1903 / 32 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Feb 1903 18:00:01 GMT) scan diff

s;ddes Biscount Downe ein Diner

2 een politischer und finanzieller Natur zu beraten, und daß

ieser Reise, die von kurzer Dauer sein werde, keinerlei außer⸗ gewöhnlicher Charakter zukomme.

Spanien.

Der Ministerpräsident Silvela teilte in dem Minister⸗ rat, der gestern, wie „W. T. B.“ meldet, unter dem Vorsitz des Königs abgehalten wurde, mit, daß die Pläne der An⸗

archisten in Barcelona, den Ausstand zu einem allgemeinen

zu machen, gescheitert seien. 1

Das Wiener „Telegr.⸗Corresp.⸗Bureau“ berichtet Konstantinopel, der frühere Gouverneur des Libanon Naum Pascha sei zum Unterstaatssekretär im Ministerium des Aeußern ernannt worden.

Demselben Bureau zufolge ist die bulgarische Bande, die letzthin in Ochrida im Vilajet Monastir kämpfte, keineswegs aufgerieben worden, sondern sie ist oberhalb des Presba⸗ und Ochrida⸗Sees wieder aufgetreten. Nachstehende Meldung betrifft wahrscheinlich dieselbe Bande: Am Sonn⸗ abend und Sonntag fanden Kämpfe zwischen einer Bande und einem türkischen Detachement bei Izvischte in Resnja statt, wobei auf beiden Seiten je fünf Mann getötet wurden. Die Bande ist wieder entkommen. Bei Gornitschewo befreite eine Bande drei von Gendarmen nach Monastir eskortierte Bulgaren; auch bei Kastoria ist eine Bande angeblich unter Davidoff aufgetaucht.

8

Serbien. Der König und die Königin sind gestern nachmittag, wie „W. T. B.“ erfährt, von Nisch in Belgrad eingetroffen.

Bulgarien.

Wie die „Agence Télégraphique Bulgare“ mitteilt, erklärte der Ministerpräsident in der gestrigen Sitzung der Sobranje in Be⸗ antwortung einer Interpellation über die macedonische Frage, die Regierung sei sich ihrer nationalen Verpflichtungen bewußt und sei in Anbetracht der Schwere der Ereignisse, die auf dem Balkan eintreten könnten, fest die energischsten Maßnahmen gegen alle ungesetzlichen Umtriebe der macedonischen Komitees in Bulgarien zu ergreifen. Der Ministerpräsident appellierte an den gesunden Menschenverstand der Bulgaren, sich von der exaltierten patriotischen Progaganda nicht hinreißen zu lassen und der Regierung zu helfen, die Ordnung und Ruhe im Lande zu bewahren; denn sie könnten sicher sein, daß sie durch diese Haltung der macedonischen Sache den besten Dienst erweisen würden. Der Ministerpräsident erklärte weiter, das Eindringen macedonischer Flüchtlinge in Bulgarien sei nicht von der Regierung, wie gewisse Kreise behaupteten, ausgebeutet worden, sondern habe ihr vielmehr große Sorge bereitet. Sie habe der Pforte vorgeschlagen, die Flücht⸗ linge durch eine gemischte türkisch⸗bulgarische Kommission in ihre Heimat zurückbringen zu lassen; die Pforte habe den Vorschlag aber nicht angenommen.

entschlossen,

Amerika.

Das „Reutersche Bureau“ meldet aus Washington, es verlaute daselbst, daß Vnfolge des Widerstandes von Senatoren aus dem Westen der Präsident Roosevelt und der Staats⸗ sekretär Hay alle Hoffnung aufgegeben hätten, den Vertrag ratifizieren zu können, nach dem die Frage der Regulierung der Grenze von Alaska einer englisch⸗ amerikanischen Kommission unterbreitet werden solle. Der englische Botschafter befragte gestern den Staate⸗ v1— Hoay über die Haltung der Vereinigten Staaten zu em Gedanken, die Frage der Vorzugsbehandlung der verbündeten Mächte tem Haager Schiedsgericht zu überweisen; er fand, daß die Regierung dafür sei, diese Frage in Washington zu erledigen. Das cubanische Repräsentantenhaus hat eine Resolution angenommen, durch die der Präsident Palma aufgefordert wird, in Bezug auf die Behauptung, in Madrid se auf Befehl der spanischen Behörden die über dem Hotel es cubanischen Gesondten wehende cubanische Flagge herab⸗ genommen worden, den tatsächlichen Sachverhalt festzustellen. Die brasilianische Regierung hat, der „Agence Havas“ zufolge, lossen, Acre militärisch zu besetzen. Die diplo⸗ 8 Lnschen ziehungen zu Bolivia sind nicht unterbrochen. ine Schiffsdivision, bestehend aus dem Panzerschiff „Flo⸗ ano“, dem Kreuzer „Tupy“ und dem Torpedoboots⸗ börer „Gustavo Sampaio“, ist unter dem Befehl des ontreadmirals Alencar von Rio de Janeiro nach dem Amazonenstrom abgegangen.

Asien. Aus Teheran meldet das „Reutersche Bureau“, der Minister des Auswärtigen habe am Mittwoch zu Ehren 0 n 27 geben, an dem verschiedene Prinzen und persische Minister so der deutsche, der öster⸗ reichi zungarische, der britische, der russische und der ni ländische Gesandte teilgenommen hätten.

Parlamentarische Nachrichten.

8 Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstages und des Hauses der Abgeordneien befinden sich in der Ersten und Imweiten Beilage.

