1903 / 72 p. 23 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Mar 1903 18:00:01 GMT) scan diff

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der Verrechnung in den Beteiligungsziffern des Kohlen⸗ syndikats zum Ausdrucke kommen. Das alles sind höchst wichtige Fragen, die die Bedeutung dieser Syndikate erst klar⸗ stellen können, und darüber tappen wir bis jetzt im Dunkeln. Es sind vielleicht einige Herren in der Kommission hier, die darüber Bescheid wissen; das dürften aber wohl nur die Mit⸗ glieder des Kohlensyndikats sein.

Ich möchte dann zu dem, was Herr Professor Schmoller ausgeführt hat, doch noch bemerken, daß der Unterschied zwischen den Syndikaten beziehungsweise den Kartellen und den Trusts vor allen Dingen der ist, daß die Trusts auch die technische Leitung und die Verwaltung der einzelnen Werke, die ihnen angehören, in der Hand haben, während im Kartell die Ver⸗ waltung der einzelnen Gruben in der Hand der Gruben selbst liegt, so daß lediglich der Verkauf syndiziert ist, daß also die Syndikatsleitung auf die technische Ausgestaltung des Betriebs nicht den geringsten Einfluß hat, während dies bei den Trusts in der Tat der Fall ist. Darin liegt meines Erachtens der Hauptunterschied.

Ich moͤchte aber vor allen Dingen die Bitte des Herrn Professors Schmoller unterstützen, uns über die anderen Fragen zunächst einmal ausführliche Mitteilungen zu machen.

EIEWI Der Herr Vorredner hat eine ganze Reihe von Wünschen um Aufklärung geäußert. Es wird wohl der richtige Weg sein, wenn die Herren derartige Wünsche zur Sprache bringen; denn wenn nicht gefragt wird, kann auch nicht geantwortet werden. Bei den bisherigen Fragen handelte es sich lediglich um Aeußerlichkeiten, die sich aus der Statistik und den Satzungen beantworten lassen. Die Diskussion wird sich aber nachher auf die Fragen über Vorgehen und Wirkungen des Kartells erstrecken müssen, und da wird, glaube ich, der

Keinungsaustausch am meisten am Platze sein.

Generaldirektor, Geheimer Kommerzienrat Kirdorf⸗ Gelsenkirchen: Die Fragen, die sich auf das Verhältnis des Kohlensyndikats zum Kokssyndikate beziehen, kann der Vorstand beantworten; sie liegen aber auch jetzt schon der Oeffentlichkeit offen. Die Verträge stehen Herrn Bergrat Gothein jeden Augenblick zur Verfügung; denn sie sind massenhaft in die Welt gegangen. Also darauf brauche ich mich nicht ein⸗ zulassen. Ich wollte nur zu den Ausführungen des Herrn Professors Schmoller bemerken, daß von seiten der Leitung keine Aufforderung an uns ergangen ist, auf diese Sache ein⸗ zugehen, und ich war der Meinung, daß darüber nicht weiter diskutiert werden würde. Ich kann die Sache eigentlich nur

o auffassen, daß die Enquete über Tatsachen verhandeln oll. Selbst wenn wir einen Zeugniszwang hätten, wie ihn Herr Bergrat Gothein eventuell für erforderlich

ält, können wir uns doch auch nur auf Tatsachen be⸗ schränken. Meine Meinungen, meine Ansichten kann ich unmöglich unter Zeugniszwang aussagen, und hier handelt es sich in der Tat nur um Meinungen und Ansichten. Wie die Organisation des Rheinisch Westfälischen Kohlensyndikats ist, ist eingehend dargelegt worden. Es ist vollständig so, wie Herr Professor Schmoller es auch charakterisiert hat, es ist ein rein demokratisches Verfassungssystem, sagen wir, ein rein parlamentarisches System, wie es ja in unserm Vaterland und in kultivierten Ländern überhaupt beliebt wird. Fragen Sie mich um meine Meinung und Ansicht darüber, so will ich gar nicht damit zurückhalten, daß sowohl nach meiner rsönlichen Auffassung der wirtschaftlichen Verhältnisse als nach meiner ganzen persönlichen Veranlagung ich mit Herrn Professor Schmoller ganz übereinstimme: für mich wäre es

uch das Ideal, wenn ich mit dem Vorstand allein das Rheinisch⸗ Westfälische Kohlensyndikat zu leiten hätte. (Heiterkeit.) Das wäre mein Wunsch, und es möchte ja vielleicht ich will

mi nicht übderheben manchmal auch den Ansichten —1— 5— daß das Syndikat im ganzen den wirtschaftlichen Verhältmissen nicht so ganz Rechnung trägt, etwas Besseres herauskommen, aber vielleicht

