den Gerichtsassessor Dr. Rubel in Eisleben zum Amts⸗
richter in Eisleben,
den Gerichtsassessor Dr. Römpler in Nordhausen zum
Amtsrichter in Erxleben,
den Gerichtsassessor Richnow in Wilhelmshaven zum Amtsrichter in Diepholz,
den Gerichtsassessor von der Wense in Hannover zum
Amtsrichter in Winsen a. L.,
den Gerichtsassessor Brinckschulte in Dortmund zum
mtsrichter in Medebach, dden Gerichtsassessor Didden in Erwitte zum Amtsrichter in Erwitte, den Gerichtsassessor Mostert in Malmedy zum Amts⸗ richter in Mettmann und den Gerichtsassessor Frackenpohl in Staatsanwalt in Schneidemühl zu ernennen, sowie ddem früheren Rechtsanwalt und Notar in Neu⸗Ruppin, jetzigen Syndikus des Allgemeinen Deutschen Versicherungs⸗ Vereins in Stuttgart Sintenis den Charakter als Justizrat zu verleihen. 1
8
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen Superintendenten und Pfarrer van
Nandenborgh enburg a. H. zum Konsistorialrat u ernennen.
8 8 Der Rechtsanwalt Silten in Schlochau ist zum Notar ‚den Bezirk des Oberlandesgerichts Marienwerder, mit An⸗ eisung seines Amtssitzes in Schlochau, der Rechtsanwalt Dr. Wedell in Jastrow zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts Posen, mit Anweisung eines Amtssitzes in Jastrow, und dder Rechtsanwalt Dr. Billeb in Otterndorf zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts Celle, mit Anweisung seines Amtssitzes in Otterndorf, ernannt worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinalangelegenheiten.
Dem Stabsarzt Dr. Uhlenhuth, kommandiert zum FHygienischen Universitätsinstitut in Greifswald, ist das Prä⸗ dikat „Professor“ beigelegt worden.
8
Königliche Universitätsbibliothek. Bekanntmachung.
Die reglementsmäßige Zurücklieferu ng aller aus der Universitätsbibliothek entliehenen Buͤcher findet am 1., 3. und 4. August d. J. statt. 1“
8 Berlin, den 15. Juli 1903. 8 8 Der Direktor. 6“
1“
Evangelischer Oberkirchenrat.
Dem zum Konsistorialrat Allerhöchst ernannten bisherigen Superintendenten und Pfarrer van Randenborgh in Brandenburg a. H. ist die ige geistliche Ratsstelle im
Sheen bei dem Königlichen Konsistorium der Provinz osen verliehen worden.
Im Inseratenteil (Zweite Beilage) der heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staatsanzeigers“ neJenehmi⸗ Hesmnunbe; betreffend die Ausgabe auf den In⸗ haber lautender Hypothekenpfandbriefe, Kommunal⸗ und Kleinbahnobligationen des Frankfurter Hypo⸗
hekenkreditvereins zu Frankfurt a. M., veröffentlicht.
Preußen. Berlin, 17. Juli.
Der Präsident der Seehandlun avenstein l Mlrlaub Berlin verlassen. 9 0 hat mit
räsident des Königlichen Oberverwaltungsgerichts Wirkliche Hefh Oberregierungsorat Peters 121 Schweiz abgereist. 8
Kiel, 16. Juli. Das Schulschiff „Stosch“ hat, dem T. B. zufolge, heute mittag die Auslandreise K. etreten. icf besucht zunächst vusfische und schwedische Häfen und dann üͤber England nach Westindien und Süd⸗
Württemberg.
Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Freiherr von Richthofen ist gestern in Friebrichehafen wie e 8 berichtet, im Beisein des Ministerpräfidenien Dr. von Breit⸗
ling, bes Ministers der auswärtigen An jenheiten Frei⸗ herrn von Soden und des preußischen Gesandten Grafen von Plessen von dem König in Audienz empfangen worden.
Trns ö-9 Kolonien. 1 r eine Dienstreise nach Nyassoso⸗Ninong i Schutzgebiet Kamerun berichtet bet eunseasegie Fahehe'sen, wie das „Deutsche Kolonialblatt“ lt, Am 11. Pezember 1902 trat ich von Bußa ann Albrechtshöhe an. bg-ns tete 9 82 8 8 i und erreichte am 14. Dezember Johann Albrechtshöhe. Der (Bus⸗ war im allgemeinen gut; nur die Ekona 1 ☛ — Kumba sehr 292 8 8 genden Tage marj tationsleiter Rätbke, der von nun an die tion . 22 2.—
Am 17. Mor wurden die ü mars en Landweg am heber en Febees würde
ke in einem Kanu von Bell 112, xI derselben der auf
Eine sein, da shnegr . T.e 2b
Koblenz zum
durch Umgehung (eventuell Durchstich) oder Umladeverkehr die Trans⸗ portverhältnisse auf dem Mungo sehr verbessern würde. Nach Ver⸗ einigung mit den Trägern wurde auf dem linken Mungoufer weiter marschiert. Der Weg ist sehr beschwerlich; er führt direkt über ver⸗ schiedene sehr steile Kuppen. Um hier einen regelmäßigen Viehtrans⸗ port zu ermöglichen, müßte der Weg gründlich verbessert und teilweise verlegt werden. Dies dürfte jedoch mit großen Schwierigkeiten ver⸗ bunden sein, da der Weg durch unbewohnten Urwald führt.
