mit der gesetzlichen Pension, Lechner, Major z. D. und Bezirks⸗ offizier bene ezirkskommando mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 11. Inf. Regts. von der Tann mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Abzeichen, unter Fortgewährung der Pension, — der Abschied bewilligt.
Königlich Sächsische “
Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und 1 Im aktiven Heere. 13. Juli. Leim⸗ bach, bisher Fähnr. zur See, in der Königl. Sächs. Armee und zwar als Fähnr. mit dem Dienstalter vom 11. April 1903 im 15. Inf. Regt. Nr. 181 angestellt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 10. Juli. Frhr. v. Fritsch, Lt. im Karab. Regt., behufs Uebertritts in Königl. preuß. Militärdienste der Abschied bewilligt.
Beamte der Militärverwaltung.
Durch Allerhöchsten Beschluß. 5. Juli. Braungardt, Milichrchbellen⸗ im Kriegszahlamt, bei seinem Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungsrat verliehen.
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 6. Juli. Kreische, Topograph, Nagel, charakteris. Topograph, — beide bei der Abteilung für Landesaufnahme, ersterer zum Vermessungs⸗ dirigenten, letzterer zum etatsmäß. Topographen unterm 1. August d. J. ernannt.
10. Juli. Günther, Intend. Sekretär von der Intend. XII. (1. K. S.) Armeekorps, kommandiert zur Dienstleistung im Kriegs⸗ ministerium, zum Geheimen expedierenden Sekretär im Kriegsministerium, Klotzsche, Rechnungsrat und Militärbuchhalter im Kriegszahlamt, zum Kriegszahlmstr., Jesch, Rechnungsrat und Kassierer im Kriegs⸗ zahlamt, zum Militärbuchhalter, Neumann, Rechnungsrat, Intend. Sekretär von der Intend. XII. (1. K. S.) Armeekorps, zum Kassierer im Kriegszahlamt, Franke, Intend. Sekretär von der Intend. der 3. Div. Nr. 32, zum Militärbuchhalter bei der Pensionszablstelle des Kriegszahlamts, Weigelt, Zahlmstr. vom 3. Bat. 1. (Leib.) Gren. Regts. Nr. 100, kommandiert zur Dienstleistung bei der Intend. der 3. Div. Nr. 32, zum Intend. Sekretär, — unterm 1. August d. Js.
ernannt. Kaiserliche Marine.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen ꝛc. Bergen, an Vord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 14. Juli. Besördert: Bruckmeyer, Oberlt. zur See, Lehrer an Bord S. M. Schulschiffes „Blücher“, zum Kapitänlt., Schumann, Lt. zur See vom Stabe S. M. Kanonenbootes „Luchs“, Loewe, Lt. zur See vom Stabe S. M. Schulschiffes „Stosch“, Falke, Lt. zur See vom Stabe S. M. Schulschiffes „Mars“, — zu Oberlts. zur See, Hoffmann (Hans) Obermaschinist von der Marinestation der Ostsee, zum überzähl. Marineingen., Dr. Grotrian, Marine⸗ oberstabsarzt, Chefarzt des Garn. Lazaretts zu Friedrichsort, zum Marine⸗ Gen. Oberarzt, Dr. Pietrusky, Marinestabsarzt von der 2. Torpedo⸗ Abteil., zum Marineoberstabsarzt, Dr. Knoke, Marineoberassist. Arzt vom Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Falke“, zum Marinestabsarzt, Dr. Lülfing, Marineassist. Arzt von der Werft zu Kiel, Dr. Jaborg, Marineassist. Arzt vom Stabe S. M. Flußkanonenbootes „Vorwärts’, — zu Marineoberassist. Aerzten. Bitterling, überzähl. Marine⸗ ingenieur vom Stabe S M. kleinen Kreuzers „Gazelle“, nach Maß⸗ abe des Etats in eine offene Etatsstelle eingerückt. Credner, apitän zur See, auf sein Gesuch von der Stellung als Lehrer an den Bildungsanstalten der Marine, unter Verleihung des Charakters
als Kontreadmiral enthoben. Abschiedsbewilligungen. Bergen, an Bord S. M. Jacht „Hohenzollern“, 14. Juli. Der Abschied mit der gesetzlichen Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Zivildienst und der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform bewilligt: Albinus, Kapitänlt. von
Offiziere rc.,
der 2. Marineinsp., unter Verleihung des Charakters als Korv.
Kapitän, Schubert, Marine⸗Gen. Oberarzt von der Marine⸗ station der Ostsee, unter Verleihung des Charakters als Marine⸗Gen. Arzt. Bach, Kapitänlt. und Kompagnieführer bei der 1. Matrosen⸗Art. Abteilung, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform der Abschied be⸗ willigt. Dr. Herzog, Marimeoberassist. Arzt von der Marinestation der Ostsee, auf sein Gesuch aus dem aktiven Marinesanitätskorps aus⸗ en und zu den Marinesanitätsoffizieren der Seewehr 1. Auf⸗ gebots übergetreten. Auf das weitere Gesuch um Bewilligung der bleibt die Entscheidung vorbehalten. Wesche, Fähnr. zur see von der Marineschule, zur Marineres. beurlaubt.
Nichtamtliches.
Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 23. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und König sind in der vergangenen Nacht an Bord der Jacht „Hohenzollern“ von Molde vor Digermulen eingetroffen.
Der Präsident des Königlichen Statistischen Bureaus, Lindenstraße 28, hat sich zu der folgenden Bekannt⸗ machung veranlaßt gesehen:
Es wird dringend gebeten, Beschäftigungsgesuche oder deren Befürwortung
nur auf schriftlichem Wege an das Königliche Statistische Bureau gelangen zu 2 sie auch lediglich an dieses selbst und nicht an einzelne Beamte zu richten. Für abse bare Zeit sind solche Gesuche übrigens aussichtslos. “
Der Kaiserliche Gesandte in Bukarest von Kiderlen⸗ Wächter ist vom Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Königliche Gesandte in München Graf von Pour⸗ talés hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten, während dessen Dauer der etatsmäßige Sekretär der Gesandt⸗ schaft, Legationsrat Graf von Schwerin die Geschäfte führt.
Der Herzoglich braunschweigische andte reiherr von urgdorf hat Berlin verlassen. 8
Der Kaiserlich russische Botschafter Graf von der Osten⸗ Sacken hat Berlin verlassen.
bchr Botschaftsrat von Boulatzell die Geschäfte otschaft.