Schlechteres. (Heiterkeit.) Aber, meine Herren,

einmal ₰ℳ der Tatsache rechnen, daß wir

diese Verfassung können wir leider

haben. Das kann sein, aber es kann auch zum Gegenteil ausschlagen. Hier müssen wir mit den Tatsachen rechnen, daß im großen und ganzen an der äußeren Organisation absolut nichts zu ändern ist; denn solange wir den tech nischen Teil des Betriebs nicht in der Hand haben, wird sich niemals eine Verwaltung, die selbst ihren Auftraggebern gegenüber wieder eine Verantwortung hat, dazu bestimmen lassen, ihre Rechte und ihre ganze Verantwortung an dritte zu übertragen. Es würde daraus bei dem jetzigen Justande folgen, daß sehr bald die obere Leitung sagt: die Preise, die wir jetzt haben, entsprechen den wirts zasaützen Verhältnissen nicht mehr. Wir setzen die Preise herunter. Dadurch würde der Magerkohlen⸗ bergbau an der Ruhr mit einem Schlage tot gemacht sein. Dann werden doch die verantwortungsvollen Leiter und die Beteiligten sagen: das lassen wir uns nicht mehr gefallen, über unsern Kopf hinweg derartige Befugnisse und Vollmachten zu erteilen. Also ich glaube, daß wir eine Art parlamenta⸗ rischer Verwaltung mit sehr demokratischem System immer haben werden.

Professor Dr. Schmoller⸗Berlin: Ich möchte dem Herrn Geheimrat Kirdorf den besten Dank aussprechen, daß er den Hauptpunkt besprochen hat. Aber ich möchte noch hinzufügen, daß es in betreff dieses parlamentarischen und demokratischen Systems, wie er es nennt, sehr viele Nuancen und Ab⸗ weichungen geben kann. Die Verfassung eines solchen Vereins kann ultrademokratisch sein oder sie kann in etwas höhere zentrale Organe mehr die Entscheidung legen; und wenn ich irgend etwas aus der Geschichte der deutschen Kartelle kenne, so ist es das, daß sie 1893, 1894 und 1895 noch viel mehr demokratisch waren, daß aber dann sueccessive in die oberen Organe des Beirats, des Vorstandes etwas größere Befugnisse gelegt wurden. Darauf beruht jeder Fortschritt größerer Organisationen. Sie müssen in dem Sinne gewiß demokratisch sein, daß sie den Willen aller Beteiligten hören und auf sie Rücksicht nehmen, aber es ist die Frage, wie weit sie daran gebunden sind, wie viel Spielraum das Statut der Geltend⸗ machung ihrer größeren Einsicht läßt. Eine gute, eine muster⸗ hafte Geschäftsführung ist innerhalb dieser demokratischen Verfassung nur möglich, wenn den an der Spitze des Ganzen Stehenden und das Ganze Uebersehenden ein immer stärkerer Einfluß eingeräumt wird; er darf aber freilich die Fühlung mit der Masse nicht verlieren. Also Aenderungen in dieser Beziehung sind auch innerhalb dieser im ganzen bei uns in Deutschland vorherrschenden und auch nach meinen Wuͤnschen fortdauernden Rechtsform möglich. Ich wuünsche nicht, daß wir Trusts bekommen, aber ich glaube, die Ver⸗ fassung der Kartelle muß nach und nach in dem Sinne einer größeren Macht der Leiter noch weiter geändert werden, als bisher.

Dann möchte ich zum Schlusse nur noch das eine betonen: wie die Macht verteilt ist innerhalb der Kartelle, das ist nicht bloß eine Ansicht, sondern das ist die Tatsache aller Tatsachen. Das ist die wichtigste Tatsache, eine Tatsache, die sich freilich nicht in Zahlen fassen läßt, aber nach dem, was Herr Ge⸗ heimrat Kirdorf ausgeführt hat, doch dem Gebiete der realen wißbaren, mitteilbaren Tatsachen angehört. Und deshalb glaube ich, wenn wir auch bei den Tatsachen stehen bleiben und nicht über Meinungen diskutieren wollen, so müssen wir gerade über diesen Punkt vor allem Aufklärung haben.

