1903 / 101 p. 31 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Apr 1903 18:00:01 GMT) scan diff

nehmer verfahren; aber häufig werden die angeforderten Marken mit der Begründung beschnitten, daß nach der Beteiligung der pechen auft werden müßte und auch die minderwertigen

zalitäten auf Absatz Anspruch haben. aan fügt sich diesem Druck, um nicht e Schaden zu erleiden durch Störung in der Bezugsquelle. Für den Verbraucher ist die Zuteilung ungeeigneter Qualitäten oder minderwertiger Kohle von Nachteil. Bei hoher Frachtlage muß er die minderwertige Kohle in gleicher Weise wie die bessere verfrachten. Da ich von der Kohlenfracht rede, darf ich darauf hinweisen, daß die

reußischen Staatsbahnen dieses Rohmaterial viel zu teuer ver⸗

achten und dabei nach meiner Ansicht nicht nach kaufmännischen verfahren, die Tarife eine zu geringe Staffelung bei großen Entfernungen enthalten. Die Kohlen kosten zur Feit 95 bis 100 loko Zeche, während die Füeen bis Thale 86 bis 92 beträgt. Dies ergibt nach dem letzten Wirtschaftsbericht b den Kohlenbezug unseres Werkes die enorme Frachtbelastung von rund 900 000 Bei solcher Frachtlage muß das Prinzi sein, die beste Kohle zu beziehen, und eine minderwertige Kohle zu übernehmen, bildet ae lche⸗ 88 eine Härte, die nur im Notfalle zur Anwendung gelangen 9 te. Ich möchte daher bitten, nur wenn die äußerste Not azu zwingt, dem Käufer aufzuerlegen, eine minderwertigere Marke abzunehmen.

Dann ist vielfach hier die Rede davon gewesen, es bestehe kein Zwang, den ganzen Bedarf von dem Koh zu nehmen, und ich habe mit großer Befriedigung von dem Herrn Vertreter des Syndikats gehört, daß in den Bedingungen der

erständige kaufmännische Grundsatz enthalten ist, derjenige, der nicht seinen ganzen Bedarf von uns nimmt, soll eine an⸗ gemessene 1Seee. 8 Man sollte dann aber auch

Zukunft hiernach verfahren, und die Beauftragten des Kohlensyndikats sollten nicht schon von vornherein bei Einleitung der Verhandlungen erklären: „Es muß der ganze Bedarf ab⸗

Pichlossen werden; ö en werden nicht übernommen.“ adurch wird die Klausel in den Lie erungsbedingungen, be⸗ treffend Teillieferungen zu erhöhten Preisen, hinfällig; denn wer sich vorher einmal bereit erklären muß, den ganzen Bedarf abzuschließen, unterschreibt dann auch die gedruckten Abschluß⸗ Ge.=— mit der gegenstandslos gewordenen Klausel. In den Kreisen, aus welchen ich dies vorbringe, herrscht die Ansicht, daß das Kohlensyndikat aus sich selbst heraus die chärfen und Mängel, welche hervorgetreten sind, beseitigen wird, daß die Erscheinungen, welche sich vielleicht als Maß⸗ nahmen eines Mißbrauchs der Gewalt seitens des Kohlen⸗ yndikats darstellen, sich vielfacht nur als Anfangsstadien von rfahrungen dieses weit umfassenden, alle mnduscrlellen Ver⸗ Kartells erweisen. Es herrscht in den on mir vertretenen Kreisen die Ansicht, daß man sich diese Erfahrungen zu nutze machen wird, und daß das Syndikat aus se elbst heraus befriedigende Verhältnisse mit den Abnehmern

ältnisse berührenden

cha wird. Dazu wird vielleicht nicht zum wenigsten die ussprache hier in der Enquete beitragen, und ich schließe mit der Fofsnung, das Kohlensyndikat werde im eigenen Interesse ein zufriedenstellendes Verhältnis mit den Abnehmern herbei⸗ führen; hierin könnte dasselbe nur gestört werden durch den Eingriff irgendwelcher Eefeplicher Maßnahmen, welche die Ab⸗ nehmer an allererster Stelle bedauern würden. (Sehr richtig!) Vorsitzender: Feah ag um Aufflärung einer tatsächlichen Angabe bitten. Er sprach von einer Fracht für Kohlen von 90 bis 92 für den Doppel⸗ Von wo aus ist das? von Westfalen aus? Kommerzienrat Claus⸗Berlin: Die Fracht variiert wischen 86, 92 und 96 Wir beziehen aus dem Gelsenkirchner Revier. (Zurufe: Wohin?) Nach Thale a. H. Kommerzienrat Caro⸗Gleiwitz: Es ist mir die v— geworden, im Namen derjenigen Eisenindustriellen Ober⸗ schlesiens, welche nicht über eigene Kohlen verfügen, mich über diejenigen Beziehungen ju ä⸗ 8 —⸗ sich für die genannte Industriegruppe zu der Oberschlesischen hlenkonvention heraus⸗

Zebildet haben.