Laut Meldung des
T. B.“ ist S. M. S. „Stosch“ gestern von Libau nach
W Gotenburg in See gegangen.
I
S. M. S. „Hansa“ ist mit dem Zweiten Admiral des
=vn Kontreadmiral Grafen von Baudissin a
i Bord am 21. Juli in Chemulpo (Korea) gingetroffen.
S. M. S. „Zürst Biemarck geht mit dem Chef des
Kre chwaders, Vizeadmiral Geißler an Bord heute 1⸗ ate nach Morovan (Japan, Insel Jesso) in See.
Deutsche Kolonien. 8 Ueber einen Besuch der Trukinseln (Ostkarolinen) berichtet der geschäftsführende Kaiserliche Vizegouverneur Berg
aus Ponape unter dem 12. April d. J., Kolonialblatt“ mitteilt, folgendes
1— GG“
wie
Während seiner LF r
— „ 2 12 Am 17. Februar d. J. habe ich in Begleitung von sechs Polizei⸗ soldaten und sehe Mincbrk⸗ des kleinen Kutterg nebst farbiger Be⸗ satzung mit dem Reichspostdampfer „Oceana“ eine Dienstreise nach Truk angetreten. Ich ließ den Dampfer zunächst die Insel Oroluk anlaufen, um dieselbe als herrenlos für den Landesfiskus in Besitz zu nehmen. Die Insel ist gegen 10 ha groß und weist eine Anzahl tragender sowie mehrere Hundert junger Kokospalmen auf. Der Exrtrag mag zur Zeit auf ungefähr eine Tonne, späterhin auf etwa zehn Tonnen zu ver⸗ anschlagen sein. 8
In Truk, dessen zweiter Seekartenname „Hogolu“ den Ein⸗ geborenen unbekannt ist, veranlaßte mich das bei meinem Eintreffen laut gewordene Gerücht, in Tol sei ein Eingeborener getötet und nachher sein Körper noch verstümmelt worden, vor allem zur Unter⸗ suchung dieser Sache; das Gerücht stellte sich aber, wie vor 1¼ Jahren die Meldung von dem Totschlage und der Verwundung mehrerer Ein⸗ geborener, als völlig unbegründet heraus. 1 b
In Tol begann ich dann mit der Erledigung der im Vorder⸗ grunde stehenden Verwaltungs⸗ und wirtschaftlichen Aufgaben. Ins⸗ besondere bezogen sich dieselben auf allgemeine Belehrung der Ein⸗ eborenen in den Häuptlingsversammlungen, denen stets die meisten
änner der betreffenden Inseln, in Tol wohl 700 bis 800 Köpfe, beiwohnten; auf die Einteilung der ausgedehnten Inselgruppe auf Grund der Stammeszugehörigkeit in sechs Distrikte mit ebenso vielen Oberhäuptlingen, die ich in jedem cinzelnen Falle durch Bestätigung der einstimmigen Wahl der in Frage kom⸗ menden unabhängigen Häuptlinge bestellen konnte, und unter Ver⸗ leihung einer Flagge über die ihnen übertragenen Befugnisse aufklärte; auf die Veranlassung einer Volkszählung, die für die Trukgruppe insgesamt 13 115 Köpfe ergab; auf die Sammlung geographischen Materials; endlich auf die Feststellung von Brachland und den Abschluß von Pflanzungsverträgen zwischen den eingeborenen Landeigen⸗ tümern und der Jaluit⸗Gesellschaft. Die letzte Aufgabe nahm bei dem Umfange der Lagune, deren nördlichste bewohnte Insel Pis von der süd⸗ lichsten des im Süden sich anschließenden Läot⸗ (Royalist⸗) Atolls, Ipis, rund 45 Seemeilen entfernt ist, sowie in Anbetracht der großen Zahl von 124 (einschl. Läot) auf dem Außenriff und in der Lagune gelegenen Inseln und Inselchen und bei dem steifen Nordostpassat im Verein mit verhältnismäßig hohem Seegang weitaus die meiste Zeit in Anspruch; gleichwohl reichte die Zeit nur zu einer teilweisen b des Zweckes aus. In der Zeit vom 27. Februar bis zum 4. April wurden 23 Verträge abgeschlossen, auf deren Grundlage Brachland in Größe von 409 ha demnächst zur Bepflanzung gelangt, zum Teil auch schon seit Wochen in Bearbeitung genommen ist. Hiervon entfallen 8 140 ha auf Koralleninseln. Diese wurden, als in erster Linie für die Kokoskultur geeignet, zunächst berücksichtigt; bei ausschließlicher Vornahme der weit weniger zeitraubenden Feststellungen auf den hohen Inseln, welche noch viel unbepflanztes Land in ge⸗ ringen Höhenlagen besitzen, hätte bereits ein Mehr von Hunderten von Hektaren in die Verträge einbezogen werden können. Das größte zusammenhängende Stück umfaßt 20 ha. Ich habe die Eingeborenen überall darauf hingewiesen, mit dem Vertreter der Jaluit⸗Gesellschaft in Truk formlose Verträge abzuschließen, die nach meinem Wiederkommen ordnungsmäßig zu beurkunden wären.
Die Eingeborenen haben mir überall einen guten, und zwar gerade auf den Inseln, wo sie am meisten gefürchtek waren, wie im Faitrukdistrikt, den besten Eindruck gemacht. Es sind willige und kräftige Leute, die ihre endlosen Fehden aufgegeben haben und an deren Stelle die friedliche Tätigkeit der Bebauung ihrer Ländereien haben treten lassen. Ein Tolhäuptling, dessen Land ohne bewaffnete Be⸗ gleitung zu betreten, mir ein Händler vor 1 ¼ Jahren noch ernstlich widerriet, hatte, als ich 2 ½ Wochen nach Vertragsabschluß sein am Strande gelegenes, etwa 6 ha grohes Landstück von neuem besuchte, bereits etwa 4 ha geklärt, wobei Bäume bis zu 1,40 m Durchmesser umgehauen worden waren, und schon 300 bis 400 Kokospflänzlinge in den Boden gebracht. Aehnlich war es bei den anderen vier bisher berücksichti ten Faitrukhäuptlingen. Diese Häuptlinge haben sich von mir auch zu einem ersten Besuche der Station der Jaluit⸗Gesellschaft in Eten bewegen lassen.