In der heutigen (252.) Sitzung des Reichetages, welcher der Reichekanzler Graf von Bülow und die Staatosekretäre Graf von Posadowoky, Freiherr von Thielmann und Freiberr von Richthofen beiwohnten, wurde der Gesetzentwurf, betreffend die Kontrolle des Reichshaushalie, des Landeshaushalts von Elsaß⸗ Lothringen und des Haushalts der Schutzgebiete für 1902, in erster Lesung Debaue erledigt und in zweiter L sung unverändert, glei ohne Debatte, angenommen „Pee Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben für 1901 wurde der Rechnungskommission überwiesen. Die Denkschrift über die Ausführung der seit dem Jahre 1875 crlassenen ae seihengeseze⸗ wurde fur enlediat erklärt. Die Uebersicht der Eingahmen und Aus⸗ gaben der Schutzgebtete für 1900 bezw. 1901 ging an die Rechnungskommission

Zu der enbdgül Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben der Lrbeblers für 1899 (bezw. für 2 1900) wurden nachgewiesenen Etatsüberschrei⸗

lu vorläufi Benche. 2 *9,n die 88 ene Rechnung für 1897/98 berichtete

enamens der Rechnungskommission. Diebeantragte

8 den se. wurde die gußer⸗ usgaben und die srattgefundenen Etatsüberschrei⸗ tungen würden genehmigt. b

Darauf wuͤrde die zweite Beratung des Reichshaus⸗ haltsetats bei bem Gtai des Reichskanzlere fortgesetzt

1

.“ b““

aus

Abg. Rösicke⸗Kaiserslautern (Bd. d. Landw.): Bei der Ver⸗ Weingesetzes wurde eine Resolution beschlossen, durch die der Reichskanzler aufgefordert wurde, dem Reichstage einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die Ueberwachung des Ver⸗ kehrs mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln einheitlich geregelt werden sollte. Ich möchte den Reichskanzler fragen, welche Schritte in dieser Richtung geschehen sind. Diese Frage ist umso wichtiger, als das eingeset der Fabrikation des Kunst⸗ weines noch sehr viel Spielraum 85 Gerade mein Wahlkreis hat in dieser Beziehung maunche Beschwerden. Die deutsche Land⸗ wirtschaft hat noch andere Beschwerden zu erheben. Es heißt, daß mit einer auswärtigen Firma ein Vertrag abgeschlossen ist, wodurch eine größere Menge Rindvieh für die Zwecke des Heeres und der Marine zu uns geliefert werden solle. Die Nachricht ist zwar nicht dementiert worden, aber ich kann kaum an sie glauben. Wenn auch Graf von Posadowsky neulich programmatisch erklärt hat, daß er für die Landwirtschaft positiv nicht mehr viel tun könne, so würde hier nicht nur eine Negation, ein Nichtstun vorliegen, sondern eine positive Beeinträchtigung der deutschen Landwirtschaft. (Bei Schluß des Blattes spricht der Redner fort)

In der heutigen (15.) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Minister des Innern Freiherr von Hammerstein beiwohnte, gelangte zunächst der Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Erweiterung des Stadtkreises Münster, zur Beratung. .

Zu diesem nahmen die Abgg. Freiherr von Hrereman (Zentr.), Leppelmann (Zentr.) und Kirsch (Zentr.) das Wort. Letzterer richtete an den Minister des Innern die Anfrage, ob es notwendig sei, daß der Weg der Gesetzgebung beschritten werde.

Minister des Innern Freiherr von Hammerstein: Die Frage, ob es notwendig ist, bei, Eingemeindung von Landgemeinden und Teilung von Stadtkreisen den Weg der Gesetzgebung zu beschreiten, oder ob der Verordnungsweg möglich ist, ist eine so schwierige und streitige, daß ich nicht im stande bin, mich meinerseits zu entscheiden. Es ist bekannt, daß sich die Ansichten in dieser Frage diametral gegen⸗ überstehen. Es hat sich daher auch eine verschiedene Praxis gebildet.

ch für meine Person halte es für ratsam, daß, solange die An⸗ gelegenheit noch streitig ist, man auf dem gesicherten Wege vorgeht, um allen möglichen Mißhelligkeiten in Zukunft vorzubeugen, und ich werde in den Fällen, die zu meiner Kognition kommen, den Weg der Gesetzgebung beschreiten. 1

Der Gesetzentwurf wurde in erster und zweiter Lesung an⸗ genommen.

Darauf setzte das Haus die zweite Beratung des Staats⸗ haushaltsetats für 1903 beim Etat des Ministeriums des Innern in Verbindung mit der Beratung des Antrages der Abgg. Dr. Barth und Dr. Wiemer fort.

Abg. Nölle (nl.) legte die Stellung seiner Fraktion zu diesem Antrage dar. Dem Antrag auf Neueinteilung der Wahlkreise stimmten seine Freunde zu, den auf Einführung geheimer Wahl lehnten sie ab. Die Einführung der geheimen Wahl schließe eine Aenderung des ganzen Wahlrechts ein. Der Redner beantragte getrennte Ab⸗ stimmung.

Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr. kons): Wir lehnen den ersten Teil des Antrags glattweg ab. Ich benutze die Gelegenheit, um mich über das Gesetz, das die geheime Reichstagswahl mehr schützen soll, zu äußern. Meine Bedenken richten sich dagegen, daß die Regierung jetzt, nach den Vorgängen der letzten Wochen, diese Aenderung treffen will; sie bedeutet ein Entgegenkommen gegen die Agitation der Sozialdemokratie. Die sozialdemokratische Presse und Agitation prahlt immer mit der großen Zahl ihrer Wähler. In diesem Vorgehen der Reichsrege vung sieht das Volk die Folge der Bebelschen Rede. Der Masse wird dieses Gesetz als

ein Entgegenkommen gegen die Sozialdemokralie, als ein der r in

Sozialdemokratie bezeichnet.