Von möchte ich hervorheben, daß die Eisen⸗ industriellen Oberschlesiens, welche nicht im . eigener Kohlen sind, den bungen der Oberschlesischen Kohlenkon⸗ vention durchaus vmpathisch gegenüberstehen, weil dieselbe eine Einigung unter s n auf jedem Gebiete und ganz be⸗ 2 auf dem Gebiete der maßgeblichen Rohstofferzeugung nicht

als nützl als durchaus notwendig anse chluß der oberschlesischen Koh cheinen, um die en üblen Zustände

ü welche in frü Zeit vor g im e 2 gegen alle

ige in ch in Er⸗ erkennen auch idig an, Kohlenkonvention in der Absicht der een der weiter verarbeitenden

der sischen Eisen⸗

v111““ 20

den bestehenden Verhältnissen bereits eit ziemlich geraumer Zeit die oberschlesische Eisenindustrie, oweit sie auf den Bezug von der Kohlenkonvention angewiesen ist, ihre sese en als nicht genügend geschützt erachten muß, und greife ich hierbei auf einen Schriftwechsel zurück, welcher in dicger Frage zwischen der von mir vertretenen Interessenten⸗ pe einerseits und der Oberschlesischen Kohlenkonvention andererseits stattgefunden hat. In der genannten Interessenten⸗ ruppe sind die namhaftesten für den Kohlenbezug auf die Kohlenkonvention angewiesenen eisenindustriellen Werke ver⸗ treten, einmal die Bismarckhütte und die Hudschinsky'sche Aktiengesellschaft und alsdann die von mir vertretene Ober⸗ schlesische Eisen⸗Industrie 1ö““ für Bergbau und üttenbetrieb. ir haben Veranlassung genommen, unter dem 31. Januar dieses Jahres eine Eingabe an die Oberschlesische Kohlenkonvention zu machen, aus welcher ich nur wenige, be⸗ sonders wichtige Punkte ünfüchafm will, um auch nur auf einige besonders bedeutungsvolle Punkte in der uns gewordenen Ant⸗ wort zurückzukommen. Fensch ist hervorzuheben, daß die Preissteigerung, welche die auf den Kohlenbezug. angewiesene

welchen Gründen unter

oberschlesische Eisenindustrie zu verzeichnen hat, eine sehr nam⸗ süh ist und zum Teil weitaus prozentual diejenige Preis⸗ t

eigerung überschreitet, welche auf Grund der gestrigen Aus⸗ ührungen des Herrn Vorsitzenden erwartet werden mußte. Es ist dies darauf zurückzuführen, daß die oberschlesischen Eisen⸗ industriellen in der Hauptsache die minderwertigen und kleinen Sortimente beziehen, und daß gerade die prozentuale Preis⸗ steigerung dieser Marken eine sehr bedeutende ist. Um nicht durch detaillierte Aufführung der mir vorliegenden, die Preis⸗ bewegung betreffenden Tabellen Sie zu ermuͤden, werde ich zu den Akten diejenigen Aufstellungen überreichen in welchen die Preisbewegung fuͤr Staub⸗, Gries⸗ und Kleinkohlen durch eine längere Reihe von Jahren 1-. vermerkt ist. .5 An⸗ lagen 13, 14, 15.) Außerdem werde ich mich bei meinen Darlegungen lediglich auf die Preisbewegung für Flammkohlen beschränken, weil die Fettkohlen in erster Reihe vom Fiskus bezogen werden, welcher der Konvention nicht direkt als Mit⸗ glied angehört. Immerhin werde ich nicht umhin können, auch die fiskalische Preisstellung für lammkohlen zu erwähnen, weil die Werke auch in erster Reihe die lammkohlen vom Fiskus beziehen und die Preisstellung der fiskalischen Gruben auch für Flammkohlen für die weiter verarbeitende Industrie besonders maßgeblich is. Ich will mich darauf beschränken, anzuführen, daß nach den mir vorliegenden Tabellen die von unserer Gesellschaft gezahlten Preise für Paulus⸗Staubkohlen im Jahre 1901 3,90 per Tonne gegen 1,30 im Jahre 1898 betrugen, also eine Steigerung um das Dreifache erfahren aben. 1895 bis 1897, also in der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges zahlten wir für Staubkohlen 1 80 per Tonne, 1901/1902, alho schon in der Zeit des wirtschaftli ten Nieder⸗ ganges, wurde der Preis auf 3,90 ℳ, also um 26 % gegen⸗ über dem in der guten Konjunktur verlangten Per. erhöht. Ganz Daten liegen, wie aus den dem Protokolle bei⸗ zufügenden Aufstellungen wird, für die übrigen in hülde stehenden Kohlenmarken vor. as die Preisstellung der Königlichen anbetrifft, so notierte dieselbe vom 1. 31. Pier 1900 für Grieskohlen 3,80 Flammkohlen 5,70 pro Tonne, und betrug in dieser Zeit der eitens der Walzwerkskonvention erzielte Walzeisen rundpreis 14,14 ab Werk. Vom 1. April 1900 bis 31. März 1901. betrug der Preis für Grieskohlen 4,80 pro Tonne, der⸗ se für Flammkohlen 6,70 pro Tonne, gleichzeitig der alzeisengrundpreis ab Werk 15,24 ℳ. Vom 1. April 1901 bis 31. März 1902 wurde der Preis weiter Föh und zwar für Grieskoh 5,30 pro Tonne und für Flammkohlen auf 7,20 pro Tonne, während gleichzeitig der Walzeisen⸗ durchschnittsgrundpreis von 15,24 brs zundert Kilo auf 9,85 pro hundert Kilo Ganz besonders muß hervor⸗ gehoben werden, daß der vom 1. April 1901 ab die Preise weiter Ln obwohl ihm der Niedergang und die

