1903 / 248 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 21 Oct 1903 18:00:01 GMT) scan diff

I“ Bruchteil der in Mossen nach Tibati und GSesellschaft

beratung für um so entschiedener geboten gehalten, als kurz vorher eine Allerhöchste Verordnung für alle wichtigeren Angelegenheiten die gemeinsame Beratung im Ministerrate besonders vorgesehen habe. Wenn auch die Differenz auf dem Gebiete der formellen Geschäftsbehandlung sich bewegt habe, so hätten keineswegs formale Bedenken von unter⸗ geordneter Bedeutung, sondern das wichtige und entscheidende Interesse in Frage gestanden, ob das Selbstbestimmungsrecht der Minister⸗ kollegen in Fragen ihres Ressorts, in Angelegenheiten, die 122 mit ihrer politischen Verantwortung zu decken hätten, gewahrt geblieben sei. Die Lage habe eine unerwartete Verschärfung dadurch erlitten, daß Graf von Crailsheim sein Entlassungsgesuch eingereicht habe, ohne mit den übrigen Ministern sich zu benehmen, bevor die Angelegenheit erledigt gewesen sei. Die Krisis habe damit zu jener Lösung gedrängt, die sie durch Genehmigung des Entlassungsgesuches gefunden habe. Eine Veränderung in den Regierungsgrundsätzen sei infolge des b““ nicht eingetreten. Das Ministertum wolle die guten

eziehungen zwischen Bayern und dem Reiche auf Grundlage der Verfassung sorgfältig pflegen und sich bei der Geschäftsführung nicht von Parteirücksichten, sondern ausschließlich durch die Interessen der Krone und des Landes leiten lassen. Der Ministerpräsident erklärte dann noch, daß die Beziehungen Bayerns zum Vatikan nach wie vor öö seien, und daß der jetzige Nuntius sie mit aller Hingabe pflege.

Deutsche Kolonien.

Ueber die Beendigung der Bertua⸗Expedition im Schutzgebiet Kamerun hat der Chef der Verwaltung des Ssanga⸗Ngokogebietes, Oberleutnant Freiherr von Stein, dem „Deutschen Kolonialblatt“ zufolge aus Gonakoil unter dem 1. Februar d. J. folgenden Schlußbericht erstattet: Nachdem die durch den Tod Bertuas jetzt bedeutend vereinfachten Verhandlungen mit dessen Nachfolger im Sinne einer völligen Er⸗ schließung der Einflußsphäre Bertuas für die Südkamerungesellschaft abgeschlossen waren, bestimmte Weisungen über die weitere Be⸗ einflussung der bekämpften Unterstämme an den regierungs⸗ freundlichen Nachfolger Bertuas, den vorherigen Yeruma Diba, erteilt und betreffs Behandlung späterer Forderungen von seiten gouvernementaler oder anderer deutschen Erpeditionen, besonders im Sinne des für Gamane beabsichtigten Besuchs eines Teils der Grenzexpedition, Anordnungen getroffen waren, wurde am 18. Oktober der Rückmarsch nach Beri angetreten. Die Wahl eines anderen Weges erschien wegen der außerordentlichen Stärke der Expedition (mit auswandernden Sklavenstämmen, Haussas, Gefangenen usw. wohl an tausend Köpfe) und im Interesse der angelegten Berifaktorei der Gesellschaft Südkamerun untunlich. Trotz gieser Wahl des kürzesten und begangensten Weges nach Süden stellten die zahlreichen und starken Wasseradern jeßt am Ende der Regenzeit ebenso wie die außerordentliche Höhe des zu dieser Zeit gerade in Blüte stehenden Grases der Expedition teilweise größere Schwierigkeiten in den Weg, die mangels geeigneter Dauerverpflegung aus Gamane infolge des Krieges sich noch erhöhten. Vom 19. bis 25. Oktober wurde in Beri Aufenthalt genommen, um der dortigen Neuanlage der Gesellschaft Südkamerun nach Möglichkeit die Wege zu ebnen und das durch die Kämpfe gegen Bertua hervorgerufene außerordentliche Entgegenkommen der Ein⸗ geborenen nach Möglichkeit auszunutzen. Auch harrten verschiedene Streitigkeiten unter den Makastämmen der Erledigung, um ihre vorher allgemein übliche Entscheidung durch kleine, dem Handel äußerst hinderliche Kriegszüge ein für allemal aus der Welt zu ffen. Eine umfangreichere Streitigkeit zwischen den beiden größten Bujoghäuptlingen, Beri und Vama, wurde beigelegt und Anordnungen über die Ansiedelung der von Gamane ausgewand erten Sklaven⸗ stämme Buginde, Dassi (teilweise), mehrerer Bujogdörfen und einiger Gadschileute in für die neu angelegte Faktorei vorteilhafter Weise ge⸗

en. Die gesamte, von Gamane ausgewanderte Peeiteerlaen hat sich zu einer Ansiedelung in Beri bewegen lassen, dessen Chef diese Ansiedelung;, Ueberwachung und Herstellung eines digkien aweges Beri— Betakoro dafür übernommen hat. Die seinkrzeit 8 dem Chef der Haussaansiedelung für Gamane ausgefertigte Markt⸗ r ist auf Beri übertragen worden. Ein beträchtliches Auf⸗ kblüben der Haussaansiedelung in Beri steht zu erwarten, da ein recht

