1903 / 121 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 25 May 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Literatur. 1“

Syvstem der Finanzwissenschaft. Ein Hand⸗ und Lehr⸗

c. SeChehchewase und Studierende von Wilhelm Roscher. ünfte, vermehrte Auflage, bearbeitet von Otto Gerlach. 2 Halb⸗ aände. XII, 512 und VI, 524 Seiten. G. Cottasche Buch⸗ handlung Rachf., Stuttgart. Geh. 16 Die deutsche Literatur hat keinen Ueberfluß an neueren spstematischen Darstellungen der Finanzwissenschaft, die sich nach ihrer Anlage als für weitere Kreise geeignete Hand⸗ und Lesebücher charakterisieren ließen. Das groß angelegte Wagnersche Werk ist für denjenigen, der sich berufs⸗ maͤßig mit der Finanzwissenschaft heschäftigt, von unschätzbarer Bedentung. Aber x umfassende Vorkenntnisse voraus und ist deswegen sowie bei seinem Umfange, seiner ganzen Anlage und nicht zum wentasten dei seiner Sprache wie auch wegen mancher für den nicht zur Kritik befähigten Leser eine nicht unbedenkliche geistige Nahrung bietender Theorien geinen Verbreitung in Laten⸗ kreisen kaum geeignet, immer nicht vollendet. Dem Schoͤnbergschen haften aller Vortrefflichkeit, ganz ab⸗ sehen don seinem Preise, doch die Mängel jedes aus ver⸗ chiedenen Federn herr⸗ en Sammelwerks an. Die letzte Auflage don Steins Finanzwissenschaft rührt aus der Mitte der 80er Jahre des vorigen Jahrbunderts der, und seiner allgemeinen Verwendbarkeit stehen schen seine Dialektik und Begriffsspielereien hindernd im Wege. So bleiben als für den Unterricht und namentlich den Selbstunterri von Studierenden und Laien von allge⸗ meinet, aber ohne spezielle fachwissenschaftliche Vorbildung brauchbare Handb eigentlich nur dieijenigen von Roscher, Cohn, Umofendach und Ebeberg. Von diesen vier Werken hatte aber bisher auch nut das Chebergsche innerhalb der letzten zehn Jahre eine Neu⸗ keatbeitung erlebt; die jüngste Auflage des Umpfenbachschen rührt aus dem Jahre 1887, das Cohnsche von 1889 und die bisher neueste svierte) Auflage des Roscherschen von 1890 her. Wenn man berück⸗ 1 a welche zum Teil grundstürzenden Umgestaltungen sich gerade in den 90 er Jahren des vorigen Jahrhunderts auf dem Gebiete der Finanzpolitik vollzogen haben, wie sehr sich die finanzielle Situation der Staaten und Kommunen, wie sehr sich aber auch die sbeoretischen Anschauungen in dieser, wenn auch kurzen Spanne Feit geändert haben, so erhellt, daß so weit zurückliegende Werke serade zur Information als in der Materie homines rudes an sie berantretender Leser nicht mehr genügen. Es ist daher mit Dank sa bepgrüßen, daß ein ler Fachmann, Professor Dr. Gerlach in Knigsberg, es auf sich genommen hat, durch eine Neubearheitung des Rescherschen Werkes ein wieder auf der Höhe der Zeit stehendes, für weite Kreise geeignetes Lehr⸗ und Handbuch zu schaffen, und es darf betont werden, daß ihm dies durchaus gelungen ist. Wie die neuen Herausgeber des ersten, die Grundlagen der Nationalbkonomie enthaltenden und des dritten, die Nationalökonomik des Handels und Gewerbfleißes behandelnden Bandes von Roschers hochgeschätztem System der Volkswirtschaft“, Professor Dr. Robert Pöhlmann in Erlangen und Professot Dr. Wilhelm Stieda in Leipzig, ist auch Gerlach bei der Weiterführung und Ergänzung des den vierten Band bildenden 15 der Finanzwissenschaft“ bestrebt gewesen, GEFigenart und Charakter des Werkes wie alle seine Vorzüge zu er⸗ halten und doch zugleich in zahlreichen Erweiterungen des Inhalts das neuere statistische, ene und literarische Material über alle nanzpolitischen Zeitfragen eingehend zu berücksichtigen, so daß der Umfang des Werkes um ein Drittel zugenommen hat. Von den größeren Zusätzen seien diejenigen über die Klassifikation des Staats⸗ vermögens und der Staatseinnahmen in den Kulturstaaten der Gegen⸗ wart, über das Wesen der Gebühren, über die Grundsätze der Steuer⸗ Hetlhs. über pie Steuerhewilligung hervorgehoben. Sehr dankenswert sst auch eine von Gerlach gegebene Darstellung der Grundzüge des deutsch⸗preußischen Steuersystems und Uebersicht der einzelnen Steuern und ihrer Erträge in den wichtigsten anderen Staaten. Ueberhaupt haben die von den Steuern einschließlich der Zölle, insbesondere von den direkten und den eeses .⸗ handelnden Abschnitte in allen sihren Teilen umfangreiche Erweiterungen erfahren; dasselbe gilt von den Abschnitten über Gemeinde⸗ und über bundesstaatliche Fi. nanzen srwie von denen über Staatsschulden und Etatswesen. Pas Weik bietet daher auch in seiner neuen Auflage einen reichen Schatz von Belehrung und Anregung und ist, wie kein andexes, geeignet, den gebildeten Laien und den jungen Studierenden in die Finanzwissenschaft einzuführen, ihm einen Begriff von der Bedeutung der Aufgaben staatlicher Finanzverwaltung und politik zu geben. Aber auch der⸗ 8* ge, welcher sich schon vielfach mit finanzwissenschaftlichen Problemen beschäftigt hbat, wird noch manche Anregung und Befriedigung in dem Sturium der fünften Auflage finden. So hat die deutsche Wissen⸗ chaft allen Grund, dem neuen usgeber für diese Neubearbeitung 21 das auch fernerhin nicht nur ale Teil von 128 „Spstem der Holkewirtschaft“, sondern guch als eheregee 1 seinen Platz zu behanpten vermag, zu aufrichtigem Danke verpflichtet