eentralverwaltung pril 1899 bis pro Tonne, für

betrübliche Lage der Industrie von den vers iedensten Seiten nachgewiesen wurde. Wir bemerken hierbei, daß wir uns bereit erklart haben, [der Behörde unter Vorlage unserer Selbstkosten⸗ —— vee Basas⸗ verslehe und 8 den zi mäßigen Nachweis zu liefern, we Mißverhältnis

r uns 8.EEe

t dem lenpreise und den si einerseits und den isenerlösen and 8 bestand. Trotz⸗ dem wurde unserm um Berücksichtigung dieser Umstä nicht se gegeben. Am 1. April 1902 ist inzwischen eine Ermã g eingetreten, und 2 für Grieskohlen auf 470 pro Tonne und für mmkohlen auf 6,00 pro Tonne, we aber mit dem Niedergange auf dem Gebiete der Walz⸗ eisenindustrie nicht in Einklang steht. Aus der an die Kohlenkonvention seitens der von mir ver⸗ ruppe gerichteten Eingabe will ich einen geeignet erscheint, ein Bild von der eben, gerade die delte isse und een einer der oberschlesischen Eisenindu * von Kohlen ang ist, hat. dem senkonjunktur wurde uns vielfach

gesagt, daß die rrie nicht von auss

iter⸗

ö11“ 111.“

minderertrag von 3,51 %, während, da die Behörde für * kohlen eine weitgehende Ermäßigung eintreten ließ, der Dividenden⸗ ausfall Pnfcge Erhöhung des ae6ue 1,98 % ausmacht, sodaß es sich für 1902 im Vergleich mit dem Jahre 1889 um einen Dividendenminderertrag infolge Kohlenpreiserhöhung von 5,49 % handelt. Mh an die dahin, die Kohlenpreise auf das Niveau des reduzieren, in welchem Zeitraume eine der jetzigen ganz analoge Konjunktur für Walzeisen bestand, und da uns bekannt war, daß in der wischenzeit eine Steigerung der Kohlenselbstkosten infolge Erhöhung der Gedinge ꝛc. eingetreten war, so erklärten wir uns bereit, diese den Kohlenproduzenten entstandenen Mehr⸗ kosten den uns pro 1895 abgeforderten Preisen hinzuzuschlagen. Die Kohlenkonvention beschied uns aber dahin, daß, wenn eine derartige Rechnun aufgemacht würde, wie nichts erreichen könnten, weil die tatsächlich eingetretene Selbstkostenpreissteigerung einen größeren Betrag ausmachte, als die inzwischen bewirkte Erhöhung der Kohlenpreise. Wir mußten uns sagen, daß dieser uns gewordene Bescheid angesichts der uns bekannten vbschai Feftt ct der Kohlenzechen befremdlich und darauf zurückzu sei, a Rede stehenden minderwertigen . der gesamten Selbstkostenpreissteigerung in Anbetracht gezogen haben. Eine solche Berechnungsart scheint uns nicht gangbar und würde denselben Fehler darstellen, als wenn wir als Walz eisenproduzenten bei Ermittelun der Selbstkosten für minder⸗ wertige Fabrikate (Ausschuß und Abschnitte) die Durchschnitts⸗ sitsstastn in Anbetracht ziehen wollten, welche uns bei der alzeisenherstellung überhaupt, 5 auch für die Primafabrikate erwachsen. Wir mußten uns aber des weiteren sagen, daß dieser Bescheid in vollem Widerspruche mit den uns bekannten Acschlußresultaten der oberschlesischen Kohlengesellschaften steht. Diese Resultate liegen uns durch die zur Veröffentlichung ge⸗ langenden Ergeonise der fiskalischen Bergwerke König und Königin Luise detai irt vor, aus denen sich ergiebt, daß fort⸗ gesetzt mit einer überaus namhaften Steigerung der Gewinn⸗ ziffern