1903 / 29 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Feb 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Peru, 40 000 kg Ammoniaksuperphosphat und 400 kg Pottasche. Näheres bei W. Maas, Bürgermeister in Serooskerke (Walcheren).

9. Februar. Kommunalverwaltung von Amsterdam: Lieferung von Pflastersteinen aus Sandstein oder Melaphyr für die Pflasterung von 10 000 qm Straße. 1 1 8 17. Februar. Gesellschaft für den Betrieb der Staatseisenbahnen

in Utrecht: 1) Vergrößerung des Güterschuppens und Ausführung von Nebenarbeiten auf der Station Zutephen. Anschlag 38 100 Gulden. 2) Grundarbeiten, Ausdehnung und Aenderung der Eisenbahn und der Durchkreuzungen und Nebenarbeiten auf der Station ¹s Heer⸗Arends⸗ kerke. Anschlag 4100 Gulden. 3) Versetzung und Verlängerung der eisernen Kanalisation des Bahngeleises Groningen Nieuweschans zwischen den Slationen Scheemda und Winschoten. Anlage einer Leitung aus Stein zwischen den Stationen Winschoten und Nieuwe⸗ schans. Anschlag 8155 Gulden. 11“

do“ Generaldirektion der rumänischen Eisenbahnen in Bukares 8 16. Februar. Lieferung von 31 132 kg gewöhnlichen BeR⸗ 18. Februar. Lieferung von 13 000 Reisigbesen. 31 28. Februar. Lieferung von 6310 kg gehechelten Hanfs. Brasilien. Stadt Brotas im Staat Sao Paulo: Einrichtung der Anlagen für die elektrische Beleuchtung. Einzelheiten beim „Reichsanzeiger“.

Theater und Musftitk.

Königliches Opernhaus. Hätten im vergangenen Frühjahr die Verdi⸗Festspiele hier tattgefunden, so würde man vielleicht mit der gestrigen Aufführung von Verdis Oper „Der Troubadour“ zufrieden gewesen sein. Welcher Reichtum an musikalischen Gedanken und welche Fülle und Mannigfaltigkeit des Ausdrucks in diesem Meisterwerke enthalten sind, das die ganze Sangesfreudigkeit und das lodernde Temperament der romanischen Rasse auszustrahlen scheint, das hat uns damals der geniale Festspieldirigent Arturo Vigna eindringlich zum Bewußtsein gebracht. Man hätte wünschen mögen alle an der jüngsten deutschen Wiedergabe des Werkes beteiligten Künstler: Dirigent, Solisten, Chor und Orchester, hätten der E. Aufführung bei⸗ gewohnt und mit ihren Leistungen ihr nachgestrebt. Glücklicherweise schien, wie aus dem Beifall zu schließen war, ein großer Teil des Publikums, das bei der gestrigen Vorstellung zugegen war, ebenfalls nicht aus Be⸗ suchern der damaligen Festspiele zu bestehen, diesem wurde denn auch der Genuß durch die Erinnerung nicht getrübt. Was man zunächst an der Auf⸗ führung vermißte, war die Straffheit in der musikalischen Leitung des Kapellmeisters von Strauß. Es ist gewiß anerkennenswert, wenn der Dirigent den Sängern einige Freiheit der Bewegung läßt, aber bis zu Verschleppungen der Tempi, die, wie das mehrfach geschah, den musikalischen Gedanken verzerren und entstellen, darf diese Nachgiebigkeit nicht gehen. Diese Schwäche zeigte Herr von Strauß hauptsächlich den Solisten gegenüber. Weit besser wurde die sheebacge Präzision bei den Chören ewahrt; wie geistlos sangen diese aber gestern im allgemeinen ihren Part! Gerade in dieser Hinsicht hatte die Festaufführung im Frühjahr wie eine Offenbarung gewirkt, hatte Herr Vigna gezeigt, was für feine Wirkungen sich auch mit dem Chor erzielen lassen. Von den Solisten stand nur Herr Sommer als Manrico an ge⸗ wohnter Stelle. Er ist für diese Rolle ein sehr. gergnete Ver⸗ treter und konnte verschwenderisch mit seinen prächtigen Stimm⸗ mitteln schalten; nur müßte er sich davor hüten, dem Ton einen schluchzenden Beiklang zu geben, der weit davon entfernt, Empfindung auszudrücken, nur unschön wirkt. Fräulein Farrar wird, soweit sich nach ihrer gestrigen Leistung beurteilen läßt, niemals eine gute Leonore werden. Ihr Organ hat nicht jenen sieghaften Glanz, der hier als unerläßlich gofordert werden, muß Auch sonst exschien ihre Leistung matt. Fräulein Schröter, die man bieber nur als Erda im Nibelungen⸗ ring kennen gelernt hat, sang die Azucena. Was sie hier bot, war aber noch in jeder Beziehung anfängerhaft, auch sang sie wiederholt vielleicht daß die Befangenbeit daran schuld war unrein. Herr Berger (Luna) war von diesem Fehler gleichfalls nicht ganz frei⸗ zusprechen; Kraft und Glanz seines hell gefärbten Baritons kamen im slbrigen voll zur Geltung, nur vermißte man im Vortrag allzusehr die Empfindung. Die kleine, aber wichtige Partie des Ferrando war Herrn Wittekopf anvertraut, der ihr aber auch weiter nichts als seine schöne Stimme lieh. Konzerte. Das Konzert von Paula Meyer (Gesang) und Lucien de Flasn⸗ (Komposition), das am Donnerstag voriger Woche in der ingakademie vor vollbesetztem House stattfand, stand unter keinem glücklichen Stern. Die Tonschöpfungen des Herrn de Flagnv wirken zwar gefällig durch den zierlichen Ausdruck leichter Empfindsam⸗ keit und durch die Eleganz der Form; diese beiden Faktoren vermögen aber nur die Aufmerksamkeit der Hörer vorübergehend auf sich zu lenken, aber nicht zu fesseln, da nirgends die zwingende Macht einer bedeutenden rsönlichkeit empfunden wird. Die Interpretin der Gesangsnummern, pens Meper, war mit ihrer stark tremolierenden und oft merkbar

