8 Hvb politischen Gesichtspunkten die Erdoberfläche zu gliedern, deutlich zum
nämlich in Port
Annalen des Deutschen Reichs für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft. Rechts⸗ und staatswissen⸗ schaftliche Zeitschrift und Materialiensammlung, begründet von Dr. Georg Hirth und Dr. Max von Seydel, herausgegeben von den Pro⸗ fessoren Dr. K. Th. Ehnberg in Erlangen und Dr. A. Dyroff in
ünchen. 36. Jahrgang, 6 Heft. J. Schweitzers Verlag (Arthur Sellier), München. Abonnementspreis halbjährlich (6 Hefte) 8 ℳ — In einem Aufsatz über „die Ausgestaltung der gemeindlichen Armenpflege in Bayern“ erörtert Professor Dr. Rehm in Erlangen, wie der Schwerpunkt des Elberfelder Armenpflegesystems nicht bloß in der Organisation, sondern namentlich auch in der Art und dem Verfahren der Armenpflege liegt und wie die Vorschriften des bayerischen Armengesetzes die ö“ dieser Prin⸗ zipien ermöglichen. Vor allem bekämpft Rehm die planlose Unter⸗ stützung unbekannter Armen, und sehr eindringlich redet er einem Zu⸗ ammenwirken von privater und öffentlicher Armenpflege das Wort. Die beachtenswerten Ausführungen des in Fachkreisen wohl bekannten Autors sind für alle mit der Armenpflege vertrauten Kreise von großem Interesse. Außer dieser schätzenswerten Abhandlung bringt das neue Heft der „Annalen“ den ersten Teil einer sehr aktuellen, umfangreicheren Arbeit von Dr. Wermert in Berlin über „Wesen und Bedeutung der Differenz⸗ geschäfte in rechtlicher und wirtschaftlicher Hinsicht.“ sachst interessant ist auch der an der Hand eines reichhaltigen tatistischen Zahlenmaterials bearbeitete Aufsatz von Dr. Dryander in Potsdam über den „§ 16 der Freugigchen Städteordnung und die Hausbesitzer unserer Großstädte“. Der Verfasser weist u. a. treffend darauf hin, daß die fortwährende Wohnungsnot das Gefühl der Heimatlosigkeit in den großstädtischen Massen erwecke und dadurch eine Ursache von deren vielbeklagter vaterlandslosen “ werde. Aus dem vielseitigen Inhalt des Juniheftes sind ferner hervor⸗ zuheben die „Mitteilungen zur deutschen Genossenschafts⸗ statistik für 1900“ von Dr. Petersilie, Geheimem Regierungsrat und Professor, Leiter der statistischen Abteilung der Preußischen Zentra gero sen chaftskasse, die Beiträge „Strasprozezreform und Rechtsmittel“ von Rechtsanwalt Dr. Hirsch in Ulm, „Zur Behand⸗ lung der Zahlungsbefehle“ von Amtsgerichtsrat Pignol in Charlotten⸗ burg, „Zur Frage der Prane verschleppungen“ von Landgerichtsrat Schiffer in Magdeburg, „Zubehör eines Landguts“ von Landgerichtsrat Unger in Stendal und „Getreidepreisgestaltung im 19. Jahrhundert“. — Geld⸗, Bank⸗ und Börsenwesen. Ein Handbuch für Bankbeamte, Juristen, Kaufleute und Kapitalisten sowie für den akademischen Gebrauch von Georg Obst. 2. stark vermehrte Auflage. 229 S. Verlag von Karl Ernst Poeschel, Leipzig. Preis 3 ℳ — Der Versasser behandelt im ersten Abschnitt das Geld, die Geld⸗ urrogate — Wechsel, Schecks, “ usw. — und die Währungs⸗ age, im zweiten die Geschäfte der Banken, besonders ausführlich das Effekten⸗ und das Diskontgeschäft. Im letzten Abschnitt schildert er die Technik der Börsengeschäfte an der Hand zahlreicher Beispiele und bespricht die verschiedenen Kategorien der Wertpapiere. Die trotz wissenschaftlicher Gründlichkeit leicht faßliche Darstellung des Bank⸗ und Börsengetriebes, welche zeigt, daß der Verfasser nicht nur ein erfahrener Praktiker, sondern auch nationalökonomisch und juristisch eschult ist, macht das Werk zu einem Hand⸗ und Nach⸗ chlagebuch für jeden, der sich über diese Fragen orientieren will. — Süd⸗ und Mittelamerika. Zgweite, neubearbeitete Auf⸗ lage. Von Prof. Dr. W. Sievers. Mit 144 Abbildungen im Text, 11 Kartenbeilagen und 20 Tafeln in Holzschnitt, Aetzung und Farbendruck. (Allgemeine Länderkunde, III. Teil.) In Halbleder ge⸗ 8 unden 16 ℳ Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut. — Von der zweiten Auflage der „Allgemeinen Länderkunde“ erschien soeben aus der Feder Prof. Dr. Sievers der III. Band, der „Süd⸗ und Mittelamerika“ behandelt. Die Einteilung ist gegen die erste Auflage geändert: Nord⸗ und Südamerika werden in zwei getrennten Bänden behandelt, wobei Zentralamerika und die Antillenwelt zu Süd⸗ amerika, Mexikoaber zu Nordamerika gezählt ist. Diese Gruppierung bringt Prinzip der Länderkunde, nach geographischen, aber nicht nach
Ausdruck, denn Nord⸗ und Südamerika sind geographisch so sehr ver⸗ chieden, daß sie auch eine gesonderte Behandlung verlangen. Im einzelnen ist die Einteilung nach natürlichen Landschaften glücklich ee. und trägt dazu bei, den Ueberblick und das Verständnis u erleichtern. Nach kurzer Einleitung wird die Erforschungsgeschichte berührt und in einer allgemeinen Uebersicht die Lage, Größe des Fest⸗ landes und der Inseln, ihre Entstehung und ihr Bau, das Klima, die Pflanzendecke, Tierwelt und Bepölkerung und schließlich die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse einschließlich Verkehr eingehend dargestellt und auf dieser Grundlage die spezielle Behandlung der natürlichen Landschaften nach den im allgemeinen Teil erläuterten Punkten auf⸗ gebaut. In zwei großen Hauptabschnitten wird Südamerika behandelt, zunächst „Das ungefaltete Land des Ostens“, nämlich Guayana, die Llanos, Amazonien, das brasilische Bergland, die La Plata⸗Länder,
Patagonien und Feuerland, dann das gewaltige Kordillerengebiet in
vperschiedenen Abschnitten als „Gefaltetes Land des Westens“. Der dritte Abschnitt b „Das Festland und die Inseln Mittelamerikas“. Von der Verlagsanstalt wurde auch diese Auflage reich ausgestattet und durch Neuaufnahme von 9 schwarzen und 2 farbigen Tafeln sowie einer Karte bereichert. Die übrigen Karten sind sämtlich nach den neuesten Angaben korrigiert.