1 d Der Reichstag kommt immer me die Hand

Sozialdemokraten, die die jederzeit lahmlegen können.

der Geschäfte durch ihre Obstruktion Die öffentliche Wahl kann man aus dem preußischen Wahlgesetz gar nicht berausnehmen. Es würde eine völlige Umgestaltung des Wablgefetzes bedingen. Die Herren der Linken wollen ja wohl das Reichswadl⸗ recht in Preußen einführen. Das hätte verschiedene Unannehm⸗ lichkeiten für uns im Gefolge. So würden wir den Abg. Dr. Barth als Vertreter von Kiel nicht hier sehen, da an seiner Stelle ein Sczialdemokrat gewählt würde. Es ist eine Beleidigung der preußischen Wähler, wenn man ausspricht, daß Hunderte von Wählern bei einer öffentlichen Stimm⸗ abgabe nicht so wählen, wie sie es nach ihrer Ueberzeugung tun würden. So feig sind die preußischen Wähler nicht. Die konservativen Wähler sind es jedenfalls nicht. Das preußische Volk ist reif für das Vellkommenere, die öffentliche Stunmabhgade. Was wäre denn die Folze der geheimen Wabl? Die Sozialdemokratie würde wachsen, und dazu darf es im Interesse des Landes und des Volkes nicht kommen. Was den zweiten Teil des Autrags betrifft, so gebe ich dem Minister zu. n. sich Mißstände h estellt haben, die so bald wie mögli beseitigt werden müssen. Wir haben so große Urmahl⸗ bezirke, daß ein erdnurgomäßiger Verlauf der dl unmöglich wird. Es darf nicht geschehen, daß die ordnungsmäßige Wahl rurch die sozialdemokratische Obstruktien verhindert wird. Es wird

auch in Zukunkt mwünschendwert sem, gewisse große Wabhl⸗ kreise zu teilen unter einer

8 Vermehrung der Abpeerdneten⸗ sitze. Garz entschieden muß ich mich aber den Antra auf allgemeine Neueinteilung sämlicher Wahlbezirke n Maßgabe der gegenwärtigen Bepölkernng aues Der Forde⸗ rung der Gerechtigkeit, die er aufstellt, widerz t die bistorrsche Ge⸗ rechtigkeit. Ich würte zu einer Benderung auf dem Gebiete der Wabl⸗ krei lung niemals meine Hand bieten koagnen, wenn nicht zugleich der Grundsaß festgestellt würde, daß kein Mandat inden dürfe. Die Kosten würde nur der Osten zu nunzten des 21— müssen. Nach der Volkezählung von 1890 würde hen 9. 1. preußen 2. Posen 4 Mandate verlieren usw Aber auch nationalliberale Wablkreise würden Verluste aufzumeisen habrn. Oonabrück, Lüneburg, Cassel. Minden, Münster, Trier uiwm würden je ein Mandat ver⸗ leren. Nach der Belkezüäblung ven 1800 würden die Verlufte n 82 sein. Und wohin würden diese Mandate kommen? Der e Teil würde nach Berlin fallen. Nach der Zäblung von 1895 würde es 17,

ven 1900 24 zu beansyruchen haben. (Im Hause

nach der ber seb u „so daß der Redyn Fi. *.2.es ieer a. gnen

Hierauf nahm der Minister des Innern berr von öIX Wort. Bies zum Vaen . be⸗ keiligten sich an der Dehatte noch die Abgg. Oeser E(Fr. Volkop.), Dr. Barth (fr. Vgg.), Dr. Irmer (kons.), Kreitling (fr. Volksp.) und von Czarlins i (Pole)

Nr. 5 bder „VBeröbffentlichungen des Kaisferkichen . untbeitsamts“ vom 4 Lecensece e. eene ee 5. 8 Z 2

ond und

*8 ten. Bge. a. ’1 Pocken.

uim. [Pie 2' Lriche nschau W.

mit Ar. (Bavern.) tl bahee 3 Hembepatbhiches Heil⸗

nwerfire (Kanten 2 sim

Staaten von 21 Vermischtes. (Preußen. Berlin.) Fleisch. schau. (Oberschlesien). Knappschaftsverein, 1900. (Bayem Mäünchen). Medizinalstatistik, 1901. Geschenkliste. Monatz. tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, Dezember. Desgleichen in größeren Städten des Auslandes. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Hesgleichen in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Groß⸗

städte. Desgleichen in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung.

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Sträflinge in der britisch⸗indischen Zuchthaus⸗ kolonie auf den Andamaninseln.

„(Stat. Korr) Nach dem jüngsten Jahresbericht über die groe Anstalt von Port Blair *) setzten sich deren Bestand, Zu⸗ und Ä⸗ gang an Sträflingen während des Verwaltungsjahres 1900/01 folgender⸗

maßen zusammen

1 Männer a. anfänglicher Bestand am 1. April 1900 10 761. b. Zugang im Verlauf des Jahres:

aus den Andamanen und Nikobaren

empfangen aus Indien nebst Burma .

entflohene aufs neue gefaßt 6“

c. Abgang im Verlauf des Jahres:

nach Indien und Burma zum Urteilsspruche

entlassen nach Ablauf der Strafzeit

5 Zahlung der Geldbuße .

. wegen guter Aufführung ꝛc. .