Ngaundere zur Versendung kommenden Kolanüsse aus der Dume⸗Kadöiregion der Südkamerun stammt und durch die nun vollendete Pazifizierung dieser Distrikte den Haussas eine weitere Ausdehnung dieses Handels nahegelegt ist. Im gesamten Nordgebiet bis nach Molundu hinab sind jedenfalls jetzt schon einzelne Vertreter dieses Stammes zu finden, wenn ich auch über ihre Nützlichkeit und Ver⸗ wendbarkeit für die europäischen Unternehmungen zur Zeit ein ab⸗

1 schließendes Urteil noch nicht abzugeben in der Lage bin.

empfing ferner in Beri eine Reihe von Gesandtschaften,

ein dauerndes Entgegenkommen ihres Chefs gegenülber Wünschen der Verwaltung und der neueingerichteten soge⸗ Dume⸗Kadstregion der Gesellschaft Suüdkamerun ver⸗ Am wichtigsten erscheint mir eine abermalige Ge⸗ andtschaft des nach dem Tode Bertuas wohl mächtigsten Chefs des samten Distrikts, des Bagobhäuptlings Baturi, dessen Dorf, nur i Stunden östlich Beri gelegen, noch größer als Gamane sein soll. neu eingerichtete Fakzorei, der ich bei Auswahl und Ein⸗

noch behilflich sein konnte, hat bezüglich der

se, des Produktenreichtums und der Trägergestellung wenn auch der Ueberschwemmungsverhält⸗ Neuberstellung einer Verbindung nach Süden sich

erwiesen hat. Eine dauernde fans ittliche täg⸗

liche Bescha von etwa 100 kg erstklas Kautschuk mit der ständigen Möglichkeit, ihn verhältnismäßig billig zum Diah zu tranzportieren, stellt einen abermaligen beträchtlichen 23 schwung des Exports in Aussicht. Der Elfenbeinhandel wird, 8 nicht eiwa fürf Ta nach und Nordwesten ständig Ein⸗ käufer vorgef in diesen schon seit von Haussas

iich unbedeutend bleiben, zumal nördlich des Dume auf meinen gesamten Märschen östlich des Ndio Elefanten⸗ spuren nicht mehr unden wurden. Anzuer ist, daß die in

Beridistrikt

von den en dur rat erfolgte. ige und Strafarbe ter Weiber, ich aus und Un mit einer Bedeckung nach Pukaduma selbst vor dem definitiven Abmarsch nach Süden Verhältnisse in der neuen toreien in Geobila, teils geplant, teils

krober schlug 4 den Weg nach dem noch unbekannten dem r Ueberraschung ein Beri 8 8 Porf saeh. Ich koante bort wi . und be⸗

re

er ich wiederum mebrere

eg von Vama nach Bimba begangen, der in Ndgimbia, etwa 1 ½ Stunden östlich Bimba, die alte Plehnsche Route trifft. In⸗ folge des Urwaldes, der hier in der Nähe des zu⸗ sammenhängenden Graslandes durch einen äußerst kautschuk⸗ reichen Wald, etwa in den Baumhöheverhältnissen eines alten deutschen Hochwaldes, ersetzt ist, aber eine ganz außerordentliche Menge dichtesten Unterholzes enthält, infolge der auch hier in reichlichem Maße vorhandenen Wasseradern in sehr sumpfigen, breiten Grasstreifen und infolge des äußerst hohen Wasserstandes, der sich besonders beim Uebergang über den hier ziemlich bedeutenden Tuki hinderlich erwies, war die an sich kurze Wegestrecke recht anstrengend, zumal sie in strömendem Regen zurückgelegt wurde. Das am Abend des 29. er⸗ reichte große Dorf Ndgimbia hat seit dem Besuche Plehns seine Lage leider um etwa eine Stunde nach Südosten veränvert, sodaß die von Plehn sestgelegte Ndgimbiabreite für das Kartenbild nur in beschränktem Maße verwendbar ist. Ndgimbia⸗ sowohl wie Bimbagesandte wurden auf dem gesamten Marsche, wie das in diesen Gegenden üblich ist, an mehreren Stellen getroffen.

Eine ganze Reihe von Fragen, die in Bimba meiner Entscheidung

„harrten, die dort beabsichtigte Anlage einer Zweigfaktorei von Beri,

aus der nach Inangriffnahme von Mesima und Bepol über kurz pder lang sich wohl eine selbständige Faktorei entwickeln dürfte, außerdem die Beschaffung einer genügenden Anzahl von Kanus zu der beabsichtigten Dumeexploration hielten mich vom 30. Oktober bis zum 7. November in Bimba fest. Die Aufnahme war, wie bereits ein Jahr zuvor, so glänzend, daß ich aus den Resten des von Bimba gelieferten Maismehls die eisernen Rationen zum Rückmarsch noch derartig freigebig verausgaben konnte, daß eine Tagesportion sogar Ngoko erreicht hat. Die ganz außerordentlich ergiebige Jagd und der Fischreichtum des Dume machten außerdem den Bimbaaufenthalt zu einer willkommenen Rast für die durch die fortwährenden Regengüsse und anstrengenden Patrouillengänge der letzten Monate ziemlich mit⸗ genommenen Mannschaften.

