschäftskapital, Geschäftsumsatz, Beteiligung am Handel in

1901 1898

Kapitalbeteiligung an industriellen Unternehmungen

Deutscher Grundbesitz

Deutsche

Schiffahrtsinteressen

Deutsche Mis

3 Geschäftskapital nicht unbedeu⸗ tend, Versiche⸗ rungskapital ca. 2 000 000

Anteil an der Einfuhr des ca. 40000 000 ℳ, Anteil an der Ausfuhr 75 % = ca. 60⸗ bis 70 000 000

apital bedeutend, zum Teil im Thee⸗

Geschäftskapital ca. 6 500 000 Anteil an der Ausfuhr des Hafens cirka 12 000 000 Anteil an der Einfuhr cirka 3 bis 4 Millio⸗ nen Mark. Geschäftsumsatz 120 000 000 ℳ, Anteil am Ge⸗ samthandel des (gegen 1898 um 7 2‧% gestiegen).

Geschäftskapital nicht unbedeu⸗

ca. 300 000

4 000 000 an

Beteiligung an einer

Anlage der Firma Arnhold Karberg Co. zur Herstellung von Zinnbehältern für Pe⸗

troleumum.

““ Beteiligung an einer

Entenfedernreinigungs⸗ fabrik und Leichter⸗ gesellschaft.

18 111“

den Kohlenminen von Pinghsiang, 100 000 an den deutschen Albu⸗ minfabriken.

2 deutsche Aktiengesell⸗

schaften für Baumwoll⸗ spinnerei und Seiden⸗ spinnerei mit vielleicht zusammen 2 000 000 Kapital, wovon cirka ½ deutsch. Ferner deutsche Kapitalbeteili⸗ gung an: 4 Baum⸗ wollspinnereien mit einem Kapital von 9 900000 ℳ, 6 Seiden⸗ filaturen von unbe⸗ kannten Betriebsmit⸗ teln, 3 Dockanlagen und 1 Mehlmühle mit zusammen 6 900 000 1 Gaswerk mit Aktien⸗ kapital von 900000 woran deutsche Beteili⸗ gung etwa ⁄. Ferner sind deutsche Interessen vertreten: bei der gkong⸗Shang⸗ bai king Corpo⸗ ration, 28— Land nvestment Company, Tug Boat Company, Shanghai Cargo Boat Companyv,

Companv; che Gesamtdeteili⸗

rs an diesen Gesell⸗

chaften ca. 8 142000

ca. 100 000 in der

für u

matraöl.

von

6 Grundstücke

im Werte cirka 100 000

Im Werte

von cirka 1 200 000 ℳ,

davon cirka 650 000

Missions⸗ eigentum.

6

4 Wohnhäuser

und 2 Ge⸗ schäftsge⸗ bäude.

1u1

Im W von ca.

2 500 000 ℳ, davon fallen ca. 50 000 auf Itschang.

68 ha im Wert von 5 700000

deutsche

Ein⸗ und klarierungen. Außerdem

Binnenschiffahrt beteiligt.

Unregelmäßige deutsche schiffahrt;

deutsche

zwischen und

zwischen und Swatau.

ben 25

dem

Dampfer.

Hongkong tau Deli,

Swatau—

Deutsche Schiffe nicht mehr in der Küsten⸗

An der Küstenfahrt beteiligt sind 30 Schiffe; für Canton mit244, 14 für Hoihow mit4 04, für Pakhoi mit 44 Aus⸗

sind 6 Schiffe an der

Küsten⸗ 1901 liefen an zwei gten.

dampfer und neun Reichspostdampfer.

5 deutsche Dampfer Hankau Schanghai, 1 Dampfer zwischen Hankau u. Itschang und 1 Dampfer Hankau

2 deutsche Dampfer verkehren zwischen

1 Dampfer zwischen

1) Berliner Mission mit 8 Stationen, 55 Nebenstationen, Missionaren, 1 Geschäftsführer, 1 Missionslehrerin; 2) Rheinische Mis

sion mit 6 Sta⸗ tionen und 10 Mis

sionaren;

3) Kieler Mission mit 5 Missionaren und 1 Missions⸗ lehrerin;

4) Baseler Mission mit 4 Hauptstatio⸗ nen im Bezirk Can

ton (10 im Bezirk Swatau) und 10 Missionare.

u“

Küstenschiffahrt trei⸗] 14 in Tschekiang und

deutsch Dampfer. Außer⸗ liefen ein sie 9 Reichspostdamp⸗ 1 fer, 7 Schiffe des] Missi Nordd. Lloyd, 1711 4 Schiffe der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie und 6 verschiedene

e engt tätige deutsche Missionare; gehören

zur China

Inland⸗

16 Missionare de Baseler Mission.

n ka⸗

ission tung ge⸗

46 zur deutf tholischen in Süd

boͤrige

sch Postanstalt. .

Postanstalt.

ch Postanstalt