Land⸗ und Forstwirtschaft. 8

Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats M Mai 19058.

Rach den im Königlichen Statistischen Bureau zusammenstellten Ergebnissen der Erbe ürber den Stand der Saaten in berechtigte derselke um Mitte des Meonats Mai in folgen warsungen, (Begutechtungehiffer 1 bedeutet: sehr gut. 2 3. mittel [rurchschnittlich!, 4 :g 5: sebhr h W

1 Um April 3,3), Sän igen 2,5. inter ril 2,5), r. X 29 Som lommergerste 2.,5, Ha b Luzerne 2.7 (wie im Avril rung, Mänseschadens, werben: 500 ha oder 20,79 % der mit Wi P- der mit Winterspeln 128 947 ha intet n kebauten Fläche, 17 081 ha oder 1,39 und 1821 1.2 2,07 % der mit Luperne aͤche. 1 8e uterung dieser Jadien wird in der „Sat. Korr.“ fol⸗ emerkt: Wäahrend des verfle (Mitte April bie bin Mal) berrschte 8 mimn andavernd reundliches, .J detter, weh 49 28 5 e e baäufigen und meist zecht ergie slenweise Welkenbröche jegebiets, wohin weniger daron gelangte, cine wöhnlich starf war die Avpril im Oder und W 50 cm angrwachsen und durch se Uekerichwemm eingetreten war. Uen werden a schwere caner

g 8 aue Amise mft. folge der den Arckem, von denen die kieker unter Wg 4— tie ESommerbestellung EES AIAnS sfür die vein- und der der mn, eese. im 2 18eSF-..

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crörters Möͤuevlag vellauter wohl in der Beruübhter aus

8

fast allen Landesteilen; zahlreicher 11 aber nur dier und G

da aufgetreten. Die Anwendung von Erfolg gehabt zu haben, wie aus dem 8 gobezirk Sigmaringen, dem —— am meisten von ihnen benmgesuchten Landes⸗ teile, bestätigt wird. An sonstigen tierischen Schädlingen werden vielfach Maden, Drahtwürmer, Fritfliegen und Engerlinge, an pflanz⸗ lichen fast überall Hederich, vereinzelt auch Getreideblumen und wilder Senf genannt. b 8 EFine der Art nach noch nicht festgestellte Made hat sich im Kreise Greifswald gezeigt. Da die Made vermutlich behufs ihrer Ver⸗ vuppung in die Erde gekrochen ist, empfiehlt sich in vorkommenden Fällen, wenn ihre Feststellung beabsichtigt wird, die Einsendung von deneen mit der Erdumhüllung der Wurzeln. Nach der vorläufigen Aeußerung des pflanzenphysiologischen Instituts der Königlichen Universität zu Berlin könnte der Schädling die anthomyia coarctata sein. Die bis zur vormonatigen Zusammenstellung aufgeführten Um⸗ pflügungen haben im Berichtsmonat eine nicht unbeträchtliche Zu⸗ nahme erfahren, da, wie schon vorstehend erwähnt, manche Hoffnung auf Wiederbelebung der Pflanzen vergeblich war. Stücke, auf denen nur etwa die Hälfte tot war, hat man durch Eindrillen von Sommerfrucht aus⸗ gefüllt. Obgleich hier und da noch Felder, welche bisher wegen Nässe nicht ju betreten waren, der Umackerung harren, können die obigen Zahlen⸗ über die Umpflügungen doch als endgültig angesehen