Uebernachtet wurde an diesem Tage im Urwald. Am nächsten Tage verließen wir die Urwaldzone und gelangten in das Bakossigebiet. Das Land stellt sich als äußerst fruchtbar dar; die Vegetation ist sehr üppig; Elefantengras und Planten erreichen eine ungewöhnliche Höhe, und die Früchte der Planten sind meist so schwer, daß sie an den Stauden gestützt werden müssen. Das Land ist nicht besonders dicht bevölkert. Doch scheinen die Bewohner in verhältnismäßigem Reichtum zu leben. Die Bakossi sind ein groß gewachsener, intelligenter Menschenschlag und anscheinend sehr friedliebend und voll Vertrauen zur Die Dörfer machen einen sehr sauberen und freund⸗ lichen Eindruck. Die Straßen sind gerade, regelmäßig und sauber gehalten. In der Mitte der Dörfer befindet sich meist die als L“ benutzte Fetischhütte mit einem schattigen Baum davor.
jie Hütten sind, für Männer viereckig, für Weiber rund mit einem seiten Dach, gefällig aus Raphiapalmen erbaut und mit Matten
edeckt.
Die Bakossi bauen außer Plantanen noch Koko, Bohnen und etwas Mais. Ihren Haupterwerbszweig bildet die Viehzucht. Man sieht sehr schönes, verhältnismäßig großes, gut genährtes Rindvieh, daneben viel Schafe, Ziegen und Schweine, alle in gutem Zustande. Für das Kleinvieh befinden sich hinter den Hütten kleine, auf Pfählen gebaute Ställe. Das Rindvieh zieht sich gewöhnlich des Nachts an die Dörfer heran und übernachtet im Schutze der Hütten. Tagsüber geht das Vieh auf die Weide. In gewissem Sinne findet Fruchtwechsel statt, indem das zu Farmen benutzte Land im nächsten Jahre zur Viehweide liegen bleibt und die Farmen nun im vorjährigen Weide⸗ land angelegt werden. Der Bakossi bewahrt über die Anzahl des ihm gehörigen Viehes das größte Stillschweigen. Zu diesem Zwecke hat er auch nie sein eigenes Vieh bei sich, sondern verstellt es in andere Dörfer, während er selbst fremdes Vieh dafür in Verwahrung nimmt. So ist es selbst im eigenen Dorfe nicht bekannt, ob und wieviel Vieh, namentlich Rindvieh, ein jeder hat. Als Entgelt für die Aufsicht über das eingestellte Vieh wird je das vierte Junge gewährt. Die männlichen Tiere werden im allgemeinen nach bis 1 ½ Jahren verkauft oder geschlachtet. Jedes Dorf hält sich nur einen Weibliches Vieh wird nur im allergrößten Notfall ver⸗ gauft.
Die Gründe dafür, daß nicht noch bei weitem mehr Vieh vor⸗ handen ist, zu dessen Ernährung die Fruchtbarkeit des Landes hin⸗ länglich ausreichen würde, sind im besonderen folgende: Erstens gehen infolge der primitiven Aufsicht — das Vieh geht ohne
irten auf die Weide, die nicht eingefenzt ist — viele Tiere ver⸗
oren, indem sie gestohlen oder von Leoparden gefressen werden. „Der Leopard hat es gefressen., ist vielfach der scherzhafte Aus⸗ druck für: „Es ist gestohlen.“ Sodann wird noch immer viel Vieh, und zwar zu unverhältnißmäßig hohen Preisen, von den Balong⸗ leuten aufgekauft, von denen es als Heiratsgut gebraucht wird. Die Bakossi bezahlen ihre Frauen nicht mit Vieh, Se mit Waren im Werte von 40 bis 50 Mban = 200 bis 250 ℳ Die Vieh⸗ aufkäufe der Duala haben in letzter Zeit aufgehört, da die Bakossi die Schwindeleien der Duala durchschaut haben und diese si nun nicht mehr dort sehen lassen dürfen. Schließlich wird noch 8 2 Totenfesten von den Bakossi massenweise Vieh geschlachtet und erzehrt.
„Der Preis für ein männliches Stück Jungvieh schwankt je nach Größe zwischen 35 bis 50 oder 55 ℳ für ein Stück von etwa 70 kg Lebendgewicht. Weibliches Rindvieh wird mit 80 ℳ und mehr be⸗ zahlt. An Waren werden bezahlt für ein Stück Rindvieh zwei bis drei Stück Zeug (à 12 ℳ Verkaufspreis in der Faktorei), vier bis fünf Faß Pulver (à 7,50 ℳ) und Salz oder Haumesser im Werte von 5 ℳ, event. als Praufgabe Rum.
Am 18. Abends trafen wir in Nyassoso ein. Dort wurden wir von der Mission sehr gastfrei aufgenommen und verbrachten den Füchsten Tag, wie auch auf dem Ruͤckmarsch den 25. Dezember, als
Kuhetag.
Die nächsten Tage wurden zur Erkundung des Bakossigebietes und zu einem Marsch nach Ninong verwendet. PSdefasf enheit, Klima ꝛc. von Ninong ist vielfach von dem in Bakossi verschieden. Infolge der größeren Höhenlage ist die Temperatur in Ninong be⸗ deutend niedriger. Nachts ist es sehr kalt und am Tage immerhin so kühl, daß, mit Ausnahme der Mittagsstunden, wohl auch Europäer im arheiten können. Der Boden ist etwas lehmhaltiger als der in Bakossi und nicht ganz so humusreich. Das Land scheint arm an Wasser zu sein. Nachts fällt sehr starker Tau. Die Ninon schließen sich ziemlich ab. Ihre Dörfer, einschließlich der Weiden un Farmen, sind eingefenzt und die Wege vr — allerdings wenig widerstandsfähige — Palisaden versperrt. Auf jeder Seite dieser Palisaden steht ein mit Stufen versehener, leicht wegzunehmender Baumstamm zum Hinüberklettern.