zu rechnen ist, und auch bei den übrigen oberschlesischen Gesellschaften können wir, da es uns leicht ist, uns über die Ergebnisse der Walzeisenabteilungen ein Bild zu machen, vor Augen führen, wie edeutsam die fortgesetzte Zunahme der sich aus der Kohlenindustrie ergebenden Gewinne gewesen ist. Be⸗ sonders klares Material nach dieser Richtung hin gibt aber die von dem Herrn Vorsitzenden der Oberschläfischer Kohlenkonvention vertretene Kattowitzer Aktiengesellschaft für Bergbau und Hütten⸗ betrieb, welche in ihren Jahresbilanzen eine Trennung zwischen den Erträgnissen einerseits der Kohlenindustrie und andererseitzs der Walzeisenindustrie cuffähre und ergeben die seit Bestehen der genannten Gesellschaft veröffentlichten Zahlen folgendes Resultat:

Während in den Geschäftsjahren 1889 bis 1892 die Ge⸗ winne der Gruben⸗ und Bergwerksanlagen durchschnittlich 1 887 000 jährlich betrugen, erbrachten die Hüttenanlagen in dem genannten Zeitraume einen Gewinn von durchschnittlich 771 6000 pro Jahr. In der Reihe der Geschäftsjahre von 1892/1893 bis inkl. 1899/1900 stieg der Grubengewinn vm im Durchschnitt 1 887 000 auf durchschnittlich 2 774 000 pro Jahr, während der jährliche Durchschnittshüttengewinn sic auf 559 999 pro Jahr ermäßi gte. In dem Jahre 1900/1 . betrug der Gewinn der Gruben⸗ und Bergwerksanlage 4 755 513 unter gfeichgeitiger Ermäßigung des Gewinnet der Hüttenanlagen auf 322 518 Das Jahr 1901/1002 weist schließlich folgende Affern auf: Bei den Gruben⸗m. Bergwerksanlagen einen inn von 5 189 613 ℳ, währe die bisherigen Gewinme der Hüttenanlagen sich in einen Verb von 610 099 verwandelten. Es sind dies Zahlen, aus denen mit Recht geschlossen werden kann, daß die Frage, deren Refern mir zusteht, für die Interessen terentwicklung der; amten Verhältnisse im oberschlesischen Montanbezirke von auts chlaggebender tung ist, zumal glich Beurteilung!

erhaltnisse innerhalb der oberschlesischen Kohlenindustris Vergleich mit der oberschlesischen kenindustrie wohl mit Nech angenommen werden kann, ß die Katto⸗ Aktiengesellschef dem eigenen Eisenhüttenbetrieb die Kohlen nicht teurer —,] g solche L.nns der—agen 4 auf den von Kohlen angewiesen sind, wer

8 Kohlenkonvention gerich

ten Bescheide wurde

lenkonvention n

kus kauften und demnach g- 2 vom Fis m n

nten, daß die Feeeder der Kohlenkonvention ihnen 8 wendungen dafür machen, da.s. konventionomitglieden

Kohlenkonvention gerichteter Antrag ging Jahres 1895 zu

ühren die Kohleninteressenten bei den für uns dacafih in Sortimenten den Durchschnitt

ihre Waren kaufen, und, außerdem in dem Besch daß die verlangten Unterpreise mit einer direkten Ban

schen e gleichbeden Soüchäg konventionsmitgliedern

Hütten

Westfälischen Kohlensyndikate bislang nur geglückt ist dieser Richtung hin be Interessen der weger Industrie zu schützen, so haben wir aus den Verhandlungen doch 9 daß bei leitenden Mitgliedern des Kohlen⸗ simc ikats die Ueberzeugung sich Bahn gebrochen hat, daß auch ezüglich der Kohlenpreisstellung eine weitere Rücksichtnahme als dies bisher geschehen konnte, in Zukunft erforderlich erscheint.