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. (Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 24 b vom 17. Juni 1903.) 8 Es Türkei. Nach einer amtlichen vn* der in Irak⸗ Arabi beobachteten Pestfälle sind in Zobeir bis zum 26. April 22 (16), vom 27. April bis 22. Mai 14 Erkrankungen (und 11 Todes⸗ fälle) an der Pest vorgekommen, in Messayda bis zum 5. Mai 5 9 vom 6. bis 24. Mai 8 (8). Die früheren Angaben werden durch diese Zusammenstellung vom 3. Juni berichtigt. 5 egvyvpten. Vom 30. Mai bis 6. Juni sind in ganz Aegypten 21 Erkrankungen (und 8 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, Said 4 (2) in Alexandrien 1 (1), im Distrikt Tukh der Provinz Galinbieh 13 (2), im Distrikt Galiab der⸗ felben Provinz 1 (1), ferner je 1 2„% im Distrikt Magagha der rovinz Minieh und im Distrikt Embabek der Provinz Gizeb. 2 öe;ne Vom 13. bis einschl. 26. Mai sind in Hanoi 52 und in der Provinz 6 Pesttodesfälle — durchweg 8 Eingeborenen — vorgekommen. 1 besskong. Vom 19. April bis 9. Mai sind in Hongkong 272 Erkrankungen und 240 Todesfälle an der zur Anzeige ge⸗ langt; die Erkrankten waren bis auf 6 alle Chinesen. Britisch⸗Südafrika In der Kapkolonie wurden nach dem amtlichen Wochenausweise vom 10. bis 16. Mai 6 neue Pestfalle verzeichnet, davon 3 in East London, 2 in Port Elizabeth und 1 in King Williams Town. Nach einer Zeitungsnachricht vom — waren in East London noch 2 Personen an der Pest erkrankt. 8 In Natal wurden vom 26. April bis 2. Mai in Durban Neuerkrankungen, in Maritzburg 1 Erkrank gemeldet und 3 Pestleichen aufgefunden. Am 2. Mai befanden ch 9 Pestkranke, b Europäer, in Behandlung. Vom 2. bis 7. Mai wurden 2 neue Erkrankungen t. Peru. Zufolge einer Mitteilung aus Lima vom 9. Juni wurde Callao amtlich für pestfrei erklärt.
Pest und Cholera.
ritisch⸗Ostindien. In Kalkutta sind während der Woche bis 9. Mai 97 Personen an der Pest und 51 an der Cholera
“
8 bbklerka. “ Türkei. dem amtlichen Wochenausweise lera in Syrien Nr. 11 sind in Damaskus vom 24. bis 30. Mai 4 (4), in Katana vom 24. bis 31. Mai 8 (7), in Zebdani vom 24. bis 28 1 (1) Erkrankungen (und Todesfälle) an der Cholera fest⸗ gestellt.
Französisch⸗Indo⸗China. Vom 13. bis 25. Mai sind in Saigon 5 und in Cholon 6 Choleratodesfälle unter den Ein⸗ geborenen festgestellt, außerdem starb in dieser Zeit ein Europäer zu Bentri an der Cholera.
Hongkong. Während der am 2. Mai abgelaufenen Woche sind in Hongkong wiederum 2 Cholerafälle zur Anzeige gelangt, und zwar betraf der eine einen Chinesen, der andere einen Europäer.
Pocken. Hongkong. Vom 19. April bis 9. Mai sind in Hongkong
13 Personen an den Pocken erkrankt und davon 3 gestorben; 12 der Erkrankten waren Chinesen.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: St. Petersburg 10, Kalkutta 2 Todesfälle; Antwerpen (Krankenhäuser) 6, London (desgl.) 24, Paris 19, St. Petersburg 49, Warschau (Krankenhäuser) 7 Erkrankungen; Varizellen: Budapett 20, New York 97, Wien 95 Erkrankungen; Fleckfieber: Moskau 2 Todes⸗
älle; St. Petersburg 10, Warschau (Krankenhäuser) 6 Erkrankungen;
ückfallfieber: St. Petersburg 24 Erkrankungen; Rotlauf: Wien 49 Erkrankungen; epidemische Ohrspeicheldrüsen⸗ entzündung: Wien 85 Erkrankungen; Influenza: Berlin 2, London 5, Moskau 2, New York 7, St. Petersburg 8 Todes⸗ fälle; Nürnberg 14, Kopenhagen 15, Warschau (Krankenhäuser) 13 Erkrankungen; Keuchhusten: London 32 Todesfälle; Reg.⸗Bezirke Schleswig 54, Stettin 22, Wien 77 Er⸗ krankungen; Lun 11.“*“ Reg.⸗Bez. Schleswig 74, Nürnberg 17, openhagen 23, Warschau (Krankenhäuser) 38 Erkrankungen; Krebs: Berlin 45, Danzig 4 Todesfälle; Anky⸗ lostomiasis: Reg.⸗Bez. Arnsberg 12 Erkrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durcchschnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 1,15 %): in Bochum, Hamborn, Karls⸗ ruhe, Linden, Osnabrück, Schöneberg, Ulm — Erkrankungen wurden angezeigt in Breslau 56, in den Reg.⸗Bezirken Arnsberg 78, Düssel⸗ dorf 174, Hannover 219, Hildesheim 253, Lüneburg 45, Onabrück 32, Posen 174, Wiesbaden 289, in Nürnberg 184, Hamburg 123, Budapest 229, Kopenhagen 24, New York 448, Paris 301, St. Petersburg 133, Prag 63, Wien 318; desgl. an Scharlach (1886/95: 0,91 %): in Altona, Bromberg, Gleiwitz — Erkran⸗ kungen wurden gemeldet in Berlin 26, Breslau 20, in den Reg.⸗ Bezirken Arnsberg 81, Düsseldorf 106, Posen 131, Schleswig 103, in Nürnberg 40, Hamburg 66, Budapest 84, Kopenhagen 21, London (Krankenhäuser) 210, New York 288, Paris 124, St. Petersburg 28, Prag 19, Wien 39; ferner wurden Erkrankungen an Diphtherie und Krup 18 zur Anzeige gebracht in Berlin 23, in den Reg.⸗ Bezirken Arnsberg 88, Düsseldorf 121, in Hamburg 39, Buda⸗ pest 50, Christiania 34, Kopenhagen 25, London (Krankenhäuser) 107, New PYork 455, Paris 97, St. Petersburg 46, Stockholm 31, Wien 88; desgl. an Unterleibstyphus in New York 46, Paris 34, St. Petersburg 58. 1
Spanien. 8 b
Der Generalgesundheitsdirektor in Madrid macht im Hinblick auf die Vorschriften des Reglements über die äußere Gesundheits⸗ polizei bekannt, daß die Beulenpest in Freemantle (West⸗ australien) erloschen und in Alexandrien, Port Said sowie im Innern Aegyptens von neuem ausgebrochen ist. (Vergl. „Reichsanz.“ vom 13. und 27. v. M., Nr. 112 und 123.) 1
Columbien.