„Die ⸗s sind sehr arbeitsam und scheinen auf einer verhältnis⸗ mäßig hohen Kulturstufe zu stehen. Ihre Haupterwerbszweige sind Ackerbau und Viehzucht. Die von ihnen angebauten Faüe zeichnen sich durch peinliche Sauberkeit aus. Angebaut werden Makabo, Jams und Mais. Die Felder, von denen ich einige bis zu einem Flächen⸗
inhalt von etwa 2 bis 3 ha sah, sind in kleinen länglichen Hügeln angelegt, auf denen die Frucht wächst. In jedem ühe 88 - der angehauten Fläche gewechselt. Das Vieh ist wohl im allgemeinen I=Iöee=Sesh n m id scheint sehr bevölkert zu sein. r tort liegt am Berge und besteht wohl aus mehreren Hundert kleineren Därsern von je acht bis 30 Hütten. Die Dörfer sind durch Plantanen⸗ und Kokoanpflanzungen e Im eensatz zu Bakossi gibt es nur runde Hütten. Sollte die spätere Entwickelung der d die Er⸗ richtung einer Regierungsstation erfo so würde dafür wohl an erster Stelle Ninong in Frage kommen. nmal scheint das Klima sehr gesund zu * dann würde eine Statien in Ninong viel zur chlie Hinterlandes tun können. Sehr erwünscht — es, von on — — Verbindung mit Bamum und weiter n Banyo herzustellen. 1,2 Dezember trat ich von oso aus über Nlo, Bakumo, Ngkusi, Mafura (hinter Mafura Ueberschreiten des Mungo auf einer gebrücke)h, Etam den Rückmarsch n. Mundame an. r Viehtransport
war überall und r kurz vor Mungo führt er durch die schwer zu
Felanct. Nur Felsschlucht (etwa zehn Minuten lang), ist. Hier xe. eine ne ntreten. von ossi und zxFhe mitgenommene wurde von Etam aus über am 8 4* I2 8 1.. —n.
m
aus gelangte ich am 30. wieder nach Busa. 8 1 8
Die diesjährigen großen Kavallerieübungen vor
dem Kaiser werden, nach der „Oesterreichischen 8 itung“
am 1. und 2. jember bel Erd zwischen ersdorf
und Poisdorf in Niederösterreich, am 14. und 15. September
bei arno füdlich von Grodek in Galizien abgehalten
werden. Dazwischen vens die Manöver des VII. (Temesvar) t
und XII. ( ann Korps in der Gegend Nadna⸗ Lippa an der Maros. 2
Bei der in T ungarischen eree. g 2a n
der Ministerpräsident Graf Khuen⸗Hedervary mit 847 Stimmen gewählt. Auf den Gegenkandidaten, den Sozialisten⸗ führer Bokanyi, entfielen 20 Stimmen.
Gestern fand in Budapest das Leichenbegängnis des verstorbenen Reichsfinanzministers von Kallay statt. In Vertretung des Kaisers war der Erzherzog Joseph August zur Trauerfeierlichkeit erschienen, die in der Wandelhalle der ungarischen Akademie in Anwesenheit der Mitglieder der ungarischen Regierung, des Reichskriegsministers von Pitreich, fast sämtlicher Mitglieder der bosnischen Landesregierung und vieler Deputationen aus Bosnien
und der Herzogewina vor sich ging. Der Handelsmini Lang hielt die Trauerrede. ister
Großbritannien und Irland.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erwiderte, der „W. T. B.“ zufolge, der Premierminister Balfour auf eine u „Es ist mir bekannt, da „die rumänische Regierung mit der Durch⸗ sicht ihres Zolltarifs beschäftigt ist. Wir haben keinen Grund zu der Annahme, daß über einen besonderen Vertrag mit Deutschland ver handelt wird oder daß irgend eine Absicht besteht, dem deutschen wesentliche Vorteile zu unseren Ungunsten zu gewähren.