werden. Zu erwähnen ist, daß das Ergebnis der Umpflügungsziffern nicht zum geringen Teile der im verflossenen Winter hervorgetretenen Mänuseplage zuzuschreiben ist, was besonders für Klee zutrifft. An der sich für den Staat beim Winterweizen ergebenden umgepflügten Fläche von 20,79 v. H. oder 209 500 ha haben den bedeutendsten Anteil die Re⸗ gierungsbezirke Magdeburg (50,08 v. H.), Stade (46,28) und Aachen (41, 11). Beim Winterroggen betragen sie im Staate 2,87 v. H oder 126 947 ha, woran die Regierungsbezirke Gumbinnen (18,25 v. H.) und Hildes⸗ heim (10,45) zumeist beteiligt sind. Unbedeutender sind die Um⸗ pflügungen beim Klee und der Luzerne gewesen; für sie sind im Staate 1,39 und 2,07 v. H. oder 17 081 und 1821 ha ermittelt worden, wovon der verhältnismäßig größte Anteil für Klee auf den Regierungsbezirk Stade (12,36 v. H.) und für Luzerne auf Osnabrück (12,40) entfällt. Bis zum 20. Mai gingen 4930 Berichte ein, davon

aus dem über⸗ mit Um⸗ aus dem über⸗ mit Um. Regierungsbezirk haupt ftügüngsr Regierungsbezirk haupt pflügungs⸗

angaben angaben Königsberg 32 Hannover ..160 84 Gumbinnen Hildesheim. . .112 Danzig Lüneburg 231 Marienwerder

Stade. 88EbI11“”“ 7 Potsdam Osnabrück

rankfurt .

tettin..

Aurich.. 9 8 Köslin

Muͤnster.. 1 8 Minhen 70 Stralsund . . Posen

Arnsberg .169 11815 Bromberg .. . . Wiesbaden . . . 119 Breslau. HFrblenn .. . .112 Liegnitz Düsseldorf 147 Oppeln Magdeburg

EET68 5n Trier 151

Merseburg . . . .

Erfurt

vechea .. . Sigmaringen . . 12. Schleswig . .345

Ueber den Stand der einzelnen Fruchtarten, welchen am besten die von den Vertrauensmännern abgegebenen Begutachtungsziffern bezeichnen, ist bezüglich des Winterweizens zu wiederholen, daß allgemein über die geringe Widerstandsfähigkeit des englischen Saatkornes geklagt wird. Bedeutend kräftiger soll s der biesige kleine Weizen erwiesen haben. Die Ziffer für den Staatsdurchschnitt berechnet sich auf 3,1 gegen 3,4 im Vormonat. Am ungünstigsten zeigte sich der Stand im Regterungsbezirk Stralsund (3,6); besser als mittel wird er nur in den Regierungsbezirken Sig⸗ maringen (2,3), Wiesbaden (2,5), Koblenz und Düsseldorf (2,7) Oppeln, Cöln und Trier (2,8) sowie in Aachen (2,9) bezeichnet. Winter⸗ roggen, für den sich die Note im Staatedurchschnitt auf 28 pegen 30 8 Vormonat berechnet, ist in den östlichen Landesteilen dürftiger als in anderen Gegenden in den Winter gekommen und konnte sich dort nicht entsprechend erholen. Wenn daher sein Stand wohl auch in manchen anderen Landesteilen geringer als mittel beurteilt wird, so ist er doch am ungünstigsten in den Regierungsbezirken Koͤnigsberg (3,5), besonders aber in Gumbinnen (3,9), wo mehrere Vertrauens⸗ männer berichten, daß viele Felder infolge der Kälte fast nur gelb und spitz gewordene Pflanzen zeigen.