Zunächst stellte sich während dieses Bimbaaufenthaltes der viel⸗ genannte Dassi, erklärte sich aber infolge seiner Kriege in Bepol und der jahrelangen Verfolgungen Bertuas für außerstande, zur Zeit irgendwelche Zahlungen zu leisten oder Strafarbeiter zu stellen. Da mir die in der Dassiangelegenheit sicher zuverlässigen Häupt⸗ linge Bimba und der durch Dassi sehr geschädigte Vumbo versicherten, es entsprächen diese Angaben den Tatsachen, glaubte ich bei dem dringenden Bedürfnis nach einigen neuen Ansiedelungen an einem Teil der Hauptverkehrsadern, die aus Süden zu der neuen Region führen, von einem Bestehen auf meinen im Vorjahre erhobenen Forderungen absehen zu können, falls Dassi sich veranlassen ließe, eine der erwähnten Bevpölkerungslücken auszufüllen. Ich stellte ihm drei geeignete Plätze und meine ausgiebige Unter⸗ stütung zur Besiedlung eines derselben in Aussicht, doch ist diese Besiedlung bisher nicht erfolgt. An dem Tode Plehns ist übrigens Dassi persönlich, wie ich nunmehr überzeugt bin, unschuldig, vielmehr haben sicherlich die Plehn führenden Bertualeute in den Dassifarmen die Feindseligkeiten begonnen.

Eine schwierige Streitigkeit zwischen Bimba und Mokbe, gegen welch letzteren von vielen Seiten nördlich des Dume Klagen wegen Gewalttätigkeiten vorlagen, wurde für den demnächstigen Aufenthalt in Mokbe zur Erledigung vorbehalten und im Anschluß daran ein für allemal der Weg zur Erledigung derartiger Streitig⸗ keiten festgelegt und einer großen Häuptlingsversammlung aus⸗ einandergesetzt. Die Mokbe⸗Angelegenheit wurde, um dies vorauszunehmen, später unter einer dringenden letzten Vermahnung auf einer Versammlung sämtlicher Mokbehäuptlinge zur Zufriedenheit beider Parteien durch Erlegung eines größeren Wergeldes geordnet.

„Der seinerzeit in Ngoko gefangen Sele. Mesimahäuptling Püell erschien des weiteren in Bimba mit größeren Ge⸗ schenken und bat um Unterstützung gegen einen Teil der Mesimahäuptlinge, ohne die der über hohe Berge und durch viele sumpfige Strecken führende, neu anzulegende Weg Mesima-— Pukaduma nicht gefördert werden könne. Da ich selbst be⸗ züglich des man ahich für Mesima in Auesicht genommenen Vor⸗ dringens der Gesellschaft Südkamerun mit den dortigen Eingeborenen Rücksprache nehmen wollte, beraumte ich eine Versammlung von Mesimahäuptlingen in Bimba an. In weitgehender Weise machte sich hierbei der Einfluß der Vorgänge in Gamane bemerkbar. Nicht nur fanden sich die in Frage kommenden Chefs aus Entfernungen bis zu drei Tagemärschen, obwohl sie teilweise untereinander verfeindet waren, ohne Ausnahme mit Geschenken in Bimba ein, sondern sie brachten auch noch mir fremde Chefs und eine Ab⸗ ordnung des Bepoloberhäuptlings Ndua mit. Abgesehen von der Besprechung einer direkten Wegeanlage nach Pukaduma, bemühte ich mich in erster Linie, den Erschienenen die Vorbedingungen zu den geplanten Handelsunternehmungen, also besonders die Notwendigkeit der rationellen Gewinnung von Produkten der Gestellung von Trägern, der Herstellung gangbarer Verbindungen, des völligen Friedens in ihren Gebieten usw., klarzulegen unter gleichzeitigem Hinweis auf die ihnen daraus erwachsenden Varteile und die Unterstützung und den Schutz der Verwaltung. Von diesen Leuten und einige Tage später auch von Bimba und seinen Uaterhäuptlingen wurden meine Erklärungen mit großem Beifall aufgenommen und anscheinend gut verstanden. Die Auseinandersetzungen mit Bimba wurden durch Erklärungen betreffs seiner Rechte und Pflichten der bei ihm anzulegenden Faktorei Frasber noch ergänzt.

„In der Zwischenzeit hatte Bimba durch weithin flußauf⸗ und ab⸗ wärts gesandte Boten sämtliche vorhandene Kanus zusammenbringen lassen, mit deren Hilfe ich eine Dumeexploration bis zum Straßen⸗ übergang bei Mokbe vornehmen und Kkecheha eine zweite, bezöglich der Distanzen weniger unsichere kartographische Verbindung zwischen den Routen der Nordwestexpedition 1901 und der Bertuaexvpeditlon 1902 berstellen wollte. Der eigentümlich schmalen Bauart der sehr schweren und langen Kanus halber war einer Belastu obe nicht möglich, die gesamte ihrer starken zierung auf dem Wass se zu 1 ich mußte gleichzeitig eine Landabteilung unter Führung eines farbigen Feldwebels etwa auf der alten Plehnschen Route formieren, obwobl vorauszusehen war, daß bei dem augenblicklich erreichten höchsten Wasserstand dieselbe teilweise erhebliche Schwierigkeiten haben würde.

Am 7. November koante ich in Wimba Abfahrt antrelen, ich meinen vielfachen Berpflichtungen durch Ansgabe einer

eeren Menge von in Mokbe einzulösenden Bons gerecht den war. da Uascgwug von der Bertuarxpedition nur wen 1n wurden. Dieser Modus der Bezahlung hat in keiner 9 trauen erweckt, sich vielmehr sehr gut ührt: eine wesentl leichterung für spätere Expeditionen, da diese dann ftete rüstung nur D ch beschränken forderungen an chenken, an Träger⸗, Verpflegungs⸗ und Kanubezahlungen ge zu werden, ohne größeren Lastenzahl abzuhängen.