ch weiß, daß in gewissen Zweigen der britische Handel mit Rumänien zurückgegangen ist. Zwischen dem britischen Gesandten in Bukarest und der rumänischen Regierung hat ein Meinungsaustausch hinsichtlich der Sicherung der britischen Interessen stattgefunden.“ Black fragte, ob die Erklärung des englischen Botschafters in Berlin vom 21. April 1903, die dahin gehe, derselbe glaube, daß in gewissen
Fällen die englische Regierung Vergeltungszölle auf deutsche Waren legen werde, die Zustimmung der Regierung gefunden habe, und wenn dies der Fall sei, wozu dann weitere Untersuchungen in der Zollfrage angestellt werden müßten. Der Premierminister Balfour antwortete er habe die erwähnte Stelle in der Depesche durchgelesen und stimme ihr in ihrer ursprünglichen Fassung vollständig bei. Sie sei der Aus⸗ druck der Meinung des englischen Botschafters gewesen, die er gleich⸗ falls teile, und sie scheine gerade auf die Notwendigkeit der zollpoliti⸗ schen Untersuchung hinzuweisen. Auf eine Anfrage gab der Praͤsident des Handelsamts Gerald Balfour an, die Ausfuhr von Baum⸗ wollstoffen nach dem Auslande, soweit sie nach Yards eingetragen sei, habe im Jahre 1872 2205 Millionen Yards, im Jahre 1902 2669 Millionen Yards betragen. Die Ziffern für 1872 enthielten aber auch nach den britischen Kolonien ausgeführte Stoffe in Fällen, in denen der Betrag zu gering gewesen sei, um besonders an geüöest zu werden. Bei der Besprechung des Heeresetats erklärte der Staatssekretär des Kriegsamts Brodrick, die Frage bezüglich der in Südafrika zurückzuhaltenden Truppen werde von dem Kriegsamt und dem Ver⸗ teidigungsausschusse erwogen, der empfehle, eine beträchtliche Streit⸗ macht in Südafrika für den Dienst in Indien bereitzuhalten für den Fall eines plötzlichen Ereignisses. Die Regierung habe daher vorgeschlagen, 25 000 Mann in Südafrika zu behalten, und zwar 4 Kavallerieregimenter, 14 Batterien, 14 Linienbataillone und 4 Garnisonregimenter. Die Unterhaltungskosten für diese Truppen seien in Südafrika um 1 q½ Millionen höher als für eine gleiche Streitmacht in Großbritannien, die indische Regierung werde jedoch aufgefordert werden, einen Teil der Mehrausgaben zu übernehmen. Die britische Regierung sei der Ansicht, daß sie durch diesen Vor⸗ schlag einen dauernden Beitrag zur Stärkung des Reiches leiste. Truppentransporte würden zwischen Südafrika und Indien im Notfalle verfügbar sein. Bezüglich Somalilands führte der Staatssekretär aus, es sei nicht beabsichtigt, irgend eine große Expedition zu unternehmen. Die Regierung glaube, daß die vermehrte britische Streitmacht in der Lage sein werde, einen entscheidenden Schlag gegen den Mullah zu führen. Dieser habe in seiner neuen Siellung im Nordosten des Somalilandes seit seiner Niederlage durch die Abessinier keinen Angriff auf einen der englischen Posten unternommen. ö*“ „
„Aus Lorient wird dem „W. T. B.“ der Tod des früheren Marineministers, Admirals Besnard mitgeteilt.
Die Arbeiter der Marinewerkstätten zu Indre bei Nantes veranstalteten gestern auf der Straße unter Ab⸗ singen sozialistischer Lieder eine große Sympathiekundgebung für den Marineminister Pelletan, der ihnen eine Lohn⸗ erhöhung bewilligt hat.
Rußland.
Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg mitgeteilt wird, besichtigte der Generaladmiral Großfürst Alexis gestern nachmittag in Begleitung des Gehilfen des Dirigierenden der Handelsschiffahrt und der Häfen, Großfürsten Alexander Michailowitsch und des Admirals Abasa das Schulschiff „Großherzogin Elisabeth“. Der Großfuͤrst wurde auf dem Schiff von dem Kommandanten, Kapitän Ränger und dem deutschen Botschafter Grafen von Alvensleben empfangen, der mit dem Legationssekretär von Stumm und dem Marine⸗ attaché, Fregattenkapitän Freiherrn von Schimmelmann an Bord erschienen war.
Bei der Grundsteinlegung zur Kathedrale in Port Arthur hielt der Kriegsminister Kuropatkin, der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ 22 eine Rede, in der er die Ueber⸗ zeugung aussprach, daß Port Arthur für alle Feinde, gleichviel wie groß ihre Zahl sei und woher sie kämen, ei
— 1 eine unzugäng⸗ liche Festung sein werde. ee. 8
Italien.
Der Professor Mazzoni, der um 5 Uhr mit Rossoni
eine Besprechung gehabt hatte, begab sich, wie „W. T. B.“ berichtet, gegen 5 ½ Uhr nach dem Vatikan, um gemeinsam mit Lapponi dem Papst einen Besuch abzustatten. Der gestern abend um 7 Uhr veröffentlichte Krankheits⸗ bericht lautet: Zu das Befinden von
morgen unver ruhte der st rere AeEIEE
Mazzoni. Lapponi. Heute vormittag um 9 Uhr wurde nachstehendes Bulletin
eg gemacht: 2 In der vergangenen Nacht hatte der Papst einige Stunden Ru d — ce
weise trat etwas Unruhe auf, die aber s in den bereits festgestellten
ranken er zu bereiten. A keine bemerken c Seeaexecneareer,
befinden 88, Atmung 30, Temperatur 36,5. azloni. Lapponi. Türkei.
Am 14. d. M. hat, wie „W. T. B.“ aus Konstanti⸗ nopel erfährt, bei Capari in der Nähe von Monastir wieder ein Zusammenstoß zwischen türkischen Truppen und eeg neen. Bande
g ere verlor ote, die tü⸗ benen ne⸗ und vö— vger. en
orte setzte Montenegro benachbarten albanesischen Städten gemischte —9ö—2
Regelung von „die aus der Blutra ischen Chri⸗ entstanden sind. 35 öhnun
ben einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. wieder offen, — Verkehr ist — die
d Sicherheits lmisse haben sich gebessert.
der bulgarischen Regierung seien aufgehoben worden.
8 8 Bulgarien.
Die „Agence Télégraphique Bulgare“ meldet, die Pforte habe der bulgarischen Regierung angezeigt, daß sie zur Verbesserung der Beziehungen zwischen der Türkei und
Bulgarien beschlossen habe, einige gegen das Bandenunwesen getroffene Maßnahmen nü eeh en, die in Haft befindlichen
verdächtigen Bulgaren in Freiheit zu setzen, einen Teil der an der Grenze befindlichen türkischen Truppen zurück⸗ zuziehen, die Ilavebataillone zu verabschieden, die Wieder⸗ eröffnung der geschlossenen Kirchen und Schulen zu gestatten und einige Wuͤnsche Bulgariens, betreffend die Kirche und Schule, zu erfüllen. Die bulgarische Regierung habe gleichfalls die kategorische Erklärung abgegeben, daß es stets ihr Wunsch gewesen sei, in freundschaftlichen Beziehungen zur türkischen Regierung zu stehen. Die militärischen Maßnahmen
Amerika.