Theater.

Aönigliche Schauspiele. Mittwoch: haus. 32 Vorstellung. Feuersnot. Ein Se. gedicht in 1 Akt von Ernst von Wolzogen. M von Richard Strau (Diemut: Fräulein Annie ene vom 8; Füene I. als

st) agliacci. per in 2 2 und Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, von Ludwig Hartmann. Anfang 7 ½ Uhr.

Schaufpielhaus 33. Vorstellung. König Laurin. —ꝑp 6 Aufzügen von Ernst von ubruch.

Opernhaus. 33. Vorstellung. Tann⸗

rtburg.

auf

ntizche Oper in 3 von Richard Wagner. 27,en, 24. Im bunten

Frezer 22 1.1X von ea , n

Neues Operntbeater Sonntag Keine Vorstellung.

Donnerst Freitag,

woch: Der von Weber.

Duncau.

Dame.

Ledige Leute. Deutsches Theater. Mutmwoch. Monna

Danna. Anfang 7 ½ Uhr. 1 Ponnerstag: Der arme Heinrich. 4 von Freitag- Monna Banna. 8 Anfang 7 ½ Uhr

zose.

Fens.

Pascha.

Alt⸗Heidel

—2 0. (Wallnertbeater.) Mittwoch, 8 Utr: Zum ersten . Der Met von er wase are:

8 89 Ee. 25 v. Tao Geheimmnte

ber Gilde. Tbente b Uhr: Der Meister

Neon Let⸗

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Freilag,

Palmyra.

hier nicht

N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater). Mittwoch, Abends 8 Uhr: Heimat. 4 Akten von Hermann Abends 8 Uhr: Renaissance. ds 8 Uhr: Heimat.

Theater des Westens. Kantstr. 12. Mitt⸗ Freis⸗ 4 Akzen von Friedr. nfang 7 ½ Uhr.

