1903 / 58 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 09 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Qualität gering mittel gut Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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1 ö“ 1n“ zum Deutschen Neichsanzeiger und Königlich Preußischen Staatsanzeiger.

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) vcn chläglicher

ätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen Markttage

D . Durch.

8

Verkaufte Durchschnitts⸗ M reis enge

ür 1 Doppel⸗ zentner

höchster

Doppelzentner

Duderstadt.. Paderborn

Fulda Kleve . Wesel Neuß.. München Straubing Regensburg. Meißen

Pirna .. Nauen i. V. Zautzen.

Reutlingen. hr avensburg Saulgau. n Offenburg Bruchsal.

Rostock Waren Altenburg 8 Arnstadt.

Bemerkungen.

ua2auaea naugaggraueagag a2 a2

Saathafer Futterhafer

*

12,80 12,33

13,70 13,50 14,20

11,60 14,11 13,50

14,10 13,50

13,60 13,40

14,00 13,60

13,60 12,67 15,00 13,60 14 00 13,75 14,70 14,20 16,36 14,20 13,50 14,40 14,00

14,30

13,80 14,20 14,00 15,50 14,50 13 20 12,90

14,00 13,00 15,00 13,60 14,00 13,75 14,70

16,50 16,98 14,20 13,90 14,60 14,00

14,30

14,08 14,20 14,40 15,75 14,50 13,20 13,30

14,10 14,80

14,00 14,30 14,00 15,20 12,10 19,20 17,58 15,00 14,00 14,70 14,50 14,00 14,80 13,80 14,40 14,40 14,60 16,00 15,50 13,40 13,40

14,80 14,30 14,00 15,20 13,10 19,20 18,18 15,00 14,40 15,00 14,50 14,60 14,80 14,60 15,00 14,40 15,00 16,50 15,50 13,80 13,80

14,00

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der

15,50

15,50 14,00

16,00 14,00

16,00 14,40

14,40

Ein liegender S - 4 Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. b . gender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgeiammen i Fr e e 2) er lrieede 1 den 1en Fehen Peblen berechnet. n, daß entsprechender Bericht fehlt.

8

totobotototode 88IZI11“

200

28. 2.

Deutscher Reichstag. 276. Sitzung vom 7. März 1903. 1 Uhr.

Fortsetzung der 2S Beratung des bei dem Etat des all⸗

Tagesordnung:

Reichshaushaltsetats fuͤr 1903.

gemeinen Pensionsfonds.

Ueber den Anfang der Sitzung wurde am Sonnabend

berichtet.

nicht weiter gediehen ist, ist jedoch nicht zu verwundern.

Materie Zweifel nicht mehr bestehen.

das des Reichs nicht verwirklicht

Vorschlag, ein derartiges Gesetz zu schaffen, mit Rücksicht auf die un⸗ günstige Finanzlage aber den Termin seines Inkrafttretens hinaus⸗ 8 zuschieben, würde erst recht die größte Unzufriedenheit in den beteiligten Kreisen erregen. Die Verhandlungen betreffs der Einbringung dieses Gesetzes haben übrigens bis in die neueste Zeit geschwebt, im Januar hat das preußische Staatsministerium daß

vorauszusehen, daß der Reichsinvalidenfonds in nicht

aufgebraucht

werden

können,

Bei dem Titel „Pensionen der Invali s Reichsheeres“ nimmt nach dem As.Fenien⸗ von Podliden nes ee Kriegsminister, General der Infanterie von Goßler: Man darf dem Herrn Vorredner die Anerkennung nicht versagen, 8 daß er in die Materie der Pensionsgesetzgebung tief hineingedrungen ist und Anregungen gegeben hat, die nach jeder Richtung hin dankens⸗ wert sind. Daß die in Aussicht genommene neue Pensionsgesetzgebung Man kann nicht Forderungen erfüllen, wenn das Geld zur Deckung derselben fehlt. Daß seit dem Jahre 1897 die Arbeiten im Kriegsministerium deauernd im Gange sind, habe ich bereits früher dargelegt. sind so weit gediehen, daß zwischen den einzelnen Ressorts, auch denen im Reiche, über die Notwendigkeit der Neuregelung dieser Aber die Erwartun 8 durch die Verhandlungen hier im hohen Hause rege BZW“ sind, können eben zur Zeit aus Mangel an Mitteln nicht erfüllt üeven Aussicht nehmen wollte, die Bestim⸗ zu nfachen, so wäre das ja nicht sehr schwierig, a 8 wie der Herr Vorredner schon selbst hervorgehoben hat, & 8 diese Gesetzgebung Erwartungen geknüpft, die nach der finanziellen