Dem ‚Reuterschen Bureau“ wird aus Washington be⸗ richtet, halbamtlich werde erklärt, die Besprechung der russischen Beamten in Port Arthur bilde einen wichtigen Schritt in den in St. Petersburg entworfenen Plänen, eine eigene Verwaltung der Mandschurei in der Weise einzurichten, daß Rußland in eine Oeffnung der Häfen, die von den Vereinigten Staaten und von Japan gefordert werde, einwillige, ohne eine Störung oder unbillige Aufgabe russischer Interessen. Die Angelegenheit sei im wesentlichen zu ihrer gegenwärtigen Lage in der Besprechung gelangt, die zwischen dem Staats⸗ sekretär Hay und dem russischen Botschafter Grafen Cassini am 28. Juni stattgefunden habe. Graf Cassini sei damals im Besitz der notwendigen Ermächtigung gewesen, Zusicherungen zu geben, die jetzt eingelöst würden. Diese seien durch den ersten Sekretär der russischen Botschaft Hansen gestern bei einem Besuch im Staatsdepartement schriftlich niedergelegt worden.
Dasselbe Bureau berichtet ferner aus Washington, die Mandschureifrage sei in befriedigender Weise durch die von der chinesischen Regierung gegebene Zusicherung ge⸗ löst worden, die Mandschurei in nochger Zeit dem Welthandel durch die Erklärung mehrerer Häfen zu Vertragshäfen zu öffnen. Die russische Regierung habe den Vereinigten Staaten offiziell erklärt, daß sie sich dieser sesigabe in keiner Weise widersetzen werde. Welche Häfen freigegeben werden sollten, sei noch nicht angegeben, doch verlaute, es sollten dies Mukden und Tatung⸗kao sein. Man glaube, daß die Er⸗ öffnung bald nach der Räumung der Mandschurei durch dier Russen im Monat September erfolgen werde.
Aus Caräcas berichtet „W. T. B.“, daß der fällige Schlußwechsel zur Bezahlung der deutschen Re⸗ klamationen am 14. d. M. eingelöst worden sei. Die deutschen erstklassigen Forderungen von 1 718 815,67 Bolivares seien nunmehr in ihrem Gesamtbetrage bar bezahlt.
Der argentinische Minister des Auswärtigen Drago ist von seinem Amt zurückgetreten.
P
2₰
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der Berliner Maßschuhmacher (vgl. Nr. 133 d. Bl.) ist, der „Voss. Ztg.“ zufolge, beendigt. Nach elfwöchigem Beharren im Ausstand haben die Gesellen mit dem gestrigen Tage die Arbeit wieder aufgenommen. Nach Verständigung mit den Meistern soll nach drei Monaten eine gemeinsame Kom⸗ mission der Meister und Gesellen zusammentreten, die Ver⸗ einbarungen über bis jetzt schlecht bezahlte Arbeiten treffen soll. Die Kommissionsabmachungen sollen am 1. Januar 1904 in Kraft treten. — Die Zahl der Ausständigen in der Schöningschen Maschinenfabrik und Eisendreherei zu Reinickendorf (val. Nr. 165 d. Bl.) ist, nach der „Deutschen Warte“, gestern auf 319 gestiegen. Die Erklärung des Generalstreiks soll am Sonnabend erfolgen. Zu der Forderung der Hofarbeiter, die an Stelle des Stundenlohnes von 32 ½ ₰ einen solchen von 35 ₰ verlangen, ist noch eine Forderung der Former etreten, die einen ihnen vor zwei Jahren gemachten Abzug von 1 ₰ ür den Kasten (es macht das täglich 90 ₰ bis 1,50 ℳ aus) wieder zurück⸗ e wissen wollen. Die kleitung erklärt, sofern nicht Ersatzkräfte zu be ommen sind, die Fabrik eventuell 6 Wochen schließen zu wollen. — ur Beilegung des bereits mehrere Wochen währenden Ausstandes der Kürschnereiarbeiter und „arbeiterinnen (vgal. Nr. 165 d. Bl.) haben, wie dasselbe Blatt mitteilt, die Berliner Kürschnerinnung und der Verein der Pelzwarenfabrikanten das +2 des Berliner Gewerbegerichts angerufen. Hiervon ist der Streikleitung durch das Einigungkamt Kenntnis gegeben worden. Die 5— der Arbeiter über die Anrufung oder Nichtanrufung des degerichts steht noch aus. . 1 In Magdeburg sind, wie der „Frkf. Zig. telegrapbiert wird, 4000 organisierte Metallarbeiter in eine Lohnbewegung getreten. Da dork überall Ueberstunden in der Eisenbranche üblich sind, fordern sie neunstündige Arbeitszeit und Festsetzung des nimallohnes. 1000 den Hirsch⸗Dunckerschen Gewerkvereinen angehörende Arbeiter verweigerten den Anschluß an die Bewegung. Bochum haben die Maurergesellen (vgl. Nr. 164 d. Bl.) orderung auf Gewährung eines Stundenlohnes von 47 ₰ und rung der 10 ½ eher Arbeitszeit den Meistern vorgelegt. Fine Firma hat bisber die Forderung bewilligt; über vier andere t die Sperre verhängt worden. usstand im Baugewerbe annoverz „Bl) nimmt, der „Köln. Ztg.“ zufolge, immer bedrobli Nachdem kurze vorher die Zimmerleute in den ingetreten waren, oß vor ctwa fünf Wochen der dortige Arbeit⸗ berverband die Aussperrung sämtlicher Bauarbeiter, Meauren Uund Dachdecker, um dadurch einen Druck auf iese und die Zimmerleute auszuühen. Ausspertung dauert noch an. Au —2 des Stadtdirektors Tramm fand am Dienstag 1
val. Nr. 138 re 88
im Rathause eine mit dem Vorstande des 2
amts statt, und die Ve⸗ L unter Hingz der Vertreter der Arbeitnehmer am vormittag † ohne u einem Ergebnis zu führen. Die Arbeitnehmer verlangen einen n⸗ von 52 ₰ bis 1. von da ab 53 ₰ 1 ab 54 ₰, d Ne Arbeitgeber nur vom 1. Januar 1904 ab ₰ Stundenlohn wollen. Die Lage der perrten wird onders 8b2 die Heranzie Arbeiter seth — Demonstrationen ‿— . m dort a
Arbeiter, die für die ausgesperrten Arbeiter werden sollten.
