1903 / 118 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 20 May 1903 18:00:01 GMT) scan diff

wünschenswert, und deren Vorteile sind den Eingeborenen unter Hin⸗ weis auf die aus den bisherigen Zusammenlegungen gewonnenen

ünstigen Erfahrungen einleuchtend zu machen; jedoch ist dabei jeder

wang ebenso wie jeder Zwang zur Arbeit in den Plantagen aus⸗ zuschließen, auch dürfen nicht nachträglich Eingeborene in das zuvor anderen überwiesene Land eingewiesen werden. Erfolgt die Zusammen⸗ legung, so hat die Zuweisung des neuen Landes in möglichst ergiebiger, die bisherigen Besitzverhältnisse und das bei Verständnis für den wirtschaftlichen Erwerb wachsende Bedürfnis berücksichtigender Weise zu erfolgen, so daß die Eingeborenen ihren vollen Lebensunterhalt auf dem neuen Besitz erwerben können. Ein bestimmtes Maß der zu⸗ zuweisenden Flächen ist dabei nicht festzuhalten, namentlich ist dabei auch die verschiedene Fruchtbarkeit der zuzuweisenden Flächen in Betracht

u ziehen. b Dasselbe gilt bei der Zumessung der Flächen, welche mit Rücksicht auf die künftige Bevölkerungszunahme zu reservieren sind.

Insofern bei den bisherigen Ansiedelungen der Eingeborenen in geschlossenen Dörfern solche Reservate nicht vorbehalten worden, sind nicht nur weitere Anträge auf sofortige Ergänzung der Landzuweisungen tunlichst zu berücksichtigen, sondern es ist auch erforderlich, daß eine größere, nicht zu entfernte Fläche guten Bodens als Kronland vor⸗ läufig im Besitz der Regierung behalten wird, welche den Einge⸗ borenen auf Wunsch zu billigen Bedingungen zu überlassen ist.

Vorbehaltlich der Wahrung der öffentlichen Interessen sind den

Eingeborenen nachweisbare Rechte auf die Jagd, den Fischfang, das

Einsammeln und die Verwertung von Naturprodukten zu wahren und aauch ohne solchen Nachweis auf allem herrenlosen Land, solange dasselbe nicht als Kronland erklärt und Dritten überwiesen ist, zuzugestehen.

Die Entnahme von Feuerungsholz und des für den Bau von Hütten und Fahrzeugen benötigten Holzes ist den Eingeborenen dauernd Ekrseirätemests. 16u6“ 8 1“ 85

8 Der Kaiserliche Gesandte in Brüssel, Wirkliche Geheime

Rat Graf von Wallwitz hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Kaiserlichen Gesandtschaft von dem Ersten Se⸗ kretär, Legationsrat von Bülow geführt.

Der hiesige Königlich italienische Botschafter Graf Lanza ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Bot⸗ schaft wieder übernommen.

Der hiesige Königlich belgische Gesandte Baron Greindl

ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Ge⸗

sandtschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Tiger“ gestern von Hankau nach Kiukiang und S. M. S. „Luchs“ von Longkong nach Hoihow abgegangen.

S. M. S. „Sperber“ setzt am 23. M Port Said nach Aden fort.

I

die Reise von Oldenburg. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von einer Prinzessin entbunden worden. Elsaß⸗Lothringen. ie ük. Seine Majestät der Kaiser unternahm gestern vor⸗ mittag um 11 ½ Uhr, wie „W. T. B.“ meldet, einen Spazierritt in die Umgegend von Urville und kehrte um 1 Uhr nach dem Schlosse zuruck. Ihre Majestät die Kaiserin empfing gestern nachmittag drei Arbeiterinnen der Dagsburger Stickereifirma Eduard Siegel, die zahlreiche Arbeiten, darunter eine in Seide, Perlen und Gold ausgeführte Darstellung des Dagsburger Felsens mit der Kapelle, vorlegten. Ihre Majestät die Kaiserin, Allerhöchstwelche zahlreiche Aufträge er⸗ teilte, überreichte jeder der Erschienenen eine goldene Brosche. Gestern abend gegen 8 Uhr haben Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin die Rückfahrt nach Pots⸗ dam angetreten. Auf dem Bahnhofe zu Kurzel waren der Bezirkopräsident von Lothringen Graf von Zeppelin⸗Aschhausen, der Kreisdirektor von Metz⸗Land Graf Grignoncourt, der Kommandeur des XVI. Armeckorps, General der Infanterie Stoetzer, der —öx von Kurzel sowie Kriegervereine und Schulen ur Verabschiedung anwesend. Der Chch des Militärkabinetis, Generalleutnant und Generaladjutant Graf von Hülsen⸗Haeseler, dessen Be⸗ finden befriedigend ist, ist gleichfalls mit dem Kaiserlichen Sonderzuge abgereist.

s 8 Deutsche Kolonien.

Dem Bericht des Chefs der Verwaltung des Ssanga⸗ Ngokogebiets in Kamerun, Oberleutnants Freiherrn von Stein über die Beendigung seiner Bertua⸗Expedition entnimmt das „Deutsche Kolonialblatt“ die folgenden weiteren*) Mit⸗ teilungen.

Der 7. und der 8 September wurden durch weitere Entsendung von Patrcuillen ausgefüllt, die in den zahlreichen De nur wenig Widerstand sanden Es gelang dabei nur, eemeine Flucht⸗

tung Bertuas nach Sädwesten aus dem dort ctwas verstärkren Widerstande zu folgern. Wenig von Pfeilschüssen mehr belästigt, im b eines Pferdes Bertuas und schleeßlich bestimmt durch eine Nachricht Verumas, daß seine ei sich ummer mehr stärke und euhaft Vangerileute bei ihm Schut suchten, beschloß ich, der Richtung Sudwest ebenfalls zu folgen.