Die Zahl der im Besitze der Faitrukleute befindlichen Gewehre wurde mir von den Häuptlingen auf 79 angegeben, und ich glaube, diese Angabe als richtig annehmen zu dürfen. Früher sollen es er⸗ heblich mehr gewesen sein, sie werden aber ihres guten Metalls wegen in letzter Zeit vielfach zu Erdpicken, Angelbaken ꝛc. verarbeitet. Zu einem Auslieferungsbefehl, dem meines Erachtens Folge geleistet worden wäre, der aber immerhin Mißtrauen erregt hätte, lag eine Veranlassung um so weniger vor, als nach Ansicht der Europäer in Truk bei der gegenwärtigen Lage keinerlei Unruhen zu befürchten sind.
Die Aufforderung zum Pflanzen vom Dezember 1901, wobei ich auf die Möglichkeit der späteren Inanspruchnahme unbepflanzten Landes für die Bewohner übervölkerter Inseln hingewiesen hatte, ist nicht ohne Erfolg geblieben. Nach Angabe des deutschen Händlers in Wola sind allein in zwei der elf Lan’schaften dieser Insel ausge⸗ Uw. aus diesem Grunde 6000 bis 700) Kokosnüsse im
trandgebiete , worden.
Ueberall, auf Riffinseln wie hohen Inseln, sind junge Pflanzen in sehr beträchtlicher Zahl anzutreffen. Jedoch wurden während der kürzlich abgelaufenen Trockenzeit in jedem der sechs Distrikte wohl Hunderte von jungen Pflanzen durch Brennen zerstört, meist infolge von Unachtsamkeit, die nunmehr unter Strafe gestellt ist. Auf den kleinen unbewohnten Inseln ist auch das Zerstören von Kolos⸗ pflänzlingen zum en an der Tagesordnung. Dieser Miß⸗ brauch ist ebenfalls überall unter Strafandrohung be⸗ sprechen und in einem Falle mit einer kurzen, in henade 9 verbüßenden Gefängnisstrafe geabndet worden. Diese
rafung — die einzige, welche ich 4— verhängt habe — wird in kuüͤrzester Zeit in der ganzen Lagune bekannt sein, und wie X. Trukleute kenne, durchaus die gewünschte allgemeine Wirkung
n. Unabhängige Häuptlinge gibt es in Truk 59, und zwar im Distrikt Faitruk 14, angehörig den Stämmen Ataw. Wita, Fesilim, Sobu, Tötia, Lugal, Sawfer, Poreka; im Distrikt Udot 6, angehörig den Staͤmmen Sepero, Sawefan; im Distrikt Fefen 10, angehöri den Stämmen Manipwe, Wira, Soporeron, Sawfa, im Diftri Uman 6, angehörig dem Stamme Fesilim; im Distrikt Toloas 10, angehörig den Stämmen Imo, Masala, Sor, Nefaw, Fesilim, Sobu; im Distrikt Wola 13, angehörig den Stämmen Sor, Sanzat, Wita, Räk, AA Ualigar, Ataw, Sobunepi, Ivigis, Mot. Viele dieser mme findet man auf den kleinen Inseln der 828.— —* welcher Ponape besucht hatte und vor zeh
iner der ptlinge, onape besu atte und vor zehn Monaten heimgesandt -15 hat in Uman, der Insel mit der am meisten kultivierten Bevölkerung, den Bau eines nach dem Mufter des in der Regierungsniederlassung zu Ponape angelegten zu —2— vermocht, pher sc re⸗ Norden nach Süden am Außenstrande ü die ganze Insel erstreckt, das ist etwa eine geographische Meile weit. Der Weg ist 3 bis 4 m breit, an den Seiten vielfach mit Steinen efegäg und durch Gräben geschüpt, mit steingefaßten? Wasser⸗ durchlässen versehen und streckenweise ganz aus Steinen angelegt. Der 4 nach führt er durch Pflanzungen von Kokos. und Brot⸗ tbäumen; in unmittelbarer Näbe stehen viele ältere Häufer, und es entstehen a bessere Neubauten. Dieser ist den anderen ung empfohlen worden. Ebenso ist der Bau von
Inseln zur N Dämmen dort, wo das Scewasser nut durch eine schmale Eingangs⸗ stelle sich zeitweise ein bedeutenderes Stück Land erobert, angeregt worden. Auf mehreren Inseln ist ferner der Bau von steinernen 42* ausgeführt worden. 8 e von Truk sind in einzelnen Fällen bis zur Höhe von
1000 n —,2,22 e 1 anzungen oft ihr Entste⸗ ven ;
Bergspitzen werden 0 sämtlich durch Sreiew ne getrz⸗ 1üe.
Mitte Häufer stehen. Die größte und wohl älteste St ein Bau von bemerkenswerten D onen, hefindet sich auf dem höchsten Berge der E Ulwot, auch Tumuitol genannt, auf der el Tol in Aher Söke⸗ welche das barometer mit 420 m
Auf einer Landspitze der Insel Pata befindet sich ein gerader un 8
eräumiger, tunnelartiger Durchbruch durch den Fels von etwa 60, änge.
Erwartungsvoll sehen die Trukleute dem ihnen in nahe Aus. sicht gestellten Eintreffen des hiesigen Regierungsarztes entgegen.
it den Eingeborenen von Truk kann zur Zeit alles für un⸗ Klchunte Kräfte überhaupt Erreichbare durchgeführt werden. iese ür die wirtschaftliche Entwickelung der Gruppe sehr glückliche Lage muß bei häufigem Besuch nach öe ausgenutzt werden Eten war während der letzten Tage, als ich dort auf die Ankunft des Dampfers wartete, dauernd von zahlreichen Eingeborenen darunter früher dort nie gesehene Häuptlinge „ besucht. Amt⸗ liche Anliegen, das Warenlager der IJaluitgesellschaft und Arbeitermeldungen für Ponape, die schon am ersten Tage meines Dortseins ihren Anfang nahmen, waren die Gründe, welche den regen Verkehr veranlaßten.
Für alle Darlegungen und Anordnungen der Regierung offenbaren die Eingeborenen viel Verständnis und volles Vertrauen. Die deutsche Flagge weht nicht nur bei den Oberhäuptlingen, sondern wird gelegentlich auch von anderen Eingeborenen an Land. und in Kanus als Ergebenheitszeichen geführt.