Als am Abend ein Trupy italienischer Arbeit dem Bahn ge größere Menge ie ein⸗
von
ankam, hatte dort ein F. Pehl den hee 9. . 8 der Frkf. 3a-2 4
a Maurer d.
Kunst und Wissenschaft.
In der Gesamtsitzung der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin vom 9. Juli (vorsitzender Sekretar: Herr Diels) las Herr Pischel über die Inschrift von Paderiyä. Durch die Ausgrabungen, die Führer und Peppé im nevpalesischen Taräl veranstaltet haben, sind der Geburtsort und das Grab des Buddha endgültig festgestellt worden. Von den dort ge⸗ fundenen Inschriften sind die von Nigliwvà und Pipräva voll⸗ ständig entziffert. In der Inschrift von Paderiya dagegen bereiten die Worte vigadabhi und athabhägiye dem Verständnis noch große Schwierigkeiten. Es wird ein Versuch gemacht, diese Worte zu deuten. — Derselbe legte eine Fortsetzung des von Dr. Franke und ihm selbst in Stück VII der Sitzungsberichte von 1903 veröffentlichten Auf⸗ 8 über Kaschgar und die Kharosthi vor. Der Nachweis, daß es nie ein Land Kharostra gegeben hat, und daß die Kharosthi, wie die richtige Schreibung des Namens lautet, nicht die Schrift von Kaschgar gewesen sein kann, wird auf Grund neuen Materials näher begründet. — Der Vorsitzende legte die neu er⸗ schienenen Hefte 14 und 15 des Werkes vor, ent⸗ haltend die Cistaceae, bearbeitet von . Grosser, und die Theophrastaceae, .
bearbeitet von Carl Mez (Leipzig, W. Engel⸗ mann, 1903). 8
8 8 8 8 8—
Seit 1894 hat E. A. Martel wiederholt auf eine für künftige Generationen sehr bedrohliche Erscheinung hingewiesen, nämlich auf die seiner Ansicht nach langsame, aber ständig und unerbittlich fortschreitende Austrocknung der Erdrinde und das Ver⸗ schwinden der Quellen, und zu seinem Bedauern muß er konstatieren, daß man trotz bedrohlicher Erscheinungen der letzten Jahre in seinem Vaterlande (und auch sonst) es ver⸗ abfäumt hat, in den französischen Alpen zum Studium und zur Ueberwachung des subglazialen Wassers einen besonderen, methodisch organisierten Dienst einzurichten. Im Märzheft von „La Géographie“, wo er wieder auf diese Dinge zurückkommt, verweist Martel, wie die illustrierte Zeitschrift für Länder⸗ und Völkerkunde „Globus“ berichtet, auf eine Veröffentlichung im 4. Heft des „Bull. de la Soc. de Géogr. de l'Aisne“ für 1902, wo es in einem Artikel über im Departement Aisne versiegende Quellen heißt: „Die Quellen von Fonsomme sind seit zehn Jahren versiegt; die Quellen von Morcourt scheinen ebenfalls von baldigem Versiegen bedroht. Die von La Cologne, im 15. Jahr⸗ hundert sehr ergiebig, finden sich heute nur weiter stromab. La Clastre ist fast ganz ausgetrocknet, La Germain ebenfalls seit langem. Der Bach von l'Homblibre hat keine Quellen mehr, und viele andere Quellen sind versiegt.“ „Eine historisch⸗hydrologische Untersuchung,“ so bemerkt Martel dazu, würde ähnliche Beispiele in Menge ergeben. Die Geologie, gestützt auf die Höhlenforschung, ergebe als haupt⸗ sächlichste Ursache dieser „Quellenflucht“ die Abnutzung, die Abnahme und die größer und größer werdende Zerspaltung der unter⸗ irdischen Grundlagen. Schwere, mechanische Erosion, chemische Ein⸗ wirkung eröffneten immer breitere Wege ins Innere der Erde. „Man kann voraussagen, daß unser Planet vor Erlöschen der Sonne aus⸗ getrocknet sein wird; man muß Mittel suchen, um diese schlimme Entwickelung hintanzuhalten.“ Martel will demnächst weiteres, von ial veröffentlichen.
ihm gesammeltes?