Die Flußerkundung ergab ein den früheren Erka

Soweit zur Zeit gerade 227 d ein Urteil erlaubte, bildet der Dume eine Verkehrsstraße von Bimba Ndungt. kt der Kara weitere

1 Tiefgang durchaus ausreichend. Nur bei dem (Plehnschen) Molambidorf und bei Sambara befinden sich dülen Strecken, die bei hoher Trockenheit vielleicht Schwierigkeiten bereiten werden, obwohl die Eingeborenen behaupten, stets dort passieren zu können. Es wird dazu, wie auch zur Ueberwindung der vielen kurzen Biegungen bei geringer Flußbreite, ein nicht allzulanges, auch schmales und vor allem gut steuerndes Fahrzeug erforderlich sein, das für die Nutzbarmachung der Dume⸗Kadötregion für die Gesellschaft Südkamerun vielleicht notwendig werden wird. An eine dauernde Verbindung zwischen den einzelnen Faktoreien durch die unpraktischen Kanus der Eingeborenen wird schon wegen der sehr heftigen Strömun in beiden Flüssen, hauptsächlich im Kadsi, nicht gedacht werden können. Ein Verkehr flußaufwärts durch Ruderbetrieb ist aus diesem Grunde kaum möglich, während das bei den Eingeborenen übliche Flußaufwärtsstaken der Kanus dem Landmarsch gegenüber eine außer. ordentlich viel längere Zeit erfordert. Natürlich wird die Beschaffung eines entsprechenden Fahrzeuges schon der hohen Transportkosten halber von der Produktivität der neu in Angriff genommenen Region abhängen. Die nußzbringend dafür zur Verfügung stehende Wasser⸗ straße wird allerdings in Luftlinie mindestens 150 km lang sein.

In der Zeit vom 7. bis 11. November wurde diese Flußerkundun ausgeführt. Ein Ruhetag in dem neuen, großen und produktiven Dorfe des Bumbienhäuptlings Ngola wurde zu Besprechungen im Faktoreiinteresse benutzt, die befriedigend verliefen, wenn auch die Installierung eines dort jedenfalls nötigen Postens der Gesellschaft Südkamerun zur Zeit noch nicht stattfinden konnte. Der Produkten⸗ einkauf bei gelegentlichen Besuchen in Ngola und die Träger⸗ gestellung haben seither einen guten Fortgang genommen. Eine Gesandtschaft des großen, zu Mokbe gehörigen Dorfes Molambi und eine des neuerdings schon wieder mit Beri in Streit geratenen Yama wurden ebenfalls in Ngola empfangen. Durch eine ernste Ver⸗ mahnung an Yama und eine ebensolche Botschaft an Beri ist fürs erste wenigstens, wie mir nach Ndungi weitere Gesandte beider Par⸗ teien und noch spätere Mitteilungen des Regionsagenten meldeten die Ruhe wiederhergestellt. Der Regionsagent ist in der Behandlung der Eingeborenen sehr geschickt.

In der Ngola⸗ sowohl wie in der Sambaragegend (neues Dorf vor Kuma) wurde vergeblich der Ort des Plehnschen Flußübergangs vom alten Molambi aus genauer zu identifizieren versucht. Infolge des seither eingetretenen Lagewechsels der meisten in Frage kommenden Dörfer und der damit verbundenen Aufgabe der fruͤher benutzten Pfade war eine genaue Bestimmung unmöglich.

Auch meine Landabteilung, die des Hochwassers halber nicht weniger als dreimal den Fluß überschreiten mußte, bei Sambaru dem neuen Molambi, und bei Ndungi, scheint aus den angegebenen Gründen nur auf geringen Strecken den ehemaligen Plehn⸗ schen Weg benutzt zu haben. Erst beim 55 der noch hüt erkennbaren früheren (Plehnschen) Molambidörfer wurde unzweifel⸗

afte Fühlung mit der Route Plehns gewonnen. Das sehr große, auf dem nördlichen Ufer etwas stromaufwärts gelegene neue Molambi⸗ dorf wurde der knappen Zeit halber nicht besucht, zumal sein Chef ja auf der allgemeinen, für die Mokbehäuptlinge anberaumten Ver⸗ sammlung zu erscheinen hatte.

Oesterreich⸗Ungarn. 9

Der ungarische Finanzminister von Lukacs erstattete, wie „W. T. B.“ berichtet, in der gestrigen einstündigen Privat⸗ audienz dem Kaiser ausführlich Bericht über den Inhalt des von dem Neunerausschuß der liberalen Partei ausgearbeiteten Militärprogramms. Der Kaiser behielt sich die Entscheidung vor und ersuchte den Finanzminister, vorläufig seinen Aufenthalt in Wien zu verlängern.

Im böhmischen Landtag setzten gestern die Deutschen die Obstruktion fort. Nach mehreren Abstimmungen wurde viscn de wegen Beschlußunfähigkeit geschlossen. üe— 8

Großbritannien und Irland.

Wie das „Reutersche Bureau“ erfährt, haben die beiden Bevollmächtigten Canadas sich geweigert, die Ent⸗ cheidung des Schiedsgerichts zur Regelung der

laskagrenzfrage, das aus einem Vertreter Englands, zwei Vertretern Canadas und drei Vertretern der Vereinigten Staaten bestand, zu unterzeichnen. Dies habe jedoch auf die Gültigkeit des Schiedsspruches keinen Einfluß, da dieser von den drei Vertretern der Vereinigten Staaten und dem Vertreter Englands, dem Lordoberrichter Lord Albverstone, unterschrieben worden sei.