Sie

und der

kommen wird.

dieser oft erörterten Frage immer wieder mit Worten

haben nicht mit Worten gestritten, sond

1 1 ern sie haben Wenn die Kriegsverwaltung nicht mit Ln 8 8 sollte sie wenigstens nichts versprechen.

sondern für eine politische Notwendigkei vendigkeit. mehr im stande, alle die vielen Briefzuschriften zu ich in dieser Sache bekomme, und ich muß öffentlich Briefschreiber, laßt mich nun endlich zufrieden, machen, ebenso wenig wie leider die Kriegsverwa in dieser Gesetzgebung hat die Militärverwaltung anerkannt. Reichskanzler doch verpflichtet, die Sache 5 89 zu A die Schwierigkeiten der Finanzlage zu überwinden si . Beträge auf die Anleihe üdernehmen. Kelan. des Vaterlandes handelt, dürfen wir auch davor nicht zurück⸗ scher en. Aber es ließen sich auch auf anderem Wege Mittel finden. Ich

e nicht ein, warum nicht wöchentlich auf ein Glas Bier ein jeder im

Deutsch ten könnte, um den alten Soldaten

D . Biersteuer ließe sich sehr wohl durchführen. Vielleicht 1 8 8,5 Vorschlag auf die Gastwirte bei den nächsten Wahlen einen blechten Eindruck machen, aber das ist mir gleichgültig, ich spreche nicht für die Wahlen, sondern für das, was notwendig ist. Die Gast⸗ 1 haben doch auch manchen Groschen von den Soldaten verdient und darum sollten sie nicht gegen die Biersteuer sein; eventuell würde 2 egen alle Ausgaben sein, die man irgendwie als Luxusausgaben ansehen muß Dazu gehören z. B. die Reichszuschüsse für die inter⸗ ——— —₰ für Dienstgebäude, für besondere

echnisch ulen un ä

les eesce Häcdsün die großen und vielen HeevCte.

wömmen, so würde ich gegen alle diese Aus⸗ gaben nicht sein; wo es aber am nötigsten ebl 1be. 42

gewisse Kategorien von Offizieren, da dürfen wir für Lu

nicht sein. Ich bri 6 1.2 sausgaben die keinen 2 nge keine Resolution ein, denn mit olutionen,

haben * man sich lächerli Mini

von Phantasien. diese usdruck hat mir nicht L1227ö ndelt es sich nur um ne lttarc Notwendigkeit. Selbst⸗ tändlich muß das Gesetz rückwirkende Kraft haben, und kostete es

auch 20 Millionen mehr. Für unsere müssen wir das Geld

abeic pabes d

Graf von Oriola: habe t geleugnet, 8 1901 den validen eee. dec. hat; segen in so kurzer hat zu stande gebracht

aber eine Anzahl Unklarbeit 1211ℳ.. ůüber de Zablen halten zu werden; ich habe sie

use K. . die Re⸗ 2 Bestim

Deutschen Reiche 82

T dem prater ganz und

brauchbar ware

Damit schließt die Diskussion. Die Invalt⸗ ür die Militärverwal werden Invalidenvensionen Rarlnevergalans die bewilligt, desgleichen für