Truk hat bereits jetzt politisch und wirtschaftlich gute Anfänge aufzuweisen, welche es seiner aussichtsreichen Zukunft um einen be⸗ deutenden Schritt näher gebracht haben.
Am heutigen Ostersonntage bin ich nach fast achtwöchentlicher Abwesenheit mit dem Reichspostdampfer „Oceana“ wieder in Ponape eingetroffen.
8 1“
Oesterreich⸗Ungarn.
Wie die Wiener Blätter melden, ist der Feldmarschal⸗ leutnant a. D. Graf Joseph Waldstein, lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses, gestern in Trebitsch gestorben.
In der gestrigen Sitzung des ungarischen Unterhauses führte der Präsident Graf Apponyi aus, er habe lange der Versuchung widerstanden, seinen Standpunkt im Unterhause klarzulegen, weil er dadurch verhindert worden wäre, den Vorsitz weiterzuführen er in einer so kritischen Zeit seinen Posten nicht habe im Stich lassen wollen. Jetzt wolle er aber als Patriot zu Patrioten reden. Zunächst müsse er erklären, daß er den Ministerpräsidenten Grafen Khuen⸗Héderväry auf Grund seines Programms unterstützt habe. Der Redner billigte sodann den Weg, den der Ministerpräsident zur Entwirrung der Lage vorgeschlagen habe, und fügte hinzu, Graf Khuen sei einer der verdienstvollsten un⸗ garischen Staatsmänner. Er könne es nicht gelten lassen, daß die Erhebung des Banus von Kroatien zum ungarischen Ministerpri⸗ dn als eine Anomalie angesehen werde. Der Redner ging odann zur Erörterung der nationalen Forderungen in der Armeefrage über und führte aus, man habe ihm im Laufe der Erörterung un⸗ zähligemal vorgeworfen, daß er seinen früher vertretenen Stand⸗ punkt als Oppositioneller aufgegeben habe. Er sei sich aber immer treu geblieben; er halte an den von Szentibanyi in der Parteikonferen vorgetragenen Forderungen in der Militärfrage fest. Er sei immer der Anschauung gewesen, da P Reformen nur stufenweise durch⸗ geführt werden könnten. Nur falls seine Forderungen bei der Wehrgesetzreform nicht berücksichtigt würden, werde er diese Vorlage nicht annehmen. Graf Apponyi erklärte weiter, daß er eine Erhöhung des Rekrutenkontingents innerhalb der finanziellen Grenzen, die der Honvedminister bezeichnet habe, für notwendig balt, und fügte hinzu, daß er eine Festsetzung des Friedensstandes wünsche. Was das militärische Strafverfahren angehe, so fordere er, daß bei öffentlicher Verhandlung die ungarische Sprache angewendet werde. Bezüglich der Versetzung ungarischer Offiziere nach Ungarn fordere er ein beschleunigtes Tempo. Betreffs des ungarischen Kommandos erklärte Graf Apponvi, er habe stets behauptet, dieses sei kein Reservatrecht der Krone, das der Verfügung der Parlamentsfaktoren entzogen sei; doch sei es ein Irrtum, anzunehmen, daß die Gesetze vom Jahn 1867 das ungarische Kommando festsetzten, daß diese gesetzliche Vor⸗ schrift nur mißachtet worden sei, und daß es deshalb die Aufgabe der Obstruktion sei, dem ungarischen Kommando Geltung zu verschaffen. Dieser Standpunkt, den die Obstruktion als Rechtsgrundlage gewählt habe, sei unhaltbar. Er halte die Forderung, daß bei den ungarischen Regimentern als Dienst⸗ und Kommandosprache die ungarische Sprache zur Geltung komme, für eine Forderung, die früher oder später verwirklicht werden müsse. Er sei dieser Ar⸗ schauung, weil er in der Erfüllung . ein Mittel der Konsolidierung der ungarischen Nation erblicke. Diese Konsolidierung zu fördern, sei das höchste Interesse der Dynastie und der Nation. Er fordere jetzt jedoch deshalb nicht die Verwirklichung dieset seines Standpunktes, weil er zur Zeit große und fast unbesiegban Schwierigkeiten dabei voraussehe. Er schließe jedoch aus, des Schwierigkeiten von seiten der Krone würden erhoben werden denn er sei überzeugt, daß, sobald der wohlerwogene nationale Wile um Ausdruck gelangen werde, der Monarch kein Hindernis in da
g legen werde. Der Redner besprach sodann die gegenwärtige Lage und erklärte, die Obstruktion floͤße ihm die größten Vesorgrif ein. Graf Apponyvi erörterte dann die Besprechungen des Minister⸗ präsidenten mit der Opposition und erklärte es für unbillig und ungerecht, die Erörterung der Millitärfragen nicht bis † Zeit der Verhandlung über das Wehrgesetz verschieben zu wollen. erinnerte daran, daß in dem Verhältnisse zwischen Krone und Nat auch das Prestige der Nation gewahrt werden müsse. Völlig rechtfertigt aber sei es, im vorliegenden Falle von der ultima zu sprechen, denn niemals seien Krone und Regierung bereitwe gewesen, Entgegenkommen zu beweisen, als jetzt.
Großbritannien und Irland.
Wie „W. T. B.“ meldet, sagte der König gester Dublin in seiner Antwort auf mehrere Allerhöchstdemf überreichte Adressen, er sei erfreut, von dem neuerdings irischen Volke erwachten Geiste der Hoffnung und U nehmungslust zu hören, der fuͤr die Zukunft verheißung sei. Es würde eine Quelle tiefsten Glücks für ihn sein,! seine Regierung mit einer neuen Aera des sozialen Frie und des Aufschwungs auf dem Gebiete der Industrie und Handels in Irland zusammenfiele.