8 gemäß der 20 Jahre⸗Regel . . . 151 desgl. bedingt nach der 25 Jahre⸗Regel ... 26 111111155656“ gestorben. u“ 433 AA*“ 8 6

d. Bestand am 31. März 1901 . . 11 241 733 8

Entlassen wurden auf Befehl der Regierung: nach dem mam system 3 Unteroffiziere und Handwerker mit Verschickungszeit ven weniger als einem Jahre gegen vorher 8, wegen hervorragende Handlungen des Edelsinns 3 Mann und 1 Frau nach langjähriga Haft gegen vorher 2, wegen zerstörter Gesundheit 2 alte Invaliden unbedingt und 4 bedingungsweise desgleichen gegen vorher endlich mit ihren Männern gemeinsam 17, Frauen ebenso gege vorher 30. Von den Leuten, welche gemäß der 20 Years' rule ent lassen wurden, hatten 40 in Verschickung (transportation) je 16—1 und 28 je 21 28 Jahre, in Einsperrung (imprisonment) 57 21 30 Jahre zugebracht. Bei 18 nach der 25 Pears' rule zu Entlassung gekommenen Sträflingen hatte die Gefangenschaft 26— 28 Jahre gedauert. Leute, die wegen Aufstandes gegen de Königin verschickt wurden, dürfen jetzt erh nach 25 statt 20 Jahra entlassen werden.

Neue Sträflinge kamen im Verwaltungsjahre 1900/01

der Befähigung aus Burma aus Kalkutta aus Mad nach: männl. l. w. ml. w.

gut lesend und schreibend. .141 72 47 .

etwas 8 8. G11“ 40 12

weder noch 8 689 67 145 &

Die frühere Beschäftigung der männlichen Sträflinge war Grundbesitzer 173, Ackerbauer 6580, Tagelöhner 1254, Händler 370 Handwerker 631, Diener der Regierung 229, Hausdiener 659, Webe 505, Bootsleute und Fischer 186, andere Bezeichnungen 614, oh Beruf 32 und Beruf nicht angegeben 8, zusammen 11 241. Von der 733 waren nur 8 nicht verheiratet gewesen.

as Glaubensbekenntnis der am Schlusse des Verwaltung jahres vorhandenen Sträflinge war: Christen 40 Männer (darunng

1 Europäer und 4 Eurasier) und 2 Frauen, Mohammedaner 281

e-r . Hindu 6447 und 456, Buddhisten 1830 und 9, sonstig

und 9.

Die Strafdauer, zu welcher die 11 974 Leute verurteilt sin beträgt bei 5 auf den Inseln verurteilten einen bis zwölf Mon und bei 11 ein bis zwei Jahre, ferner bei 1 Frau drei bis fünf, 1765 Männern und 18 Frauen fünf bis zehn, bei 256 Männein ük zehn Jahre; 9204 Männer und 714 Frauen sind auf Lebensg verschickt, können aber nach zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren 8*. Heimat entlassen werden, wenn sie sich hinlänglich gut aufgefül

aben.

Von 11 715 durchschnittlich vorhandenen Sträflingen fanden il Beschäftigung: als Gefängnisdiener 1118, beim Verpflegungsan 162, in der Heilpflege 125, im Seewesen mit Werft 290, in d Forsten 706, beim Landbau 616, beim gewerblichen Betriebe der P. siedlung 1098, durch Anfertigung der Kleider für die Gefangenen? und in anderen geordneten Betrieben 3642, zusammen fer sh selbst erhaltend 2238, in Krankenhäusern und aussätzig 6n6

kachheilung und arbeitsunfähig d02. Als Wärter in den Gef

nissen dürfen 12 vom Hundert angestellt werden; die wirkliche 3

erreicht 9,45 gegen 7,77 v. H. im Vorjahre.

Bur Arbeiterbewegung. Aus Charlervi erfährt die „Rh.⸗Westf. Ztg.“, daß Gle werke von Mariemont ihren Arbeitern eine 15 proß . kürzung mit dem Bemerken angekündigt ha daß, falls die Ar schaft diese nicht annehmen sollte, die 8 mit dem 1. Märn schlossen würde. Sämtliche Arbeiter die Lohnherabsetun

lehnen. Ausstandsbewegung in 28* sterd

. i 8 8 98 Frauen 704

87

2

II☛‿ vCO cO bo

Ueber die allgemeine f. Nr. 31 d. Bl.) wird dem 6☛— daß die städtischen Gabanstaltsarbester in einer Berf lung beschlossen, die Ents betreffend den Ausstand 184 Tage binauszuschiehen. Das Personal der städt; Straßenhahnbediensteten beschloß, eine neuerliche Ver lung abzuhalten, um das Ultimatum zurückzuziehen und Startrate Zeit zu lassen, ibre Saeeen I. zu Die Arbeiter bei der Wasserleikung beschl am ] in den Ausstand treten. Obwohl gegenwärtie noch die Kutscher im Ausstand verharten, sind die weg⸗ Strriks pach Amsterdam entsandten Trupvpen und Gend noch nicht wieder abgerückt. Die Garnison ist vi gestern noch um 580 Inkanteristen und 1 iesoldaten p̃. worden. von Utrech

ußerdem eine —9 Artt 8

m a um 1 un. 18 blatt verd Teen. 228ner durch welc EäöS boben a. Fen

mnschaften der Int und des Gentekoms zum 10. Februar der Gisenba Acmhaee ch. seien 5 einen ö den Kammetn ve Gewaltakte. Die aumerie mehrere Male mit der 8582. rbeiter cinen pvol 2 der

den ein werden. In einer de eeeöen erein kehr trosfen wo⸗ um einen ee eenene. verwurn⸗ .eesee. eilnahme an einem de unten und so Annahme möogl zu verbindern. in Reus ( verüben noch q (val. Nr 31 d. Bl.). ter Neveki⸗Spinnerei in St. Petersburg dem „W. 8 700 Arbeiter die Arke 8. bis auf mwciteree Füse Nr. 6 des „Reichs⸗ und Staatsanzeigert“ vom 8 1—

.