Nachzuholen wärr, daß bisher gur ein Soldat verwundet war und zwar durch einen Pfeilschuß durch die lter, eine Verletzung, die unter Anwen eines mit von dem Pau bereiteten Gegen⸗

ftes sclichlich ziemlich gut beilte. Pfeile und Speere waren fast rchweg mit einer Strophantusart stark vergiftet. Auch weiterhin men pei⸗ wenig Verwundungen vor. Ein vereinzelter stärkerer biabikompler, eiwa zwei Stunden von Vangeri, wurde in dieser

en. er trat ich, vom de nur wenig belästigt, den hen an, vorläufig b 2b Perta

Syput t wieder auf 1.1 stärkere Patrouille unter dem entfernt gelegene 2 sel

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ie 8. Sn. n er u 8ene 104 des „Reichs⸗ und Staathan

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gwischenfall das Gute, daß er den Gesamtbogen südlich Gamane gegen lein Ausweichen Bertuas dahin vorläufig völlig abschloß.

stützen dürfe, vielmebr, falls dieser in die Nähe käme, sofort der Expvedition Mitteilung gemacht werden müsse. Mit ganz ähnlichen Bedingungen wurde Ndjabo zu dem benachbarten Baiastamme Buri (Djalang), zu den Kokum und Tele im Westen geschickt, die alle vom Kriege nicht berührt waren, —— jedoch von dem vorjährigen Durchmarsch durch ihr Gebiet annten.

Da ein Widerstand in diesen Gegenden in keiner Weise mehr stattfand und die weitere Spur Bertuas völlig verloren erschien, brach ich selbst am 10. September nach Gamane auf, in der Hoff⸗ nung, von den vielen jetzt dort befindlichen Flüchtigen Nachrichten erzielen zu können. An demselben Tage noch erschienen Gesandte von Djalang und Kokum mit der Bitte um Frieden und der Meldung, Bertua sei ihrem Gebiete nicht nahe gekommen. und sie würden alle meine bezüglichen Wünsche ohne weiteres erfüllen. Es ist durch diese Abmachung in der Folge das Aktionsfeld wesentlich beschränkt worden. lauteten dahin, daß kurz nach dem Einbru nördlich von Gamane die Vangeristraße ostwärts überschritten habe und jedenfalls nach Inforo (das Staadtsche Enorero) geflüchtet sei.

Die Verhältnisse in Gamane selbst fand ich des weiteren insofern verändert, als die Stämme der Gadfhi, Dassi, Bujog und Buginde, die Bertua im Halbkreis von Nordost bis Südwest um Gamane an⸗ esiedelt hatte, unterdes die lange ersehnte Gelegenheit ergriffen 888 um, teilweise nach vorausgegangenem Gefecht mit Veruma⸗ leuten, zu entfliehen. Sowohl in der Nähe von Bimba wie von Beri sollten diese Leute jetzt angeblich die rück⸗ gehende Expedition erwarten, um dann Neuansiedlungen nach Anweisung der Verwaltung anzulegen. Nur ein geringerer Teil (Gadshi) war an den Kadôi in der Nähe des Mpandi gegangen, und es stand von diesem die Auswanderung in seine früheren Sitze bei Baturi zu befürchten. Für die augenblickliche Lage hatte dieser

Ganz unerwartet brach ich am 11. September früh Morgens in beschleunigtem Marsch nach Inforo auf und erhielt erst ganz nahe diesem Orte etwas Feuer. Die Patrouillen hatten in der hier spär⸗ licher bevölkerten Gegend wenig Erfolg, es gewann den Anschein, als ob Bertua sicher hier nicht Zuflucht gesucht habe. Es stimmten mit diesen Erkundigungen die Aussagen einiger Gefangenen überein, die ich schließlich, um Inforo und seine Leute ähnlich zu verständigen wie in Noͤjabo, laufen ließ. Die Angst Inforos war jedoch zu groß, als daß es gelungen wäre, ihn zu pean icher Besprechung zurückzurufen, wenn er durch Boten auch alles Verlangte auszuführen versprach.

Am 13. und 14. wurde die Lanbschaft Bendia, die viele kleine Dörfer meist in dichtem Urwald besitzt, eingehend abgesucht, ohne daß es auch hier gelungen wäre, eine Spur Bertuas aufzufinden. Hier S. wie während der gesamten Aktion war der stundenlange tägliche Regen, meist verbunden mit Gewittern, recht lästig und erschwerte vor allem die zahlreichen Flüßchen⸗ und Bachübergänge. Zu einem kleinen Gefecht kam es im äußersten Westen Bendias schon nahe der Vangerigrenze. Ein Erfolg wurde insofern hier erzielt, als der Häuptling Dia von Betakora und Gesandte von Tungu, beide etwas weiter im Norden an der hier noch gemeinsamen Route von Gamane nach Tibati und Kunde, im Lager erschienen, die Bitte aussprachen, ihre kürzlich von Gamane entflohenen Landsleute, die Bertua früher eraubt habe, behalten zu dürfen, und der Verwaltung in allen

tücken Gehorsam zu leisten versprachen. Ich habe die Leute am folgenden Tage mit nach Gamane genommen, ihre Angelegenheit mit dem Veruma geordnet und sie, mit Flaggen und Schüß briefen versehen, dann in ihre Heimat entlassen. Bis jetzt sie ihren Versprechungen durchweg nachgekommen. Sie wußten Inforo u bewegen, nach Gamane zu kommen, diefen die in der Richtung der Mpandi entflohenen Gadshis wieder über den Kadöi zurück und be⸗ wachten die Landschaft Bendia auf ein etwaiges späteres Auftreten Bertuas hin gründlich, worüber sie von Zeit zu Feit Nachricht sandten. Durch letzteren Umstand wurde auch von Osten her die Operations⸗ fläche gegen Bertua bedentend verengert