Donnerstag: Chopinabend von Miß Isadora

Erstes Gastf Königlich baverische aüüüübe Neues Theater. Schiffbauerdamm 42. Mitt⸗

: 94 li re. Ferr.eü⸗ in 1 Aufzuge von A. Brieger. Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Residenztheater. Dheeknien Siomund Lauten⸗

Mittwoch: Putti. ire Beber, deutsch von Mar

28”nn

Freitag, den 6. Kameltenonkel.

altheater. Mutmwoch Madame Therry. 22 in 3 Aklen ven Hugo Felty. Aufang

8 .v e Medame Therrv.

scharf klingenden Stimme auch nicht im stande, das Ansehen dieser Neuschöpfungen zu heben. Am besten fand sich noch der junge Geiger Michael Zacharewitsch mit seiner Aufgabe ab. Ebenfalls am Donnerstag veranstaltete Fräulein Emily Müller im Saal Bechstein einen Liederabend, unter Mitwirkung des Herrn Gustav Friedrich. Die Stimme der Konzertgeberin ist groß und 8 geschult, klingt aber leider kalt und spröde. Außer drei italienischen sängen, mit denen sie das Konzert eröffnete, sang sie Lieder von Schumann, Schubert und Bergerettes. Am besten gefiel wohl „Im Haine“ von Schubert, in dem sie den zweiten Vers mezza voce sang, wobei sich die Härte in der Stimme verlor. Der mitwirkende Herr Friedrich hat in den tiefen Lagen ein sehr schönes klangvolles Organ, während Mittel⸗ und Kopfstimme noch der Schulung bedürfen, damit der gaumige Klang beseitigt wird. Auch in Bezug auf den Vortrag vermochte er den drei Straußschen Liedern nicht gerecht zu werden. In den Werken von Cornelius, die beide Künstler gemeinsam vortrugen, klangen die Stimmen recht gut zu⸗ sammen; die Duette fanden daher verdienten Beifall. Im Beethoven⸗ saal ließ sich gleichzeitig Frau Teresa Carreno in einem mit dem Philharmonischen Orchester veranstalteten Konzert hören. Die Künstlerin, welche unter den Pianistinnen der Gegenwart noch immer unbestritten den ersten Platz behauptet, spielte die Konzerte in Es⸗Dur von Beethoven und in A⸗Moll von Grieg, sowie das Konzert⸗ stück in F⸗-Moll von Weber. Ihre fesselnde Individualität, die Selbst⸗ verständlichkeit, mit der sie die Technik beherrscht, ihr männlich kraft⸗ voller, dabei aher doch angenehmer Anschlag, kurz, alle ihre oft gerühmten künstlerischen Vorzüge verfehlten auch diesmal nicht ihre Wirkung auf das zahlreiche Publikum, das ihr mit Recht stürmischen Beifall spendete. 1

Der zweite Liederabend, den Fräulein Elly Bern am Freitag in der Singakademie gab, ließ ihren hellen Sopran im allgemeinen wieder günstig erscheinen; nur mitunter klang die Stimme etwas ge⸗

reßt, und auch die Atemgebung war zuweilen allzu hörbar. Die Intonation ließ nichts zu wünschen; aber der Vortrag könnte durch größere Lebendigkeit bedeutend gewinnen.