Im Unterhause fragte gestern Hoult (kons.), ob die 9. rung davon Kenntnis habe, 8 die deutschen Handelsinteresse Rumänien durch einen —-— ,x'ö und die Regierung ebenfalls einen Sachverständigen zur Wahrneh der englischen Interessen dort ernennen werde. Der l. staatssekretär des Aeußern Lord Cranborne ecrwiderte, de wähnte deutsche Beamte werde als landwirtschaftlicher
net Der Minister des Aeußem werde mit dem Präsidenten des Handelsamts Gerald Balfon Erwägung darüber eintreten, ob man einen Schritt in dieser Rich tun könne. Bowles (kons.) stellte die Antrage, ob 2—— Tatsache, die Brüsseler Zuckerkommission eutschieden das öst sch⸗ungarische 2——— und das
und weil
ösische Zuckersteuersystem nicht im Einklang mit der Brüsseler Een. ständen, die englische Regierung beabsichtige, vom! an die Einfuhr von Zucker aus Un und Frank bieten. Der Unterstaatssekretär des Aus Lord Cran erwiderte, die Anfrage beruhe auf der Annahme, daß die beide nannten, an der Konvention beteiligten Mächte ihren durch die vention eingegangenen Verpflichtungen nicht nachkommen wurden habe keinen Grund zu der Vermutung, daß dies eintreten vnes. Premierminister Balfour erklärte im weiteren Verlaufe der
er habe keine Information bezöglich einer zwischen der e igf der spanis⸗ s Nianz. Der se Re üchen eFöre edes nee,ne., ren.
kein Vorschlag gemacht worden, Rohmaterialien mit Zöllen zu belegen. Black (liberal) fragte an, ob Canada seit 1897 in direkter Korre⸗ spondenz mit Deutschland über Tarifmaßregeln gestanden habe, und ob, falls dies zutreffe, die Korrespondenz werde veröffentlicht werden. Der Staatssekretär der Kolonien Chamberlain erwiderte, die Regierung von Canada könne mit der deutschen nur durch die englische Regierung in Verbindung treten. Es seien allerdings nichtamtliche Verhandlungen zwischen Mitgliedern der canadischen Se und dem deutschen Konsul Bopp in Ottowa im Jahre 1901 gepflogen worden, die jedoch, soweit ihm bekannt, nicht schriftlich festgelegt worden seien. Die gesamte Korrespondenz sei bereits veröffentlicht worden. Im weiteren Verlaufe der Sitzung genehmigte das Haus mit 228 gegen 118 Stimmen die dritte Lesung der Vorlage, betreffend das Unter⸗ richtswesen in der Grafschaft London.
Eine größere Anzahl von Mitgliedern der französischen Schiedsgerichtsgruppen des Senats und der Deputiertenkammer besuchten gestern unter Führung ver⸗ schiedener Parlamentsmitglieder das Ober⸗ und das Unterhaus. Sie nahmen dann an einem Mahl im Unterhause teil, dem unter andern auch der Premierminister Balfour, der Staats⸗ sekretär der Kolonien Chamberlain, der Präsident des 1.“ Gerald Balfour und der Unterstaatssekretär Lord Cranborne beiwohnten. Bei dem Diner hoben alle Redner die wachsende Freundschaft zwischen England und Frankreich hervor und erklärten, es liege wenig Grund vor, anzunehmen, daß künftig ernste Differenzen zwischen den beiden Ländern entstehen könnten.
Frankreich. Der Kardinal Richard ist, dem „W. T
gestern von dem Minister des Aeußern worden. 1
B.“ zufolge, Delcassé empfangen
Rußland
Der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin ist gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, von St. Petersburg nach Moskau abgereist.
Der Kommandeur des preußischen 2. Gardedragonerregi⸗ ments Kaiserin Alexandra von Rußland Oberst Bartsch von Sigsfeld wurde gestern in Peterhof von der Kaiserin sowie von dem Kaiser zur Abstattung persönlicher Meldung empfangen. Der bisherige Marineattaché bei der deutschen Botschaft, Kapitän z. S. Freiherr von Schimmelmann wurde gestern von dem Kaiser und sodann von der Kaiserin in Abschiedsaudienz empfangen.
Um die Leistungsfähigkeit der sibirischen Bahn
zu erproben, sollen, wie „La France militaire“ berichtet, in diesem Jahre zwei Infanteriebrigaden mit je einer Abteilung Artillerie unter Mitführung ihrer Trains nach Ostsibirien be⸗ fördert und in Lagern untergebracht werden. Sie sollen im Verein mit den dort stehenden Truppen ihre Uebungen abhalten. Die dazu bestimmten Truppen werden aus den Militärbezirken Moskau und Kiew genommen, und zwar sind es die zweiten Brigaden der 31. und 35. Infanterie⸗ division. Nach Beendigung der Uebungen werden sie in ihre Garnisonen zurückgebracht. Die Transporte sollen so ein⸗ gerichtet werden, daß weder der Personen⸗ und Auswanderer⸗ noch der Güterverkehr dadurch gestört wird.
Italien.
Seiner Majestät des Deutschen Kaisers mit einer Depesche geantwortet, die nach einer Meldung des „W. T. B.“ in Uebersetzung, wie folgt, lautet:
„Ich danke Eurer Majestät für die Beileidskundgebung, die Sie an das Heilige Kollegium beim Tode des Papstes Leo XIII. zu richten geruht haben. Die Kardinäle, denen die zwischen Eurer Majestät und dem verewigten Pontifex gepflegten guten Beziehungen wohl be⸗ kannt sind, werden sich stets von denselben Gesinnungen leiten lassen, um die Freundschaft zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutse Reich zu erhalten. Kardinal Oreglia.“
Der „Osservatore Romano“ meldet, die Kardinals⸗ kongregation habe gestern morgen zunächst die geeigneten Anordnungen für die Ueberfuͤhrung der Leiche des Papstes nach der St. Peterskirche getroffen und sich dann noch mit verschiedenen Angelegenheiten beschäftigt.
Der Thronassistent des päpstlichen Stuhles Fürst Colonna und die Grafen Camillo und Richard Pecci begaben sich gestern, wie „W. T. B.“ meldet, in das Rathaus, um die Urkunde über den Tod des x6922 Eö sie wurden vom Bürgermeister empfangen.
r Provinzialrat von Rom Oreglia eine Beileidsdepesche.