Die Herkünfte von Peru unterliegen in Panama einer Quarantäne, deren Dauer noch nicht bekannt ist
1 Handel und Gewerbe.
Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 15. Juni betrugen (+ und — im Vergleich zur Vorwocheh: Aktiva: 1902 Metallbestand (der Bestand an kurs⸗ fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus⸗ ländischen Münzen, das Kilogr. fein zu 2784 ℳ berechnet)
Bestand an Reichs⸗ kassenscheinen...
Bestand an Noten anderer Banken.
Bestand an Wechseln
Bestand an Lombard⸗ forderungen..
1 090 319 000 w991 057 000 (+ 22 188 000) (+ 9 829 000) (+ 14 185 000)
31 789 000 30 528 000 29 675 000 (+ 1 092 000) (+† 510 000) (+ 924 000)
9 014 000 9 389 000 12 486 000 (+ 2 049 000) (+ 1 444 000) (+ 3 283 000) 863 075 000/ 713 640 000/ 749 373 000 (J— 3 745 000) (+ 11 630 000) (+ 20 676 000)
65 971 000 63 478 000 62 942 000
+ 8 309 000) (— 1 511 000) (+ 4 806 000 Bestand an Effekten G 1 959 000 38 780 890 31 924 29 — an sonstigen
(s— 5 887 000) (+ 24 409 000) (— 9 865 000)
1““ 83 772 000 78 306 000 77 117 000 (— 8483 000) (— 2033 000) (— 3 604 000) Passiva: das Grundkapital.
der Reservefonds.
der Betrag der um⸗ laufenden Noten.
die sonstigen täglich änigen Verbind⸗ 8 N 8 r 899) 4ꝙ,% 80 809 .⁸ 81880
1 018 000
die sonstigen Passiva 21 329 000 19 549 000 23 309 99 (+ 427 000) († 175 000)) (— 190 000)
Die Metallzunahme war in der letzten Woche um über 12 Mill. Mark stärker als im 2.— Der Wechselbestand und die Lombard⸗ forderungen weisen eine Zunahme von insgesamt 4,6 Mill. Mark auf gegen etwa 10 Mill. Mark im Vorjahre. Die Zunahme der Giro⸗ verbindlichkeiten blieb um etwa 31,4 Mill. Mark hinter der vorjährigen Zunahme zurück. 18* 8
150 000 000 (unverändert)
47 587 000 3
(unverändert) (unverändert) (unverändert)
1 140 923 000 1 129 447 000 1 076 792 000 (s— 16 348 000) (— 18 743 000) (— 6 423 000)
150 000 000 (unverändert) 44 639 000
150 000 000 (unverändert) 40 500 000
(Aus den im Reichsamt des Innern „Nachrichten für Handel und
n der Schweiz nach den Vereinigten Staaten von Amerika in den Monaten Januar bis Mai 1903. Der Wert der Ausfuhr der Schweiz nach den Vereinigten Staaten von Amerika belief sich in den ersten fünf Monaten 1903 nach den Anschreibungen der amerikanischen Konsuln in der Schweiz auf
43 504 691 Franken gegen 38 240 752 — in denselben Monaten des VPorjahres. In den wichtigeren gestaltete sich
usammengestellten ndustrie“.)
die Ausfuhr, wie folgt:
um der
Januar bis Mai
19⁰² 1903
8 . 8 Wert in Franken Sei .. 4593 140 6 553 288 Beuteltuch 422 790 359 967 Bänder (seidene und halbseidene) 3 075 587 3 446 821 Seide saün spun) 64 265 92 168 Florettseide 2 025 494 1 859 344
. 10 181 276 12 311 588
16 931 209 18 611 376
Stickereien
Tierhaare
Baumwollgarn
Baumwoll⸗ und Wollgewebe
Strickwaren
Strohgeflechte
Uhren und Uhrenbestandteile
Musikdosen
Wissenschaftliche Instrumente Kaschinen
Kultusartikel äute und Felle
Leder
Anilinfarben
Andere Farbstoffe und Chemikalien
Käse
Kondensierte Milch und Milchprodukte .. Schokolade
Spirituosen
323 210 2 265 366 70 923 98 351 8 . 45 417 57 548. [(Schweizerisches H tsblatt.)
Außenhandel Schwedens in den Monaten Januar bis
In den Monaten Januar bis April 1903 (die Zahlen für 1902 sind in Klammern beigefügt) gestaltete sich die Ein⸗ und Ausfuhr Schwedens in den wichtigsten Handelsartikeln, wie folgt:
Einfuhr: Baumwolle, ungefärbt und gefärbt 7373 t (6051) — Branntwein aller Art in Fässern 10 035 hl zu 50 % (7302) — Ge⸗ salzene, eingelegte, gedörrte oder geräucherte Heringe 3833 t (18 380) — Speck 3292 t (3151) — Leinsamen 3735 t (5590) — Wollgarn 610 t (715) — Baumwollgarn 362 t (569) — Düngemittel 41 590 t (40 176) — Rohe Häute und Felle 1859 t (2286) — Kaffee 8471 t (7285) — Kleie 30 496 t (37 592) — Pferde 500 Stück (345) — Fleisch 370 t (342) — Maschinen, Gerätschaften und Werkzeuge 3 982 000 Kronen (3 804 000) — Rohes und Ballasteisen 9890 t 8661) — Eisenbahnschienen 16 276 t (10 459) — Eiserne Balken,
feiler und dergl. von mindestens 20 kg auf das Meter 4180 t (3221) — Gußeiserne Röhren 2035 t (1881) — Chilesalpeter 12 525 t (9056) — Oelkuchen 14 656 t (8934) — Gereinigtes Mineralöl 8006 t (5340) Kartoffeln 6278 t (46 272) — Kochsalz 112 600 hl (114 300) — Hafer 29 747 t (18955) — Weizen 53 776 t (37 397) — Mais 1658 t (2659) — Roggen 33 994 t (5414) — Weizenmehl 2313 t (2176) — Steinkohlen und Koks 8 281 000 hl (7 070 000) — Super⸗ phosphat 12 560 t (15 644) — Talg 1627 t (1143) — Rohtabak 990 t (1231) — Wolle, ungefärbt und gefärbt 1459 t (1504) — Fahrräder 1765 Stück (4940) — Wein in Fässern 706 t (450) — Gewebe aus Seide 39,8 t (50) — Desgl. aus Baumwolle 629 t (685) — Desgl. aus Wolle 580 t (621) — Eier 16 987 000 Stück (18 752 000).
