Weizen um 20 ℳ, für die Tonne Roggen um 15 ℳ, für die Tonne Hafer um 22 ℳ und 89. die Tonne Braugerste um 20 ℳ erhöhen, an die Wer zölle für Pferde, die Gewichtszölle für alle an⸗ deren Viehgattungen? Für die Einführung von nrs rungszeugnissen, die Beschränkung der gemischten Privattransitlager, die Aufhebung der Zollkredite bei der Einfuhr von Getreide sind gesetzliche Bestim. mungen getroffen worden, die wiederhbolt geaußerten Wänschen der Landwirtschaft wirksam entgegenkommen. Der Zolltarif kommt in erster Linie der Landwirtschaft zu gute. Herr von Soden bat die Frage an mich gerichtet, wann die Handelsverträge gekündigt werden würden. Diskretion und Rücksicht auf die verbündeken Regierungen, deren Mandatar ich bin, verbieten mir, mich über diese Frage auszusprechen. Das aber kann ich sagen, wir werden bei den Handelsvertragsunter⸗ “ die Interessen der Landwirtschaft mit besonderem Nachdruck vertreten.
Daß nicht alle Wünsche der Landwirtschaft erfüllt werden konnten, weiß ich so gut wie irgend ein Landwirt. Aber das ist kein Grund zum Undank — ich scheue mich nicht, das Wort auszusprechen — gegen diejenigen, die den Tarif mit osßter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit vorbereitet, mit pflichttreuem Eifer vertreten, mit ihrer Verantwortung gedeckt, die ihre ganze politische Stellung für
hn eingesetzt haben. Dabei denke ich nicht nur an Minister und Staats⸗
ekretäre, sondern ebenso an diejenigen Parlamentarier, Politiker
nd Landwirte, die für den Tarif gestritten haben. In der Politik muß man mit dem Möglichen, man darf nicht mit dem Wünschens⸗ werteren rechnen. Als die Kaiserin Maria Theresia einst ihrem Kanzler, dem Fürsten Kaunitz vorwarf, er gehe auf ihre Wünsche nicht ein, erwiderte ihr der kluge alte Staatsmann: „In allen Dingen, so den Allerhöchsten Dienst betreffen, bemühe ich mich, die Dinge zu nehmen, wie sie seyndt, und nicht, wie sie vielleicht seyn sollten.’ Meine Herren, mit dem verstärkten Zollschutz allein 8 es nicht getan, das erkennt niemand bereitwilliger an als ich. Das ist von meiner Seite keine allgemeine d edewendung, sondern ich denke dabei an konkrete Maßnahmen, vornehmlich an die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf dem Lande durch den Bau neuer Schienenwege und befestigter Straßen, an eine kräftige innere Kolonisation, an die Hebung des technischen Betriebes der Landwirt⸗ schaft, namentlich auch in den Kreisen des kleinen bäuerlichen Besitzes, an eine intensive Förderung des landwirtschaftlichen Bildungswesens, des Genossenschaftswesens, der Landesmeliorationen, an eine Hebung der Viehzucht, besonders durch wirksame Bekämpfung der Viehseuchen mit den neueren Erfahrungen der Wissenschaft. Vor uns liegt ein weites Feld für eine ersprießliche Tätigkeit von Reich und Staat in verständnisvollem Zusammenwirken mit den geordneten Vertretungen der Landwirtschaft. Aber auch nur durch solche gemeinsame positive Arbeit — ich spreche es offen aus, zwischen uns soll immer Wahrheit sein — ist eine praktische Förderung der Landwirtschaft möglich, nicht durch Spielen mit unerfüllbaren Illusionen, nicht durch künstliche Züch⸗ tung eines Kleinmutes, in den der Deutsche leicht verfällt, der idm aber nicht wohl ansteht. Wenn wir die 1000 jährige Geschichte des deutschen Volks an unserm geistigen Auge vorüberziehen lassen, so fehen wir, daß auf Zeiten heroischer Anspannung Perioden folgen, wo Zweifel und Muͤdigkeit sich breit