Gestern abend um 8 Uhr wurde die Leiche des Papstes nach der Peterskirche zur öffentlichen Aufbahrung hinabgetragen. Ueber den Verlauf der Ueberführung liegt felgfader — . h .ee 10nhen C2
er Zug bewegte über die mit n erhellten durch die 2 Dubale und die Sala Regia, Schweizergarden an der Svitze und zur Seite, durch das Spalier der Palastwachen nach der Treppe, die zur Kapelle del Sacramento in die St. Peterskirche hinab⸗ führt. Voran schritten die päpstlichen Stallmeister in roten Damast⸗ ändern mit Fackeln; es folgten die Pönitentiare der St. Peters⸗ sowie der Sakristan und der Untersakristan der
apostolischen Fllüse alle in Chorhemd und Stola, brennende Fackeln in den uden. Hinter ihnen trugen die
eesselträger die von Nobelgarden, Poͤnitentiaren und päpstlichen
veren mit brennenden Kerzen um⸗ ne Bahre mit der Leiche des Papstes. Der Leiche folgten die
itglieder der Familie Pecci; sodann, von ihren fackeltragenden Sekretären 8 zu je zwei und nach dem Alter ihrer Er⸗ nennung geordnet, die Kardinäle, an ihrer Spitze der Dekan und der Unterdekon des Heiligen Kollegiums, die Kardinäle Oreglia und erafino Vannutelli. Hinter den Kardinälen folgten der der n. — 22 1. ——— diplomatische Korps. Schweizergarden, päpftli ndarmen.
Diener des Papftes und Palasibramte, alle laut betend, oFerne
sandie an den Kardinal
Gegen 8 ¾ Uhr langie der Zug in der Vorhalle der St. Peters⸗ kirche an und trat sodann ch die Mitteltür in die Basilika ein. der Tür, wo das vatikanische Kapitel, brennende Fackeln tragend, ig versamenelt war, erteilte Mon Pericolt der
die erste Absoluton. Durch die elcktrisch erleuchtete Kirche, deren Eingänge für das Publikum geschlossen biieben, bewegte sich der Zug bis zu dem vor einem Altar errichteten Katafalk, auf dem die Bahre niedergesetzt wurde. Während die Sän der Zullanischen 2— 14— nahmen die ieder der Famille cci auf der ardinäle auf der andern Seite des Altartz itellung, binter jhnen die hoben päpstlichen Wärdenträger und die Geiftlichket. Monsignor Ceappetelli erteilte nunmehr der Leiche Absolution. Kardinäle und das patikanische hierauf die Basilika, während die von
we uden und von den
ra
Der Kardinal Oreglia hat auf das Beileidstelegramm
In der Kirche St. Vinzent und St. Anastasius wurden gestern spaͤt abends die Präkordien des Papstes in der Mauer zur Rechten des Hochaltars beigesetzt. Die Wand wird mit einer Marmortafel versehen werden, die Namen, Geburts⸗ und Erwählungstag des Papstes Leo XIII. angibt.
Heute sind seit dem frühen Morgen die Behörden damit beschäftigt, auf dem Platze vor der St. Peterskirche Vorkehrungen für die Aufrechterhaltung der Ordnung und die Regelung des Verkehrs zu treffen. Zwei Regimenter Soldaten sind unter den Säulengängen des Platzes aufgestellt, eine Kompagnie steht unter dem Säulengang der Kirche. Karabiniere versehen den Dienst im Innern derselben. Um 5 ½ Uhr begann man die Glocken zu läuten. Die Oeffnung der Tore erfolgte um 6 Uhr. Man schätzt die Zahl derjenigen, die von 6 bis 8 Uhr an der Leiche vorübergingen, auf 15 000. Nobel⸗ und Schweizergarden verrichten den Dienst in der Kapelle.
. Während der gestrigen Feierlichkeiten in der St. Peters⸗ kirche wurde der Kardinal Oreglia infolge der Hitze von einem Unwohlsein betroffen und mußte sich nach Hau e begeben.
Asien. 1 Das ‚Reutersche Bureau“ meldet au eking vorn gestrigen Tage, der Prinz Tsching habe an den ameri⸗ kanischen Gesandten Conger ein Schreiben gerichtet, in dem er die Oeffnung von Städten in der Mandschurei für die Fremden ablehne. Der Prinz Tsching ver⸗ weise darin auf die Unmöglichkeit, daß China Städte öffne, die nicht in seinem Besitze seien, sondern von russischen Truppen besetzt gehalten würden, und auf die Ver⸗ wickelungen, die daraus leicht entstehen könnten. — Es sei möglich, daß man zu einem Kompromiß gelange, indem die Oeffnung von Tatung⸗Kao in den Handelsvertrag mit den Vereinigten Staaten aufgenommen werde.
—“
Parlamentarische Nachrichten.
„Der Kommerzienrat Rösicke, Mitglied des Reichst ges fiß 8* 1. Anhalter Wahlkreis (Dessau⸗Zerbst), ist am 21. d. M. gestorben.
Nr. 32 des „Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 18. Juli enthält Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 9. Juli 1903, betr. Beschleunigung in der Bearbeitung der Kleinbahn⸗ angelegenheiten, und vom 16. Juli 1903, betr. Prüfung der Bauart und Wasserdruckprobe von Lokomotivkesseln.
Statistik und Volkswirtschaft.
Tätigkeit der Landesversicherungsanstalten auf dem Gebiete des Wohnungswesens.
Nach Mitteilungen, die in den amtlichen Nachrichten des versicherunggamts über die Vermögensanlagen der sicherungsanstalten gemacht werden, ist in zahlreichen die Genehmigung des Reichsversicherungsamts als zur Anlegung von Anstaltsmitteln in Abs. 1 des J.⸗V.⸗G. zulässigen, das heißt im allgemeinen mündel⸗ sicheren Weise nachgesucht worden. Die Gesamtsumme der Beträge, deren Verwendung in solcher Weise während des Jahres 1902 ge⸗ nehmigt wurde, beläuft sich auf 9 064 297 ℳ Hiervon waren I.28 ℳ = 76,9 % für die Errichtung von Arbeiterwohnungen estimmt.