Von den Futterpflanzen hat die Luzerne im ganzen keine Fort⸗ schritte gemacht; dagegen wird Klee allgemein besser als im April beurteilt. Die Begutachtungsziffern bei beiden Arten gehen denn auch im Durchschnitt für den t (2,.4 und 2,7 gegen 2,5 und 27 im —, sowohl wie für die einzelnen ee ene über das Mittel binaus, mit Ausnahme der Regierungsbezirke it und Schleswig, in welchen sich bei der Luzerne gerade 3,0 ergibt.

Der Stand der Wiesen ist durchweg befriedigend und würde noch desser begutachtet worden sein, wenn nicht sehr viele, auch Feld⸗ wiesen, unter eer ständen; ihr Wachstum bat im Berichtsmonate unter allen tarten ufw. den desten Aufschwung gemacht, und zwar im Staatsdurchschnitt auf 2,4 von 27 im April.

Was die Sommerung anlangt, so ist bereite et erwähnt,

ß ihre Bestellung des nassen Wetters noch zu Ende ge⸗ rt und desdalb, oder weil die Saaten noch nicht g eei noch,

oftmals keine Noten abgegeben werden H daß die Kartoffeln,. t t, viel zu faulen gen, be⸗- G

Schneesturmbeschädigungen in den preußischen Staats⸗ forsten im April 1903 ist purch Sturm und Orveln,

Vertil gung scheint

e 9 ½ £ 17. April d. Schnec in kaak 8 Sir.

licher verursacht worden, auf 000 Iim Derbbolz bezkff verteilt sich Summe die

.

8 5F

In Oberschlesien haben die P berffofsten sich der dortige Schaden beziffert, ist jedoch noch nicht zu uͤbersehen.

Wie im vorigen, so wird auch in diesem Jahre die Holzein⸗ fuhr aus Rußland unbedeutend werden. Ein erheblicher Zuzug russischer Hölzer ist nicht zu erwarten, da die früh eingetretene Schnee⸗ ee. 8 Anrücken an die flößbaren Gewässer vorzeitig ein Ziel gesetzt hat.

Der deutsche Holzmarkt ist deshalb aufnahmefähig geblieben. und gerade die leistungsfähigsten Sägemühlen haben ihren

ahresbedarf noch nicht gedeckt. Die Bautätigkeit in den großen Städten scheint noch im Steigen begriffen zu sein.

Unter diesen Umständen wird der unerwartete, durch die starken Schneestürme veranlaßte Holzanfall von Bau⸗ und Schneidehölzern den Holzhandel nicht ernstlich zu beunruhigen vermögen.

115 die in bedeutender Menge vorhandenen Grubenhölzer wird eine Erweiterung des Absatzgebiets durch Bewilligung billiger Aus⸗ nahmetarife zur Versendung nach dem westlichen Deutschland und nach den Seehäfen angestrebt. Die erforderlichen Verhandlungen sind bereits eingeleitet worden. 8

Die Staatsforstverwaltung wird, soweit es in ihren Kräften steht, bezüglich der Schneesturmhölzer das Kaufgeschäft durch Ver⸗ längerung des Termins für zinsfreie Stundung der Kaufgelder er⸗ leichtern und einer etwaigen Ueberfüllung des Marktes durch Ein⸗ der Holzschläge im kommenden Jahre vorbeugen.

“]

Saatenstand in Anatolien. Der Kaiserliche Generalkonsul in Konstantinopel berichtet