Generaldirektor, Geheimer Kommerzienrat Kirdorf⸗ Gelsenkirchen: In den letzten Ausführungen gebe ich dem Herrn Professor Schmoller ganz recht. Die Tatsachen, die ich beantwortet 3— gingen von Herrn Bergrat Gothein aus. Ich habe ja nicht geglaubt, das trennen zu müssen. Die Auf⸗ klärung, die Herr Schmoller wünscht, kann ich ihm geben; sie sind im wesentlichen Umfange, soweit wir das vorhersehen und durchsetzen konnten, im Rheinisch⸗Westfälischen Kohlensyndikate berücksichtigt. Die ubesitzerversammlung ist die Gesamtheit. Aus diesen Beteiligten wird ein Beirat zusammengesetzt, der nach Maßgabe der Beteiligung von den Beteiligten ernannt wird. Diesem Beirate liegt auch ob die Feststellung von Richt⸗ preisen. 4 gibt über die Festsetzung der Preise und

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8 Der Vorstand des sensc Keälüche Kokesyndikats bestimmt die Verkaufspreise und aufsbedingungen,

hat jedoch hierbei möglichst allgemeine Normen zu

beobachten, welche der Beirat hinsichtlich der

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als aufstellt.

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gerade einige positive Angaben haben, und das ist auch der Zweck, den Herr Professor Schmoller verfolgt hat. Es wäre nötig, daß uns eine Liste der Mitglieder nicht 84 Personen sondern nach den Gruben oder Vereinigungen, die sie ver⸗ treten, gegeben würde und deren Beteiligungsziffer, daß wir genau wissen, wie für die einzelnen Mitglieder das Stimm⸗ recht ist. (Zwischenrufe.) Meine Herren! Es wäre ja sehr wünschenswert, daß wir das Material vorher bekommen hätten. Es ist doch für uns alle, die wir doch sehr viel anderes zu tun haben, unmöglich, sämtliche Zeitungen darauf⸗ hin zu verfolgen, ob über diese Tatsachen schon etwas ver⸗ öffentlicht ist. Ich weiß nicht, ob das darin steht, wie si z. B. das eine von den Organen, der Beirat, zusammensetzt, welche Persönlichkeiten darin sind und welche besondere Zechen⸗ gruppen dieselben vertreten. Ich glaube, es wäre sehr viel besser für unsere Beratungen gewesen, wenn uns das vorher mitgeteilt warden wäre, als daß uns jetzt gesagt wird, das hätte in dieser oder jener Zeitung gestanden, woher wir ez jetzt sehr schwer bekommen können. Aber wenn uns das auch jetzt noch zugänglich gemacht würde, würde ich dafür sehr dankbar sein. Reichsgerichtsrat Dr. Spahn⸗Leipzig, M. d. R.: Die Ausführungen des Herrn Professors Schmoller charakterisieren sich nicht als Ratschläge, darin irrt der Herr Kollege Dr. Beumer. Für uns kommt es darauf an, zu prüfen, wie die Organisation wirkt gegenüber denen, die in der Organi⸗ sation sind, weil sich die Gesetzgebung unter Umständen auch auf sie einrichten muß. Deshalb ist die Aufklärung, die er⸗ beten ist, erwünscht. Ich habe meinerseits den Wunsch, daß uns alles Material, was veröffentlicht ist, zugänglich gemacht wird. Ich habe Zeitungsnotizen über die Wirkungen der Kartelle; aber mit dem Materiale, was uns durch die Presse zugänglich gemacht wird, ist uns nicht gedient. Von Kartel⸗ verträgen sind die letzten in den Schriften des Vereins für Sozialpolitik veröffentlicht. 1 Ich hätte gewünscht, daß uns von den Herren, die in der Organisation stehen, tatsächliche Mitteilungen gemacht worden wären, über die Vorgänge bei den einzelnen Fällen der Preis⸗ regelung, im Laufe einzelner Jahre, insbesondere auch, wie sich da das Stimmenverhältnis gestaltet hat. Mit einer allgemeinen Bemerkung wird uns nicht geholfen, weil wir aus ihr nicht ersehen, wie die Organisation gegenüber den einzelnen Be⸗ teiligten wirkt. In dieser Beziehung sind wir ohne Auskunft geblieben. b Dazu kommt noch eine andere Frage. Es ist wiederholt betont: man könne keine Auskunft geben, soweit es sich um Geschäftsgeheimnisse handelt. Was sind Geschäftsgeheimnisse? Ich meine, man solle sie auf den technischen Betrieb be⸗ schränken. Wir wollen nicht wissen, welcher einzelne Vertrag und mit wem er abgeschlossen worden ist, aber wir müssen den allgemeinen Inhalt der Verträge kennen. Das sind keine Geschäftsgeheimnisse, sondern Fragen, die zur Urteilsbildung gehören. Soeben hat es sich um Zahlen gehandelt, die dem Herrn Vorsitzenden zugänglich gemacht werden sollen, nicht auch uns anderen Mitgliedern. Wenn wir nicht die Möglichkeit haben, Kenntnis von diesen Fahlen zu bekommen, dann entziehen sie sich unserem Urteile. Das Vertrauen wird man wohl haben dürfen, daß kein Mißbrauch mit solchen Mitteilungen getrieben wird. Aber wenn wir uns ein Urteil bilden sollen, dann ist nötig, daß uns das Material zugänglich emacht wird. Damit ist uns nicht geholfen, daß sich bei den kten Material befindet, welches den Herren im Reichsamte des Innern zugänglich ist. Ich möchte deshalb die Frage stellen, ob wir Einsicht nehmen können von dem Materiale, was dem Herrn Vorsitzenden übergeben wird.