Darau das Haus zurück zu den Ausgabetiteln des Etats ¹ emcmxne

von 3000 2000) neuen 1 rünen des Eiatsansates 2r1 dazu die 82 EE Abg. don Walbon und Reitzenstein

einig sind, hoffe ich, daß man auch zu dem erwünschten Resultat

Abg. Graf von Roon (d. kons.): Es ist nicht angenehm, in

3 an zu k en. Unsere alten Soldaten, Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften

aten geleistet. . 1 8 dann soll . n- hen. Meine Freunde h ie Regelung dieser Sache nicht nur für eine militärische Ich persönlich bin nicht beantworten, die aussprechen: Liebe ich kann es doch nicht ltung. Die Konfusion

ser C Militärv Wenn man immer auf die finanziellen Schwierigkeiten hinweist, so ist der

vom höheren politischen achten und der Frage näher zu treten, wie Man könnte Wenn es sich um die

Referent Abg. Dr. chte 1“ K.n missibnavernenen Paasche (nl.) berichtet kurz über die Kom⸗

n 1 Der Staatssekretär habe der Kommis spergenvgend. nebhtwfesen gas das Lerfehatedüeht die Veefgsion 1 G er neuer Assistentenstellen nicht erfordere; teeesaeen⸗ sasdern aas dientichem Fekchich übndei⸗ V e Verme ab. Auch eine Resolutio höhung des Diätenpanschaunntums habe die Senneldon wegin ge Dirt doh 2 M. üller⸗Sagan (fr. Volksp.): Das Verhältnis des 8 5 zu den anderen Ressorts ist doch schon e 2eeha 25. 8 wie in diesem Jahre; damals hat me es sei beabsichtigt, die 8e-S” auf fünf Jahre zu beschränken: 29,— g- aedener, nes 84 e schaffe, werde man in vier Jahren dieses Ziel erreicht 5 . ergibt sich, daß der Kurs heute nicht mehr dersel fstar - vor einem Jahre, indem man jetzt 2000 neue Assistenten⸗ te . 8 Vorschlag bringt. Wir halten an den vorjährigen Stand⸗ br zes Staatssekretärs fest. Die eingetretene Stauung geht au ältere Maßnahmen der Verwaltung zurück, die zum Teil van von tir. ersten Generalpostmeister von Stephan getroffen worden sind. Man wollte sich vor allem ein bewegliches Korps veren halten; diese Assistenten, die bald hier⸗ bald dor üe versett werden konnten, stellte man nicht cetatsmäßig 83 8 SPeiss welche nach den Ausführungen des Staats⸗ 8 rs der Schaffung neuer Stellen entgegenstehen, kann ich als olche nicht anerkennen. Die Anschauungen der Chefs der Verwaltung

haben in diesem Punkte wiederholt gewe

1 gewechselt. Im v 1 nn nicht von den dienstlichen, sondern nur von den e Fbr 5 ten die Rede; heute ist es umgekehrt. Für den Fall der Ab⸗ ehnung meines Antrages empfehle ich, wenigstens folgende Resolution

anzunehmen: „den Herrn Reichsk —e. Latncso en zu ersuchen, eine Erhöhung der

der; angestellten Pest⸗ . assistenten in solchem Umfange helnen Peft e Teerhä⸗.

fünfjährigen Dienstzeit als . n

kommensbezüge nach Ablauf einer iensteinkommen eines etatsmäßig angestellten Assisten

stenten dem 8 entsprechen.“

Sctteaatossekretär des Reichspostamts Kraetke:

Ich verstehe es, daß der Herr Vorredner mit der ihm

Energie für das, was er einmal in die Hand genommen eingetreten ist und seinen Antrag wieder aufgenommen hat trotz der eingehenden Verhandlungen in der Kommission. Ich verstehe es aber weshalb er dazu überging, zu sagen, für den Staatssekretär s wohl nicht die von ihm wiederholt im Plenum und in der Kommission ausgesprochenen dienstlichen Rücksichten allein maßgebend gewesen, statt 3000 Stellen nur 2000 im Etat zu fordern. Nein, Herr Abgeordneter, solange ich an der Spitze der Verwaltung stehe, werde ich stets frei und offen eintreten für das, was ich hier sage. Ich würde mit dem großen Beamtenheere nicht wirtschaften können,

Beamte, die erst nach 6 oder 7 Jahren angestellt werden, die Gehalts⸗

heirateten Beamten nicht sehr angenehm wäre,

jedem anfragen: wie lange

wie möͤglich! Jedenfalls würden wir nicht in der Lage sein, eine secoelche Liste korrekt zu führen.