Als Chamberlain gestern in New Castle eintraf, um dort Abends vor einer Versammlung eine Ansprache zu halten. wurde er von einer großen Menschenmenge * begrüßt, man hörte aber auch Zischen. In seiner Rede führte Chamberlain etwa folgendes aus:

Er sei erstaunt über das Interesse, das an den Finanzfragen ge⸗ nommen werde, über den Fortschritt, den diese machten, und über die Aufregung, die sie verursachten. Er wolle nur wiederholen, was er schon gesagt „und auf die gegen seine Vorschläue erhobenen ernsthaften Einwände antworten. stelle in Abrede, daß das bedeutende Anwachsen der Wohlfahrt Großbritanniens dem Freihandel zu verdanken sei. Der Freihandel möge

vielleicht gerade hbeigetragen haben, daß roßbritannien tigste Mittelpunkt

nicht mehr der der Industrie sei; ü. eb se, un re de ate ein. be den lußfolgerungen Lord Goschens, Lord Roseberys und anderer Frei⸗ händler gegenüber, daß die vorgeschlagenen Zölle keine Verteuerung der Lebensführung im Gesolge haben würden. Eine Fortsetzung des gegenn Systems und eine Ablehnung der h der Kolonien würden eventuell zu einer Auflösung des Reiches führen. Die ”n in den Ländern, die lem an⸗ gen bätten, schneller sen als in 2—— ind, e Norwegen keien Beis⸗ dafür. Die

der Vereinigten Staaten sei alledings eine ondere und köͤnne mit der anderer Mächte nicht werden: —1— cUhlands und der anderen Länder bilde habe eine alternative Politik fuͤr die chl oder e baben vorschl an eines einer Rei

zu groß; er sei auf seine 2

ommen. 8n . Reich ohne gung wäre; er fernet werde, ähnliche

1e. tschland ein großes

und ee

Frankreich.

Der Ministerrat heschloß gestern, wie „W. T. B.“ mit⸗ teilt, die Kammern aufzufordern, unverzü 14 die Inter⸗ pellationen über die allgemeine Politik zu be⸗ raten und alebald L. Budgetberatun

Der Minister des 66 neülbe d Heneng eines Abkommene mit China mit, durch die Leitung des Arsenals Fatschu dle

6 militäris Ko

der franzöfischen

Der Präsident Lou

in Aussicht.

wie „W. T. B.“ erfährt, anläßlich der Kommunalwahlen

u“ Serbien.

be-e 8

zeichnete ein Dekret, durch da der General Dessirier zum Militärgouverneur von Paris ernannt wird.

ie Deputiertenkammer setzte gestern zunächst die Reihen⸗ der die Interpellationen zur Verhandlung ge⸗ angen sollen, und beschloß dann, unter Zustimmung des Ministerpräsidenten, mit der Beratung der Interpellationen am nächsten Donnerstag zu beginnen. Die Deputierten Lasies und Reveillaud beantragten hierauf, die Kammer möge den tapferen Soldaten, die bei El Mungar und in Süd⸗ DOran gekämpft haben, ihre Anerkennung und ihre Bewunderung um Ausdruck bringen. Der Kriegsminister, General André erklärte ch mit dem Antrage einverstanden, der vom Hause einstimmig ange⸗ wurde. Die Sitzung wurde hierauf geschlossen.

Rußland. 8

Der König und die Königin von Griechenland

sind, wie „W. T. B.“ gestern von Kopenhagen in etersburg eingetroffen.

86 88 11”“ Lenewitsch, bisher Kommandeur des ersten sibirischen Armeekorps, ist zum Kommandeur des Amurmilitärbezirks ernannt worden. Der „Rußki Inwalid meldet die Ernennung des Professors der Generalstabsakademie, Obersten Ogorodnikow zum ersten Militäragenten in China.

Italien.

Der Ministerrat, der gestern stattfinden sollte, ist, wie dem „W. T. B.“ mitgeteilt wird, auf heute vertagt worden, weil der Minister Galimberti erst heute eintrifft und der Ministerpräsident Zanardelli wünsche, daß alle Minister dem Ministerrat beiwohnten. Die Demission des Ka⸗ binetts werde ziemlich allgemein für sicher gehalten. Das

Giornale d'Italia“ meldet, der Kabinettschef Zanardellis werde heute nach San Rossore abreisen, Wum dem König ein Schreiben zu übergeben, in dem Zanardelli mitteilt, daß er aus Gesundheitsrücksichten um seine Entlassung bitte. Auch die „Italie“ stellt den Rücktritt des Kabinetts

In Quaregnon bei Mons ist es am Sonntagabend,

zu Unruhen gekemmen. Als einer der Ruhestörer von der Gendarmerie verhaftet worden sei, hätten seine Genossen für ihn Partei ergriffen. Sie hätten die b1 des Rathauses eingeworfen und vergeblich versucht, dessen Türen zu sprengen. Aus Mons sei berittene Gendarmerie requiriert worden, die die Unruhen bald unterdrückt habe. In der Nacht sei ein Arbeiter in dem Dorf durch unbekannt gebliebene Personen angegriffen und durch einen Dolchstich getötet worden.

Die Skupschtina nahm gestern, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, den Gesetzentwurf über den Abschluß eines Handelsvertrags mit der Türkei an.

Bulgarien.