Kohlenhändler Fischer⸗Bingerbrück: Meine Herren! Ich bin mit verschiedenen der Herren Vorredner der Meinung, daß es in der Hauptsache auf die Wirkung der Kartelle an kommt, und da glaube ich, für meinen Teil als Kohlengroß⸗ händler Femn die Erklärung abgeben zu können, daß wir mit den Zuständen und Dingen, die sich in den letzten Jahren in dem Verkehre mit dem Syndikate heraus entwickelt haben, im großen und ganzen recht zufrieden sein können. Daß bei einem solch gigantischen Unternehmen, wie es das Suyndikat ist, und bei der Schwierigkeit der Aufgabe, die ihm 2— die mannigfachsten widerstreitenden Interessen auszugleichen, daß da nache alle einzelnen Wünsche erfüllt werden können, ist eelbstverständlich, wie es auch die Regierung nicht jedem Staats⸗

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immer die Erfahrung gemacht, daß das Syndikat nach Möglichkeit bestrebt

war, gerechten Anforderungen ent zukommen. glaube, wenn hier die vers Herren treter Wunsche äußern, dann wird das yndikat sich die zu nehmen und ihnen Gehör schenken. Und wie der 8¼. Aerr 88 ist, so —— 8 E 1 ustrie und onstigen gr und kleinen des Soyndikats leine eee gnn ernstere Be

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8 8 8 * 1“ merksam, daß zu Anfang des Jahres die Syndikate die Listen herausgeben. Ebenso haben die betreffenden Re ierungsver⸗ treter, welche den Wunsch danach geäußert * das Material bekommen, das ist ja alles vorhanden. Wir konnten gar nicht glauben, daß es sich um so etwas handeln würde was ja schon veröffentlicht ist. 8

Ich habe mich verwahrt, daß etwa Geschäftsgeheimnisse hier mitgeteilt würden. Da habe ich ausdrückli gesagt: nach meiner Auffassung sind Geschäftsgehetünnigh solche, die nicht nur der einen Partei, sondern auch der anderen Partei gehören. (Zwischenruf.) Das 25 ich gesagt, Herr Dr. Spahn. (Zwischenruf.) Das ist falsch? Wenn ich ein Geschäft mache, bin ich nicht berechtigt, daruüͤber Auskunft zu geben, sondern muß doch wenigstens meinen Geschäftskontra⸗ henten fragen, ob ihm die Veröffentlichung der Preise oder der Bedingungen ebenfalls genehm ist, sonst handle ich gegen Treu und Glauben. (Zustimmung.) Im übrigen sind wir gern bereit, die Zahlen der Oeffentlichkeit zu geben. Ich habe Herrn Bergrat Graßmann eben gebeten, dies zu tun. Die Zahlen gehen ja auch durch unsere Monats⸗ und Jahres⸗ berichte hinaus, und wer sie sich zusammenstellen will, kann sie haben. Ich habe gar kein Bedenken dagegen, Ihnen die Zahlen mitzuteilen. Sie werden sie bekommen, ebenso wie die Herren Regierungsvertreter, und ich möchte also hervorheben: die übrigen Zusammenstellungen können Sie alle hehen⸗ Aber unmöoglich ist z. B., was Herr Gothein will: die Zu⸗ sann,. des Beirats nach den verschiedenen Gruppen. Ja, meine Herren, da haben Sie Beiratsmitglieder, die alle Gruppen vertreten. Das gruppiert sich gerade, wie die Leute sich mit einer Million Tonnen zusammentun. Z. B. Herr Kommerzienrat Karl Funcke in Essen ist Vertreter eines großen Bergwerksbesitzes; es sind Zechen darunter, welche sowohl Gas⸗ und Gasflammkohlen als Fettkohlen produzieren. Er ist zugleich der größte Vertreter der Magerkohlengruppe. Also die Stellung des Herrn Karl Funcke im Beirate setzt sich aus allen diesen einzelnen zusammen. Und so lassen sich durch die im Beirate nicht irgendwie Interessengruppen kenn⸗ zeichnen. 1“