Ausfuhr: Branntwein aller Art in Fässern 157 hl zu 50 % 882 — Zement 3358 t (1905) — Frische Heringe 3927 t (2132) —
ndere frische Fische 366 t (407) — Gesalzene, eingelegte, gedörrte oder geräucherte Heringe 516 t (630) — Speck 941 t (755) — Kannen, Flaschen und dergl. aus Glas, ungeschliffen 4868 t (5081) — Rohe Häute und Felle 2355 t (1801) — Chirurgische, mathe⸗ matische, physikalische Instrumente 815 000 Kronen (683 99 — Pferde 190 Stück (290) — Rindvieh 4560 Stück (4255) — Fleisch 532 t (545) — Maschinen, Gerätschaften und Werkzeuge 4 598 000 Kronen (4 286 000) — Rohes und Ballasteisen 13 451 t (11 846) — Gußeisen 6668 t (1102) — Luppen und Schmiedeeisen 5443 t (3051) — Stangeneisen 46 919 t (33 927) — Walzdraht 1209 t (311) — Gewalzte und geschmiedete Platten aus Eisen 457 t (581) — Eiserne Röhren 2342 t (1650) — Eiserne Nägel 1407 t (1141) — Eisenerz 371 830 t (180 621) — Zinkerz 6498 t (6356) — Pappe aller Art 3037 t (2289) — Papier aller Art 24 893 t (19 838) — Papiermasse, chemische, trockene 45 741 t (32 931) — Desgl. nasse 4798 t (2418) — Desgl. mechanische, trockene 9103 t (5813) — Desgl. nasse 12 490 t (3957) — Butter 6629 t (6817) — Hafer 1088 t (11 084) — Roggenmehl 1082 t (2666) — Balken von mindestens 20 cbm. Dicke 16 260 cbm (18 400) — Sparren von geringerer Dicke 26 970 cbm (20 800) — Schwellen 8470 cbm 8 — Grubenholz 255 370 cbm (294 500) — Bautischlerarbeiten (Fensterrahmen, Türen und dergl.) 2 119 000 Kronen (1 285 000) — Andere Tischlerarbeiten 1 657 000 Kronen (1 215 000) — Zündhölzer 5994 t (5416). (Svensk Export.) 88 Lage der Textilindustrie in den Vereinigten Staaten von Amerika zu Beginn des zweiten Vierteljahres 1903.
(Bericht des Handelssachverständigen bei dem Kaiserlichen General⸗ konsulat zu New York vom 14. April 1903.)
Kurz nach Veröffentlichung des Berichts des Ackerbauamts in Wasbhington über die letzte Baumwollernte der Vereinigten Staaten von Amerika im Dezember 1902 geriet der Baumwollmarkt in New York in die Hände der Haussepartei, die die Preise für Baumwolle bis auf 10 Cent für das engl. Pfund herauftrieb. Gegen Ende des Jahres 1902 rief das Stocken des Absatzes nach Ostasien und das Auftreten müeee Nachrichten über die scharfe Konkurrenz russischer Textilfabriken im mandschurischem Markte in den Kreisen der Textilindustriellen eine sehr gedrückte Stimmung hervor, die auch auf den Baumwollmarkt zurückwirkte. Wenn dann auch unmittelbar vor Schluß des Jahres eine spekulative Bestellung für den ostasiatischen Markt eine 794 gegenwärtig andauernde Hausse⸗ bewegung in Baumwolle hervorrief, so herrscht gleichwohl im Export⸗ geschäft von Baumwollwaren wieder eine recht gedrückte Stimmung, und die Preise sind für die Fabrikanten nicht lohnend.
„Das laufende Frühjahr, hat auch in der Textilindustrie wieder eine Reihe von Ausständen hervorgebracht. Der erste und bedeutendste Ausstand war derjenige der Arbeiter in 7 Baumwollfabriken zu Lowell Maff esengh der auch jetzt noch nicht beigelegt ist und an dem etwa 17 000 Arbeiter mit einem Gesamtwochenverdienst von rund 138 000 Doll. beteiligt sind. Die Gewerkschaften der Textilarbeiter stellten die Forderung, die Löhne insgesamt um rund 10 % zu erhöhen und sie auf gleiche Stufe mit den in Fall River und New Bedford — zu stellen. Die Fabrikanten erklärten, an eine so allgemeine rhöhung der Löhne sei nicht zu denken; der Preis der Baumwolle — ,10 Cent für das Pfund — sei um 2 ¾ Cent höher als vor zwei Jahren, der Marktpreis von print cloth (bedrucktem Le dagegen um etwa † Cent niedriger; die Produktionsverhältnisse all River 5 bedeutend günstiger; Lowell habe bntelo⸗ des Streiks der Anthrazit⸗ ohlengräher etwa 250 000 Doll. mehr für Kohlen zahlen müssen und könne mit Rücksicht auf alle diese Umstände die Mehrausgabe von mindestens 650 000 Doll., wie sie die beanspruchte Lobnerhöhung nötig machen würde, nicht tragen. Die Arbeiter blieben bei ihren Forderungen. Die Fabrikanten schlessen am 28. März 22 und sperrten auf diese Weise die Arbeiter aus. Wie lange die Arbeiter aushalten können, läßt sich nicht sagen. Die United Textile Works of America, die National Mule Spinnertz Association und die American Federation of Labor haben ihnen Unterstützung zagesagt. Man glaubt indessen, daß alles in allem nicht mehr als 50 Doll. als Hilfsfonds für die Streiker verfügbar sein werden. Ein eoßes Teil der Weseen. schaftsarbeiter ist im letzten Augenblick der Perlsn. getreten, Streikunterstützu Woche teilha
—
arbeiter sind kaum vertreten.
troffenen und 1500 Strickmaschinen im Betriebe. auf Waren von den groben Sheetings und Drills bis zu den feinsten
die Streiklust.