Seinen am Sonnabend im Beethovensaal veranstalteten zweiten Klavierabend leitete Herr Ferruccio Busoni mit nach⸗ gelassenen Choralvorspielen von Bach, die er für das Klavier be⸗ arbeitet hätte, ein. Gerade diese Kompositionen sind aber so recht eigentlich nur für die Orgel gedacht; man kann diese Ueber⸗ tragung daher wohl als eine sehr geschickte, aber man muß sie auch als eine recht undankbare und überflüssige Arbeit bezeichnen. Am besten kam die hervorragende Technik Busonis in vier Alkanschen Stücken zur Entfaltung. Es waren dies zwei Capriccios und zwei Etüden, von denen besonders die letzte, eine Oktavenstudie im % ⸗Takt, wunderbar gespielt wurde. Den Schluß bildeten die mit rauschendem Applaus aufgenommenen Lieder von Schubert „Der Linden⸗ baum“ und „Erlkönig“ in der Lisztschen Bearbritung. Fräulein Maria Seret stellte sich gleichfalls am Sonnabend im Saal Bechstein mit gutem Gelingen als Sängerin vor. Sie verfügt über einen ungewöhnlich großen und ausdrucksvollen Mezzosopran, der auch im Durchschnitt gut ausgebildet ist. Besonders alle kraftvollen Nuancen kommen trefflich zur Geltung; dagegen weiß die Sängerin das Piano nicht in ausgeglichener, harmonischer Weise zu verwenden. Ebenso liegt auch ihrem Vortrage das Heroische und Leidenschaftliche besser als die zarte Empfindung.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Mittwoch, „Feuersnot“ von Richard Strauß unter Leitung des Komponisten wiederholt. Den Beschluß des Abends bildet Leoncavallos Oper „Bajazzi“ mit Herrn Kraus als Canio, Herrn Hoffmann als Silvio, Herrn Bachmann als Tonio und Fraulein Reinisch als Nedda. Kapellmeister von Strauß dirigiert. .

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen „König Laurin“ aufgeführt. Als nächstes neues Werk wird gegenwärtig das Schauspiel „Gerechtigkeit“ von Otto Ernst vorbereitet.

Das Drama „San Marcos Tochter“ von Arthur Fitger, das in diesen Tagen bei seiner Erstaufführung in Prag einen starken Erfolg errungen hat, ist durch den Direktor Dr. Löwenfeld zur Aufführung am Schillertheater erworben worden. Das Werk dürfte noch im Laufe dieser Spielzeit hier in Scene geben. 22

Im Theater des Westens wird „Die Srarmamsell“ (Mam'’zelle 8828283 Robert Planqusttes letztes Werk, Text von Antony Mars und Desvalliêres, als nächste Nobität im Laufe dieses Monats zur Erstaufführung gelangen. Morgen geht „Der Freischütz“ in Scene. Der Billetverkauf für die am 19. zum Besten der Berliner Rettungsgesellschaft stattfindende Erstaufführung von Fers Erdmanns Tragödie „König Tod“ beginnt am Freitag an der

asse des Theaters.

drs* von Blon, der Dirigent des Berliner Tonkünstler⸗ orchesters, hat soeben eine Operette, „Die Amazone“, vollendet, deren Text nach einem Moser⸗Thunschen Lustspiele von W. Wulff und A. Stern verfaßt ist. Die Direktion des Wilhelmtheaters in Magde⸗ burg hat die Operette durch Vermittelung des Musikoerlags von

Otto Wernthal, Berlin, zur Uraufführung für den Beginn der nächsten Spielzeit angenommen.

Schauspiel in. udermann. phon.

zügen. Anfang 7 ½ Uhr.

Cupido & ECie.

h. Romantische Oper in ind. Musik von Carl Maria 8 riedrich ·

Donn ay.

Anfang 8 Uhr.

Konzerte.

Ge. (La Mouche.) Schwank in Mars, in deutscher Bearbeitung on. Vorher: Der Oberlehrer.

Tsan, Saal Bechstein.

dalbert Gülzow und Motta. Mitwirkung: Königli⸗ Paul Knüpfer, Köntgli

(Loute.) in

Tagen Lutti

Uhr: Seine Kammer⸗ vLamond.

Dirhus Schumann.

1—22 Mittwoch, nts 7 ½ Uhr: Außer⸗ orbentlich große Vor⸗ gellung. Reue Debüte. Die Ganadier Vermette und Pionne. Die uner⸗ reichbaren Billard- kunsftier Les runin. Geschwister Jungmann, 1 —22—- 1 er, pulärt mime. zels L.Peias ihe Loop.