Als ich von dem Zuge nach Osten und Nordosten am 14. Sep⸗ tember nach Gamane zurückkam, fand ich wiederum die Bevölkerung des Ortes durch Flüchtige von allen Seiten stark vermehrt, im übrigen aber alles in Oodnung und den Veruma nun völlig wider⸗ spruchelos als Oberhäuptling. Am 15 hielt sich die Expedition in amane auf, einesteils um weitere Nachrichten über den Aufenthalt Bertuas einzuziehen, dann aber auch um Boten der Berrifaktorei abzuwarten, die in der Nähe signalisiert waren. Die Nachrichten über den Häuptling lauteten diesmal be⸗ stimmter, da das Bestreben aller größeren Baiachefs sehr bemerkbar wurde, den Krieg baldmöglichst zu beendigen, und die Beliebtheit des Veruma im Erdensah zu seinem sehr grausamen und gefürchteten Vater in stetemn Wachsen war. Allerdings hbabe Bertua, nach Unterbringung des größten Teils seiner Weiber und der Mehr⸗ zahl seines Anhang?, seiner Habe und seines letzten Pferdes weiter nordwestlich innerhalb des Mbiabilandes unter Führung seines zweiten Sohnes Abu, versucht, sehr nahe nördlich Gamane die Landschaft Bendia zu gewinnen, sei aber, überflügelt von den in steter Tätigkeit begriffenen Patrouillen und in Erkenntnis der Unzuperlässig⸗ keit seiner meist nach Gamane geflohenen Landsleute in Bendia, sehr schnell Nachte nach Nordwesten in die dichten Mbiabiwälder zurück⸗ gegangen. Sein wahrscheinlichster Aufenthalt sei jetzt das außer⸗ ordentlich große Mriabidorf Doß, das bei den in Frage kommenden Mbiabiunterstämmen eine führende Rolle einnehme.

Nachdem ich eine zukällige Gelegenheit benutzt hatte, auch den Oberleutnant Dominik in Garua von den Grenzverhältnissen des füdlicheren Teiles der Ostgrenze zu verständigen, brach ich am 16. tember wiederuc nach Ndjabo auf, um von da aus den Nordwestvorstoß auf Doß anzuse Der Marsch auf Doß führte durch eine größere unbewohnte Urwaldstrecke. Auf dem gesamten Marsche wurde die Expedition sehr lebbaft mit vergifteten Pfeilen be⸗ schossen. Nur durch ichließliches sprungweises Vorgehen wurde eine größere Anzahl Berwundungen vermiebden Die Mbiabi zeigten in asiem eine große Aebdnlichkeit ihrer Kampfweise mit den Bakoko. Nur an einem Sumpfe in nächster Nähe der Dörfer und diesen seibit hielten sie auch geschlossen stand, sonst beschossen sie gaaz auf Bakokoart aus rnäch ster Nähe alle Teile der Marschlooane auf das lebhafteste einzeln. außerordentlich große Dorf Doß (etwa dopvelt so groß wie Ngulema⸗ kong) wurde gestürmt, das dort neu angelegte Lager Bertuas war jedech abermals ganz feisch verlassen Sofort 5ö— patro illen konnten auch bier die Fluchtrichtung nicht feststellen, hatten in allen Richtungen aber noch geringen Wirerstand zu brechen. Ver⸗ kleinere Dörker und echenso ein außerordentlich großes Dorf

a im Westen murden ebenfalls genommen. Den über wurde das Lager noch einzeln beschofsen, war darauf weithin die gesamte Umaegend en, und sämtliche ren führten in die grohen Wälder im Nordwesten.

Da eo mir sehr wenig opvortun r.

beit weiter zu versfolgen und damit epenkue samten Makafrage einzutreten dhgh ich, zu r. mit Mbiabi zet eine friedliche benn n miffägn sei. vüen Ge⸗ sangene üͤbeeinstimmend aussogten, sei mit den ünpt⸗ lingen im Unfrieden vor zwei Tazen auseinan und habe sich in den Wäldern der vorgeschohenen Batalandschaften Tibati und öcg neu ——,P gefe

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Uebereinstimmende Nachrichten von Hanssas, Flücklin 8egs n Vangeri Bertua

Bertuas zur Bereitung der Pfeilgifte ꝛc. stets beschäftigt war, auf, egriffen. Unter dieses Weibes wurde das mitten im lirwa n einer verlassenen Farm gelegene neue Versteck Bertuas dessen Macht jetzt nur noch aus seiner persönlichen Umgebung und den Kriegern von Tibati und Goima nebst einigen Leuten von Goffi und Vangeri bestand, am 19. unter lebhaftem Gefecht erreicht und genommen. Der letzte Anhang Bertuas wurde dabei völlig zersprengt und das Pferd, 24 Weiber und Kinder und die gesamte Habe Bertuas wurden erbeutet. Er selbst war bereitz am Abend vorher infolge des Ueberfalls seiner Verpflegungs⸗ karawane außerhalb der Wege in den unbewohnten Wald geflüchtet und seine weitere Spur konnte, obwohl die gesamte Truppe, teilweise auch in der Nacht, die Gegend weithin abpatrouillierte, zunächst nicht aufgefunden werden; nach Aussage der Gefangenen hatte er nur noch fünf bis sechs Mann zur Begleitung. 1““

Oesterreich⸗Ungarn.