zu können. — Die Textilarbeiterschaft des ganzen Fall River⸗ und
Lowell⸗Bezirks ist eine äußerst gemischte. Altansässige Neuengland⸗ eit über 60 % sind jüngst ein⸗ ewanderte Leute, namentlich Irländer, Franzosen, Canadier, Elaven und Griechen. Die Kolonie der letzteren in Lowell allein umfaßt etwa 3500 Arbeiter. In den von der Aussperrung be⸗ Fabriken sind rund 865 000 Spindeln, 24 000 Webstühle
Die Fabrikation erstreckt sich
Baumwollflanells, Halbleinen, Handtüchern, Unterzeugen und Strumpf⸗ waren. Eines der Werke, die Massachusetts Mills, arbeitet für den Export. Der Streik in Lowell dürfte einen beträchtlichen Ausfall in der Produktion von Neu England verursachen und auf den New Yorker Markt nicht ohne Einfluß bleiben. Weitere Ausstände wurden im April in den Werken der American Cotton YNarn Company er⸗ wartet, und auch an anderen Orten regte sich, wie stets im Frühjahr,
Das Mannfakturwarengeschäft, das sich, was die erste Ver⸗
mittelung betrifft, sowohl für Importware wie für inländische immer
mehr in New York zentralisiert, war in der ersten Saison für die Einkäufer aus den Staaten “ rege. Die Bestände der Detaillisten sollen in fast allen Waren sehr gering sein. Aus den früheren Saisons ist der Angabe nach nur wenig herüber genommen worden. In Damenkleiderstoffen steht ein großer Bedarf für die Genres in ganz hellen Tönen, creme und weiß, bevor. Auch in Wasch⸗ stoffen erwartet man einen bedeutenden Umsatz. Die diesjährigen Muster sollen eine ungewöhnliche Auswahl an Stoffen und Dessins zeigen. Seide findet diesmal auch für die wärmere Jahreszeit größere Verwendung, sowohl für Ober⸗ wie für Unterkleider. Die amerikanischen Seidenfabrikanten haben sich infolge der hohen Roh⸗ seidenpreise genötigt gesehen, die Preise um 10 % über diejenigen im letzten Herbst zu erhöhen. Weniger aktiv und vorteilhaft wie der Damenkleiderstoffmarkt ist derjenige für Herrenwaren, weil darin noch größere Bestände vorhanden sind und besonders die Stellung von Kammgarnstoffen bedroht scheint. 8
Der Jahresbericht der American Woollen Company ist vor kurzem erschienen. Der Nettoreingewinn der Gesellschaft stellte sich darnach für 1902 auf 3 227 667 Doll. gegen 2 077 758 Doll. für 1901. Nach Abzug von 1 400 000 Doll. von ersterer Summe für die Dividende auf die Vorzugsaktien bleibt der Betrag von 1 827 667 Doll. für die Divi⸗ dende auf die Stammaktien, etwas mehr als 6 %. Das durch den Warenverkauf erzielte tatsächliche Geschäft bewertete sich auf 35 600 000 Doll. Für Verbesserungen der Betriebsanlagen wurden im Jahre 1902 2 502 066 Doll., seit Gründung der Gesellschaft im ganzen 5 597 940 Doll. ausgegeben. Die Dividendenerklärung der Werke in Fall River beträgt für das erste Vierteljahr d. J. 309 525 Doll. auf 21 363 000 Doll., mithin 1,44 % (etwa 5,75 % im Jahre), und ist etwas höher als im letzten Quartal des vorigen Jahres. Die Lage der dortigen Industrie scheint daher durch die vor⸗ jährige Lohnerhöhung ebenso wenig betroffen worden zu sein wie diejenige der American Woollen Company durch den vorjährigen Streik der Weber auf Phantasiestoffe.
Die oft versuchte und in den Zeitungen vielfach erörterte Ver⸗ einigung südlicher Baumwoll⸗Spinnereien und ⸗Webereien hat nun endlich festere Gestalt angenommen. Unter dem Namen The Southern Textile Company hat sich in New Jersey eine Gesellschaft inkorporiert, welche angeblich etwa 70 Werke aufkaufen will. Das Kapital dieses Unternehmens soll aus 6 Millionen Doll. in H. Schuld⸗ verschreibungen, 7 Millionen Doll. in Vorzugsaktien und 7 Millionen Doll. in Stammaktien bestehen. Die Basis des Ankaufs der einzelnen Werke seitens der neuen Gesellschaft ist die Zahlung von 40 % des Kaufpreises in 6prozentigen Bonds und von 60 % in 7prozentigen Vorzugsaktien nebst einer Zugabe von 20 % in Stammaktien. Eventuell soll auch anstatt der Bonds Bargeld gezahlt werden. Ueber die Zahl der Spindeln und Webstühle der Southern Textile Company eehlen, ebenso wie über die Art der von ihr herzustellenden Waren,
isher alle genaueren Angaben. Die Notwendigkeit, das Geschäft
der südlichen Textilfabriken auf eine gesundere Basis zu stellen, hat sich schon längst fühlbar gemacht. Ein sehr ; Teil der südlichen Werke ist finanziell gänzlich in der Hand der Engros⸗ und Kommissionshäuser in New York, Boston und Philadelphia, die die Fabrikate auf Kommission verkaufen, die Forderungen diskontieren und häufig auch große Vorschüsse leisten. Daher kommt es, daß die Fabriken den Kommissionshäusern und Jobbern meist verschuldet 578 Die Southern Textile Company würde natürlich in der Lage ein, den Kommissionshäusern oder deren Agenten für den Verkauf der Ware andere Bedingungen zu stellen als die einzelnen Werke. Sie kann auch ohne Vermittelung des Zwischenhandels direkt an die Detaillisten herantreten, was den einzelnen Werken nur unter Auf⸗ wendung erheblicher Spesen für Reisen usw. möglich ist.
Die Idee, von dem Kommissicnshaus und dem Zwischenhandel abzusehen und direkt von der Fabrik mit dem Detaillisten zu handeln, ist unlängst in einem von der Manufacturers Commercial Company in New York nach Deutschland versandten Rundschreiben verfochten worden. Unter Ausschaltung des Kommissionshauses dürften aber nur diejenigen ausländischen Fabrikanten im Osten der Vereinigten Staaten Importgeschäfte een können, die durch dort Angestellte für eigene Rechnung und Gefahr verkaufen, mithin selbst reisen und die Kundschaft aufsuchen lassen. Firmen, deren Geschäft die Auf⸗ wendung der für diese Zwecke erforderlichen Spesen nicht verträgt, bleiben nach wie vor auf den Agenten angewiesen, der die Geschäfte vermittelt, und auf das Kommissionshaus, das die Verkäufe des Agenten garantiert und diskontiert. Das in dem Rundschreiben der Manufacturers Commercial Company gemachte Anerbieten, die Verkäufe gegen 2 ½ % Kommission und 6 % Diskont zu regulieren, unterscheidet sich in keiner Weise von der Leistung der großen Kommissionshäuser. Die dem Agenten für die erste Vermittelun des Verkaufs zu zahlende Provision dürfte in den meisten Fällen sic viel billiger stellen als das Aufsuchen der Kundschaft durch den aus⸗ ländischen Fabrikanten, ganz abgesehen von dem Umstande, daß die mit der —ö und Versand der Waren vom Landungshafen verbundenen Umstände und Kosten, die jetzt den Agenten oder das Kommissionshaus treffen, den Fabrikanten zur Last fallen würden, da der vi Konsument keinesfalls geneigt ist, dieselben auf sich zu nehmen.