8 n E“ 4

„Dreudener Straße 72/73. Mitt⸗ Gharl Tante. (Gutdo les Tante.) Verher. Fassto

41.7 Zum ersten Male: D ee 2 Gelang und den 88

Bellealliancetheater. Mittwoch: Am Tele⸗ Drama in 2 Aufzügen. Hierauf: Cupido & Cie. Schwank mit Gesang und Tanz in 3 Auf⸗

Donnerstag und folgende Tage: Am Telephon.

Trianonthenter. Georgenstraße, wischen und Uni⸗ 1

ebesschaukel. en * Ak

Donnerttag bis Sonnabend: Die Liebesschaukel.

Singakndemie. Mittwoch, Anfang 7 ½ Uhr: Klavierabend von Adele aus der Ohe.

Mittwoch, Anfang 7 ½ Ubr: 11. 91,912 TSoirée für neue Kamm k 27 von ofé Vianna

Müller, Hans Franz Borisch.

Berthovensaal. Mittwoch, Anfang 8 Uhr: 1. Klavierabend (Bercthovenabend) von Frederie

12

ten von Maurice

Mannigfaltiges. Berlin, den 3. Februar 1903.

Auf dem Gelande der neuen Kasernements des Luftschifferbataillons

in der Jungfernheide wurde ein Denkstein für den b Ballonfahrt verunglückten Hauptmann Bartsch von Sigsfeld

S

et einet

* 22

gestern, am Jahrestage seines Todes, in Anwesenheit des Offizierkorvs des Bataillons, der Mitglieder der Familie des Verewigten und

zahlreicher Ehrengäste feierlich enthüllt.

Gestern fand hier im Zentral⸗Hotel eine gemeinsame Versamm⸗-

lung von Lieferanten für Feuerwehrmaterial und Baufirmen statt, die in Zugegen waren u a. auch die Branddirektoren Giersberg⸗Berlin, Dittmann⸗Bremen, Westphalen⸗Hamburg, Geheimer Rat Stuüͤbben⸗Cöln, Regierungsrat von Trewendt und andere höhere

sich für die Internationale

3 . Feuerwehrausstellung London interessieren.

Beamte, ferner war zu der Sitzung eine Deputation vom englischen Feuer⸗ schutzverein erschienen. Eine Anzahl Firmen beschloß, sich zu einer

Deutschen Abteilung zusammenzuschließen und gemeinsam Aus⸗

stellungsplätze in der Ducal Hall des Ausstellungepalaftes zu belegen. Die Eröffnung der Ausstellung findet am 6. 2 internationale Feuerschutzkongreß ist auf den 6. Juli fest⸗ gesetzt. 111“ Am vierten Vortragsabend des Vereins „Berliner Presse“, am nächsten Donnerstag, wird Herr Jacob Wassermann das erste Kapitel aus seinem neuesten Roman „Alexander in Babylon“ vorlesen. Georg Wasner, der zweite Vortragende des Abends, hat ebenfalls ein Romankapitel gewählt, und zwar ein in sich ge⸗ schlossenes Stück aus dem Werk „Seine Liebe’. Zum Schluß gedenkt Thomas Mann, der Verfasser der „Buddenbrocks“, eine noch unbekannte Novelle, „Der Weg zum Friedhof“, vorzulesen. Ein⸗ trittskarten sind in den T“ von Amelang (Potsdamer Straße 126 und Charlottenburg, Kantstraße 164), Lazarus (Friedrich⸗ straße 66), Speyer u. Peters (Unter den Linden 43), Woyte (Pots⸗ 1““ 13) und im „Berliner Presseklub“ (Unter den Linden 33) zu haben. 8 .

1.

Wiesbaden, 2. Februar. (W. T. B.) Auf Einladung des deutschen Reichskommissars für die Weltausstellung in St. Louis, Geheimen Oberregierungsrats Lewald, fand gestern hier eine Ver⸗ sammlung von Vertretern der namhaftesten rheinischen Weinfirmen statt. In der Erörterung fand der Gedanke, den deutschen Weinhandel auf der Ausstellung glänzend vertreten zu lassen, allgemeinen B ifall. Der Geheime Oberregierungsrat Lewald teilte mit, es sei beabsichtigt, in St. Louis, ebenso wie es in Paris geschehen sei, ein „Deutsch die deutsche Ausstellung bilden gesichert.