5

mmannen, an die

paͤuber Anjou und Arragonien, die Franzosen und Spanier ins Land

8

kleinen Feudalherren,

uund Sicherung seiner

11““ E F. In Gegenwart Seiner Majestät des 8, Ihrer Majestät der Kaiserin und eines großen Gefolges fand Donnerstag⸗ abend im kleinen Hörsaal der Hochschule für Musik der schon an⸗ ekündigte Vortrag des Architekten Bodo Ebhardt über seine urgstudien in Italien statt. Der Saal zeigte sich bis auf den letzten Platz durch die Mitglieder der „Vereinigung zur Erhaltung deutscher Worgen⸗ und viele Gäste gefüllt. Unter den Anwesenden bemerkte man u. a. den italienischen Botschafter Grafen Lanza, den Kultusminister Dr. Studt, den Rektor der Universität, Geheimen Rat Kekule von Stradonitz, den Präsidenten der Akademie der Künste, Ge⸗ heimen Rat Ende, den Polizeipräsidenten von Berlin von Borries und viele Räte aus den Ministerien. Die Uniform war zahlreich vertreten, die Zahl der Damen überwog wohl diejenige der Herren. Die Reise nach Italien zur Erforschung des dortigen Burgenbaues ist, wie er⸗ innerlich, von Herrn Bodo Ebhardt im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers ausgeführt worden. Sie bezweckte die Anstellung vergleichender Studien über den Burgenbau Italiens und Deutsch⸗ lands, insbesondere die Feststellung, welche italienischen Ein⸗ üsse bei dem Umbau der ohkönigsburg bei Schlettstadt m 15. Jahrhundert mitgewirkt haben könnten. Dadurch sollten für die Wiederherstellung dieser Burg Anhaltspunkte gewonnen werden, namentlich bei solchen Bauformen und Verteidigungseinrich⸗ tungen, deren Anwendung in Deutschland sonst ungewöhnlich ist. Studien in der Schweiz und in Oesterreich waren vorausgegangen. Dieser besondere Zweck ist dank einer in wenig Wochen in angestrengter Arbeit zusammengebrachten, überaus reichhaltigen Sammlung von Pbotographien, Plänen und Skizzen erreicht worden, aber darüber hinaus wurde durch die Reise auch der Kunstgoeschichte ein großer Dienst geleistet, wie Herr Ebhardt am Schlusse seines Vortrags mit besonderem Dank an seinen hohen Auftraggeber hervorhob. Denn über die mittelalterlichen Bauten Italiens fließen in der Literatur die Quellen äußerst spärlich. Das ist erklärlich bei dem überwiegenden Interesse, das den antiken Bauten einerseits, den Renaissancebauten Italiens andererseits zugewandt ist. Hier klafft somit eine Lücke in der Kunstgeschichte, die voraussichtlich jetzt ausgefüllt werden wird. Daß

der Burgenbau Italiens die ihm bisher widerfahrene Zurücksetzung nicht

verdient, beweist aufs klarste die fast unerschöpfliche Fülle von trefflichen Lichtbildern nach in der Mehrzahl photographischer Aufnahme, welche den hochinteressanten Vortrag hegleiteten und den Beweis lieferten, daß die Vielseitigkeit des italienischen Burgenbaues denjenigen anderer Länder übertrifft. Daß dies sich aus der Geschichte des Landes erkläre, zeigte der Redner in einer Einleitung, die in größen Zügen den Ent⸗ wickelungsgang Italiens des im Mittelalter meistumworbenen Landes in Europa, darlegte. Welcher Wechsel der Bevölkerungen, der Herr⸗ schafts⸗ und Machtverhältnisse, der Kultureinflüsse! Etrusker und Römer waren Städte⸗, aber nicht Burgenbauer; die ersteren errichteten ihre Städte auf den Höhen und umgaben sie mit Mauern, auch die Römer ver⸗ G bei Erbauung ihrer Stadt um das Kapitol herum in gleicher

eise. Die spätere Anlage einzelner Schlösser und fester Plätze auf italienischem Boden erscheint somit als das Ergebnis fremder Ein⸗ flüsse. Am meisten beteiligt mag hierbei Deutschland und die Völker⸗ mischung sein, aus der nach der Seßhaftmachung von Ostgoten und Langobarden die mittelalterliche Bevölkerung Italiens er⸗ wuchs. Doch nicht diese frühen Einflüsse allein waren maß⸗ gebend. Erwägt man, was in bhundert Kriegszügen während eines Jahrtausends der italienische Boden an verschiedenen Elementen nicht bloß gesehen, sondern in längeren und kürzeren Ferbsden als Herrscher und Machthaber getragen hat, so wird die

annigfaltigkeit der sich in den mittelalterlichen Architekturen äußernden Einflüsse einleuchten. Man denke nur bei Süditalien und

Sizillien, an die sic ablösenden Herrschaften von Sarazenen und Nor⸗ eit

der Hohenstaufen, an die ihnen folgende Zeit der rachten, man erinnere sich andererseits an die tonangebende Stellung in Norditalien und an die zahlreichen jeder auf Glanz⸗ und Machtentfaltung rrschaft bedacht Der Redner knüpfte hier an

Städterepubliken

eine bei seinen Vorführungen der Burgbilder festgehaltene Einteilun seines Berichtstoffes an, die sich als sehr übersichtlich erwies, wenn au ddie Grenzen zwischen den aus verschiedenen Einwirkungen entstandenen

Bauweisen und Stilarten schwierig fest zu bestimmen sind.