machen. Gerade in solchen Tagen Feißt es den Kopf oben behalten und nicht in einen Pessimismus ver⸗ fallen, vor welchem uns heute Ihr verehrter Herr Vorsitzender mit Recht gewarnt hat. Der Pessimismus mag als metaphsisches System seine Berechtigung haben. Ich selbst habe in jüngeren Jahren Schopen⸗ hauer mit Bewunderung studiert und ehre ihn noch heute als großen Sprachmeister und als einen unserer tiefsten Denker. In der Politik aber ist Pessimismus immer vom Uebel, weil er hier mit der Schwächung des Lebensmutes auch die Tatkraft lähmt, weil er un⸗ männlich nnd unfruchtbar ist. In der Politik, bat Thiers mal mit Recht gesagt, gehört die Zukunft den Optimisten. Nur die Völker und die Schichten, die an ihren Stern glauben, kommen vorwärts. Und selbst wenn Wolken am Horizont stehen, was bei uns sicherlich nicht in höherem Grade der Fall ist als anderswo, so ist es immer 22 besser, sich Hektor zum Vorbild zu wählen als Kassandra. Eins wil ich jedenfalls erklären, gerade im Kreise von Vertretern der Landwirt⸗ schaft und für das Ausland, wo man das, was bei uns eine zum Teil etwas nervöse Presse an Schwarzseherei und an Nörgeleien produziert, oder was im Parteiinteresse gelegentlich als übertriebene Kritik zu Tage tritt, gern zu Beweisen für eine Lockerung des Reichsgefüges und für den Rückgang unseres Nationalgefühls stempeln möchte, — also, meine Herren, für die Leute, die geneigt sein sollten, minder berechtigte deutsche Eigentümlichkeiten. das Untereinander⸗Hadern, die deutsche Tadelsucht, den deutschen Kleinmut für deutschfeindli wecke aus⸗ — will ich hier nachdrücklich betonen, daß alle jene Erscheinungen cei uns nur Wellengekräusel an der Oberflä sind, hervor⸗ 5 durch wechselnde, vorüberwehende Winde. Unter diesem Ge⸗ räusel aber fließt breit und mächtig der Strom unserer nationalen deutschen Entwickelung. Dafür, daß in der deutschen Landwirtschaft, von deren Gedeihen die innere Festigkeit des Reiches wie des Pre ußischen Staates so wesentlich abhängt, die aber auch ihrerseits an der Er⸗
Theater. Aönigliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ aus. 35. Vorstellung. Cavallerin rusticann. Bauernehre.) in 1 Aufzug von Pietro ascagni. Text nach dem gleichnamigen Volksstück
von G. Verga. — Der Barbier von Bagdad. 2 Oper in 2 Aufzügen von Peter Cornelius.
Eöuse ier., 328 Vorstelemg. Die pielbau ellu r. nali Lustspiel in 12 von Gustav Freytag. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag: Overnhaus. 36. B Der Troubadour. Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Tert nach dem Italienischen des Salvatore
Camerann. — Bergißmeinnicht. a i 1 e. he eece en nua in
Thieme. Musik von Anf 7 ½ Uhr aans
Schauspielhaus 37. Vorstzellung. König Heinrich Fanste. Schauspiek in 5 Aufig E.eene, 88
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deuts Böhne eingerichtet von m Ureer⸗
häufer. Anfang 7 ½ ÜUhr.
Neucs Operntheater. Keine Vorstellung.
8 Deutsches Theater. Samobend: Monna
Vanna. 8 7 ½ Uhr. Sonnt aheihane 2 ¾ Uhr: Die versunk 0 ees sene. M.,Die zeremkene
Montag: Monna Vanna.
Berliner Theuter. Sonnabend: Zum ersten Male: Sanatoritum Dae Kathchen
Nach . Seabeeee 2 7½ Uhr: Tanatorium “““ Scchillertheater. 0. (Wallnertheater.)
8 Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Meister von Dalmyra. Pramatische Dichtung in 5 Aukzügen
v.ö Seee.; deagnn 8 von Orleans. — M. Der ster
von Palmyr
4 Akten von
Messina.
Undine. 7 ¼ Ubr.
Margarethe. abend:
von A.