Victoria (Britisch⸗Kolumbien), 2. Februar. ein vom Norden hier eingetroffener Dampfer berichtet, sind auf Malcon Island die den finnischen Ansiedlern gehörigen Häuser niedergebrannt, wobei 11 Personen getötet und 15 verletzt wurden.

olle.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

London, 2. Februar. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau“ erfährt, daß in Bezug auf die venezolanische

Frage eine Aenderung nicht eingetreten sei.

Mai d. J. statt; der

es Haus“ zu erbauen, das den Mittelpunkt für 8 Ein geeigneter Platz sei bereits

verbündeten Mächte exwarteten die Antwort Venezuelas auf

alle Forderungen auf gleichem Fuße zu behandeln, anzunehmen. Inzwischen verlaute in gutinformierten Kreisen, falls Venezuela

ergeben werden, bestehen sollte, so müßten die Verhand⸗ lungen notwendigerweise verzögert und die Blockade des weiteren aufrechterhalten werden, bis ein befriedigendes Ueberein⸗ kommen erzielt sei. Alle drei Mächte seien bezüglich der Be⸗ en der Frage völlig einig. Man gebe der Hoffnung usdruck, Venezuela werde den Vorteil erkennen, der darin liege, die Regelung der Angelegenheit zu beschleunigen. London, 3. Februar. (W. T. B.) Der König hat eine gute Nacht verbracht.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Familiennachrichten.

Verlobt: und Krain, Freifr. von Kauder, geb. Edelmann, mit Hrn Leutnant Eberhard von Gentil de La⸗ vallade (Berlin) Frl. Marie Stein mit Hrn. Rittergutsbesitzer Wilhelm Keetman (Kochern⸗ Striegendorf). Verehelicht: Hr. Landesassessor Dr. Otto Eis⸗ waldt mit Frl. Mania Smith (Berlin). Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann von Printz (Braunsberg. Ostpr.). Schmieden (Stargard i. Pomm.). Hrn. Amts richter Muth (Nauen). Hrn. Frhrn. von Esebeck (Demmin). . von Ramdohr (Düsse 8 Tochter: 8 btmann von von Freier⸗Raduhn

88 9 nt Frdru. von Tettau (Königs⸗

Gestorben: Hr. Leutnant a. D. Eti von Stechow mann a. D. Gunther Carl

von Hannover Generalleutnant 3. D. Julius von IEvne

1ehe Fe. Bbst Gaclie Hoch uch Femer⸗ E— 29 d) Stiftesdame Else von Unger

8

Mittwoch: Die

rnsänger ker Paul

Verantwortlicher Redaktenr

Dr. Tyrol in Charlottenburg. yrol in Charlottenburg

de ti ck

Neun Beilagen

(einschließlich Börsen⸗Beilage), s(owte die Inhaltsangabe zu Nr. 0 de lichen igereg (einschliehlich der unter 2 veröffeutlichten Bekanntmachungen), betressend Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktien⸗ gesfellschaften, fur die Woche vom 20 21. Januar 190 9b9.

Verlag der Eweditten (Scholi) in Berlia.

ihre Erklärung, daß sie nicht im stande seien, den Vorschlag, 88

weiterhin auf seiner Obstruktionstaktik in

der Hoffnung, daß sich Verwickelungen zu seinem Vorteil

Fr. Margarete Gräfin von Schweinitz

(W. T. B.) Wie

Berlin, Dienstag, den

Qualität

lich Preußischen

3. Februar

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Februar

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Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) 129 überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner

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Breslau . . Strehlen i. Schl. Ferleghmr. 2 8 Löwenberg i. Schl. Bielefeld. 8. Aalen.