ch oin durchaus übergeugt, daß, wenn auch dem Rheinisch⸗

estfälischen Kohlensyndikate an der Hand dex bestehenden Organisation sich nach dieser Richtung hin zur Fei 85 noch Schwierigkeiten ergeben, der Vereinigung, welcher die Lösung der großartigen Aufgabe des bewirkten Pusammenschlusses ge⸗ lückt ist, es späterhin auch gelingen wird, das weitere Problem ür einen entsprechenden Schutz der einheimischen weiter ver⸗ arbeitenden Industrie in befriedigender Weise zu lösen. Der Oberschlesischen Kohlenkonvention, welche angesichts des Um⸗ fanges der von ihr vertretenen Industrie eine bedeutende Machtstellung repräsentiert, fällt die Aufgabe zu, ihre Organi⸗ sation so auszugestalten, daß sie in die 1 versetzt wird, die Interessen der weiter verarbeitenden Industrie in entsprechender Weise zu berücksichtigen. Bislang war sie an⸗ gesichts der bestehenden Organisation hierzu nicht in der Lage. Dem seitens der von mir vertretenen Interessentengruppe gestellten Antrage, einen bestimmten Preis zu Utrsfcsence onnte die Kohlenkonvention, auch wenn sie es gewollt hätte, nicht nach⸗ kommen. Die Konvention verkehrt als solche nicht direkt mit dem Abnehmer, sondern die Preisnormierung für die weiter verarbeitende Industrie ist der einzelnen Grube überlassen, und die einzelne Gesellschaft muß sich in Zeiten, in welchen bezüglich ebstgen der erzeugten Kohlen Schwierigkeiten nicht vorliegen die Frage vorlegen, wieso gerade ihr die Aufgabe allein zufalle, auf die Interessen der weiter verarbeitenden Eisenindustrie Rücksicht zu nehmen und bestimmte 9 zu bringen, welche eigentlich von der Allgemeinheit der kohlenkonvention geleistet werden müßten. Es besteht bei der Oberschlesischen Kohlenkonvention keine Ausgleichsverrechnung für Unterpreisgeschäfte, wie solche in den Satzungen des Rheinisch⸗Westfälischen Kohlensyndikats vorgesehen üs. 8n

Nun ist hervorzuheben, daß der Königliche Bergfi

v in Erwägung der sehr sc wierlgens a. 89 üt schlesischen Hochofenwerke ein weitgehendes Entgegenkommen auf dem Gebiete der Fettkohlen, wobei der Königliche Bergfiskus der vornehmlichste Abgeber an die oberschlesischen Hochofenwerke ist, hat walten lassen, während er bei der Preisstellung für Flammkohlen nicht in gleicher Weise den Verhältnissen Rechnung getragen hat. Der Herr Vorsitzende der Kohlenkonvention hat bei der gestrigen Besprechung bezüglich des Verhältnisses des Fiskus zur Kohlenkonvention sich dahin geäußert, daß das Ver⸗ hältnis ein wohlwollendes sei, und drückt sich dieses Wohlwollen wohl darin aus, daß die seitens der Kohlenkonvention für Flammkohlen gestellten Preise vom Fiskus aus nicht gestört werden sollen. Nur so können wir uns erklären, daß, während den schwierigen Verhältnissen der Eisemndustrie bei der Fett⸗ kohlenpreisstellung seitens des Königlichen Bergfiskus Rechnung getragen wird, dies nicht in gleicher Weise bei der Flamm⸗ üis F. gn. der Fall ist.