2

ecbenso - Eine dritte Gruppe ist die AmeE

Die

älteste Gruppe lehnt sich an die antiken Bauten an Sie verändert

das Grabmal der Cäcilia Metella an der Via Appia, die Pyramide

des Cestius, die hadrianische Engelsburg durch Ausbau oder Hinzufügung von Befestigungen, sie macht aus dem Triumphbogen des Augustus in Rimini ein Tor der Stadtbefestigung und gestaltet im gleichen Sinne die Tore von Aosta um. Auch der massige Turm des Schlosses Bra⸗ mafam bei Aosta und die schiefen Stadttore des Asinelli und Garisenda in Bologna gehören dieser Gruppe an. e Bauten dieser ältesten Fe de, wie das mächtige Kastell von Bari ahmen getreu die aus Pompeji bekannte Anordnung von Gebäuden nach, die nur von einem Hofe aus Licht empfangen. Deutscher Einfluß zeigt sich in einer zweiten Gruppe, in der hohe Türme und Burgmauern genau nach deutschen Mustern zur Anwendung kamen, Burgfried, Palas mit Fenstern und vorgebaute Zimmer. gehören vamentlich die zahlreichen hohenstaufise Burg⸗ „so ge⸗ nannt, weil auf manchen Stamm das normannis

arazenis Reis aufgepfropft, sar azenis⸗

Anfänge von den Normannen vollendet

oder Bauten arabischer Stilrschtung von den Besipnachfolgern ge⸗

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8 vVWvierte, zahlrei durch die

. eingefügten des Mintelalters enistandene, aleen diesen

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d. Hierhber sind zumeist S Bauten alanzo reale, die Zne den chloß La Cuba. Eine Gruppe perrät den Einfluß französischer Baumeister t Mantelmauern mit den gleich in die Mauer

üren, bierher gehört der Castello nuovo vor Neapel. Eine fünfte Gruppe endlich umfaßt die in den späteren —— wirkungen ents

,—— n⸗ italienit des baues. Sie bildet in den —— 1212122 um Nrmaiffan ceftik gelangt namentlich in Norditalien zur in den unter von beinen, in den Gebirgen

Haufteinen ist schwer, in dieser Gruppe Im Norden gibt ch

i tilart treff 8 r r. viehaen mit festen,

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16 . 8 82 eine große Anzahl durch ihre malerische Lage ausgezeichnete, denen die Geschicklichkeit und der künstlerische Blick des auf⸗ nehmenden Photographen zu besonderer Wirkung verholfen hatte. Allen Italienkennern in angenehmster Erinnerung ist wohl das Castello vecchio in Florenz, dem sich das in ein Museum verwandelte Mailänder Kastell, das Castel d'Este in Ferrara, die Burg von Fuola⸗ das Kastell von Tarent, das Kastell Rimini, Finalborgo an: der Riviera und manche andere anreihen. Auch die drei Burgen der Talsperre vor Bellinzona in großartiger Gebirgsgegend gehören hierher. Endlich ließ der Vortragende auch die an malerischer Wirkung un⸗ übertrefflichen Burgen an der Meeresküste und als ein Unikum die Hafenburg Stormane am Gardasee vor den Augen der Zuschauer erscheinen. Es ist unmöglich, der Fülle des Gebotenen in einem Bericht gerecht zu werden. Hoffentlich wird diese Sammlung, von der der Vortragende versicherte, daß das Gezeigte nur einen Teil bilde, später der Oeffentlichkeit in irgend welcher Form zugänglich. Nach dem Vortrage, der, ohne einen Augenblick zu ermüden, 1 ¼ Stunden gewährt hatte, wurde Herr Ebhardt noch durch eine längere Unterhaltung von Seiner Majestät dem Kaiser ausgezeichnet.