2 Breslau. 8 Strehlen i. Schl. . Striegau

8 Grünberg i. Schl. . Löwenberg i. Schl. 2 Bielefeld 3 Neuß. Bemerkungen.

Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise

Die verkaufte Menge wird auf volle Dopp hat die

13,90 13,80 13,90 14,80 14,90 14,75 13,60

15,80

12,30 12,50 12,40 12,20 12,05 14,00

12,30 11,00 12,20 12,60 13,25

12,30 12,80 12,60 14,00 12,20 15,00

9

entner und der edeutung, daß „eset

14,00 14,25 14,30

15,10 15,00 124.80

Kernen (enthülster Spelz, Dinkel, Fesen)

7,20 16,00

12,50 12,60

12,55 14,25 12,40

12,90 12,25 12,70 12,80 13,50 15,20

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Weizen.

14,80 15,00 V

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R 12,70

12,80 12,55 14,75 12,40

14,90 15,00 15,30 16,00 15,80

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reffende Preis nicht vorgekommen H-ngent. (.)

15,20 15,00 15,10 15,00 15,30 16,50 15,80

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(Preis unbekannt)

15,37 38.1.

12,50 30. 1.

V

12,80 31.1.

serundeten entsprechender

hlen ericht fehlt.

Parlamentarische Nachrichten.

wurf eines Ausführ

f ungsge s betreffend die Bekämpfun Foern. sahet keicegesete

1 gemeinge heiten, vom 30. Juni 1900 eeemen.

Erster Abschnitt. 8 Anzeigepflicht.

§ Außer den in dem § 1 des der Anzeigepflicht bei Aussatz (Lepra), fieber (Flecktvphus), Gelbfieber, Pest

Pocken (Blattern) ist jed Diphlbersan dsenb hef Erkrankung und jeder Todesfall an⸗

Genickstarre, übertragbarer, H Lindbettfieber (Wechenben

Cholera (asiatischer),

„Puerperalfi Körnerkrankbeit (Granulose, —— geg⸗

), die Erkrankung gen⸗ und Kehlkop elt,

Lungen⸗ und Kehlkopfstuberkulose, an vorgeschrittener Lun Arankter seine Wohnung Rückfallfieber (Febris recurrens 1 Ruhr, 5— (Dvsenterie), rlach (Scharlachfieber),

hilis, Tripper und Schanker, bei Personen,

8 ucht treiben, Typbus (Unterleibatvphus)

Milzbrand, Ro 8 jiccere 9 b seder Fall. vlcer den e fer in tüfec dac stän oltzeibehoͤrde

It d rkrankte so ist e 8

veröglich bei der Pollzeibehörde, bei einem auch bei derjenigen Aufen

Ses vence sed vnnca,2

5 der schäfrigte Persen, 9 in oder T. Ul 1— der unter Nr. 2 bis 5 a. ees.ere. Fee

ist. 1 und 3 bezeichneten Personen in jedem 6 8 von Unteroffizteren und AnE. *2 g demfelben angestellten Obermiltkätarzte

8ꝓ *

Dem Hause der Abgeordneten ist nachstehender Ent⸗

1. Reichsgesetzes aufgeführten Fällen

blera (e eck. (orientalischer Beulenpest)

v

doch nur, wenn kulose Er⸗

Verdacht von Kindbettfzeber, Rückfallfieber, des Erkrankten oder den Sterbeort zu⸗

anzuzeigen

hnung oder den Aufenthaltsort, Wechsel des

tbaltsorts zur

stimmun

erstatten

nzeigen

Gesetzes

vergif

diesetz

b Fene⸗ ausschlicßlich zut ereeeaemenere

Kehlkopfet

kann Leiche polizeilich zur 58— der Kr.

Krankheiten 1) bat, die Ortspolizeibebörde 1—

Der Minister der Einvernehmen mit dem

¹ gen darüber zu erl⸗ fällen, welche au

ist.