In allen industriellen Kreisen gilt wohl die Ueberzeugung als feststehend, daß nur auf dem Wege sachgemäßer Organi⸗ sierung die in unserer deutschen Industrie bestehenden Schwierig⸗ keiten und Gefahren ferngehalten werden können und daß die betreffenden industriellen Vereinigungen zu einer möglichst strammen Organisation, welche in b ndikatsmäßiger Ausge⸗ staltung zu finden ist, ausgestaltet werden müssen. Aus einer Aeußerung des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe ist uns bekannt, daß dieser den Syndikaten sympathisch gegenüber⸗ steht und die Syndikatsbildungen als nützlich und notwendig ansieht, sie aber vor die Aufgabe stellt, diejenigen Mängel zu beseitigen, welche sich in der bisherigen Praxis gezeigt haben. Bei der Oberschlesischen Kohlenkonvention ist es unbedingt als ein Mangel zu verzeichnen, wenn angesichts der Organisierung diese Vereinigung bei fehlender Ausgleichsverrechnung von Unterpreisgeschäften nicht in der Lage ist, auch wenn sie es für notwendig erachtet, eine bedeutsame, weiter verarbeitende Industrie in sachgemäßer Weise durch entsprechende Preis⸗ stellung schützen. Unter diesen Umständen muß dem Wunsche Ausdruck gegeben werden, daß einerseits die Vbmn aauunsche Kohlenkonvention eine ür vornimmt und daß ferner der Fiskus die zur Zeit abseits von der Kon⸗ vention eingenommene Stellung aufgibt und als leitendes Mitglied diesem Syndikate beitritt. Wir sind der Ueberzeugun daß bei den für Oberschlesien im Verg zu dem Rheinis Westfälischen Syndikate vorliegenden einfacheren und gleich⸗ artigeren Grundbedingungen eo dann 4 durchführbar wäre, den Interessen der weiter verarbeitenden Industrie entsprechend Rechnung zu tragen.

Ich hatte vergessen, zu e da erwähnten Bes der Oberschlesischen Kohlenkonvention noch 2 wurde, einem Teil der Mit der Konvention, welche eigene Eisenhütten besitzen, wäre es nicht zuzumuten, durch Opfer auf dem Gebiete der se die einzelnen Hüttenindustriellen, also ihre eigenen zu unter⸗ wenn auch ectwas hart, so doch üftlich ein so wichtiger Faktor, wie der Königliche fi dann wir, weil dem der obliegt, des Standpunktes der soge⸗

ß in dem eingange

sicher gernereden Shens 88. F. Fer Theen

den zur Zeit als unüberwindlich erscheinenden Schwierigkeiten. Wir hoffen aber, daß die Lösung dieses asegrr päter laͤcen wird. In der Zwischenzeit indessen, so lange diese verhängnis⸗ vollen Konkurrenzverhältnisse trotz des Bestrebens der ober⸗ schlesischen Eisenindustrie, dieselben zu beseitigen, bestehen, müssen wir erwarten, daß die Oberschlesische Kohlenkonvention uns über die schwierigen Verhältnisse hinweghilft und uns in der hoffentlich nur als Uebergangszeit aufzufassenden Periode wirksamer unterstützt als dies bislang geschehen ist.

Schließlich möchte ich noch erwähnen, daß wir häufig in der Abwehr unserer Petita auf Ermäßigung der Kohlenpreise der Behauptung begegnen, daß die oberschlesische Eisenindustrie als solche nicht recht existenzberechtigt sei. Nun glaube ich, daß die genannte Industrie durch eine lange Reihe von Jahren hee Ersstensbetechtigtans erfolgreich nachgewiesen hat und daß ihre Eristenzberechtigung bei dem Umfange, auf welchem dieser Industriezweig sich beschränkt hat, außer Zweifel fortbesteht, namentlich soweit die oberschlesische Eisenindustrie als wichtige Grundlage für die bereits bestehende und noch weiterhin aus⸗ zubildende Verfeinerungsindustrie dient. Während meiner Meinung nach die Existenzberechtigung der oberschlesischen Eisenindustrie hiernach nicht abgeleugnet werden kann, scheint ihre Existenzmöglichkeit allerdings dann in Frage gestellt, wenn weiterhin keine entsprechende Rücksichtnahme auf die Interessen derselben bei einem so wichtigen Faktor, wie solcher in der Kohlenpreisstellung besteht, stattfindet.

Damit schließe ich und wiederhole noch, daß es mir von vornherein durchaus ferngelegen hat, gegen die Mitglieder der Oberschlesischen Kohlenkonvention einen Vorwurf erheben zu wollen. Meine Einwendungen richten sich lediglich gegen die bestehende Organisierung, welche es dem bedeutenden Concern der oberschlesischen Kohtenindustrie unmöglich macht, der ihr zufallenden wirtschaftlichen Aufgabe nach jeder Richtung hin gerecht zu werden. Unser Ratschlag und unsere Bitte geht dahin, daß die Mitglieder der Kohlenkonvention und auch die staatlichen Behörden, soweit sie an dem Kohlenbergbau in Oberschlesien interessiert sind, die vorstehenden welche ich zu unterbreiten die Ehre hatte, in wohlwollende Er⸗ wägung ziehen. (Bravo!)

Vorsitzender: Der Herr Vorredner hat in Aussicht ge⸗ stellt, Aufstellungen zu den Akten zu geben. Ich darf mir wohl die Frage erlauben, ob diese Aufstellungen mit publiziert werden dürfen. (Ja!)