Ein Adreßbuch des Vereins für deutsches Kunst⸗ ewerbe in Berlin ist soeben herausgegeben worden, das einen gtattlichen Band in gediegener Ausstattung bildet. Das Geschäfts⸗ verzeichnis führt 1267 Mitglieder aus allen Gebieten der Kunst und des Gewerbes auf und kann bei Bedarf als bequemes Nachschlagebuch dienen. Aus den Mitteilungen über die Tätigkeit des Vereins geht hervor, wie hier alle Kräfte des Kunstgewerbes zu gemeinsamer Arbeit und Belehrun zusammengefaßt werden. Das Adreßbuch wird dazu dienen, dem Kunstgewerbe und seinem Verein bei Fachleuten und Kunstfreunden neue Anhänger zu gewinnen. Die Geschäftsstelle des Vereins ist in Berlin W. 9, Bellevuestraße 3 II, Künstlerhaus
Land⸗ und Forstwirtschaft.
Bei der Königlichen Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin sind auf die für das Studienjahr 1902/3 ausgeschriebenen Preisarbeiten 12 Bearbeitungen eingegangen, von denen 11 durch Geldpreise oder ehrenvolle e ausgezeichnet werden konnten. Es erhielten Preise von je 150 ℳ die Studierenden der Landwirtschaft Alfons Zingler und Dr. Max Hoff⸗ mann, sowie die Studierenden der Geodäsie und Kultur⸗ technik Hermann Krebs und Wilhelm Schulz, Preise von je 100 ℳ die Studiecrenden der Landwirtschaft Alfred Kostlan (für landwirtschaftliche Arbeit), Friedrich Cladder und Kurt Freyschmidt, sowie die Studierenden der Geodäsie und Kulturtechnik Fritz Herrmann und Robert Wiegmann. Ehrenvolle Erwähnungen wurden zu teil den Studierenden der Land⸗ wirtschaft Gotthard Heinrich und Alfred Kostlan (für eine meteorologische Arbeit).
Für das Studienjahr 1903/4 sind wiederum 5 Preisauf⸗ gaben für die Stuͤdierenden der genannten Hochschule gestellt worden, und zwar je eine aus dem Gebiete der Landwirtschaft, der Zoologie, der Nationalökonomie, der Kulturtechnik und der landwirtschaftlich⸗ technischen Wissenschaften. Zur Bewerbung um die —1,— e von je 150 ℳ sind nur die als ordentliche Hörer imma ierten Studierenden der Landwirtschaftlichen Hochschule berechtigt. Die Ar⸗ beiten sind bis zum 1. April 1904 einzusenden.
—
Siedelungsgesellschaft für Deutsch⸗Südwestafrika. Aus dem Bericht des Verwaltungsrats über das siebente Ge⸗ schäftsjahr 1902 ist folgendes zu entnehmen:
Deutsch⸗Südwestafrika ist eine der 89 2⸗ wenn nicht die a chtigste F die wasserwirtschaftliche. an hat sich auch in jüngster Zeit durch Entsendung von Bohrkolonnen ꝛc. energischer mit deren LFsung befaßt, doch sind die Erfahrungen über die Kosten der tatsächlich durch die Bohrkolonnen erzielten Erfolge noch nicht abgeschlossen. Es ist noch offene Frage, auf welchen Betra
erschlossene ausgiebige Brunnen stellen wird, gewiß ist auc woh durch diese der Wasserbese ung kaum für alle sse einer kräftigen elung Genüge geschehen kann. 8e ist auch bereits im Lande eine Reibe recht nützlicher kleinerer Staudämme entstan o auch einer auf der eigenen Farm Hoffnun der Gesellschaft, der n diesem Jahre trotz der zum Teil nur sparlich efallenen elaufen und sich bewährt 1ö olonie
Be⸗
kleinerer
fs Migte. der von der Siedelungs⸗
amas und nur
gestern Arbeit aufgenommen. Damit ist der lange 8
e.eenaeen, nich 14.,—— beabsichtigten.
1 stützten Studienexpedition des Bewässerungssyn ikats. Nachdem nun⸗
mehr die Aufmessung des Gesellschaftsgebiets so weit gediehen ist und die verkauften Farmen und Heimstätten vermessen sind, wird sich die Siedelungsgesellschaft für die Weitervermessung des Landes von den je⸗ weiligen Bedürfnissen leiten lassen und nunmehr vornehmlich ihr Augen⸗ merk auf die für die Wirtschaftlichkeit der Farmen grundlegenden Waßser⸗ erschließungsarbeiten richten. Mit einem Wort, die sollen zur sofortigen Aufnahme eines Wirtschaftsbetriebes fertiggestellt werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden eine Farm von 5000 ha und mehrere kleinere Anschnitte an bestehende Farmen in der Gesamt⸗ röße von 3223 ha verkauft, außerdem 14 Heimstätten in der unge⸗ fähren Größe von sechs preußischen Morgen. Die Preise waren durchschnittlich 1,50 bis 2 ℳ pro Hektar Farmland, für Heim⸗ stätten 50 ℳ pro preußischen Morgen. Wegen Verkaufs ver⸗ schiedener anderer Farmen steht die Siedelungsgesellschaft noch mit den betreffenden Interessenten in Unterhandlung. Seitens des Kaiserlichen Gouvernements wurden im Interessengebiet der Gesell⸗ schaft, d. h. von den seitens der Gesellschaft an die Regierung zu diesem Zweck zurückzedierten 10 000 qkm Land, im ganzen 37 759,9 ha verkauft und verrechnet. Die von der Gesellschaft betriebenen Farmen „Hoffnung“ und „Unverzagt“ haben sich im Geschäftsjahr gut weiter⸗ entwickelt und im wesentlichen das gehalten, was sie beim Beginn des verflossenen Geschäftsjahres versprochen haben.