Das Staatsministerium dieses Gesetzes enthaltenen Besti den ganzen übertragbare Krankheiten vorüberg 1. dieselben in epidemischer 2 Chrs Staatsministerium is uberkulose die Anzei bezeichneten Umfang setzungen des ersten Absatzes ni

Medizinalangelegenheiten ist e Minister für H assen,

f Schiffen oder Flößen

Die Anzeige kann mündlich

Polizeibehörden bhaben auf Verlangen Mel

unentgeltlich zu verabfolgen.

1

an wen

oder

§ 5.

ist ermächtigt, die in

mmungen ü

tung auftreten.

auch

Zweiter Abschnitt.

und Trichinose.

Fälle

und Todessäll

alle sie ärztlich sezes zu

Kfallßieber, Tyobus und 1 e an übert Milzbrand, Tollwut,

Ue rmächtig. cntelne elf; eder den *+₰ als die vafelkst aufacfäbmen;

§ i 1 §5 6 bis 1 über e enaa 2 1 ung au rankun fälle an esbettnchen n. 8

Erkranku

der

ragbarer

bei oder angeordne werden. ankbeit für erforderlich

der vorstehend nicht genannten lassen.

icht von

Schutzmaßregeln.

der in dem Dauer der

der 89 12 bis 19 und A des Bestimmungen polizei⸗

bei

eldekarten für

wenn

rmächtigt, i andel und —ö 2 bei Krankheits⸗

und Todes⸗ vorkommen, die Anzeige zu

schriftlich erstattet werden. Die schriftliche

den §§ 1 bis

ber die Anzeigepflicht

mfang der Merarie jach auf andere 1 und solange

t ermächtigt, bei der gepflicht über den in dem zu erweitern,

Per. s ieses cht vorliegen. die Borans⸗

8 Ermittelung der Krankbeit. Die in den

dem

1 dieses

rre,

Fleisch⸗, Fisch⸗ und Wurst⸗

6 Abf.

gam oder für der Monarchie auch auf andere wenn und solange dieselden in widemischer ö—

Aerzte sowie andere die

onen haben in jedem Falle, in Fmdbertfieber Erkrankten EI“ Per tütige eder 1 ebemme zu benachrichtigen. Heb t gerinnen, welche bel ei Erkrunhen während der Entbindung 8 Wochenben kätig dürfen nicht vor Ablauf von acht Tagen nach Beendi 2 neot seündlicher Reinigung und Desinfektion —1 „Kleidung und Instrumente nach Anweisun

Arzt ochen nehmen ober⸗ 472½ naeisano deae Piers ber r.

aufnahme der Berufstäti 2 innerlich untersuchen. jedoch zulässig, wenn der I achttägigen Frist ist

⁴) Körnerkrankheit (Granulos unbedenklich erklärt. kranker und krankbeitsverdächti anulose, Trachom)!. Beobachtung Desinfektion ( 19 Abf Uagepheans 12), Mierseche 13),

5) 8 68 18 Abf. 1 und 3)1% Kebhlkopfstuberkulose: Desinfektio

7) Rückfallfieber (Pebris recurrens): Beohachtun

sonen 12), Meldepfl 14 b, 2 u,8 1 Pllcht (8 18) Absonderung kranker

eichnung der Woh 14 Abs. 9, Verkehrsbeschränkuntam und eern h1 ad. 5. Vechar cher Beicezatang den 15 Nr. 4 und 2 15 Nr. 3), Ueberwachung der Schiffahr!

tung von dem besuche 1 und Unterri de..10 Hemtiel ec hüehemmöm aad esbeneücg

7) R barer (Dysenterie) 8 deTrhereber Fern ahtnan den dem Schal.

es 16), CEEECEEE“ Sein⸗ xrc ben e mün. „Tripper und Schanker, bei 8

8 ng b 1 8 * Personen ic kranker

10) Tvphus (a 8— Aegens; . hnden emsn ia ag. 1 Pethwas hehatnan *Sn nesenal (8 14 86 87, Uebermechane dü. ee2s dlung und A owie des Be⸗ der Nr. 1 N

Be⸗ Heilkunde gewerbsmäßig betreibende zur Behandlung einer

unverzüglich die bei

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Ferndal voen 17).

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