Ebensowenig bin ich in der Lage, die; rage des Herrn Dr. Spahn zu beantworten: wie hat sich die letzte Ab⸗ stimmung über die Preisfeststellung gestaltet? In dem Protokolle steht nur: die und die Preise sind als Richtpreise festgesetzt, und ich kann ohne Scheu sagen: dieser Beschluß ist einstimmig gefaßt worden. Es geht bei uns in den Beiratssitzungen gerade so wie in den Parlamenten; wir reden nur gar nicht mehr darüber. Das ist der einzige Unterschied zwischen uns und den Parla⸗ menten; denn wir brauchen nicht nach draußen zu reden. (Heiterkeit.) Wir wissen ganz genau, daß jeder über das klar ist, was er will. Was in den Parlamenten die Parteien machen, haben die Interessenten unter sich ruhig abgemacht, und wir haben nur dafür zu sorgen, daß in die verschiedenen Gruppen die maßvolle Richtung hineinkommt, die wir als Richtschnur uns gestellt haben; und wenn wir sehen, daß wir nur so viel erreichen können, so acceptiert man das, weil man sich sagt: mit einer Minderheit gegen eine große Mehrheit ankämpfen nutzt nichts. Wenn die Herren sich so orientieren wollten, wie ihnen das für nötig scheint, dann müßten wir bitten, ständig den Versammlungen beizuwohnen. Ich weiß 85 ob die Beteiligten einverstanden sein würden, derartige Zuhörer zu haben; wir haben ja manche Zuhörer, die nicht gerade u unserer Vereinigung gehören, die sich aber aus anderen Rüch ichten für uns interessieren.

Ich kann also nur auf das Material hinweisen, was in vollem Umfange der Oeffentlichkeit uüͤbergeben wird, und im übrigen ist es unmöglich, manche Fragen zu beantworten, weil sie mit den praktischen Verhältnissen nicht zusammentreffen.

„Bergwerksbesitzer Stinnes⸗Mülheim a. d. R.: Ich möchte bezüglich der Organisation noch auf folgende Einzelheiten auf⸗ merksam machen. Das Kohlensyndikat hat anderg Verkaufs⸗ termine als das Kokssyndikat. Das Kokossyndikat verkauft vom 1. Januar, das Kohlensyndikat vom 1. April, und dadurch ergibt sich die Tatsache, daß die Kokspreise festgefe t sind, wenn im Kohlensyndikat üder die Festsetzung der Preise verhandelt wird. Nun steht es fest, daß nach den Kokspreisen sich au die Kohlenpreise richten. Die ga Marktlage ist also . die Kokspreise festgelegt. Beim ote onbitahe 8ehe, der Aufsichtsrat, beim Kohlensyndikate der Beirat. Der Aufsichtsrat it eine kleinere Körperschaft, der Beirat ist eine große Körper⸗ schaft. Es liegt also der Fall vor, daß unsere Preise von

er kleinen Körperschaft, und zwar dem Aufsichtsrate des kosondikats, in vollem Umfange festgelegt werden. Die Tatsache ist hesonders nicnn bei der Beurtellung der n rage: wie kommt die Preisbildung zustande, Sie 1 t

eim Kohlensyndikate, sondern beim Hhesnoditate Bergrat Graßmann⸗Essen: Infolge der Interpellation des Herrn rato Gothein lege ich 22— Tisch des Hauses erzei der -