Das österreichische Abgeordnetenhaus verhandelte gestern,

wie „W. T. B.“ meldet, über einen drintlichen Antrag des Abg. Biankini, betreffend angeblich im Zusammenhange mit den Vorgängen in Kroatien vorgenommene Haus. suchungen in Laibach. Nach der Begründung der Dring⸗ lichkeit durch den Antragsteller, der wegen seiner Angriffe auf den Banus einen Ordnungsruf erhielt, stellte der Minister⸗ präsident von Körber, unter Festhaltung des Stand. punktes, daß die Vorkommnisse in Ungarn sich der Ein⸗ flußnahme der österreichischen Regierung entzögen, fest, daß die Voraussetzungen der Anträge über die erwähnten Vorkommnisse in Lai⸗ bach durchaus nicht zuträfen, und wies die unbegründeten Verdächti⸗ gunsgen gegen die österreichischen Behörden zurück. Der Minister⸗ präsident bezeichnete die gegen die ungarischen Beamten gerichteten Auslassungen als unangemessen. Seine Rede wurde wiederholt durch Proteste der Südslaven und radikalen Tschechen unterbrochen. Im weiteren Verlauf der Debatte erklärten sieben tschechische und slovenische Abgeordnete ihre Sympathie mit den Kroaten. Schließlich wurde derjenige Teil des dringlichen Antrags angenommen, in dem die Regierung auf⸗ gefordert wird, die Gründe für die gerichtlichen Untersuchungen gegen die Slovenen in Laibach bekannt zu geben. Der andere Teil des Antrags, die Vorgänge in Kroatien betreffend, erhielt nicht die notwendige Zweidrittelmajorität. Als der Präsident irrtümlich die Ablehnung auch des ersten Teils des Antrags verkündete, entstanden andauernde bei den Tschechen und Slovenen, bis die Richtigstellung er⸗ olgte. Darauf setzte das Haus die Debatte über die gewerblich Sonntagsruhe fort. Der Zollausschuß nahm gestern eine Reihe von Tarifklassen, darunter „Drechsler⸗, Holz⸗ und Strohwaren“, unverändert an. Bei der Tarifklasse „Papierwaren“ wurden die Positionen „Zellulose“, „Photographisches Papier“ und „Tapeten“ zurückgestellt und eine Resolution, betreffend die Förderung der Papierausfuhr, an⸗ genommen. Der Ausgleichsausschuß nahm unverändert Artikel 14 des Zoll⸗ und Handelsbündnisses an, der die Gleichstellung beider Reichshälsten bezüglich des Handels⸗, Gewerbe⸗ und Markt⸗ verkehrs betrifft. Im Laufe der Erörterung gab der Minister⸗ präsident von Köͤrber eine eingehende Hersse ung von dem Zustande⸗ kommen und der Natur der Loyalitätsklausel, die lediglich deklara torischen Wert besitze und ein Zeugnis sei für die Absicht der Re⸗ ierungen in Bezug auf die Achtung der gegenseitigen Rechte und erbindlichkeiten. Bezüglich der Frage der Wertpapiere erklärte der Ministerpräsident, es sei wohl undenkbar, bei einem einheitlichen Zollgebiete den freien Verkehr aller Produkte und Waren zu ge⸗ stattan fiund nur bezüglich der Wertpapiere eine einschränkende Norm zu schaffen.

„Der Itaglienerklub beschloß gestern, die Regierung zu inter⸗ pellieren, ob sie geneigt sei, Vorkehrungen zu treffen, damit die italie⸗ nischen Studenten der Innsbrucker Universität ungestört den Studien in den e Parallelkursen bis zu der versprochenen Verlegung der letzteren obliegen könnten, und für die Sicherheit der italieigüch spr⸗chenden Bevölkerung in Innsbruck Sorge zu tragen.

Großbhritannien und Irland.

Lord Onslg wie „W. T. B.“ meldet, zum Prä⸗ sidenten des Land ftsamts ernannt worden.

Im Oberhause berlangte gestern der Earl of Crewe Aus⸗ kunft über die Zulassung fremder Kriegsschiffe in britischen Koblenstationen. Er erwähnte, daß kürzlich eine große Zahl von Kriegsschiffen einer befreundeten Nation im Hafen von Colombo seweilt habe; wäre deren Gesinnung eine feindliche gewesen, o würde Colombo jenem 9121 auf Gnade und Un⸗ nade ausgeliefert gewesen sein. Der Erste Lord der Admiralität

arl of Selborne erwiderte, die im Jabre 1887 beschlossene Be⸗ chräntung der Zulassung fremder Kriegsschiffe in britischen HPäfen sei im

ahre 1893 aufgehoben worden; keine der Mächte verbiete britis Kriegsschiffen den Besuch ihrer Häfen. Nur in einem oder zwei Fällen ständen Bestimmungen hinsichtlich der Zahl der Schiffe, die ohne Anmel⸗ dung die Häfen anlaufen dürfen. —— habe die 2— 2.— anderer Mächte in großem Maße in Anspruch genommen, und es ! im allgemeinen Inieresse, daß befreundete Mächte sich in dieser Frage weit entgegenkämen. Wenn eine Macht, die Englands Gastfreund⸗ schaft genieße, dessen Schiffen Hindernisse in den Weg legen wollte beim Besuch ihrer Häfen, so würde der Fall in Erwägung gezogen werden. Die Anwesenbeit eines großen fremden Geschwaders in Celombo sei ein ausnahmsweischs u * les Vorkommnis gewesen.