5 Postzeitung hinweist, so habe ich nur,

Noch: Hafer. 1

Berlin, Montag, den 9. März

Es ist doch ein Unterschied, ob ich geltend mache: die Beamten haben kein Recht und keinen Anspruch, nach einer bestimmten Frist angestellt zu werden, sie stehen auch nicht schlechter als die anderen Beamten oder ob ich als Verwaltungschef dahinwirke, so viel wie möglich für meine Beamten herauszuschlagen, ohne daß ich andere schädige. Erwecken Sie doch nicht nach außen hin den Schein, als ob die Verwaltung irgendwie ihre Auffassung geändert hätte! Mein Herr Vorgänger hatte, obgleich er nicht aus der Verwaltung hervor⸗ gegangen war, dasselbe warme Herz für seine Beamten wie ich und hat nie einen Augenblick gezaudert, für seine Beamten einzutreten. Wenn im vorigen Jahre wieder der böse Bundesrat, wie der Herr Vorredner sagte, die Zahl der Assistentenstellen reduziert hat, so ist die Sache durch eine Indiskretion leider bekannt geworden; deshalb ist diesem hohen Hause und meinen Beamten bekannt, wie ich schon damals soviel wie möglich Stellen erwirken wollte.

Wenn nun in diesem Jahre die Verhältnisse so liegen, daß ich nicht mehr Stellen gebrauchen kann, dann möchte ich das hohe Haus bitten, es wirklich zu glauben. Ich wiederhole, daß, so leid es mir tut, ich diese 1000 Stellen nicht gebrauchen kann, die der Herr An⸗ tragsteller gern eingesetzt haben möchte.

Der Herr Vorredner hat auch in der Budgetkommission zum Ausdruck gebracht, man könne noch 1000 Stellen einsetzen, dadurch trete keine Vermehrung des Personals ein. Ich habe dem gegenüber schon damals gesagt, daß dann insofern eine Vermehrung der Beamten einträte, als der neuen Stellen an Militäranwärter vergeben würden. Diese ⁄½ von 1000, also 430 Stellen, müssen Militär⸗ anwärtern, wenn sie sich melden, übertragen werden. Das ergibt eine Vermehrung um 430 Beamte. Ich habe ferner angeführt, wie die Verhältnisse bei den anderen Behörden liegen, daß für die Assistenten⸗ gruppe in den letzten Jahren viel geschehen ist, daß ihr Maximal⸗ gehalt erhöht worden ist, daß so viel Stellen als irgend möglich ein⸗ gesetzt worden sind, und daß es ihnen nicht schlechter geht als den betreffenden Beamten bei anderen Verwaltungen, bei denen die Beamten zum Teil 7 bis 8 Jahre warten müssen. Ich habe auch ausgeführt, daß ein Anspruch, nach 5 Jahren angestellt zu werden, nicht existiert, im Reglement auch nicht angedeutet ist. Mein Herr Vorgänger hat damals zum Ausdruck gebracht, er strebe dahin, daß die Beamten nach 5 Jahren angestellt werden. Ich habe mich auf denselben Standpunkt gestellt. Fünf Jahre sind gewählt, weil diese Zeit für die spätere Bemessung des Gehalts maßgebend ist, indem