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and zur seröffentlichung nieder: ein hen —— er ein Jahreobeteiligun jedes 1. Januar 1908, auf ν r ablr und seine Rechte dort ausübt und Zechen nüiterversan „weil dort für je 10 000 t Beteil er eine Stimme Geltung hat, außerdem lege ich nieder cine enstellung, wie der Beirat in diesem Jahre auf Grund zer Wahlen konstituzert ist. ferner auf den Tisch Hauses den Vertrag zwi dikat, 222 und dem amten 6. 1 des ate von seinem hen ab ügen EööS 8 Materia m h2 8 2 bemerken: Ich habe aus⸗ darum handeln konne, einzelne

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in welchen dic öaeet baenn öS imisse zu dem, mit dem man kontrahiert,. da Nv werden, damit verletzt man nicht Herrn Bergrat Grat⸗

nal, was er auf den behandelt za werden

ganze Jahr 1 nut preig, der wird. eenh. 1a ze g,

Bergrat Gothein⸗Breslau: Ich möchte bitten, diese zu vervielfältigen und den Mitgliedern der Kommission zuzustellen. 1u“

Vorsitzender: Das wird selbstverständlich geschehen. Kohlengroßhändler Vowinckel⸗Düsseldorf: Ich möchte im Anschluß an das, was von Herrn Stinnes vorgebracht ist, einige Worte sagen bezüglich der Organisation. Ich würde es sehr bedauern, wenn das richtig wäre, was Herr Stinnes vor⸗ hat, daß die Kohlenpreise abhängig sind von der vor⸗ herigen Festsetzung der Kokspreise. Das würde also eine voll⸗ ständige Abhängigkeit des wes ee vom Kokssyndikate bedeuten. Dann aber möchte ich noch ein anderes hervor⸗ heben. Ich habe in dieser vergangenen Konjunktur den Ein⸗ druck gehabt, daß das Kokssyndikat nicht in derselben Weise Maß gehalten hat, wie das Kohlensyndikat es getan hat. Ich stimme darin dem Herrn Fischer vollständig bei, daß ich von meinem Standpunkt aus im höchsten Grade anerkenne, daß das Kohlensyndikat in einem so hohen Maße es verstanden hat, die Lage richtig zu beurteilen. Ich habe aber noch einen andern Gedanken vorzubringen, das ist der: ich habe mir gesagt, wie kommt es, daß das weitausschauende Kohlensyndikat nicht in demselben Maße weitschauend gewesen ist, daß es in seiner Organisation, bezw. seinen Preisen, die es festgestellt hat, sich nicht in ganz enge Beziehungen gesetzt hat zum Roheisen⸗ Diese beiden Dinge, Kohle und Eisen, sind in einem o innigen Zusammenhange, daß ich mir eigentlich nicht denken könnte, daß das nicht in viel höherem Maße bei der Preisfeststellung ie Preise des Roheisensyndikats beein⸗ lussen möchte. Das sind zwei Dinge, die im engsten Zu⸗ amnnenüänc⸗ stehen, und ich habe mir gesagt, das Kohlen⸗ yndikat ist verständig genug, es wird in Zukunft diese Sache panz besonders in Betracht ziehen. Es ist durchaus nötig, diese Hauptdinge, die unser Land produziert, Kohle und Eisen, in einem bestimmten Wechselverhältnisse zueinander stehen und in fortwährender Beziehung die Lage der allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse in Betracht nehmen und danach ihre Preise bestimmen.

Kohlengroßhändler Fulda⸗Frankfurt a. M.: Ich möchte ganz kurz zu den Worten des Herrn Stinnes bemerken, daß allerdings die Bemessung des Preises für Koks und des Preises für Kohle in den meisten Fällen in einem engen Zu⸗ sammenhange steht, daß aber doch wohl in dem Zahre der Kohlen⸗ und Koksnot 1900 und in dem darauf folgenden Jahre es deutlich in die Erscheinung trat, wie sehr auch der Weg des Kokssyndikats und der des Kohlensyndikats ver⸗ schieden sein kann und zwar in diesen Fällen sehr zu Gunsten des Kohlensyndikats.

Außerdem ist noch zu beachten, daß in den letzten Jahren die Preise für Koks nur für ein Semester ab 1. Januar und und 1. Juli gültig, für Kohlen aber für ein volles 3 1. April beginnend, festgelegt werden; die abgelaufen sind, wenn die Preise Jahre lang in Kraft bleiben.