Die „Agence Bulgare“ meldet: Ein alban Bataillon, das die bulgarische Grenze bei Karaivanitza uͤberschritten habe, sei versetzt und die Schuldigen den Ge⸗ richten überwiesen worden; für die von dem Bataillon verübten Plünderungen werde die Türkei Entschädigungen entrichten. ie Repatriierung der Flüchtlinge sei an folgende Be⸗ dingungen geknüpft: Steuernachlaß, Gewährung von Sub⸗ shterpanitein. Wiedereinsetzung in Haus und Hof durch eine

ischte türkisch⸗bulgarische Kommission. 2 5

gemi TTTT11“ 8 8

Ir ada herrscht, wie das „Reuters Zure richtet, große Entrüstung und Unzufriedenheit über den Ausgang der Verhandlungen des Schiedsgerichts über die Alaskagrenzfrage. Der frühere canadische Minister Clifford Sifton, der als Vertreter Canadas den Schieds⸗ gerichtsverhandlungen beigewohnt hatte, hat erklärt, daß der Schiedsspruch der Sache nach auf der ganzen Linie zu Gunsten der Vereinigten Staaten ausgefallen sei. Obgleich Canada die Prince of Wales⸗ und Pearseinseln bekomme, die früher mehrere Jahre in amerikanischem Besitz gewesen seien, so würden diese doch dadurch ihres Werts für Canada beraubt, daß wei Inseln, die unmittelbar außerhalb der Observatory⸗ * und des Port Simpson lägen und die Einfahrt dazu beherrschten, den Vereinigten Staaten zugesprochen seien. Er könne die Gründe nicht verstehen, aus denen diese Inseln fortgegeben worden seien. Der canadische Standpunkt in bezug auf die die Buchten beherrschenden Punkte habe anscheinend keine ne seitens der Mehrheit des Schiedsgerichtshofs ge⸗

Der Präsident Roosevelt hat gestern eine Verordnung erlassen, durch die der Kongreß auf den 9. November zu einer außerordentlichen Tagung zur Beratung Handelsabkommens mit Cuba einberufen wird.

Der Staatssekretär Hay wurde in der gestrigen Sitzung des Kabinetts, in der er Mitteilung von dem Schiedospruche in der Alaskagrenzfrage machte, herzlich beglückwünscht. Der Präsident Rooseveli und das Kabinett sehen den Schiedsspruch für den bei weitem größten diplomatischen Er⸗ folg an, den die Vereinigten Staaten seit einem Menschen⸗ alter errungen hätten.

Asien. Dem „RNeuters dem äußeren Anscheine Baron Komura und dem * Ogtbe Bespre er ekönig von 8 werden am 16. November in Karatschi die Persischen Golf antreten. *

Afrika.

Der „Times“ wird aus Tanger vom g meldet, die Regierungstruppen seien von M. zurückgeschlagen

nach sei die Lage unverändert. unß gehabt. ndi

und

am 12. d. Per Verluste auf dem R genheit eines Ausfluges Gesandte vor einigen Tagen cinem

hätten den

941 ten amtlich von

beide

Stunden von Tanger entfernten Orte hätten u Die Verschwörung sei

8 1“

banesisches

chen Bureau“ wird aus Tokio gemeldet, der russische Gesandte hätten seit en und Lady Curzon

&g Insurgenten worden und hätten ernst⸗

zum Lager erlitten. miesgen den eng⸗ einer chwörung mehrerer sich der Person des belgischen Ge⸗ tigen

infolge Uneinigkeit unter den

würden dort große Ankäufe von i Verschiffung 8⸗ China für japanische und russische Rechnung vorgenommen.

88

Aus Melbourne erfährt das „Reutersche Bureau“, es von australischem Blei zur

gegeben im Ministerium ver öffentlichen Arbeiten, vom 16. Oktober ben folgenden Lnisten Allerhöchste Konzessionsurkunde vom 13. Juni 1903, betr. 1 3 Nebeneisenbahn von Mödrath über Liblar nach Brühl durch die Möd⸗ rath⸗Liblar⸗Brühler Eisenbahn Aktiengesellschaft. Erlaß des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 2. 8 1 4. Aufsichtsrecht über die Eisenbahn von Mödrath über Liblar nach Brühl. Nachrichten.

öffentlichen Arbeiten vom 13. Oktober 1903, betreffend Prüfungs⸗ zeugnisse für Schlosserlehrlinge der Staatseisenbahnverwaltung.

heraus⸗

Nr. 44 des „Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“,

den Bau und Betrieb einer voll⸗ und schmalspurigen

Oktober 1903, betreffend staatliches

Nr. 45 vom 17. Oktober enthält einen Erlaß des Ministers der

8

8

9 Die Wirksamkeit der Königlich säch

Statistik und Volkswirtschaft

8 Altersrentenbank.

Die Königlich sächsische Altersrentenbank ist durch Gesetz vom 6 November 1858 errichtet und am 3. Januar 1859 dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. Bei ihrer Errichtung bot sie jedem sächsischen Staatsangehörigen, der das 18 Lebensjahr erreicht hatte, die Möglichkeit, sich selbst oder einem andern Aufnahmefähigen eine mit dem vollendeten 55., 60. oder 65. Altersjahre des Versicherten beginnende jährliche lebenslängliche Rente bis zum Höchstbetrage von 200 Talern zu erwerben. Durch die Gesetze vom 23. Mai 1864 und 2. Januar 1879 erfuhr die Wirksamkeit der Altersrentenbank eine Erweiterung dahin, daß der Beitritt zu ihr allen Königlich sächsischen Staats⸗ angehörigen und jedem im Königreich Sachsen wohnhaften An⸗ gehörigen anderer Staaten gestattet, die Grenze des Einzahlungs⸗ alters von der Geburt bis zum 75. Lebensjahre ausgedehnt, der Maximalbetrag der Rente auf 2000 erhöht und neben den lebens⸗ länglichen auch die Gattung der Zeitrenten (Rente auf 1 oder mehrere Jahre) eingeführt wurde

8 ure) ingefghat werbe⸗ Mindersterblichkeit der Versicherten erwiesen sich die Tarife der Bank als nicht mehr haltbar, und es wurden daher, nachdem aus den Erfahrungen der Bank und einer verwandten Anstalt eine neue Sterblichkeitstafel abgeleitet und durch das Gesetz vom 30. April 1892 für die Bank angenommen worden war, neue Tarife eingeführt, die am 1. Juni 1892 in Kraft traten; auch ist seit diesem Tage der Beitritt ohne Altersbeschränkung gestattet, nur mit der Maßgabe, daß Einzahlungen, die nach er⸗ fülltem 75. Lebensjahre eines Versicherten erfolgen, so be⸗ handelt werden, als ob sie im 75 Jahre geleistet worden wären. Die erworbenen Renten und Rentenanwartschaften sind fest, sie steigen und fallen nicht; für die Verbindlichkeiten der Altersrentenbank haftet er Staat.

3 Seit dem Bestehen der Altersrentenbank bis zum Schlusse des Jahres 1902 sind nach dem „Statistischen Jahrbuch für das König⸗ reich Sachsen auf das Jahr 1904“ überhaupt 19 681 Einlagekonten eröffnet und auf diese im ganzen 112 559 Einlagen geleistet worden, von denen 50 513 auf das männliche, 62 046 auf das weibliche Ge⸗

echt fallen.

8 881 Gesamthöhe der bis Ende 1902 bewirkten Einzahlungen stellt sich auf 54 529 783 ℳ, wovon bei 39 876 719 auf die Rückgewähr verzichtet und bei 14 653 064 diese vorbehalten ist. Die ins⸗ gesamt erworbenen Rentenanwartschaften haben, einschließlich der durch nachträglichen Verzicht auf 1 374 784 ursprünglich vorbehaltene Einlagen erlangten Zuwachsrenten, einen Jahresbetrag von 6 134 762 erreicht. Die ausgezahlten Renten aber im Jahre 1902 22 053, insgesamt bis zum Schluß desselben 266 751 Vierteljahrsrenten beliefen sich am Ende des Jahres 1902 auf 27 730 078 8

E1““

11 8 Zur Arbeiterbewegung. II Aus Bremen wird der „Voss. Ztg.“ telegraphiert, daß bei Rickmers Reismühlen gestern 250 Arbeiter in den Ausstand getreten sind. Die Ursache Lohnfragen und anderes. Zur Lohnbewegung der Weber im französischen Departement du Nord (vgal. Fr. 246 d. Bl.) erfährt T. B.“, daß der Deputierte Jaurobs morgen in Armentinres eintreffen wird, um in einer Versammlung der Aueständigen den Vorsitz zu fühzen. Man behauptet, daß Jaurès seinen Einfluß in beruhigendem Sinne geltend

ma⸗ werde. 4.Ze afenarbeiter in Dünkirchen (vgl. Nr. 246 d. Bl.) haben, wie „W. T. B.“ meldet, ihre Mißbilligung darüber aus⸗ sprochen, daß die Koblenverlader ohne Zustimmung der Genossen⸗ scaßt in den Auostand getreten sind. Die Kohlenverlader werden jedenfalls heute die Arbeit wieder aufnehmen. 1 Seit acht Tagen steben, nach einer Meldung der „Vess. 77 1 die 500 Arbeiter der Mailänder Jutespinnerei in Villa⸗ dossola im Ausstand; gestern erfolgte die Schließung dieser Fabrik. 8r dene befürchtet werden, halten die Beh⸗ Truppen in erei In Bilbao sind, dem „W. T. B.“ zufolge, 19 000 Berg⸗ arbelter in den Ausstand getreten. Der Gisenboävertebr ist unter⸗ brochen. Verstärkungen von Gendarmerie treffen dort ein.

Kunst und Wissenschaft.

SBeen hu sehen sein, unt ahen eSnai den sn wgen 1886 entstandene, Ahe A. B.

all von Seccräubern

„9 Land⸗ und Forstwirtschaft.

ie landwirtschaftlichen Berufzgenossenschaften des de.ele aelal Velen 83,2 42 8ea 1881 65 42 abgehaltenen Konfetenz ihre ständise Kommission, bestehend aus posen'chen, rheinischen, hessen nassauischen, badischen. —3 svndwirsch⸗ üce Bemn a an and ier lawiescasihche 1 isten für E aus.

Die Kommission hat zunächst einen Entwurf zu Unfall⸗

IAI dvorschriften Seelrgeterg, 9⸗* in

Feeen⸗

lichen Berufsgenossenschaften mit wenigen Abänderungen Annahme gefunden hat. Die diesem Entwurf 2— Abbildungen sollen durch andere, für den vorliegenden Zweck besonders herzustellende ersetzt werden. Nachdem dies geschehben und der Wortlaut nach den Konfe⸗ renzbeschlüssen, soweit nötig, geändert sein wird, werden die Unfallver⸗ hütungsvorschriften für landwirtschaftliche Maschinen den einzelnen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften behufs Beschlußfassung über die Einführung in ihren Bezirten zur Verfügung gestellt werden, da die Stellungnahme der Konferenz der Entschließung jeder einzelnen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft in dieser Frage nicht vor⸗ greifen kann, vielmehr jede Berufsgenossenschaft in der Lage ist, Be⸗ stimmungen, die für ihre besonderen Verhältnisse einer Abänderung bedärftig rrfcheinen, neu zu gestalten, solche, die ihr entbehrlich scheinen, wegzulassen und weitere anzufügen. Insofern haben die ausgearbeiteten und von der Konferenz angenommenen Vorschriften also nur den Charakter von Vorschlägen, wenn sie auch an sich für die Verhältnisse aller landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften berechnet sind.

Die Detmolder Konferenz hat ferner ihre ständige Kommission beauftragt, weitere Unfallverhütungsvorschriften für die Landwirtschaft auszuarbeiten, ihr aber die Art des Vorgehens und die Reihenfolge der Entwürfe überlassen. 8

8 92 Saatenstand in Ungarn.

Amtlicher Saatenstandsbericht des ungarischen Ackerbauministeriums vom 15. Oktober.

Die erste Hälfte des Monats Oktober war vorwiegend trocken und windig. Niederschläge sind nur in den allerletzten Tagen zu ver⸗ zeichnen. Dies ist die Ursache, daß die Ackerung und der Winter⸗ anbau in einzelnen Gegenden eine Verspätung erfuhren. Die mit Weizen besäten Flächen zeigen infolge Regenmangels eine unbefriedigende Keimung. Die Aussichten auf Regen bieten den Landleuten die Hoffnung, daß die mangelhafte Ent⸗ wickelung vor dem Eintritt der Fröste gutgemacht wird. Wo die Wintersaaten zur rechten Zeit durch Niederschläge beseuchtet wurden, stehen die Saaten schön. Mais lieferte zum größten Teile ein mittleres, teilweise ein gut mittleres Erträgnis. Die Kartoffel⸗ ernte entspricht sowohl qualitativ als quantitativ den gehegten Er⸗ wartungen. Die Zuckerrüben werden geklaubt; der Zuckergehalt ist gut. Futterarten litten infolge des anhaltenden trockenen Wetters.

b Getreideanbau Großbritanniens und Irlands.

MNiach der von dem Board of. Agriculture in London unterm

26. August d. J. veröffentlichten Uebersicht stellen sich die Anbau⸗

flächen Großbritanniens und Irlands, wie folgt: Großbritannien. 1903 gegen 1902

in Aecres

1 726 473,

1 909 383,

3 057 203,

573 880,

1902 44 244,

gegen in Acres

18 Buenos Aires, 20. Oktober. (W. T. B.) Hier sind Fröste eingetreten, sie richteten aber keinen Schaden an. ““

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet morgen die zwei⸗ hundertste Aufführung von F. A. Boieldieus Oper „Die weiße Dame“, in den Hauptrollen mit den Damen Dietrich, Herzog, Pohl, Herren Jörn, Krasa, Lieban, Mödlinger beseßt. statt. Das Werk ging unter dem Titel „Die Dame auf Schloß Aven 1 1826 erstmalig an der Königlichen Oper in Szene, im Jahre 1851 wurde dann die neue Bezeichnung eingeführt. Kapell⸗ meister von Strauß wird die Jubiläumsvorstellung leiten. räulein Hedwig Kauffmann, zuletzt dem ,—2,ö— München angehörend, ist in den Verband der Königlichen Oper eingetreten und wird als Antrittsrolle die Rosine im „Barbier von Sevilla“, dessen S; vorbereitet wird, singen. Im Königlichen Schau pielhause wird morgen, am Ge⸗ burtslage Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, das vaterländische Schauspiel .1812“* en en als Napoleon I. und Herrn Molenar als General York gegeben. 8 Im Berliner Theater geht morgen, Donnerstag, E. A. Buttis vieraktiges Drama „Lucifer“ in der Bearbeitung von Oito Erich Hart⸗ leben und Ottomar Piltz erstmalig in Szene. sind, wie folgt, besetzt: essor Alberini: Ernst Pittschau; Guido: Alexander Wierth; Senardi: Willv Rohland; Abbadia: Arthur Fehchge farrer: Richard Starnburg; Regina: Marie Frauendorfer; Mathilde: elicitas Cerigioli. fred Halm hat das Werk in Szene Im Schillertheater befinden rerge⸗ dre⸗ Schauspiel „Liebelei“ und das einaktige Literatur“ von Arthur Schnitzler in Vorbereitung und werden in nächster Woche in weiten Philharmonischen Konzert, das am 26. d. M. . 88,P hlehe Aelben Rleisf in der Phil⸗ harmonie atifindet, wirkt Herr Fritz Kreisler als mit und wird das Brahmssche Violinkonzert zu Gehör —2— Schluß des Konzerts bildet die humorvolle 228 don die zum ersten Male im Rahmen Konzerte auf⸗

16. November findet im Beethovensaal ein Konzert zum Besten des 8028138.es ealene ₰44 lichen au Liehan⸗Globig 8 Ee.ber 8bgs * des Blochschen Gesangvereines t: 18— 1 orgen, Pönnerstag. Abends 7 Uhr, veranstaltet der Bernhard Irrgang in der Heili kreuzkirche das Orgelkonzert unter Mitwirkun Hilda M. Rose

den be ee l und Fräuleie

richtigt, die Stämmen gescheitert.

nel“ am 1. August 1