Im Unterhause führte der Staatesekretär des Kriegsamts Brodrick in Beantwortung einer Anfrage, betreffend die Vorgänge in Somaliland, aus. solange keine weiteren Nachrichten pon dem General Manning ö, er keine Erklärung abgeben. William Redmond (Ire an, ob seit dem Monat d in dem das Sn, ber die Verhandlungen mit Jialien in dieser Aagelegenbeit erschienen sei, weitere Verhand. lungen mit jener Macht Fplofer worden seien. Der Staatssekretär des Kriegkamts Brodrick erwiderte: die britische Reglerung stede mit

der italtenischen Re in beständ Meinungsaustausch, der steis ““ gewesen sei. Die italtenische Re⸗ Unterstützung gewährt

jederzeit alle 5 moͤgliche A Schatzkanzler Ritchie M eestern eine Lens andels FE. die ihre Be⸗

ordnung der Londoner H denken gegen die Erhebung einer Einkommensteuer von aus⸗ ländischen Geschäftovertretern in England vortrug. Bei Eu⸗ fäheae dieser Steuer müßten die den Vertreter den Um⸗ atz und Nutzen ihrer Firmen in England a ; dadurch wüͤrden die ehrenhaften Firmen, die zu einer wahrheitsgemäßen Erklärung it seien, in eil geraten gegen⸗ uͤber denen, die diese Bereltwilligkeit nicht zeigien; diese zu er⸗ Eeiogene. sei aber nicht möglich Ferner würde eine solche esteuerung 8 für die 82 er ; im Ausland viel lichkeit baben. 544 ka 2— die erigkeit der zu und verf diese in n sn ziehen. Lord Roseberh Ach gestern bei der Eröffnung ders Handetlskammer in Burnley eine Rede, in der er mit auf mmmmn auf d it des Re⸗ perurteilen, pbue delzkammer

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. Bestrebungen andeter 9

Parteileidenschaft und persönlichen Vorurteilen zu erwägen, ob irgend ein praktischer Plan für Gegenseitigkeitstarife mit den Kolonien möglich sei, der die erwartete Wirkung, das Reich zu festigen, habe; weiter müsse erwogen werden, ob es möglich sei, das englische Volk zu bewegen, einem System zuzustimmen, das die Kolonien befriedigen würde. Wenn man die Sache vom imperialistischen Standpunkte aus betrachte, dürfe nicht vergessen werden, daß, obgleich England bei dem gegenwärtigen Steuersy stem nicht im stande sei, den Kolonien Tarifvorteile zu gewähren, es doch tatsächlich die ganze Last der Kosten der Reichsverteidigung trage, wofür in diesem Jahre ungefähr 70 Millionen Pfund Sterling aufgewendet worden seien; wenn die Bilanz gezogen werde, dürfe dieser Faktor nicht übersehen werden, und man solle nicht sagen, daß England den Kolonien gegen⸗ über nicht seine Pflicht tue. Ehe der Tarif geändert werde, müsse man eine Form der direkten Vertretung der Kolonien in der Reichs⸗ regierung haben, die in dieser Frage als Führer dienen könne. Er halte dies nicht für so undurchführbar, als manchmal angenommen werde. Nicht alle Erwerbszweige seien unter dem Freihandel ge⸗ diehen. Unter dem Freihandel seien große Landstriche der Be⸗ bauung entzogen und die eigene Nahrungsmittellieferung des Landes verringert worden. Die früher in den ländlichen Bezirken er⸗ folgte Bevölkerungszunahme habe aufgehört. Er sei keiner von denen, die dächten, daß der Freihandel ein Teil der Bergpredigt sei und als eine Bestimmung der göttlichen Vorsehung aufgenommen werden müsse. Andererseits sei eine lange und eingehende Erwägung nötig, ehe das Freihandelssystem geändert werde, unter dem der ungeheure Handel Englands aufgerichtet worden sei, oder ehe England Streit mit seinen Kunden anfange, die ihm zwei Drittel und möglicherweise drei Viertel seines Handels schüfen, um sich einen Kunden zu verpflichten, der ihm das dritte Drittel oder das letzte Viertel liefere. Auf den von ihm besprochenen Vorschlag müsse die auswärtige Politik wesentlichen Einfluß üben. Er gehöre 2 zu denen, die es für nötig halten, daß häusliche Abmachungen zwischen den Kolonien und England der Meinung irgend einer außenstehenden Autorität zu unterbreiten seien, doch möchte er auf der anderen Seite nicht verhindern, daß sie den Gegenstand der Meinung einer außenstehenden Autorität bildeten. England werde im Auslande nicht geliebt, das sei nichts Neues. Es habe stets Eifersucht und Feindschaft gegen England aus dem einen oder anderen Grunde bestanden. Aber England habe stets einen Fhe Schutz in der Freiheit seiner Märkte gehabt und müsse daber 4 r sorgfältig die Veränderung erwägen, die in seinen auswärtigen Beziehungen durch irgend einen gußeisernen Tarifzaun um das Reich herum geschaffen werden würde, den einige

Denker einzuführen vorschlügen.

Frrankreich. Der Ministerrat hat, dem „W. T. B.“ zufolge, in

seiner gestrigen Sitzung beschlossen, der Ministerpräsident

Combes solle in der Kammer verlangen, daß das Haus sofort die Interpellationen über die Kirchenpolitik des Kabinetts und die Ausführung des Gesetzes über die Kongregationen bespreche. Der Ministerrat beschäftigte sich sodann mit dem Budget für 1904. Die Regierung ist entschlossen, das Budgetgleichgewicht ohne Anleihe oder neue Steuern durch Er⸗ sparungen herzustellen.