Anfang
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Merten, Abends 8 Uhr: Das Geheimnis der e. N. (Friedrich Wilhelmstädtisches Theater).
abend, Abends 8 Uhr: Heimat. Schauspiel in rmann Sudermann.
Sonntag, Nachmitrags 3 Uhr: Kabale und Liebe. — Abends 8 Uhr: Jugend.
Mentag, Abends 8 Uhr: Die Braut von
Theuter des Westens. Kantstr. 12. Sonn⸗ abend: Volkstümliche Romantis ber Musil und —— r.
Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: 571 Fere gefte Der Troubadour. — Abends iel des Königlichen —— Nnan Oberl — (Faust.)
Montag: Der Freischütz.
Neues Theater. Schiffbauerdamm 25⁄. Male: Die Fliege. 2
r. achmitt Ledige Leute. Vorher: Der Oberlehrer. ontag und folgende Der Oberlehrer.
d Mouche. —' Vorher: Oberlehrer. Schwank in 1 Aufzuge
d: Lutti. (Louto.
7 ½ Ubr.
Thaliatheater. Deedener Straßer2 a. Senn⸗
Förnerern t. Then Ten
Dirkus Schumann. (Kealftraße.) Sonnabend, ¹Alends 7 Uhr iaxh-LAfe-Helre. Hervor⸗
haltung des Staates wie des Reiches unmittelbar interessiert ist, wie kein anderer Stand, der Geist des Vertrauens und der Einsicht, ein im besten Sinne konservativer Geist die Herrschaft behalten möge, dafür, meine Herren, rechne ich auf Ihre Unterstützung. Mit dieser Hoffnung und in diesem Sinne erhebe ich mein Glas auf das Wohl der deutschen Landwirtschaft und ihrer hier versammelten Vertretung.
Die deutsche Landwirtschaft und der deutsche Landwirtschaftsrat, sie leben hoch!“ rtschaft un
1“ Saatenstand in Ungarn.
Aus Budapest wird der „Wiener Ztg.“ telegraphisch berichtet: Im Januar herrschte zumeist kaltes und trockenes Wetter. Hie und da fiel wohl reichlich Schnee, besonders in Siebenbürgen, ferner im Süden und — sporadisch — im Westen. Zu Zeit herrscht mildes Wetter und nur Nachts sind kleinere Fröste zu verspüren. Bezüglich der Ueberwinterung des Herbstanbaues sind die Meinungen ver⸗ schieden, doch ist man allgemein der Ansicht, daß derselbe, von einigen kleinen Ausnahmen abgesehen, im Vergleich mit dem normalen Zustande bedeutend schwächer ist. Der Spätanbau ist überall schwach, und nur die sehr früh angebauten Saaten stehen be⸗ friedigend; da aber mehr Spät⸗ als Frühanbau vorhanden ist, hängt es vom Wetter ab, inwieweit die emporgekeimten und die in Keimung begriffenen Saaten sich bessern werden. Die Rapssaat steht trotz des kalten Winters jetzt ziemlich befriedigend; nur in den oberen Blättern sind Spuren des Frostes zu merken. Weinstock und Obstbäume litten an vielen Orten durch den Frost.