unterm 13. d. M.: Die Winteraussaat in Anatolien hat wegen des

lange vergeblich erwarteten Regens, der zur Bewässerung des Bodens nach der Ernte nötig ist, erheblich hinausgezögert werden müssen. Nachdem endlich Ende November v. J. Regenwetter eingetreten war, unterbrach bereits Mitte Dezember strenge Kälte die Arbeiten. Nach der Schneeschmelze im März d. J. ist jedoch die Aussaat sehr eifrig gefördert worden, so daß der im Herbst erlittene Zeitverlust als wieder eingebracht angesehen wird. Die Anbaufläche hat sich, wie schon jetzt festgestellt werden kann, von neuem wesentlich vergrößert. Eine weitere Vergrößerung ist zu er⸗ warten, da in Anatolien die Aussaat in den Niederungen zwar Ende April beendigt zu sein pflegt, doch auf den Hochebenen bis in den Juni hinein fortgesetzt wird. Günstige Witterungsverhältnisse voraus⸗ gesetzt, können also die Aussichten der diesjährigen Ernte schon jetzt, was die Menge anlangt, als gute bezeichnet werden. Die 65. Bestellung der Felder wird voraussichtlich in einem ver⸗ nderten Verhältnis der angebauten Getreidearten zum Ausdruck gelangen. Harter Weizen kann in Anatolien noch bis gegen Ende Februar gesät werden. Da dieser Zeitpunkt, wie erwähnt, hatte überschritten werden müssen, sind hauptsächlich Gerste und weicher Weizen zur Aussaat gelangt. Von seiten der Direktion der Anatolischen Bahnen ist den Bauern Saatgerste bester Art zur Ver⸗ fügung gestellt worden. Es werden also in diesem Jahre voraus⸗ sichtlich mehr Gerste und weicher Weizen als früber geerntet werden. Der Stand der Felder ist bisher befriedigend und verspricht, falls nicht heftige Südwinde und andauernde Trockenheit eintreten, auch qualitativ eine gute Ernte. G 8

Saatenstand und Getreidehandel in Rumänien.

Der Kaiserliche Konsul in Galatz berichtet unterm 15. d. M..: Die Witterung im April d. J. war den Feldern außerordentlich ünstig. Selbst Weizenfelder, die den Winter schlecht überstanden

tten, haben sich erholt und persprechen noch einigen Ertrag. Da⸗ gegen hat sich der Stand der Rapsfelder nicht gebessert; die Ernte⸗ aussichten für de Fruchtart sind daher nur Fering.

Auf dem Getreidemarkt hat die Besserung keinen langen Bestand gehabt. Italien blieb sowohl für Weizen wie für Mais der Hauptkäufer. 8

Es wurden ausgeführt: 8 ndes im R B smu 5 n d. J. Weizen. . . 137 807 Tonnen 100 296 Tonnen Roggen. 21 087 15 928 Mais . 53 900 Gerste .8636 611 Hafer 7 841

*„ 2 1“ 1 . 2

sich unter diesen Umständen nicht behaupten. Für Sulina⸗Dampfer wurden zuletzt 819 d für die Tonne Rotterdam⸗Antwerpen bezahlt.

Die Vorräte an Getreide belaufen sich in Galatz auf ungeföht. 1

2500 t Weizen,

Die Getreidepreise betragen etwa (für 1000 kg cin): eilen . M 141—149,

8“

tand des Wintergetreides in den Vereinigten Staate von Amerika am 1. Mai 1903.

Das Ackerbauburean in Washington bezeichnet den Stand des Winmterweizens am 1. Mai 1908 mit 92,6 (bei Annahme pon 100 2— Ausdruck für emne sehr gute Ernte) 76,4 am 1. Mai 8 94,1, 88,9 und 76,2 am gseichen Tage der Jahre 1901. 1900 und N

vggEn n

in den vier vorhergehenden Jahren.

8 n

wird auf 33 107 000 Acres 236 000 und 25 820 000

26 die

erheblich gelitten.

Die Frachten, . Ende April d. J. etwas gestiogen, konnten

zum Deutschen

undheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln. 1“

Unterleibstypbus in Gelsenkirchen 1901.