Bis E Schlusse des Jahres 1902 sind insgesamt die nach⸗ stehenden Beträge für den Bau von Arbeiterwohnungen verwendet
worden: 96 083 633 ℳ seitens der Versicherungsanstalten, 1 7 364 595 ℳ seitens der Kasseneinrichtungen. “ Die 1—ö haben 30,9 %, die —,— 58 e samtaufwendungen für den Bau von Arbeiterwohnun
Reichs⸗ Ver⸗ Fällen Aufsichtsbehörde anderer als der nach § 164
Die persönlichen Verhältnisse der im Jahre 1901]
in Pirrtßen der Fürsorgeerziehung überwiesenen Minder⸗ ährigen und der Familien, aus denen sie stammen. Auf Grund des
vom 2. Juli 1900 sind im ersten Jahre seiner Wirksamkeit 5
1. April 1901 bis 31. März 1902) der Fürsorge⸗ erziehung, wie in Nr. 159 des „Reichs⸗ und Staatsanzeigerg“ vom 9. d. M. mitgeteilt wurde, 7787 Minderjährige endgültig über⸗ wiesen worden. Von diesen waren nach der im Ministerium des Innern bearbeiteten „Statistik über die Fürsorgeerziehung Minderjähriger und über die Zwangserziehung Jugendlicher für das Etatsjahr 1901“ 7564 Zöglinge oder 97,2 % in Preußen geboren, nur 189 oder 2,4 % tammten aus anderen deutschen Staaten und 34 oder 0,4 % aus dem uslande. Die bei der Beratung des Gesehes ausgesprochene Be⸗ sorgnis, durch die Ueberweisung von Nichtp dem Staate und den Kommunal den größere Ausgaben erwachsen würden, hat sich also nicht bestätigt. Im Durchschnitt fallen auf 10 000 Ein⸗ wohner des Staates 2,3 Zöglinge. Erheblich unter dem Durchschnitt bleiben die Provinz Posen (1,7), der 2—⸗ Wiesbaden (1,8) und die Provinz Schleswig⸗Holstein; über denselben erheben sich am meisten Schlesien 87 Westfalen (2,7) und Berlin (2,8). Man wird nicht f n der Annahme, daß in den höchstbeteiligten Verbänden der Einfluß der Großstädte und der dichtbevölkerten Industriebezirke sich geltend macht. Ihrem letzten Wohnorte nach verteilen sich die folgende Gemei assen: 537 oder 6,9 % Berlin, 1753 oder % auf die . ] mit 100 000 und mehr Einwohnern, 1 oder meinden mit über 20 000 bis unter 100 000 EGinwohnern, 50 9 % der Zöglinge auf die Städte mit mehr als 20 000 Einwohnern, während deren Anteil an der Bevölkerung nur 30,4 % betrug; die neinden von über 5000 bis 20 000 bnern waren an den ürsorgezöglingen mit 17,3 %, an der Bevölkerung mit 14 % betei Gemeinden 2ö— an den Fü⸗ brl
ligt, F in nur mit 31,8 %, an — völ dagegen enhe. 1S Großstädte an 2 e 81 o sta wie an der lkerung, die ländlichen LÄg 2000 Ein⸗
so stark wie an der Bevölkerung Frich. Frcs ehegece gebraigeaeges
i das rechte Licht gerückt. Es aber guch daraus
durch b fe ärllang der Uünblichen 2. zu
Gunsten der Städte und 28e. det städte benachteiligt sind
und daß die Kostenvert
ö32,;ö-12 bätte.
eilung — Itet haben würde, wenn 1—24. Frens,Füaen die Ortsarmen⸗ an Fürsorgeerziehung Uebetwies waren 64 15 7 lich, 1342
de & — s 8
7 1.SS
oder 17,3
Gesamtbevölkerung evangeli
borenen namentlich im Kindesalter eine sehr viel höhere Sterblichkeit
aufweisen als die ehelich Geborenen, Verhältnis zu den Ehelichen also noch
mehr zu ihren Ungunsten. Im Bericht des
die Zahl der Unehelichen im u weiter abnimmt, so verschiebt sich die Beteiligung der Unehelichen an der
Fürsorgeerziehung noch
Ministeriums des Innern
wird der prozentuale Anteil der unehelich Geborenen an der Ficsorge⸗ eli
erziehung auf mindestens dreimal so hoch schätzt. Fürsorge, welche die Gesellschaft
1 1 wie der der Eh „Unzweifelhaft liegt die Ursache dafür an der mangelhaften den unehelichen Kindern zu Teil
chen ge⸗
werden läßt, und die Zahlen der Fürsorgeerziehung zeigen deutlich, wie schwer die Gesellschaft allein finanziell diese Nachlässigkeit büßen muß.
Die 895 Zöglinge, mit denen die
Unehelichen stärker an der Fürsorge⸗
erziehung betciligt sind als die Ehelichen, erfordern bei einem Durch⸗ schnittspflegegeld von nur 200 ℳ eine jährliche Ausgabe von 179 000 ℳ,
die sich mit der Zahl der Zöglinge von
Jahr zu Jahr steigert.“
Dem Religionsbekenntnisse nach waren 4877 oder 62,6 %.
der Ueberwiesenen evangelisch,
2863 oder 36, 0,5 % Juden und 10 oder 0,1 % Bekenner a
8 % katholisch, 37 oder inderer Religionen. Nach
den letzten Hestähiang . . waren in Preußen 63,3 % der
0,5 % Bekenner anderer Religionen.
ch, 35,1 % katholisch, 1,1 % Juden und Die Bevölkerung der beiden
großen christlichen Konfessionen ist demnach ungefähr gleichmäßig an
der Zahl der Zöglinge beteiligt.
Die Erziehung vor der Ueberweisung hatten 5348
(68,7 %) ohne Unterbrechung 2439
Zöglinge
188 im Elternhause erhalten, während öglinge (31,3 %) in fremden Familien,
öffentlichen, privaten,
kirchlichen Anstalten oder auch zum Teil im Elternhause und zum Teil
in fremden Familien linge (22,2 %) . r ziehung unterworfen gewesen.
keine vergleichbaren Zahlen, aber
oder Anstalten erzogen worden sind. waren einmaligem oder öfterem Wechsel in der Er⸗ „Die allgemeine Statistik bietet hierfür
es ist unzweifelhaft, daß von der Bevölkerung im Alter von 0 bis 18 J 8
1727 Zög⸗
ahren nur ein ver⸗
schwindend geringer Prozentsatz außerhalb der eigenen Familien in Anstalten und fremden Familien erzogen wird, demgegenüber ist der
Anteil dieser außerhalb der Famllien (31,3 %) ein ganz außergewöhnlich hoher.
stehenden Minderjährigen Das drängt darauf hin, zu
untersuchen, ob die für die Aufsicht über die Erziehung der in fremden Familien untergebrachten Kinder getroffenen Einrichtungen ausreichen
und ob die Anstalten, welche solche gewachsen sind.“
257 weibliche noch nicht
Kinder aufnehmen, ihrer Aufgabe
Von den 7787 Fürsorgezöglingen waren 287
männliche und
schulpflichtig, 3295 männliche und
1467 weibliche schulpflichtig, 1367 männliche und 1114 weibliche
schulentlassen. Von den 2481 schulentlassenen =
staltsschulen, 36 hatten noch keine der Schulbesuch regelmäßig, gabe).