88 Literatur.
Christus⸗ und Apostelbilder. auf die ältesten Kunsttypen. Von Dr. J. E. Weis⸗Liebersdorf. Mit 54 Abbildungen. Freiburg i. Br., Herdersche Verlagshandlung, 1902. — Die Darstellung des Christusbildes in der altchristlichen Kunst zeigt bekanntlich auffällige Verschiedenheiten. Die ersten drei Jahrhunderte kennen fast ausschließlich nur den jugendlichen, bartlosen Christustypus. Im vierten Jahrhundert kam der bärtige Christustypus auf, der seitdem in der Kunstübung überwiegend festgehalten wurde. Die Fragen über Herkunft, Verhältnis und Wechsel dieser Typen haben die christliche Altertumskunde schon lange beschäftigt, ihre befriedigende Lösung war aber bisher nicht gelungen. Die Arbeit des Dr. Weis⸗Liebersdorf bringt 185 Untersuchungen ein gutes Stück vor⸗ wärts. Der Verfasser, dessen Ausführungen inzwischen in der Haupt⸗ sache auch von einer der berufensten Autoritäten auf diesem Gebiet Joseph Strzygowski zugestimmt worden ist, führt die Entstehung des jugendlichen Christustypus auf den. Einfluß der aus dem zweiten Jahrhundert stammenden gnostischen Füeobtelae Füchten zurück Diese Avpostelgeschichten berichten über zahlreiche Wundererscheinungen Christi und schildern Christus stets als schönen Knaben oder Jüngling. Die Auffassung der chhen Kirchenväter bis in das vierte Jahrhundert, vaß Christus unscheinbar oder gar häßlich gewesen sei, war künstlerisch nicht verwertbar. Bei dem weitgehenden Einfluß der vom Hellenismus getragenen gnostischen Literatur entnahm aus ihr auch die christliche Kunstübung für die Darstellung Christi die entscheidende Anregung, nämlich den hellenistisch aufgefaßten jugendlichen Idealtypus. Auch bei Ausbildung des bärtigen Christustypus, der als idealisiertes Porträt aufzu⸗ fassen ist, mögen legendarische oder apokryphe leberlieferungen mikgewirkt haben. Das gescheitelte, lang herabfallende Haar auf den Christusbildern sollte jedenfalls die Herkunft Christi andeuten; die seit dem sechsten Jahrhundert entstandene reiche Apo⸗ kryphenliteratur über das Christusbild hat zur Verbreitung des bärtigen Typus wesentlich beigetragen. In erster Linie ist hier an die apokrvphe Abzargeschichte und die erst um 1300 endgültig aus⸗ gestattete Veronikalegende zu erinnern. Im zweiten Teil seiner Arbeit untersucht der Verfasser den Einfluß der Apokryphen auf die Dar⸗ tellung der Apostel in der altchristlichen Kunst. Die Kopftypen von Petrus und Paulus auf dem Bassussarkophag in Rom sind als älteste Apostelbildnisse zu betrachten. Ein literarischer Paulustypus steht schon in vorkonstantinischer Zeit fest; ein eigentlicher Petrus⸗ tvpus scheint ursprünglich zu fehlen und erst allmählich als kon⸗ trastierendes Gegenstück zum Paulustypus entstanden zu sein. Auch für einige andere Apostel lassen sich mehr oder weniger ausgeprägte Typen unter dem Einfluß der legendarischen oder apokryphen Literatur nach⸗ weisen. Besonders trifft dies für den Apostel Johannes zu, der bald als liebenswürdiger Jüngling, bald als greiser Lehrer dargestellt wird. Die gediegene Arbeit ist gut ausgestattet, die Abbildungen sind wohl⸗
1192 Theater und Musik.ß
m Koͤniglichen Opernhause geht morgen (Sonnabend) „Der er von Bagdad’, komische Oper in 2 Akten von P. Cornelius, in nachstehender Besetzung in Scene: Abul Hassan: Her Knüpfer; Margiana: Frau Herzog; Nurredin: Herr Sommer; Ba⸗ Mustapha:
Einfluß der Apokryphen
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onkel.
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Operette in 7 ½ Ubr.
Vorstellung zu halben Preisen: in 4 Akien. von Alb. Lortzing. Anfang
phon. Drama in 2 Aufzügen. ECie. ik mit n. Anfang 7 ¼ Ühr.
Cupibo Cie. Trianontheater.
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4a. Sonn⸗
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Freytag statt.
Sonntag und folgende Tage: Der Sonntog, Nachmittags 3 Uhr: Charleys Tante.
Zentraltheater. Sennabend: Madame Cherry. 3 Akten von Hugo Felix. Anfang
Sonntag und folgende Tage: Madame Sherry.
Bellealliaucetheater. Sonnabend: Am Tele⸗
Hierauf: Cupido sang und Tanz in 3 Auf⸗ — und folgende Tage: Am Telephon. — 8 8 ev siraße, meschen
riedrich⸗ und Unwhenstätestrate Sonnabend: Die .. 0 Lu ₰ in 4 Akten von Maurice
r. Sonntag: Die Liebesschaukel.