Die Entstehungsursache der anfangs September 1901 in Gelsen⸗ fircen und Umgegend aufgetretenen und mit Ende November des⸗ selben Jahres in der EW“ zum Abschluß gelangten Typhus⸗ epvidemie wurde, wie in den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gefundheitsamts“ berichtet wird, in einer Verseuchung der Wasserleitung des Wasserwerks für das nordwestfälische Kohlen⸗ gebiet gefunden, wenn auch der Nachweis des Vorkommens von Typhusbazillen in dem Leitungswasser nicht erbracht werden konnte. In Frage kamen für diese Annahme zwei Möglichkeiten. Einmal die Verseuchung durch einen Bruch des Wasserleitungsrohrs in Königssteele, Kreis Hattingen, Reg.⸗Bez. Arnsberg, in dem sich bis zum 7. Juli 1901 ein Typhuskranker befunden hatte, dessen Ent⸗ leerungen angeblich auf dem durch das Wasser später überschwemmten Hof agsgegossen waren. Zum anderen konnten schon bei der Ent⸗ nahme des Wassers Typhuserreger in die Leitung gelangen, wofür folgende Umstände sprechen. Das Wasserwerk, welches den sehr ausgedehnten Bezirk des nördlich⸗ westfälischen Kohlen⸗ ebiets versorgt, entnimmt sein Wasser aus mit Schlitzrohren ver⸗ bundenen, geschlitzten Brunnen, die bis auf 5 m Entfernung an die Ruhr gerückt und in einer Tiefe von 4 bis 5 m nur durch eine Schotterschicht von faustgroßen Steinen von dem Flußbett getrennt sind. Außerdem ergab die Untersuchung, daß bei Wassermangel, namentlich in den heißen Monaten, unmittelbar unfiltriertes Ruhrwasser durch ein Stichrohr aus dem Flusse der Wasserleitung zugeführt ist. Hinzu kommt, daß sich etwa 300 m oberhalb der Ein⸗ mündungsstelle des fraglichen Stichrohrs ein kleiner Bach, der Eiberg⸗ bach, in die Ruhr ergießt, der unter anderem alle Schmutzwässer und sonstigen Unrat aus 2 Dörfern aufnimmt, in welchen während des Juli 1901 Tvphusfälle vorgekommen sind. Nach Lage der örtlichen Verhältnisse und dem Aussoben des Bachwassers bei der an Ort und Stelle seiner Zeit vorgenommenen amtlichen Untersuchung erscheint es weifellos, daß mit Typhuskeimen infizierte Abgänge von den Dorf⸗ lmwohnern. insbesondere von den Bachanliegern, sn den Bach und von da in die Ruhr gelangt sind.

Daß die letztere von diesen beiden Infektionsmöglichkeiten den Ausbruch der Seuche herbeigeführt hat, kann mit Sicherheit ange⸗ nommen werden. Daß es sich nur um eine Ansteckung durch Leitungs⸗ wasser gehandelt hat, beweist der Umstand, daß sich sämtliche Typhus⸗ erkrankungen auf das Versorgungsgebiet des genannten Wasserwerks beschränkt haben.

Was den Verlauf der Epidemie anlangt, so ist in der vom 8. bis 21. September 1901 ein explosionsartiger Ausbruch unter steilem Ansteigen der Erkrankungskurve beobachtet worden, von da ab hat ein allmähliches, durch zeitweilige Anstiege unterbrochenes Absinken stattgefunden. Insgesamt wurden während der Zeitdauer der Evidemie 2314 Nyphusfälle gemeldet, die sich über ein Gebiet von 120 qum mit rund 300 000 Einwohnern erstreckten. Außer diesen Erkrankungen kamen auch Typhusfälle in einigen Ortschaften x259 Kreise der Regierungsbezirke Münster und Düsseldorf vor, welche an den Bezirk Arnsberg angrenzen. Auch die Wasserversorgung dieser Orte wird durch das Wasserwerk für das nördlich⸗westfälische Kohlengebiet bewirkt.

Hinsichtlich der Bekämpfung der Seuche sind gleich nach deren Auftreten sowohl seitens des Ministeriums der ꝛc. Mediztnal⸗ angelegenheiten, als auch von den Provinzialbehörden die um⸗

nasten Maßnahmen getroffen worden. Der Geheime

rmedizinalrat, Professor Pr. Kirchner hat gemeinschaft⸗

mit. Professor r. Keoch das Seuchengebiet bereist besonders die Wasserversorgungsanlagen, welche, wie das serwerk für das nördlich mweschan e Koblengebiet, ihr Wasser

Grundwasserstand nahe der Ruhr entnehmen, einer eingehenden

fung unterzogen. Die Zahl der beamteten Aerzte ist durch Ab⸗

mandierungen verstärkt worden. Durch die Ueberweisung Pöcker⸗ Baracken hat es sich ermöglichen lassen, % aller Er⸗ kten der —öx—ö’.xm zuzuführen. Dieser aus⸗ hnten dernske⸗bgebb⸗hacla st es wohl hauptsächlich verdanken, daß nur 2135 Todesfälle 9⸗ der rankungen u beklagen gewesen sind. Die sonftigen nahmen zur Bekämpfung der Epidemie bestanden in der Ein⸗ rung der Anzeigepflicht auch bei Nyphusverdacht, in der amt⸗ den Feststellung aller rüchacn ihrer Entstehungsart amtete Aerzte, in der Veröffentlichung von Be⸗ zungen und Verhaltung. regeln, in dem Verbot des Ver⸗

s ungekochter Milch und der X die Gast⸗

ie, in ihren Betrieben nur eroce⸗ se zu ver⸗

den. Ferner war die Entleerung der Abortgru nur durch

undere Latrinenwärter, denen wegen der Deeinsektlon der Gruben undere Anweisung erteilt war, zugelassen. Die Ueberwachung und Fführung der Desinfekrionen in den Wohnungen der Kranken la enders ausgebildeten Debinfektoren ob, die zu diesem Zwecade 1 alle 2 Tage die Krankenräume auff mußten. Eine Desinfekiion der gesamten Wasserleitung mittels gwefelsäure wurde in der Nacht vom 28. bis 29. September 1901 genommen und muß nach

bezeichnet werden.