Der in Versammlung der Vorderasiatischen Gesell⸗ schaft von Dr. H. Winckler über das Thema „Teschup, der Wettergott Kleinasiens“ gehaltene Vortrag darf als ein interessantes Beispiel für die scharfsinnige Forscherarbeit unserer Assyriologen gelten. Obgleich es eine häufig gemachte Erfahrung ist, daß bei Ausgrabungen das Erwartete nicht, dagegen das Unerwartete entdeckt wird fand man doch bisher in Babylon nicht die gehoffte große Keilschriftenbibliothek, dagegen in Susa ganz unerwartet den Dioritblock mit dem hochwichtigen Kodex Hammurabis —, so berührte es dennoch als eine große Ueberraschung, als vor nicht langer Zeit in Babylon eine Stele ans Licht gefördert wurde, die auf einer Seite das Bild des vorderasiatischen Wetter⸗ gottes Teschup, sehr ähnlich den in Sendschirli gefundenen Dar⸗ stellungen desselben, auf der andern eine hettitische Inschrift trug. Das auch ohne die hettitischen Hieroglyphen durch den Zopf unzweifel⸗ haft als hettitischen Ursprungs beglaubigte Götterbild zeigt Teschup mit dem zu einem Dreizack gestalteten Blitzbündel in der linken, mit einem Hammer oder Beil in der erhobenen rechten Hens⸗ Das Blitzbündel kennzeichnet hier wie anderwärts eschup, identisch mit dem babylonischen Gott Marduk, als den Gewitter⸗ oder Frühjahrsgott. Vermutlich enthält auch die Inschrift Aufschluß über das Götterbild; allein die hettitischen Hieroglyphen befinden sich erst in den Anfängen ihrer Entzifferung, und die Erklärer gehen bis jetzt weit auseinander. Dr. Messerschmidt glaubt, daß nur die Grabschrift eines in Babylon gestorbenen, vornehmen Hettiters vorliege. Es entsteht zunächst die Frage: Wie kam dies Götterbild nach Babylon? Die Antwort ist kaum zweifelhaft, wenn man sich die Formen vergegenwärtigt, unter welchen zu der in Betracht kommenden Zeit Eroberungen vollzogen wurden. Solche endeten mindestens mit Fort⸗ führung der Götterbilder des unterjochten Volkes als Zeichen für die Vernichtung seiner politischen Selbständigkeit. Allein Babylon hat mit den erst nach 1100 v. Chr. zerstörten hettitischen Staaten keine Kriege geführt, sondern Assyrien; folglich kann als Kriegs⸗ beute das Götterbild nur zu einer Zeit nach Babvylon gelangt sein, in der die Könige von Assyrien zugleich Könige von Babylon waren. ierfür kamen, da die Zugehörigkeit Babylons zu Assyrien eine kurze pisode war, nur die drei aufeinanderfolgenden Assyrerkönige der letzten Hälfte des achten Jahrhunderts, Tiglad Pilesar, Salmanassar und Sargon, in Betracht Der erste scheidet aus weil er nur zwei Jahre auch über Babylon herrschte, der zweite, weil er keine Kriege geführt hat; bleibt Sargon, von dem wir wissen, daß er während seiner 17 jährigen Regierung aus hierarchischen Erwägungen seine Residenz nach Babylon verlegte, hier zwischen 709 und 705 residierte und es liebte, sich kurzweg König von Babylon zu nennen Eine im Berliner Museum befindliche Urkunde berichtet über Sargon, daß er in Babylon die Huldigung von Königen eroberter Staaten entgegengenommen habe, und da ferner aus den ersten zwölf Jahren von Sargons Regierung be⸗ richtet wird, daß damals kein bettilischer Staat mehr übrig war, so wird es in hohem Grade wahrscheinlich, daß jenes Götterbild während der Herrschaft Sargons als Kriegsbeute aus einem eroberten hettitischen Staat nach Babylon gekommen ist. Aus welchem? Das scheint aus einem erhaltenen Bericht des Kronprinzen Sanherib hervorzugehen, der von seinem siegreichen Feldzuge gegen das am obern Euphrat ge⸗ legene Land Kummuch oder Kommagene Meldung macht und seinem Vater das bevorstebende Eintreffen einer Gesandtschaft aus dem eroberten Kummuch in Babyvlon anakündigt. Hiermit nicht im Widerspruch stebt Sargons Befehl an Sanherib, die Kriegsbeute nach der 58— Hauptstadt Kelech zu schaffen; denn jenes eroberte Hoheitsze konnte sehr wohl von der übrigen Kriegsbeute getrennt werden. Hiermit sind allerdings noch nicht alle Zweifel gelöst, namentlich in Anbetracht des Umstandes, daß Babylon 689 von Sanherib so gründlich zerstört worden ist, daß ältere und bedeutende Funde aus der Zeit vor dieser Zerstörung in Babpylon äußerst selten sind. Dasselbe Rärsel gibt indessen auch eine noch 200 Jahre ältere Inschrift eines gslörischen Königs auf, die in Babylon, gleich jenem Götterbilde Aurnahme von der Regel, daß les Aeltere der Zerstörung verfallen sei, aufgefunden worden ist. An den Fund des Teschup⸗Bildes aus dem Lande Kummuch und vermutlich wohl aus dessen Hauptstadt Malattia knüpfen sich einige interessante Erinnerungen aus der späteren schichte dieses Landstriches, die Zeugnis von der Unverwüstlichkeit eines Götterkultus ablegen; denn noch Römerzeit wurde an⸗ scheinend derselbe Gott, mit denselben Abzeichen für Donner und Blip, als Jupiter dolichenus verehrt. Später lag hier die begi malminata, die Bliplegion, von der crählt, wird, daß die zum Teil aus Christen bestehende Truppe im Kriege gegen sen unter der R Mark Aurels ich besonders und einst in gr ängnis und ssernot infolge feindlicher Einsch durch ihres deoheiligen⸗ Gewitter und auegiehigen Regen mit herab· gefleht babe. Es ist hei dem tiefen Eindruck, den Donner und Blitz von jeher auf die Mese Feb haben, ja sehr erklärlich, daß bere diese Naturgewalten als Gottheit personifiziert und verehrt wurden, also

von dem Blitzggott überall verbreiter waren; immer⸗ bleibt nlichkeit rerean , ne in der Vorstellung bezw. stellung 894898 8 gs eeeen.s d 1 or im An

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Land⸗ und Forstwirtschaft. - 14

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planmäßige Untersuchung aus inländischem und ausländischem Korn bergestellter Mehle auf Backfähigkeit zu beschränken, sondern die ge⸗ samte Technologie der Kornlagerung, des Müllereiwesens und der Bäckerei als Aufgabe zu bezeichnen.

2) Er hält die Angliederung der neuen Anstalt an die technische Abteilung der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule in dem Sinne der Zugehörigkeit der Institute für Zuckerindustrie und Gärungs⸗

ewerbe und Stärkefabrikation und zwar als eine selbständige Anstalt für angemessen. Dabei ist die Entwickelung der Versuchsanstalt zu einer Lehranstalt ins Auge zu fassen.

3) Er hält die Organisation, wonach der preußische Staat die Baumittel, die interessierten Verbände die Betriebsmittel hergeben, für eine zweckmäßige, unter der Voraussetzung, daß die preußische landwirtschaftliche Verwaltung die Oberaufsicht führt und die land⸗ 16 Interessenverbände bei der Leitung angemessen beteiligt werden.

4) Er hält die zu lösende Aufgabe für so umfassend, daß die gleichzeitige Inangriffnabme durch geeignete landwirtschaftliche Ver⸗ suchsstationen als empfehlenswert erachtet werden muß.