Herr Lieban; Bostano: Frau Pohl; Calif: Herr Berger. Dr. Muck dirigiert. Den Beschluß des Abends bildet Cavalleria rusticana, Oper in 1 Akt von Mascagni. Die Herren Berger und Jörn, die Damen Lieban⸗Globig, Pohl und Reinl sind in den Hauptrollen beschäftigt. Kapellmeister von Strauß dirigiert.
Im Königlichen Schauspielhause
j findet Sonnabend die Wiederholung des Lustspiels „Die
Journalisten“ von Gustav
(Der Konzertbericht befindet sich in der Zweiten Beilage.)
Mannigfaltiges. Berlin, den 6. Februar 1903.
In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten brachte zunächst der Vorsteher Dr. Langerhans nachstehendes Da nkschreiben Seiner Majestät des Kaisers und Königs zur Kenntnis der Versammlung:
„Aus Anlaß Meines Geburtstages sind Mir von den Stadt⸗ verordneten Meiner Haupt⸗ und Residenzstadt Berlin auch in diesem Jahre freundliche Glückwünsche dargebracht worden, und unterlasse Ich nicht, den Stadtverordneten hierfür Meinen Dank auszusprechen.
Berlin, den 2. Februar 1903.
Wilhelm R. An die Stadtverordneten zu Berlin.“
Ohne erhebliche Debatte wurde sodann eine Reihe verschied Vorlagen erledigt, u. a. wurden die speziellen Entwürfe zum Ge⸗ bäude des städtischen Untersuchungsamtes für Nahrungsmittel und Ge⸗ brauchsgegenstände genehmigt, von dessen auf 635 000 ℳ veranschlagten Kosten zunächst 150 000 ℳ in den diesjährigen Etat gesetzt werden sollen. Ein bemerkenswertes Moment brachte nur die Behandlung der vom Magistrat beantragten Spende für eine „Bismarckwarte“, deren Errichtung ein patriotischer Verein auf den Müggelbergen plant. Der Magistrat hatte auf das Gesuch des Vereins um eine Beistener zu dem im ganzen auf 80 000 ℳ veranschlagten Bauwerk einen Zuschuß von 3000 ℳ bewilligt und ersuchte nun die Stadt⸗ verordnetenversammlung um ihre Genehmigung dazu. Zur Begrün⸗ dung führte er an, daß die Müggelberge ein beliebter Ausflugsort der Berliner Bevölkerung des Ostens sei. Auch sei die Stadtgemeinde Berlin durch ihre Anlagen am Müggelsee an jener Gegend interessiert, und die umliegenden Ortschaften hätten einen gleichen Beitrag für die Bismarckwarte bewilligt. Trotzdem wurde das Gesuch bei der Abstimmung abgelehnt. Zuerst glaubte man an ein Mißverständnis, und der Stadtv. Esmann beantragte, die Abstimmung zu wiederholen. Dem widersprach jedoch der Stadtv. Singer, mit der Behauptung, daß die Frage von der Mehrheit der Versammlung recht wohl verstanden und die Vorlage mit vollem Bewußtsein abgelehnt worden sei. Dieselbe Mehrheit beschloß denn auch, von einer Wiederholung der Abstimmung Abstand zu nehmen.
er
Marseille, 5. Februar. (W. T. B.) Im Mittelländischen Meer und im Golfe du Lion wütet ein furchtbarer Sturm.
Alle Postdampfer erleiden Verspätung, einige suchten Zufluchts.
häfen auf, mehrere haben ernstliche Beschädigungen erlitten.
SmemeTmemesceme “
St. Petersburg, 5. Februar.
St. Pe (W. T. B.) Aus Batum wird ein großer Brand der Naphtha
fabrik von Mantaschew
gemeldet.
Rom, 5. Februar. Friedhofe des Monte Testaccio wurde heute nachmittag die Asche des am Montag verstorbenen Bildhauers Josef von Kopf (vgl. Nr. 29 d. Bl.) feierlich beigesetzt. Der Feier wohnten die Mitglieder der Familie des Verstorbenen, der preußische Gesandte beim Vatikan Freiherr von Rotenhan mit dem Personal der Ge⸗ sandtschaft, die Mitglieder der deutschen Botschaft, ferner Vertreter der hiesigen deutschen, italienischen und fremden Künstlerschaft sowie der deutschen Kolonie bei. Namens der Akademie San Luca sprach
Bompiani, im Namen des deutschen Künstlervereins Professor Gerhardt.