Die Deputiertenkammer trat gestern wieder zusammen Der Ministerpräsident Combes schlug vor, sofort über die Interpellationen 8 verhandeln, die sich auf die Kirchenpolitik der Regierung beziehen.

er Deputierte Binder (kons.) fragte, welche Gründe den Minister⸗ E bestimmt hätten, die Demission des Polizeipräfekten Lépine erbeizuführen und ihn durch seinen (Combes) Sohn zu ersetzen. Der Ministerpräsident Combes legte gegen solche Anschuldigungen energisch Protest ein und erklärte sie für falsch. Diese Anschuldigungen seien ebensowenig begründet wie die, betreffend die Million der Kartäuser. Er werde dem Urheber dieser Anschuldigung nicht die Ehre antun, ihn vor die Assisen zu bringen. Man dab’ gegen ihn und seinen Sohn Erpressungsversuche verübt. Der Ministerpräsident verlangte schließlich, daß die Interpellation hinter alle anderen zurückgestellt werde. So⸗ dann wurde die Beratung der Interpellation, betreffend die Kirchen⸗ politik der Regierung und die Ausführung des Kon⸗ stegstionssesezes, beschlossen. Der Abbé Gayraud (katholischer

epublikaner) begründete die Interpellation über das von der Regierung beanspruchte Recht den Mitgliedern der aufgelösten Kongregationen das Predigen zu untersagen, erhob Einspruch gegen die von der Regierung befolgte Politik, die das Konkordat verletze, und fragte den Ministerpräsidenten, ob er denn die Trennung von Staat und Kirche vorbereite und ob er den Religionskrieg walle. Der Deputierte Baron Reille (Rallierter) erklärte, die Katholiken würden den Krieg annehmen, wenn man ihn ihnen aufdrängen wolle. Der Deputierte Massé (radikal) wies darauf bin, daß die Erlasse des Ministerpräsidenten über die Schließung der Kapellen usw. von einer Anzahl von Bischöfen in lruen Weise beantwortet worden seien. Er verteidigke diese Erlasse und aagte, es sei Zeit, an die Prüfung der Frage der Trennung von

taat und Kirche heranzutrelen. Der Deputierte Hubbard (radikal) brachte eine Tagesordnung ein, in der die Regierung aufgefordert wird, das Konkordat zu kündigen. Der Deputierte de Ramel (kons.) riff in heftiger Weise die Ma der Regierung an und forderte vie Katholiken auf sich diesen 2

regeln zu w. Hierauf

wurde die Verhandlung abgebrochen. hen Einem Telegramm aus Beni⸗Ussif (Algerien) zufolge haben arabische Räuber den dortigen Posorseher ermordet. Es war bisher unmöglich, der Täter habhaft zu werden.

Rußland. Der Gouverneur von Ufa Bogdanowitsch ist, wie „W. T. B.“ erfährt, im Stadtpark von zwei Personen erschofsen worden.

vEFTw.

Italien. Leiaee Der Papst empfing gestern die zweite Gruppe bayerischer Pilger und den Bischof von Regensburg. FCor S

Villaverde ist, einer Meldung des „W. T. Pl⸗ mit 231 Stimmen zum X Präsidenten der eputiertenkammer gewählt worden. W 66 eemn , 3 Wie das Wiener „Korresp⸗Bureau“ aus Kon⸗ stantinopel vom 18. d. M. meldet, steht, nach einer vor⸗ ttern eingegangen Depesche, die von Mitrowitza kommende 2 i Paschas in Ipek 11 Die lakowa kommenden Truppen gegen die bei Babeitloces oder Dehabat nicht verlassen. möglich, daß der Sultan, infol e der dungen über ste der Albanesen am 13. d. M. beunruhigt, einstellen lassen. Nach einer anderen Me die oppositionellen Albanesen nach dem Zusa am 13 d. M. unter Suleiman Agas bei Gras⸗ macel, 8 km nördlich von Djakowa, vereinigt und die von Kaprivnik üͤber dem 15 km füdlich von ellegenen serbischen Deischani ,, Nach den 4168 mit 8 Batai m

erletzten Nachrichten sei Schenfi 89 die Al schon ang Diese dürften lich nördlich

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beim Klester Deischank V 2g8- vue.

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esichts der Nähe der montenegrinischen Grenze sei die baldige

nterwerfung der Albanesen zu erwarten, da eine Einigemng mit den betreffenden Grenzstämmen bisher nicht erzielt worden sei. Die Angabe, daß die Ge 2 der zum Wider⸗ stand entschlossenen Albanesen 1. betrage, scheine eine unbegründete Schäßung zu sein. Der Verpflegungsdienst der vorrückenden Truppen mache mannigfache Schwierig⸗ keiten. Die christliche Bevölkerung im Gebiet der Bewegung der Albanesen und der Truppen sei außerordentlich beunruhigt und leide vielfach. Montenegro solle gegen Gusinje und Plava sowie die Mokra⸗Planina die Grenzwache be⸗ deutend verschärft haben.

Eine weitere Meldung desselben Bureaus besagt, das Bandenunwesen sei, wie überall, so auch im Sandschak Serres im Abnehmen begriffen. Der letzte Vorfall habe sich im Wilajet Monastir, im Krelse Florina, ereignet. Im Dorfe Celinec sei ein Flurwächter auf dem Wege zum Bazar erschossen, ein Mo⸗ hamedaner Se und zwei seien verwundet worden. Dorthin ent⸗ andte Gendarmerie habe einen mehrstündigen Kampf mit der Bande geführt, von der 7 Mann getötet worden seien, während die Gendarmerie einen Toten verloren habe. Der Major Abulkader und der Justizinspektor Pascal seien zur Ein⸗ leitung der Untersuchung dorthin gesandt worden.

Die Pforte erklärt, daß mit dem Einmarsch der Truppen in Ipek die Hauptaktion beendet sei. Jetzt verbleibe nur noch die Züchtigung der albanesischen oppo⸗ sitionellen Minorität. Diese werde auch gegen jene durch⸗ geführt werden, die erst im letzten Augenblick Gnade erbeten hätten.