durch die 1 22. Okt 1901 nicht der Verwaltung der Wasserwerke

ist auferlegt worden, 1 des si t. . ers gesichert ers 4

Tärkei.

in Konstantinovel h Quaranfüne (dergl. vom 13. d. M., Nr. 1127 wieder aufgehoben und deren Stelle eine ärztliche Untersuchung Des tteren hat der Gesundbeitsral die für Herkünkte von istenstrichen zwischen Gaza und Beirut, der leptere Ort 61 und Litd und Loheva und Molda n änemaßregeln wieder aufgehoben. (Beral. . Ner 9, 2. Febmar d. J. Nr.

b“

eußischen Staatsan

Mhnemk 8

Handel und Gewerbe. Außenhandel Frankreichs in den Monaten Januar bis

8 8 April 1903. (Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten 8 Racheäch en für Handel und Industrien.) 1 Peter bis 1ae e.

Einfuhr 1903 + Ein⸗ und Ausfuhr des dautschen Zollgebiets an Stein⸗ . Wert in tausend Franken weniger kohlen, Braunkohlen, Koks, Briketts und Torf in den Nahrungsmittel. 252 813 295 302 + 17 511 Monaten Januar bis April 1903. Rohstoffe für die Industrie . . 1 082 846 1 050 237 + 32 609

Fabrikate.. 265 919 257 811 + 8105 Zusammen 1,601 578 15490 35 55 225

Ausfuhr 189 291 220 999 31 708

Nahrungsmittel.... . Rohstoffe für die Industrie. . 387 990 380 170 + 7 820 8 734 346 712 859 + 21 487

Feseltah oststücke 94 368 81 669 + 12 699 Zusammen 1705 9005 1 595 607 10 298. Journal Offleiel de la République Française.)

Gees Januar bis Januar bis April Ekee Seme ““

b t t t

Steinkohlen. Einfuhr s 611 226 Davon aus: 11““ 39 549 32 607 154 839 e6“ 149 506 851 Großbritannien 434 0077 525 166]11 386 323 Niederlande . . . 14 755 12 750 63 434 Oesterreich⸗Ungarn 43 620 39 197 203 053 Vereinigte Staaten von bböö1“” 750 1 Britisch Australien Uebrige Länder. Ausfuhr Davon nach: Ferthafen Hamburg . . Freihafen Bre⸗ mergaben Geestemünde . . . . 11“”“ Dänemark Frankreich Großbritannien Italien 8 2 870 1 917 16 431 Niederlande. 329 270% 339 039 1 568 249 I11“*“ 335 40 800 Oesterreich⸗Ungarn 372 150% y409 300 1 853 603 Rumänien . . . 721 1 235 1 069 Rußland. E 39 459 40 00316 204 953 Finnland. I1“6“ 214 210 1 910 Schweden 8 1 521 3 155 6 105 Schweiz’ . 82 682 85 945 367 506 Kiautschou ““ 638 Vereinigte Staaten von .. Uebrige Länder. . . . Braunkohlen. Einfuhr Davon aus: Oesterreich⸗Ungarn 696 777 Uebrige Länder. 1 Ausfuhr 1 331 Davon nach: 15 Niederlande . . . 36 e“ 150 Oesterreich⸗Ungarn 1 255 N 5 231 Uebrige Länder. . . . 84 Koks. Einfuhr 32 314 Davon aus: reihafen Hamburg. 4 473 20 743 4 613

Ee, , .. ee A roßbritannien 628 1 272 7 718 Oesterreich⸗Ungarn 1 625 2 553 9 273 Uebrige Länder. 232 76 429 Ausfuhr .. 206 884 156 7481 817 699 596 452

Davon reihafen Hamburg 268 1 973 21 616 45 608

vei e.F 2

Dänemark . 1 661 1 386 4 406 rankreich 75 9 180 104 talien 4 137 9 028

2

Niederlande Norwegen .. 1 177 Oesterreich⸗Ungarn 42 257

533 002 1 812 807] 1 664 971 134 097 2 033

1 314 152 48 662 162 120

2 476 ün 393 25

922² 250 3 913 1 406 1 188 158] 1 223 259] 5 573 544 4 731 892

46 740 60 942

17 485 188 208 6 119 64 170 3 531

Außenhandel Italiens im Januar 1903.