Chicago, 5. Februar. (W. T B.) Die „Tribune“ meldet aus Bay City (Michilgan): Ein Sturm hat in der Saginaw Bay am Dienstag Nacht das Eis eingedrückt, auf dem vierzig Fischer in provisorischen Hütten lebten. Seither ist von den Häitten und ihren Bewohnern nichts mehr gesehen worden. Von zwef
ann weiß man, daß sie ertrunken sind. Es ist wenig Hoffnung vorhanden, daß die anderen entkommen sind.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)
— — —
Kamelien⸗ ragendes Sportprogramm. Léeuyeèere Iumi- nense Serpentin (Original), geritten von der beliebten jugendlichen Schulreiterin Fräulein Dora Schumann. Les Hrunin, unerreichbare Billardkünstler. Die Canadier Vermette und Dionne. Neuester Drahrseilakt von Geschwister Jungmann. Nur noch kurze Zeit: Looping the Loop, sowie Die lustigen Heidelberger, eine Fortsetzung der populärsten Pantomime. Sonntag: we⸗ Vorstellungen. Nachmittags ein Kind frei. Nachmittags: rrots Weih⸗ nachten mit dem Bonbonregen. Nachmittags und Abends: Looping ihe L00p. Tie Canadier.
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Faäamiliennachrichten. Berlobt: Frl. Asta von Roeder 8 essor MNatibias von II. uth. — Posen). — Frl. Karola von Kleist mit
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Konzerte. beitung von Benno
Anfang 7 ½ ÜUhr. 3 Uhr: Bei halben de 7 ½ Uhr: Die
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Singakademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr:
aen von Anton Foerster (Klavier) mit dem Philharmonischen Orchester (J. Rebicek).
Philharmonie, Oberlichtfaal. Sonnabend, Anfang 7 ½ Uhr: IX. populärer Musikabend der Anton
kking (Violoncello), Artur Ifred Witten
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Serthovensanl. Sonnabend, Anfang 8 Uhr⸗ III. Klavierabend von Ferrucecio Busont.
1“ n ins Joachi⸗ von 1 1 Geboren: 0n Sobn. den — von Hertell (Glogau) — Hrn. rd von ottenburg). — Eine Tochter: Hoffmann (Berlin). Emanuel
— Hr. Oekonomie⸗
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är a. D. Wilhelm Wilbrandt 9 — Hr. Architekt Hermann Bielen⸗
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Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in .
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der N nck T.nn. Nen . Acteksgee heen G Acht Beilagen 4
(W. X. B) Auf dem protestantischen
Die Billardkünstler.
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zum Deutschen Neichsanzeig
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Berlin, Freitag, den 6. Februar
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un n hlen net. den letzten sechs Spalten, daß b ericht fehlt.
Bl. Sitzung vom 5. Februar 1903. 1 Uhr.
Soaagesordnung: Fortsetzung der iten Beratung des Neigehavehalsaetass für 1903 dem Spezialetat für den Re . und die Reichskanzlei.
Ueber den Anfang der Sitzung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet
Abg. Ledebour (Soß., fortfahrend): Die Verstimmung der
Agrarier ist nur vorübergehend; sesna wird wieder
don⸗Reichskanzler in das grollenden illeus⸗ und ihn um
m ebn Beistand gegen den Hektor⸗ Sozialdemokratie bitten. Herr von heim zürat nur der Konkurrenz, die ihm Herr in Ahber wenn vemcde ser deioa ecveon der e L..
e rd n rie nur, so lange die Sonne der Gunst von oben scheint, ihnen die Verwirklichung ihrer Pläne möglich ist. werden uns also unsererseits durch solche Parolen nicht einfangen lassen. langen der neuen Wahlkreiseinteilung kann nicht 5221
erhoben werden. Die Perfesae hat das 2 ein Abgeord „ dad t, daß sie auf mehr 50 000 1I“ wählen vorschreibt.
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