Kommerzienrat Stahl⸗Bredow: Die letzten Jahre haben zum ersten Male Gelegenheit gegeben, die Probe zu machen auf die neuen Institutionen, welche im allgemeinen mit dem Namen Syndikate bezeichnet werden. Man darf wohl aus⸗ sprechen, daß das Resultat dieser Probe im großen und ganzen ein günstiges ist. Ich bin auch der festen Ueberzeugung, daß, wenn diese Syndikate nicht bestanden hätten und wir unter gleichen Verhältnissen, wie in den siebziger Jahren, den Kampf aller gegen alle in der Hausse und beim Niedergang unseres wirtschaftlichen Lebens hätten durchmachen müssen, wir viel ene. Trümmer gesehen haben würden, als dies in der jüng ten Epoche der Fall gewesen ist. In den siebziger Jahren habe ich mitten in der westfälischen Industrie gestanden; heute habe ich die Erfahrungen vor mir, welche ich in meiner Gesellschaft durch den Verkehr mit den größeren Syndikaten in den letzten Jahren gesammelt habe.

Die hauptsächlichen Syndikate, mit denen der Vulcan zu arbeiten ha⸗ sind das Kohlensyndikat bezw. die Konvpention in Oberschlesien, das Grobblech⸗ und Rohetsensynvikat sowie das Kokssyndikat. Ich kann nun im allgemeinen sagen, daß wir keine ungünstigen Erfahrungen mit den Syndikaten gemacht haben. geben 2 daß bei der Kohlenkonvention bezüglich der Preise eine große Mäßigung obgewaltet hat während der ganz 86 und zwar bis zu dem Zeitpunkte, wo der Rückschlag in —— Verhältnissen eintrat. Mit Bezug hier⸗ auf verschiedene Vorredner bereits betont, daß es seitens der Kohlenkonvention nicht richtig war, noch mit einer Preis⸗ erhöhung für Kohlen voruüehen nachdem die rückläufige Bewegung in unserer Industrie bereits in vollem Gange war. Ich muß es auch als eine unglückliche Entschließung bezeichnen, daß sich die Kohlenkonvention noch im Jahre 1901 veranlaßt ge⸗ sehen hat, die Preise um die bekannten 7 weiter zu erhöhen (erst um 5 und dann noch um 2 ₰), während schon eine starke allgemeine Depression eingetreten war. Das war eine Ent⸗ schließung, die nicht zu rechtfertigen ist. Ob es angezeigt ge⸗

en wie von mehreren Rednern betont wurde, statt der rhoͤhung sofort in eine größere Ermäßigung einzutreten, dae moöchte ich nicht ohne weiteres (Sehr richtig!) Denn eine gewisse Stabilität ist sel der rückläufigen gung notwendig, um auch das Vertrauen in die Zukunft bei den Ab⸗ nehmern aufrecht zu een. (Sehr richtig!) i eine so⸗

fortige Reduktion der Kohlen⸗ und sonstigen Rohmaterialpre des Umschwunges in der Beschäftigung der Industrie

bes n worden wäre, so hätten viele die t in

Ver isse verloren, eo wiͦ eine Deroute ent n welche diejenige der Jahre weit ü⸗ e. Es lag auch ta Grund reduktion vorzunehmen, weil einerseite Verträge

waren 2,ö der Bedarf noch immer

war, um die wenig dem Stande auf dem sie einmal . 8 Dann berührt

ein Jahr zu aAr 08 er e. Denn reern er den abgeae 1“ düreeer, süen. etwas anderes ist es aber, wenn gemacht werden,

erhalten,

oder nur E.