Es erübrigt noch zu sagen, daß die Gesellschaft im laufenden Jahre zum ersten Male Großvieh (volljährige Ochsen) aus ihrer eigenen, durch importierte Bullen verbesserten Zucht zu entsprechendem Preise teils bereits verkauft hat, teils noch verkaufen wird. Da sie außerdem, gleichwie auch im Berichtsjahr, wieder eine größere Zahl Hammel und Kapater wird zum Verkauf bringen können, so darf sie für die Farmen auch für das laufende Jahr gute Erwartungen hegen. Zur Zeit des Berichts stehen auf den Farmen: 53 Pferde, 554 Rinder, 892 Schafe, 89 Angoraziegen, 75 Afrikanerziegen und 27 Schweine. Bei der Bilanzaufmachung in Deutsch⸗Südwestafrika sind auf sämtliche Gebäude, Inventarien ꝛc. reichliche Abschreibungen im Betrage von 5 bis 8 % auf die Gebäude, 10 % auf In⸗ ventar und Mobilien und 15 % auf die Vermesunoeinste menfe gemacht worden. Auch die Meliorationen haben Abschrei⸗ bungen von 5 bis 10 % erfahren. Ebenso ist das Vieh auf den Farmen erheblich unter Marktwert angesetzt worden, um dadurch immerhin i weitere Verluste durch Seuchen weniger fühlbar zu machen. Der buchmäßig erzielte Reingewinn von 7545,91 ℳ ist auf das Rücklagekonto übertragen worden.
Kultur der Chinchonapflanze in Deutsch⸗Ostafrika.
Die Chinchonapflanze, aus welcher das Chinin gewonnen wird, edeiht nach neuesten Nachrichten, die der „Deutsch⸗Ostafrikanischen eitung“ zugegangen sind, in Amani vorzüglich. Die meisten ost⸗ afrikanischen Pflanzungen haben bereits Chinchonapflanzen von Amani erhalten, die auch überall, insbesondere auf der Pflanzung Balangai, ut fortgehen. Es wird erwartet, daß die Kultur der wichtigen flanze in Usambara weitere Ausdehnung erfährt. In Balangai will man sich im großen mit dieser Kultur befassen. Treffen die gehegten Erwartungen ein, so hat das Institut in Amani einen großen prakti⸗ schen Erfolg zu verzeichnen. 1.“
Moskitopflanze.
Die „Times“ berichteten, in Nordnigeria werde eine Pflanze gefunden (Oeimum viride), die, in zwei bis drei Exemplaren in ein Zimmer oder auf die Veranda gestellt, die Moskitos durch ihren Geruch, der dem von Thymian und Eukalyptus ähnelt, verscheuche. Die Blätter gleichen in der Form denen von wildem Pfefferminzkraut. Die Eingeborenen sollen einen Extrakt aus diesen Blättern an Stelle von Chinin für Malaria verwenden, und es soll erwiesen sein, daß dieser Extrakt in der Wirkung dem Chinin gleichwertig 182 jedoch nicht die unangenehmen Eigenschaften des letzteren habe. Die „Deutsch⸗Ostafrikanische Zeitung“ berichtet hierzu, daß auch die Ein⸗ geborenen Deutsch⸗Ostafrikas eine im utzgebiet massenhaft vorkommende Moskitopflanze kennen, welche sie „rumbasi“ b Diese Pflanze soll eine ähnliche Wirkung haben wie die oben er⸗ wähnte. Die Pflanze ähnelt unserm Heidekraut, mit dem Unterschied daß die Blattrispen hell sind. 1
Rußlands Zuckerrübenfelder im Jahre 1903.
Nach den vom Bureau der russischen Zuckerfabrikanten angestellte Ermittelungen umfassen die diesjährigen Zuckerrübenpflanzungen im europäischen Rußland ein Areal von 513 528 Deßjätinen (1 jätine = 1,09 ha). Die bebaute Fläche ist somit dem Vorjahr 1 senüber um 33 846 Deßjätinen oder um 6,2 % kleiner geworden. Allerding b auf der im Vorjahre besäeten Fläche von 547 374 Deßjätinen die
aaten von 22 505 aätinen zu Grunde gegangen, so 524 869 Deßjätinen geerntet worden ist. b Am meisten sind die Pflanzungen im Südwest⸗ und Weichsel gebiet beschränkt worden. ie saat ist im allgemeinen unter ünstigen Bedingungen vorgenommen worden, nur im —8 bat kalte und nasse Witterung die Arbeiten verzögert. 82 üdwest⸗ iet find die Saaten gut aufgegangen, in den kleinrussischen ements dagegen haben h trockene Winde einige Pflan⸗ hungen im Kursker und Charkower Gouvernement so ges 8 umgepflügt werden mußten. Käfer sind schon überall aufgetreten, sonders stark auf den Rübenfeldern in den Woronesch und Tambom, sie haben aber
38— angerichtet. (N in Kiew.) b
Die Zuckerindustrie Argentiniens im Jahre 1902.
Um der auf dem argentinischen Zuckermarkt fühlbar
machenden Ueberproduktion vorzubeugen, hatten die Z ein eitiges Abkommen über Anbau von Zuckerrohr, Dauer der A und Verkauf von Zucker abgeschlossen. Da dieses jedoch den angestrebten Erfolg nicht hatte, so wandte ein Tell der abrikanten an die Regierung der zu uzierenden inz Tncuman mit dem Antrage, Produktion durch ein esetz zu beschränken. Das hierauf ergangene Gesetz bestimmte die tucumäner Fabriken von der neuen Ernte bis zum —
nur eine bestimmte Menge (71 500 t) auf den inneren ringen durften, und 822 tierte dieses Quantum unter die be⸗ en n
Gouvernements noch keinen nennenswerten ach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats
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