Nach offiziellen Meldungen haben sich die Stämme Reka und Hasi unterworfen und die Durchführung der Reformen einschließlich der Verwendung christlicher Gendarmen an⸗ genommen. 8 8

Numänien. 3

Wie die „Agence Roumaine“ meldet, wurden bei den vor⸗ gestern begonnenen Wahlen für die Departementsräte 110 Liberale und 10 Konservative gewählt. 60 Stichwahlen haben stattzufinden, bei denen sämtlich die Aussichten für die Liberalen günstig sind. Die Ruhe wurde nirgends gestört.

Schweden und Norwegen.

In der Zweiten Kammer des schwedischen Reichs⸗ tages wurde, wie dem „W. T. B.“ mitgeteilt wird, das folgende, an den Vizepräsidenten Pehrson gerichtete

Telegramm verlesen:

Wismar, 19. Mat. Für die bei Veranlassung des Beschlusses der Zweiten Kammer unserer Stadt gewidmeten SeaSihen Grüße und warmen Wünsche für künftiges Gedeihen sprechen wir im Namen

unserer Stadt unseren herzlichsten Dank aus. Bürgermeister und Rat.

Dem Berei der Ersten Kammer ist folgendes Telegramm aus Wismar zugegangen:

Nachdem durch einen Beschluß der Ersten Kammer der hoch⸗ herzige Antrag Ihrer Regierung, Wismar gänzlich freizugeben, perfekt enßesen ist. haben Sie . Stadt in so anerkennenden und herzlichen Worten gedacht, daß wir uns gedrungen fühlen, im Namen unseres Gemeinwesens unserem aufrichtigen Dank druck zu geben. Mögen Ihre Wünsche für unser Wohl sich erfüllen! Bürgermeister und Rat. Das norwegische Laßthing hat mit 16 gegen 13 Stimmen den Entwurf eines neuen Aktiengesetzes abgelehnt.

8 EEEEE“ 1.“ ö—

Aus Washington meldet das „Reutersche Das Staatsdepartement sei benachrichtigt worden, daß England durch seinen Geschäftsträger in Peking seine Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben habe, China dieselben Bedingungen für die Entschädigungszahlung zu gewähren, wie sie die Vereinigten Staaten angenommen hätten, nämlich Zahlung auf der Silberbasis, mit dem Vordehalt, daß im Falle nicht rechtzeitiger Erfüllung der Verpflichtungen die Zahlung auf der Goldbasis zu erfolgen habe.

Es verlautet SH. die Vereinigten Staaten seien gesonn en, nachdrücklich auf der Einräumung gleicher vorrechte zu bestehen, wie sie anderen ußland eingeschlossen, von China gewährt würden. Das Staats⸗ departement habe von Rußland Bürgschaften dafür, daf elbst in dem Falle, wenn die Mandschurei unter russische Kontrolle komme, der amerikanische Handel nicht leiden werde. Das Departement vertrete dabei die Ansicht, daß der amerikanische leide, wenn russische Waren zollfrei in die Fhnisce eingingen, während amerikanische Waren einen Zoll bezahlen müßten. VV —WWT“]

assvitgg..

Nach einer in London eingetroffenen am Depes haben 1100 Derwische, die ger des S9,8 885 am 4. Mai die Abessinier am Flusse Webbi⸗Schebeli angegriffen. Die Derwische seien zurückgesch worden 300 Tote, die Abessinier 30 Tote und undete verloren.

Dem „Reuterschen Bureau“ wird aus Fez vom 15. d. M. gemeldet: Eine starke Abteilung des Zemmurstammes, die von der Regi bewaffnet und besoldet worden sei, um die

Trup des Sultanz auf der 2—,— Ta weeegen, e am 14. d. mit den Wasfeh deheren . in ihre ätten zurückgekehrt.

Anustralien.

Die meisten australischen Zeitungen sprechen sich, wie dem W. T. B.“ berichtet wi ö3ö8 des Staats⸗ sckretärs dr nüsbne Chamberlain aus. Der Premier⸗ eügaser von MWiu Weunes⸗ hat 8 ö.E orgfältig erwägen, ob Auftralien, wenn es dem pie Eeefa folge, nicht mehr verliere, alg es e. Der stellvertretkende Premierminister von Queensland

41 der Henag. dc 8 Verl vöu ari ürde, Hindern sofoetigen Anmabene der neuen dilden dürfte.

Nr. 40 „Zentralblatts der

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EStatistik und Volkswirtsch zft.

Die Zwangsversteigerungen von Grundstücken in Preußen im Fahre 1902.

Im „Justizministerialblatt“ sind jetzt die Ergebnisse der vor⸗

Freese Zusammenstellungen der Zwangsversteigerungen von

rundstücken in Preußen für das Geschäftsjahr 1903 veröffentlicht worden. Danach hat die Zahl der Zwangsversteigerungen von Grund⸗ stücken, die in den Jahren 1895 bis 1900 stetig von 11 436 auf 8621 zurückgegangen, im Jahre 1901 aber wieder auf 9875 ge⸗ stiegen war, im Jahre 1902 eine weitere erfahren. Es wurde im vergangenen Jahre in 10 834 Zwangsversteigerungen von Grundstücken der Zuschlag erteilt, das sind 959 Fälle oder 9,7 % mehr als im Vorjahre, in dem eine Erhöhung der Zahl der Zwangsversteigerungen von Grundstücken um 1254 oder 14,5 % zu verzeichnen war. Berücksichtigt man, daß die Zahl der Subhastationen sich im Laufe der fünf Jahre 1896 bis 1900 sehr bedeutend verringert hatte, so daß sie jetzt trotz der Zunahme der beiden letzten Jahre noch nicht wieder die Höhe der vor 1896 liegenden Jahre erreicht hat, so fällt jeder Grund fort, die Zunahme als besonders bedenklich anzusehen, zumal da man voraus⸗ sehen konnte, daß die ungünstige wirtschaftliche Lage und die inzwischen wieder mehr und mehr geschwundene Schwierigkeit, Baugelder und Hypotheken zu beschaffen, auf die Zahl der Zwangsversteigerungen ein⸗ wirken mußte.