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Lage des Metallmarktes in den Vereinigten Staaten
von Amerika Ende Mai 1903.
Der Metallhandel sich in den Vereinigten Staaten von Amerika zu Ende Mai 1903 im allgemeinen ruhig. Für Kupfer fing die frage und das Interesse der Käufer etwas zu steigen an; die Haltung des Kupfermarktes war fest, und die Produzenten zeigten wenig Neigung zu en. sie mit einer baldigen Steigerung des Preises rechneten. ie — im Zinnhandel war infolge eines scharfen EAeee ziemlich gedrückt. Die Marktlage für Blei war stetig und seit — Zeit Schwankungen nicht unterworfen; der Verbrauch dieses Metalls blieb sehr stark. ink stand in fester —8⸗ und in guter Nachfrage für den Zerbrauch. Der Zinkerzhandel im Joplindistrikt wurde durch heftige Regengüsse etwas beeinträchtigt, weil diese die Versendung zeitwesse 23 und eine oder zwei bedeutende Minen unter Wasser setzten. Die melzhütten vermochten nicht ihren gesamten Bedarf u decken, und die Preise gingen für Zinkerz ein wenig in die Höbe.
r Umsatz von Silber war verhältnismäßig unbedeutend; der Silberpreis war keinen erheblichen 55——, — Im Eisen⸗ und Stahlmarkt nahmen die Großkäufer im allgemeinen noch eine abwartende Haltung ein, weil sie auf eine Nachgiebigkeit der Produzentenpreise zu 8* sich berechtigt glaubten. Es gewann den Anschein, als ob die Preise in eine Abwärtsbew geraten
ren, a man konnte über ihre weitere Entwickelung nichts Zu⸗ verlässiges -u— Bei einigen Werken des Ostens machte ein Mangel an Stahlbillets bemerkbar; der Umsatz von 5— Eisen war beschränkt. In Roheisen wurden an verschiedenen Plätzen einige Kaufabschlüsse getät ’1
eisenmarkt machte der in den letzten Tagen des Monats von der United States Steel Corporation in Pittsburg vergebene Auftrag für Lieferung von ca. 150 000 Tons Bessemer Roheisen. Verkäufer dieses großen Postens sind die Merchant Furnace Association, W. P. Snyder und drei oder vier Eisenmakler. Der vereinbarte Preis ist 18,50 Doll. pro Ton, der um ca. 1,50 Doll. hinter den für kleinere Posten in Pittsburg verlangten Preisen dieser Eisensorte zurückbleibt. Die Lieferung des Eisens an die Korporation soll im Juli, August und September erfolgen. Man erwartet, daß diesem Abschlusse eine Reihe anderer bedeutender Einkäufe seitens der Stahl⸗ und Eisen⸗ werke folgen und ein lebhafteres Geschäft im gesamten Eisenhandel
nunmehr eintreten wird. (Nach The Engineering and Mining Journal.)
Einstellung des Mühlenbetriebs im Staate Minnesota.
„Wie das Fachblatt „The Northwestern Miller“ (Minneapolis) mitteilt, haben die großen Weizenmühlen in Minneapolis, Minn., praktisch also nahezu alle Mühlen im Staate Minnesota, welche northern spring wheat vermahlen, den Betrieb für unbestimmte Zeit eingestellt. Dieses Vorgehen ist durch die allgemein gedrückte Lage des Mehlgeschäfts und besonders durch den 88 Preis für Kassa⸗ weizen sowie durch die hohen Frachten für Mehl veranlaßt worden. Die Schwierigkeiten, die schon seit längerer Zeit bestehen, wurden dadurch verschärft, daß die Schiffsfracht für den Bushel Weizen von Duluth nach Buffalo auf 2 Cents festgesetzt wurde, während Mehl 9 Cents für 100 engl. Pfund Fracht bezahlen muß, was etwa 5,4 Cents für den Bushel Weizenmehl ausmacht. Bei dieser Fracht⸗ differenz können die Mühlen nicht mehr bestehen und haben daher den Betrieb eingestellt. Die Aussicht auf eine wesentliche Aenderung der Frachtsätze ist gering, da die Kosten der Verfrachtung und Ver⸗ schiffung von Mehl in Fässern erheblich höher sind als die von Weizen in losen Ladungen, welcher den ganzen Schiffsraum füllt und mit den Elevatoren ein⸗ und ausgeladen werden kann.
Die Leistungsfähigkeit der Mühlen in Minneapolis beträgt 80 500 Faß Mehl pro Tag. Die Produktion dürfte im letzten Jahre etwa 16 Mill. Faß betragen haben. Davon wurden etwa 4 Mill. Faß ausgeführt. Die Produktion der Mühlen im Innern von Minnesota sowie in Duluth und Superior dürfte sich auf ca. 7 Mill. Faß im Jahre belaufen. Im ganzen können die Mühlen des Nord⸗ westens etwa 110 Mill. Bushel Weizen im Jahre vermahlen.
Auf die amerikanische Nrodvftenbörse hat die Nachricht von der Betriebseinstellung der Mühlen bisher wenig Eindruck gemacht. Die weitere Entwickelung bleibt freilich abzuwarten. Bei einem Export, der im Jahre 1902 im ganzen 18 328 767 Faß Weizenmehl betrug, dürfte der Ausfall von 4 Mill. Faß, die jährlich etwa von Minnea⸗ polis ausgeführt werden, bei längerer Betriebseinstellung der dortigen Mühlen sich in den Preisen fühlbar machen. (Bericht des Handels⸗ sachverständigen bei dem Kaiserlichen Generalkonsulat in New York.) Gewinnung elektrischer Kraft aus dem Niagara in Canada.
Die Kommission der Provinzialregierung von Ontario für den Queen Victoriapark an der canadischen Seite der Niagarafälle bringt in ihrem Jahresbericht für 1902 unter anderem eine Zusammen⸗ stellung der Kraftmengen, welche aus den Fällen durch auf canadischem Gebiet konzessionierte Elektrizitätsgesellschaften gwonnen werden dürfen. Den drei zugelassenen Gesellschaften wurde die Erlaubnis erteilt, das Wasser des Niagara innerhalb der Parkanlagen zu ver⸗ wenden, um zusammen elektrische Ströme von 375 000 Pferdekraͤften zu erzeugen.
Die Canadian Niagara Power Company darf höchstens 100 000, die Ontario Power Company 150 000 und die Toronto and Niagara Power Company 125 000 Pferdekräfte gewinnen.
Die Ontario Power Gesellschaft hat außerdem die Berechtigung, das Wasser des ebenfalls durch die Parkanlagen sich ergießenden Wellandflusses zur Gewinnung von 125 000 Pferdekräften zu benutzen. Bei voller Ausnutzung der Konzessionen werden also im ganzen durch das Wasser beider Flüsse elektrische Ströme von 500 00 Pferde⸗ kräften erzeugt werden können. Die Gesellschaften beschäftigen jetzt über tausend Personen. Ein Wasserbauingenieur, welcher von der Victoria Parkkommission mit der Feststellung der noch übrig bleibenden zur Ausnutzung geeigneten S beauftragt wurde, hat ermittelt, daß sowol oberhalb wie unterhalb der Fälle noch verschiedene Stellen geeignet sind, Elektrizitätswerke anzulegen und Strom zu denselben Kosten, wie in den schon fertigen Anlagen zu gewinnen. Die städtischen Behörden und die Privatahnehmer von elektrischer Kraft sind daher noch nicht, wie vielfach befürchtet wurde, der Willkür der drei konzessionierten Gesellschaften preisgegeben, da Konkurrenzunter⸗ nehmen immer noch möglich sind.
Die Kommission ist sedoch der Meinung, daß es sich empfiehlt, die Erteilung neuer Konzessionen bis zu dem Zeitpunkte aufzuschieben, wo eine Vereinigung der bestehenden Gesellschaften zum Zwecke der Verteuerung der abzugebenden elektrischen Kraft eintreten sollte.
(Nach „The Monetary Times“, Toronto.)
Konkurse im Auslande. Galizien. gg 4 Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des nicht protokollierten
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Kaufmanns Juda Lieber in Drohobycz mittels Beschlusses des K. K. Kreisgerichts, — V, in Sambor vom 22. Mai 1903 — No. cz. S. 1/3. Provisorischer Konkursmasseverwalter: Advokat Dr. Marcell Fraenkel in Drohobycz. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasseverwalters) 4. Juni 1903, Vormit⸗ tags 11 Uhr. Die Forderungen sind bis — 2. August 1903 bei dem genannten Gericht oder bei dem K. K. Bezirksgericht in Drohobvcz an⸗ umelden; in der Anmeldung ist ein in Drohobycz wohnhafter 8 . stellungabevollmächtt ter namhaft zu machen. Liquidierungstagfahrt Füpann zur Feststellung der Ansprüche) 28. August 1903, Vormittags
Zwangergrsteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I1 Berlin wurde das Ver⸗ fahren, betreffend die ingsversteigerung des P. Neumannschen Grundstücks, Friedenstr. 98, eingestelkt.
Beim Koöniglichen Amtsgericht I Berlin gelangten die unterzeichneten Grundstücke zur Versteigerung: Wartenbergstr. 67 in Lichtenberg, dem G. Reich in Friedrichs. gehörig. 8,20 a. Nutzungswert 7540 ℳ Mit dem t von 46 600 ℳ bar und 73 800 ℳ Hypotheken blieb der Vorschußverein Vastebers- Friedrichs berg, e. G. m. b. H. zu Friedrichsherg, Meistbictender. — Schloßstr. 35 in Steglitz, dem . Kosinskd heberic. 17,06 a. Nutzungswert 12 000 ℳ Mit dem Gebot von 41 050 ℳ bar und 175 000 ℳ Hvpotheken blieb Kaufmann Joseph Fischer hier, Landsberger Str. 19,20, Meistbietender.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks g 89 der Ruhn und in Oberschlesien.
An der Ruhr — am 17. d. M. gestellt 17 346, nicht recht⸗ gestellt keine Oberschlesien sind am 16. d. M. gestellt 5564, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine
Auf das Ersuchen um eine authentische Erklärung über den Ein⸗ angszoll für Zucker in Deutschland nach dem 1. hember hat 88 Röüschekag, er, n einer durch „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Neuen urgischen Börsenhalle“, folgende Antwort
über die Zollgrenze ausgeführte und ins Inland zurückkehrende Zucker
ist vom 1. September ab nach dem Satze von 18,80 ℳ für den
Doppelzentner raffinierten oder diesem gleichgestellten Zucker und nach
dem Satze von 18,40 ℳ für den Doppelzentner Rohzucker zollpflichtig. ohne Rücksicht darauf, ob der Zucker vor oder nach dem Inkrafttreten des Brüsseler Vertrags erzeugt oder ausgeführt ist.
— Nach dem Jahresbericht des Vereins deutscher Papier⸗ fabrikanten für die Periode 1902/3 lastete zu Beginn des Jahres 1902 ein schwerer Druck auf der deutschen Papierfabrikation, der bis spät in das Jahr hinein anhielt und der verstärkt wurde durch die in den Kreisen der Papierfabrikation herrschende Besorgnis wegen des Schicksals des neuen autonomen Zolltarifs und der Aussichten für die Festsetzung neuer Zölle auf Rohpapiere. Die Preise sanken mehr und mehr infolge des immer größer werdenden Angebots an Papier. Hierzu trug in erster Reihe die Erweiterung der Produktionsgrenzen vieler Fabriken bei. Der Bericht teilt weiter mit, daß 2üö der anfangs 1902 von dem Verbande deutscher Druckpapierfabriken vorgenommenen, mit der ge⸗ steigerten Produktionsmöglichkeit zusammenhängenden Herabsetzung der Arbeitsquote ihrer Mitglieder auf 66 % die Fabrikanten genötigt waren, sich nach Ersatz für den hierdurch entstandenen Produktions⸗ ausfall umzusehen; sie gingen auf Kuvertpapiere, fettdichte, Pack⸗ und bessere Papiere bis zu holzfreien Sorten über. Von Ende 1900 bis zum Sommer 1902 seien neun Fabriken mit zehn Maschinen zur Her⸗ stellung von Druckpapier neu errichtet worden und nach . des Verbandes im Jahre 1901 fünf Fabriken zur Druck⸗ papierfabrikation übergegangen. Nach dem Bericht sei eine Besserung der Verhältnisse auf dem deutschen Papiermarkt nicht eher zu erwarten, als bis Abhilfe gegen solche Uebergriffe auf bisher nicht erzeugte Sorten geschaffen sei. Die Annahme, daß der Tiefstand der Konjunktur überwunden, treffe auch sr die Papierfabrikation zu. Die großen, auf ein Anhalten des starken Bedarfs berechneten Papierlager waren zu Beginn des Jahres im Verschwinden begriffen. Die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse trugen dazu bei, eine Steigerung des inländischen Papierverbrauchs herbeizuführen. Für das 4. Vierteljahr konnte die Arbeitsquote der Mitglieder des Verbandes deutscher Druckpapierfabriken von 66 % auf 75 % heraufgesetzt werden; im November 1902 wurde eine weitere Erhöhung auf 85 % not⸗ wendig. Zur Entlastung des deutschen Papiermarktes trug ferner die gesteigerte Ausfuhrtätigkeit sehr viel bei. Die Entscheidung über die Gestaltung des Weltmarktes für Papier lag gleichfalls in den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika. Mit dem allgemeinen Aufschwunge in Industrie und Handel war dort ein niemals vorher dagewesener Bedarf an Papier aller Art aufgetreten. Die Berichte der amerikanischen Fachblätter über die Papierfabrikation i. J. 1902 stellen des Vereins fest, daß das Jahr 1902 nach Umfang der Beschäfti⸗ gung und Höhe der Preise für die amerikanischen Papierfabrikanten einzig dastehe. Die Folgen dieser Hochkonjunktur in den Vereinigten Staaten machten sich für die deutsche Papierfabrikation in zweifacher Weise bemerkbar. Der amerikanische Markt erwies sich als auf⸗ nahmefähiger für den Export als in früheren Jahren, und die ameri⸗ kanischen Papierfabrikanten und ⸗händler konnten sich der Förderung der eigenen Ausfuhr nicht mit voller Kraft und im früheren Umfange widmen, da sie trotz der weiteren Ausdehnung der Papierproduktion alle Hände voll zu tun hatten, um den Inlandsbedarf zu decken. Nach der Berechnung des Verbandes deutscher Druckpapierfabriken gingen im Jahre 1902 rund 12 % seines Ablieferungsbestandes ins Aus⸗ land. Der Durchschnittsverkaufspreis des im Jahre 1902 vom Verband deutscher Druckpapierfabriken im In⸗ und Aus⸗ land verkauften Druckpapiers ist vom 1. Januar bis 31. De⸗ zember 1902 von 23,90 ℳ auf 21,70 ℳ frei Verbrauchsstelle gefallen, so daß er sich im Durchschnitt auf 22,64 ℳ stellt. Hierbei ist der Export in der Berechnung mit einbegriffen; die erzielten Preise sind bei der Ausfuhr die Ursache, daß die durchschnittliche Preislage eine so außerordentlich niedrige ist. Auch die auf dem Inlandsmarkte herrschenden Preise hatten zu Beginn des Jahres 1902 infolge der nidaeen Ueber⸗ produktion an Papier und des geringen Abfe es eher die Neigung, noch tiefer herabzugehen. Der scharfe Wettbewerb der Fabriken untereinander, der sich sogar auf bisher noch gar nicht angefertigte Sorten erstreckte, konnte eine Preisbesserung nicht aufkommen lassen. Die Ausfuhrzahlen der deutschen Papierfabrikation könnten, wie der Bericht meint, bedeutend höhere sein, wenn nicht die Zolltarife der meisten Absatzländer zum Teil mit dem ausgesprochenen Zwecke der Feran ildang eigener Papiererzeugungsindustrien gerade für Papier ehr hohe utzzölle vorsähen. Deshalb stcbe England, das keine Zölle auf eingehendes Papier erhebt, unter den Abnehmern an erster Stelle. Es sei anzunehmen, daß der englische Markt 8 in Zukunft für die deutsche Papierfabrikation ein aufnahmefähi Absatzgebiet bleiben wird, wenn nicht die hervorgetretenen strebungen zum Ersatz des Freihandels durch die Schutzpolitik schließlich noch Erfolg haben werden. In einem der wichtigsten 2———— in Argentinien, habe sich auch im Jahre 1902 ein weiterer Rückgang der deutschen Einfuhr vollzogen. Unter dem Schutze der dortigen hohen Zölle habe sich eine eigene ierindustrie herausgebildet, die sich, begünstigt von finanziell beteiligten —,— allmählich dem Bedarf des Landes anzupassen beginne.
eer Bericht gibt schließlich der Ansicht Ausdruck, wenn die deutsche ierfabrikation zu einer allgemeinen Besserung ihrer Verhältnisse gelangen will, so müsse sie das Uebel an der Wurzel an⸗ greifen und zunächst durch Einschränkung der Produktion dem Kam aller gegen alle ein Ende machen. Die Aussichten für die Durchführ⸗ barkeit eines solchen Versuchs -41* der Bericht zur Zeit als nicht ungünstig. Immerhin seien die Aussichten für die deutsche Papier⸗ fabrikation trotz vorübergehender vve wenig günstige. Auch die Ausfuhr an Papier sei gefährdet. treffs des Lasüschen des österreichischen und des schweizerischen Zolltarifs sagt der wenn die Bindung dieser Sätze auf einer niedrigeren Grundlage n. gelinge, so habe die deutsche Papierfabrikation mit dem Nachlassen oder wenigstens mit einer tenden Verringerung des Exports rechnen. Die Aufnahmefähigkeit des amerikanischen Marktes deutsches ier werde verschwinden, wenn die augenblicklich in den Vereinigten Staaten bestehende Hochkonjunktur nachlasse. Die
lege nach wie vor das Hauptgewicht auf die Er⸗ Lhie Jnlandmarkdes Die TasnakemereteFnisse des Jahres 1902 könnten hieran nichts ändern.
— Laut Meldung des „W. T. B.“ betru FeAEes der Gotthardbahn im Mai 1903 provisorisch 1 015 000 Fr. ( Frov. 840 000 Fr.) — Die Einnahmen der Canadischen Pacifie⸗ ahn betrugen in der Woche vom 8. bis 14. Juni 908 Doll., das bedeutet eine Zunahme von 209 000 Doll. gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorfahres.
London, 18. Juni. (W. T. B.) Die Bank von England hat den Diskont auf 3 % herabgesetzt.
8— 2 Kursberichte von den Fondsmärkten. 8 8
Hamburg, 17. Juni. T. 9„ ,— in Barren: das expen 27 r., 2784 Silber in das Kilogramm 73,
Br., 72,50 Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Ungar.
Wien, 18. Kreditaktien 732,00, sterr. Kreditaktien 662,00, . Fagrem errente
Lombarden 84,00, Elbetalbahn 427,00, ee, ce Marknoten 117,33,
100,30, 4 % 8— Goldrente 120,50, — Buschtherader Lit. B. —,—, Türkische Lose 125,75, „LpPiätdistont 219 %, *
8 7g n. Jen (. . B) (SGlet) 3 Fram hhnn⸗
anleihe 100,590, Ungarische Kronenanleihe 99,4)0, —.,— e Montan 374,50. ondon, 17. Juni. 91 1
Bankverein 481,50, Länderbank 415,00 “
Suezkanala
Lissabon, 17. Juni. (W. T. B.) Madrid, 17 (W. T
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