5) Er bedauert, daß es nicht möglich denesan ist, die Bausumme bereits in den Etat für 1903 einzustellen; er hält es für notwendig, die durch einfachere Versuchsanstellung zu lösenden technisch⸗wissen⸗ schaftlichen Aufgaben unmittelbar in Angriff zu nehmen, und empfiehlt zu diesem Behufe, eine provisorische Organisation in dem Sinne der geplanten größeren schon jetzt ins Leben zu rufen.“

Den zweiten Gegenstand der Beratungen bildete das Vieh⸗ seuchenübereinkommen zwischen Oesterreich⸗Ungarn und dem Deutschen Reiche. Hierzu lag nachstehender Antrag des Ständigen Ausschusses vor:

„Der Deutsche Landwirtschaftsrat beschließt folgende Erklärung:

1) Bei dem etwaigen Abschluß eines neuen Handelsvertrages mit Oesterreich⸗Ungarn ist mit Rücksicht auf eine erfolgreiche Bekämpfung der Viehseuchen eine Erneuerung des Viehseuchenübereinkommens mit Oesterreich⸗Ungarn im landwirtschaftlichen und allgemein volkswirt⸗ schaftlichen Interesse nicht zu empfehlen. Der Verkehr mit Oesterreich⸗ Ungarn ist vielmehr uneingeschränkt den Bestimmungen des Vieh⸗ seuchengesetzes zu unterstellen.

2) Sollte jedoch wider Erwarten eine Erneuerung des Viehseuchen⸗ übereinkommens nicht zu umgehen sein, so dürfen die Bestimmungen im Artikel 6 des bisherigen Uebereinkommens und im Schlußprotokoll sub 4 die Vereinbarungen, betreffend die Ueberführung in Schlachthäuser, nicht wieder aufgenommen werden.“

Referate des Reichsrats Freiherrn von Soden⸗Fraunhofen, des Kammerherrn Freiherrn von Erffa⸗Wernburg und des Geheimen Regierungsrats, Professors Dr. Dammann⸗Hannover leiteten die Dis⸗ kussion über diesen Antrag ein, an der sich noch der Ministerial⸗ direktor von Geiger als Vertreter der bayerischen Regierung, Oeko⸗ nomierat Steiger⸗Leutewitz, Graf von Bernstorff⸗Wehningen, Graf zu Rantzau⸗Rastorff, Gans Edler Herr zu Putlitz⸗Gr. Pankow und Kammerherr von Oldenburg⸗Januschau beteiligten. Bei der Ab⸗ stimmung wurde der Absatz 1 des Antrags des Ausschusses einstimmig angenommen, der Absatz 2 dagegen abgelehnt. 3

Nach einer Pause wurde dann die Frage der Erforschung schädlicher Futterwirkungen durch die Biologische Ab⸗ teilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes erörtert. Es referierten hierüͤber der Geheime Hofrat, Professor Dr. Kellner⸗Möckern und der Geheime Regierungsrat, Professor Dr. Dammann⸗Hannover. Nach weieren Ausführungen des Geheimen Regierungsrats, Professors Dr. Orth⸗Berlin, des Geheimen Oberregierungsrats Dr. Müller alzs Vertreters des Ministeriums für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, des Geheimen Regierungsrats Aderhold als Vertreters des Kaiser-. lichen Biologischen Instituts und der Referenten wurde folgender Beschluß gefaßt:

„Der Deutsche Landwirtschaftsrat beantragt: 81

daß in erster Linie die Biologische —2 des Kaiserlichen Gesundheitsamtes mit der eingehenden Erforschung schädlicher Futter⸗ wirkungen beauftragt und mit einem dieser Aufgabe gewachsenen Forschungsinstitute ausgerüstet werde, 3

daß ferner die deutschen Bundesstaaten, in denen sich landwirt⸗ schaftliche und tierärztliche Hochschulen befinden, gebeten werden, die nötigen Geldmittel zur Verfügung zu stellen, um ebenfalls die Frage der Erforschung schädlicher Futterwirkungen entsprechend aufnehmen zu können.“

Zum Schluß berichtete der Rittmeister von Arnim⸗Güterberg über die Lage der deutschen Zuckerindustrie und rüben⸗ bauenden Landwirkschaft unter und während der Dauer der Brüsseler Konvention. Anträgen des Referenten, des Mitglieds Dr. Wien⸗Hohenfelde und des Amtsrats Säuberlich⸗ Gröbzig gemäß wurde nach erfolgter Begründung der folgende Be⸗ schluß gefaßt: 1 . 8

„Der Deutsche Landwirtschaftsrat bittet die verbündeten Regie⸗ rungen, dem Reichstazo noch in der 29— Session eine Ge⸗ setzeszvorlage zu machen, die den Z t, die Kontingentierung des balandecn Zuckerverbrauchs auf der Grundlage des Doppelkontingents

rbeizuführen.

Der Deut ce Landwirtschaftsrat hält die Erhebung irgend einer Zuckersteuer bei der heutigen Lage der Zuckerindustrie für nicht mehr der Billigkeit entsprechend.“ 8

Im Saale des „Kaiserhofes“ fand gestern abend ein

estmahl Deutschen Landwirtschaftsrats statt, an dem auch der skanzler und Präsident des Staatsministeriums Graf von Bülow,

der reiherr von Rheinbaben, der Minister für Landwirtschaft, änen und Forsten von Podbielski, der Minister des Innera Freiherr von mmerstein, der baverische sandte Graf von Lerchenfe 8 der mecklenbutgische Gesandte von Oertzen, der braunsc sche Gesandte Freiberr von Cramm⸗Burgdorf und der Präsident des Reichs⸗ tages, Wirkliche Geheime Rat Graf von Ballestrem teilnahmen. Nachdem der Vorsitzende Graf von Schwerin⸗L eine 252 gebalten, die in ein Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König ausklang, und der stellvertretende berr von Soden⸗ Fraunbofen den Reichskanzler und die nahm der ler und des von Bülow zu nachstehender Rede das Wort: