1903 / 188 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 12 Aug 1903 18:00:01 GMT) scan diff

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Deutschen Reiche stattfinden.

Rußland. Der neu ernannte deutsche Marineattaché für die nordischen Reiche, Korvettenkapitän Hintze wurde vorgestern, wie dem

„W. T. B.“ berichtet wird, von dem Kaiser in Audienz vö“X“ 8

Niederlande.

Der Heinrich der Niederlande hat sich, dem W. T. B.“ zufolge, gestern vom Haag nach Mecklenburg begeben, um Ihre Königliche Hoheit die verwitwete Groß⸗ herzogin Marie zu besuchen und den Festlichkeiten in Wismar beizuwohnen, die aus Anlaß der endgültigen Wieder⸗ vereinigung dieser Stadt mit Mecklenburg⸗Schwerin und dem

Dänemark. 1 Nach einer in Kopenhagen eingetroffenen Mitteilung aus Reykjavik vom 31. v. hat, wie „W. T. B.“ erfährt, der Althing die Verfassungsvorlage der dänischen Regierung endgültig mit allen gegen eine Stimme angenommen.

27. Wettbewerbprüfung für Marinechronometer.

Die Deutsche Seewarte in Hamburg erläßt die folgende Aufforderung zur Beteiligung an der 27. Chronometer⸗ wettbewerbprüfung.

. 1) Zeitpunkt der Prüfung. Die 27. Wettbewerbprüfung für Marinechronometer wird in der Zeit vom 4. November 1903 bis zum 12. April 1904 in der Abteilung 1V der Deutschen Seewarte ab⸗ gehalten werden. Als letzter Tag für die Anmeldung von Chrono⸗ metern zum Wettbewerb ist der 25. Oktober 1903 und für die Ein⸗ lieferung der Instrumente der 30. Oktober 1903 festgesetzt worden. Instrumente, welche später als an den angegebenen Tagen angemeldet oder eingeliefert werden, können nicht mehr zur Wettbewerbprüfung zugelgssen⸗ werden.

Bedingungen für die Zulassung zur Prüfung. Es steht jedem im Gebiete des Deutschen Reichs ansässigen welcher sich als solcher durch Lehrbriefe oder Zeugnisse von Uhrmacher⸗ schulen ausweist, frei, bis zu 10 Chronometer zur Prüfung einzuliefern ohne Nachweis des Ursprungs und der Bearbeitung. Die Annahme dieser Instrumente erfolgt indessen nur soweit, als die vorhandenen Prüfungseinrichtungen in der Abteilung 1V der Deutschen Seewarte es gestatten. Reicht der Prüfungsraum für die Gesamtzahl der an⸗ gemeldeten Chronometer nicht aus, so tritt eine entsprechende Ver⸗ minderung der von jedem Einlieferer anzunehmenden Instrumente ein.

„Von jedem Einlieferer ist bei der Anmeldung ausdrücklich zu er⸗ klären, daß er mit den unter 6 genannten Verkaufsbedingungen ein⸗ verstanden ist, und daß er die von ihm eingereichten Instrumente der Deutschen Seewarte so lange zur Verfügung stellt, bis die Entscheidung des Reichsmarineamts über den Ankauf ge⸗ troffen worden ist. Ferner ist bei der Anmeldung anzu⸗ geben, in welchem Jahre und Monat die Fertigstellung sowie die letzte Reinigung und Oelerneuerung bei den einzelnen Chronometern stattgefunden haben. Endlich sind einige Angaben (oder Skizzen) bezüglich des Baus der wesentlichen Teile (Kompensation der Unruhe, Hemmung usw.) beizufügen. Die Deutsche Seewarte behält sich vor, Chronometer, welche nicht innerhalb des letzten Jahres gereinigt und mit neuem Oel versehen worden sind, und solche, welche älter als 3 Jahre sind, von der Prüfung auszuschließen.

3) Prüfungsordnung. Die zur Wettbewerbprüfung zugelassenen Chronometer werden im Prüfungsraume der Abteilung IV der Deutschen Seewarte durch langsame Vermehrung der Temperatur zunächst auf 30° Cels. gebracht; alsdann werden dekadenweise die Nitteltemperaturen 30 ° 250 200 15° 10° 50 50 10 ° 15 ° 20 ° 250 300 innegehalten, und zwar werden beim Uebergange von Dekade zu Dekade stets allmähliche Temperaturveränderungen vorgenommen. Schließlich erfolgt eine Temperaturverminderung bis auf Zimmer⸗ temperatur.

Die während der Anfangs⸗ und Schlußperiode erhaltenen Gang⸗ werte werden bei der Einteilung der Chronometer in Klassen nicht in Rechnung gezogen.

4) Einteilung der Chronometer in Klassen. Nach beendigter Prüfung werden sämtliche Chronometer, soweit sie sich überhaupt als brauchbar für die nautische Praris erweisen, in vier Klassen eingeordnet, für welche die pochstbeträge der später zu er⸗ klärenden Gütezahlen folgendermaßen estgesetzt worden sind:

Klasse I. II IV A + 23+0 2²50 8²00 C 0.010 0.015 0. 0.050

Diese Größen A, B und C werden berechnet aus den mittleren täglichen Gängen, welche während der einzelnen Dekaden beobachtet worden sind. Zur Bestimmung der Größe A werden die bei gleichen Temperaturen erhaltenen Gänge paarweise zu einem Mittel⸗ werte vereinigt; es wird dann die größte vorgekommene Differenz dieser Mittelwerte gleich A gesetzt. Bezeichnet ferner B’ die größte Differenz der täglichen Gänge von zwei aufeinander folgenden Detaden, / die Differenz der ratur während dieser beiden Zeitabschnitte

und T die Differenz der 1 und niedrigsten während der Prüfung überhaupt vorgekommenen adentemperatur, so ist

. 82

In dieser Formel sind die algebraischen Vorzeichen von B“ und A m berücksichtigen. Endlich erhält man den Wert der täg⸗ lichen Beschleunigung C des täglichen Ganges, indem man die Diffe⸗ renz der ildet, welche während zweier zur Mitte der Unter⸗ s gezeit symmetrisch gelegener Dekaden beobachtet worden sind, und alsdann diese Differenz durch die Anzahl der zwischen der Mitte beider Dekaden liegenden Tage dividiert. Rachdem man in dieser Weise die tägliche Beschleunigung aus den beiden äußersten Dekadenpaaren der Perhes hat, ist der Mittelwert beider Bestimmungen gleich C zu 8

Zemerhülb der einzelnen Klassen werden die Chronometer nach dem Wert der Summe A +† 28 ₰. C geordnet, wobei die Vor⸗ zeichen der Summanden nicht zu berücksichtigen sind.

5) Prämiierung der Chronometer. Seitens des Reichs⸗ marineamts sind für Chronometer deutscher Arbeit, welche die ungen der Klasse I erfüllt haben, Prämien im von 1200 ℳ, 1100 ℳ, 1000 ℳ, 900 ℳ, und 700 aus⸗ Flent worden. Unter „Chronometer deutscher Arbeit“ werden solche bronometer verstanden, welche nicht nur von deutschen Chrono⸗ meter⸗ oder Uhrmachern zusammengesetzt und feingestellt (reguliert) —₰ deren gesamten Teile in Deutschland gefertigt sind.

se sollen bei der diesjährigen . solche Cbronometer een werden, bei welchen im Ausl angefertigte —=Z ² ickelstahlunruhen, Ketten und 3 Pedfrn det· wendet worden, übrigen aber die oben erwähnten Bedingungen üllt sind. Bei der Anmeldung der Chronometer ist aus. zu erklären, daß sie mit der Anwartschaft auf welche si den ts prung erfüllt

dem ist anzugeben: 1) der Name AEen. feder;

2) der Name des b- 3) der Name des der und deß 8 raded; 4) der Name des Der Nachweis, die mit der Anwart⸗

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und Arbeitsmittel ohne besondere vorherige Benachrichtigung d Beamte des Reichsmarineamts besichtigt werden. Das behält es sich ferner als Bedingung für die Zulassung vor, von dem Ein⸗ lieferer erforderlichenfalls den Nachweis einer fachtechnischen Ausbildung, insbesondere bezüglich der Anfertigung und Feinstellung von Chrono⸗ metern, zu verlangen; dieser Nachweis ist durch Vorlage von Lehr⸗ briefen, Zeugnissen von Uhrmacherschulen oder anerkannt tüchtigen Fachleuten zu erbringen.

Zur Prüfung, ob die obenerwähnten Bedingungen für die Zu⸗ lassung zur Anwartschaft auf Prämiierung erfüllt sind, wird seitens der Deutschen Seewarte Anfang November d. J. eine fachtechnische Kommission zusammenberufen. Ihre Beratungen finden unter dem Vorsitz des Direktors der Deutschen Seewarte statt, und das Ergebnis der Henigg wird in einem Protokolle niedergelegt. Die Mitglieder der Kommission können, falls es zweckmäßig erscheint, zur Besichtigung

der Werkstätten der am Wettbewerb beteiligten Chroͤnometermacher herangezogen werden.

6) Ankauf der Chronometer. Das Reichsmarineamt behält sich das Recht und die freie Wahl des Ankaufs der eingelieferten Chronometer zu folgenden Preisen vor:

Für ein Chronometer der Klasse T.. .800

““ 8 111““ 8 8 ‚dder IV 6059 Bei den prämiierten Chronometern wird dieser Kaufpreis außer der Prãmie bezahlt.

Die Lieferanten sind andererseits verpflichtet, die von dem Reichs⸗ marineamt angekauften Chronometer sofort nach Beendigung der Wettbewerbprüfung nochmals kostenlos zu reinigen und mit neuem Oel zu versehen, falls dies von der Deutschen Seewarte als notwendig erachtet wird. Ferner haben sie die Porto⸗ und Verpackungskosten für die Zustellung der angekauften Chronometer an die Kaiserlichen Werften der Abteilung IV der Deutschen Seewarte zurückzuerstatten.

7) Zeugnisse für die untersuchten Chronometer und Veröffentlichung der Prüfungsergebnisse. Nach Beendi⸗ gung der Wettbewerbprüfung wird über jedes zur Prüfung eingelieferte Chronometer, dessen Gütezahlen die oben für die Klasse IV an⸗ 29 Höchstbeträge nicht überschreiten, ein amtliches Zeugnis aus⸗ gestellt. Darin werden die Gangwerte während der einzelnen Dekaden, die daraus abgeleiteten Gütezahlen sowie die Nummer der Klasse an⸗ gegeben. Ueber die Anordnung und die Ergebnisse der Prüfung wird ein eingehender Bericht in den „Annalen der Hydrographie usw. veröffentlicht werden, auch wird durch Verteilung von Sonderabdrücken dieses Berichts dafür Sorge getragen, daß diese Ergebnisse in den sich dafür interessierenden fachwissenschaftlichen Kreisen Verbreitung finden.

8) Einlieferung der Chronometer und allgemeine Bestimmungen. Die Deutsche Seewarte richtet an die Emlieferer das Ersuchen, die für die Wettbewerbprüfung bestimmten Chrono⸗ meter, wenn irgend möglich, persönlich zu überbringen. Bei Sendungen durch die Post ist die Adresse „Deutsche Seewarte, Abieilung IV, Hamburg 9, Stintfang⸗ zu benutzen. Es empfiehlt sich bei Postsendungen, die Aufgabepostanstalt von der Auflieferung bereits 48 Stunden vorher in Kenntnis zu setzen und unter Angabe der Adresse sowie des Inhalts und des Zwecks der Sendung um möglichste Sorgfalt während des Transports zu bitten. Falls der Zug, mit welchem die Chronometer in Hamburg eintreffen, der Abteilung IV der Deutschen Seewarte mit Bestimmtheit angegeben werden kann, wird ein Beamter die Sendung am Bahnhofe in Empfang nehmen.

Auf Grund der bisherigen Erfahrungen mögen noch die folgenden Vorsichtsmaßregeln für die Versendung der Chronometer in Vorschlag gebracht werden:

a. Man setze die Unruhe durch Unterschieben von Korkstückchen oder Papierstreifen fest, so daß jede Bewegung verhindert wird.

b. Man befestige die Cardanische Aufhängung durch Einschieben des Befestigungsarmes und durch scharfes Anziehen der Klemmschraube.

c. Man fülle den ganzen Raum zwischen dem Uhrgehäuse und dem hölzernen Kasten mit trockenem, staubfreiem Werg, Holzwolle oder Papierschnitzeln, um selbst bei Lockerung der Klemmschraube jede Be⸗ wegung des Gehäuses zu verhindern.

d. Das im Ueberkasten befindliche Chronometer ist in einem Weidenkorbe mit Hilfe von elastischem und möglichst staubfreiem Füll⸗ material (Seegras, Holzwolle usw.) festzusetzen.

e. Zwei Chronometer können in einem Korbe verpackt werden,

doch so, daß jede unmittelbare Berührung zwischen ihnen durch das Füllmaterial verhindert wird. Ueber den Empfang der Chronometer wird jedem Einlieferer eine amtliche Bescheinigung zugestellt; die Aushändigung der Chrono⸗ meter nach beendigter Prufung erfolgt gegen Nückzabe dieser Be⸗ scheinigung. Auswärtigen Uhrmachern werden die Chronometer auf Wunsch in obiger Weise verpackt mit der Post zurück⸗ geschickt, doch übernimmt die Deutsche Seewarte keine Ver⸗ antwortung für etwaige Beschädigung der Instrumente infolge des Transports. Die Auslagen für die Verpackung und für die Be⸗ förderung zur Post sind der Abteilung IV zurückzuerstatten.

Alle auf die Wettbewerbprüfung bezüglichen Anfragen sind an die Deutsche Seewarte zu richten.

Es wird schließlich ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß eine Versicherung der Chronomeier gegen —I durch die Deutsche Seewarte nicht stattfindet.

Hamburg, im Juli 1903. 1 Laiserliche Marine. Deutsche Seewarte. Herz.

Statistik und Volkswirtschaft. Dienstalter und Einkommensstufen der Volksschullehrer in Preußen im Jahre 1901. Aus der schon mehrfach genannten Abhandlung des Gehei Regicrungsrats Dr. Peersckie uber die balteberbaltn se der preußischen Volkoschullehrer nach dem Lehrerbes etz vom 3. März 1897 ischrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus 1903) ersieht man unter anderem auch, daß sich im Juni 1901 die 26 392 städtischen bezw. 48 138 Landlehrer bens und die 9025 städtischen bezw. 4725 Landlehrerinnen bezw. 1302 und 64 bezw. 44 unbesetzte Stellen scheiden aus der Rechnung aus in nachstehender Weise dem Dienstalter nach verteilten, wobei dieses unter Berücksichtigung der §* 10 und 11 des Lehrerbeselpunge. gesetzes festgestellt worden ist. Es standen, wie die „Stat. Kort.“ aus jener dlung mitteilt, von 17 1000 ehrern Lehrerinnen im in den auf dem in den auf dem Städten Lande Städten Lande . -2 285

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Die Veteranen sind unter den Lehrern in bemerkenswert roßer Anzahl vorhanden: unter der städtischen Lehrerschaft standen 849 hrer und 37 Lehrerinnen im 40. bis 49, 37 Lehrer im 50. und höheren

Dienstjahre, unter der ländlichen Lehrerschaft wurden 1415 Le 23 Lehrerinnen im 40. bis 49., 60 Lehrer und sogar 2 E 50. und höheren Dienstjahre ermittelt. Das sind, namentlich bei den K ee

a em Stande vom Erhebungstage (27. Juni 1901) hatt

3449 Lehrer in den Städten oder 130,7 vom Tausend das Benbatten von über 31 Jahren, in welchem die höchste (neunte) Alterszulage erreicht ist; auf dem Lande waren das 5433 oder 112,8 v. T.; von den städtischen Lehrerinnen waren 283 oder 31,4 v. T, von den Land⸗ lehrerinnen 176 oder 37,2 v. T. in der gleichen Lage.

Die achte Alterszulage hatten 1210 (45,9 v. T.) städtische und 1709 (35,5 v. T.) Landlehrer erreicht, ferner 208 (23,0 v. T.) städtische und 112 (23,7 v. T.) ländliche Lehrerinnen.

Das für Erreichung der beiden höchsten Alterszulagen erforder⸗ liche Dienstalter hatten also zusammen 176,6 v. T. der städtischen, 148,3 v. T. der ländlichen Lehrer und 54,4 bezw. 60,8 v. T. der städtischen bezw. ländlichen Lehrerinnen. Das ist der Stand vom Sommer 1901 nach den tteein eg die zum ersten Male nach dem Inkrafttreten des Lehrerbesoldungsgesetzes vorgenommen sind. Wir glauben nicht, daß damit ein Maßstab auch für die Zukunft ge⸗ geben ist. Von einem Beharrungszustande in der Verteilung der Lehrerschaft auf die Dienstjahre wird wohl überhaupt kaum je die Rede sein können. Dem steht statistisch schon die Tatsache entgegen, daß fortwährend Neugründungen von Lehrerstellen erfolgen müssen und erfolgen, Einziehungen von solchen aber so gut wie gar nicht vor⸗ kommen; für jede neue Lehrerstelle kommt statistisch örtlich braucht das nicht zuzutreffen immer eine Lehrkraft des jüngsten Dienst⸗ jahrganges in Frage, und wenn der Lehrermangel durch Gründung von Lehrerseminaren im Verhältnis der Bevölkerungszunahme hinten⸗ angehalten wird, so muß sich der Anteil der jüngsten Dienstjahres⸗ klassen an der Gesamtheit der Stelleninhaber von Jahr zu Jahr etwas heben. Bestände aber gar einmal ein Ueberfluß an männlichen Lehramtsanwärtern, so würde der sogenannte Beharrungszustand vermutlich auch noch durch Umwandlung von Lehrerinnen⸗ in Lehrer⸗ stellen gestört werden.

Wirft man nun noch einen Blick auf die Stärke der Besetzun erhält man folgendes Bild in einer übersichtlichen Zusammenfassung.

Lehrerschaft in Tausendteilen jeder Dienstaltersgruppe, wie folgt: Stufen im im im im im im des Gesamt⸗ 1.— 4. 5.—7. 8.—16. 17.—25. 26.— 31. 32. u. höh einkommens Dienstj. Dienstij. Dienstz. Dienstj. Dienstzj. Dienstj. Lehrer in den Städten:

bis 1050 299,9 3,3

1051 1500 653,8 5 89,7 0,1 1501 1950 32,6 5 899,2 81,0 1951 2400 9,8 1 384,7 302,0 2401 2850 4 112,9 2851 3300 10,9 3301 3900 2,6 3901 4800 über 4800

bis 1050 1051 1500 1501 1950 1951 2400 2401 2850 2851 3300 3301 3900 3901 4800 über 4800

Stufen des Ge⸗ 1.— 4. 5.—7. 8.—16. 17.—22. 23.— 28. 29. u. höh. samteinkommens Dienstj. Dienstj. Dienstj. Dienstj. Dienstj. Dienstj. . Lehrerinnen in den Städten: bis 1050 406,1 131,2 38, 1051 1350 456,0 385,7 t 1351 1650 128,5 462,8 28 214,5 1651 1950 9,4 20,3 282, 310,4 1951 2250 25,2 248 9 2251 2550 173,5 2551 2850 8,0

über 2850 Lehrerinnen auf bis 1020 688,4 1051 1350 260,4 1351 1650 51,2 1651 1950 1951 2250 2251 2550„ 2551 2850 10,4.

Die hohen Einkommensstufen werden, wie natürlich, nur von verhältnismäßig wenigen schon in niedrigen Dienstjahren erreicht wo es vortommt, sind cs, wie ausdrücklich festgestellt ist, entweder Lehrer in leitenden Stellen (Rektoren, darunter einige Geistliche bezw. akademisch gebildete Lehrer), oder es sind Inhaber von solchen Stellen, die mit reichlichem Schul⸗ und Stiftungevermögen oder mit besonders ertragreicher Landdotation usw. ausgestattet sind, sogenannte gute Stellen“. Umgekehrt sind die niedrigen Diensteinkommens⸗ stufen in den Spalten der höheren Dienstjahre ganz unbesetzt, wie die Vorschriften des Gesetzes es erwarten lassen; auch bier aber sind einige Fälle erkennbar, in denen die Lebensarbeit des Inhabers mäßig

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und das geschieht auch r. ßig im Wege stützung usw.

. Lässige Unterhaltungspflichtite— sind für die tädtischen Armenbehörden eine ständige Quelle uner⸗ guicklicher e. Die Stadt Charlottenburg hat im Jahre 1902 in 273 Fällen auf Grund des § 361 ° des R⸗Str.⸗G. Unterstützungs⸗ . zur Erfüllung ihrer Pflichten aufgefordert. In 110 Fällen er⸗ olgte schlechrweg Ablehnung, während 162 reit erklärten, nach besten Kräften ihre Obliegenbeiten erfüllen zu w zaber auch von diesen haben schließlich sich nur Il herbeigelassen, etwas zu tun. Bei 71 wurde gänzliche

ittellosigkeit festgestellt, 26 lieferten Ratenzahlung, bei 18 konnte der Aufen thaltkort nicht ermittelt werden, 12 bestritten die Vaterschaft. Bei 48 wurde das gerichtliche Verfahren eingeleitet; von diesen wurden

BZut Arbeiterbewegungzg. Versammlung de relgalzeer von Berlin (vgl.

In einer Nr. 2 80) 22 eer Ztg.* vbige 2* Montag⸗ abend e vom ten Freit t den ge⸗ wünschten gehn. g1. hat. 2 der Firma Röosenfeild u. gn. die etwa 70 Arbelter beschä soll, haben nur 15 die Arbeit ruhen lassen, während die Arbeiter der Firma Villeroy und erklärt haben, der der Niederlegung der für sie eine unbillige Forderung, könnten den T brechen; dort haben nur 10 die Arbeit nie Aeb Verhältnisse bei der dritten noch in Frage kommenden Firma. A erklärte, die Lohnbewegung verlaufe nicht un⸗

Mehrbeit der Unternehmer habe bewilligt, dazu noch fortwährend neue Arbeitskräfte eingestellt werden könnten.

und alle bei diesen EE11“

der Einkommensstufen in den verschiedenen Dienstaltersabschnitten,

Auf die Einkommensstufen (Gesamtdiensteinkommen) verteilte sich die

bezahlt bleibt. Es mag sich empfehlen, hier ausgleichend einzugreifen, der persönlichen Unter.

Beim Neubau des Regierungsgebäudes zu otsdam haben, wie die Deutsche Warte“ mitteilt, am Padc. Maurer die Arbeit eingestellt. Sie hatten am Sonnabend bei der Lohnzahlung durch einen ihrer Genossen ihre Wünsche bezüglich der Vesperpause an den Sonnabenden bei der Bauleitung geltend machen lassen, worauf der Mann sofort entlassen wurde. Nunmehr haben sich die Maurer mit ihm solidarisch erklärt und verlangen seine sofortige Wieder⸗ einstellung, widrigenfalls die Sperre über den Bau verhängt

verden soll. Zechen im Ruhrgebiet beabsichtigen, wie der Frki. Ztg.“ telegraphiert wird, das Wagennullen, das eine Hauptursache der Unzufriedenheit der Bergarbeiter ist, anderweitig zu regeln. (Vergl. Nr. 185 d. Bl.) Der schon seit längerer Zeit drohende Ausstand im Bau⸗ ewerbe in Düsseldorf (vgl. Nr. 186 d. Bl.) ist, wie die „Rh.⸗ estf. Ztg.“ mitteilt, infolge der Ablehnung der Arbeitgeber gegen⸗ über den Forderungen der Arbeitnehmer nunmehr am Montag früh zum Ausbruch gekommen. Die Erklärung des Generalstreiks steht bevor.

Infolge der Kündigung der Arbeiter von fünf Textil⸗

abriken in Crimmitschau für den Fall, daß der zehnstuͤndige sübätsteag nicht bewilligt und 10 % Lohnzuschlag nicht gewährt werden, haben, nach einem Telegramm der eFrlf. Ztg.“, die dortigen Fabrikanten ihren Arbeitern, etwa 8000 Textilarbeitern und⸗Arbeiterinnen, gekündigt. Ob eine Einigung noch erzielt wird, ist zweifelhaft. 3

In Fall“River (Massachusetts) sind, dem „W. T. B.“ zufolge, zwölf Baumwollspinnereien, die ungefähr 750 000 Spindeln im Betriebe haben, am Montag geschlossen worden und werden vor⸗ aussichtlich vor Vollendung der neuen Ernte, die in ungefähr sechs Wochen stattfindet, nicht wieder geöffnet werden. 1

8 Land⸗ und Forstwirtschaft.

Rinder⸗ und Schafhaltung in England, Wales und Schottland.

Während der Zeit von 1899 bis 1902 ist in England, Wales und Schottland 88 Bestand an Rindern von 6 796 000 auf 6 556 000 Stück und der Bestand an Schafen von 27 239 000 auf 25 766 000 Stüͤck zurückgegangen. Vergleicht man die Viehbestände des Zeitabschnitts 1800 1902 mit denjenigen von 1870 1872, so ergibt sich hinsichtlich der Rinder im Jahresdurchschnitt eine Zunahme von 5 455 000 auf 6 708 000 Stück oder um 23 %, dagegen ist die Zahl der Schafe von 27 813 000 auf 26 245 000 Stück oder um 5,6 % zurückgegangen.

In dem dreißigjährigen Zeitraum ist in den genannten Teilen Großbritanniens eine bedeutende Verminderung der Ackerbaufläche ingetreten, gamentlich in der Weizenkultur. Die beträchtliche Ver⸗ mehrung des Bestandes an Rindbieh, namentlich an Milchkühen,

neben der Abnahme der Ackerfläche läßt erkennen, daß das Molkerei⸗ weesen der Konkurrenz des Auslandes viel besser Stand gehalten hat

als der Ackerbau.

So groß indessen die absolute Vermehrung des Rindviehs auch gewesen ist, so hat sie doch nicht mit der Zunahme der Bevölkerung Schritt Cesctter⸗ Dies ist in der folgenden Zusammenstellung ersichtlich gemacht: 1

8 8* Stückzahl pro Tausend

der Bevölkerung

Kühe und Färsen Anderes Rindvieh

82 135

126

122

121

Der Milchkonsum ist in den 30 Jahren ganz bedeutend gewachsen, und zwar nicht nur durch die Vermehrung der Bevölkerung um

11 000 000, sondern auch infolge des erhöhten Verbrauchs pro Kopf

der Bevölkerung. Die britischen Farmer waren stets im stande, den gesamten Bedarf des Landes an frischer Milch zu decken. Die Zahlen über den Bestand an Kühen geben keinen Hflcheder Anhaltepunkt für die Steigerung der Milchproduktion, weil hierbei gleichzeitig in Betracht zu ziehen ist, in welcher Weise die Ausnutzung der Kühe für die Milchwirtschaft gesteigert wurde. Der Bestand an Kühen, welche keine Milch für den Handel lieferten, sondern lediglich ihre Kälber nährten oder als Schlachtvieh dienten, hat einen be⸗ trächtlichen Rückgang erfahren. Auf die Zucht viel Milch liefernder Kühe wurde sorgfältig hingearbeitet.

Die Ursachen für die Verminderung des Schafbestandes sind die Einschränkung der unter dem Pflug befindlichen Ackerfläche und der beträchtliche Preisrückgang der Wolle.

In Wales hat während der in Frage stehenden 30 Jahre der ne eine Zunahme um nahezu ein Viertel erfahren, während er sich in Schottland um kaum 6 % erhöhte und in England, Wales und Schottland zusammen in demselben Verhältnisse zurückging. (Nach Crop Reporter.)

Ernteaussichten in Oberitalien.

Der Kaiserliche Konsul in Mailand berichtet unterm 6. d. M.:

Die Weizenernte vollzieht sich überall unter günstigen Witte⸗ rungsverhältnissen. Der Ertrag ist befriedigend, wenn er auch hier und da den gehegten Erwartungen nicht ganz entspricht.

Mais und Reis entwickeln sich sehr gut. 21

8 Getreidehandel in Antwerpen. 1 8 85 Kaiserliche Generalkonsul in Antwerpen berichtet unterm 5. d. M.: Der Preisstand für Getreide und Mehl war am Ende detz Monats 2 d. J. in Antwerpen ungefähr der folgende: eizen: nordamerikanischet. Fr. 16 ½ à16 ¾ . cher 28 2 2 28 2 28 16* h iforn 2 Wall lla

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I Brauer 8 8 6 1 russischer und nordamerikanis 2 nordamerikanischer und La Plata Obdessa und Donan 12 ½ à 14 ½ 8 htthhh . . .„ 21522. ie Vorräte am hiesigen Platze wurden am Ende Juli d. J, wie folgt, geschäpt: 3 Roggen: 5000 1 erste: 25 000 afer: 5 ais:

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wird, begonnen. Es ist fast kein Unterschied zu sehen zwischen Frühschnitt und spätem Schritt des Heues, überall ist der Nachwuchs klein, soweit er älter ist, auch gelb. Die Kirschenlese mußte bei sehr regnerischer Witterung vorgenommen werden, und der Ertrag ist meistenorts gering. Auch die „Lowerzer“ brachten nur in gedüngten Wiesen guten Ertrag. Die Frühkartoffelernte nimmt überall ihren Fortgang, und man bemerkt bereits viel kranke Knollen, sonst wäre der Ertrag gut. Man bangt auch angesichts der steten Regen⸗ güsse für die Spätsorten, welche bislang immer noch schönen Bestand zeigten. Günstigen Stand zeigen nur Kohl, Kabis und Salat ꝛc., Pflanzen, die das Naß zu schätzen wissen und bei trockenem Wetter verderben würden, ganz im Gegensatz zu anderen Kulturen. In den letzten Tagen sah man in Zug sogar schneien, woran man die zeitweise obherrschende Temperatur bemessen kann. Das Obst scheint heuer hinsichtlich der Qualität nicht besonders gut zu werden, auch die Hoffnungen auf reiche Birnenernte sind sehr ge⸗ schwunden, doch wird diese immer noch eine mittlere sein.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs⸗ maßregeln.

Ueber das Gesundheitswesen des preußischen Staats

hat die Medizinalabteilung des Ministeriums der geistlichen, Unter⸗

richts⸗ und Medizinalangelegenheiten im Auftrage des Ministers soeben einen fünften Bericht veröffentlicht, der nachdem durch einen Runderlaß des Ministers vom 1. Oktober 1901 angeordnet worden ist, daß die Bezirksgesundheitsberichte der Regierungs⸗ und Medizinalräte künftig auf der veränderten Grundlage der kreisärztlichen Jahresberichte alljährlich erstattet werden sollen nicht, wie die ersten vier Veröffentlichungen über das Sanitätswesen des preußischen Staates, auf drei Jahre, sondern nur auf den Zeitraum eines Jahres sich erstreckt: Es sind die Bezirksberichte für 1901 unter Benutzung der Ministerialakten und der im Königlichen Statistischen Bureau ge⸗ fertigten Medizinalstatistik zu einem Gesammtüberblick verarbeitet.*) Nach einer Einleitung über die Bewegung der Bevölkerung behandelt der Bericht in vierzehn Abschnitten die Gesundheitsverhältnisse und die Bekämpfung der Krankheiten, die Wohnungen, die Beschaffenheit, Reinlichkeit, Beleuchtung der Straßen und den Verkehr in denselben, die Wasserversorgung, die Beseitigung der Abfallstoffe, die Beauf⸗ sichtigung des Verkehrs mit Nahrungs⸗, Genußmitteln und Gebrauchs⸗ gegenständen, die Schulen, die gewerblichen Anlagen, die Fürsorge für Kranke und Gebrechliche, die Gefängnisse, die Bäder, das Leichenwesen, das Medizinalpersonal und die Kurpfuscherei. 4 16

Die Veröffentlichung umfaßt das für das preußische Medizinal⸗ wesen besonders wichtige Jahr, in welchem das Gesetz, betreffend die Dienststellung der Kreisärzte und die Bildung der Gesundheits⸗ kommissionen, vom 16. September 1899 und die Dienstanweisung für die Kreisärzte vom 23. März 1901 in Kraft getreten sind. Wenn auch mit Rücksicht darauf, daß infolge der notwendigen Ver⸗ abschiedungen und Versetzungen zahlreiche Kreisarztstellen neu besetzt werden mußten, eine vollständige Entfaltung der Wirksamkeit der neuen Bestimmungen sich noch nicht überall hat ermöglichen lassen, so hat doch schon die kurze Zeit bis zum Schlusse des Berichtsjahres gezeigt, daß durch die Kreisarztreform wertvolle Fortschritte auf den verschiedensten Gebieten des preußischen Gesundheitswesens angeregt und in die Wege geleitet worden sind. 8 .

Die vermehrten Funktionen des staatlichen Gesundheitsbeamten in der Kreisinstanz haben sich bei der Seuchenbekämpfung als beson⸗ ders zweckmäßig und wirksam erwiesen. Insbesondere hat sich die neue Organisation bei der Granulose⸗ und Typhusbekämpfung, vor allem bei der gewaltigen Typhusmassenerkrankung in Gelsenkirchen außerordentlich bewährt. Die Ausstattung zahlreicher Kreis⸗ arztstellen mit guten Bakterienmikroskopen und die Einrichtung von kleineren bakteriologischen Laboratorien am ein⸗ zelner Regierungen, die bedeutsame Mitarbeit des Instituts für Infektionskrankheiten in Berlin, der hyvgienischen Uni⸗ versitätsinstitute sowie des hpgienischen Instituts in Posen haben in hohem Maße dazu beigetragen, die Tätigkeit der Kreisärzte auf dem Gebiete der Seuchenbekämpfung wirksam zu gestalten. Die gesund⸗ heitspolizeiliche Ueberwachung der Seehäfen konnte durch die An⸗ stellung kreisärztlich ausgebildeter und beaufsichtigter Gesundheits⸗ aufseher weiter ausgebaut werden. Das Desinfektionswesen erfuhr im Berichtsjahre eine wesentliche Förderung durch die Einrichtung von Desinfektorenschulen und durch die Anstellung gut ausgebildeter Desinfektoren. 5 b

Die Anregungen, welche die Kreisärzte auf dem Gebiete der Wohnungshvgiene, der Reinhaltung der Ortschaften, der Wasserver⸗ sorgung und der Beseitigung der Abfallstoffe teils in Gemeinschaft mit den inzwischen ins Leben gerufenen Gesundheitskommissionen, teils bei Gelegenheit der Ortsbesichtigungen gegeben haben, sind meist auf fruchtbaren Boden gefallen. Auch auf dem Gebiete der Schulhygiene hat die neugeschaffene Mitarbeit der Kreisärzte vorteilhaft gewirkt. Die durch die Reform wirksamer gestaltete Beaufsichtigung des Krankenhaus⸗ wesens hat sich gut bewährt. Außerordentlich anerkennenswert sind die Leistungen der Provinzen, Städte, Gesellschaften und Vereine auf dem Gebiete der Neee. uns Krankenpflege, überall zeigt die Kranken⸗ versorgung erfreuliche Fortschritte.

* bedeutungsvolles Ereignis auf dem Gebiete der Assanierung der Ortschaften muß die in das Berichtsjahr fallende Gründung der Königlichen Versuchs⸗ und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung in Berlin bervorgehoben werden. Die er⸗ freul irksamkeit, welche die Anstalt schon in den ersten Monaten nach ihrer Gründung entwickelt hat, läßt erhoffen, daß sie ihrer Auf⸗ gabe, die schwierigen Fragen auf dem genannten Gebiete ihrer Lösung entgegenzuführen und die bestehenden Mißstände ohne unnütze Härten für die Gemeinden oder die beteiligten Industrien allmählich 48 beseitigen und für die Zukunft zu verhindern, in vollem Maße gerecht werden wird.

Die im Berichtsjahre gemachten Beobachtungen und 22 berechtigen zu der Annahme, daß mit der weiteren Vertiefung neuen Vorschriften und Einrichtungen das öffentliche undheits⸗

een in Preußen einer andauernden Verbesserung entgegengeht und daß die Medizinalreform ein e und sicheres Fundament darstellt, auf welchem das preußische Medizinalwesen den Bedürfnissen ent⸗ sprechend allmählich weiter ausgebaut werden kann.

8

LWWI Der Gesundheitszustand der englischen Kriegsflotte im Jahre 1901.

Nach dem Statistical report of the Health of the Navy for tho year, 1901 betrug, wie die „Veröffentlichungen des Kaiser⸗ lichen Gesundheitsamts“ mitteilen die Gesamtkopfstärke der englischen Kriegsflotte im Berichtsjabre an Offizieren und Mann⸗ schaften 98 410, von denen 59 930 oder 60,9 % das 26. Lebensjahr noch nicht erreicht und 9280 oder 9, das 35. Lebenz⸗

r Üüberschritten hatten. Die tzahl der Kranken und

letzten belief sich auf 84 d. i. 853,83 %

amtstärke und zeigte gexes das Vorjahr eine Abnahme um 28,46 % und gegen den DPurchschnitt der letzten 4 Jahre eine olche um 36,87 %. Der 21— tägliche Krankenbestand 3482,91 d. 1. 32,39 %, der Gesamtfopfstärke und war damit

um % niedriger als im Vorjsahre und um 2,12 2%¾ S, 2h. im DPurchschnitt der ten 4 Jahre. zr schnitt kamen auf den Kopf 12,91 Krankheitstage.

Indalide gelangten 31038 Mann zur Entlassung, d. 31,58 % der Kopsstärke. Durch den Tod verlor die Flotte 526

1 8e Gesundheitswesen des preußischen Staates ahre 1901. Auftrage Excellenz des der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal ten

Medizinalabteilung des Ministeriums. Beriin. Verlag von Richard Schoctz.

Preis

Mann, d. i. 5,34 %, somit 1,93 % weniger als im Vorjahre und 0,36 % weniger als im Durchschnitt der letzten 4 Jahre. Unter den Schiffsstationen bot hinsichtlich des Gesundheitszustandes die günstigsten Verhältnisse diejenige im Mittelmeer mit einem durchschn täglichen Krankenstand von 25,46 %, die ungünstigsten die ostindische mit einem solchen von 42,68 %⸗

nittlichen

Zur Beobachtung kamen u. a. Pest 4, Pocken 9, Influenza 3538,

Diphtherie 19, Unterleibstyphus 208, Mittelmeerfieber 287, Dysenterie 131, Gelbfieber 12, Malaria 1209, Denguefieber 14, Tuber⸗ kulose 401, venerische Erkrankungen 11 193 (davon primäre Syphilis 3293, sekundäre Syphilis 2110, Tripper 5790) Rheumatismus 3021 mal. Die schlimmsten Zustände bezüglich der Geschlechtskrankheiten zeigte die chinesische Station, in der 141,26 %0 der Kopfstärke mit derartigen Leiden in Zugang kam, die besten die am Kap der guten Hoffnung und an der Afrikanischen West⸗ küste, wo diese Erkrankungsziffer nur 62,5 %% betrug. Selbstmord begingen 4 Mann, an Alkoholismus erkrankten 80 und starben 2 Mann.

9„

Braunschweig, 12. August. (W. T. B.) Nach amtlicher Mitteilung sind in der Woche vom 2. bis 8. August in hiesiger

Stadt 127 Typhuserkrankungen angemeldet. In der Woche vorher waren es 27. Ueber die Anmeldungen in der laufenden Woche liegen noch keine Ziffern vor, doch sind auch einzelne neue Erkrankungen

wieder vorgekommen. 2 u“ Bremerhaven, 11. August. (W. T. B.) Für die von der Westküste Südamerikas kommenden Schiffe hat das

Quarantäneamt wegen Auftretens der Pest in Südamerika die

Quarantäne angeordnet.

St. Petersburg, 11. August. (W. T. B.) In mehreren Ortschaften des Kreises Klimowitschi im Gouvernement Mogilew ist eine Ruhrepidemie aufgetreten. Im vorigen Monat sind bereits 110 Todesfälle vorgekommen.

8 Verkehrsanstalten.

Die Stellung der Hamburger Rhederei zur englisch Subventionspolitik.

