1903 / 173 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 Jul 1903 18:00:01 GMT) scan diff

Richtamtliches.

Deutsches Reich. Preußzen. Berlin, 25. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König sind heute früh, wie „W. T. B.“ meldet, an Bord der Jacht „Hohen⸗ zollern“ von Di ermulen nach Mo in See gegangen.

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Der Staats⸗ und Finanzminister Freiherr von Rhein⸗ baben hat sich heute vormittag nach Breslau begeben, um in Gemeinschaft mit dem Vertreter des Oberpräsidenten und dem Landeshauptmann über die Verwendung der zur Linderung der Ueberschwemmungsschäden in Schlesien bereit gestellten Staatsmittel zu beraten.

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LCa dee W. T. B.’ ist S. M. S. „Stein gestern in Kronstadt eingelaufen.

S. M. S. „Fürst Bismarck“ ist mit dem Chef des Kreuzergeschwaders, Vizeadmiral Geißler an Bord gestern in Mororan (Japan, Insel ) unmnd S. M. S. . (8 in Schanghai eingetroffen.

1“

Danzig 25. Juli. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin traf heute vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, mit den Prinzen August Wilhelm, Oscar, Joachim und der Prinzessin Victoria Luise zu einem nichtoffiziellen Besuche hier ein, um einige Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen. Nachmittags gedenken Ihre Majestät nach Cadinen zurückzukehren.

„Stettin, 25. Juli. Der auf der Werft des „Vulcan“ für die Kaiserliche Marine erbaute kleine Kreuzer „Ham⸗ burg“ lief heute vormittag 11 ½ Uhr glücklich vom Stapel. Die Namensgebung vollzog der erste Bürgermeister von

⁸N 9 . . Hamburg Dr. Burchard.

Sachsen. 3

Ihre Majestät die Königin⸗Witwe ist vorgestern abend, wie das „Dresdner Journal“ meldet, von Sibyllenort nach Dresden bez. Strehlen zurückgekehrt.

Oesterreich⸗Ungarn. Das ungarische Blatt „Magyar Nemzet“ stellt gegenüber Meldungen verschiedener Blätter fest, daß dem österreichischer⸗ seits geäußerten Wunsche nach Abänderung einiger Positionen des Zolltarifs nicht stattgegeben worden sei, da die Regierung auf der unveränderten Auf⸗ rechterhaltung des vereinbarten Zolltarifs beharre

8 Großbritannien und Irland. 8

Das Unterhaus hat gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, mit 154 gegen 53 Stimmen die zweite Lesung der Vorlage, betreffend die Bewilligung von 5 Millionen Pfund Sterling zur Herstellung verschiedener militärischer Bauten, genehmigt.

Ruszland.

Der Minister des Auswärtigen Graf Lamsdorf gab gestern, wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, zu Ehren des scheidenden bayerischen Gesandten Freiherrn von Gasser ein Diner, zu dem auch der deutsche Botschafter Graf von Alvensleben, der bayerische Geschäftsträger Baron Tucher und die Chefs anderer diplomatischer Missionen ge⸗ laden waren.

Es ist ein Gesetz erschienen, nach dem die bisher autonom verwalteten armenisch⸗gregorianischen Kirchengüter in die Verwaltung des Staates uͤbergehen und die Güter und Fonds dieser Kirchen, die bisher den Schulbetrich dieser Konfession sicherstellten, dem Ministerium für Volksaufk ärung

überwiesen werden.

Italjen. 8

In der gestrigen vierten Versammlung der Kardinäle wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, an Stelle des Monsignore Pis eri, der am zuvor zum Beichtoater für das Konklave gewählt worden war, dieses Amt aber wegen seines vorgerückten Alters abgelehnt hatte, ein anderer Prälat bestimmt. Der Versammnlung wurde hierauf zur Kenntnis Febszch der Papst 50 000 Francs für die Armen von Rom,

0000 Fr. für die Armen von Perugia und 10 000 Fr. für die Armen von Carpineto bestimmt habe. Sodann befaßte sich die ammlung mit den von einigen kränklichen Kardi⸗ nälen achten Bitten und willfahrte unter anderem dem Wunsche, daß einige dieser Kardinale ihre Wohnrüͤume das Konklave im gleichen Stockwerk mit der Sigtinis erhalten sollten, um ihnen das Treppensteigen zu ersparen. 1A“X“

che der e *, e. ven Verbesserung des Loses verwundeter

zur einer am 14. September d. J. in Genf ab⸗ onferenz behufs Revision der Genfer Ronvention eingeladen. Da bis jetzt eine zustimmende gien Staaten nichi

Bundebrat, wie „W. T. B.“ meldet, ossen, erenz auf unbestimmte Zeit zu verschiebe

Betracht ko Regierungen hiervon Belgien.

Die Repräsentantenkammer W. T. B.“* erf sämtliche Arrikel der 15 Fabrikation und die Einfuhr von über das Gesetz wird am

einem W

hatte der 7. tion Bes

und den geben.

Der Präsenzstand des Heeres betrug am 10. Juni d. J. laut amtlicher Veröffentlichung 3389 Offiziere und Beamte, 10 543 Unteroffiziere, 46 912 Soldaten, zusammen 60 844 Mann und 13 741 Pferde. Davon entfallen auf 2 Genieregimenter zu 3 Bataillonen zu 4 Kompagnien 101 Offiziere, 2740 Mann:; 8 Jägerbataillone zu 4 Kom⸗ pagnien 168 Offiziere, 3672 Mann; 34 Infanterieregimenter zu 3 Bataillonen zu 4 Kompagnien 1422 Ofsiziere, 28 541 Mann; 2 Gendarmeriekompagnien 6 Offiziere, 358 Mann; 8 Kavallerie⸗ regimenter zu 5 Eskadrons 244 Offiziere, 4941 Mann, 4260 Pferde; 2 Gendarmerieeskadrons 20 Offiziere, 368 Mann, 326 Pferde; 4 Korpzartillerieregimenter zu 1 reitenden, 4 fahrenden Batterien sowie beir drei Regimentern 1 Haubitz⸗, bei einem 2 Haubitz⸗ und 1 Gebirgsbatterie, 4 Divisions⸗ Artillerieregimenter zu 5 und 4 zu 6 fahrenden Batterien 372 Offiziere, 65661 Mann, 4308 Pferde; 2 Festungsartillerie⸗ regimenter zu 10 Kompagnien 92 Offiziere, 2027 Mann, 180 Pferde; 5. Traineskadrons 10 Offiziere, 486 Mann, 463 Pferde; 4 Saäanitätskompagnien und 1. Sanitätssektion 8 Offiziere, 478 Mann; dazu kommt die Marine (Seedivision, Donaudivision, Equipagen⸗ depot, Unteroffizierschule, Marinearsenal) 104 Offiziere, 1575 Mann. Das Heer gliedert sich in vier Armeekorps zu Krajowa, Bukarest, Galatz, Jassy und eine Infanterie⸗ division in der Dobrudscha, von denen die ersteren je zwei Infanteriedivisionen zu zwei Brigaden zu zwei Regimentern begreifen, die letztere nur zwei Infanterieregimenter zählt. 18 6“ Blulgarien.

„Wie die „Agence Télégraphique Bulgare“ meldet, ist der Fürst Ferdinand aus Anlaß der Wiederkehr des Todestages seines Vaters nach Coburg abgereist, von wo er in 14 Tagen nach Sofia zurückkehren wird. Die Kinder des Fürsten be⸗ gaben sich nach Schloß Murany in Ungarn.

Amerika.

„Der neuerwählte von San Domingo ist der General Wos y Gil, nicht Ggil, wie gestern irrtümlich von dem „W. T. B.“ gemeldet worden war. 8

Afrika.

Der Sultan von Marokko ist, wie dem „W. T. B.“ aus Tanger berichtet wird, am 20. d. M. von Fez nach Taza aufgebrochen.

8 8 1

Statistik und Volkswirtschaft.

Aus der Kriminalstatistik des Deutschen Reichs

bringt ein Aufsatz über das Verbrechen und seine Bekämpfung im letzten Heft der „Grenzboten“ interessante Einzelheiten. Danach wurden im Durchschnitt der Jahre 1882 bis 1891 es wird seitdem nicht wesentlich anders geworden sein von je 10 000 Personen der Zwilbevölkerung derselben Konfession verurteilt 963 Evan⸗ gelische, 1153 Katholiken, 325 sonstige Christen, 784 Juden. Die rsachen der geringen Kriminalität der Juden sind belannt: sie sind wirtschaftlich wohlsituierte und in Gemeinden stramm organisierte Minderheiten; bei den christlichen Sekten, denn das sind die sonstigen Christen, erzielt das Zusammenwirken der beiden Umstände noch erfreulichere Ergebnisse. In Halbasien, wo arme Juden in Masse beisaffsrmen wohnen, verhalten sie sich garnz anders. Der Unterschied zwischen Protestanten und Katholiken rührt von dem ersten der beiden genannten Umstände her. Für Baden hat die Statistik nachgewiesen, „daß mit geringen Ausnahmen die Pro⸗ testanten in allen Berufsarten die lohnenderen Stellungen innehaben; die Kapitalrentensteuer betrug 1895 auf 1000 Katholiken 589 800, auf 1000 Evangelische 954 900 ℳ⸗ In den verschiedenen Landschaften wirken dann noch verschiedene andere Ursachen mit. In Baden machen die Katholiken die Mehrheit aus. Das ganze Rheinland ist ein Weinland, was besonders der fröhlichen Pfalz zu einem schlimmen Ruf bei den Kriminalisten verholfen hat. Bavern ist das Bierland. Die polnischen Landesteile sind, wie der ganze Osten, Schnapsbrenner⸗ und Schnapotrinkerländer, ärmer als der Westen und dabei durch die Zweisprachigkeit und durch den nationalen Kampf mit reichli Gelegenheit zu Konflikten gesegnet. Die Wirkungen des Alkohols sind so bekannt, daß wir dabei nicht zu verweilen brauchen. Nur die eine Tatsache wollen wir anführen, daß von den in der Zeit von 1872 bis 1895 zum Tode Verurteilten es waren ibhrer 202 59,9 % Gewohnheitstrinker und 43,1 % im Augenblick der Tat berauscht waren. Von den Körper⸗ verletzungen werden 35,1 % am Sonntag begangen. Nach der Zeichnung der Kriminalitét der einzelnen Wochentage hat der Sonn⸗ tag einen turmhohen Balken, der Sonnabend als Lohntag und der blaue Montag Balken, die nicht ganz halb so hech sind, und die Palken der übrigen Tage schrumrsen za Würfeln oder ganz niedrigen Klötzchen zusammen. Ein Gefäagnisgeistlicher hat sich da⸗ durch zu dem Auespruch ver lassen: „Das Gesetz über die Sonntagsrubhe ist in der vorliegenden Gestalt ein sehr aen S. D n indessen 4 42— veell. wüsten Sonntagsvergnügungen legen nur inden Klassen die Pflicht auf, Wohnungsreform, * Volketheater, Volkstonzerte, Volksbibliotheken den unteren Klassen eine vernünftige Geselligkeit und Erbolung möglich zu machen und sie dafür zu erziehen. Uecbrigere bleiben die angestrengten Bemühungen der Alkoholgegner nicht ohne Wirkung In den Jahren der und der ein wenig auch der Schn

auch bedeutend a aps. Die Kriminalirät der Studenten komint, ehen vom übermut, auf die Rechnung der studentischen Trinksttten. Im 1809 sind von 510,0 Sludenten 435 verurteilt worden. hundert männliche Verurtellte kamen im Jahre 1899 nich Der 48 teilt nicht die besonders von t, daß der Unterschied von der ution te m Vergehungen neigenden weiblichen senen stituferten, in seinem kürzlich „Tas und seine Bekämpfung“, se Personen; ꝛhnen entsprechen unter den Männern tie Verbrecher, sondern die Beitler und die Landstreicher, die als se von der Kciminalstatiftik nicht werden. Der niedrige

atsatz ter Frauen erklärt sich aus der weiblichen Natur und aus

Uast in der Oeffentlschkeit bemegen

wer ger rl⸗ veae .n aee, 1.—— Wetsuchungen 2—

neber vie Unbeltekphae nad Urbeltgtelten ia rsh. Nrlens as 20 Zahre 1302 hgec

macht das „Reicks.Arbeitsblatt“ nach dem vom hritischen Arbeitsamt bctausgegebenen 10. . in vwenhecee and with com-

Reoport on changes bours of labour Lr h .ü. ..;. in ohnsätzen betriff . . Lee. Ver ebeeg, s errhr

gewoiberen teine Lohnminderung,

und zwar betrug dieselbe, wenn man die sich auf insgesamt 890 356 Arbeiter erstreckenden Aenderungen gegen einander aufrechnet, in Wochenlöhnen ausgedrückt, 72 700 Pfd. Sterl. Dieses Ergebnis ist fast ausschließlich verursacht durch den Rückgang der Löhne der Stein⸗ kohlenbergarbeiter, welcher im Jahre 1901 begann und sich durch das ganze Jahr 1902 fortsetzte. Der ausschlaggebende Ei⸗fluß dieser in der Steinkohlenindustrie eingetretenen Vorgänge auf das Gesamtlohn⸗

ergebnis des Berichtsjahrs ist deutlich aus nachstehender Uebersicht*) zu ersehen: 1

Zahl der Arbeiter**), welche erlitten (als End⸗ ergebnis)

——

1Dba nittliche Aenderung der Wochenlöhne pro Kopf (der Beteiligten) beüns höhung derung EEEEEVe

Gesamtergebnis (geschätzt) der Wochen⸗ lohnänderungen

Lohn⸗ minderung

Lohn⸗ Lohn⸗ er⸗ min⸗ höhung derung

Kohlenberg⸗ BHaä Alle übrigen Gewerbe⸗ gruppen Zusammen.

144 735 380 73 888 11

91 668 57 661 5 310 4 4138 12 1

11 JTSIE7935 5325 878527 35 12rm Von der Gesamtzahl der Arbeiter, welche im Berichtsjahre Lohn⸗ änderungen erfuhren, herlitten danach 793 041 (= 89 %) Lohn⸗ minderungen. Von diesen aber waren im Steinkohlenbergbau be⸗ schäftigt 735 380 (= 93 %) Personen, für welche sich die Reduktion der Wochenlöhne auf zusammen 73 889 Pfd. Sterl. oder ungefähr

95 % des angenommenen Gesamtwochenlohnverlustes beläuft. Eine Uebersicht über die Endergebnisse der innerhalb der

wichtigsten Gewerbegruppen eingetretenen Lohnänderungen gibt folgende Zusammenstellung:

Ceth Zahl der geschätzt) der beteiligten Wochenlohnänderungen Arbeiter 8 .“ Lohnerhöhung minderung fb. sh. ne 2 8000 7

556

Baugewerbe Kohlenindustrie .“ Eisen⸗ ꝛc., Bergbau und Noßtefnbrüche. 1““ Koheisen, Eisen, Stahl 728 1 Schiffsbau . . . .. 25 20 10 Feö“; 8 1 1 —— Andere Metallindustrien . 15 3 144 Ferettetbuestrte. .... 142 k Bekleidungindustrie... 2 290 11 Verschiobvene . . . . . 10 641 199 Beschäftigung in öffentlichem

11““ 7 871 602

890 36)6 72 700 15.

I7565 3 Zusammen.

Aus vorstehender Zusammenstellung ergibt sich, daß, abgesch von der Kohlenindustrie, der Lohnrückgang im Berichtsjahr in seiner Ausdehnung beschränkt war, iadem von den übrigen Gewerbegruppen nur in der Schiffsbauindustrie eine Lohnminderung zu verzeichnen war.

Innerhalb der Baugewerbe bielt die aufsteigende Bewe

A. . 1 . 82 1 —₰ un welche die Lohnänderungen dieser Gewerbe seit 1893 7v2—2 Füktwalig derartige Aenderungen konstatiert wurden) Jahr für Jahr auszeichnete, auch im Jahre 1902 an, obwohl die Zahl der an der Lohnsteigerung beteiligten Arbeiter geringer war als in irgend einem der früheren Jahre. „In der Eisenerzgewinnung und in den Zweigen der Steinbruch⸗ industrie waren die Lohnänderungen, soweit darüber berichtet wurde, unbedeutend und beschränkten sich auf die Eisensteinbergarbeiter in Clepeland, die Kalksteinbrucharheiter im Weardaledistrikt und auf die Schieferbrucharbeiter im Fastiniogdistrikt (Nordwales).

In der Roheisen⸗, Eisen⸗ und Stahlindustrie war die sich als Endresultat ergebende Steigerung der Wochenlöhne unbedeutend. Ungleichmäßig war die Lohnbewegung in den Eisen und Stahl ver⸗ arbeitenden Industrien, sofern die Eisenarbeiter im Norden Eng⸗ lands eine wenn auch geringe Lohnreduktion erlitten, während die⸗ jenigen der Midlandsprovinzen eine Aufbesserung erfuhren. In der. Maschinenbauindustrie blieben die Löhne das ganze Jahr vv Dagegen ergab sich als Resultat der inner⸗ halb der Grithpe „Andere Meiallindustrien“ vorgegangenen Aende⸗ rungen eine Aufbesserung von 145 Pfd. Sterl. pro Woche, an welcher 15 357 Arbeiter beieiligt waren. Von ihnen hatten 8351 (in der Hauptsache Weißblecharbeiter und Kettenmacher) eine Gesamtauf⸗ besserung ihrer Wochenlöhne um 425 Pfd. Sterl. zu verzeichnen, während 7006 Rohrarbeiter in ihren Wochenlöhnen einen Gesamt⸗

verlust von 280 Pfd. Steil. erlitten. Die Lohnänderungen innerhalb der anderen Gewerbe waren unbedeutend. 3

Ziebt man hinsichtlich der Zahl der von Lohnsatänderungen be⸗ troffenen Urbeiter und der (geschätzten) Wochenlohnsummen, welche gewonnen oder verloren worden sind, einen Vergleich zwischen dem Berichtsjahr und den früheren Jahren seit 1893, so ergibt 7 daß die Zahl der von Lohnminderungen betroffenen Arbeiter 1902 größer als in der voran⸗ Foen enen hre war. Im ü⸗

dresultat der Jahre 1894 1895 und! dasjenige der übrigen Jahre Lohnsteigerungen waren sowie daß die letzteren mit zusammen 228 (00 Psd. Sterl. pro Woche g d. als die Gesamtsumme der ersteren. Dabei ist allerdings zu ten. 8 ee Ziffera en In”* Endresultat von VB ohnsätze wiederge un e ng der (wirklich ——+₰ Löhne, die ₰— 8 der Beschäftigung wie von der Zabl der beschäftigten Arbeiter abdängig ist, dabei nicht be⸗ rücksichtigt wird.

Auf die Gesamtzahl der beschäftigten Arbeiter verteilt, dürfte 1 2 als —— 8 8 9 a 8 89 8ens enn In; ergibt, d. pro und Weise betrifft, in der die ; hen haben, so bebt der cht des LEhnenn —2 herver, daß die Zahl der Lohnänderungen, bei 12 —₰ Bersesenchen 4 215 A 8 8 Berichtsjahr Aer h. A. Ur n be

Als Endrefultat der der Arbeits ergibt die früheren Ja auch Eee

. Ginen mit den ] oraus en

samtsumme der

Hier wie in den folgenden Uebersichten sind la 8.

Sceleute und Eisenbahnbedtenftete

A. als nzcht 4 erwiesen bat, 8

ersa

8 Aubeiter, die im Laufe des den is, en gen, aen, nee

r 1902 X

Gesamt⸗ endergebnis der Herab⸗ setzung der

wöchentlichen Arbeitszeit (Stunden)

68 937 311 545 44 105 78 533 284 675 81 917 127 142 238 043 29 276 58 728 5 524 1 051 983] 1 057 507 1 024 868.

Aus vorstehender Uebersicht erhellt, daß die Zahl der Arbeiter, welche im Jahre 1902 eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit erfahren haben, seit 1893, wo erstmalig statistische Nachweise dieser Art gegeben wurden, bei weitem die größte war. Es hat dies seinen Grund in der Herabsetzung der wöchentlichen Arbeitszeit der in den Fabriken der Textilindustrie, des Bachdruckerei⸗, Bleicherei⸗ und Färbereigewerbes beschäftigten Arbeiter. Für diese Gewerbe ist durch Gesetz des Parlaments die Maximalarbeitszeit (Stunden), wählend welcher Frauen, jugendliche Personen und Kinder be⸗ schaftigt werden dürfen, festgesetzt worden. Außerdem wurde zu Anfang des Jahres 1902 die Arbeitszeit an Sonnabenden um eine Stunde verkürzt, so daß die wöchentliche Mavximalarbeits⸗ zeit 55 ½ Stunden beträgt. Die Arbeitszeit der in den ge⸗ nannten Industrien beschäftigten männlichen Arbeiter wurde durch das Gesetz nicht geregelt, indessen ist eine Verkürzung der Arbeitszeit in der Mehrzahl der Fälle gleichzeitig erfolgt. Das erwähnte Gesetz hat sonach direkt oder indirekt für über eine Millon der in den Zweigen der Textilindustrie beschäftigten Arbeiter eine Verkürzung der wöchent⸗ lichen Arbeitszeit zur Folge gehabt. 1

Von dieser Aenderung abgesehen, war allerdings die Zahl der Arbeiter, welche eine Verkürzung der Arbeitszeit erfahren haben, 1902

Aenderung

Erhöhung überhaupt

Herabsetzung

1 530 33 119 128 77 030

1 287 21 448 73 618 34 655 1 060 69 572 1 277 37 772 2 600 33 349 869 56 857 586 28 690

34 649 77 158 22 735 108 271 70 632 39 0419 35 949 57 726

geringer als in irgend einem der früheren Jahre.

13““ 8

Zur Arbeiterbewegung.

Eiine Lohnbewegung beschlossen, der „Voss. Ztg.“ zufolge, am Donnerstagabend in zahlreich besuchter Verfammlung die Feilen⸗ hauer (Maschinenbauer, Schleifer, Schmiede⸗ und Hilfsarbeiter) von Berlin und Umgegend, deren letzte Lohnbewegung im Jahre 1889 stattfand. Die Hauptforderungen des von der Versammlung durchberatenen und angenommenen Lohntarifs sind: „Tägliche Arbeitszeit 9 Stunden; Mindestlohn für Feilenschleifer 60 (bisher 50 ₰). Alle Arbeiter, die bereits einen höheren Lohn bezogen, erhalten auf diesen einen Zuschlag von 10 v. H. Für Ueberstunden, Sonntagsarbeit und Wartezeit auf Lohn ist ein Zuschlag von 25 v. H. zu bewilligen. Statt der Bleigesenke sollen bis zum 1. September Zinngesenke eingeführt werden. Der Tarif gilt bis um 1. Juli 1904 usw.“ Am kommenden Montag wird dieser Tarif sämtlichen Arbeitgebern zur Annahme unterbreitet und bis Sonnabend, August, Antwort erwartet. Fällt diese ablehnend aus, so ist zum Montag, 3. August, ein allgemeiner Ausstand vorgesehen. 3

Die Potsdamer Toͤpfergesellen, die im Jahre 1901 in⸗ folge eines Generalstreiks eine geringe Lohnerhöyhung erzielten und mit den Meistern einen bis zum 1. August 1903 gültigen Verzrag ab⸗ schlossen, beabsichtigen, nach einer Mitteilung der „Staatsb. Ztg.“, in eine Lohnbewegung einzutreten. Sie haben den Vertrag gekündigt und neue Bedingungen, die einen Minimallohn von 60 für die Stunde vorsehen, aufgestellt. Man hofft, daß es zu einer gütlichen Einigung mit den Meistern kommen wird. 8

In Cassel sind, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ berichtet, die Schreiner ausständig. Die Bauunternehmer haben in einer Ver⸗ sammlung beschlossen, salls bis zum 25. Juli die Schreiner nicht er⸗ klären, die Arbeit aufzunehmen bezw. eine Einigung erzielt wird, die sämtlichen Bauhandwerker, die zum Arbeiterverband gehören, aus dem Arbeitsverhältnis zu entlassen.

Die Bewegung unter den Angestellten der beiden Dres⸗ dener Straßenbahngesellschaften (vgl. Nr. 171 d. Bl.) nimmt, wie die „Rh.⸗Westf Zig.“ erfährt, nunmehr einen bedrohlichen Umfang an. Eine von 500 Straßenbahnern besuchte Versammlung nahm einen zum Teil tumultuarischen Verlauf. Folgende Forderungen wurden beschlossen: „1) Beseitigung der Führungstlassen, 2) Crrichtung von Altersklassen, 3) Erhöhung der Moöͤnatsloöhne bis zu 120 für Führer und 110 für Schaffner 2 für jede Ueberstunde wird der volle Stundenlohn nebst einem Zuß lag von 25 % gezahlt, 5) dem ganzen Personal, auch den Straßenbahnarbeitern ist freie Fahrt auch an dienstfreien Tagen zu gewähren, 6) das Streckenarbeiterpersonal ist nach Stunden zu bezahlen. Die Arbeitszeit beträgt 10 Stunden und der Lobn für die Stunde 30 ₰, im ersten und 35 im zweiten Dienstjahr, 7) bezüglich der Arbeitszeit hat eine genaue Regelung statt⸗ zufinden. Bis jetzt ist die erstere bis zu 15 Stunden ausgedehnt worden, während die Verkehrsordnung eine solche von 10 resp. 12 Stunden bei zweistündiger Pause vorschreibt, 8) in je 3 Wochen ist den Angestellten eine drenmale 36stündige ununterbrochene Rahezeit zu gewähren, darunter muß ein Sonntag befinden. Die Fest⸗ etzung der Rubczeiten darf keine willkürliche sein. Die sämtlichen Forderungen wurden einstimmig angenommen und sollen nunmehr den Direttionen beider Linien ordnungsgemäß vorgetragen werden.

In Paris haben, dem „W. T. B.⸗ zufolge, die Droschken⸗ kutscher in der vergangenen Nacht beschlossen, von heute ab wegen Tarifstreitigkeiten in den Ausstand zu treten.

In Genf haben, nach dem „Berner Bund“, die ausständigen Maurer (val. Nr. 170 d. Bl.) am Dienstagabend beschlossen⸗ dem Gesetz über Streitigkeiten zwischen Arbeitern und Meistern ke Rech⸗ nung zu tragen und ohne Rücksicht auf die Erklärungen der Regierung den Ausstand fortzusetzen.

Aus St. Petersburg wird dem „W. T. B.“ telegrapbiert: Die Arbeiter der Eisenbahnwerkstätten in Baku (gergl. Nr. 172 d. BI) beginnen die Arbeit wieder aufzunehmen. Auch auf der Telepbonstalion, dem Wasserwerk und der Straßenbahn ist der Utrieb wieder im Gange, und die Güterzüge verkehren wieder. Die Stimmung der Arbeiter ist ruhiger.

Kunst und Wissenschaft.

ISIm Kunstsalon von GCduard Schulte, Unter den Linden, hat

teilweise ein Wechsel der Belder stattgefunden. e nen aus⸗

elt Kollektienen von Gurt Martin⸗Weimar, Richard chke⸗

ssel. Rudolf Sieck München, G. Otto Berlin, A. H. Schram⸗

en, . K. Winchelmann⸗Berlin, zwei bervorragende Werte von

Fr. von Bilder don Peeg Meverheim⸗Berlin und von

dessen Vater, Cruard M kleine interessante von und Skizzen. nlsche Porträͤt von Wilbhelm

ne 1 das Bis nis Lenbach (1894),

von Andr. und Oew. 8 Zügel

8 in der Sonne-), Ludw. Passint („Prozession in Aenedig ),

d. Aer,. Mar Achermann („Altmännerhaus“ 1882), Ludwig Knaus c. werden ebensalls noch ctma 10 Tage ausgestellt bleiben. 2

in Straßburg 1. C. wurde voßgebäͤude die 2 (rre5 22 seigmologische Konferenz cröffnet. deren wie die amtliche „Stratzb. Nerr.“ berichtet, die

Femer unten den sür Ne Grdbebenferschung interessiertzen

8

tern im Landebauss

Von Griechenland, dem erdbebenreichsten Lande Europas, ging schon im Altertum die erste wissenschaftliche Behandlung der Erdbeben aus, die sich bis zum Beginn der modernen Wissenschaft in Geltung erhalten hat. In den Werken des Aristoteles finden sich die verschie⸗ denen Ansichten der antiken Philosophen zusammengestellt. Aus dem griechischen Worte Seismos, Erdbeben, personifiziert zu einem unter⸗ irdischen Dämon in Goethes klassischer Walpurgisnacht, ist daber mit Recht der internationale Name der Erdbebenforschung, der Seismo⸗ logie, und der Erdbebentätigkeit, der Seismizität der Erde, erwachsen. An Erdbeben kaum minder reich als Griechenland ist Italien. Man kann wohl sagen, daß von Italien aus sich die wissenschaft⸗ liche Erdbebenkunde über die ganze Welt verbreitet hat; in Italien ist sie für die moderne Wissenschaft begründet worden. Durch den Lauf der Jahrhunderte hindurch ist in diesem Lande hoher Kultur stets beobachtet worden, wie das bedeutendste Werk, welches wir über Erdbebengeschichte besitzen, Mario Bazattas Terremoti d'ltalia beweist. Von Italien ging auch die Erfindung der Instrumente zur Erdbebenbeobachtung aus, von denen die schweren Vertikal⸗ und Horizontalpendel, erstere in der Form, die ihnen Vicentini (Padua) gegeben, letztere in dem von Grablowitz (Ischia) aufgestellten Typus über die ganze Erde verbreitet sind. In Italien wurden die ersten europäischen Institute für dauernde Erdbebenforschung und ein dauernder Erdbebendientt mit einem Netz von Stationen 1885 staatlich eingerichtet. Nach Italien kamen die Forscher anderer Länder, um zu lernen, zu beobachten und von hier aus methodische Beobachtungen weiter zu verbreiten, wie die Engländer Robert Mallet und John Milne. Letzterer ging von Itakten nach Japan, dem erdbebenreichsten Lande der ganzen Erde, und brachte dort die schon von anderen begonnene Erdbebenforschung zur Blüte. Eine japanische Erdbhebengesellschaft wurde gegründet, deren Zeitschrift, von J. Milne ins Leben gerufen, für die Erd⸗ bebenforschung besonders wichtig wurde. Die Kaiserliche Regierung von Japan errichtete ein eigenes Erdbebenbureau mit einem seismischen Beobachtungsnetz über das ganze Reich sowie einen Lehrstuhl für Seismologie an der Universität zu Tokio. Die japanische Forschung kam zu hoher Bedeutung. Von den abge⸗ schiedenen Forschern sei namentlich Professor Sekiya genannt, von den lebenden Professor Omori. Japan hat in den letzten 25 Jahren außerordentlich vied für die Erdbebenstudien getan; namentlich wichtig sind die pꝛaktischen Untersuchungen des Einflusses der Erdbeben auf Gebäude und die hierfür erfundenen Instrumente.

Aber auch in England selbst blüht die Erdbebenforschung auf das lebhafteste. Die große British Association of advancement of scienco hat ein ständiges Komitee für Erdbebenforschung, dem eine Reibe der bedeutendsten englischen Gelehrten angehören, unter ihnen J. Milne, Lord Kelvin und Professor George Darwin.

Ueberall ist in Europa jetzt der Eifer für Erdbebenforschung er⸗ wacht. So in Oesterreich, und hier, in dem Lande der Alpen mit seinen Gebirgserhebungen und Einsenkungen, war es, wo ein Er⸗ klärungsversuch der Erdbeben auftrat, welcher durch die Geschlossenheit und den strengen Anschluß an bekannte Erscheinungen bald weitest reichenden Beifall fand. Es war die von Eduard Süß aufgestellte tektonische Erklärung, welche die Erdbeben auf geologische Vorgänge in der Erdrinde zurückführt.

Deutschland, obgleich von Erdbeben weniger heimgesucht, hat dennoch auch sein eigenes Studienfeld: es sind die langsamen Boden⸗ schwankungen. Für sie und zugleich für die weither kommenden, die Erde durcheilenden Wellen ferner Erdbeben ist in Deutschland das empfindlichste Instrument konstruiert: das von Hengler erfundene, von Zöllner verbesserte und von Dr. von Rebeur Paschwitz zuerst ein⸗ geführte konische Lichtpendel, dem an Empfindlichkeit nur noch die astatischen Pendel Ewings und Wiecherts gleichkommen.

Wie in Deutschland, in Oesterreich, England, Japan und Italien, so ist auch in Rußland die seismische Beobachtung der großen euro⸗ päischen und asiatischen Länderstrecken streng regelmäßig gegliedert und hat ihren Mittelpunkt in der ständigen seis nologischen Zentral⸗ kommission der Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, deren Präsident der Akademiker Professor Backlund ist und deren Ver⸗ zffentlic2hungen von dem um die Erdbebenforschung hochverdienten Wirklichen Staatsrat Levitzki herausgegeben werden. Auch die Schweiz hat ihre organisierte Erdbebenforschung, an deren Spitze Forel, Heim, Billwiller, Riggenbach u. a. stehen.

Nachdem nun die 1. internationale seismologische Konferenz, welche

zu Straßburg im April 1901 zusammengetreten war, den Antrag des schweizerischen Delegierten Professers Dr. Forel einstimmig an⸗ eenommen hatte, den Regierungen die Bildung einer internationalen seiomologischen Assoziation zu empfehlen und gleichzeitig die Regierung des Deutschen Reichs zu bitten, weitere Schritte zur Vorbereitung eines Assoziationsvertrags zu tun, hat die Reichs⸗ regierung, der ihr vorgetragenen Bitte entsprechend, an alle in Betracht kommenden Staaten die Aufforderung gerichtet, sich auf einer konstituierenden Versammlung durch Delegierte vertreten zu lassen. Die angegangenen Staaten haben die Einladung in zustim⸗ mendem Sinne beantwortet, und darauf ist als Zeitpunkt für den Zu⸗ —2—; der 2. internationalen seismologischen Konferenz zu Straß⸗ urg der 24. Juli festgesetzt worden. Der Zweck der Konferenz ist also die Gründung einer Assoziation unter den für die Erdbebenforschung interessierten Staaten, und ihre Auf⸗ abe wird sein, die Grundzüge eines Assoziationsvertrags aufzustellen owie bindende Abmachungen über die allgemein gültigen Grundfätze zu treffen, welche fuͤr die seismische Beobachtung in den assoziterten Staaten fortan maßgebend sein sollen.

Auf der Konferenz sind außer dem Deutschen Reich, den König⸗ reichen Preußen, Bayern, Sachsen. Württemberg, den Großherzog⸗ tümern Baden, Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach, der Freien und Hansestadt Hamburg und den Reschslanden Elsaß⸗Lothringen noch folgende 19 Staaten offiziell durch Delegierte vertreten: Rußland, England, Italsen, Ungarn, die Schweiz. Belgien, die Niederlande, Schweden, Spanien, Portugal, Ericchenland, Rumärien, Serbien, Buldarien, Japan, die T N. Ssaaten von Amerika, Mexiko, Argentinien und Chile. Seitens des Deutschen Reichs hat das Reichsamt des den Geheimen Oberregierungsrat Lewald, den Ge⸗ eimen Regierunge'rat Dr. Kautz, vortragende Räte, und den Professor Dr. rland, Direktor der Kalferlichen Hauptstation sür Erdbebenforschung in Staßburg i. E., das Auzwärtige Amt den Gebeimen Reglerungtrat, Prosessor Dr. von Danckelmann, das Reichemarincamt den Armiralitätsrat, Professer Dr. B vom Kaiserlichen Observatorium in Wülbelmöbazen entsandt. rrußen wird durch den Gebeimen Regierungerat, Professor Dr. iberrn von Richthofen⸗Berlin, den 111“ rofessor Dr. Wagner⸗Göttingen, den Geheimen Regicrungsrat, Prefessor Dr. Helmert⸗

dam und den Prefessot Dr. Wiecheri⸗Göttingen vertreten. Von onstigen 1 den Gelehrten, die Teilnahme an der Kon⸗ serenz ers 1* seien erwähnt der Geheime Bergrat, Professor Dr. mer⸗Leipzig, die Wirkt Staatsräte Professor Dr. Back⸗ lund, Direktor der Sternwarte alkowo, und or L Dorpat, die Professonen de H. Darwin⸗Cambridge, John ne⸗ Jele of t und Dr. F. Omort⸗Tokio.

1 wie „W. . B.* be⸗

re ng richtet, auch Kaiserl tatthalter Fürst b” enlobe⸗ Langenburg und der tär von Köller Statt⸗ balter bießI die Erschienenen im Ramen des und der willkommen. Ihm sprachen ofessot Levipiv⸗Berpat und Professot Palazzo⸗Rom den Dank der 1 aus. Lebterer wies in seiner Ansprache darauf dienst sei, wenn die berichtete der Direktor der or Konferenz

88 füͤnf in so daß die Kenserenz am 28. Jult oßen

1901. mmen,

Literatur.

Spoziale Bewegungen und Theoxien bis zur mo⸗ dernen Arbeiterbewegung. Von Gustav Maier. 2. Auf⸗ lage. („Aus Natur und Geisteswelt.“ Sammlung wissenschaftlich⸗ gemeinverständlicher Darstellungen aus allen Gebieten des Wissens⸗ 2. Bändchen.) 160 S. Verlag von B. G. Teubner in Leipzig. Preis geb. 1,25 Das vorliegende Bändchen der Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt“ will in anregender Weise auf geschicht⸗ lichem Wege in die Wirtschaftslehre einführen, den Sinn für alle die Fragen wecken, deren Lösung die menschliche Gesellschaft in steter Bewegung erhält, und so ein teilnahmsvolles Verständnis erzeugen. Die Einleitung stellt zunächst den Begriff der Staatswirtschafts⸗ lehre fest, gibt einen Ueberblick über ihre Geschichte, deckt ihre Grund⸗ lagen auf und leitet aus dem verschiedenartigen Verhältnis des Ein⸗ zelnen zum Ganzen die Anschauungen des Kommunismus, Sozialismus und Anarchismus ab, um dann noch auf das Falsche der gewöhnlichen Auffassung der menschlichen Entwickelung als eines steten Aufwärts⸗ steigens htnzuweisen. Die geschichtliche Betrachtung beginnt mit den altorientalischen Kulturvölkern Babyloniern, Assyrern, Aegyptern —, verweilt bei der Ackergesetzgebung, die auf Moses zurückgeführt wird, und erörtert die eigenartige Entwickelung des chinesischen Volkes⸗ Unter besonderer Berücksichtigung der zwei großen wirtschaftlichen Schriften Platos wird die Wirtschaft der Griechen, die der Römer an der Gracchischen Bewegung beleuchtet. Gelegenheit zur Darstellung der englischen Zustände am Ausgange des Mittelalters bietet die Utopie des Thomas Morus, während die Besprechung des Bauern⸗ krieges Einblick in die gleichzeitige Lage der deutschen Verhältnisse gewährt. Mit dem Eingehen auf die Bestrebungen Colberts und das Merkantilsystem, mit der Vorführung der Bestrebungen der Physio⸗ kraten und der ersten wissenschaftlichen Staatswirtschaftslehrer Smith, Ricardo, Malthus wird die Brücke geschlagen zum Verständnis der roßen Fragen der Neuzeit. Aufklärung über die Entstehung des Sczialismus erhält man durch die Schilde⸗ rung der Wirksamkeit Fouriers, St. Simons, Cabets, Proudhons, Owens, während die Ansichten Friedrich Lists, Cobdens und anderer uns die Forderungen der neueren Handels⸗, Zoll⸗ und Verkehrspolitik begreiflich machen. Da der Verfasser peben gründ⸗ licher Beherrschung des Stoffes über die Gabe einer fesselnden Dar⸗ stellung verfügt, wird kein Leser das Schriftchen, ohne Genuß oder Bereicherung des Wissens davongetragen zu haben, beiseite legen. Dankenswert sind auch die jedem Abschnitt angehängten Nachweise über die wichtigsten Werke, die zu weiterer Belehrung dienen können. Ueberall hat der Herausgeber in der zweiten Auflage kleine Aende⸗ rungen und Verbesserungen vorgenommen, durch die aber die Anlage und der Inhalt des Büchleins nur wenig berührt sind.

Alt⸗Oldenburg. Gesammelte Aufsätze zur Geschichte von Stadt und Land von Georg Sello. Mit 3 Vignetten, 2 Tafeln und 1 Stadtplan. Verlag der Schulzeschen Hofbuchhandlung, Oldenburg. Geh. 3 Die unter dem bezeichnenden Titel „Alt⸗ Oldenburg“ hier vorliegenden interessanten geschichtlichen Aufsätze aus der berufenen Feder des verdienstvollen oldenburgischen Archivrats Dr. G. Sello enthalten eine treffliche Auswahl älterer und neuerer Skizzen zur Geschichte des oldenburger Landes in seiner Dreiteilung nach engernscher, westfälischer und friesischer Stammesart. Sie behandeln das Kloster Rastede, den letzten Frei⸗ heitskampf der Friesen zwischen Weser und Jade, das Schloß zu Oldenburg, Wildeshausen, „Graf Anton Günthers großen Lust⸗ garten“, die Oldenburger im Türkenkriege 1664. „Im Fluge durch den Ammergau ins Jeverland“, Cornelis Floris in Friesland und die Burg zu Jever. Alle diese Abhandlungen sind die Ergebnisse ernster archivalischer Forschung und Bemühung um geschichtliche Wahrheit und dabei in sehr anziehender, fäll ger Form gestaltet, so daß sie weit über die Grenzen ihrer engeren oldenburgischen Heimat hinaus nicht allein Geschichts⸗ forscher von Fach, sondern alle gebildeten Kreise, in denen der historische Sinn entwickelt ist und die mit dem Verfasser in der wahrbaftigen, weder sentimental⸗selbstgefälligen noch schönfärberisch⸗überschätzenden Darstellung der Heimatsgeschichte die vornehmste Grundlage er⸗ wärmender, schaffensfreudiger Heimatsliebe erblicken, interessieren werden.

Zur modernen Dramaturgie. Studien und Kritiken von Eugen Zabel. III. Band. Verlag der Schulzeschen Hofbuchhand⸗ lung, Oldenburg. Geh. 5 ℳ* Nachdem die beiden vorangegangenen Bände in kurzer Zeit bereits die zweite Auflage erlebt haben, bri die jetzt vorliegende neue Arbeit im Umfange von 28 Bogen eine von Material, das die Marksteine unserer theatralischen Entwi „aus alter und neuer Zeit“, wie der Nebentitel lautet, scharf erkennen läßt. Was diesen Aufsätzen in den breiten Schichten unseres gebildeten Pahlchem⸗ warme Anerkennung und Aufnahme sichert, liegt in dem Umstand, daß sie nicht aus grauer Theorie, sondern aus praktischer Be⸗ schäftigung mit der Bühne an ihrem tonangebenden Mittelpunkt Berlin entstanden sind. Der Verfasser vermeidet es, sich irgend eine Schule und Partei anzuschließen; er erfaßt die Höhepunkte des dramatischen Schaffens, sowohl was die Dichter wie die darstellenden Künstler betrifft, mit ebenso großer Sachkenntnis wie Unbefangenheit und versteht es meisterhaft, seinem Stoff eine individuelle Beleuchtung zu geben und durch seine persönlichen 82ö- zu den Talenten der Gegenwart die Dinge farhig und lebendig 2ens. In bedeutungsvoller Weise wird sein neues Buch durch einen Vortrag „Shakespeare in der Heimat Stratford on Avon“ ceröffnet, den er Ende vorigen Jahres auf der Bühne des Königlichen piel- hauses in Verlin gebalten hat und der damals berechtigtes Aufsehen erregte. Aeschylos, der „Vater der Tragödie“, und Aristophanetz, der „ungezogene Liebling der Grazien“, treten uns ebenso unmittelbar ent⸗ egen wie Biörnson, D'Annunzic. Macterlinck und Heyvse in ihren bbochen Schöpfungen. Durch seine vielfachen Reisen ist Zabel in die age versetzt, auch die anderen Mittelpunkte des Bähnenle wie Paris und London, aus eigener Anschauung zu erfassen und das tümliche der dortigen Theaterzustände mit den Berlinern zu aus denen sich unter uanderm die Geschichte der „Journalisten“ und die Dramen Hehbels rEé Wahre Kabinettstücke der —,— ik 2o— über Joquelin und Sarah Bernhardt, ü ovelli sowie die und Dänen. Denkstein, der Albert Niemann wird. zweifellos bühnengeschichtliche Bedeutung. Was Meisterspiele 1902“ und in dem Essav „Von sagt. g in die mod ragen cin, während seine

ungen der neuesten Dramen von Hauptman ö2“ Fulda und

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wa Das 23. Heft der „Modernen Kunst“ (P von Rich. Bong, Berlin, ₰h bietet eine Reihe zum Teil Ver⸗ vielfältigungen anter Gemälde aus der Fr EE“

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Land und Forstwirtschaft.

Preitautschreiben der Deutschen Landwirtschafts⸗ gesellschaft für Dauerwaren.

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