zulagen so bekommen, als wenn sie nach ren. Nun sagt der Herr Abgeordnete: „es sind soviel Beamtenkräfte; verschickt sie an diesen oder jenen Ort ohne Rücksicht, ob sie angestellt Ich habe schon ausgeführt, daß es für einen ver⸗ wenn er immer nach urz voraufgegangener Order abreisen muß und in kurzen Fristen viel⸗ ach seinen Aufenthaltsort wechseln muß, sich ewig in Be⸗ wegung befindet. Es ist auch geltend gemacht worden, 8 ich aus dienstlichen Rücksichten das nicht wünschen kann; denn Beamte, die ihr Heim, ihre Familie haben, widmen sich, wenn sie von einem Orte zum anderen geschickt werden, nicht mit der⸗ selben Energie dem Dienste, als wenn sie an einem Orte dauernd in Titigkeit sind. 8 Nun sagte der Herr Vorredner, man könnte die heraussuchen, die in den Flitterwochen wären. Ich bin Junggeselle und kann das nicht so beurteilen; aber ich habe gehört, daß die Flitterwochen bei manchen sich viele Jahre hinziehen. (Heiterkeit.) Dann müßten wir, wenn wir auf den Wunsch des Herrn Vorredners eingehen wollten, bei willst du die Flitterwochen ausdehnen, und wir koͤnnten dahin kommen. daß sie alle uns sagen würden: so lange

5 Jahren angestellt worden

Wenn dann der Herr Vorredner auf die von mir angeführte als meine Auffassung über die ungünstigen Folgen einer zu großen Zahl angestellter Beamten als etwas zu pessimistisch bezeichnet wurde, darauf bingewiesen, daß im übrigen auch in der Postzeitung, in der keine offiziellen Artikel erscheinen, zum Ausdruck gebracht sei, wie die Sache liegt, und ich nur bestätigen könne, daß diese Schilderung cine ganz richtige sei.

Dann hat der Herr Abgeordnete gesagt, die Angstschreie der Oberwoftdirektion, die ich in der Budgetkommission vorgelesen habe. scien wohl bestellte Arbeit gewesen, oder, wie er sich ausgedrückt hat,

inn

1 *

1. 7

1903.

setzt. Das ist richtig, aber Sie werden sich erinnern, daß, als ich mein Amt antrat, mir von allen Seiten zugerufen wurde: ach was machst Du für schlechte Geschäfte, in anderen Ländern wird billiger gewirtschaftet. Nun würde ich es auch in meiner Stellung nicht vertreten können, wenn ich hier von dem hohen Hause, nur um mehr Beamte anstellen zu können, 1000 Stellen mehr verlangte und dadurch die Steuerzahler belastete. Das würde aber auch noch andere Konsequenzen haben für das ganze Geschäftsleben, denn jeder würde sagen: warum sollen wir nicht auch weniger arbeiten als jetzt. Wie ich schon in der Kom⸗ mission hervorgehoben, habe ich auf meinen Reisen die Ueberzeugung gewonnen, daß das Personal nicht überlastet ist. Ich kann nach alle dem, was ich ausgeführt habe, nur das hohe Haus bitten, dem Antrag des Herrn Vorredners auf Einsetzung von 1000 weiteren Stellen abzulehnen und ebenso auch die Resolution. Ich habe bereits in der Kommission ausgeführt, wie die Besoldungs⸗ verhältnisse bei der Post und bei den andern Behörden liegen, und habe darauf hingewiesen, daß, so sehr ich erfreut sein könnte, wenn meinen Beamten recht viel zugewendet wird, mich doch auch die Rück⸗ sicht auf die anderen Verwaltungen dahin führen muß, davor zu warnen, eine Gruppe von Beamten herauszugreifen und besser zu stellen als andere. Die Folge würde sein, daß sofort von allen Seiten Forderungen kommen, und das ist immer ein gefährliches Gebiet. Dann möchte ich zurückkommen auf die sonstigen Wünsche, die der Herr Vorredner bezüglich der Assistenten geäußert hat. Was das Examen betrifft, so wird stets, solange Erxamina an verschiedenen Stellen abgenommen werden, von den Beamten, die durchfallen, die Meinung geäußert werden: bei dieser Stelle wird strenger und bei jener weniger streng verfahren. Wer in Magdeburg durchfällt, hält Berlin für milder, und umgekehrt. Das ist so menschlich, daß man den Eraminierten daraus keinen Vorwurf machen kann. Aber die Bestimmungen, die erlassen sind, und die Zusammen⸗ setzung der Prüfungskommissionen bieten uns doch eine Gewähr dafür, daß die Anforderungen nicht über das Maß dessen hinausgehen, was vorgeschrieben ist. Im übrigen ist auch kaum eine Klage nach dieser Richtung an uns gekommen.