a wird wud, ein

S

Enn

die Händler und Konsumenten auf zwei Jahre hinaus zu über⸗ hasteten Abschlüssen haben hinreißen kei Jah (Ehun⸗ börth Es hatte sich mit einem Male bei allen die Anschauung festgesetzt, daß nicht genügend Koks und Roheisen produziert werden würde, 8 um den gesteigerten Bedarf zu decken und die Betriebe dem ganzen . aufrecht erhalten zu können. Hierdurch entstand die größte ufregn in den weitesten Kreisen und drängte diese zu den großen Abschlüssen, welche bei dem baldigen Umschwunge in der Konjunktur für die Abnehmer so ver hängnisvoll wurden. (Sehr richtig!) Diese Verhältnisse sind meines Erachtens bisher noch nicht genügend hervorgehoben worden. (Sehr richtig!) Dieselben bildeten den Ausgangs punkt für die letzten Preissteigerungen der Rohmaterialien jeder Abnehmer, Händler oder Konsument handelte unter dem Eindrucke: sauve, qui peut! Greifst du nicht zu, so bist du in neun Monaten ohne jedes Material, Roheisen und Koks Von beiden Seiten wird die Schuld für die eingetreten, Beunruhigung dem anderen Teile zugeschrieben, es kann abe nicht verschwiegen werden, daß die Zentralstellen der betreffenden Syndikate durch ihr Verhalten die Befürchtungen wegen un⸗ 8 genügender Zufuhren noch bei den Konsumenten genährt haben hen die ganz übertriebenen Engagements sich daraus entwickel aben. 8 Aber ich will nicht das Kind mit dem Bade ausgießen. Ich muß rückhaltlos anerkennen, daß die Syndikate 8 88 8 hinter uns liegenden Zeit neben den gekennzeichneten Mängeln sehr viel mehr Gutes gezeitigt haben, und würde ich wirklich der letzte sein, der gegen das Bestehen der Syndikate aufträt Ich halte dieselben für eine notwendige Errungenschaft unseres wirtschaftlichen Lebens! (Hört, hört!) Die Syndikate haben sich herausgebildet aus Zuständen, die unhaltbar geworden waren; die einzelnen Industrien müssen sich zusammenschließe zu Vereinigungen, um die Erzeugung zu regeln und um durch richtige Maßnahmen die Verkaufspreise innerhalb angemessener Grenzen zu halten. (Sehr richtig!) Ich bedaure diejenigen Industrien, welche zu dieser Errungenschaft noch nicht gekommen sind, die also noch im wilden gegen eitigen Wettkampfe sich beständig unterbieten und ihre Prosperität dadurch auf das äußerste gefährden! (Sehr gut!) Ich entsinne mich der Zeit, wo der Lokomotivbau, welchen meine Gesellschaft ja auch in mittlerem Umfange betreibt, derartig infolge der ungebundenen Konkurrenz darniederlag, daß an jeder Lokomotive 10 000 und mehr verloren wurden. Derartige Zustände müssen zum wirtschaftlichen Ruin einer Industrie führen und kann es des⸗ halb der Staatsregierung auch nur erwünscht sein, daß durch geeignete Maßnahmen solchen unsinnigen Verschleuderungen vorgebeugt wird. Es geht dabei jedes Maß verloren, was denn eigentlich der Wert eines Erzeugnisses ist! Schließlich liegt es auch gar nicht einmal im Interesse der Staatseisenbahn⸗ verwaltung, Lokomotiven unter dem wirklichen Herstellungs⸗ werte zu Schleuderpreisen anzukaufen, dafür sind die Wechsel⸗ beziehungen zwischen Industrie und Eisenbahnen heute doch zu intensive, als daß der eine Teil von dem Verluste des anderen Nutzen ziehen kann. Länger als 15 Jahre haben wir leider in der Lokomotivindustrie diesen Kampf fortgesetzt und zwar derart, daß schließlich verschiedene Gesellschaften am Rande ihres Grabes standen. Da hat denn endlich die bessere Einsicht begonnen, es fand ein Zusammenschluß statt, der heilsam für alle Beteiligten war; ich hoffe und wünsche, daß die Vereinigung der Lokomotivfabriken auch ee bestehen bleibt! Dies ist kurz die Geschichte einer Industrie, der ich seit 30 Jahren angehöre und deren Verband seit 10 Jahren segensreich gewirkt hat. In unserem Schiffsbau unterhalten wir Beziehungen zu anderen industriellen Verei⸗ ins⸗ vondere mit dem Grobblechverband. Ich kann sagen, daß immer alles glatt dabei verläuft, aber im großen und ganzen können wir zufrieden sein mit den Preisnotierungen, die wir seitens des Grobblechsyndikats gestellt erhalten. Es hat sich ein guter modus vivendi herausgebi und ist es durch richtiges Erkennen der gegenseitigen Int schließlich dazu gekommen, daß das vPn Material schen Schiffsbau heute fast asschh ich von der einheimis und Eisenindustrie geliefert wird. D „daß Mengen im Inlande hergestellt und verf nicht nur diesen Industrien, sondern verwaltungen sehr große Vorteile Was den Kohlenbedarf meiner ben wir schon seit 25 Jahren den S selben aus dem Inlande zu nehmen, wa englische Kohlen Verwendung fanden. Un IFracht, welche wir nach Stettin zu o daß der oberschlesischen Kohle der Wetthewerb lischen Kohle daselbst sehr erschwert wurde. *

Drängen wurde und

utlich gefordert. Leider