Nachdem jetzt die britische Regierung mit ihrer seit längerer Zeit gehegten Absicht, der Cunard⸗Linie gegenüber eine weitgehende Pro⸗ tektions⸗ und Subsidienpolitik zur Durchführung zu bringen, an die Oeffentlichkeit getreten ist, dürfte es, um die Meinung führender deutscher Schiffahrtskreise über die Maßnahme wiederzugeben, ange⸗ zeigt erscheinen, sich des darauf bezüglichen Passus aus dem letzten Jahresbericht des Vorstands des Vereins Hamburger Rheder zu erinnern. Dieses angesichts der neusten englischen Bestrebungen doppelt bemerkenswerte Gutachten lautet in seinen entscheidenden Sätzen:

„Gegen den Grundsatz gleicher Behandlung aller Schiffe wird verstoßen durch die Begünstigungen, welche viele Staaten ihrer Rhederei im Küstenverkehr und im Verkehr mit den Kolonien einräumen, sowie durch die direkten Unterstützungen, welche sie ihr gewähren. Wir haben bereits oft befürwortet, alle diese Begünstigungen, die den Zweck, die, heimische Schiffahrt zu befördern, doch nicht oder nur in geringem Maße erreichen, zu beseitigen, und haben im vorigen Jahre es als wünschens⸗ wert bezeichnet, daß die beteiligten Staaten sich darüber ver⸗ ständigen möchten, auch die einzelnen Linien gewährten Subventionen abzuschaffen, welche eigentlich nur Vergütungen für vom Staate ge⸗ forderte Leistungen sein sollen, leicht aber, wie das Beispiel der Cunard⸗Linie zeigt, direkte Unterstützungen werden. Freilich ist die gegenwärtige Strömung diesen Bestrebungen nicht günstig, und man wird zufrieden sein müssen, wenn es gelingt, einer weiteren Aus⸗ dehnung der fraglichen Begünstigungen vorzubeugen. Gerade darum Ihß halten wir es für erforderlich, diesen Wunsch immer wieder zu betonen.“ 1

Bekanntlich ist der Vorsitzende des Vereins Hamburger Rheder der Generaldirektor der Hamburg⸗Amerika⸗Linie Albert Ballin, und dem Vorstande gehören weiter A. Woermann und andere Herren an, deren Tätigkeit für die Entwickelung und Richtung der hamburgischen Rhederei in erster Linie maßgebend gewesen ist.

Deutsche und fremde Flaggen im Hamburg Hafen. Im Hamburger Hafen nahmen früher die fremdländischen Flaggen einen größeren Teil des Schiffsverkehrs als die deutsche Flagge Fae in Anspruch, und zwar fast ausschließlich infolge der außerordentli Ueberlegenheit der englischen Flotte. vn jahrelangem, zähem Wettbewerb hat aber endlich die deutsche Schiffahrt die erste Stelle errungen. Ihre Tonnage wuchs im Jahre 1899 über die fremdländische empor, und in dem⸗ selben Jahre drängte speziell die hamburgische Flagge die piob⸗ britannische aus der ersten in die zweite Reihe des hamburgischen Schiffsverkehrs. Heute überwiegt die deutsche Flagge mit 4,66 Mill. Registertons das ist die Zahl vom Jahre 1902 weitaus im Hamburger Hafen; alle Schiffe fremder Nationen zusammen hielten nur 4,1 Mill. Registertons. Und die hamburgische Flagge bat mit 3,7 Mill. Tons ihren Vorrang vor der britischen, die im letzt⸗ vergangenen Jahre über 3,1 Mill. Tons gebot, siegreich behaupiet und befestigt. 8 Die hamburgische und die englische Tonnage stehen im Hambu Hafenverkehr so weit voran, daß sie einzeln die den dritten Rang be⸗ anspruchende Tonnage Norwegens um das dreizehn⸗ und zwanzigfache übertreffen. Norwegen schickte 232 000, Dänemark 133 000, Hellans 124 000, Schweden 101 000 Registertons. Alle übrigen Länder, wie ffeankreig Oesterreich⸗Ungarn, Italien, Spanien usw., bleiben mit ren Anteil unter 100 000 Tons zurück. Gegen das Vorjahr 1901 hat die deutsche, großbritannische, dänische, niederländische, sran ofiscge italienische, österreichisch⸗ungarische und griechische Fl zerkehr zugenommen, namentlich die beiden letztgenannten verhältnis⸗ mäßig große Fortschritte gemacht. Dagegen ist die norwegische, russische und spanische Flagge zurückgegangen. Außereuropäische und exotische Flaggen, die eine seltene Erscheinung im Hamburger Hafen sind, waren im Jahre 1902 einkommend nur mit 1 nordamerikanlschen Schiff von 2147 Tons, 1 brasiliani von 121 Tons und 1 2— tinischen von 1068 Tons vertreten; chilenische Schiffe blieben in diesem Jahre r Das regulärer Linien, das sich von Hamburg aus über alle Mecre nach allen Ländern der Erde spannt, zeigt die Farben der ver⸗ schiedenen Nationen in ähnlicher Häufigkeit eihenfolge. 75 8₰ mäßige Linien gehen unter deutscher Flagge, 38 unter englis 6 unter norwegischer, 4 unter dänischer, 3 unter discher, 2 unter schwedischer, je I unter russischer, spanischer, ischer und s Von den drutschen Linien verkehren 13 zwischen deutschen Häfen, ebensoviel schen Hamburg und fen, 9 zwischen Hamburg und Großbritannie ußereuropäischer Fahrt. Linien werden von hdam 1 Rhedern unterhalten; davon verkehren 6 ausschließl ischen . burg und Großbritannien, 28 in außereu 85 Von den 38 englischen Linien, welche anla bren 6 über Europa binaus nach Amerika und Afrika; die nordamerikanische Flagge, die im Jahre 1901 mit einer Linie vertreten war, ist ganz verschwunden. 2 allen regel Linien wurden 1902 nicht r 89 7¹62 sen (3873 ) ausgeführt, darunter 975 Reisen, 222 europälschen Ländern gerich Sefes ür die wurden 2,6 Registerchns netko, sür alle Rei sanee ans Resenn netto in Anspruch genommen.

Theater und Mufik.

Im Neuen Königlichen Operntheater kommt morgen,

Donnerstag. „Der Kellermeister“ zur Aufführung.

1enndes . en e.n.e Sö5ö EE“ 1 Das Programm

zur Aufführung des