Im bedingt strafmündigen
überwiesenen 4762 schulpflichtigen und 1— 7243 Zöglingen hatten vor 7130 die Volksschule, 16 höhere Schulen, 14
er Ueberweisung und 47 An⸗
“ chulen besucht. Bei 3609 war bei 3598 unregelmäßig (bezw. ohne An⸗
Alter (12 bis 18 Jahre) standen
2811 männliche und 1655 weibliche Föglinge. Darunter befanden sich
1444 Knaben und 541 Mädchen im diesen hatten 479 Knaben und 78 Strafen erlitten.
chulpflichtigen Alter. Von Mädchen bereits gerichtliche Von den schulentlassenen 1367 männlichen
und 1114 weiblichen 8 lingen waren 1057 männliche und 437 weib⸗
liche bereits gerichtlich bestraft.
Sowohl bei den schulpflichtigen wie
bei den schulentlassenen Zöglingen sind die Bestrafungen mit Ge⸗
fängnis vorwiegend.
Begehung der ersten Straftat standen 84
Innern bemerkt, „reden über unsere heuti der Jugendlichen eine so deutliche Spra überflüssig ist. Die Hoffnung,
Aiehungggesetes die Verurteilungen lichen Strafen abnehmen würden, Jahr seiner Geltung noch nicht erfüllt.
Kaiserli Statistischen Amts aus der in Kriminalstatistik für das
daß hat
8 Vielfach sind Zöglinge 5mal, einzelne sogar 10 mal mit Gefängnis
e, “
11.22 bis 3, 4 und estraft worden. Bei
. ing männliche und 150 weib⸗ liche Zöglinge im Alter von 12 bis 14 Jahren. der Diebstahl die Zöglinge vor den Strafrichter nackten Zahlen“, wird hterzu im Bericht des
Vorzugsweise hat 7. „Diese inisteriums des
e strafrechtliche Behandlung daß jedes weitere Wort
infolge
Jugendlicher zu
des Fürsorge⸗ gericht⸗ erste
sich für das
Nach einer Mitteilung des der Bearbeitung begriffenen Jahr 1901 betrug die
Zahl der in diesem
Jahre verurteilten Jugendlichen im Alter von 12 bis unter 18 Jahren in Preußen 30 007 (1900: 28 903), darunter 25 262 (1900: 24 439)
männliche und 4745 (1900: 4464) weibliche.
Es darf jedoch nicht
außer acht gelassen werden, daß unter den fürsogadhfingen sich eine
größere Zahl befindet, die entweder im Anschluß an
unter Ausse Schle und 1174 (41,4 %) der wei
lie Strafe oder
ung der Strafe in Fürsorgeerziehung genommen sind. ten Neigungen waren 2000 (40,4 %) der männlichen lichen Zöglinge ergeben;
den männ⸗
lichen ist es vorwiegend Landstreichen und Betteln, bei den weiblichen
die Unzucht. Auf 1114 713 (64 %) Unzüchtige. 101 der Unzucht erg
Mädchen ha licher Teil davon ist schriften weibli
Niederkunft
125 von den ü
entgegen.
schulentlassene weibliche Von den schulpflichtigen
5— Unzucht getrieben. 9 ebertretung der sittenpoli 285 55 Mädchen = 4,7 % aller über 14 Jahre alten
öglinge hatten bereits geboren oder sahen ihrer baldigen
Zafühe se kommen Mã waren iesenen schulentlassenen Ein nicht uner
ichen Vor⸗
60,8 % der männlichen und 22,7 % der weiblichen schulentlassenen
öglin h;.⸗ 5. e gr. nza Kellnerinnen, wirtschaft nur 13 und 5,5 %.
ha „Daraus ergidi sich, daß die land⸗ wirtschaftliche S.deh ee einen weit höheren die g die gewerbliche. Eo
denden Wint fär die enich
Verwahrlos bietet a
nicht mißzu
ewerblichen (meist in I der weiblichen als Schn Verkäuferinnen beschäftigt, dagegen in der Land⸗
1— innen, Näherin
* das
etrieben, nen,
einen
cche Behan — der
Zögli der sittliche Gesundungsp wird bei i d den Fetagen auf 8— ₰ — die Frachnanne mit a
lichen Arbeiten rascher und in Städten und durch gewerbl Ueber die 6209 Familien erziehung überwiesenen Minderj der sie auf⸗ irkt Innern die solg⸗ Mitteil hatten vor dem verloren; davon mutter, 14 Stiefeltern. 435 Fmn“ und in 139 Fällen blt man diese zu den durch den teile zerstörten Familien hinzu, s 2 . 8* waren 8 7 %) unter die e den ährt hat, und tigkeit wirksamer zu
der
nicht die
2941 (37,8 %) der Zögl⸗ in der trie, dem 2340 ( ) sind Kinder von G arbeit Inder Art
indel und Verkehr tätig
und
ter, amilien die des einen oder beider ergibt das 364 0)
1 2) schaft; daraus ge⸗
Füee als durch den Aufenthalt
aus denen die 7787 der orge⸗ afe Sresügegr en sind, un ozialen Einflüsse, au . entnehmen wir dem Bericht menn,de des sen. 2688 (34,5 % Lebensjahre oder Mutter
batten 806 einen Stiefva
der inge beide Eltern eine tief⸗ die Eltern den. tern⸗
644 leben Eltern
27
ük. 8 bervor, daß
den erforderlichen
„F talten, die Förderung verdien stammen aus Familien, deren Ernährer
die ihren Un
1 7 5
die nenne.a che. 0
en“*.
en linge aus landwirtschattl ; die neen
1 eanrae gedoörten Inne⸗ der
Almos raft waren nSeeüee eAbn SE.
Gerichil ich und in 916 beide Eltern. 234 Bäter und 59
tistik vom
erst % der Be⸗ von den
Selbständigen, ein
in