Dann ist der Herr Abgeordnete auch auf die Titelfrage zurück⸗ gekommen und hat den Wuusch ausgesprochen, ich möchte hier ganz

unverbindlich erklären, in wie viel Jahren die Postassistenten Sekretäre werden würden. Ich kann dem Herrn Abgeordneten nur darauf er⸗ widern, daß darüber noch keine endgültige Entschließung gefaßt worden ist und daß ich mich nach dem, was hier bisher immer ausgeführt ist, hüten muß, von den Absichten zu sprechen, die wir haben. Ehe sich die Absicht nicht so vollständig verdichtet hat, daß sie bekannt gemacht werden kann, muß ich darauf verzichten. Ich fürchte, daß man mir sonst vielleicht wieder sagen würde: du hast es damals versprochen. (Zuruf links; Bravo! rechts.)

Abg. von Waldow und Reitzenstein: Es ist nicht zu leugnen, daß die Erklärungen von amtlicher Stelle in den Beamten Erwartungen rege gemacht haben, die nicht erfüllt werden. Diese Erklärungen waren 5 vielleicht nicht ganz bindend, aber es wäre doch wohl besser gewesen, wenn sie nicht oder nicht so bestimmt pemacht worden wären. Indessen, das ist nun einmal ge⸗ schehen, und wir müssen uns damit abfinden. Wir ha deswegen unsere Resolution Die Gründe für die nicht erfolgte Einstellung von weiteren Assistenten sind in diesem

re ganz andere als im Vorjahre. Der B. an etatsmäßigen

vfistenten ist jetzt gedeckt, und schon um neue anzustellen, Ausnahm i getroffen werden müssen; hat der Verkehr nicht so gesteigert, als erwartet worden war. Es ist o nicht der Geldmangel, sondern Mangel an Bedarf, wenn nur , . 2 ꝛcht sollen. Wir bringen -

eer Beziehung är volles Vertrauen 8 Bundesrat würde die Erhöhung, wenn der Reichstag sie 8 chlösse, ablehnen, und der Etat würde mögl c 1.12 wischen Bundebrat und Reichetag hin und her geschoben werden. steht der 1. April vor der Tür, und wir könnten mit dem ganzen Etat in cine 22 r.S Auch der Eventualantrag Müller ist eine Resolulion von der der —,.— its erklärt ihr nicht statt werden koͤnne; ist von

dkriert, aber leider ein Schlag ins

er⸗ 82 habe dem Staatssekretär keinet⸗ & bat, ch babe es solle der Etat die be⸗

Assistenten angestellt werden auf eine ge⸗ an.

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Vor der Abstimmung bezwei die Beschlußfähigkeit des Hauses. dem i an. (Es sind ctwa 90

Beratung auf 4 b chiuß gegen 4 Uhr.

n 28—V——VAe

Au Grafen von Ballestrem

Es folgt die Beratung des Etats der Berwaltung des ubö—

dem Titel

der

ja, er Hes ggf gehe noch weiter, er müsse auch das Recht haben, aktiven Widerstand zu leisten, und in diesem Sinne müsse das Militär⸗ strafgesetzbuch abgeändert werden. Vor allem hätte der Mann aus Rendsburg, der in so abscheulicher, feiger Weise von seinem Unteroffizier behandelt worden sei, dies Recht haben müssen. Freilich die Rechte dieses Hauses hätte den Unteroffizier, wenn er den Mann im Zorn niederge kachen hätte, womöglich für ehrenhaft gehalten. Redner beschäftigt sich dann mit dem eingeführten neuen Griff, der besonders schwer sei und Anlaß zu Mißhandlungen schlimmster Art geben könne. Seien etwa au dg Uebungen auf den Krieg be⸗ rechnet? Mit kleinen platonischen Mittelchen, wie sie sich neuerdings in den Kriegsartikeln befänden, werde man die Zahl der Mißhandlungen nicht vermindern. Wolle man der Soldatenschinderei ein nde machen, so möge man die Offiziere und Unteroffiziere ebenso behandeln wie die gemeinen Soldaten. Das würde aber auch nicht ausreichen. Es bleibe nur übrig, den passiven Widerstand zuzulassen und die chuldigen Vor⸗ gesetzten schärfer zu bestrafen, vor allem durch Degradation und Ent⸗ lassung. Auf einzelne Fälle wolle er nicht eingehen, obwohl er eine anze Zahl von Brutalitäten vorbringen könnte. Die Henkers⸗ und bltrhnethe der Vergangenheit würden von denen der Gegenwart beim