Bergwerkesbesitzer Stinnes⸗Mülheim a. d. R.: Die Schwierigkeit stellt sich ——2,, nicht bei aufsteigender, sondern bei absteigender Konjunktur ein. Das ist ja verständlich, daß, wenn das Kokssyndikat bei Kon⸗ junktur sehr hohe Preise t, das Koh ikat nicht folgen braucht.é Eine große Anzahl Beteiligter ist der Ansi gewesen, daß es —2, sei, die Kohlenpreise niedriger zu normieren. Trotdem hat sie ihre Anficht dis zu einem ge⸗ wissen Grade modifizieren müssen, um verhüten, daß

bei niedrigerer Normierung von Kokskohlen die Kokereien

den Zechen auf die Huüttenwerke verlegte, indem es

die Abnehmer vorteilhafter gewesen wäre, die BVporsitzender: Die Diskussion f

einer Generaldisküssion zu entwickeln, was er gegriffen, weil ich es für nützlich ha daß örterung jetzt na lt wird. wohl stimmung rechnen, wenn ich -eng. laufen lasse, wie sie sich gestaltet hat. Gelsenkirchen: Ich kann Herrn Stinnes ni habe als Vorsizender des Koh —— Herrn Stinnes nicht in dem Umfange

ist wohl möglich und Herrn Stinnes vielleicht fange bekannt, g- manche im Beirate bei

e geuüdt hat, leiten lassen, aber dann sind ch auch im gokofyndikate f und dort s sind diezelben

denn der Kreis ist man für den Koks in bältnisse die Preise für

kohlen und nicht den teuren Koks zu hezi hen.

hätte eschcher müssen. Ich habe aber Generaldirektor, Geheimer Kommerzienrat Kir

kennen gelernt, und ich muß sagen,

t ja ein gewisser Einfluß dahtn uber die Preis * bei der Richtpreis sich von nflusse, den des haben. E ich moͤchte

SA’eo im Kohlensyndikate! halbes Jahr den eesree⸗ 2 das ich kann

Syndikate. 62 Beiratsmitglieder. agt Bochum und der legt sich

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angenommen.

zielten Gewinne; stehen ist, und zweitens,

errührt. Generaldirektor,

mit anderer Konkurrenz strittene ist das Gegenteil auf den Verrechnungsprei

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ernennen. Nun ist mir nich mit einander in Einklang Generaldirektor, Geheimer Kommerz kirchen: Wir haben rund 62 Millionen Tonnen Beteiligung im ich, genau arithmetisch

Ze ehmen Sie an, Gelse Beteiligung von 6 Millionen Tonnen im S sich nun mit der Bochumer Ge⸗ Gelsenkirch

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legt e Zechen, wo er Vorsitzender vorstandes oder Vorsitzender des Aufsi verständnisse mit den betreffenden Dire dann tun sich die Zechen König 225 u. a. zusammen und brin agen wir 2, 3, 4 Million

Zechenbesi er, einzeln oder diejenig illion zusammengetan

nämlich Mitglieder von Zechenver

es wäre nun wünf einmal, was unter dem „unbestrittenen“ A

wie es sich mit erkäufen im bestrittenen Absatzgebiete

Ge Geheimer Gelsenkirchen: Der unbestrittene Bezirk ist derjenige, wo

ält, welcher aus Kohlenv

bessere Qualitäten über die Richtpreise hi wãhrend die schlechteren unter den Richtpreisen eine bessere Qualität im unbestrittenen Gehiete

mm 1 . den vollständigen Preis, im bestrittenen Gebiete dagegen erhält sie nur

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Sachsen, oder richtiger dur richtiger durch

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u t ganz klar, wie diese Bestimmungen zu bringen sind.

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net, nkirchen hat eine Syndikat und hat usammengetan, nun

zienrat Funcke, des Gruben⸗ chtsrats ist, im Ein⸗ ktoren zusammen, und

Wilhelm, die Magerkohlen⸗ en eine möglichst runde Zahl, nen zusammen und ernennen wieder Also in dieser Weise ernennen die en, die sich in Gruppen von haben, die Beiratsmitglieder ualifikation haben, daß sie waltungen sind, werden sie

„„Referent Regierungsrat Dr. Voelcker: Zechenbesitzern bleibt der Erlö nungspreise im unbestrittenen

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Direktor Unckell⸗Essen: Der? nach den Quälitäten gebildet.

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