Die Einfuhr nach Italien erreichte im Monat Januar 1903 (ein schließlich des Edelmetallverkehrg) einen Wert von 157 260 2 Pegen 8 - 8n 688 8 qaicghr Wns Pweee Jahres

Der Wert der Ausfuhr belie ch auf 117 195 754 Lire gege 113 094 911 Lire im Monat Januar 1902. ha

Die Steigerung der Einfuhr um 16,2 Millionen Lire zeigt sich am stärksten bei der Warenkategorie Getreide, Mehl, Teigwaren und dergleichen, deren Einfuhr um 5,6 Millionen Lire zugenommen hat. Daneben hat sich auch die Einfuhr von Seide und Seidenwaren um 3,6 Millionen Lire und diejenige von Baumwolle und Baumwoll⸗ waren um 1,6 Millionen Lire gesteigert. Von den übrigen dreizehn Warengattungen zeigen vier eine Zunahme und neun eine Abnahme. Die Einfuhr von Edelmetallen ist von 59 000 Lire auf 9,1 Millionen Lire angewachsen.

Die 8r 192 hat im ganzen um 4,1 Millionen Lire zu⸗ genommen. Die Ausfuhr von Selde und Seidenwaren hat sich um 1,9 Millionen Lire seetesger⸗ diejenige von Tieren, tierischen Er⸗ zeugnissen und Abfällen um 1 6 Millionen Lire und diesenige von Spirituosen, Getränken und Del um 1,3 Millionen Are, während die Ausfuhr der Warenkategorien Steine, Mineralien, Geschirre, Glas und Kristall um 1,4 Millionen Lire zrrückgegangen ist. Bei den übrigen dreizehn Warenkategorien sind die Schwankungen weniger erheblich; von ihnen zeigen acht eine Zunahme der Ausfuhr und fünf eine Abnahme.

Die wichtigsten Handelsartikel erreicht (die Zahlen für 1902 sind in Klammern ziffern in tausend Lire.

Einfuhr: Olivenöl 1451 (941) Roher Kaffee 1466 (1240)

201 203 233 821 37 096 184 775 8 409 73 276 3 533

109 122 785 935 38 955 395 127 9 275

74 491 691 402 23 991 245 595 9 401

9 794

1 201 717 1 511

1 713 485 9 788 167 469

1 790

7 170 335 530 2 308

im Monat Januar 1903 efügt) die folgenden Wert⸗

Petroleum 1626 (1684) 8 2 Rohtabak 1046 (1651) ZFeerfarb⸗ stoffe 547 (632) Rohe Jute 1698 (873 Rohe Baumwolle 212 632 bb2 2 958 17 914 (16 373) Gekämmte ungefärbte Wolle 3063 (4086) Ge⸗ 12 632 b52 2 258 561 ꝑwebe aus gekämmter Wolle 782 (625) Seidenkokons 66814 (417 b „223 Gezogene ungefärbte asiatische Rohseide 11798 (8486) 5 465 dvropace 13441 (1008) e gefärbte S oder 7 3271 (1 Vierkantiges, der 2 97 (3035) Rohe en⸗ und

„Hammersch und Feilspäne von 1852) Rohes en in Blöcken und

dergl.

151

1 332 13 150 2 629

697 V15 2 632 543 2 358 564

5 107 696 778

Bronze in Blöcken und sommte Bruch 789

chinen 1112 (501) Diamanten und ) 1510 6 kohlen und Koks 10 469 (12 039) Weinen 3119 (

Weicher Weihen 11 828 (12 106) ng

123 857 23 918 19 073

2 574 und Stockfsch 2286 (2059

Ausfuhr: Gewö

927 (1083) Hanf 3786 ( Baumwolle 3263 (3367) seide 21 975 LEr2

Wein

15 7 334 3 523

o8*—

8

3 1

Preß⸗ und Torf⸗ kohlen, eueranzünder. infuhr.. Davon aus:

ande

8 74

2

1

lcl 88

122 1

1 1