eilitär übertroffen. Es sei eine moralische Ehrlosigkeit der Vor⸗ gesetzten, wehrlose Untergebene zu mißhandeln. eringe Anlässe reichten aus, um einen Mann auf fünf Jahre ins Zuchthaus zu bringen. Die große Zahl, der Desertionen und die Löhe der Bestrafungen gäben zu denken. Die Zahl de

elbstmorde beim Militär sei siebenmal so groß als beim Zivil. Ueber die Zahl der Toten und Verunglückten bei Märschen und Manövern versage die Statistik vollständig. Bei den letzten Manövern habe man sich fragen können, ob es sich um Spiel oder Ernst ge⸗ handelt habe, so z. B. bei dem Manöyer an der Weser, an dem auch der Kaiser teilgenommen habe. Präsident Graf von Ballestrem: Sie dürfen die militärischen Anordnungen und die Führung Seiner Majestät des Kaisers hier nicht kritisieren. Das entzieht sich Ihrer Kritik. Abg. Kunert: Ich habe die Führung des Kaisers gar nicht kritisieren wollen.

1ee Graf von Ballestrem: Sie haben überhaupt nicht

die Manöverführung des Kaisers in den Bereich Ihrer Betrachtungen zu ziehen. Das geht nicht. Abg. Kunert: Die Manöver den Krie . 8 1 Präsident Graf von Ballestrem: Sie dürfen hier die Person 2 Majestät des Kaisers bei dieser Gelegenheit nicht in die Debatte ziehen. Abg. Kunert: Ich werde es unterlassen, soweit das angängig ist. Graf von Ballestrem: Wenn ich es anordne, dann ist es an⸗

gängig.

Abg. Kunert fährt darauf in der Kritik der letzten Manöver unter großer Unruhe der Rechten fort, die ihn beständig durch Lachen und Zurufe „Generalstab!“ unterbricht. Ein Armeekorps sei besiegt gewesen, weil der Aufklärungsdienst jämmerlich gewesen sei. Da habe es einen neuen Führer erhalten, den er nicht nennen wolle und nicht nennen dürfe, und nun habe das besiegte Armeekorps gesiegt. So siege man bei einem Manöver! Die großen Kavalleriemanöver hätten nur den Zweck, eine Vermehrung der Kavallerieregimenter vorzubereiten und bessere vvagcemeserbalwasse zu schaffen. Es sei nicht erwiesen, daß unsere Kavallerie im se le eines es gegenüber der —1 und russischen Kavallerie ein würde. In Rußland stehe doch vieles auf dem Papier.

ie Felddienstordnung von 1900 gebe selber zu, daß Kavallerieattacken auf Infanterie stets mit großen Verlusten 222— sein —— Es würde also bedenklich sein, mit einer Vermehrung der Kavallerie vor⸗

zugehen. Uhr die weitere Beratung auf

sind doch die Vorbereitung für

Darauf wird um 5 ¾ Montag 1 Uhr vertagt.

Preußischer Landtag Haus der Abgeordneten.

38. Sitzung vom 7. März 1903, 11 Uhr. iun der Sitzung ist in der v des

3 tet worden. der Rregeenosehe cs 1n

Das Haus setzt die zweite Staatshaushalisetats für dem Etat des Ministeriums der geistlichen, Unter⸗ richts⸗ und Meöiaingiaapelegenhetzer fort. Zu dem Titel „Gehal im „Ministerium“ der dauernden den ebes

des tnisters“