Land⸗ und forstwirtschaftliche Grundstücke sind an der Zunahme der Subhastationen im vergangenen Jahre überhaupt nicht beteiligt gewesen. Die Zahl der Zwangsversteigerungen von Grund⸗ stücken dieser Art ist seit dem Jahre 1894 ununterbrochen erheblich zurückgegangen: von 4398 auf 3200 im Jahre 1900, stieg dann 1901 zwar wieder um 360 oder 11,6 %, nahm jedoch im vergangenen Jahre abermals ab, wenn auch nur um 7 Fälle oder 0,2 %; es erfolgte 1902 in 3553 Zwangsversteigerungen land⸗ und forstwirtschaftlicher Grundstücke die Erteilung des Zuschlags Dagegen hat die Zahl der Zwangsversteigerungen anderer Grundstücke, die in den Jahren 1895 bis 1899 von 7131 auf 5411 sank, 1900 wieder ein wenig (um 10) und 1901 stärker, um 894 oder 16,5 %, zunahm, im ver⸗ gangenen Jahre eine weitere Steigerung um 966 oder 15,3 % er⸗

fahren und sich damit auf 7281 erhöht.

1“ Zur Arbeiterbewegung.

Die Berliner Metallschläger haben, der „Voss. Ztg.“ zu⸗ folge, am Montag die Arbeit in den meisten Betrieben niedergelegt. Sie verlangen die neunstündige Arbeitszeit, einen Zuschlag von 25 v. H. und höhere Stücklöhne. In der hiesigen be Maschinenfabrik sind die Dreher ausständig. a ohne diese der Betrieb nicht aufrecht erhalten werden konnte, müssen auch die übrigen Arbeiter (etwa 100) feiern.

Der Ausstand der Schiffsstauer und Hafenarbeiter in Danzig Cgl. Nr. 90 d. Bl.) ist nach einer telegraphischen Nachricht der „Magdeb. Ztg.“ nunmehr beendet. Sämtliche Ausständige haben die Arbeit wiederaufgenommen; ihre Forderung höherer Löhne ist nicht bewilligt worden.

Der Ausstand in der Aachener Stahlwarenfabrik vorm. Schwanemever ist, wie die „Köln. Ztg.“ meldet, durch die Wieder⸗ aufnahme der Arbeit beendet. (Vgl. Nr. 72 d. Bl.)

„In Bochum sind, nach der „Rh.⸗Westf. Ztg.“, sämtliche Zimmerer in den Ausstand getreten. Dem Streik liegt die Absiht zu Grunde, die erhöhten Lohnforderungen durchzudrücken.

Die ausständigen Zimmerer in Osnabrück (vgl. Nr. 118 d. Bl.) haben demselben Blatt zufolge sich in einer * . ab⸗ gehaltenen Versammlung mit 63 gegen 5 Stimmen für Annahme der vom Gewerbegericht als Einigungsamt gemachten Vermittelungs⸗ vorschläge erklärt, die auch die Meister (bis auf drei) angenommen haben. Die Gesellen erhalten eine Erhöhung von 2 3 für die Stunde. Gestern 8. sollte die Arbeit wieder aufgenommen werden.

In einer Ver 2 der Steinsetzer in Leipzig wurde über die Ausführung eines Auftrags berichtet, den der Innungsgehilfen⸗ ausschuß gemeinsam mit der Leitung der Gehilfenorganisatkon von einer f n Versammlung erhalten hatte zwecks Aufstellung eines

neuen Lohntarifs an Stelle des bisherigen, der Ende 1903 abläust.

Es lag ein entsprechender Entwurf vor, der nach der „Lpr. Zta.“ u. a. orderungenenthielt: 9 stündige tägliche Arbeitszeit, 70. Mindest⸗ tundenlohn, Beendigung der Arbeitszeit an Sonnabenden um 5 Uhr, an den Tagen vor den ersten Feiertagen der drei bohen Feste um 3 Uhr Nachmittags, in beiden Fällen bei voller Tagesberechn Freigabe des 1. Mai, täglich ährung zweier Pausen von 20 Minuten, die mit bezahlt werden ꝛc. Die rsammlung genehmigte den Entwurf und beauftragte den Gesellenausschuß, ihn der Innung —2 dem Ersuchen um Annahme mit zweijähriger Gültigkeit vor⸗ zulegen. In Chemnitz legten, wie der „Magdeb Ztg.“ gemeldet wind, die organisierten Dachdeckergehilfen die Arbeit nieder, weil die Meister ihre Forderungen nicht bewilligt haben. Sie fordern Ver⸗ kürzung der tezeit und einen einheitlichen Stundenlohn von 55 ₰.

Zwölf Arbeiterverbände der Ostschweiz, vorwiegend der Textilindustrie angehörend, beschlossen, einem der Frkf. 8 . zufolge, beim Ständerat um die Durchführung eines rüheren Arbeiteschlusses an Sonnabenden titionieren.

In Triest ist, wie „W. T. B.* der Tischler 77

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Kunst und Wisseunschaft.

Nach dem „Amtlichen Bericht aus den lungen“ im letzten Vierteljahr des versl

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